Portrait von Ellen White
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Schaut das Kreuz an
Schaut das Kreuz an
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Schaut das Kreuz von Golgatha an. Es ist ein beständiges Pfand der grenzenlosen Liebe und der unermeßlichen Barmherzigkeit des himmlischen Vaters. Wenn doch alle bereuen und die ersten Werke tun würden. Sobald die Gemeinden dies tun, werden sie Gott über alles lieben und ihre Nächsten wie sich selbst. Ephraim wird Juda nicht beneiden, und Juda wird sich nicht über Ephraim ärgern. Spaltungen werden verschwinden, und an den Grenzen Israels wird man kein lautes Kriegsgeschrei mehr hören. Durch die Gnade Gottes, die ihnen reichlich gegeben wird, werden alle nach der Einheit streben, für die Christus gebetet hat — dass seine Jünger eins sein mögen wie er und der Vater eins sind. Friede, Liebe, Barmherzigkeit und Güte werden die Herzen ständig regieren. Die Liebe Christi wird das Thema aller sein. Dann wird der treue Zeuge nicht mehr sagen brauchen: „Ich habe wider dich, dass du die erste Liebe verlässest.“ Offenbarung 2,4. Das Volk Gottes wird in Christus bleiben, die Liebe Christi wird offenbar werden und ein Geist wird alle Herzen beseelen. Alle werden wiedergeboren, in das Ebenbild Christi verwandelt, und alle Herzen werden in gleicher Weise neu gestaltet. Alle werden als lebendige Reben am rechten Weinstock mit Christus, dem lebenspendenden Haupt, vereint sein. Christus wird in jedem Herzen wohnen, das er leitet, stärkt und heiligt. Er wird der Welt die Einigkeit seiner Nachfolger zeigen und dadurch Zeugnis davon geben, dass der letzten Gemeinde himmlische Eigenschaften verliehen werden. Durch die Einheit der Gemeinde Christi wird bestätigt werden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat. AB1.383.1 Teilen

Wenn Gottes Volk zu einer Einheit im Geiste gelangt, dann wird alles Pharisäerhafte und jede Selbstgerechtigkeit die Sünde des damaligen jüdischen Volkes — aus den Herzen verbannt sein. Christi Wesen wird jedes einzelne Glied seines Körpers beseelen. Sein Volk wird zu neuen Gefäßen, die mit seinem neuen Wein gefüllt werden können. Der neue Wein wird die Gefäße nicht zerbrechen. Gott wird das Geheimnis offenbaren, das von der Welt her verborgen geblieben war. Er wird kundtun, welcher sei der „herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden, welches ist Christus in euch, der da ist die Hoffnung der Herrlichkeit.“ Kolosser 1,27. AB1.383.2 Teilen

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Jesus kam, um der menschlichen Seele den Heiligen Geist zu verleihen, wodurch die Liebe Gottes in die Herzen ausgegossen wird. Es ist jedoch unmöglich, dass solche Menschen den Heiligen Geist empfangen, die an bestimmten Vorstellungen festhalten, deren Lehren völlig abgedroschen und unbeweglich sind und die sich an die Traditionen und menschlichen Gebote halten wie die Juden zurzeit Jesu. Sie waren äußerst genau bei der Einhaltung ihrer Gottesdienste und sehr streng in ihren Sitten. Doch fehlte es ihnen an Glaubenskraft und echter Frömmigkeit. Christus verglich sie mit alten Schläuchen, die für den Most verwendet werden. Das Evangelium Christi konnte nicht in ihre Herzen gelangen. Sie hatten keinen Raum dafür. Sie konnten keine neuen Schläuche sein, in die man seinen neuen Most füllte. Christus war gezwungen, anderswo als bei den Schriftgelehrten und Pharisäern nach Schläuchen für seine Lehre von der Wahrheit und vom Leben zu suchen. Er musste Menschen finden, die bereit für die Erneuerung ihres Herzens waren. Er kam, um den Menschen ein neues Herz zu geben. „Ich will euch ein neues Herz geben“, sagte er. Aber die Selbstgerechten haben kein Verlangen nach einem neuen Herzen. Das war damals so, und das hat sich bis heute nicht geändert. Jesus ging an den Schriftgelehrten und Pharisäern vorüber, denn sie hatten kein Verlangen nach einem Erlöser. Sie waren an Sitten und Zeremonien gebunden. Diese gottesdienstlichen Handlungen waren von Christus eingesetzt worden. Sie waren voller Leben und von geistlicher Schönheit. Doch den Juden war das geistliche Leben ihrer Zeremonien abhanden gekommen. Sie hielten sich an die starren Formen, nachdem das geistliche Leben unter ihnen erloschen war. Als sie sich von den Forderungen der göttlichen Gebote abwandten, wollten sie das Verlorene durch größere eigene Anstrengungen ausfüllen und belasteten sich mit strengeren Vorschriften als es Gott getan hatte. Je starrer sie wurden, desto weniger bekundeten sie die Liebe und den Geist Gottes. Jesus sagte zu den Menschen: „Auf Moses Stuhl sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer. Alles nun, was sie euch sagen, dass ihr halten sollet, das haltet und tut‘s; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht tun: sie sagen‘s wohl, und tun‘s nicht. Sie binden aber schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf den Hals aber sie selbst wollen dieselben nicht mit einem Finger regen. Alle ihre Werke aber tun sie, dass sie von den Leuten gesehen werden. Sie machen ihre Denkzettel breit und die Säume an ihren Kleidern groß. Sie sitzen gern obenan am Tisch und in den Schulen und haben‘s gern, dass sie gegrüßt werden auf dem Markt und von den Menschen Rabbi genannt werden.“ — „Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr gleich seid wie die übertünchten Gräber, welche auswendig hübsch scheinen, aber inwendig sind sie voller Totengebeine und alles Unflats!“ Matthäus 23,2-7.27. AB1.384.1 Teilen

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Die Gemeinde der Übrigen macht eine ähnliche Erfahrung wie die Juden. Der treue Zeuge, der mitten unter den sieben goldenen Leuchtern wandelt, hat eine feierliche Botschaft an sein Volk. Er sagt: „Aber ich habe wider dich, dass du die erste Liebe verlässest. Gedenke, wovon du gefallen bist und tue Buße und tue die ersten Werke. Wo aber nicht, werde ich dir bald kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte, wo du nicht Buße tust.“ Offenbarung 2,4.5. Die Liebe zu Gott ist in der Gemeinde verschwunden und als Folge daraus trieb die Eigenliebe neue Blüten. Dadurch, dass die Liebe zu Gott verlorengegangen ist, fehlt auch die Liebe zum Nächsten. Die Worte an die Gemeinde von Ephesus lassen sich auf die Siebenten-Tags-Adventisten anwenden. Es kann sein, dass der Gemeinde die grundlegende Frömmigkeit fehlt. Jesus sagt dazu: „Ich weiß deine Werke und deine Arbeit und deine Geduld und dass du die Bösen nicht tragen kannst; und hast versucht die, so da sagen sie seien Apostel, und sind‘s nicht, und hast sie als Lügner erfunden; und verträgst und hast Geduld, und um meines Namens willen arbeitest du und bist nicht müde geworden. Aber ich habe wider dich, dass du die erste Liebe verlässest.“ Offenbarung 2,2-4. AB1.385.1 Teilen

Es ist der Gedanke aufgekommen, dass eine Gesetzesreligion genau die richtige Religion für diese Zeit sei. Das ist ein Irrtum. Jesu Worte des Tadels, die er an die Pharisäer gerichtet hat, treffen auf diejenigen zu, die ihre erste Liebe verloren haben. Eine kalte Gesetzesreligion kann niemals Seelen zu Christus führen; denn sie ist eine liebe-lose Religion ohne Christus. Gott verabscheut Fasten und Beten, das aus einem Geist der Selbstgerechtigkeit heraus geschieht. Die feierliche Gottesdienstversammlung, die vielfältigen religiösen Zeremonien, äußerliche Selbsterniedrigung, aufgebürdete Opfer — all dieses ist der Welt ein beredtes Zeugnis dafür, dass, wer solches tut, sich selbst für gerecht hält. Es richtet die allgemeine Aufmerksamkeit auf den, der harte Pflichten beobachtet und stempelt ihn zu einem Mann, dem der Himmel sicher ist. In Wirklichkeit bedeutet es nur eine Täuschung: Wir können uns den Eintritt in den Himmel nicht mit Werken erkaufen. Das eine große Opfer, das gebracht wurde, reicht für alle aus, die glauben. Die Liebe Christi wird den Gläubigen mit neuem Leben erfüllen. Wer vom Lebenswasser trinkt, nimmt den neuen Wein des Reiches Gottes zu sich. Der Glaube an Christus gibt dem Gläubigen den rechten Geist und die rechten Beweggründe; wer auf Jesus als den Anfänger und Vollender seines Glaubens blickt, wird tiefe Frömmigkeit und eine gute geistliche Gesinnung offenbaren. Schaut auf Gott und nicht auf Menschen. Gott ist euer himmlischer Vater, der geduldig mit euren Unzulänglichkeiten umgeht, der euch vergibt und eure Gebrechen heilt. „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.“ Johannes 17,3. Wenn ihr Christus anschaut, werdet ihr eine Änderung erleben, bis ihr euren früheren Stolz, eure frühere Eitelkeit und Selbstgefälligkeit, eure Selbstgerechtigkeit und allen Unglauben haßt. Ihr werdet diese Sünden wie eine wertlose Last ablegen und demütig, sanftmütig und vertrauensvoll vor Gott wandeln. Liebe, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Barmherzigkeit und alle Lieblichkeit, die ein Kind Gottes kennzeichnet, werdet ihr offenbaren. Schließlich werdet ihr in die Reihen der Gerechtfertigten und Heiligen aufgenommen. AB1.385.2 Teilen

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Wenn Gott dem Sünder vergibt, die verdiente Strafe erläßt und ihn so behandelt, als hätte er nicht gesündigt, dann nimmt er ihn aus Gnaden an und rechtfertigt ihn durch die Verdienste der Gerechtigkeit Jesu. Der Sünder kann nur durch den Glauben an die Versöhnung durch den geliebten Sohn Gottes gerechtfertigt werden, der sich für die Sünden der schuldig gewordenen Welt opferte. Niemand kann auf Grund eigener Werke gerecht werden. Er kann nur durch das Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu von der Schuld der Sünde, der Verdammung durch das Gesetz und dem Strafvollzug frei werden. Der Glaube ist die einzige Voraussetzung für die Rechtfertigung und ist nicht nur ein Fürwahrhalten, sondern bedeutet Vertrauen. AB1.387.1 Teilen

Viele geben vor, an Christus zu glauben. Sie wissen jedoch nicht, was es heißt, sich auf die Verdienste eines gekreuzigten und auferstandenen Heilandes zu verlassen und völlig von ihm abhängig zu sein. Von solchen Namenschristen sagt Jakobus: „Du glaubst, dass ein einiger Gott ist? Du tust wohl daran; die Teufel glauben‘s auch und — zittern. Willst du aber erkennen, du eitler Mensch, dass der Glaube ohne Werke tot sei?“ Jakobus 2,19.20. Viele stimmen dem zu, dass Jesus Christus der Heiland der Welt ist, halten sich aber zur gleichen Zeit von ihm fern. Sie bekennen ihre Sünden nicht und nehmen ihn nicht als ihren persönlichen Erlöser an. Ihr Glaube besteht nur in der verstandesmäßigen Zustimmung zur Wahrheit; aber die Wahrheit hat keinen Zugang zum Herzen, auf dass sie die Seele heiligen und das Wesen umformen könnte. „Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch verordnet, dass sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes, auf dass derselbe der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Welche er aber verordnet hat, die hat er auch berufen; welche er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; welche er aber hat gerecht gemacht, die hat er auch herrlich gemacht.“ Römer 8,29.30. Berufung und Rechtfertigung ist nicht das gleiche. Bei der Berufung wird der Sünder zu Christus gezogen. Dieses Werk vollzieht der Heilige Geist am Herzen, indem er das Sündengefühl weckt und zur Reue führt. AB1.387.2 Teilen

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Viele kennen nicht die ersten Schritte auf dem Wege zur Erlösung. Sie halten Buße für ein Werk, das die Sünder selbst tun müßten, bevor sie zu Jesus kommen können. Sie meinen, der Sünder müsse selbst dafür sorgen, die Gnade Gottes empfangen zu können. Es ist zwar richtig, dass die Buße der Vergebung vorangeht, denn Gott kann nur ein zerbrochenes und zerknirschtes Herz annehmen. Dennoch kann der Sünder nicht selbst seine Reue bewirken oder sich darauf vorbereiten, zu Christus zu kommen. Aber ohne Reue gibt es keine Vergebung. Die entscheidende Frage lautet: Bewirkt der Sünder die Reue selbst oder ist sie Christi Werk? Muss der Sünder warten, bis er von Gewissensbissen erfüllt ist, ehe er zu Christus kommen kann? Der erste Schritt geschieht durch das Wirken des Heiligen Geistes. In dem Maße, wie der Mensch diesem Drängen nachgibt, nähert er sich Christus, um vor ihm zu bereuen. AB1.388.1 Teilen

Der Sünder ist wie ein verlorenes Schaf, das nicht zurückfinden kann, es sei denn, dass der Hirte nach ihm sucht und es zur Herde zurückbringt. Aus eigenem Antrieb ist der Mensch weder zur Reue fähig, noch ist er imstande, sich der Rechtfertigung würdig zu erweisen. Der Herr ist ständig bemüht, das Herz des Sünders zu beeinflussen, um ihn zu sich, dem Lamm Gottes, zu ziehen, das die Sünden der Welt trägt. Wir können nur dann zu einem geistlichen Leben gelangen, wenn Jesus uns dahin zieht und uns stärkt und zu einer Buße führt, die wir nicht zu bereuen haben. AB1.388.2 Teilen

Vor den Hohenpriestern und Sadduzäern verkündigte Petrus, dass die Buße eine Gabe Gottes ist. Er sagte von Christus: „Den hat Gott durch seine rechte Hand erhöht zu einem Fürsten und Heiland, zu geben Israel Buße und Vergebung der Sünden.“ Apostelgeschichte 5,31. Buße ist nicht weniger eine Gabe Gottes als Vergebung und Rechtfertigung. Man kann ihrer nur durch Christus teilhaftig werden. Werden wir zu Christus gezogen, dann geschieht dies durch sein Wirken. Durch ihn haben wir Buße und Rechtfertigung. AB1.388.3 Teilen

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