Portrait von Ellen White
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Kapitel 39: Gebt ihr ihnen zu essen
Kapitel 39: Gebt ihr ihnen zu essen
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Auf der Grundlage von Matthäus 14,13-21; Markus 6,32-44; Lukas 9,10-17; Johannes 6,1-13. DM.287 Teilen

Der Herr Jesus hatte sich mit Seinen Jüngern an einen entlegenen Platz zurückgezogen, aber auch hier wurde diese seltene Ruhezeit bald gestört. Die Jünger meinten einen Ort gefunden zu haben, wo sie mit ihrem Meister allein wären, aber sobald die Menge den göttlichen Lehrer vermisste, fragte sie, wo Er geblieben sei. Einige merkten sich die Richtung, die Jesus mit Seinen Jüngern eingeschlagen hatte, und so suchten manche Ihn zu Fuß auf, andere folgten in ihren Booten über das Wasser. DM.287.1 Teilen

Das Passahfest stand kurz bevor. Von nah und fern versammelten sich Scharen von Pilgern, die auf dem Weg nach Jerusalem waren, um Jesus zu sehen. Immer mehr kamen hinzu, bis es ohne Frauen und Kinder 5000 Menschen waren. Noch ehe der Heiland das Ufer erreicht hatte, wartete schon eine große Menge auf ihn. Er konnte jedoch unbemerkt landen und kurze Zeit mit Seinen Jüngern allein verbringen. DM.287.2 Teilen

Von einem Hügel aus schaute Er auf die unruhige Menge vor sich. Sein Herz wurde bei ihrem Anblick von tiefem Mitgefühl bewegt. Gestört und der Ruhe beraubt, wurde Er darüber nicht ungeduldig. Mit der ständig zunehmenden Volksmenge wuchs auch Seine Bereitschaft, ihr zu helfen. „Sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ Markus 6,34. Er verließ Seinen Zufluchtsort und fand bald einen Platz, wo Er dem Volk am besten dienen konnte. Von den Priestern und Obersten hatten diese Menschen keine Hilfe erhalten können. Nun aber flossen die heilenden Wasser des Lebens von Christus, als Er der Menge den Weg der Seligkeit wies. DM.287.3 Teilen

Das Volk hörte andächtig auf die Worte der Barmherzigkeit, die so bereitwillig von den Lippen des Sohnes Gottes zu ihm kamen. Die Leute hörten die Worte voller Gnade, so schlicht und klar, dass sie wie der Balsam von Gilead (vgl. Jeremia 46,11) für ihre Seelen waren. Die Heilung durch Jesu göttliche Hand brachte den Sterbenden Freude und Leben, den Kranken Erleichterung und Gesundheit. Dieser Tag schien ihnen wie der Himmel auf Erden, und niemand dachte daran, wie lange er schon nichts mehr gegessen hatte. DM.287.4 Teilen

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Langsam ging der Tag dem Ende zu. Die Sonne sank im Westen, doch das Volk blieb noch. Jesus hatte den ganzen Tag gelehrt und geheilt, ohne zu essen und zu ruhen. Er sah blass aus vor Müdigkeit und Hunger, und die Jünger baten Ihn, Seine anstrengende Arbeit zu beenden. Der Heiland aber wollte sich der Menge, die Ihn bedrängte, nicht entziehen. DM.288.1 Teilen

Schließlich drängten Ihn die Jünger dazu, die Volksmenge um ihrer selbst willen zu entlassen. Viele waren von weit her gekommen und hatten seit dem Morgen nichts gegessen. In den umliegenden Orten könnten sie vielleicht Nahrung kaufen. Jesus aber sagte: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Markus 6,37. Dann wandte Er sich an Philippus und fragte ihn: „Wo kaufen wir Brot, dass diese essen?“ Das sagte Er nur, um den Glauben des Jüngers zu prüfen. Philippus warf einen Blick auf die Volksmenge und hielt es für unmöglich, genügend Speise für diese riesige Menschenmenge zu besorgen. Er antwortete daher: „Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder ein wenig bekomme.“ Johannes 6,7. Darauf erkundigte sich Jesus, wie viel Nahrung unter der Menge vorhanden sei. Er erfuhr von Andreas: „Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das unter so viele?“ Johannes 6,9. DM.288.2 Teilen

Da ließ sich der Herr die Brote und die Fische bringen und gebot den Jüngern, das Volk sich in Gruppen zu 50 und 100 Mann auf der Wiese lagern zu lassen, um der Ordnung willen und damit alle sehen konnten, was er tun wollte. Als dies geschehen war, nahm Er die Speise, „sah auf zum Himmel, dankte und brach‘s und gab die Brote den Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk. Und sie aßen alle und wurden satt und sammelten auf, was an Brocken übrig blieb, zwölf Körbe voll“. Matthäus 14,19.20. DM.288.3 Teilen

Er, der dem Volk den Weg zu Frieden und Glück zeigte, sorgte nicht nur für ihre geistlichen, sondern auch für ihre körperlichen Bedürfnisse. Die Versammelten waren müde und matt geworden. Unter ihnen gab es auch Mütter mit Säuglingen auf dem Arm und mit kleinen Kindern, die sich an ihren Kleidern festhielten. Viele hatten stundenlang gestanden, da sie von Jesu Worten so ergriffen waren, dass sie nicht daran gedacht hatten, sich zu setzen. Auch war das Gedränge derart groß, dass die Gefahr bestand, einander zu treten. Jesus wollte ihnen Gelegenheit geben, zu ruhen, und forderte sie auf, sich zu setzen. Es wuchs viel Gras dort, und alle konnten sich bequem lagern. DM.288.4 Teilen

Der Heiland wirkte nur dann ein Wunder, wenn es wirklich notwendig war zu helfen. Jedes Wunder diente dazu, das Volk zu dem Baum des Lebens zu führen, dessen Blätter die Menschen heilen sollten. Die Speise, die von den Jüngern ausgeteilt wurde, enthielt eine große geistliche Lehre. Es war ein bescheidenes Mahl: Fische und Gerstenbrot, die tägliche Nahrung der Fischer am See Genezareth. Christus hätte dem Volk eine reiche Tafel decken können, aber eine Nahrung, die lediglich dem Gaumenkitzel diente, würde wenig nützliche Lehre für sie enthalten haben. Der Heiland aber wollte durch diese Speisung zeigen, dass die natürliche Vorsorge Gottes für den Menschen verfälscht worden war. Noch nie haben Menschen die größten Delikatessen, die für den verwöhntesten Geschmack aufgetischt wurden, mehr Genuss bereitet als die Ruhe und diese einfache Speise, die Christus ihnen verschaffte, fernab aller menschlichen Wohnungen. DM.288.5 Teilen

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Würden die Menschen heute einfache Gewohnheiten haben und in Übereinstimmung mit den Naturgesetzen leben, wie einst die ersten Menschen im Paradies, dann könnten alle Bedürfnisse der menschlichen Familie ausreichend erfüllt werden. Es gäbe weniger scheinbare Mängel und mehr Gelegenheiten, nach Gottes Weise zu leben. Selbstsucht und unnatürlicher Geschmack haben Sünde und Elend in die Welt gebracht durch Überfluss auf der einen und Mangel auf der anderen Seite. DM.289.1 Teilen

Jesus versuchte nicht, das Volk dadurch an sich zu ziehen, dass Er den Wunsch nach einem leichten Leben befriedigte. Jener großen, müden und hungrigen Menge war die einfache Kost nach dem langen und aufregenden Tag nicht nur eine Zusicherung Seiner Macht, sondern auch Seiner barmherzigen Fürsorge in den allgemeinen Bedürfnissen ihres Lebens. Der Heiland hat Seinen Nachfolgern nicht den Luxus der Welt versprochen. Ihre Speise mag einfach, vielleicht sogar dürftig sein. Ihr ganzes Leben mag in Armut dahingehen. Er aber hat Sein Wort gegeben, dass für alle ihre Nöte gesorgt werden soll, und Er hat ihnen etwas verheißen, das weitaus besser ist als irdisches Gut — den bleibenden Trost Seiner Gegenwart! DM.289.2 Teilen

In der Speisung der 5000 hebt Jesus den Schleier von der natürlichen Welt und enthüllt die Macht, die ständig zu unserem Besten tätig ist. Durch das Reifen der Ernte bewirkt Gott täglich ein Wunder und durch natürliche Vorgänge geschieht das gleiche Werk wie bei der Speisung dieser Menge. Menschen bereiten den Boden und säen den Samen, aber das Leben von Gott bringt den Samen zum Keimen. Luft, Regen und Sonnenschein bringen hervor „zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre“. Markus 4,28. Es ist Gott, der täglich die Millionen durch das Erntefeld der Erde ernährt. Die Menschen sind aufgefordert, mit Ihm in der Sorge um das Korn und um die Zubereitung des Brotes mitzuwirken, und genau deswegen verlieren sie den Blick für das Wirken Gottes und geben Ihm nicht die Ihm gebührende Ehre. DM.289.3 Teilen

Sein Wirken wird natürlichen Kräften oder menschlichen Werkzeugen zugeschrieben, so dass sich der Mensch an Gottes Platz drängt. Die aus göttlicher Gnade verliehenen Gaben werden egoistisch verwendet und damit zum Fluch statt zum Segen. Gott versucht, das alles zu verhindern. Er möchte unsere abgestumpften Sinne neu beleben, damit sie Seine große Güte erkennen und Ihn für das Wirken Seiner Macht ehren können. Er will auch, dass wir Ihn in Seinen Gaben erkennen, damit diese uns nach Seiner Absicht zum Segen werden. Um dies zu erreichen, wirkte Jesus Wunder. DM.289.4 Teilen

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Nachdem die Menge gespeist war, blieb noch viel Speise übrig. Der Herr, dessen unermesslicher Macht alle Hilfsquellen zu Gebote standen, befahl: „Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt.“ Johannes 6,12. Diese Worte bedeuten mehr, als nur die Brotreste in die Körbe zu legen. Sie enthalten eine zweifache Lehre. Wir sollen nichts verschwenden und keinen zeitlichen Vorteil ungenutzt lassen. Wir sollen nichts gering achten, das irgendeinem menschlichen Wesen noch nützlich sein kann. Sammelt alles, was der Not der Hungernden abzuhelfen vermag. Die gleiche Sorgfalt sollen wir auch in geistlichen Dingen üben. Als die Körbe voll Brocken gesammelt wurden, dachten die Gesättigten an ihre Freunde zuhause und wünschten, dass auch sie von dem Brot etwas haben könnten, das Jesus geschenkt hatte. Der Inhalt der Körbe wurde unter die Menge verteilt und in die ganze umliegende Gegend mitgenommen. So sollten diejenigen, die beim Fest waren, anderen von dem Brot geben, das vom Himmel kommt, um den Hunger der Seele zu stillen. Sie sollten wiederholen, was sie über die wunderbaren Dinge Gottes gelernt hatten. Nichts sollte verlorengehen. Kein einziges Wort, das ihr geistliches Heil betraf, durfte nutzlos auf den Boden fallen. DM.290.1 Teilen

Das Wunder von den Broten lehrt uns ferner unsere Abhängigkeit von Gott. Als Christus die 5000 speiste, war in der Nähe keine Nahrung zu bekommen. Anscheinend standen Ihm keine Mittel zur Verfügung. Er befand sich mit den mehr als 5000 Menschen in der Einsamkeit. Zwar hatte Er die Menge nicht eingeladen, sie war Ihm vielmehr ohne Aufforderung gefolgt. Er wusste aber, dass sie hungrig und müde sein würde, nachdem sie so lange Seinen Worten gelauscht hatte. Er selbst empfand ja dieses Bedürfnis, zu essen. Sie waren weit von zuhause entfernt, und die Nacht brach herein. Viele von ihnen besaßen kein Geld, um sich Nahrung zu kaufen. Er, der um ihretwillen 40 Tage in der Wüste gefastet hatte, wollte es nicht zulassen, dass sie hungrig in ihre Heime zurückkehrten. Die göttliche Vorsehung hatte Jesus an diesen Ort geführt, und Er vertraute darauf, dass Sein himmlischer Vater auch für die notwendigen Mittel sorgen würde, um dem Mangel abzuhelfen. DM.290.2 Teilen

Wenn wir in schwierige Situationen geraten, sollten wir uns auf Gott verlassen und bei allem, was wir tun, Weisheit und Urteilsvermögen zeigen. Sonst auferlegen wir uns durch sorgloses Handeln selbst Prüfungen. Wir sollten uns nicht dadurch in Schwierigkeiten bringen, dass wir die Mittel außer Acht lassen, die Gott bereithält, und die Fähigkeiten missbrauchen, die Er uns gegeben hat. Christi Mitarbeiter sollten Seinen Weisungen uneingeschränkt folgen. Es ist Gottes Werk, und wenn andere durch uns gesegnet werden sollen, müssen Seine Absichten ausgeführt werden. Unser Ich darf nicht zum Mittelpunkt gemacht werden und Ehren empfangen. Wenn wir nach unseren eigenen Ideen planen, wird Gott uns auch unseren eigenen Fehlern überlassen. Folgen wir jedoch Seinen Weisungen und geraten dabei in Schwierigkeiten, dann wird Er uns aus ihnen befreien. Wir brauchen nicht entmutigt aufzugeben, sondern dürfen in jeder Notlage von Ihm Hilfe erbitten, denn Ihm stehen unbegrenzte Mittel zu Verfügung. Oft sehen wir uns von lauter Prüfungen umgeben. Dann müssen wir uns vertrauensvoll an Gott halten. Er will jeden Menschen bewahren, der in Anfechtung gerät, wenn er Gottes Wege gehen möchte. DM.290.3 Teilen

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Christus bittet uns durch den Propheten: „Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!“ Jesaja 58,7. Er hat uns geboten: „Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.“ Markus 16,15. Aber wie oft sinkt uns der Mut und verlässt uns der Glaube, wenn wir sehen, wie groß die Not ist und wie wenig Mittel in unseren Händen sind! Wie Andreas, der auf die fünf kleinen Brote und die zwei kleinen Fische sah, erklären wir: „Was ist das unter so viele!“ Johannes 6,9. Oft zögern wir und sind nicht bereit, alles zu geben, was wir besitzen. Wir schrecken davor zurück, ein Opfer zu bringen oder gar uns selbst für andere hinzugeben. Aber Jesus hat uns geboten: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Markus 6,37. DM.291.1 Teilen

Sein Gebot ist ein Versprechen und dahinter steht die gleiche Macht, die die große Schar am Ufer des Sees speiste. In der Fürsorge Christi für die körperlichen Bedürfnisse einer hungrigen Menge liegt eine tiefe geistliche Lehre für alle Seine Mitarbeiter. Der Heiland empfing vom Vater, Er teilte Seinen Jüngern aus, diese gaben der Menge, und unter dieser gab einer dem andern. So empfangen alle, die mit Christus verbunden sind, von Ihm das Brot des Lebens, die himmlische Speise, und geben sie anderen weiter. DM.291.2 Teilen

Jesus nahm die wenigen Brote im vollen Vertrauen auf Gott. Obwohl es nur so viel Speise war, dass sie gerade für Seine Jünger gereicht hätte, lud Er diese doch nicht ein, um zu essen, sondern verteilte das Brot an sie und gebot ihnen, es dem Volk weiterzugeben. Die Nahrung vermehrte sich in Seinen Händen, und die Hände der Jünger, die sich Ihm, dem Brot des Lebens, entgegenstreckten, blieben nie leer. Der kleine Vorrat reichte für alle. Nach der Speisung des Volkes wurden die Brocken gesammelt, und Christus aß nun mit Seinen Jüngern von der so gnädig gewährten Speise. DM.291.3 Teilen

Die Jünger stellten gleichsam die Verbindung dar zwischen Christus und dem Volk. Diese Tatsache sollte Seinen Nachfolgern heute eine große Ermutigung sein. Christus ist der Mittelpunkt, die Quelle aller Kraft; Seine Boten müssen ihre Stärke von Ihm empfangen. Die Verständigsten, die Intelligentesten können nur das geben, was sie empfangen haben. Aus sich selbst haben sie nichts, um die Bedürfnisse auch nur einer Seele zu befriedigen. Wir können nur das weitergeben, was wir vom Herrn erhalten haben, und wir können nur empfangen, wenn wir es anderen weitergeben. Indem wir beständig austeilen, empfangen wir auch immerzu, und zwar in dem Maße, in dem wir geben. So können wir nun beständig glauben, vertrauen, empfangen und auch weitergeben. DM.291.4 Teilen

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Der Bau von Jesu Königreich wird voran kommen, wenn auch scheinbar langsam und gebremst durch ungeheure Schwierigkeiten. Es ist aber das Werk Gottes, und Gott selbst wird für die Mittel sorgen und Helfer senden — treue, ernste Jünger, deren Hände mit Speise für die hungernde Menschheit gefüllt sind. Gott denkt an alle, die mit liebevollem Herzen arbeiten, um den das Wort des Lebens den Sterbenen zu bringen, die ihrerseits wieder ihre Hände nach Speise für hungrigen Seelen ausstrecken. DM.292.1 Teilen

In unserem Wirken für den Herrn liegt die Gefahr, uns zu sehr darauf zu verlassen, was der Mensch mit seinen Fähigkeiten und Gaben leisten kann. So verlieren wir den Meister aus den Augen und erkennen oft nicht unsere persönliche Verantwortung. Wir laufen Gefahr, unsere Last auf eine Organisation abzuwälzen, statt uns auf Christus, die Quelle aller Kraft, zu verlassen. Es ist ein großer Fehler, im Wirken für Gott auf menschliche Weisheit oder auf Zahlen zu vertrauen. Ein erfolgreiches Wirken für den Herrn hängt nicht so sehr von der Anzahl der Mitarbeiter oder deren Fähigkeiten ab, als vielmehr von der reinen Absicht und der wahren Einfalt eines ernsten, alles von Gott erwartenden Glaubens. Persönliche Verantwortung muss getragen, persönliche Pflichten müssen aufgenommen und eigene Anstrengungen gemacht werden für diejenigen, die nichts von Christus wissen. Statt die Verantwortung auf Menschen zu legen, von denen wir meinen, dass sie begabter seien als wir selbst, sollten wir bereit sein, entsprechend unserer Fähigkeiten zu arbeiten. DM.292.2 Teilen

Wenn du gefragt wirst: „Wo kaufen wir Brot, dass diese essen?“, dann lass deine Antwort nicht eine Erwiderung des Unglaubens sein. Als die Jünger des Herrn Anordnung hörten: „Gebt ihr ihnen zu essen!“, tauchten vor ihnen alle möglichen Schwierigkeiten auf. Sie fragten sich: „Sollen wir in die Dörfer gehen, um Speise zu kaufen?“ DM.292.3 Teilen

Wenn es heute den Menschen am Brot des Lebens fehlt, fragen die Kinder Gottes: „Sollen wir jemand aus der Ferne holen, der sie speise?“ Was sagte Christus? „Lasst sie sich setzen.“ Lukas 9,14. Und dann speiste Er sie. Wenn du von Menschen in Not umgeben bist, dann wisse, dass Christus auch dort ist. Verbinde dich mit Ihm — bringe deine Gerstenbrote zu Jesus! Die uns zur Verfügung stehenden Mittel scheinen für das Werk nicht auszureichen. Gehen wir aber im Glauben voran und vertrauen wir auf die allmächtige Bereitwilligkeit Gottes, so werden sich uns reichlich Hilfsquellen öffnen. DM.292.4 Teilen

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Ist das Werk von Gott, dann wird Er auch selbst für Mittel sorgen, um es durchzuführen. Er belohnt das schlichte, aufrichtige Vertrauen zu Ihm. Unser Weniges wird im Teilen und beim weisen und sparsamen Gebrauch im Dienst des Herrn mehr werden. In der Hand Christi blieb der geringe Vorrat so lange bestehen, bis die Menge gesättigt war. Gehen wir voller Glauben mit offenen Händen zur Quelle aller Kraft, dann werden wir selbst unter den allerschwierigsten Verhältnissen in unserer Arbeit unterstützt werden und in der Lage sein, auch anderen das Brot des Lebens zu geben. Der Herr sagt: „Gebt, so wird euch gegeben.“ Lukas 6,38. „Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen ... Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk; wie geschrieben steht: ‚Er hat ausgestreut und gegeben den Armen; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.‘ Der aber Samen reicht dem Sämann und Brot zur Speise, der wird auch euch Samen geben und ihn mehren und wachsen lassen die Früchte eurer Gerechtigkeit. So werdet ihr reich sein in allen Dingen, zu geben in aller Einfalt, die durch uns wirkt Danksagung an Gott.“ 2.Korinther 9,6-11. DM.293.1 Teilen

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