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Kapitel 6: „Wir haben seinen Stern gesehen“
Kapitel 6: „Wir haben seinen Stern gesehen“
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Auf der Grundlage von Matthäus 2; Lukas 2. DM.34 Teilen

„Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zurzeit des Königs Herodes, ... da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.“ Matthäus 2,1.2. Die Weisen aus dem Osten waren Philosophen. Sie gehörten einer großen und einflussreichen Schicht an, die viele Edle, Wohlhabende und Gebildete einschloss. Unter diesen gab es solche, die die Leichtgläubigkeit des Volkes ausnutzten; andere dagegen waren aufrichtige Männer, die auf die Zeichen der Vorsehung in der Natur achteten. Sie waren wegen ihrer Rechtschaffenheit und Weisheit hoch angesehen. Zu dieser Gruppe von Menschen gehörten auch die Weisen, die zu Jesus kamen. DM.34.1 Teilen

Zu allen Zeiten ließ Gott Sein Licht in die Finsternis der Heidenwelt hineinleuchten. Als diese Magier den sternenklaren Himmel beobachteten und versuchten, das leuchtende Geheimnis des Schöpfers zu ergründen, da sahen sie die Herrlichkeit des Herrn. Auf der Suche nach mehr Erkenntnis wandten sie sich den hebräischen Schriften zu. In ihrem eigenen Land gab es gesammelte prophetische Schriften, die vom zukünftigen Kommen eines göttlichen Lehrers berichteten. Hatte doch ein Bileam, obwohl zeitweise Prophet des lebendigen Gottes, ebenfalls zu den Magiern gehört. Er hatte durch den Heiligen Geist den Wohlstand Israels und das Erscheinen des Messias vorhergesagt. Seine Weissagungen waren durch Überlieferung von Jahrhundert zu Jahrhundert weitergegeben worden. Im Alten Testament jedoch war das Kommen des Heilandes noch deutlicher angekündigt. Mit Freuden erkannten daher die Magier, dass Seine Ankunft nahe bevorstehe und die ganze Welt von der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes erfüllt werden sollte. DM.34.2 Teilen

Die Weisen sahen in jener Nacht ein geheimnisvolles Licht am Himmel, als die Herrlichkeit Gottes die Höhen von Bethlehem überflutete. Als es dann verblasste, erschien ein leuchtender Stern und blieb am Himmelsgewölbe stehen. Es war kein Fixstern und auch kein Planet; deshalb wurde diese Erscheinung besonders aufmerksam beobachtet. Davon, dass jener Stern eine weit entfernte Gruppe strahlender Engel war, konnten die Weisen natürlich nichts wissen. Doch sie gewannen den Eindruck, dass dieser Stern von besonderer Wichtigkeit für sie sei. Sie fragten daraufhin Priester und Philosophen und studierten auch selbst die alten Schriftenrollen. Dabei trafen sie auf die Weissagung Bileams: „Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen.“ 4.Mose 24,17. Konnte dieser seltsame Stern als Vorbote des Verheißenen gesandt sein? Die Magier, die das Licht der Wahrheit vom Himmel schon freudig begrüßt hatten, strahlte auf sie nun noch heller und sie wurden durch Träume angewiesen, den neugeborenen Fürsten zu suchen. DM.34.3 Teilen

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Wie Abraham damals auf den Ruf Gottes hin im Glauben auszog, ohne zu wissen, „wo er hinkäme“ (Hebräer 11,8), und wie Israel gläubig der Wolkensäule ins verheißene Land folgte, so zogen auch diese Heiden aus, den verheißenen Heiland zu suchen. Die Länder des Ostens waren reich an Kostbarkeiten, und so traten auch die Magier ihre Reise nicht mit leeren Händen an. DM.35.1 Teilen

Der Sitte entsprechend, Fürsten oder anderen hochgestellten Persönlichkeiten zum Zeichen der Huldigung Geschenke zu überreichen, nahmen sie die erlesensten Erzeugnisse des Landes mit als Weihegabe an den, in dem alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollten. Um den Stern im Auge behalten zu können, mussten die Weisen in der Nacht reisen. Die Zeit verkürzten sie sich mit einem Gedankenaustausch über die mündlichen und schriftlichen Aussprüche der alten Propheten bezüglich des Einen, den sie suchten. Während jeder Ruhepause durchforschten sie die Prophezeiungen, und die Überzeugung, dass sie von oben geleitet wurden, vertiefte sich immer mehr. So kam zu dem Stern als äußeres Zeichen auch von innen das Zeugnis des Heiligen Geistes dazu; er beeinflusste ihre Herzen und belebte ihre Hoffnung. Die Reise, wenn auch sehr lang, war für sie eine fröhliche. DM.35.2 Teilen

Als sie endlich das Land Israel erreicht hatten und, Jerusalem im Blick, den Ölberg hinab stiegen, da blieb der Stern, der auf dem beschwerlichen Weg vor ihnen hergezogen war, über dem Tempel stehen, um nach einiger Zeit ihren Blicken zu entschwinden. Eilig schritten sie nun voran in der zuversichtlichen Erwartung, dass die Nachricht von der Geburt des Messias überall Begeisterung ausgelöst hatte. Aber alle ihre Nachforschungen blieben ohne Erfolg. Gleich nachdem sie die Stadt betreten hatten, begaben sie sich zum Tempel. Doch überascht stellten sie fest, dass niemand etwas von dem neugeborenen König zu wissen schien. Ihre Fragen riefen keine Freudenausbrüche hervor, eher das Gefühl einer unangenehmen Überraschung und Furcht, vermischt mit einem Gefühl der Geringschätzung. Die Priester verschanzten sich hinter der Überlieferung. Ihre religiöse Auffassung und ihre Art der Frömmigkeit stand für sie über allem, während sie die Griechen und Römer als überaus sündige Heiden bezeichneten. Auch die Weisen galten bei den Juden als Heiden, obwohl sie keine Götzendiener waren und in Gottes Augen weit höher standen als Seine angeblichen Anbeter. Selbst bei den berufenen Hütern der heiligen Schriften fand ihr eifriges Fragen keinen Anklang. DM.35.3 Teilen

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Die Ankunft der Weisen wurde überall in Jerusalem schnell bekannt. Ihre ungewöhnliche Botschaft brachte viel Aufregung unter das Volk, die bis in den Palast des Königs Herodes drang. Der listige Edomiter erschrak schon bei der bloßen Erwähnung eines möglichen Rivalen. Unzählige Mordtaten hatten seinen Weg zum Thron besudelt. Dazu war er fremdstämmig und beim Volk, das er regierte, verhasst. Seine einzige Sicherheit war die Gunst Roms. Dieser neue Fürst aber hatte sich auf mehr zu berufen; Er war geboren, das Reich einzunehmen. DM.36.1 Teilen

Herodes verdächtigte die Priester, dass sie mit den Fremden gemeinsame Sache machten, um einen Volksaufstand heraufzubeschwören und ihn von seinem Thron zu stoßen. Zwar verbarg er sein Misstrauen, doch er beschloss, die Ausführung ihrer Pläne zu durchkreuzen. Er ließ die Hohepriester und Schriftgelehrten zu sich rufen und erkundigte sich bei ihnen, was ihre heiligen Bücher über den Ort lehrten, wo der Messias geboren werden sollte. DM.36.2 Teilen

Diese Erkundigungen des Thronräubers, noch dazu durch die Fremden angeregt, verletzte den Stolz der jüdischen Lehrer. Die offenkundige Gleichgültigkeit, mit der sie sich an die Durchsicht der prophetischen Schriften begaben, machte den eifersüchtigen Herrscher wütend, glaubte er doch, sie versuchten nur zu verbergen, was sie von dieser Sache wussten. DM.36.3 Teilen

Mit einer Bestimmtheit, über die sie sich nicht hinwegzusetzen wagten, befahl er ihnen deshalb, genaue Nachforschungen anzustellen und ihm den Geburtsort des von ihnen erwarteten Königs zu nennen. „Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten: ‚Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.‘“ Matthäus 2,5.6. DM.36.4 Teilen

Darauf lud Herodes die Weisen zu einer vertraulichen Unterredung ein. Obwohl Zorn und Furcht in seinem Inneren tobten, ließ er sich äußerlich nichts anmerken und empfing die Fremden höflich. Er erkundigte sich, wann ihnen denn der Stern erschienen sei und gab vor, als begrüße er freudig die Nachricht von der Geburt Christi. Schließlich gebot er den Weisen: „Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr‘s findet, so sagt mir‘s wieder, dass ich auch komme und es anbete.“ Matthäus 2,8. Mit diesen Worten entließ er sie, damit sie nach Bethlehem zögen. DM.36.5 Teilen

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Die Priester und Ältesten von Jerusalem waren ja nicht so unwissend hinsichtlich der Geburt Christi, wie sie vorgaben. Die Nachricht vom Besuch der Engel bei den Hirten war auch nach Jerusalem gedrungen, nur hatten die Rabbiner das als unwichtig abgetan. Obwohl sie selbst Jesus hätten finden und die Magier zu Seinem Geburtsort bringen können, mussten erst die Weisen kommen und sie auf die Geburt des Messias aufmerksam machen. Sie sprachen: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben Seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, Ihn anzubeten.“ Matthäus 2,2. DM.37.1 Teilen

Stolz und Neid waren es, die die Priester und Rabbiner veranlassten, dem Licht die Tür zu schließen. Hätten sie dem Bericht der Hirten und Weisen geglaubt, dann wären sie dadurch in eine schwierige Lage gebracht worden: Sie hätten so ihre eigene Behauptung widerlegt, Vertreter der Wahrheit Gottes zu sein. Außerdem brachten es diese gebildeten Lehrer einfach nicht fertig, von denen Belehrungen anzunehmen, die sie Heiden nannten. Es konnte nach ihrer Meinung nicht sein, dass Gott sie übergangen hätte, um sich dafür unwissenden Hirten und unbeschnittenen Heiden zu offenbaren. DM.37.2 Teilen

So beschlossen sie, diese Nachrichten, die den König Herodes und ganz Jerusalem in Aufregung versetzt hatten, mit Verachtung zu entgegnen. Sie wollten sich nicht einmal nach Bethlehem begeben, um festzustellen, ob das alles stimmte. Gleichzeitig verleiteten sie das Volk, die Beachtung von Jesus für schwärmerische Überspanntheit zu halten. Hier schon begannen die Priester und Rabbiner, Christus zu verwerfen. Ihr Stolz und ihre Hartnäckigkeit steigerten sich schließlich zu bitterem Hass gegen den Heiland. So geschah es, dass während Gott den Heiden die Tür öffnete, die Führer der Juden sich die Tür selbst verschlossen. DM.37.3 Teilen

Alleine verließen die Weisen Jerusalem. Als sie aber in der Dunkelheit des Abends die Tore Jerusalems hinter sich ließen, da sahen sie zu ihrer großen Freude wieder den Stern und wurden nach Bethlehem geführt. Sie hatten nicht wie die Hirten einen Hinweis erhalten, unter welch ärmlichen Verhältnissen sie Jesus finden würden. DM.37.4 Teilen

Nach der langen Reise waren sie von der Gleichgültigkeit der jüdischen Führer sehr enttäuscht und hatten Jerusalem weniger zuversichtlich verlassen, als sie es betreten hatten. In Bethlehem fanden sie keine Wache, die den neugeborenen König schützte, und keiner von den weltlichen Fürsten war anwesend. Jesus lag in eine Krippe gebettet. Seine Eltern — ungebildete Landleute — waren Seine einzigen Hüter. Konnte Dieser es sein, von dem geschrieben stand, dass Er bestimmt sei, „die Stämme Jakobs aufzurichten und die Zerstreuten Israels wieder zu versammeln“, ein „Licht der Heiden“ zum „Heil bis an die Enden der Erde“ zu sein? Jesaja 49,6. DM.37.5 Teilen

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Sie aber „gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an“. Matthäus 2,11. Auch unter der unscheinbaren Hülle erkannten sie die Gottheit Jesu. So gaben sie Ihm, als ihrem Heiland, ihre Herzen und „taten ihre Schätze auf und schenkten Ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe“. Matthäus 2,11. Welch einen Glauben bewiesen sie damit! Von diesen Männern des Ostens hätte Jesus auch sagen können, was Er später von dem römischen Hauptmann feststellte: „Solchen Glauben habe ich in Israel bei keinem gefunden!“ Matthäus 8,10. DM.38.1 Teilen

Die Weisen erkannten nicht die Absicht von Herodes. Deshalb hatten sie vor, nachdem sie den Zweck ihrer Reise erreicht hatten, wieder nach Jerusalem zurückzukehren und dem König von ihrem Erfolg zu berichten. Doch in einem Traum empfingen sie die göttliche Anweisung, keinen weiteren Kontakt mit Herodes aufzunehmen. So mieden sie Jerusalem und gingen auf einem anderen Weg in ihre Heimat zurück. DM.38.2 Teilen

Auf ähnliche Weise wurde auch Joseph aufgefordert, mit Maria und dem Kind nach Ägypten zu fliehen. „Bleib dort, bis ich dir‘s sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen.“ Matthäus 2,13. Joseph gehorchte unverzüglich, trat aber der größeren Sicherheit wegen die Auslandsreise erst in der Nacht an. DM.38.3 Teilen

Durch die Weisen hatte Gott die Aufmerksamkeit des jüdischen Volkes auf die Geburt Seines Sohnes gelenkt. Ihre Nachforschungen in Jerusalem, die allgemeines Interesse weckten, und selbst die Eifersucht des Herodes, die die Aufmerksamkeit der Priester und Rabbiner erzwang, veranlasste viele, den Weissagungen über den Messias und zugleich dem großen Ereignis, das eben erst geschehen war, Beachtung zu schenken. DM.38.4 Teilen

Satan aber war entschlossen, das göttliche Licht aus der Welt auszuschließen, und versuchte mit äußerster List, den Heiland zu vernichten. Aber Er, der niemals schläft noch schlummert, wachte über Seinen geliebten Sohn. Wie Er früher Israel mit Manna vom Himmel versorgt und Elia zurzeit der Hungersnot gespeist hatte, so bereitete Er nun Maria und dem Jesuskind in einem heidnischen Land einen Zufluchtsort. Durch die Gaben der heidnischen Magier hatte der Herr ihnen die Mittel für die Reise nach Ägypten und für den Aufenthalt in einem fremden Land verschafft. DM.38.5 Teilen

Die Weisen hatten zu den ersten gehört, die den Erlöser begrüßten; ihre Gabe war die erste, die Ihm zu Füßen gelegt wurde. Was für ein Privileg war dies! Das Herz, das mit Liebe gibt, erhellt Gott mit Ehre, indem er ihm die größte Wirksamkeit gibt. Wenn wir Jesus unser Herz gegeben haben, werden wir Ihm auch unsere Gaben darbringen. Bereitwillig werden wir dem Herrn, der uns liebt und sich selbst für uns geopfert hat, unser Gold und Silber, unsere kostbaren irdischen Güter, unsere besten geistigen und geistlichen Fähigkeiten weihen. Herodes wartete inzwischen in Jerusalem ungeduldig auf die Rückkehr der Weisen. Als die Zeit verstrich, ohne dass sie erschienen, wurde sein Argwohn erneut geweckt. Die Abneigung der Rabbiner, ihm den Geburtsort des Messias zu nennen, ließ ihn jetzt vermuten, dass sie seine Pläne durchschaut und dass die Magier ihn absichtlich gemieden hatten. DM.38.6 Teilen

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Bei diesem Gedanken wurde er sehr wütend. Nachdem er mit seiner Verschlagenheit nichts ausgerichtet hatte, blieb ihm als letztes Mittel nur noch die Gewalt. So sollte das Geschick dieses jungen Königs nun zum abschreckenden Beispiel werden. Die hochmütigen Juden sollten sehen, was auf sie wartete, wenn sie versuchten, gegen ihn einen Aufruhr anzuzetteln und an seiner Statt einen anderen Herrscher einzusetzen. DM.39.1 Teilen

Sofort sandte Herodes seine Soldaten nach Bethlehem mit dem Befehl, alle Kinder im Alter von zwei Jahren und darunter zu töten. Die stillen Heime der Stadt Davids wurden zum Schauplatz jener Schreckensszenen, die 600 Jahre zuvor dem Propheten mitgeteilt worden waren: „Zu Rama hat man ein Geschrei gehört, viel Weinen und Heulen; Rahel beweinte ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen“. Matthäus 2,18. DM.39.2 Teilen

Dieses Unheil hatten die Juden selbst über sich gebracht. Wären sie gläubig und demütig vor Gott gewandelt, dann hätte er in sehr deutlicher Weise dem Zorn des Königs wehren können. Doch sie hatten sich durch ihre Sünden von Gott getrennt und den Heiligen Geist, ihren einzigen Schutz, verworfen. Sie studierten die Schrift nicht mit dem Wunsch, den Willen Gottes zu tun. Sie hatten lediglich nach Weissagungen gesucht, die sich für sie günstig auslegen ließen und dafür zu sprechen schienen, dass Gott alle übrigen Völker verachtete. Stolz hatten sie damit geprahlt, dass der Messias als König kommen, Seine Feinde besiegen und in Seinem Zorn die Heiden zerstampfen werde. Dadurch war der Hass ihrer Herrscher hervorgerufen worden. Vor allem aber hatte Satan die Juden zu einer solchen falschen Darstellung der Sendung Christi verleitet, in der Absicht, die Vernichtung des Heilandes herbeizuführen. Nun aber fiel alles auf sie selbst zurück. DM.39.3 Teilen

Dieses grausame Vorgehen sollte eine der letzten Handlungen sein, mit denen Herodes seine dunkle Herrschaft besudelte. Nicht lange nach dem abscheulichen Kindermord in Bethlehem wurde er selbst auch ein Opfer des Schicksals, dem keiner entkommt: Er musste sterben — und er starb einen schrecklichen Tod. DM.39.4 Teilen

Joseph, der sich immer noch in Ägypten aufhielt, wurde jetzt von einem Engel Gottes aufgefordert, nach Israel zurückzukehren. In der Annahme, dass Jesus der Erbe des Thrones Davids sei, wollte er erst Bethlehem zu seinem Wohnort machen; als er aber erfuhr, dass Archelaus an seines Vaters Statt über Judäa regierte, befürchtete er, dass nun der Sohn die Absichten des Vaters gegen Jesus ausführen könnte. Von allen Söhnen des Herodes glich Archelaus dem in seinem Charakter am meisten. Schon seine Thronbesteigung war von Aufruhr in Jerusalem und der Niedermetzelung Tausender von Juden durch die römischen Wachen begleitet gewesen. DM.39.5 Teilen

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Abermals wurde Joseph zu einem Zufluchtsort geführt. Er kehrte nach Nazareth zurück, seinem früheren Wohnsitz, wo Jesus 30 Jahre seines Lebens zubringen sollte, „damit erfüllt würde, was da gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazarener heißen“. Matthäus 2,23. Galiläa stand ebenfalls unter der Herrschaft eines Sohnes des Herodes, doch war dort die Bevölkerung mehr mit fremdem Volkstum gemischt als Judäa, so dass rein jüdische Fragen in Galiläa weniger Beachtung fanden als in Judäa. Deshalb schien es weniger wahrscheinlich, dass die Sonderstellung Jesu so leicht den Neid der maßgebenden Kreise erregen würde. DM.40.1 Teilen

Derart war die Aufnahme, die der Heiland fand, als er zur Erde kam. Kaum schien es einen Ruheort, eine Zufluchtsstätte für den noch unmündigen Erlöser zu geben. Gott konnte Seinen geliebten Sohn nicht den Menschen anvertrauen, selbst nicht zu der Zeit, da er sich um ihr Heil bemühte. Deshalb beauftragte Er Engel damit, Jesus zu geleiten und zu schützen, bis Er Seine Aufgabe auf Erden vollbracht hätte und durch die Hände derer sterben würde, die zu retten Er gekommen war. DM.40.2 Teilen

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