Portrait von Ellen White
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In der Versuchung
In der Versuchung
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Als Jesus in die Wüste geführt wurde, um versucht zu werden, führte ihn der Geist Gottes. Er hat die Versuchung nicht herausgefordert. Er ging in die Wüste, um allein zu sein, um über seine Aufgabe, seine Mission nachzudenken und um sich für den Leidensweg, der vor ihm lag, durch Beten und Fasten Kraft und Stärke zu holen. Wie sollte er seinen Dienst beginnen, um die Gefangenen zu befreien, die der Zerstörer quälte? Während der langen Fastenzeit wurde ihm der Plan seines Wirkens als Befreier der Menschheit offenbart. AB1.229.1 Teilen

Als Jesus in die Wüste kam, wurde er von der Herrlichkeit des Vaters umhüllt. Durch die Gemeinschaft mit dem Vater wurde er über die menschliche Schwachheit erhoben. Aber die Herrlichkeit verließ ihn, und er musste sich der Versuchung stellen. Jeden Augenblick drängte sie sich ihm auf. Seine menschliche Natur schreckte vor diesem Kampf zurück, der ihn erwartete. Vierzig Tage fastete und betete er. Schwach und abgezehrt vor Hunger, erschöpft und matt vor Seelenqual „war seine Gestalt häßlicher denn anderer Leute und sein Ansehen denn der Menschenkinder“. Jesaja 52,14. Jetzt kam Satans Gelegenheit. Nun hoffte er, dass er Jesus überwinden könnte. AB1.229.2 Teilen

Er erschien dem Heiland in der Gestalt eines Himmelsboten und gab vor, auf seine Gebete hin gesandt zu sein. Seine Botschaft lautete: „Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden.“ Matthäus 4,3. AB1.229.3 Teilen

Jesus begegnete Satan mit den Worten: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht.“ Matthäus 4,4. In jeder Versuchung war die Waffe seiner Ritterschaft das Wort Gottes. Satan verlangte von Christus ein Wunder als Zeichen seiner Göttlichkeit. Größer aber als jedes Wunder ist das feste Vertrauen auf ein „So spricht der Herr“. Das ist ein Zeichen, das nicht angefochten werden kann. Solange Christus diese Haltung einnahm, konnte der Versucher ihm nichts anhaben. AB1.229.4 Teilen

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Unsere einzige Hoffnung besteht darin, dass wir mit dem Worte Gottes vertraut sind. Wer fleißig in der Schrift sucht, wird Satans Täuschungen nicht als die Wahrheit Gottes annehmen: Niemand braucht den Einflüsterungen dessen zu unterliegen, der Gottes und Christi Feind ist. Wir sollten keine Vermutungen anstellen hinsichtlich solcher Fragen, zu denen Gottes Wort keine Aussage macht. Alles, was zu unserem Heil erforderlich ist, wird uns im Wort Gottes mitgeteilt. Täglich sollten wir die Bibel zu unserer Richtschnur machen. AB1.230.1 Teilen

Seit Ewigkeit her war Christus mit dem Vater vereint. Als er die menschliche Gestalt annahm, war er immer noch eins mit Gott. Er ist das Bindeglied, das Gott mit der Menschheit verbindet. „Nachdem nun die Kinder Fleisch und Blut haben, ist er dessen gleichermaßen teilhaftig geworden.“ Hebräer 2,14. Nur durch ihn können wir Kinder Gottes werden. Allen, die an ihn glauben, gibt er Macht, Gottes Kinder zu werden. So wird das Herz zum Tempel des Heiligen Geistes. Weil Christus menschliche Gestalt annahm, können Männer und Frauen Teilhaber der göttlichen Natur werden. Durch das Evangelium bringt er Leben und Unsterblichkeit ans Licht. AB1.230.2 Teilen

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Als die Juden Christus verwarfen, da verwarfen sie das Fundament ihres Glaubens. Auf der anderen Seite machen die Christen, die vorgeben, an Christus zu glauben, sein Gesetz aber verwerfen, einen ähnlichen Fehler wie die verirrten Juden. Wer sich zu Christus bekennt und seine Hoffnung auf ihn setzt, während er das Sittengesetz und die Weissagungen der Schrift mißachtet, befindet sich in keiner besseren Lage als die ungläubigen Juden zurzeit Jesu. Er kann Sünder verständlicherweise nicht zur Reue führen, weil er nicht in der Lage ist, richtig zu erklären, was der Betreffende denn bereuen soll. Der Sünder, der aufgefordert wird, seine Sünden zu lassen, hat ein Recht zu fragen: „Was ist denn Sünde?“ Nur wer das Gesetz Gottes achtet, kann darauf antworten: „Sünde ist Übertretung des Gesetzes.“ Zur Bekräftigung dieser Tatsache sagt Paulus: „Aber die Sünde erkannte ich nicht außer durchs Gesetz.“ AB1.231.1 Teilen

Nur wer also die Forderungen des Gesetzes anerkennt, kann die Versöhnung erklären. Christus kam, um zwischen Gott und den Menschen zu vermitteln. Er wollte die Menschheit in Einklang mit Gott bringen, indem er sie zur Treue seinem Gesetz gegenüber brachte. Das Gesetz hatte keine Macht, dem Sünder zu vergeben. Nur Jesus konnte die Schuld des Sünders bezahlen. AB1.231.2 Teilen

Aber die Tatsache, dass Jesus die Schuld des bußfertigen Sünders bezahlt hat, gibt ihm kein Recht, weiter gegen das Gesetz Gottes zu verstoßen. Er muss künftig vielmehr im Gehorsam zu den Geboten leben. AB1.231.3 Teilen

Das Gesetz Gottes bestand schon vor der Erschaffung der Menschheit. Sonst hätte Adam nicht sündigen können. Nach dem Sündenfall Adams wurden die Grundsätze des Gesetzes nicht geändert, sondern genau gegliedert und so formuliert, dass sie dem Zustand der gefallenen Menschen gerecht wurden. In gemeinsamer Beratung mit dem Vater hat Christus ein Opfersystem eingesetzt. Auf diese Weise wurde die Todesstrafe nicht sofort am Übertreter vollzogen, sondern auf ein Opfer übertragen, das auf das große und vollkommene Opfer des Sohnes Gottes hinweisen sollte. AB1.231.4 Teilen

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Die Sünden des Volkes wurden symbolisch auf den amtierenden Priester übertragen, der als Mittler vor dem Volk stand. Der Priester selbst konnte kein Opfer für die Sünde werden und mit seinem Leben auch keine Versöhnung bewirken, denn er war auch nur ein Sünder. Damit er nicht selbst den Tod zu erleiden hatte, schlachtete er deshalb ein makelloses Lamm. Die Strafe der Sünde wurde auf das unschuldige Tier übertragen, das augenblicklich die Stelle des Sünders einnahm und das vollkommene Opfer Jesu Christi symbolisierte. Durch das Blut dieses Opfers wartete der Mensch im Glauben auf das Blut Christi, das die Sünden der ganzen Welt versöhnen würde. AB1.232.1 Teilen

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