Portrait von Ellen White
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Besonders das Sittengesetz
Besonders das Sittengesetz
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Die größten Schwierigkeiten, die Paulus zu bewältigen hatte, entstanden durch den Einfluß der jüdischen Lehrer. Diese bereiteten ihm viel Unannehmlichkeiten, weil sie in der Gemeinde Korinth Streit verursachten. Immer wieder betonten sie die Bedeutung des Zeremonialgesetzes und stellten dies über das Evangelium Christi. Sie verurteilten Paulus, weil er diese Vorschriften den Neubekehrten nicht ans Herz legte. AB1.238.1 Teilen

Paulus schlug sie mit ihren eigenen Waffen. Er sagte: „So aber das Amt, das durch die Buchstaben tötet und in die Steine gebildet war, Klarheit hatte, also dass die Kinder Israel nicht konnten ansehen das Angesicht Moses um der Klarheit willen seines Angesichtes, die doch aufhört, wie sollte nicht viel mehr das Amt, das den Geist gibt, Klarheit haben! Denn so das Amt, das die Verdammnis predigt, Klarheit hat, wie viel mehr hat das Amt, das die Gerechtigkeit predigt, überschwengliche Klarheit.“ 2.Korinther 3,7-9. AB1.238.2 Teilen

Für den Sünder ist das mit erhabener Herrlichkeit vom Sinai verkündigte Gesetz Gottes der Ausdruck der Verurteilung. Es ist Sache des Gesetzes zu verurteilen. Aber darin liegt keine Macht zur Vergebung oder Erlösung. Es ist zum Leben bestimmt. Wer sich nach den Geboten richtet, wird den Lohn des Gehorsams empfangen. Aber es bringt dem, der unter der Verurteilung bleibt, Knechtschaft und Tod. AB1.238.3 Teilen

Das Gesetz ist so heilig und herrlich, dass Mose, als er vom heiligen Berg zurückkehrte, wo er in der Gegenwart Gottes die Steintafeln empfangen hatte, mit einem solchen Glanz in seinem Gesicht erschien, dass das Volk seinen Anblick nicht ertragen konnte und er sein Gesicht mit einem Schleier bedecken musste. AB1.238.4 Teilen

Der Glanz, der das Angesicht Moses erleuchtete, spiegelte die Gerechtigkeit Christi im Gesetz wider. Das Gesetz an sich hatte keine Herrlichkeit. Aber Christus wird darin versinnbildlicht. Es hat keine erlösende Kraft. Es ist ohne jeden Glanz und wird erst dadurch, dass Christus darin dargestellt wird, voller Gerechtigkeit und Wahrheit. AB1.238.5 Teilen

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Die Zeichen und Sinnbilder des Opferdienstes in Verbindung mit den Weissagungen gaben den Israeliten nur einen verhüllten, unklaren Blick von der Barmherzigkeit und Gnade, die durch die Offenbarung Christi der Welt gebracht werden sollte. Mose wurde die Bedeutung der Zeichen und Sinnbilder enthüllt, die auf Christus hinwiesen. Er sah schon das Ende dessen, was beseitigt werden sollte, als beim Tode Christi Vorbild und Gegenbild zusammentrafen. Er sah, dass der Mensch nur durch Christus das Sittengesetz halten kann. Durch. Übertretung dieses Gesetzes brachte der Mensch die Sünde in die Welt, und mit der Sünde kam der Tod. Christus brachte die Versöhnung für die Sünden der Menschheit. Die Vollkommenheit seines Charakters bot er anstelle der Sündhaftigkeit der Menschen. Er nahm den Fluch des Ungehorsams auf sich. Die Opfer und Gaben wiesen auf sein Opfer hin, das er bringen würde. Das Opferlamm symbolisierte das Lamm, das die Sünden der Welt hinwegnehmen sollte. AB1.239.1 Teilen

Es bedeutete das Zukünftige zu sehen, was hinweggenommen werden sollte — Christus wie er im Gesetz dargestellt wurde, — das war es, was das Antlitz Moses leuchten ließ. Der Auftrag des Gesetzes, das auf Stein geschrieben war, war ein Auftrag des Todes. Ohne Christus blieb der Übertreter unter dem Fluch und hatte keine Hoffnung auf Vergebung. Der Opferdienst an sich besaß keine Herrlichkeit. Aber der verheißene Erlöser, der in den Zeichen und Sinnbildern des Zeremonialgesetzes dargestellt wurde, machte das Sittengesetz herrlich. AB1.239.2 Teilen

Paulus wollte, dass seine Brüder die große Herrlichkeit eines sündenvergebenden Erlösers erkennen sollten, der dem ganzen jüdischen System Bedeutung gab. Er wollte auch, dass sie verstehen sollten, dass, als Christus in die Welt kam und als Opfer für die Menschheit starb, Vorbild und Gegenbild zusammentrafen. AB1.239.3 Teilen

Nachdem Christus am Kreuz als Sündopfer gestorben war, verlor das Zeremonialgesetz seine Gültigkeit. Doch es war mit dem Sittengesetz verbunden und war herrlich. Das Ganze trug den Stempel der Göttlichkeit und zeigte die Heiligkeit, Rechtsordnung und Gerechtigkeit Gottes. Wenn schon der hinfällig gewordene Dienst herrlich war, wie viel herrlicher muss dann die Wirklichkeit sein, — der offenbarte Christus, der seinen lebensspendenden, heiligenden Geist denen gibt, die an ihn glauben? AB1.239.4 Teilen

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Die Verkündigung der Zehn Gebote war eine herrliche Demonstration der Herrlichkeit und Majestät Gottes. Wie wirkte dieses Ereignis auf das Volk? — Sie fürchteten sich. „Und alles Volk sah den Donner und Blitz und den Ton der Posaune und den Berg rauchen. Da sie aber solches sahen, flohen sie und traten von ferne und sprachen zu Mose: Rede du mit uns, wir wollen gehorchen; und laß Gott nicht mit uns reden, wir möchten sonst sterben.“ 2.Mose 20,18.19. Sie wollten Mose als Fürsprecher. Sie wußten nicht, dass Christus ihr rechtmäßiger Vermittler war, und wäre er nicht für sie eingetreten, dann wären sie verloren gewesen. AB1.240.1 Teilen

„Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht; denn Gott ist gekommen, dass er euch versuchte und dass seine Furcht euch vor Augen wäre, dass ihr nicht sündiget. Also trat das Volk von ferne; aber Mose machte sich hinzu in das Dunkel, darin Gott war.“ 2.Mose 20,20.21. AB1.240.2 Teilen

Das Volk wußte nur sehr wenig von den Wahrheiten der Sündenvergebung, der Rechtfertigung durch den Glauben an Jesus Christus und dem Zugang zu Gott, der wegen ihres sündigen Zustandes nur durch einen Vermittler möglich war. Die Gotteskenntnis und auch das Wissen um den einzigen Zugang zu Gott war ihnen weitgehend verlorengegangen. Sie hatten fast jedes Verständnis dafür verloren, was Sünde und Gerechtigkeit bedeutet. Nur schwach begriffen sie die Vergebung der Sünden durch Christus, den verheißenen Messias. AB1.240.3 Teilen

Paulus erklärte: „Dieweil wir nun solche Hoffnung haben, sind wir voll großer Freudigkeit und tun nicht wie Mose, der die Decke vor sein Angesicht hing, dass die Kinder Israel nicht ansehen konnten das Ende des, das aufhört; sondern ihre Sinne sind verstockt. Denn bis auf den heutigen Tag bleibt diese Decke unaufgedeckt über dem Alten Testament, wenn sie es lesen, welche in Christus aufhört; aber bis auf den heutigen Tag, wenn Mose gelesen wird, hängt die Decke vor ihrem Herzen. Wenn es aber sich bekehrte zu dem Herrn, so würde die Decke abgetan.“ 2.Korinther 3,12-16. AB1.240.4 Teilen

Die Juden lehnten Christus als Messias ab. Sie verstehen nicht, dass ihre Satzungen wertlos sind und dass der Opferdienst seine Bedeutung verloren hat. Der Schleier, den sie sich selbst aus eigensinnigem Unglauben umgetan haben, hängt immer noch vor ihrem Herzen. Er würde von ihnen genommen werden, wenn sie Christus, die Gerechtigkeit des Gesetzes, annehmen würden. AB1.240.5 Teilen

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Viele in den christlichen Reihen haben ebenfalls einen Schleier vor ihren Augen und Herzen. Sie verstehen nichts von dem, was beendet und beiseite getan werden sollte. Sie begreifen nicht, dass es nur das Zeremonialgesetz war, was beim Tode Christi aufgehoben wurde. Daher behaupten sie, das Sittengesetz wäre ans Kreuz genagelt worden. Ihr Verständnis ist stark getrübt. Die Herzen vieler stehen mit Gott auf Kriegsfuß. Sie unterwerfen sich nicht seinem Gesetz. Nur wenn sie mit den Grundsätzen seiner Regierung übereinstimmen, kann sich Christus für sie verwenden. Sie mögen ihn Christus, ihren Heiland nennen. Aber am Ende wird er zu ihnen sagen: Ich kenne euch nicht. Ihr habt vor Gott keine echte Buße getan wegen der Übertretung seines heiligen Gesetzes, und ihr könnt keinen echten Glauben an mich vorweisen, denn es war mein Auftrag, Gottes Gesetz zu erhöhen. AB1.241.1 Teilen

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