Portrait von Ellen White
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Die reizvollste Versuchung
Die reizvollste Versuchung
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Die letzte war die reizvollste der drei Versuchungen. Satan wußte, dass Christi Leben voller Sorgen, Nöte und Kämpfe sein würde. Er glaubte, sich diese Tatsache zunutze machen zu können und wollte ihn bestechen, damit er seine Rechtschaffenheit aufgeben sollte. Bei dieser letzten Versuchung setzte Satan seine ganze Stärke ein; denn bei dieser Kraftprobe würde sich seine Zukunft entscheiden, je nachdem wer der Sieger sein würde. Er beanspruchte die Welt als sein Reich, und er war der Fürst, der die Macht in der Luft hat. Er führte Jesus auf die Spitze eines äußerst hohen Berges. Dann zeigte er ihm in einer umfassenden Schau alle Reiche der Welt, die er schon so lange unter seiner Herrschaft hatte und bot sie ihm als ein großes Geschenk an. Er sagte Christus, er könne diese Reiche der Welt alle besitzen, ohne dass damit für ihn Leiden oder Gefahren verbunden wären. Satan verspricht, sein Zepter und die Herrschaft abzutreten, und Christus soll der rechtmäßige Herrscher sein, wenn er ihm eine Gunst erweisen würde. Alles, was er als Gegenleistung verlangt, um ihm die Reiche der Welt, die er ihm an diesem Tage vorgestellt hatte, zu übergeben, besteht darin, dass er die Oberhoheit Satans anerkennen und ihm Huldigung entgegenbringen solle. AB1.285.4 Teilen

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Einen Augenblick ruhten Jesu Augen auf der Herrlichkeit, die ihm gezeigt worden war. Dann wandte er sich aber ab und weigerte sich, den überwältigenden Anblick länger zu beachten. Er wollte seine unveränderliche Rechtschaffenheit nicht durch Liebäugeln mit dem Verführer gefährden. Als sich Satan um Huldigung bemühte, kam in Christus die göttliche Empörung auf. Er konnte die gotteslästerliche Anmaßung Satans nicht länger ertragen und wollte ihm auch nicht gestatten, länger in seiner Gegenwart zu bleiben. Hier zeigte Christus seine göttliche Autorität, und er befahl Satan aufzugeben. „Hebe dich weg von mir, Satan! denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen.“ Matthäus 4,10. Stolz und überheblich hatte sich Satan eingeredet, der rechtmäßige und bleibende Herrscher der Welt zu sein und ebenso der Eigentümer aller Reichtümer und Herrlichkeit. Deshalb beanspruchte er von allen dort Lebenden Verehrung — gerade so, als ob er die Welt und alles, was darin ist, geschaffen hätte. Zu Christus hatte er gesagt: „Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, welchem ich will.“ Lukas 4,6. Er wollte mit Christus einen besonderen Handel eingehen. Würde er ihn anbeten, dann wollte er ihm sofort seinen Besitzanspruch abtreten. AB1.286.1 Teilen

Diese Beleidigung des Schöpfers löste beim Sohn Gottes Empörung aus, so dass er ihn tadelte und abwies. Bei seiner ersten Versuchung hatte sich Satan eingebildet, seinen wahren Charakter und seine Absichten so gut verborgen zu haben, dass Christus ihn nicht als den gefallenen Rebellenfürsten erkannte hätte, den er besiegt und aus dem Himmel entfernt hatte. Christi Worte der Abweisung „Hebe dich weg von mir, Satan!“ bewiesen, dass er von Anfang an erkannt worden war und dass all seine Verführungskünste beim Sohn Gottes fehlschlugen. Satan wußte, dass, wenn Jesus zur Erlösung der Menschen sterben würde, seine Macht nach einer gewissen Zeitspanne zu Ende gehen und er vernichtet werden würde. Deshalb war er darauf versessen, die Vollendung des großen Dienstes, den der Sohn Gottes begonnen hatte, nach Möglichkeit zu verhindern. Sollte der Plan zur Erlösung der Menschheit fehlschlagen, würde er das Reich sicherstellen, das er dann beanspruchte. Im Falle seines Sieges, so bildete er sich ein, würde er im Widerspruch zum Gott des Himmels regieren. AB1.286.2 Teilen

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Als Christus den Himmel und damit seine Macht und Herrlichkeit aufgab, frohlockte Satan. Er glaubte, der Sohn Gottes wäre damit in seiner Macht. Die Versuchung des heiligen Paares in Eden verlief so einfach, dass er hoffte, mit satanischer List und Macht auch den Sohn Gottes zu besiegen und dadurch sein Leben und sein Reich zu retten. Wenn er Jesus in der Versuchung dazu bringen könnte, sich vom Willen des Vaters zu trennen — wie er es in der Versuchung mit Adam und Eva gemacht hatte —, dann hätte er sein Ziel erreicht. AB1.287.1 Teilen

Nach Jesu Hingabe seines eigenen Lebens und der Erlösung vom satanischen Herrschaftsbereich sollte die Zeit kommen, dass ihm nach einer Weile alle im Himmel und auf der Erde untertan sein würden. Jesus war standhaft. Er wählte sein Leben des Leides und des schmachvollen Todes und war von seinem Vater dazu ausersehen, ein gerechter Herrscher der Reiche der Erde zu werden. Er hat sie als ein ewiges Eigentum in seine Hände gegeben. Auch Satan wird in seine Hände gegeben und wird durch den Tod vernichtet werden, damit er nie wieder Jesus oder die Heiligen in der Herrlichkeit belästigen kann. AB1.287.2 Teilen

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