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Die Erfahrung Johannes des Täufers
Die Erfahrung Johannes des Täufers
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Johannes der Täufer wurde während seines Aufenthaltes in der Wüste von Gott gelehrt. Er studierte die Offenbarungen Gottes in der Natur. Unter der Leitung des Heiligen Geistes studierte er die Schriften der Propheten. Bei Tag und bei Nacht war Christus sein Studium; und er dachte über ihn nach, bis Gemüt, Herz und Seele von der herrlichen Vision erfüllt waren. Z8.332.1 Teilen

Er blickte auf den König in seiner Schöne und verlor so das eigene Ich ganz aus den Augen. Er sah die Größe der Heiligkeit und wußte, dass er selbst unfähig und unwürdig war. Er sollte in der Kraft und Gerechtigkeit Gottes dastehen. Er musste Gottes Botschaft verkündigen. Er war bereit, als ein Bote des Himmels auszugehen, ohne Scheu und Furcht vor den Menschen, weil er auf das Göttliche geblickt hatte. Er konnte furchtlos in der Gegenwart irdischer Monarchen dastehen, weil er sich mit Zittern vor dem König der Könige gebeugt hatte. Z8.332.2 Teilen

Johannes verkündete seine Botschaft ohne sorgsam ausgefeilte Argumente oder feingesponnene Theorien. Aufsehen erregend und ernst, aber dennoch voller Hoffnung, wurde seine Stimme in der Wüste vernommen: „Tut Buße, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ Matthäus 3,2. Mit einer neuen, befremdlichen Kraft bewegte sie die Leute. Das ganze Volk wurde aufgerüttelt. Große Scharen strömten in die Wüste. Z8.332.3 Teilen

Ungelehrte Bauern und Fischer aus dem umliegenden Lande, die römischen Soldaten von den Baracken Herodes, Hauptleute mit Schwertern an ihrer Seite, bereit, irgend etwas, das nach Empörung aussah, zu unterdrücken, die habgierigen Zöllner aus ihren Zollbuden, und die Priester vom hohen Rat — alle lauschten mit verhaltenem Atem. Alle, sogar der Pharisäer und der Sadduzäer, der kalte, allen Eindrücken unzugängliche Spötter, gingen hinweg mit auf den Lippen erstorbenen Spottworten, von der Schwere ihrer Sünden überzeugt und ins Herz getroffen. Herodes in seinem Palaste hörte die Botschaft, und der stolze, in Sünden verhärtete Herrscher erzitterte bei dem Ruf zur Buße. Z8.332.4 Teilen

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In diesem Zeitalter, gerade vor der Wiederkunft Christi in den Wolken des Himmels, muss ein solches Werk, wie das von Johannes dem Täufer verrichtete, getan werden. Gott beruft Männer, welche ein Volk vorbereiten, am großen Tag des Herrn zu bestehen. Die dem öffentlichen Lehramte Christi vorausgehende Botschaft war: „Tut Buße ihr Zöllner und Sünder; tut Buße, ihr Pharisäer und Sadduzäer; tut Buße, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“ Matthäus 3,2. Wir, als Gemeinschaft, die an die baldige Wiederkunft Christi glaubt, haben eine Botschaft zu tragen: „Schicke dich, Israel, und begegne deinem Gott.“ Amos 4,12. Unsere Botschaft muss so direkt sein, wie die Botschaft des Johannes. Er tadelte Könige wegen ihrer Gottlosigkeit. Obwohl sein Leben dadurch gefährdet wurde, zögerte er doch nicht, das Wort Gottes zu verkündigen, und unser Werk in diesem Zeitalter muss geradeso treu getan werden. Z8.333.1 Teilen

Um eine solche Botschaft zu geben, wie Johannes sie gab, müssen wir eine geistliche Erfahrung haben, wie er sie hatte. Dasselbe Werk muss in uns gewirkt werden. Wir müssen Gott schauen und, indem wir ihn sehen, das eigene Ich aus den Augen verlieren. Z8.333.2 Teilen

Johannes hatte von Natur die Schwächen und Fehler, die der Menschheit im allgemeinen anhaften; aber die Berührung göttlicher Liebe hatte ihn umgewandelt. Nachdem das Predigtamt Christi begann, und die Jünger Johannes mit der Klage zu ihm kamen, dass alle dem neuen Lehrer nachfolgten, da zeigte Johannes, wie klar er sein Verhältnis zum Messias verstand, und wie freudig er Den willkommen hieß, für welchen er den Weg bereitet hatte. Z8.333.3 Teilen

„Ein Mensch kann nichts nehmen,“ sagte er, „es werde ihm denn gegeben vom Himmel. Ihr selbst seid meine Zeugen, dass ich gesagt habe, ich sei nicht Christus, sondern vor ihm her gesandt. Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund aber des Bräutigams steht, und hört ihm zu und freut sich hoch über des Bräutigams Stimme. Diese meine Freude ist nun erfüllt. Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ Johannes 3,27-30. Z8.333.4 Teilen

Im Glauben auf den Erlöser blickend, hatte Johannes sich zur Höhe der Selbstverleugnung aufgeschwungen. Er trachtete nicht danach, Menschen an sich zu ziehen, sondern vielmehr ihre Gedanken höher und höher zu richten, bis sie auf dem Lamm Gottes ruhen würden. Er selbst war nur die Stimme eines Predigers in der Wüste gewesen. Jetzt stellte er sich mit Freuden in den Hintergrund, damit die Augen aller dem Licht des Lebens zugewandt werden möchten. Z8.333.5 Teilen

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Jene, die ihrem Beruf als Boten Gottes treu sind, werden nicht nach Ehre für sich selbst trachten. Die Liebe zu eigenem Ich wird in der Liebe zu Christo aufgehen. Sie werden anerkennen, dass es ihre Aufgabe ist, wie Johannes der Täufer zu verkündigen: „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.“ Johannes 1,29. Sie werden Jesum erhöhen, und mit ihm wird auch die Menschheit emporgehoben werden. Z8.334.1 Teilen

„Denn also spricht der Hohe und Erhabene, der ewiglich wohnt, des Name heilig ist: Der ich in der Höhe und im Heiligtum wohne und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.“ Jesaja 57,15. Z8.334.2 Teilen

Die Seele des Propheten, ganz geleert vom eigenen Ich, war mit dem Licht des Göttlichen erfüllt. In Worten, die beinahe ein Gegenstück der von Christo selbst gesprochenen Worte waren, legte er zur Ehre des Heilandes Zeugnis ab. „Der von obenher kommt,“ sagte er, „ist über alle. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde. Der vom Himmel kommt, der ist über alle ... Denn welchen Gott gesandt hat, der redet Gottes Worte; denn Gott gibt den Geist nicht nach dem Maß.“ Johannes 3,31-34. Z8.334.3 Teilen

An dieser Ehre und Herrlichkeit Christi sollen alle seine Nachfolger teilhaben. Der Heiland konnte sagen: „Ich suche nicht meinen Willen, sondern des Vaters Willen, der mich gesandt hat.“ Johannes 5,30. Und, erklärte Johannes, „Gott gibt den Geist nicht nach dem Maß.“ So ist es auch mit den Nachfolgern Christi. Wir können das Licht des Himmels nur dann empfangen, wenn wir willig sind, das eigene Ich ganz aufzugeben. Wir können den Charakter Gottes nur dann erkennen, und nur dann Christum im Glauben annehmen, wenn wir einwilligen, einen jeden Gedanken gefangennehmen zu lassen unter den Gehorsam Christi. Allen, die dies tun, wird der Heilige Geist ohne Maß gegeben. In Christo „wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und ihr seid vollkommen in ihm.“ Kolosser 2,9.10. Z8.334.4 Teilen

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