Portrait von Ellen White
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Niemand hat das Recht, gegen das Wort Gottes Stellung zu nehmen
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Ein Brief an Dr. Paulsen AB1.22 Teilen

St. Helena, Kalifornien AB1.22 Teilen

14. Juni 1906 AB1.22 Teilen

Lieber Bruder! AB1.22 Teilen

Dein Brief erreichte mich in Südkalifornien. Die Überlegungen der Angelegenheiten, die sich im Zusammenhang mit der Planung unserer dortigen Sanatoriumsarbeit ergaben, und die Niederschrift der mir bezüglich des Erdbebens gegebenen Warnungen haben einige Wochen gedauert und meine Zeit und Kraft in Anspruch genommen. AB1.22.1 Teilen

Jetzt muss ich aber die Post beantworten, die ich von Dir und anderen erhalten habe. In Deinem Brief erwähnst Du Deine kürzliche Erfahrung, dass Du unbegrenztes Vertrauen in die Zeugnisse gewonnen hast und schreibst: „Ich wurde zu der Erkenntnis geführt und glaube fest daran, dass jedes Wort, das Du öffentlich oder privat gesprochen und dass jeder Brief, den Du ganz gleich unter welchen Umständen — geschrieben hast, ebenso inspiriert war wie die Zehn Gebote.“ AB1.22.2 Teilen

Mein Bruder, Du hast meine Arbeiten fleißig studiert, und Du hast auch festgestellt, dass ich solche Behauptungen nie aufgestellt habe. Unsere Pioniere haben solche Äußerungen in unserer Sache ebensowenig gemacht. AB1.22.3 Teilen

In meiner Einführung zum Großen Kampf hast Du bestimmt meine Ausführungen über die Zehn Gebote und die Bibel gelesen. Hier solltest Du eine Hilfe zum richtigen Verständnis der Materie finden. Nun der Wortlaut: AB1.22.4 Teilen

„Die Heilige Schrift bezeichnet Gott als ihren Urheber; doch sie wurde von Menschenhand geschrieben und zeigt auch in dem verschiedenartigen Stil ihrer einzelnen Bücher die wesenseigenen Züge der jeweiligen Verfasser. Ihre offenbarten Wahrheiten sind alle von Gott eingegeben (2.Timotheus 3,16), werden aber in menschlichen Worten ausgedrückt. Der Unendliche hat durch seinen Heiligen Geist den Verstand und das Herz seiner Diener erleuchtet. Er hat Träume und Gesichte, Symbole und Bilder gegeben, und alle, denen die Wahrheit auf diese Weise offenbart wurde, haben die Gedanken mit ihren Worten zum Ausdruck gebracht. AB1.22.5 Teilen

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Die Zehn Gebote sprach und schrieb Gott selbst. Sie sind göttlichen und nicht menschlichen Ursprungs. Die Heilige Schrift aber, mit ihren von Gott eingegebenen, in menschlichen Worten ausgedrückten Wahrheiten, stellt eine Verbindung des Göttlichen mit dem Menschlichen dar. Eine solche Verbindung bestand in Christus, der der Sohn Gottes und eines Menschen Sohn war. Mithin gilt von der Heiligen Schrift, was auch von Christus geschrieben steht: ‚Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns.‘ Johannes 1,14. AB1.23.1 Teilen

In verschiedenen Zeitaltern von Menschen geschrieben, die ihrer gesellschaftlichen Stellung, ihrem Beruf, ihren geistigen und geistlichen Fähigkeiten nach sehr ungleich waren, sind die Bücher der Heiligen Schrift nicht nur besonders unterschiedlich in ihrem Stil, sondern auch mannigfaltig in der Art des dargebotenen Stoffes. Die verschiedenen Schreiber bedienen sich verschiedener Ausdrucksweisen; oft wird die gleiche Wahrheit von dem einen nachdrücklicher betont als von dem anderen. Und wo mehrere Schreiber denselben Fall unter verschiedenen Gesichtspunkten und Beziehungen betrachten, mag der oberflächliche, nachlässige oder vorurteilsvolle Leser da Ungereimtheiten oder Widersprüche sehen, wo der nachdenkende, gottesfürchtige Forscher mit klarerer Einsicht die zugrunde liegende Übereinstimmung erblickt. AB1.23.2 Teilen

Da verschiedene Persönlichkeiten die Wahrheit dargelegt haben, sehen wir sie auch unter deren verschiedenen Gesichtspunkten. Der eine Schreiber zeigt sich von der einen Seite des Gegenstandes stärker beeindruckt; er erfaßt die Dinge, die mit seiner Erfahrung oder mit seinem Verständnis und seiner Vorstellung übereinstimmen. Ein zweiter nimmt sie unter einem andern Blickwinkel auf, aber jeder stellt unter der Leitung des Geistes Gottes das dar, was sein Gemüt am stärksten beeindruckte. So hat man in jedem eine bestimmte Seite der Wahrheit und doch eine vollkommene Übereinstimmung in allem. Die auf diese Weise offenbarten Wahrheiten verbinden sich zu einem vollkommenen Ganzen, das den Bedürfnissen der Menschen in allen Verhältnissen und Erfahrungen des Lebens angepaßt ist. AB1.23.3 Teilen

Es war Gottes Wille, der Welt die Wahrheit durch menschliche Werkzeuge mitzuteilen. Er selbst hat durch seinen Heiligen Geist die Menschen befähigt, diese Aufgabe durchzuführen. Was zu reden oder zu schreiben war, zu dieser Auswahl hat er die Gedanken geleitet. Der Schatz war irdischen Gefäßen anvertraut worden, aber nichtsdestoweniger ist er vom Himmel. Das Zeugnis wird mit Hilfe unvollkommener, menschlicher Worte mitgeteilt und ist dennoch das Zeugnis Gottes. Das gehorsame, gläubige Gotteskind sieht darin die Herrlichkeit einer göttlichen Macht voller Gnade und Wahrheit.“ AB1.23.4 Teilen

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