Portrait von Ellen White
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Seht Jesus an
Seht Jesus an
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Möge die Seele Jesus ansehen. „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!“ Johannes 1,29. Niemand wird gezwungen werden, Jesus anzusehen. Aber die Stimme, die die Einladung ausspricht, klingt sehnsüchtig und bittend: „Seht und lebet!“ Wenn wir Jesus ansehen, dann sehen wir seine beispiellose Liebe. Er hat die Stelle des schuldigen Sünders eingenommen und ihm seine fleckenlose Gerechtigkeit zugerechnet. Liebe erfüllt das Herz des Sünders, wenn er seinen Heiland unter dem Fluch der Sünde um seinetwillen am Kreuz sterben sieht und seine vergebende Liebe erkennt. Der Sünder liebt Christus, weil Christus ihn zuerst geliebt hat, und Liebe ist des Gesetzes Erfüllung. Die bußfertige Seele erkennt, Gott ist „treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend“. Der Geist Gottes wirkt an der Seele des Gläubigen und läßt ihn von einer Stufe zur anderen fortschreiten im Gehorsam, in der Kraft und von Gnade zu Gnade in Jesus Christus. AB1.372.1 Teilen

Gott ist gerecht, wenn er alle verdammt, die Christus nicht als ihren persönlichen Heiland annehmen. Doch vergibt er jeder Seele, die im Glauben zu ihm kommt und rüstet sie aus, die Werke Gottes zu tun und durch den Glauben eins mit Christus zu sein. Von diesen sagt Jesus: „Ich in ihnen und du in mir, auf dass sie vollkommen eins seien (diese Einigkeit führt zur Vollkommenheit des Charakters) und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und liebest sie, gleichwie du mich liebst.“ Johannes 17,23. Der Herr hat alle Vorkehrungen getroffen, dass der Mensch eine vollwertige und freie Erlösung haben kann und in ihm vollkommen werde. Gott möchte, dass seine Kinder die hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit empfangen, dass alle das Licht der Wahrheit haben. Zu einem ungeheuren Preis hat Gott die Erlösung für die Welt geschaffen — durch die Gabe seines eingeborenen Sohnes. Der Apostel fragt: „Welcher auch seines eigenen Sohnes nicht hat verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ Römer 8,32. Wenn wir also nicht gerettet werden, dann liegt die Schuld ganz gewiß nicht bei Gott, sondern bei uns, weil wir nicht mit den himmlischen Mächten zusammengewirkt haben. Unser Wille stimmte nicht mit dem Willen Gottes überein. AB1.372.2 Teilen

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Der Erlöser der Welt hatte seine Göttlichkeit mit der Menschlichkeit umhüllt, damit er die Menschheit erreichen konnte; denn Göttliches und Menschliches waren erforderlich, um der Welt die Erlösung zu bringen, die die gefallenen Menschen brauchten. Die Göttlichkeit bedurfte der Menschlichkeit, damit durch die Menschlichkeit ein Verbindungskanal zwischen Gott und den Menschen geschaffen werden konnte. Die Menschheit brauchte eine Kraftquelle, die außerhalb und über ihren eigenen Möglichkeiten lag, damit sie zur Gottähnlichkeit zurückgeführt würde. Obwohl sie göttliche Hilfe braucht, bedeutet dies keinesfalls, dass menschliche Anstrengungen überflüssig sind. Der Mensch muss glauben; denn der Glaube ist durch die Liebe tätig und läutert die Seele. Der Glaube erfaßt die Tugend Christi. Der Herr möchte nicht, dass die menschliche Kraft lahmgelegt wird, sondern, indem der Mensch mit Gott zusammenwirkt, vermag er mancherlei Gutes zu tun. Gott will nicht, dass unser Wille unterdrückt wird; denn gerade durch dieses Merkmal werden wir in die Lage versetzt, den Dienst, den er uns übertragen hat, im In- und Ausland zu erfüllen. Er hat jedem seinen Auftrag gegeben. Jeder wahre Arbeiter gibt das Licht an die Welt weiter, weil er in dem großen Werk der Seelenrettung mit Gott und Christus und den himmlischen Engeln vereint ist. Aus dieser Verbindung zum Himmel erwachsen ihm immer größere Geisteskräfte, damit er die Werke Gottes vollbringen kann. Wenn er das auszuleben vermag, was die göttliche Gnade in ihm bewirkt, wird der Gläubige in geistlicher Hinsicht stark. Wer sich seinen verliehenen Fähigkeiten entsprechend einsetzt, wird zu einem verständigen, dynamischen Mitarbeiter für den Meister. Er lernt in der Schule Christi, die Werke Gottes zutun. Es liegt ihm fern, sich den Lasten der Verantwortung zu entziehen; denn ihm wird völlig bewußt, dass sich jeder im Rahmen seiner Fähigkeiten ganz für Gottes Sache einsetzen muss, und so unterwirft er sich uneingeschränkt diesem Dienst. Doch Jesus läßt nicht zu, dass sein williger und gehorsamer Diener zuschanden wird. Nicht derjenige, der große Verantwortung für Gott trägt, braucht euer Mitleid; denn er ist zuverlässig und treu in der Zusammenarbeit mit Gott. Durch das Zusammenwirken von göttlichen und menschlichen Kräften wird das Werk gelingen. Wer sich aber der Verantwortung entzieht, wer das Vorrecht, zu dem er berufen ist, nicht erkennt, der braucht unser Mitleid. AB1.373.1 Teilen

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Napier, Neuseeland AB1.375 Teilen

9. April 1893 AB1.375 Teilen

Bruder A.T. Jones! AB1.375 Teilen

Ich besuchte eine Versammlung, bei der viele Menschen anwesend waren. In meinem Traum sprachst Du über das Thema des Glaubens und die zugerechnete Gerechtigkeit Christi durch den Glauben. Du wiederholtest mehrmals, dass die Werke belanglos wären und dass es keine Bedingungen gäbe. Durch die Darstellung des Themas konnte ich erkennen, dass Seelen verwirrt wurden und nicht zu dem rechten Verständnis gelangten, in welcher Beziehung Glaube und Werke zueinander stehen. So habe ich mich entschlossen, Dir zu schreiben. Du betonst diesen Gedanken zu stark. In Wirklichkeit gibt es tatsächlich Bedingungen, wenn wir die Rechtfertigung und Heiligung und die Gerechtigkeit Christi erlangen wollen. Ich verstehe Deinen Standpunkt. Aber bei vielen erweckst Du einen falschen Eindruck. Obwohl gute Werke nicht eine einzige Seele erretten, ist es doch für jede Seele unmöglich, ohne gute Werke selig zu werden. Gott erlöst uns nach dem Prinzip: bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch die Tür aufgetan. AB1.375.1 Teilen

Christus will alle selig machen, die zu ihm kommen. Er ladet alle ein, zu ihm zu kommen. „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Johannes 6,37. Im Grunde genommen siehst Du dieses Thema so wie ich. Doch durch deine Formulierungen verwirrst Du die Zuhörer. Wenn Du Deine Gedanken in Bezug auf die Werke so übersteigert dargestellt hast und es kommen zu diesem Punkt Fragen auf, dann kannst Du anderen die genauen Zusammenhänge nicht deutlich genug erklären, da Du nicht in der Lage bist, Deine Ausführungen in Einklang mit Deinen eigenen Glaubensgrundsätzen zu bringen. AB1.375.2 Teilen

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Der junge Mann kam mit der Frage zu Jesus: „Guter Meister, was soll ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?“ Markus 10,17. Christus sagte zu ihm: „Was heißest du mich gut? Niemand ist gut denn der einige Gott. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote.“ Da sprach er zu ihm: „Welche?“ Jesus zählte einige auf, und der junge Mann sagte dann zu ihm: „Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf; was fehlt mir noch?“ Jesus erwiderte darauf: „Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast und gib‘s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach.“ Hier sind die Bedingungen erwähnt, und die Bibel ist voller Bedingungen. „Da der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt von ihm; denn er hatte viele Güter.“ Matthäus 19,17.20-22. AB1.376.1 Teilen

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