Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Verkündigt Gesetz und Liebe zusammen
Verkündigt Gesetz und Liebe zusammen
368

Bei der Verkündigung der bleibenden Gültigkeit des Gesetzes haben viele versäumt, die unermeßliche Liebe Christi zu schildern. Diejenigen, die den Menschen so bedeutende Wahrheiten und so viele Neuerungen vortragen wollen, haben den Wert des Versöhnungsopfers nicht als einen Ausdruck der großen Liebe Gottes zur Menschheit erkannt. Die Liebe zu Christus und die Liebe Christi zur sündigen Menschheit fehlen in der religiösen Erfahrung derer, die mit der Verkündigung des Evangeliums beauftragt sind. Anstelle des Erlösers der Menschheit steht das Ich im Vordergrund. Das Gesetz darf den sündigen Menschen nicht als etwas dargestellt werden, was außerhalb von Gott ist, sondern muss als ein Ausdruck seines Willens und seines Wesens geschildert werden. Wie das Sonnenlicht nicht von der Sonne getrennt werden kann, so kann auch Gottes Gesetz den Menschen nicht sinnvoll verkündigt werden, wenn es von dem göttlichen Urheber getrennt wird. Der Verkündiger sollte sagen: „Das Gesetz ist der Ausdruck des göttlichen Willens. Komm und sieh selbst wie der Apostel Paulus das Gesetz beschrieb — ‚heilig, recht und gut‘.“ Es tadelt die Sünde, verurteilt den Sünder, zeigt ihm aber auch, dass er Christus braucht, bei dem Barmherzigkeit, Freundlichkeit und Wahrheit die Fülle ist. Das Gesetz kann die Strafe für die Sünde nicht erlassen, vielmehr belastet es den Sünder mit all seiner Schuld. Doch Christus hat allen, die ihre Schuld bereuen und an seine Barmherzigkeit glauben, vollständige Vergebung zugesagt. Gottes Liebe wird dem in überreichem Maße geschenkt, der bereut und glaubt. Das Brandmal der Sünde in der Seele kann nur durch das Blut des Sühnopfers ausgelöscht werden. Kein geringeres Opfer war erforderlich als das Leben dessen, der dem Vater gleich war. Christi Leben und Erniedrigung, sein Tod und sein Eintreten für den verlorenen Menschen, das heißt sein ganzes Werk, machen das Gesetz herrlich und groß. AB1.368.2 Teilen

369

Es sind schon viele Predigten über die Forderungen des Gesetzes gehalten worden, ohne dass Christus dabei erwähnt wurde. Dieses Versäumnis nahm der Wahrheit alle Wirksamkeit, Menschen zu bekehren. Ohne die Gnade Christi ist es unmöglich, auch nur einen Schritt im Gehorsam dem göttlichen Gesetz gegenüber zu machen. Wie notwendig ist es dann, dass der Sünder von der Liebe und Macht seines Erlösers und Freundes hört! Während derjenige, der Christus verkündigt, die Forderungen des Gesetzes klar herausstellen sollte, darf er den Hinweis nicht unterlassen, dass niemand ohne das Sühnopfer Christi gerechtfertigt werden kann. Ohne Christus gibt es nur Verdammung, die bittere Aussicht auf eine schreckliche Schmach und eine endgültige Trennung von der Gegenwart Gottes. Wer aber mit geöffneten Augen die Liebe Christi sieht, der wird auch das Wesen Gottes erblicken, das von reiner Liebe und von Erbarmen geprägt ist. Gott wird ihm nicht als ein tyrannisches, unbarmherziges Wesen erscheinen, sondern als ein Vater, der sich danach sehnt, seinen reumütigen Sohn in die Arme zu nehmen. Der Sünder wird mit dem Psalmisten ausrufen: „Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, so ihn fürchten.“ Psalm 103,13. Wird Christus in seinem wahren Wesen erkannt, so schwindet jede Verzweiflung der Seele. AB1.369.1 Teilen

272
1705
Weiter zu "Die dritte Engelsbotschaft im eigentlichen Sinne"
Stichwörter