In vielen Herzen scheint nicht ein Hauch von geistlichem Leben zu sein. Das macht mich sehr traurig. Ich befürchte, dass der Kampf gegen die Welt, das Fleisch und den Teufel nicht weitergeführt worden ist. Sollen wir einem halbtoten Christentum, der Selbstsucht, dem habgierigen Geist der Welt Beifall spenden, an der Gottlosigkeit teilhaben und über ihre Lügen lächeln? Nie! Laßt uns durch die Gnade Gottes fest zu den Grundsätzen der Wahrheit stehen und bis zum Ende an unserem Vertrauen festhalten. „Seid nicht träge in dem, was ihr tun wollt. Seid brünstig im Geist. Schicket euch in die Zeit.“ Römer 12,11. Einer ist unser Herr, nur Christus. Auf ihn sollen wir sehen. Bei ihm sollen wir unsere Weisheit suchen. Durch seine Gnade sollen wir unsere Rechtschaffenheit bewahren und in Sanftmut und Reue vor Gott stehen und ihn vor der Welt darstellen. AB1.128.4 Teilen

Predigten sind in unseren Gemeinden sehr begehrt. Die Glieder haben sich auf große Reden vom Podium verlassen anstatt auf den Heiligen Geist. Ihre geistlichen Gaben, die weder gefordert noch benutzt wurden, sind dadurch verkümmert. Würden die Prediger in neue Gebiete vordringen, dann wären die Glieder gezwungen, selbst Verantwortung zu übernehmen und würden durch den Einsatz ihrer Fähigkeiten wachsen. AB1.129.1 Teilen

Predigern und Gemeindegliedern hält Gott die schwere Beschuldigung der geistlichen Schwäche vor. Er sagt: „Ich weiß deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts! und weißt nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß. Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufest, das mit Feuer durchläutert ist, dass du reich werdest, und weiße Kleider, dass du dich antust und nicht offenbart werde die Schande deiner Blöße; und salbe deine Augen mit Augensalbe, dass du sehen mögest.“ Offenbarung 3,15.18. Gott ruft nach einer geistlichen Erweckung und geistlichen Reformation. Finden diese nicht statt, dann werden diejenigen, die lauwarm sind, dem Herrn noch verwerflicher erscheinen, bis er sie nicht mehr als seine Kinder anerkennen kann. AB1.129.2 Teilen

Unter der Leitung des Heiligen Geistes muss eine Erweckung und eine Reformation stattfinden. Erweckung und Reformation sind zwei unterschiedliche Vorgänge. Erweckung ist die Erneuerung des geistlichen Lebens, eine Neubelebung der Kräfte des Geistes und des Herzens, eine Auferstehung vom geistlichen Tod. Reformation kennzeichnet eine Neuordnung, eine Veränderung von Ideen und Vorstellungen, von Handlungsweisen und Gewohnheiten. Eine Reformation wird nicht die gute Frucht der Gerechtigkeit hervorbringen, es sei denn, dies geschieht in Verbindung mit der Erweckung durch den Heiligen Geist. Erweckung und Reformation haben ihren bestimmten Zweck, und wenn dieses Werk getan wird, muss es zusammen geschehen. — The Review and Herald, 25. Februar 1902. AB1.129.3 Teilen

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