Portrait von Ellen White
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Eine Offenbarung der Liebe Gottes
Eine Offenbarung der Liebe Gottes
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Christus kam, um der Welt die Liebe Gottes kundzutun und die Herzen aller zu gewinnen. Er sagte: „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen.“ Johannes 12,32. Der erste Schritt auf dem Wege zur Erlösung ist die Reaktion auf das Ziehen der Liebe Christi. Gott schickt den Menschen eine Botschaft nach der anderen und fordert sie auf, Buße zu tun, damit er ihnen vergeben und neben ihren Namen Vergebung schreiben kann. Soll es keine Buße geben? Sollen seine Rufe unbeachtet bleiben? Sollen seine Gnadenangebote übersehen, soll seine Liebe zurückgewiesen werden? Ach, dann würde sich der Mensch von dem einzigen Mittler trennen, durch den er das ewige Leben erlangen kann. Gott vergibt nämlich nur dem Bußfertigen! Durch die Bekundung seiner Liebe und durch den Einfluß seines Geistes ruft er sie zur Buße. Buße ist ein Geschenk Gottes, und wem er vergibt, den führt er zunächst zur Reue. Durch aufrichtige Reumütigkeit wegen der Übertretung des göttlichen Gesetzes und durch den Glauben an Christus, den Erlöser und Fürsprecher, gelangt der Mensch zu den größten Freuden. Durch die Bekundung seiner Liebe zieht Christus die Menschen zu sich, damit sie die Freude der Vergebung und den Frieden Gottes erfahren sollen. Wenn sie seinem Ruf folgen und ihre Herzen seiner Gnade hingeben, wird er sie Schritt für Schritt dahin führen, dass sie ihn völlig erkennen. Das ist das ewige Leben. AB1.322.1 Teilen

Christus kam, um dem Sünder die Gerechtigkeit und Liebe Gottes zu offenbaren. Israel sollte dadurch zur Buße und Sündenvergebung gelangen. Wenn der Sünder Jesus am Kreuz erblickt, der die Schuld des Missetäters trägt und die Strafe der Sünde erleidet — wenn er durch die Veranschaulichung des Kreuzestodes sieht, wie Gott die Sünde verabscheut und die Menschen liebt —, dann wird er wegen seiner Übertretung des Gesetzes, das heilig, gerecht und gut ist, zur Buße vor Gott geführt. Er glaubt an Christus, weil der himmlische Retter sein Vertreter, sein Bürge und Fürsprecher geworden ist. Er wird zum Mittelpunkt seines Lebens. Dem bußfertigen Sünder kann Gott seine Barmherzigkeit und Wahrheit enthüllen und ihm seine Vergebung und Liebe schenken. AB1.322.2 Teilen

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Satan wird keine Seele aus der Gefangenschaft der Sünde entkommen lassen, wenn er es nur eben verhindern kann. Durch diese eine reiche Gabe ist der ganze Himmel geschenkt worden; denn im Sohn Gottes gab Gott das beste Geschenk des Himmels. Diese Kostbarkeit des Himmels steht auch uns zur Verfügung. Doch Satan versucht der bußfertigen Seele einzuflüstern, dass Gott streng und unerbittlich sei und dem Sünder nicht vergeben wolle. Verschiedentlich haben mir einige Personen Briefe geschrieben, die über ihre Sünden verzweifelt waren. Der eine und andere schrieb: „Ich habe Angst, dass mir niemand mehr helfen kann. Gibt es für mich noch Hoffnung?“ Diesen Seelen gilt folgende Botschaft: „Hoffe auf Gott. Der Vater hat noch genug Brot. Mache dich auf und gehe zu deinem Vater. Er wird dir schon bald entgegengehen. Er wird dir seine Liebe und sein Erbarmen schenken.“ AB1.323.1 Teilen

Wenn dich der Feind bedrängt und mit den Gedanken an deine Sünden überwältigen will, dann sage ihm: „Ich weiß, dass ich ein Sünder bin. Wenn es nicht so wäre, könnte ich nicht zum Heiland gehen. Er hat gesagt: ‚Ich bin gekommen, zu rufen die Sünder zur Buße, und nicht die Gerechten.‘ Markus 2,17. Weil ich ein Sünder bin, habe ich Anspruch darauf, zu Christus zu kommen. Ich bin sündig und unrein. Aber er hat sich erniedrigt und ist gestorben und hat den Fluch auf sich genommen, der mir gebührt. Ich komme. Ich glaube. Ich verlasse mich auf seine feste Zusage, ‚dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben‘.“ Johannes 3,16. AB1.323.2 Teilen

Wird eine solche Bitte, die im Schuldbewußtsein der Seele vorgebracht wird, zurückgewiesen? Nein, niemals. Durch Christi Leiden und Tod ist seine grenzenlose Liebe zur Menschheit unter Beweis gestellt worden. Er will und kann tatsächlich jeden retten, der durch ihn zu Gott kommt. AB1.323.3 Teilen

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Dann komm wie ein kleines Kind zu Gott und als Bittender zu seinen Füßen. Wir brauchen weder in den Himmel aufzufahren, um ihn herunterzuholen noch in die Erde hinabzusteigen, um Jesus heraufzuholen. Er ist uns immer nahe. Er sagt: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ Offenbarung 3,20. Wie gern ist Christus bereit, von dem Seelentempel Besitz zu ergreifen, wenn wir es nur wollen! Er wird uns geschildert wie er wartet und an die Herzenstür klopft. Warum kehrt er dann nicht ein? Es ist deshalb, weil die Liebe zur Sünde die Herzenstür verschlossen hat. Sobald wir aber bereit sind, die Sünde aufzugeben und unsere Schuld zu bekennen, wird die Schranke zwischen der Seele und dem Heiland beseitigt. AB1.324.1 Teilen

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Wenn wir unsere Sünden bereuen, brauchen wir nicht wie Luther in eine Zelle zu gehen — in der Erwartung, Gottes Gunst zu erlangen — und uns Strafen auferlegen, um unsere Ungerechtigkeit wiedergutzumachen. Die Frage ist: „Wird wohl der Herr Gefallen haben an viel tausend Widdern, an unzähligen Strömen Öl? Oder soll ich meinen ersten Sohn für meine Übertretung geben, meines Leibes Frucht für die Sünde meiner Seele? Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ Micha 6,7.8. Der Psalmist sagt: „Ein geängstet und zerschlagen Herz wirst du, Gott, nicht verachten.“ Psalm 51,19. Johannes schreibt: „So wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt.“ 1.Johannes 1,9. Der einzige Grund dafür, wenn wir keine Sündenvergebung erlangen, liegt darin, dass wir ihm, den wir durch unsere Sünden verletzt und zerstochen haben, nicht bekannt haben, dass wir gefehlt haben und der Barmherzigkeit bedürfen. Das Bekenntnis, das sich in der Offenbarung der innersten Seele bekundet, gelangt zum Herzen dessen, der unendliches Erbarmen hat. Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. AB1.325.1 Teilen

Wie falsch ist doch die Auffassung, dass Sündenbekenntnis der Würde eines Menschen abträglich sei und dessen Einflußvermögen verringere. Weil sie diesem Gedanken zuneigen, bekennen viele ihre Sünden nicht, obgleich sie sich ihrer durchaus bewußt sind. So gehen sie darüber hinweg, was sie anderen zugefügt haben und verbittern ihr eigenes Leben und das anderer. Du wirst nichts von deiner Würde einbüßen, wenn du deine Sünden bekennst. Hinweg mit dieser irrigen Ansicht! Falle auf den Felsen und zerbrich! Christus wird dir die benötigte himmlische Würde geben. Möge weder Stolz noch Selbstachtung oder Selbstgerechtigkeit jemanden davon abhalten, seine Verfehlungen zu bekennen. Dann gilt die Verheißung: „Wer seine Missetat leugnet, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.“ Sprüche 28,13. Verschweige nichts vor Gott, und versäume nicht das Bekenntnis deiner Verfehlungen an deinen Brüdern. „Bekenne einer dem andern seine Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet.“ Jakobus 5,16. Viele bekennen ihre Sünden nicht, bis sie ihnen schließlich am Tag des Gerichts vorgehalten werden. Es ist weit besser für dich, jetzt über deine Sünden nachzudenken, sie zu bekennen und abzulegen, während das Sühnopfer für dich eintritt. Versäume nicht, Gottes Willen in dieser Frage zu erforschen. Das Wohl deiner Seele und das Heil anderer hängt davon ab, wie du dich in diesem Punkt verhältst. „So demütiget euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, dass er euch erhöhe zu seiner Zeit. Alle eure Sorge werfet auf ihn; denn er sorget für euch.“ 1.Petrus 5,6.7. Das demütige und zerbrochene Herz kann etwas von der Liebe Gottes und vom Kreuz von Golgatha wahrnehmen. Großen Segen wird der erfahren, der so wandelt, dass er der göttlichen Gnade teilhaftig wird. AB1.325.2 Teilen

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