Portrait von Ellen White
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Kapitel 29: Der Sabbat
Kapitel 29: Der Sabbat
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Auf der Grundlage von 1.Mose 1,31; Markus 3,4; Matthäus 12,10-12. DM.215 Teilen

Der Sabbat wurde bei der Schöpfung geheiligt. Für den Menschen war er bestimmt, „als die Morgensterne miteinander jauchzten und alle Söhne Gottes jubelten“. Hiob 38,7. Frieden erfüllte die Welt; denn die Erde war mit dem Himmel in Harmonie. „Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ 1.Mose 1,31. Da ruhte Er voller Freude über das gelungene Werk. DM.215.1 Teilen

„Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn.“ 1.Mose 2,3. Er sonderte ihn ab zu heiligem Dienst, „weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken“. 1.Mose 2,3. Er gab ihn Adam als Ruhetag. Er war ein Gedenktag der göttlichen Schöpfung und daher ein Zeichen der Macht und Liebe Gottes. Die Heilige Schrift sagt: „Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder“. Psalm 111,4. „Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist Seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus Seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, so dass sie keine Entschuldigung haben.“ Römer 1,20. Alle Dinge wurden durch den Sohn Gottes geschaffen. „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott ... Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.“ Johannes 1,1-3. Und weil der Sabbat ein Gedenktag der Schöpfung ist, stellt er ein Zeichen der Liebe und der Macht Christi dar. DM.215.2 Teilen

Der Sabbat lenkt unsere Gedanken zur Natur hin und bringt uns in Gemeinschaft mit dem Schöpfer. Im Gesang der Vögel, im Rauschen der Bäume, im Plätschern der Wellen können wir immer noch die Stimme dessen hören, der mit Adam in der Kühle des Tages redete. Wenn wir die Kraft Gottes in der Natur betrachten, so finden wir ausreichend Trost, denn das Wort, das alle Dinge schuf, gibt auch unserer Seele Leben. Er, „der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi“. 2.Korinther 4,6. DM.215.3 Teilen

Deshalb singt der Psalmist: „Herr, du lässt mich fröhlich singen von deinen Werken, und ich rühme die Taten deiner Hände. Herr, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief.“ Psalm 92,5.6. Der Heilige Geist erklärt durch den Propheten Jesaja: „Mit wem wollt ihr denn Gott vergleichen? Oder was für ein Abbild wollt ihr von ihm machen? ... Wisst ihr denn nicht? Hört ihr denn nicht? Ist‘s euch nicht von Anfang an verkündigt? Habt ihr‘s nicht gelernt von Anbeginn der Erde? Er thront über dem Kreis der Erde, und die darauf wohnen, sind wie Heuschrecken; er spannt den Himmel aus wie einen Schleier und breitet ihn aus wie ein Zelt, in dem man wohnt ... Mit wem wollt ihr mich also vergleichen, dem ich gleich sei? spricht der Heilige ... Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt. Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: Mein Weg ist dem Herrn verborgen, und mein Recht geht vor meinem Gott vorüber: Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden“. Jesaja 40,18-29. DM.215.4 Teilen

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„Fürchte dich nicht, ich bin mit dir, weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ Jesaja 41,10. „Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr.“ Jesaja 45,22. Dies ist die Botschaft, die in der Schöpfung hineingelegt wurde und die durch den Sabbat wach gehalten wird. Bei dem Sabbatgebot an Israel sagte der Herr: „Meine Sabbate sollt ihr heiligen, dass sie ein Zeichen seien zwischen mir und euch, damit ihr wisst, dass ich, der Herr, euer Gott bin“. Hesekiel 20,20. DM.216.1 Teilen

Der Sabbat war ein Bestandteil des auf dem Sinai gegebenen Gesetzes; aber er wurde nicht erst damals als Ruhetag verkündigt. Das Volk Israel kannte es bereits, bevor es am Sinai bekanntgemacht wurde, denn auf dem Weg dorthin hielt man schon den Sabbat. Als einige diesen geweihten Tag entheiligten, tadelte sie Gott, indem Er sagte: „Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote und Weisungen zu halten?“ 2.Mose 16,28. DM.216.2 Teilen

Der Sabbat wurde nicht nur für Israel gegeben, sondern auch für die ganze Welt. Schon im Paradies hatte Gott ihn den Menschen verkündet, und wie die anderen Vorschriften des Gesetzes, ist es unvergänglich gültig. Von dem Gesetz, zu dem das vierte Gebot gehört, erklärt Christus: „Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz.“ Matthäus 5,18. Solange Himmel und Erde bestehen, wird der Sabbat immer ein Zeichen der Macht des Schöpfers sein. Und wenn auf Erden das Paradies wieder erblühen wird, dann wird auch Gottes heiliger Ruhetag von allen Bewohnern geehrt werden, die dort leben. „Einen Sabbat nach dem andern“ werden sie auf der gereinigten neuen Erde „kommen, um vor mir anzubeten, spricht der Herr“. Jesaja 66,23. Keine andere Einrichtung, die den Juden anvertraut war, zeichnete sie so sehr vor den umliegenden Völkern aus, wie gerade der Sabbat. Gott wollte, dass die Feier dieses Tages sie als Seine Anbeter erkennbar mache. Der Sabbat sollte ein äußeres Zeichen ihrer Trennung vom Götzendienst sowie ihrer Verbindung mit dem wahren Gott sein. Um aber den Sabbat heiligen zu können, müssen die Menschen selbst heilig sein und durch den Glauben Teilhaber der Gerechtigkeit Christi werden. Als den Israeliten befohlen wurde: „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest“, sagte der Herr auch zu ihnen: „Ihr sollt mir heilige Leute sein“. 2.Mose 20,8. Nur so konnte der Sabbat die Israeliten als Anbetende Gottes kennzeichnen. DM.216.3 Teilen

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Als die Juden sich von Gott abwandten und ihre eigene Gerechtigkeit schufen, anstatt Christus im Glauben anzunehmen, verlor der Sabbat für sie seine Bedeutung. Satan versuchte sich zu erhöhen und die Menschen von Jesus wegzuziehen. Sein Plan war, den Sabbat zu verändern, weil dieser das Zeichen der Macht Christi ist. Die Führer Israels handelten nach Satans Willen, indem sie den Sabbat mit bedrückenden Menschensatzungen einzäunten. Zur Zeit Christi war der Sabbat so verfälscht worden, dass er mehr dem Charakter selbstsüchtiger, willkürlich handelnder Menschen glich, als dass er das Wesen eines liebenden himmlischen Vaters widerspiegelte. Die Rabbiner bezeichneten Gott im Grunde genommen als ein Wesen, das Gesetze erließ, die es Menschen unmöglich machte, sie zu halten. Sie führten das Volk dahin, Gott als Tyrannen anzusehen und zu denken, dass die Beachtung des Sabbats, wie es Gott verlangt, die Menschen hartherzig und grausam mache. Es war Christi Aufgabe, diese falschen Auffassungen zu beseitigen. Obwohl Er von den Rabbinern mit schonungsloser Feindschaft verfolgt wurde, bemühte Er sich nicht einmal, ihre Forderungen zu akzeptieren, sondern feierte vielmehr den Sabbat in Übereinstimmung mit dem Gesetz Gottes. DM.217.1 Teilen

Als der Heiland und Seine Jünger an einem Sabbat vom Gottesdienst zurückkehrten, gingen sie durch ein reifendes Kornfeld. Jesus hatte Seinen Dienst an diesem Sabbat bis zum Abend ausgedehnt, und als sie nun durch das Feld gingen, sammelten die Jünger einige Kornähren, rieben sie zwischen den Händen und aßen die Körner. An keinem andern Tag hätte dies irgendwelches Aufsehen erregt; denn es war gestattet, beim Durchschreiten eines Kornfeldes, eines Obst- oder Weingartens beliebig viel Früchte zu pflücken und zu essen. Dies an einem Sabbat zu tun, war jedoch nicht erlaubt — ja, es wurde sogar als Sabbatschändung betrachtet. Nicht nur das Pflücken war eine Art Ernte, sondern auch das Reiben zwischen den Händen galt gewissermaßen als Dreschen der Frucht. So war die Tat der Jünger für die Rabbiner eine zweifache Übertretung des Sabbatgebotes. Die wachsamen Spione der Rabbiner beklagten sich bei Jesus und sagten: „Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat nicht erlaubt ist.“ Matthäus 12,2. DM.217.2 Teilen

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Als Jesus selbst einmal am Teich Bethesda der Sabbatschändung beschuldigt wurde, verteidigte Er sich mit der Erklärung, der Sohn Gottes zu sein und in Übereinstimmung mit dem himmlischen Vater zu handeln. Nun, als Seine Jünger angegriffen wurden, verwies Er die Ankläger auf Beispiele aus dem Alten Testament, auf Handlungen, die am Sabbat von denen vorgenommen worden waren, die im Dienst Gottes standen. DM.218.1 Teilen

Die jüdischen Lehrer rühmten sich ihrer Kenntnis der heiligen Schriften; in der Antwort des Heilandes lag jedoch ein Tadel bezüglich ihrer Unwissenheit der Schriften. „Habt ihr nicht gelesen“, sprach Er zu ihnen, „was David tat, als ihn und die bei ihm waren hungerte? Wie er in das Gotteshaus ging und aß die Schaubrote, die doch weder er noch die bei ihm waren essen durften, sondern allein die Priester?“ Matthäus 12,3.4. „Und Er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbats willen.“ Markus 2,27. „Oder habt ihr nicht gelesen im Gesetz, wie die Priester am Sabbat im Tempel den Sabbat brechen und sind doch ohne Schuld? Ich sage euch aber: Hier ist Größeres als der Tempel ... Der Menschensohn ist ein Herr über den Sabbat.“ Matthäus 12,5.6.8. DM.218.2 Teilen

Wenn es David erlaubt war, von den Broten im Tempel zu essen, die doch für einen heiligen Zweck bestimmt waren, um seinen Hunger zu stillen, dann war es auch von den Jüngern nicht falsch, wenn sie am heiligen Sabbattag einige Ähren ausrauften, um davon zu essen und ihren Hunger zu stillen. Außerdem hatten die Priester am Sabbat mehr zu tun als an anderen Tagen. Dieselbe Arbeit zu weltlichen Zwecken wäre sündhaft gewesen, doch die Tätigkeit der Priester geschah im Dienst für Gott. Sie führten jene Bräuche aus, die auf die erlösende Kraft Christi hinwiesen, und ihr Dienst war in Übereinstimmung mit dem Sinn und Ziel des Sabbats. Nun aber war Christus selbst gekommen, und die Jünger, die Seinen Auftrag ausführten, waren im Dienst Gottes tätig. Alles, was zur Erfüllung dieses Auftrages notwendig war, durfte von ihnen auch am Sabbat getan werden. DM.218.3 Teilen

Christus wollte Seinen Jüngern und auch Seinen Gegnern erklären, dass der Dienst für den Herrn allem andern vorgehen sollte. Das Werk Gottes in dieser Welt ist auf die Erlösung der Menschen gerichtet. Deshalb stimmt das, was am Sabbat getan werden muss, um diese Aufgabe zu erfüllen, auch mit dem Sabbatgebot überein. Seine Argumentation schloss Jesus damit ab, dass Er sich „Herr des Sabbats“ nannte, der über alle Zweifel und auch über dem Gesetz steht. Der ewige Richter sprach die Jünger Jesu von aller Schuld frei, indem Er sich gerade auf jenes Gesetz berief, dessen Übertretung man sie beschuldigte. Jesus beließ es nicht dabei, Seine Gegner zu tadeln, sondern Er erklärte damit, dass sie in ihrer Blindheit den Sinn des Sabbats verkannt hätten. Er sagte: „Wenn ihr aber wüsstet, was das heißt: ‚Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer‘, dann hättet ihr die Unschuldigen nicht verdammt“. Matthäus 12,7. Die vielen leblosen Zeremonien konnten den Mangel an aufrichtiger Rechtschaffenheit und hingebungsvoller Liebe, die immer den wahren Anbeter Gottes auszeichnen, nicht ersetzen. DM.218.4 Teilen

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Erneut wiederholte Christus die Wahrheit, dass die Opfer, in sich selbst wertlos und nur ein Mittel, nicht aber die Erfüllung wären. Ihre Aufgabe war es, Menschen zum Heiland zu führen und sie dadurch in Übereinstimmung mit Gott zu bringen. Es ist der Dienst aus Liebe, den Gott schätzt. Fehlt diese Liebe, dann sind Ihm alle Opfer und Formen ein Ärgernis. Genauso ist es auch mit dem Sabbat. Dieser war dazu bestimmt, die Gemeinschaft der Menschen mit Gott herzustellen. Als jedoch das Gemüt der Menschen von lästigen Satzungen in Anspruch genommen wurde, war Gottes Absicht mit dem Sabbat durchkreuzt und die rein äußerliche Beachtung des Sabbats ein Hohn. DM.219.1 Teilen

An einem anderen Sabbat sah Jesus beim Betreten einer Synagoge einen Mann mit einer verdorrten Hand. Die Pharisäer beobachteten Ihn genau, um zu sehen, was Er tun würde. Jesus wusste wohl, dass Er als Übertreter des Gesetzes angesehen würde, wenn Er am Sabbat heilte. Dennoch zögerte Er nicht, die Mauern der überlieferten Menschensatzungen einzureißen, die den Sabbat umzäunten. Er rief den leidenden Mann zu sich und fragte dann: „Soll man am Sabbat Gutes oder Böses tun, Leben erhalten oder töten?“ Markus 3,4. Bei den Juden galt die Regel, dass derjenige, der eine gute Tat unterließ, gleichzeitig eine böse Tat beging. DM.219.2 Teilen

Ein gefährdetes Leben nicht zu retten, bedeutete, es zu töten. So schlug Jesus die Juden mit ihren eigenen Waffen. „Sie aber schwiegen still. Und er sah sie umher an mit Zorn und war betrübt über ihr verstocktes Herz und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und seine Hand wurde gesund.“ Markus 3,4.5. DM.219.3 Teilen

Als Jesus gefragt wurde: „Ist‘s erlaubt, am Sabbat zu heilen?“, antwortete Er: „Wer ist unter euch, der ein einziges Schaf, wenn es ihm am Sabbat in eine Grube fällt, nicht ergreift und ihm heraus hilft? Wie viel mehr ist nun ein Mensch als ein Schaf! Darum darf man am Sabbat Gutes tun“. Matthäus 12,10-12. DM.219.4 Teilen

Die Pharisäer wagten es aus Furcht vor der Menge nicht, Christus zu antworten. Sie wollten sich selbst keine Schwierigkeiten bereiten. Sie wussten genau, dass Er die Wahrheit gesprochen hatte. Lieber würden sie einen Menschen seinen Schmerzen überlassen, als ihre Satzungen übertreten. Dagegen würden sie ein Schaf aus seiner Notlage befreien, um dem Eigentümer den Verlust zu ersparen. So zeigten sie einem Tier mehr Mitgefühl als dem Menschen, der doch zum Ebenbild Gottes geschaffen ist. Dies zeigt deutlich die Wirkung aller falschen Glaubensrichtungen. Diese entspringen dem Verlangen, sich über Gott zu erheben, und enden aber darin, dass sie den Menschen unter das Tier erniedrigen. Jede Religion, die sich gegen die oberste Gewalt Gottes wendet, betrügt den Menschen um die Herrlichkeit, die er bei der Schöpfung besaß und die ihm von Christus wiedergegeben werden soll. Jede falsche Religion weist ihre Anhänger an, gegen die menschlichen Bedürfnisse, Leiden und Rechte gleichgültig zu sein. Das Evangelium dagegen setzt den Wert der Menschheit hoch, die als Erlöste durch das Blut Christi in allen Nöten der liebevollsten Aufmerksamkeit wert ist. Der Herr sagt, „dass ein Mann kostbarer sein soll als Feingold und ein Mensch wertvoller als Goldstücke aus Ophir“. Jesaja 13,12. DM.219.5 Teilen

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Als Jesus sich an die Pharisäer mit der Frage wandte, ob es recht sei, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses, Leben zu retten oder zu töten, stellte Er sie ihren eigenen bösen Absichten gegenüber. Sie trachteten Ihm mit erbittertem Hass nach dem Leben, während Er das Leben bewahren und den Menschen Glück bringen wollte. War es nun besser, am Sabbat zu töten, wie sie es planten, oder Kranke zu heilen, wie Er es getan hatte? Was war besser: alle Menschen zu lieben und dies durch Taten der Barmherzigkeit zu bekunden oder an Gottes heiligem Tag Mordgedanken im Herzen zu hegen? DM.220.1 Teilen

Durch die Heilung der verdorrten Hand verurteilte Jesus die jüdischen Sitten und handhabte das vierte Gebot so, wie Gott es einst gegeben hatte. „Darum darf man wohl am Sabbat Gutes tun“, sagte er. Indem Er die sinnlosen Einschränkungen der Juden aus dem Weg räumte, ehrte Er das wahre Wesen des Sabbats, während Jesu Ankläger Gottes heiligen Tag entehrten. DM.220.2 Teilen

Viele, die meinen, dass Christus das Gesetz abgeschafft habe, lehren, dass Er den Sabbat brach und sogar die Jünger rechtfertigte, als sie dasselbe taten. Solche Leute stellen sich in Wirklichkeit auf die Stufe der kritisierenden Juden und widersprechen dem Zeugnis Christi von sich selbst, denn Er sagte: Ich halte meines Vaters Gebote und bleibe in seiner Liebe. Vgl. Johannes 15,10. DM.220.3 Teilen

Weder der Heiland noch Seine wahren Nachfolger brachen das Sabbatgebot. Christus war eine lebendige Verkörperung des Gesetzes, von dessen heiligen Vorschriften Er nicht eine einzige in Seinem Leben übertrat. Er blickte auf ein Volk von Zeugen, die alle eine Gelegenheit suchten, Ihn zu verurteilen, und Er konnte sie unwidersprochen fragen: „Wer unter euch kann mich einer Sünde beschuldigen?“ Johannes 8,46. DM.220.4 Teilen

Der Heiland war nicht gekommen, die Worte der Patriarchen und Propheten beiseitezusetzen, denn Er selbst hatte durch diese Männer gesprochen. Alle Wahrheiten des Wortes Gottes kamen von Ihm. Aber all diese unschätzbaren Edelsteine waren in eine falsche Fassung gebracht worden. Ihr kostbares Licht war benutzt worden, dem Irrtum zu dienen. Gott wünschte, dass sie aus der Fassung des Irrtums herausgenommen und in den Rahmen der Wahrheit gesetzt würden. Dies aber konnte nur durch die göttliche Hand geschehen. Durch die Verbindung mit dem Irrtum hatte die Wahrheit dem Feind Gottes und der Menschen gedient. Nun war Christus gekommen, sie wieder aufzurichten, damit sie Gott verherrlichen und die Rettung der Menschheit bewirken sollte. DM.220.5 Teilen

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„Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbats willen“, sagte Jesus. Die Einrichtungen, die Gott geschaffen hat, sind nützlich für die Menschheit. „Es geschieht alles um euretwillen.“ 2.Korinther 4,15. „Es sei Paulus oder Apollos oder Kephas, es sei Welt oder Leben oder Tod, es sei Gegenwärtiges oder Zukünftiges, alles ist euer, ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes.“ 1.Korinther 3,22.23. Das Gesetz der Zehn Gebote, zu denen der Sabbat gehört, gab Gott zum Segen für Sein Volk. „Der Herr hat uns geboten, nach all diesen Rechten zu tun, dass wir den Herrn, unsern Gott, fürchten, auf dass es uns wohlgehe unser Leben lang.“ 5.Mose 6,24. Und durch den Psalmschreiber wurde Israel aufgefordert: „Dient dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Jubel! Erkennt, dass der Herr Gott ist! Er hat uns gemacht und nicht wir selbst, zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. Geht ein zu seinen Toren mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; dankt ihm, preist seinen Namen!“ Psalm 100,2-4. Von allen, „die den Sabbat halten, dass sie ihn nicht entheiligen“ (Jesaja 56,6), sagt der Herr: „Die will ich zu meinem heiligen Berge bringen und will sie erfreuen in meinem Bethaus“. Jesaja 56,7. DM.221.1 Teilen

„Der Menschensohn ist ein Herr auch über den Sabbat.“ Diese Worte sind voll Belehrung und Trost. Weil der Sabbat um des Menschen willen gemacht wurde, ist er des Herrn Tag. Er gehört Christus, denn alle Dinge sind durch Ihn gemacht. Ohne Ihn „ist nichts gemacht, was gemacht ist“. Johannes 1,3. Weil Er alles geschaffen hat, hat Er auch den Sabbat eingesetzt. Durch ihn wurde dieser als ein Gedächtnistag der Schöpfungsarbeit abgesondert, und so weist der Sabbat auf Ihn als den Schöpfer hin und auch als Den, der da heiligt. Im Sabbat liegt die Erklärung, dass Er, der alle Dinge im Himmel und auf Erden geschaffen hat und in Dem alle Dinge zusammengefasst sind, das Haupt der Gemeinde ist und dass wir durch Seine Macht mit Gott versöhnt sind. Gott sagte, indem Er von Israel sprach: „Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und ihnen, damit sie erkannten, dass ich der Herr bin, der sie heiligt“. Hesekiel 20,12. Deshalb ist der Sabbat ein Zeichen der Macht Christi, uns zu heiligen, und er ist allen gegeben, die Christus heiligt. Als ein Zeichen der heiligenden Macht ist der Sabbat allen gegeben, die durch Christus ein Teil des Israels Gottes werden. Der Herr sagt: „Wenn du am Sabbat deinen Fuß zurückhältst, dass du nicht an meinem heiligen Tag das tust, was dir gefällt; wenn du den Sabbat deine Lust nennst und den heiligen Tag des Herrn ehrenwert; ... dann wirst du an dem Herrn deine Lust haben; und ich will dich über die Höhen Landes führen und dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob! Ja, der Mund des Herrn hat es verheißen.“ Jesaja 58,13.14. DM.221.2 Teilen

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Allen, die den Sabbat als Zeichen der Schöpfungs- und Erlösungsmacht Christi annehmen, wird er eine Lust sein, und weil sie Christus in diesem Tag sehen, werden sie sich in Ihm freuen. Der Sabbat weist sie auf die Werke der Schöpfung hin und gilt als Beweis Seiner mächtigen erlösenden Kraft. Während er an den verlorenen Frieden des Paradieses erinnert, spricht er vom wiederhergestellten Frieden durch den Heiland. Jeder Gegenstand in der Natur wiederholt seine Einladung: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Matthäus 11,28. DM.222.1 Teilen

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