Portrait von Ellen White
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In der Versuchung standhaft geblieben
In der Versuchung standhaft geblieben
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Jesus sagte zu diesem listigen Feind: „Hebe dich weg von mir, Satan! denn es steht geschrieben: ‚Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen‘.“ Matthäus 4,10. Satan hatte Christus darum gebeten, er möge ihm einen Beweis bringen, dass er der Sohn Gottes sei. Hier bekam er nun den Beweis, den er haben wollte. Er war gezwungen, dem göttlichen Befehl Christi zu gehorchen. Er war abgewiesen worden und schwieg. Ihm fehlte die Kraft, der entschiedenen Abweisung Widerstand zu leisten. Er war gezwungen, den Erlöser der Welt ohne jedes weitere Wort zu verlassen. AB1.287.3 Teilen

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Satans unerwünschte Anwesenheit und der Kampf waren vorüber. Durch unermeßliche Leiden hatte Christus in der Wüste einen Sieg errungen, der ebenso vollkommen war wie das Versagen Adams. Eine Weile stand er befreit von der Gegenwart seines mächtigen Widersachers und dessen Legionen von Engeln. AB1.288.1 Teilen

Nachdem Satan seine Versuchungen beendet hatte, ließ er Jesus für kurze Zeit allein. Der Feind war besiegt. Der Kampf war jedoch außerordentlich beschwerlich und lang gewesen. Christus war erschöpft und kraftlos nach diesem Kampf. Er fiel zu Boden als ob er tot wäre. Himmlische Engel, die sich in den königlichen Höfen vor ihm niedergebeugt hatten und die mit gesteigerter, wenn auch schmerzlicher Anteilnahme ihren geliebten Herrn beobachtet hatten, kamen nun und dienten ihm. Mit Staunen hatten sie diesen schrecklichen Kampf verfolgt, den er gegen Satan führen musste. Sie bereiteten ihm Nahrung und stärkten ihn, denn er lag da wie tot. Die Engel waren voller Staunen und Ehrfurcht, da sie wußten, dass der Erlöser der Welt zur Rettung der Menschheit solche unbeschreiblichen Leiden durchmachen musste. Er, der in den königlichen Höfen Gott gleich war, lag jetzt, nach einer Fastenzeit von fast sechs Wochen, entkräftet vor ihnen. Einsam und allein war er, als er von dem Rebellenfürst verfolgt wurde, der vom Himmel ausgestoßen worden war. Er hatte eine gründlichere und schwierigere Probe bestanden, als sie je an uns herantreten wird. Der Kampf mit den Mächten der Finsternis war für die menschliche Natur Christi in seinem schwachen und leidenden Zustand eine lange und anstrengende Prüfungszeit. Die Engel brachten Botschaften der Liebe und des Trostes vom Vater an seinen Sohn und auch die Versicherung, dass der ganze Himmel über seinen Sieg, den er für die Menschheit errungen hatte, frohlockte. AB1.288.2 Teilen

Der Preis für die Erlösung kann nicht eher völlig verstanden werden, bis die Erlösten mit dem Heiland am Thron Gottes stehen werden. Erst wenn sie den Wert des unsterblichen Lebens in vollem Umfang zu schätzen wissen, dann werden sie in das Lied des Sieges und unsterblichen Triumphes einstimmen: „Und sie sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das erwürgt ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.“ Offenbarung 5,12. Und weiter sagt Johannes: „Und alle Kreatur, die im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und im Meer, und alles, was darinnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Stuhl sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!“ Offenbarung 5,13. AB1.288.3 Teilen

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Obwohl Satan durch gewaltige Anstrengungen und die stärksten Versuchungen eine Niederlage erlitt, gab er doch nicht die Hoffnung auf, dass er zu einer späteren Zeit in seinen Bemühungen mehr Erfolg haben würde. Er hoffte auf die Zeit, wenn Jesus seinen Dienst antrat und glaubte, dann Gelegenheit zu finden, seine Macht und List gegen ihn einsetzen zu können. Satan wollte Gottes auserwähltes Volk, die Juden, mit Blindheit schlagen, dass sie in Christus nicht den Erlöser der Welt sehen sollten. Ihre Herzen wollte er mit Neid, Eifersucht und Haß gegen den Sohn Gottes erfüllen. Dann würden sie ihn nicht annehmen und ihm das Leben auf der Erde so beschwerlich wie möglich machen. AB1.289.1 Teilen

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„Denn Gott, der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesichte Jesu Christi.“ 2.Korinther 4,6. AB1.290.1 Teilen

Vor dem Sündenfall war das Verständnis unserer ersten Eltern in keiner Weise getrübt, so dass sie eine klare Vorstellung vom Charakter Gottes hatten. Sie waren völlig auf den Willen Gottes ausgerichtet. Ein schönes Licht, das Licht Gottes, hüllte sie ein. Der Herr besuchte das heilige Paar und unterwies es durch das Werk seiner Hände. Die Natur war das Lehrbuch der Menschen. Im Garten Eden wurde die Existenz Gottes durch die Werke der Natur veranschaulicht, von denen sie umgeben waren. Jeder Baum des Gartens sprach zu ihnen. Die unsichtbaren Dinge Gottes wurden deutlich gesehen. Sie wurden durch das Geschaffene verstanden — sogar seine ewige Macht und die Gottheit. AB1.290.2 Teilen

Während es einerseits zutrifft, dass Gott auf diese Weise in der Natur wahrgenommen werden konnte, darf andererseits nicht behauptet werden, dass Adam und seinen Nachkommen nach dem Fall eine vollkommene Gotteserkenntnis in der natürlichen Welt offenbart worden wäre. Die Natur konnte den unschuldigen Menschen Lehren übermitteln. AB1.290.3 Teilen

Aber die Sünde brachte einen Gifthauch über die Natur und legte sich zwischen die Natur und den Gott der Natur. Wären Adam und Eva ihrem Schöpfer nie ungehorsam gewesen, wären sie auf dem Pfad der Rechtschaffenheit geblieben, dann hätten sie Gott kennen und verstehen können. Als sie aber der Stimme des Verführers Gehör schenkten und gegen Gott sündigten, wich die Lichthülle himmlischer Schuldlosigkeit von ihnen. Und als sie das Gewand der Schuldlosigkeit verloren hatten, zogen sie den dunklen Umhang der Unkenntnis Gottes an. Das klare und vollkommene Licht, das sie bis dahin umgab, erleuchtete alles, was sie betrachteten. Als ihnen dieses himmlische Licht aber entzogen wurde, konnten die Nachkommen Adams das Wesen Gottes nicht mehr in seinen geschaffenen Werken erkennen. AB1.290.4 Teilen

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Die Dinge in der Natur, die wir heute sehen, vermitteln uns nur eine blasse Vorstellung von der Schönheit und Herrlichkeit in Eden. Doch verkündigt die natürliche Welt mit unmißverständlicher Stimme die Herrlichkeit Gottes. Obwohl der Schatten der Sünde die Dinge der Natur beeinträchtigt, gibt es noch viel Schönes. Ein Allmächtiger an Macht, großer Güte, Barmherzigkeit und Liebe hat die Erde geschaffen, die selbst in ihrem sündigen Zustand Wahrheiten in Bezug auf den genialen Meisterkünstler kundtut. In diesem für uns geöffneten Buch der Natur durch die schönen, duftenden Blumen mit ihren vielfältigen, köstlichen Farben gibt Gott uns einen unverkennbaren Ausdruck seiner Liebe. Nach Adams Sünde hätte Gott das Öffnen jeder Knospe und jede Blütenpracht verhindern können. Er hätte auch jeden Duft beseitigen können, der für uns so angenehm ist. Auf der Erde, die durch den Fluch ausgedörrt und beeinträchtigt ist, können wir an den Dornen, Disteln und Tränen das Gesetz der Verurteilung studieren. Aber durch die herrlichen Farben und Düfte der Blumen können wir lernen, dass Gott uns noch liebt und dass er seine Barmherzigkeit noch nicht ganz von der Erde zurückgezogen hat. AB1.291.1 Teilen

Die Natur bringt eine Fülle von geistlichen Lehren für die Menschheit. Die Blumen sterben nur deshalb ab, um wieder zu neuem Leben zu gelangen. Darin wird uns die Lehre von der Auferstehung vermittelt. Alle, die Gott lieben, werden in Eden dort droben wieder erblühen. Aber die Natur kann uns nicht in der großen und wunderbaren Liebe Gottes unterweisen. Deshalb war die Natur nach dem Sündenfall nicht der einzige Lehrer der Menschen. Damit die Welt nicht in der Finsternis bliebe, in ewiger geistlicher Nacht, begegnete uns der Gott der Natur in Jesus Christus. Der Sohn Gottes kam als Offenbarung des Vaters in diese Welt. Er war das „wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen“. Johannes 1,9. Wir sollen „die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesichte Jesu Christi“ betrachten. 2.Korinther 4,6. AB1.291.2 Teilen

In der Person seines eingeborenen Sohnes hat sich der Gott des Himmels herabgelassen, sich zu unserer menschlichen Natur zu erniedrigen. Auf die Frage des Thomas sagte Jesus: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Wenn ihr mich kenntet, so kenntet ihr auch meinen Vater. Und von nun an kennet ihr ihn und habt ihn gesehen. Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns. Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater; wie sprichst du denn: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut die Werke. Glaubet mir, dass ich im Vater und der Vater in mir ist; wo nicht, so glaubet mir doch um der Werke willen.“ Johannes 14,6-11. AB1.291.3 Teilen

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Es ist äußerst schwierig und demütigend für die Menschen zu erkennen, dass sie unfähig sind und dass auf menschliche Weisheit kein Verlaß ist. Eigene Bemühungen, die Natur richtig zu verstehen, werden ganz sicher mißlingen. Die Sünde hat ihren Blick verfinstert, und aus sich selbst heraus können sie die Natur nicht erklären, ohne sie über Gott zu stellen. Sie können Gott oder Jesus Christus, den er gesandt hat, nicht darin erkennen. Es geht ihnen wie den Athenern, die ihren Altar zur Anbetung der Natur errichtet hatten. Als Paulus mitten auf dem Gerichtsplatz stand, da verkündigte er den Leuten zu Athen die Majestät des lebendigen Gottes im Gegensatz zu ihrem götzendienerischen Gottesdienst. AB1.292.1 Teilen

„Ihr Männer von Athen“, sagte er, „ich sehe, dass ihr in allen Stücken gar sehr die Götter fürchtet. Ich bin herdurchgegangen und habe gesehen eure Gottesdienste und fand einen Altar, darauf war geschrieben: Dem Unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch denselben, dem ihr unwissend Gottesdienst tut. Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, er, der ein Herr ist Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln mit Händen gemacht; sein wird auch nicht von Menschenhänden gepflegt, als der jemands bedürfe, so er selber jedermann Leben und Odem allenthalben gibt. Und er hat gemacht, dass von einem Blut aller Menschen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden wohnen, und hat Ziel gesetzt und vorgesehen, wie lange und wie weit sie wohnen sollen; dass sie den Herrn suchen sollten, ob sie doch ihn fühlen und finden möchten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeglichen unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch etliche Poeten bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts. So wir denn göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht.“ Apostelgeschichte 17,22-29. AB1.292.2 Teilen

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