Portrait von Ellen White
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Die Himmelfahrt Christi
Die Himmelfahrt Christi
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Das irdische Werk des Heilandes war beendet. Für ihn war die Zeit gekommen, dass er wieder in seine himmlische Heimat zurückkehrte. „Er führte sie (die Jünger) aber hinaus bis gen Bethanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, da er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.“ Lukas 24,50.51. AB1.305.3 Teilen

Christus, der seine Jünger noch segnet, fährt auf zum Himmel, umgeben von einer aus Engeln bestehenden Wolke. Mit sich führt er die Schar der Gefangenen. Er selbst will dem Vater die Erstlingsfrüchte der Entschlafenen als Beweis bringen, dass er Sieger über Tod und Grab ist. An den Toren der Stadt wartet eine zahllose Menge von Engeln auf sein Kommen. Bei der Ankunft rufen die begleitenden Engel der Schar am Tor in triumphierendem Ton zu: AB1.305.4 Teilen

306

„Machet die Tore weit und die Türender Welt hoch, dass der König der Ehren einziehe!“„Wer ist derselbe König der Ehren?“ fragen die wartendenEngel.„Es ist der Herr, stark und mächtig,der Herr, mächtig im Streit.Machet die Tore weit und die Türenin der Welt hoch, dass der Königder Ehren einziehe!“ AB1.306.1 Teilen

Wieder fragen die wartenden Engel: „Wer ist derselbe König der Ehren?“, und die begleitenden Engel antworten in wohlklingender Weise: „Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehren.“ Psalm 24,7-10. Dann werden die Tore der Stadt Gottes weit geöffnet, und die Heerscharen der Engel ziehen ein. AB1.306.2 Teilen

Dort ist der Thron. Er ist vom Regenbogen der Verheißung umgeben. Da weilen Seraphim und Cherubim. Die Engel umgeben ihn. Doch Christus wehrt sie ab. Er begibt sich vielmehr in die Gegenwart seines Vaters. In seinem Triumph zeigt er auf sein Gegenbild — diese Webegarbe — die mit ihm auferweckt wurde. Das sind die Vertreter der gefangenen Toten, die bei seiner Wiederkunft, wenn die Posaune ertönen wird, aus ihren Gräbern hervorgehen werden. Dann nähert er sich dem Vater. Und wenn im Himmel schon Freude herrscht über einen Sünder, der Buße tut und wenn der Vater schon bei einer Seele jubelnd singt, wie kann man sich dann diesen Augenblick vorstellen? Christus sagt: Vater, es ist vollbracht. Ich habe deinen Willen getan, mein Gott. Ich habe das Erlösungswerk beendet. Wenn deiner Gerechtigkeit Genüge geschehen ist, dann will ich, „dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast“. Johannes 17,24. Da erklärt die Stimme Gottes, dass der Gerechtigkeit Genüge getan und dass Satan besiegt ist. Der Vater schließt die Arme um den Sohn und befiehlt: „Es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten.“ Hebräer 1,6. AB1.306.3 Teilen

307

Adam fiel durch Ungehorsam. Das Gesetz Gottes war gebrochen worden. Die göttliche Regierung war entehrt worden, und die Gerechtigkeit forderte, dass die Strafe der Sünde bezahlt würde. AB1.307.1 Teilen

Um die Menschheit vor dem ewigen Tod zu erretten, trug der Sohn Gottes freiwillig die Strafe des Ungehorsams. Nur durch die Erniedrigung des himmlischen Fürsten konnte die Schmach beseitigt und der Gerechtigkeit Genüge getan werden, und der Mensch konnte das wiedererlangen, was er durch seinen Ungehorsam verwirkt hatte. Einen anderen Weg gab es nicht. Es hätte nicht ausgereicht, wenn ein Engel auf diese Erde gekommen und über den Boden gegangen wäre, auf dem Adam fiel. Dies hätte nicht mal einen Flecken der Sünde beseitigt und dem Menschen keine Stunde der Bewährung gebracht. AB1.307.2 Teilen

Christus, der Gott gleich ist, „der Glanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens“ (Hebräer 1,3), umhüllte seine Göttlichkeit mit der Menschlichkeit und kam auf diese Erde, um für die Sünder zu leiden und zu sterben. Der eingeborene Sohn Gottes erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja, bis zum Tode am Kreuz. Indem er den Fluch der Sünde selbst trug, machte er Allen Glück und Unsterblichkeit zugänglich. AB1.307.3 Teilen

Einer, dem im ganzen Himmel Ehre erwiesen wurde, kam in diese Welt, um in menschlicher Natur an der Spitze der Menschheit zu stehen. Er sollte den gefallenen Engeln und den Bewohnern ungefallener Welten beweisen, dass jeder mit der zur Verfügung stehenden göttlichen Hilfe auf dem Pfad des Gehorsams den Geboten Gottes gegenüber, wandeln kann. Der Sohn Gottes starb für diejenigen, die keinen Anspruch auf seine Liebe hatten. Für uns ertrug er alles, was Satan gegen ihn vorbringen konnte. AB1.307.4 Teilen

Das Opfer, das der Heiland um unsertwillen gebracht hat, ist unvergleichlich. Es ist so wunderbar, dass es der Mensch nicht begreifen kann. In allen Opferdiensten des sinnbildlichen Heiligtums der Vergangenheit wurde dies schon dargestellt. Und dieses Opfer war erforderlich. Wenn uns klar wird, dass dieses Opfer für unser ewiges Wohlergehen notwendig war, dann werden unsere Herzen ergriffen und weich. Er verpflichtete sich, für uns eine vollkommene Erlösung zu erreichen, die den Ansprüchen der Gerechtigkeit Gottes genügte und mit der unermeßlichen Heiligkeit seines Gesetzes übereinstimmte. AB1.307.5 Teilen

308

Kein Geringerer als der eingeborene Sohn des Vaters, konnte ein Opfer bringen, das für die Reinigung Aller — selbst für die sündigsten und verdorbensten Wesen —, ausreichte, sofern sie sich vom Heiland versöhnen ließen und dem himmlischen Gesetz Gehorsam leisten würden. Durch nichts Geringeres konnte der Mensch Gottes Wohlwollen wiederfinden. AB1.308.1 Teilen

Welches Recht hatte Christus, die Gefangenen aus den Händen des Feindes zu reißen? — Er hatte das Recht, weil er ein Opfer gebracht hatte, das den Grundsätzen der Gerechtigkeit Genüge tat, nach denen das himmlische Reich regiert wird. Er kam als Erlöser der verlorenen Menschheit auf diese Erde, um den listigen Feind zu besiegen und durch seine unerschütterliche Ergebenheit zum Recht [engl.: seine unerschütterliche Treue gegenüber dem Recht] alle zu retten, die ihn als Heiland annehmen würden. Am Kreuz von Golgatha zahlte er den Preis für die Erlösung der Menschheit. Dadurch stand ihm das Recht zu, die Gefangenen aus der Gewalt des großen Betrügers zu befreien. Dieser intrigierte durch eine Lüge gegen die Regierung Gottes und verursachte den Sündenfall. Auf diese Weise verwirkte er jeden Anspruch darauf, als ein treuer Mitarbeiter des herrlichen, ewigen Reiches Gottes angesehen zu werden. AB1.308.2 Teilen

Unser Heiland hat unser Lösegeld bezahlt. Niemand braucht von Satan gefesselt zu werden. Christus steht als unser allmächtiger Helfer vor uns. „Daher musste er in allen Dingen seinen Brüdern gleich werden, auf dass er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor Gott, zu versöhnen die Sünden des Volkes. Denn worin er gelitten hat und versucht ist, kann er denen helfen, die versucht werden.“ Hebräer 2,17.18. AB1.308.3 Teilen

„Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben. ... Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns ... voller Gnade und Wahrheit. ... Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“ Johannes 1,11-16. AB1.308.4 Teilen

Wer in die Familie Gottes aufgenommen wird, der wird durch seinen Geist verwandelt werden. Genußsucht und betonte Eigenliebe werden in Selbstverleugnung und vorrangige Liebe zu Gott verwandelt. Niemand gelangt durch seine Geburt zur Heiligkeit, und niemand kann Gott aus eigener Kraft treu sein. „Ohne mich“, sagt Christus, „könnt ihr nichts tun.“ Johannes 15,5. Die menschliche Gerechtigkeit ist „wie ein unflätig Kleid“. Aber bei Gott sind alle Dinge möglich. In der Sünde, die sie befällt, können schwache, irrende Menschen durch die Kraft des Erlösers mehr als Sieger werden. AB1.308.5 Teilen

310

Indem Gott seinen eingeborenen Sohn für die Sünder sterben ließ, hat er der gefallenen Menschheit ein einzigartiges Beispiel seiner Liebe gegeben. Wir haben volles Vertrauen in die Heilige Schrift, die sagt: „Gott ist Liebe.“ 1.Johannes 4,8. Und doch haben viele schändlicherweise dieses Wort verdreht und sind wegen der falschen Auslegung in einen gefährlichen Irrtum verfallen. Gottes heiliges Gesetz ist der einzige Maßstab, an dem wir die göttliche Sinnesart ermessen können. Wenn wir Gottes Gesetz nicht zu unserem Maßstab machen, dann stellen wir für uns eigene Regeln auf. Gott hat uns wertvolle Beteuerungen seiner Liebe gegeben. [Der folgende Satz ist nach dem englischen Original zitiert.] Aber wir dürfen dem Herrn keine Weichheit zuschreiben, die ihn veranlassen würde, über Schuld hinwegzusehen und Sünde zu ignorieren. AB1.310.1 Teilen

Der Schöpfer liebt seine Geschöpfe. Wer die Sünde aber mehr liebt als die Gerechtigkeit, den Irrtum mehr als die Wahrheit, der will die Sünde, die nur Leid in unsere Welt gebracht hat, verewigen. An dem kann der Gott der Wahrheit keinen Gefallen finden. Der Weg der Wahrheit und Gerechtigkeit schließt ein Kreuz mit ein. Viele mißdeuten die Forderungen Gottes und legen sie so aus, dass ihr Gewissen nicht beunruhigt wird und sie sich in ihrem Pflichtenbereich nicht belästigt fühlen. Aber die Wahrheit ist das einzige Mittel, das zur Heiligung führt. AB1.310.2 Teilen

Die Liebe Gottes, wie sie in Jesus offenbart wird, führt uns zur wahren Vorstellung vom Wesen Gottes. Wenn wir auf Christus sehen, der für unsere Sünden zerstochen wurde, dann werden wir erkennen, dass wir nicht einfach das Gesetz brechen und gleichzeitig in Gottes Gunst bleiben können. Uns wird klar werden, dass wir als Sünder die Verdienste Christi in Anspruch nehmen und die Sünde lassen müssen. Dann werden wir Gott näher kommen. Sobald wir ein echtes Verständnis von der Liebe Gottes haben, werden wir keine Neigung verspüren, sie zu mißbrauchen. AB1.310.3 Teilen

Das Kreuz Christi bezeugt die Unwandelbarkeit des Gesetzes Gottes. Es zeigt uns, dass Gott uns so sehr geliebt hat, dass er seinen Sohn für unsere Sünden in den Tod gab. Aber Christus kam nicht, um das Gesetz aufzulösen, sondern zu erfüllen. Nicht ein Pünktchen der göttlichen Grundsätze konnte geändert werden, um den Menschen in seinem gefallenen Zustand zu erreichen. Jesus starb, damit seine Gerechtigkeit dem bußfertigen Sünder zugerechnet werden konnte und dieser in die Lage versetzt würde, das Gesetz zu halten. AB1.310.4 Teilen

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Die Liebe Gottes ist unermeßlich. Und doch kann der Sünder nur durch den Erlösungsplan Vergebung finden, der die Schmach und Schande sowie den Tod des Sohnes Gottes notwendig machte. Vernünftig argumentierende Seelen, die einen Anspruch auf Heiligung erheben, sollten durch diese Tatsache die von vielen geäußerte Meinung aus der Welt schaffen, dass durch seinen Tod der Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes aufgehoben worden wäre. Täglich müssen wir in der Schule Christi von dem großen Erlösungsplan lernen. Wenn wir nicht mehr lernen, dann verzichten wir darauf, Schüler in der Schule Christi zu sein. Bleiben wir aber Schüler des göttlichen Lehrers, dann wird unser Verständnis zunehmen, und wir lernen wunderbare Dinge aus dem Gesetz Gottes. AB1.311.1 Teilen

Laßt uns pflichtbewußt vor dem Herrn wandeln. Laßt uns daran denken, wie oft wir unsere Versprechen gebrochen und unsere besten Vorsätze zunichte gemacht haben. Wie oft haben wir uns trotz großer Erleuchtung vom Herrn abgewandt und unsere Götzenbilder gesucht. Es ist höchste Zeit für uns, dass wir uns unter die mächtige Hand Gottes demütigen. AB1.311.2 Teilen

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