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Die bezaubernde Macht des Irrtums
Die bezaubernde Macht des Irrtums
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Im Irrtum und Unglauben ist etwas zu finden, was das Gemüt verwirrt und bezaubert. Sich zu streiten und zu zweifeln und Unglauben zu nähren, statt unser Abirren vom rechten Weg zu entschuldigen, ist entschieden leichter, als die Seele durch den Glauben an die Wahrheit zu reinigen und Gehorsam zu leisten. Wenn dann durch günstigere Einflüsse das Verlangen zur Umkehr geweckt wird, befindet sich die Person in einer solchen satanischen Verstrickung wie eine Fliege im Spinnengewebe, so dass ihr dieses Ziel unerreichbar erscheint. Selten erholt sie sich von den Fallstricken, die der listige Feind gelegt hat. AB1.45.1 Teilen

Wenn die Menschen erst einmal Zweifel und Unglauben in Bezug auf die Zeugnisse des Geistes Gottes zugegeben haben, stehen sie in der ernsten Versuchung, an den Ansichten festzuhalten, die sie vor anderen vertreten haben. Ihre Theorien und Vorstellungen haften wie eine dunkle Wolke über ihrem Verstand und verschließen den Eingang für jeden Strahl der Wahrheit. Die Zweifel, die durch Unkenntnis, Stolz oder Hang zu sündigen Praktiken geschürt wurden, bringen über die Seele Fesseln, die selten gelöst werden. Christus, und sonst niemand, kann die erforderliche Kraft zur Befreiung von diesen Fesseln geben. AB1.45.2 Teilen

Die Zeugnisse des Geistes Gottes sollen dazu dienen, die Menschen zum Worte Gottes hinzuführen, das vernachlässigt worden ist. Werden diese Botschaften nicht beachtet, zieht sich der Heilige Geist von der Seele zurück. Welche anderen Möglichkeiten hat Gott dann noch, um die Irrenden zu erreichen und ihnen ihren wahren Zustand zu zeigen? AB1.45.3 Teilen

Die Gemeinden, die ihren Einfluß gegen die Annahme der Zeugnisse verwendet haben, sind schwach und unsicher. Einige Prediger sind damit beschäftigt, die Menschen an sich zu ziehen. Wenn versucht wird, diesen Predigern ihre Fehler vorzuhalten, dann halten sie entschieden an ihrer Meinung fest und sagen: „Meine Gemeinde akzeptiert meine Arbeit.“ AB1.45.4 Teilen

Jesus sagte: „Wer Arges tut, der haßt das Licht und kommt nicht an das Licht, auf dass seine Werke nicht gestraft werden.“ Heute gibt es viele, die einen solchen Weg einschlagen. AB1.45.5 Teilen

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In den Zeugnissen werden gerade die besonderen Sünden aufgezeigt, derer sie sich schuldig gemacht haben. Deshalb haben sie kein Verlangen, darin zu lesen. Manche haben von Jugend an durch die Zeugnisse Warnungen und Zurechtweisungen empfangen. Sind sie aber im Licht gewandelt und haben sie sich geändert? — Überhaupt nicht. Sie sind den gleichen Sünden verfallen. Sie haben noch die gleichen Charakterschwächen. Diese Sünden beeinträchtigen das Werk Gottes und prägen die Gemeinden. Das Werk, das der Herr tun möchte, um den Zustand der Gemeinde zu verbessern, wird nicht getan, weil einzelne Glieder — und besonders die Leiter der Herde — nicht zurechtgewiesen wurden. AB1.46.1 Teilen

So mancher bekennt, dass er die Zeugnisse annimmt, während sie auf sein Leben und seinen Charakter keinen Einfluß haben. Weil er seinen Fehlern verfallen ist, werden sie mächtiger, bis er, nachdem er die oft an ihn ergangenen Zurechtweisungen unbeachtet ließ, die Macht der Selbstbeherrschung verliert und in seinen Missetaten beharrt. Wenn er überarbeitet ist, wenn ihn Schwachheit überkommt, hat er nicht die moralische Kraft, mit seinen Charakterschwächen fertig zu werden, die er nicht überwunden hat. Hier zeigen sich seine stärksten Eigenschaften, und er wird von ihnen überwältigt. Stellt man ihn dann auf die Probe und fragt: „Hat Gott nicht schon vor Jahren diesen Charakterzug durch die Zeugnisse getadelt?“ So wird er antworten: „Ja, ich habe ein schriftliches Zeugnis erhalten, in dem mir mitgeteilt wurde, dass ich in diesen Dingen gesündigt habe.“ „Warum hast du dann deine schlechten Gewohnheiten nicht aufgegeben?“ „Ich dachte, dass die Person, die mich tadelte, sich geirrt haben müßte. Das, was ich erkennen konnte, habe ich angenommen. Was ich nicht erkennen konnte, habe ich nicht angenommen, weil ich dachte, es wäre die Meinung der Person, die die Botschaft übermittelte.“ AB1.46.2 Teilen

Gott wollte in einigen Fällen seinen Dienern gerade die Charakterfehler zeigen, die sie einsehen und ablegen sollten. Weil sie diese aber nicht einsehen wollten, haben sie ihnen das Leben gekostet. Sie hätten als Lichtträger leben sollen. Gott wollte, dass sie leben und sandte ihnen Unterweisungen in Gerechtigkeit, damit sie ihre körperlichen und geistigen Kräfte für einen annehmbaren Dienst für ihn erhalten sollten. Wenn sie den Rat Gottes angenommen und sich darauf eingestellt hätten, dann wären sie fähige Arbeiter für die Verbreitung der Wahrheit geworden, Männer, die hoch im Ansehen und im Vertrauen unseres Volkes gestanden hätten. Aber sie schlafen im Grab, weil sie nicht wußten, dass Gott sie besser kannte, als sie sich selbst kannten. Seine Gedanken waren nicht ihre Gedanken und seine Wege nicht ihre Wege. Diese voreingenommenen Männer haben das Werk überall gestaltet, wo sie gearbeitet haben. Die Gemeinden sind unter ihrer Leitung sehr geschwächt worden. AB1.46.3 Teilen

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Gott tadelt Menschen, weil er sie liebt. Er möchte, dass sie in seiner Kraft stark werden und ausgeglichene Persönlichkeiten mit ebenmäßigen Charakteren darstellen. Dann sind sie Vorbilder für die Herde und können sie durch Unterweisung und Beispiel näher zum Himmel führen. Dann werden sie für Gott einen heiligen Tempel aufbauen. — Manuskript 1, 1883. AB1.47.1 Teilen

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