Portrait von Ellen White
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Gerechtigkeit in Christus
Gerechtigkeit in Christus
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Darum kommet und suchet und findet. Die Quelle der Energie ist zugänglich, sie ist unermeßlich und steht euch frei zur Verfügung. Kommt mit demütigem Herzen und denkt nicht, ihr müßtet zuerst gute Werke vollbringen, um das Wohlwollen Gottes zu erlangen oder dass ihr euch erst bessern müßtet, bevor ihr zu Christus kommen könnt. Ihr habt keine Kraft, Gutes zu tun und könnt euren Zustand nicht bessern. Ohne Christus haben wir kein Verdienst, keine Gerechtigkeit. Unsere Sündhaftigkeit, unsere Schwäche und unsere menschliche Unvollkommenheit machen es uns unmöglich, dass wir vor Gott erscheinen, es sei denn, wir sind mit der fleckenlosen Gerechtigkeit Christi bekleidet. Wir müssen in ihm erfunden werden ohne unsere eigene Gerechtigkeit — nur mit der Gerechtigkeit, die in Christus ist. Im Namen, der über alle Namen ist — dem einzigen Namen, der uns gegeben ist, darin wir selig werden können —, nehmt die Verheißung Gottes in Anspruch und sagt: „Herr, vergib mir. Ich lege meine Hände in deine Hand, dass du mir beistehst. Ich brauche Hilfe, sonst komme ich um. Jetzt glaube ich.“ Der Heiland sagt zum bußfertigen Sünder: „Niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Johannes 14,6. „Und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Johannes 6,37. „Ich bin deine Hilfe!“ Psalm 35,3. AB1.332.1 Teilen

Wenn du Jesu Einladung folgst und dich mit ihm verbindest, dann bekundest du seligmachenden Glauben. Es nützt recht wenig, wenn man beiläufig von religiösen Dingen spricht oder um geistlichen Segen bittet und dabei keinen Seelenhunger verspürt und keinen lebendigen Glauben besitzt. Die staunende Menge, die Jesus dicht umdrängte, erkannte die Lebenskraft nicht, die in dieser Berührung lag. Als aber die arme, leidende Frau, die schon zwölf Jahre krank gewesen war, in ihrer großen Not die Hand ausstreckte und den Saum seines Gewandes berührte, spürte sie die heilende Kraft. Sie berührte Christus im Glauben, und er merkte, dass sie ihn anfaßte. Er merkte, dass Kraft von ihm gegangen war und wandte sich fragend an die Menge: „Wer hat mich angerührt?“ Lukas 8,45. Überrascht über solch eine Frage antworteten die Jünger: „Meister, das Volk drängt dich ... und du sprichst: Wer hat mich angerührt? Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich fühle, dass eine Kraft von mir ausgegangen ist. Da aber das Weib sah, dass es nicht verborgen war, kam sie mit Zittern und fiel vor ihm nieder und verkündete vor allem Volk, aus welcher Ursache sie ihn hätte angerührt und wie sie wäre alsbald gesund geworden. Er aber sprach zu ihr: Sei getrost meine Tochter; dein Glaube hat dir geholfen. Gehe hin mit Frieden!“ Lukas 8,45-48. Der Glaube, der uns in eine lebendige Verbindung mit Christus bringt, zeigt sich vorrangig in vollkommenem Vertrauen und völliger Hingabe. Dieser Glaube ist durch die Liebe tätig und reinigt die Seele. Im Leben der Nachfolger Christi bewirkt er beständigen Gehorsam Gottes Geboten gegenüber; denn Liebe zu Gott und den Menschen ist das Ergebnis eines lebendigen Bündnisses mit Christus. „Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“ Römer 8,9. AB1.332.2 Teilen

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Jesus sagt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“ Johannes 15,5. Können wir uns eine innigere Verbindung vorstellen? Die Fasern der Rebe sind eins mit denen des Weinstocks. Das Überströmen des Lebens, der Kraft und der Fruchtbarkeit vom Stamm in die Reben geht ungehindert und ständig vor sich. Die Wurzeln senden ihre Nährstoffe in die Zweige. So ist auch die Beziehung des Gläubigen zu Christus, wenn er in ihm bleibt und seine Nahrung von ihm empfängt. Nur die Ausübung persönlichen Glaubens kann diese geistliche Beziehung begründen. „Aber ohne Glauben ist‘s unmöglich, Gott zu gefallen“ (Hebräer 11,6); denn der Glaube verbindet uns mit den himmlischen Mächten und vermittelt uns die Kraft, die Mächte der Finsternis zu bezwingen. „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ 1.Johannes 5,4. Der Glaube macht die Seele mit der Existenz und Gegenwart Gottes vertraut. Wenn wir die Herrlichkeit Gottes stets lebendig vor unserem Auge haben, werden wir in zunehmendem Maße die Schönheit seines Wesens und die Unermeßlichkeit seiner Gnade erkennen. Unsere Seelen werden geistlich gestärkt. Wir atmen Himmelsluft und begreifen, dass Gott uns zur Seite steht und uns nichts geschehen kann. Wir erheben uns über die Welt und sehen auf den Einen, der überaus lieblich ist, der der Herr über Tausende und aber Tausende ist. Indem wir auf ihn schauen, werden wir in sein Ebenbild verwandelt. AB1.333.1 Teilen

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„Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!“ 2.Korinther 5,17. Nur die göttliche Kraft kann das menschliche Herz erneuern und die Seele mit der Liebe Christi erfüllen. Diese Liebe wird sich stets an denen offenbaren, für die er gestorben ist. Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Mäßigkeit. Wenn sich ein Mensch zu Gott bekehrt hat, wird ihm ein neues moralisches Empfinden zuteil. Er wird von anderen Beweggründen beseelt und liebt das, was Gott liebt, weil sein Leben mit der goldenen Kette der unveränderlichen Verheißungen des Lebens Jesu verbunden ist. Liebe, Freude, Friede und unaussprechliche Dankbarkeit werden die Seele durchdringen. Wer so gesegnet wird, der wird sagen: „... du machst mich groß“. Psalm 18,36. AB1.334.1 Teilen

Wer aber darauf wartet, dass sein Charakter spontan verändert wird, ohne eigenes, entschiedenes Bemühen, die Sünde zu überwinden, der wird gewiß enttäuscht werden. Wenn wir auf Jesus schauen, haben wir keinen Grund zu irgendwelchen Befürchtungen. Es gibt keinen Grund zu zweifeln; denn er ist imstande, alle zu erlösen, die zu ihm kommen. AB1.334.2 Teilen

Trotzdem müssen wir ständig auf der Hut sein, damit uns der Feind nicht überlistet, wodurch wir wieder von ihm gefangen werden und die alte Natur wieder die Oberhand gewinnt. Wir müssen schaffen, dass wir selig werden, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist es, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen. Mit unseren begrenzten Möglichkeiten müssen wir in unserem Bereich heilig sein wie Gott in seinem Bereich heilig ist. Im Rahmen unserer Fähigkeiten sollen wir die Wahrheit, Liebe und Vortrefflichkeit des göttlichen Wesens widerspiegeln. Wie man ein Siegel in Wachs eindrücken kann, so muss die Seele das Wirken des Geistes Gottes aufnehmen und das Ebenbild Christi bewahren. AB1.334.3 Teilen

Wir müssen täglich an geistlicher Schönheit zunehmen. In unseren Bemühungen, dem göttlichen Vorbild nachzueifern, werden wir oft scheitern. Wir werden oft wegen unserer Unzulänglichkeiten und Fehler niederknien müssen, um zu Jesu Füßen zu weinen. Aber wir dürfen uns nicht entmutigen lassen. Wir müssen noch ernster beten, noch mehr glauben und mit noch größerer Beharrlichkeit versuchen, die Ähnlichkeit Christi zu erreichen. Wenn wir unserer eigenen Kraft mißtrauen, werden wir auf die Kraft unseres Erlösers bauen und Gott loben, der das Heil unseres Angesichtes und unser Gott ist. AB1.334.4 Teilen

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Dort wo es Eintracht mit Gott gibt, da herrscht Liebe. Mögen wir auch noch so viele andere Früchte bringen, wenn die Liebe fehlt, nützen sie nichts. Die Liebe zu Gott und zu unserem Nächsten ist unser oberster Grundsatz. Niemand kann Christus lieben, der seine Kinder nicht liebt. Sind wir mit Christus verbunden, dann haben wir auch Christi Geist. Reinheit und Liebe prägen den Charakter, Sanftmut und Wahrheit beherrschen das Leben. Sogar der Gesichtsausdruck verändert sich. Wenn Christus in der Seele wohnt, übt er eine umwandelnde Kraft aus, und die äußere Erscheinung läßt den innewohnenden Frieden und die Freude erkennen. Wir nehmen die Liebe Christi in uns auf wie die Rebe die Nährstoffe vom Weinstock aufnimmt. Wenn wir in Christus eingepflanzt sind, wenn wir Faser für Faser mit dem lebendigen Weinstock verbunden sind, dann wird dies durch kostbare Trauben lebendiger Frucht zu erkennen sein. Sind wir mit dem Licht verbunden, so werden wir zu Lichtkanälen. Mit Worten und Taten werden wir das Licht vor der Welt leuchten lassen. Wahre Christen sind mit der Kette der Liebe verbunden, die die Erde mit dem Himmel vereinigt. Dadurch wird die sündige Menschheit mit dem unendlichen Gott verknüpft. Zur Ehre Gottes wird das Licht, das vom Angesichte Jesu Christi strahlt, in die Herzen seiner Nachfolger dringen. AB1.335.1 Teilen

Durch Betrachten werden wir verwandelt. Wenn wir über die Vollkommenheit unseres göttlichen Vorbildes nachdenken, wird in uns der Wunsch wach, völlig verwandelt und in das Ebenbild seiner Reinheit umgestaltet zu werden. Der Glaube an den Sohn Gottes bewirkt eine Veränderung unseres Charakters, so dass der Mensch des Verderbens zum Kind Gottes wird. Er kommt vom Tod zum Leben, wird geistlich gesinnt und lernt, geistliche Dinge richtig zu beurteilen. Gottes Weisheit erleuchtet ihn, und er erkennt, wie wunderbar Gottes Gesetz ist. Wenn jemand durch die Wahrheit verwandelt wird, geht die Umgestaltung seines Charakters weiter. Sein Verständnis nimmt zu. Indem ein Gotteskind Gott gehorsam wird, erhält es die Gesinnung Christi, und Gottes Wille geht ihm in Fleisch und Blut über. AB1.335.2 Teilen

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Wer sich vorbehaltlos unter die Leitung des Geistes Gottes stellt, wird erfahren, dass sich sein Verstand entfaltet und entwickelt. Ihm wird eine Förderung im Dienste Gottes zuteil, die nicht einseitig oder unvollständig ist — also auch keinen einseitigen Charakter hervorbringt — sondern, die alle Ansprüche auf Ausgewogenheit und Vollständigkeit erfüllt. Schwäche, die sich in Unschlüssigkeit und einem unfähigen Charakter zeigte, wird überwunden. Durch ständige Hingabe und fortgesetztes Streben nach Frömmigkeit gelangt der Mensch in eine solch enge Beziehung zu Christus, dass er den Geist Christi empfängt. Er ist eins mit Christus. Seine Grundsätze sind rechtschaffen und gefestigt. Sein Wahrnehmungsvermögen ist scharfsichtig, und er besitzt Weisheit, die von Gott kommt. Jakobus sagt: „Wer ist weise und klug unter euch? Der erzeige mit seinem guten Wandel seine Werke in der Sanftmut und Weisheit.“ Jakobus 3,13. „Die Weisheit aber von obenher ist aufs erste keusch, danach friedsam, gelinde, läßt sich sagen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ohne Heuchelei. Die Frucht aber der Gerechtigkeit wird gesät im Frieden denen, die den Frieden halten.“ Jakobus 3,17.18. Wer den Becher des Heils nimmt und den Namen des Herrn anruft, der wird diese Weisheit bekunden. Diese Erlösung, die dem Missetäter Vergebung bringt, bietet ihm auch die Gerechtigkeit, die bei der Untersuchung des Allwissenden bestehen kann. Sie verhilft ihm zum Sieg über den mächtigen Feind Gottes und der Menschen, bringt dem Empfänger ewiges Leben und Freude. Den Demütigen, die davon hören und sich freuen, mag es außerdem ein Thema der Erbauung sein. AB1.336.1 Teilen

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