Portrait von Ellen White
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Einwände gegen die Bibel
Einwände gegen die Bibel
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Der menschliche Verstand ist verschieden. Menschen von unterschiedlicher Erziehung und Ansicht gewinnen andere Eindrücke von den gleichen Worten. Deshalb ist es auch schwierig, einem anderen Menschen von unterschiedlicher Veranlagung, Ausbildung und Geistesverfassung durch die gleichen Worte die gleiche Vorstellung zu vermitteln, die einem selbst klar und eindeutig erscheint. Doch ehrlichen und rechtschaffenen Menschen kann man seine Meinung schlicht und einfach übermitteln. Ist die Person, mit der man spricht, nicht ehrlich und will die Wahrheit auch nicht hören und verstehen, wird diese die Worte in jeder Form dem eigenen Zweck entsprechend verdrehen. Sie wird die Worte mißdeuten, mit der vorgebrachten Phantasie spielen und sich in Unglauben verschanzen und behaupten, die Gedanken wären alle unsinnig. AB1.16.4 Teilen

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So werden auch meine literarischen Werke von denen behandelt, die sie mißverstehen und verdrehen wollen. Sie verwandeln die Wahrheit Gottes in eine Lüge. In der gleichen Weise wie man mit meinen geschriebenen Artikeln und meinen Büchern umgeht, so behandeln Skeptiker und Ungläubige die Bibel. Sie lesen darin, je nach dem Bedürfnis, das Wort zu verdrehen, falsch zu deuten und die Aussagen willkürlich aus dem Zusammenhang zu reißen. Sie behaupten, dass die Bibel etwas und alles beweisen kann, dass jede Sekte die Richtigkeit ihrer Lehren beweist und dass die verschiedenen Lehrsätze durch die Bibel bestätigt werden. AB1.17.1 Teilen

Die Schreiber der Bibel mussten ihre Gedanken in der menschlichen Sprache ausdrücken. Sie wurde von menschlichen Wesen geschrieben. Diese Menschen wurden vom Heiligen Geist inspiriert. Wegen der Unzulänglichkeiten der Menschen, die Sprache zu verstehen sowie der Verderbtheit des menschlichen Geistes und dem geschickten Ausweichen der Wahrheit, lesen viele die Bibel nach ihrem eigenen Belieben. Es geht nicht um Unverständliches in der Bibel. Gegnerische Politiker diskutieren über Gesetzesfragen im Gesetzbuch und finden entgegengesetzte Ansichten bei der Auslegung dieser Gesetze. AB1.17.2 Teilen

Die Bibel wurde den Menschen nicht in einer ununterbrochenen Folge von Mitteilungen gegeben, sondern stückweise an aufeinanderfolgende Generationen, so wie Gott in seiner Vorsehung den günstigen Zeitpunkt und Ort fand, auf die Menschheit einzuwirken. Die Menschen schrieben, wie sie vom Heiligen Geist getrieben wurden. „Zuerst kommt die Knospe, dann die Blüte und dann die Frucht“, „zuerst der Halm, dann die Ähre und danach das Korn in der Ähre“. So geht es uns auch mit dem Bibelwort. AB1.17.3 Teilen

Es besteht nicht überall eine richtige Reihenfolge oder eine ersichtliche Übereinstimmung in der Heiligen Schrift. Die Wunder Jesu sind uns nicht in genauer Reihenfolge gegeben, wohl aber, wie es den Umständen entsprach, die die göttliche Kraft offenbaren sollten. Die Wahrheiten der Bibel sind wie versteckte Perlen. Man muss nach ihnen suchen und sorgfältig nach ihnen graben. Wer nur an der Oberfläche der Bibel bleibt, wird mit seinen nichtssagenden Kenntnissen, die er für umfangreich halten mag, nur von Widersprüchen der Bibel sprechen und die Autorität der Heiligen Schrift anzweifeln. Diejenigen aber, deren Herzen die Wahrheit mit Verständnis und Ehrerbietung aufnehmen, forschen in der Schrift und sind bereit, göttliche Eingebungen zu empfangen. Die erleuchtete Seele erkennt eine geistliche Übereinstimmung, einen großartigen goldenen Faden, der das Ganze zusammenhält. Aber dies erfordert Geduld, Überlegung und Gebet, den kostbaren goldenen Faden zu entdecken. Ernste Bemühungen haben zum Forschen in der Schrift geführt und die kostbaren Edelsteine der Wahrheit offenbart. Viele Tränen sind vergossen worden, und es wurde viel gebetet, dass der Herr das Verständnis für sein Wort offenbaren möchte. AB1.17.4 Teilen

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Die Bibel wurde uns nicht in einer großartigen übermenschlichen Sprache gegeben. Jesus wurde Mensch, damit er die Menschen dort erreichen konnte, wo sie waren. So muss auch die Bibel den Menschen in verständlicher Sprache übermittelt werden. Aber alles Menschliche ist unvollkommen. Manchmal werden durch dasselbe Wort unterschiedliche Bedeutungen zum Ausdruck gebracht. Es gibt nicht nur jeweils eine Ausdrucksweise für jede einzelne Idee. Jedenfalls wurde uns die Bibel aus praktischen Gesichtspunkten heraus gegeben. AB1.18.1 Teilen

Der menschliche Verstand ist unterschiedlich. Nicht jeder versteht Ausdrücke und Formulierungen in gleicher Weise. Mancher bezieht die Bibeltexte auf seine eigenen persönlichen Ansichten und Verhältnisse. Voreingenommenheit, Vorurteile und Neigungen können das Verständnis verfinstern und das Gemüt beim Lesen der Schrift sogar verwirren. AB1.18.2 Teilen

Die Jünger, die sich auf dem Weg nach Emmaus befanden, bedurften der Schriftauslegung. Unerkannt ging Jesus mit ihnen als Mensch und sprach mit ihnen. Er begann mit Mose und den Propheten und lehrte sie alles, was ihn betraf. Er zeigte ihnen, dass sein Leben, sein Auftrag, seine Leiden und sein Tod sich genau nach den Vorhersagen des Wortes Gottes erfüllt hatten. Er eröffnete ihnen das Verständnis für die Schrift. Rasch klärte er alle Mißverständnisse und zeigte ihnen die harmonisierende göttliche Wirklichkeit der Heiligen Schrift. Wie groß ist das Bedürfnis in dieser Zeit, den Menschen ebenfalls das Verständnis zu eröffnen. AB1.18.3 Teilen

Die Bibel wurde von inspirierten Männern geschrieben. Aber wir finden dort nicht Gottes Modalitäten an Gedanken und Ausdrucksformen. Diese sind dem menschlichen Bereich entnommen. Gott wird hier nicht als Autor dargestellt. Oft sagen die Menschen, dieser Ausdruck paßt nicht zu Gott. Gott hat sich aber nicht selbst in der Bibel durch Worte, Logik und Rhetorik hervortun wollen. Die Verfasser der Bibel waren Gottes Werkzeuge, nicht seine Feder. Schaut euch die menschlichen Schreiber an. AB1.18.4 Teilen

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Es sind nicht die Worte der Bibel, die inspiriert sind, sondern es waren die Menschen, die inspiriert waren. Inspiration wirkt nicht auf die Worte des Menschen oder auf seine Ausdrucksweise, sondern auf den Menschen selbst, der unter dem Einfluß des Heiligen Geistes mit Gedanken erfüllt wird. Der göttliche Verstand ist endlos in seinen Dimensionen. Der göttliche Verstand und Wille wird mit dem menschlichen Verstand und Willen zusammengefügt; auf diese Weise werden die menschlichen Niederschriften zum Wort Gottes. — Manuskript 24, 1886 (1886 in Europa geschrieben). AB1.19.1 Teilen

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