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Der Zweck des Zeremonialgesetzes
Der Zweck des Zeremonialgesetzes
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Wenn Adam das Gesetz Gottes nicht übertreten hätte, wäre das Zeremonialgesetz niemals eingesetzt worden. Das Evangelium der guten Nachricht wurde zuerst Adam gegeben, und zwar mit der Erklärung, dass der Same des Weibes der Schlange den Kopf zertreten sollte. Dies wurde an die nachfolgenden Generationen weitergegeben, an Noah, Abraham und Mose. Die Kenntnis des Gesetzes Gottes und des Erlösungsplanes wurde Adam und Eva durch Christus persönlich vermittelt. Sie hüteten dieses wichtige Wissen sorgfältig und gaben es mündlich an ihre Kinder und Kindeskinder weiter. Auf diese Weise blieb die Kenntnis vom Gesetz Gottes erhalten. AB1.232.2 Teilen

Zu jener Zeit lebten die Menschen fast tausend Jahre. Engel verkehrten mit ihnen und brachten ihnen Unterweisungen, die direkt von Christus kamen. AB1.232.3 Teilen

Die Anbetung Gottes durch Opfergaben wurde eingeführt. Wer Ehrfurcht vor Gott hatte, bekannte seine Sünden vor ihm und wartete in Dankbarkeit und heiligem Vertrauen auf das Kommen des Morgensterns, der die gefallenen Söhne Adams durch Reue Gott gegenüber und durch den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus zum Himmel führen sollte. In jedem Opfer war somit die Verkündigung des Evangeliums zu sehen. Die Gläubigen bekundeten durch ihre Tat fortwährend ihren Glauben an einen kommenden Erlöser. Jesus sagte zu den Juden: „Wenn ihr Moses glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben. So ihr aber seinen Schriften nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben?“ Johannes 5,46.47. AB1.232.4 Teilen

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Für Adam war es jedoch unmöglich, durch sein persönliches Beispiel und durch Vorschriften die Welle des Leides aufzuhalten, die seine Übertretung über die Menschheit gebracht hatte. Unglaube schlich sich in die Herzen der Menschen ein. Die Kinder Adams ließen die ersten Anzeichen dafür erkennen, wie sich die Menschen hinsichtlich der Forderungen Gottes in zwei unterschiedliche Klassen teilten. Im Opferdienst sah Abel den Hinweis auf Christus. Kain glaubte nicht an die Notwendigkeit des Opfers. Er wollte nicht begreifen, dass Christus durch das Opferlamm symbolisiert wurde. Das Tierblut erschien ihm wertlos. Kain und auch seinem Bruder war das Evangelium gepredigt worden. Aber für ihn war es ein Geruch des Todes zum Tod; denn er wollte im Blut des Opferlammes nicht Jesus Christus, den einzigen Retter der Menschheit, erkennen. AB1.233.1 Teilen

In seinem Leben und durch seinen Tod hat unser Heiland alle Prophezeiungen erfüllt, die auf ihn hinwiesen. Er war das Wesen aller Vorbilder und Schattenbilder, die angekündigt worden sind. Er hielt das Sittengesetz und erhöhte es, indem er als Vertreter der Menschheit seinen Anforderungen entsprach. Wer sich in Israel dem Herrn zuwandte und Christus als den annahm, der durch das vorbildliche Opfer symbolisiert wurde, begriff auch das Ende dessen, was wieder abgeschafft werden sollte. Die Unklarheit, die das jüdische System wie ein Schleier umhüllte, war für sie wie der Schleier, der die Herrlichkeit im Gesicht Moses bedeckte. Die Herrlichkeit im Antlitz Moses war die Widerspiegelung des Lichtes, das Christus zum Wohl der Menschen in die Welt brachte. AB1.233.2 Teilen

Während Mose in der Abgeschiedenheit des Berges bei Gott war, wurde ihm der Erlösungsplan in der überzeugendsten Weise deutlich gemacht, und zwar von der Zeit an, da Adam in Sünde fiel. Er erfuhr dort, dass der gleiche Himmelsbote, der die Kinder Israel bei den Wanderungen geleitet hatte, im Fleisch offenbart werden sollte. Gottes teurer Sohn, der eins mit dem Vater war, sollte alle Menschen, die an ihn glauben und ihm vertrauen würden, mit dem Vater vereinen. Mose sah die wahre Bedeutung des Opferdienstes. Christus weihte Moses in den Plan des Evangeliums ein. Die Herrlichkeit des Evangeliums durch Christus verlieh dem Antlitz Moses solchen Glanz, dass ihn das Volk nicht ansehen konnte. AB1.233.3 Teilen

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Mose wußte nichts von der strahlenden Herrlichkeit, die sein Antlitz widerspiegelte. Er wußte nicht, warum die Leute vor ihm flohen, wenn er sich ihnen näherte. Wenn er sie nötigte, näher zu kommen, wagten sie nicht, sein glänzendes Gesicht anzuschauen. Als Mose schließlich bemerkte, dass ihn das Volk wegen des Glanzes in seinem Gesicht nicht anschauen konnte, bedeckte er sich mit einem Schleier. AB1.234.1 Teilen

Der Glanz, der sich in Moses Gesicht widerspiegelte, war den Kindern Israel wegen der Übertretung des heiligen Gesetzes Gottes äußerst schmerzlich. Hiermit werden die Gefühle derer dargestellt, die das Gesetz Gottes übertreten. Sie möchten gern dem durchdringenden Licht entfliehen, das der Übertreter als qualvoll empfindet. Den Treugesinnten dagegen ist es heilig, gerecht und gut. Nur wer die rechte Einstellung zum Gesetz Gottes hat, weiß die Versöhnung Christi richtig zu würdigen. Sie wurde erforderlich, da das Gesetz des Vaters übertreten worden war. AB1.234.2 Teilen

Wer die Meinung vertritt, im alten Bund hätte es keinen Erlöser gegeben, dem fehlt es genauso am klaren Verständnis wie den Juden, die Christus verwarfen. Die Juden bekundeten ihren Glauben an einen kommenden Messias im Opferdienst, in dem Christus symbolisiert wurde. Als Jesus jedoch erschien und die Weissagung in Bezug auf den kommenden Messias erfüllte und die Werke tat, die ihn als Sohn Gottes auswiesen, verwarfen sie ihn und lehnten die einfachsten Beweise seiner wahren Persönlichkeit ab. Die christliche Kirche auf der anderen Seite, die den Glauben an Christus bekennt, zeigt durch die Verachtung des jüdischen Systems, dass sie im Grunde genommen Christus ablehnt, der der Urheber der gesamten jüdischen Ordnung war. AB1.234.3 Teilen

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Ich werde wegen dem Gesetz im Galaterbrief gefragt. Welches Gesetz ist der Zuchtmeister, der uns zu Christus bringt? Ich antworte: Beide, das Zeremonialgesetz und das Sittengesetz der Zehn Gebote. AB1.235.1 Teilen

Christus war der Begründer der ganzen jüdischen Ordnung. Abels Tod war die Folge davon, dass Kain sich weigerte, Gottes Plan in der Schule des Gehorsams anzunehmen, wonach er durch das Blut Jesu Christi gerettet werden konnte. Dies versinnbildete der Opferdienst und deutete auf Christus hin. Kain lehnte das Blutvergießen ab. Dies sollte aber das Blut Christi symbolisieren, das für die Welt vergossen werden sollte. Dieser ganze Zeremonialdienst war von Gott eingesetzt worden. Christus wurde der Begründer des ganzen Zeremonialsystems. So begann das Werk des Zuchtmeisters, der die sündigen menschlichen Wesen dahin bringen sollte, Christus als das Fundament der gesamten jüdischen Ordnung anzusehen. AB1.235.2 Teilen

Alle, die im Heiligtum ihren Dienst versahen, waren ständig darin unterwiesen worden, dass Christus für die Menschheit eintreten würde. Dieser Dienst war dazu ausersehen worden, in jedem Herzen Liebe zum Gesetz Gottes zu entfachen, denn es ist das Gesetz seines Reiches. Der Opferdienst sollte ein Gleichnis von der Liebe Gottes sein, die in Christus offenbart wird — in den Leiden und im Opfertod. Er nahm die Sünde der schuldigen Menschheit auf sich, er, der Unschuldige, der für uns zur Sünde gemacht wurde. AB1.235.3 Teilen

Bei der Betrachtung dieses großen Erlösungsgedankens verstehen wir das Werk Christi. Nicht nur die verheißene Gabe des Geistes, sondern auch die Art und Beschaffenheit dieses Opfers und die Vermittlung sind Themen, die in unseren Herzen erhabene, geheiligte und reine Gedanken vom Gesetz Gottes bewirken sollten. Jedes menschliche Wesen wird hierin gefordert. Die Übertretung des Gebotes — dieser kleine Akt, das Essen von der verbotenen Frucht — brachte die Folgen des Ungehorsams gegenüber dem heiligen Gesetz Gottes über die Menschen und über die ganze Erde. Durch die Besonderheit der Vermittlung sollte sich der Mensch stets davor scheuen, die kleinsten Handlungen des Ungehorsams Gottes Forderungen gegenüber zu begehen. AB1.235.4 Teilen

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Es sollte ein klares Verständnis davon vorhanden sein, was die Sünde auslöst. Wir sollten daher jeden noch so kleinen Schritt vermeiden, der uns an die Grenze vom Gehorsam zum Ungehorsam bringt. AB1.236.1 Teilen

Gott möchte, dass alle Wesen seiner Schöpfung das große Werk des Sohnes Gottes verstehen, der sein Leben zur Rettung der Welt hingegeben hat. „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, dass wir Gottes Kinder sollen heißen! Darum kennt euch die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht.“ 1.Johannes 3,1. Wenn der Sünder in Christus die Verkörperung der unendlichen und selbstlosen Liebe und des Wohlwollens erblickt, dann erwacht in seinem Herzen ein Gefühl der Dankbarkeit, und er folgt Christus in der Weise wie er ihn in Anspruch nimmt. — Manuskript 87, 1900. AB1.236.2 Teilen

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