Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Kapitel 56: Jesus segnet die Kinder
Kapitel 56: Jesus segnet die Kinder
406

Auf der Grundlage von Matthäus 19,13-15; Markus 10,13-16; Lukas 18,15-17. DM.406 Teilen

Der Herr Jesus war ein großer Freund der Kinder. Er nahm ihre kindliche Teilnahme, ihre freimütige, natürliche Liebe gern an. Der dankbare Lobpreis von ihren reinen Lippen war Musik in Seinen Ohren und erquickte Ihn besonders nach dem bedrückenden Zusammensein mit heuchlerischen und verschlagenen Menschen. Wohin der Heiland kam, überall gewannen Ihm Sein freundliches Aussehen und Seine herzliche Art die Liebe und das Zutrauen der Kinder. Unter den Juden war es üblich, die kleinen Kinder zum Rabbiner zu bringen, damit dieser seine Hände segnend auf sie lege. Als aber einmal die Mütter ihre Kinder zu Jesus brachten, damit sie von Ihm gesegnet würden, wurden Seine Jünger unwillig. Sie sahen des Meisters Werk als viel zu wichtig an, um es durch diesen Dienst unterbrechen zu lassen. Auch hielten sie die Kinder für eine solche Segnung noch für viel zu jung und glaubten, dass ihr Herr über diese Störung ungehalten sein könnte. DM.406.1 Teilen

Doch es waren die Jünger, über die der Heiland sich ungehalten zeigte. Für die Sorge und Last der Mütter, die ihre Kinder nach dem Wort Gottes erziehen wollten, zeigte Er volles Verständnis. Er hatte ihre Gebete gehört und sie selbst mit ihren Kindern zu sich gezogen. Eine Mutter hatte sich mit ihrem Kind auf den Weg zu Jesus gemacht und unterwegs einer Bekannten von ihrem Vorhaben erzählt, die ebenfalls wünschte, dass ihr Kind gesegnet werde. Andere folgten ihrem Beispiel, so dass eine ganze Schar Mütter mit kleinen und größeren Kindern zum Herrn kam. Jesus hörte freudig ihre mit furchtsamer, tränenerstickter Stimme vorgetragenen Bitten. Doch Er wartete ab, um zu sehen, wie Seine Jünger diese Frauen behandeln würden. DM.406.2 Teilen

Als Jesus aber bemerkte, wie Seine Jünger die Mütter wegschicken wollten, weil sie dachten, Ihm damit einen Gefallen zu tun, machte Er sie auf ihren Fehler aufmerksam und sagte: „Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes.“ Lukas 18,16. Er nahm die Kinder in Seine Arme, legte Seine Hände auf sie und gab ihnen den Segen, für den sie gekommen waren. DM.406.3 Teilen

407

Die Mütter wurden getröstet und kehrten gestärkt und gesegnet durch Christus wieder nach Hause zurück. Sie konnten nun mit neuem Mut die Last ihres Lebens tragen und mit frohem Glauben ihre Kinder erziehen. Auch heute können die Mütter ebenso vertrauensvoll die Worte Jesu aufnehmen. Er ist derselbe persönliche Heiland geblieben, der Er war, als Er als Mensch unter Menschen lebte. Er hilft den Müttern heute ebenso treu, wie Er ihnen einst geholfen hat, als Er die Kleinen in Seinen Armen hielt. Unsere Kinder heute sind ebenso teuer durch Sein Blut erkauft wie die Kinder damals. DM.407.1 Teilen

Jesus kennt die Last jedes Mutterherzens. Er, der eine Mutter hatte, die mit Armut und Entbehrung kämpfte, hat für die Mühen jeder Mutter Verständnis. Er, der eine lange Reise unternahm, um dem bekümmerten Herzen einer Frau aus Kanaan beizustehen, wird dasselbe auch für heutige Mütter tun. Er, der der Witwe zu Nain ihren einzigen Sohn zurückgab und der in Seinem Todeskampf am Kreuz noch an Seine eigene Mutter dachte, weiß auch um die Sorgen der Mütter heute. In jedem Kummer und in jeder Not will Er trösten und helfen. DM.407.2 Teilen

Mögen doch die Mütter mit ihren Sorgen und Nöten zum Heiland kommen! Bei Ihm finden sie genügend innere Kraft, die ihnen bei der Erziehung ihrer Kinder helfen wird. Der Weg zum Herrn ist für jede Mutter offen, die ihre Kinder zu den Füßen des Heilandes legen will. Er, der gesagt hat: „Lasset die Kinder zu mir kommen“, hält heute noch Seinen Segen für die Kleinen bereit. Sogar das Baby in den Armen der Mutter kann durch den Glauben der betenden Mutter „unter dem Schatten des Allmächtigen“ (Psalm 91,1) leben. Johannes der Täufer war von Geburt an vom Heiligen Geist erfüllt. Wenn wir in Gemeinschaft mit Gott leben, dürfen auch wir erwarten, dass der göttliche Geist unsere Kleinen selbst von ihren frühesten Augenblicken an formt. DM.407.3 Teilen

Jesus sah in den Kindern, die zu Ihm gebracht wurden, Erben Seiner Gnade und Untertanen Seines Reiches. Viele von ihnen würden um seinetwillen zum Märtyrer werden. Er wusste, dass diese Kinder Ihm williger ihr Herz öffnen und Ihn als ihren Heiland annehmen würden als die Erwachsenen, von denen viele zu den Weltweisen und Hartherzigen gehörten. Er beugte sich zu ihnen herab und lehnte es nicht ab, ihre kindlichen Fragen zu beantworten und sie so zu belehren, wie es ihrem kindlichen Verständnis entsprach. Er pflanzte in ihre bereitwilligen Herzen Samenkörner der Wahrheit, die später aufgehen und Frucht zum ewigen Leben bringen würden. DM.407.4 Teilen

Es ist noch immer so, dass Kinder für die Wahrheiten des Evangeliums am empfänglichsten sind. Ihre Herzen sind offen für den göttlichen Einfluss und ihre Gedanken bewahren leicht die aufgenommenen Lehren. Schon kleine Kinder können Christen sein mit Erfahrungen, die ihrem Lebensalter entsprechen. Sie müssen in geistlichen Dingen unterrichtet werden, und die Eltern sollten sie darin in jeder Weise fördern, damit sich ihr Charakter nach dem Vorbild des Heilandes entwickeln kann. DM.407.5 Teilen

408

Väter und Mütter sollten ihre Kinder als jüngere Glieder der christlichen Familie ansehen, die ihnen anvertraut wurden, um sie für den Himmel zu erziehen. Die Lehren, die uns die Heilige Schrift vermittelt, müssen wir den Kindern so weitergeben, wie es ihrem Verständnis entspricht. Dadurch öffnen wir dem jungen Geschöpf nach und nach die Schönheit der himmlischen Grundsätze. So wird das christliche Heim eine Schule, in der die Eltern als Diener des Herrn wirken, während Christus selbst ihr Lehrer ist. DM.408.1 Teilen

Wenn wir die jungen Herzen zu Gott führen wollen, dürfen wir nicht gewaltige Gemütsbewegungen als wesentlichen Beweis des Sündenbekenntnisses erwarten. Genauso wenig dürfen wir uns hinsichtlich der Bekehrung auf einen bestimmten Zeitpunkt festlegen. Wir sollten die Kinder nur lehren, ihre Sünden zu Jesus zu bringen, Ihn um Vergebung zu bitten und zu glauben, dass Er ihnen vergibt und sie annimmt, wie Er auch damals, als Er auf Erden lebte, die Kinder annahm. Wenn die Mutter ihre Kinder zum Gehorsam aus Liebe erzieht, bekommen sie den besten Anfangsunterricht in christlicher Lebensführung. Die Liebe der Mutter stellt dem Kind die Liebe Christi zu den Menschen dar, und die Kleinen, die willig den mütterlichen Anordnungen folgen, werden auch dem Heiland vertrauen und Ihm gehorsam sein. DM.408.2 Teilen

Jesus war Eltern und Kindern in gleicher Weise ein Vorbild. Er sprach mit Autorität und Sein Wort war mächtig. Doch in Seinem Umgang mit groben und hitzigen Menschen wurde Er nie unhöflich oder verletzend. Die Gnade Christi in unserem Herzen wird uns eine himmlische Würde und den rechten Begriff für Anstand verleihen. Sie wird das harte Herz erweichen, das Grobe und Unfreundliche ausschalten und die Eltern dazu führen, ihre Kinder als verständige Wesen zu behandeln, so wie sie selbst behandelt werden möchten. DM.408.3 Teilen

Ihr Eltern, beachtet bei der Erziehung eurer Kinder die Lehren, die Gott in der Natur gegeben hat! Was würdet ihr tun, um eine Nelke, Rose oder Lilie richtig zu pflegen? Fragt einen Gärtner, was er unternimmt, damit sich jedes Blatt und jeder Zweig zur vollen Schönheit und Lieblichkeit entfalten kann! Er wird euch sagen, dass es nicht durch grobe oder gewalttätige Behandlung zu erreichen ist, denn sie würde die zarten Stängel brechen. Mit liebevoller Sorgfalt aber tut er alles, was der Pflanze zum Gedeihen verhilft. Er befeuchtet den Boden, schützt die jungen Triebe vor kaltem Wind und sengenden Sonnenstrahlen, und der große Schöpfer im Himmel belohnt die Sorgfalt des Gärtners und schenkt Gedeihen. So verhält es sich auch im Leben mit der Erziehung und Pflege der uns anvertrauten Kinder. Fasst sie voller Zartgefühl an und zeigt ihnen eure Liebe, damit auf diese Weise ihr Charakter nach dem Wesen Christi geformt werde. Seid ermutigt, die Liebe zu Gott und auch zueinander deutlich zu zeigen. DM.408.4 Teilen

409

Dass es so viele hartherzige Männer und Frauen gibt, liegt meistens daran, dass wahre, uneingeschränkte Zuneigung als Schwäche betrachtet und verhindert und unterdrückt wird. Die guten Anlagen solcher Menschen wurden oft in frühester Jugend erstickt, und wenn die Kraft der göttlichen Liebe die kalte Selbstsucht nicht schmelzen lässt, wird ihr Glück für immer zerstört sein. Wenn wir wünschen, dass unsere Kinder die zärtliche Liebe Jesu besitzen sollen und die Zuneigung, die die Engel uns gegenüber bekunden, dann müssen wir ihre guten Impulse pflegen und zur Entfaltung bringen. DM.409.1 Teilen

Unterrichtet die Kinder darin, Christus in der Natur zu erkennen! Nehmt sie mit hinaus unter den freien Himmel, unter die prächtigen Bäume und in die grünen Gärten, und zeigt ihnen in allen Werken der Schöpfung den Ausdruck der Liebe Gottes! Erklärt den Kindern, dass Gott die Gesetze gegeben hat, denen alles Leben untersteht, und dass diese Gesetze dem Glück und der Freude der Menschen dienen! Ermüdet die Kinder nicht durch lange Gebete und langatmige Ermahnungen, sondern lehrt sie durch den Anschauungsunterricht in der Natur dem Gesetz Gottes zu gehorchen! DM.409.2 Teilen

Gewinnen Eltern durch einen christlichen Wandel als wahre Nachfolger Jesu ihre Kinder, so wird es ihnen nicht schwer fallen, sie von der großen Liebe zu überzeugen, mit der Christus uns geliebt hat. Versuchen wir, die Heilswahrheit verständlich darzulegen und die Kinder auf Christus als persönlichen Heiland hinzuweisen, dann werden uns Engel Gottes zur Seite stehen. Der Herr wird die Eltern segnen, damit ihre Kleinen an der kostbaren Geschichte des Kindes von Bethlehem Gefallen finden, das wirklich die Hoffnung der Welt ist. DM.409.3 Teilen

Als Jesus den Jüngern zurief, den Kindern nicht zu wehren, zu Ihm zu kommen, da sprach Er diese Worte gleichzeitig zu Seinen Nachfolgern in allen Zeiten — zu den Gemeindebeamten, Predigern, Lehrern und zu allen christlichen Eltern. Er zieht die Kinder zu sich und gebietet jedem: „Wehret ihnen nicht!“ Entstellt nicht das Bild Jesu durch euren unchristlichen Charakter! DM.409.4 Teilen

Haltet die Kleinen nicht durch eure Kälte und Strenge von Jesus fern. Verhaltet euch nicht so, dass eure Kinder das Gefühl bekommen, der Himmel könne kein angenehmer Ort sein, wenn auch ihr dort sein werdet. Sprecht nicht von Religion so, als ob sie für Kinder nicht verständlich wäre, oder handelt nicht so, als würde von ihnen nicht erwartet, dass sie sich bereits in ihrer Jugend zu Christus bekennen. Erweckt in ihnen nicht den Eindruck, als wäre die Religion Christi eine Religion des Trübsinns, als müssten sie alles aufgeben, wenn sie zum Heiland kommen, was ihr Leben bisher freudvoll machte. Wie der Heilige Geist an den Herzen der Kinder wirkt, so fördert Er auch Sein Werk. Lehrt die Kinder, dass der Heiland sie ruft und Ihm nichts mehr Freude bereitet, als wenn sie sich schon in jungen Jahren Ihm weihen. DM.409.5 Teilen

410

Jesus schaut mit inniger Anteilnahme auf jeden, den Er mit Seinem Blut erkauft hat. Seine Liebe erhebt Anspruch auf ihn. Er sieht ihn mit unaussprechlicher Sehnsucht an. Sein Herz neigt sich nicht nur den folgsamen Kindern zu, sondern auch denen, die angeborene charakterliche Mängel zeigen. DM.410.1 Teilen

Viele Eltern verstehen nicht, wie weitgehend sie für die Schwächen ihrer Kinder verantwortlich sind. Sie haben nicht genügend Liebe und Weisheit, sich mit den Irrenden zu befassen, die erst durch sie dazu geworden sind. Doch Jesus blickt mit herzlichem Erbarmen auf diese Kinder. Er überblickt genau Ursache und Wirkung. Da soll auch der Prediger ein brauchbares Werkzeug in Jesu Hand sein. Durch Weisheit und geduldige Liebe soll er die unverständigen Kinder an sein Herz ziehen und ihnen Mut und Hoffnung geben. Durch die Gnade Christi soll der Charakter der Kinder so umgewandelt werden, dass man von ihnen sagen darf „Solchen gehört das Reich Gottes“. DM.410.2 Teilen

7121
30362
Weiter zu "Kapitel 57: „Eines fehlt dir“"
Stichwörter