Portrait von Ellen White
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Kapitel 58: „Lazarus, komm heraus!“
Kapitel 58: „Lazarus, komm heraus!“
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Auf der Grundlage von Lukas 10,38-42; Johannes 11,1-44. DM.415 Teilen

Zu den treuesten Anhängern Jesu gehörte Lazarus aus Bethanien. Seit der ersten Begegnung mit Christus war sein Glaube an Ihn stark. Er liebte Ihn innig, und er wurde vom Heiland auch sehr geliebt. Diesem Lazarus galt Jesu größtes Wunder. Der Heiland segnete alle, die Seine Hilfe suchten, Er liebte alle Menschen. Doch manchen fühlte Er sich durch liebevolle persönliche Bindungen besonders verbunden. Durch ein festes Band der Zuneigung war Sein Herz mit der Familie in Bethanien verknüpft, und für einen ihrer Angehörigen vollbrachte Er Seine wunderbarste Tat. DM.415.1 Teilen

Im Heim von Lazarus hatte Jesus oft Ruhe gefunden, denn Er selbst besaß kein eigenes Zuhause. Er war auf die Gastfreundschaft Seiner Freunde und Jünger angewiesen. Oft, wenn Er müde war oder Ihn nach menschlicher Gesellschaft verlangte, war Er froh, in dieses friedevolle Haus fliehen zu können, weg von dem Argwohn und der Missgunst der Pharisäer. Hier wurde Er aufrichtig willkommen geheißen, und Er erfuhr reine, lautere Freundschaft. Hier konnte Er unbefangen und in völliger Freiheit sprechen, und Er wusste, dass Seine Worte richtig verstanden und geschätzt wurden. DM.415.2 Teilen

Unser Heiland schätzte ein stilles Heim und aufmerksame Zuhörer. Er sehnte sich nach menschlichem Mitgefühl, nach Höflichkeit und Zuneigung. Diejenigen, die Seine himmlischen Unterweisungen annahmen — die Er immer bereit war mitzuteilen — wurden reichlich gesegnet. Als die Menge Christus aufs freie Feld folgte, zeigte Er ihnen die Schönheiten der Natur. Er suchte ihnen die Augen für das Verständnis zu öffnen, wie die Hand Gottes die Welt erhält. Um in ihnen ein Gefühl der Wertschätzung für die Güte und das Wohlwollen Gottes hervorzurufen, lenkte Er die Aufmerksamkeit Seiner Zuhörer auf den sanft fallenden Tau, auf die linden Regenschauer und den wärmenden Sonnenschein, die den Guten und Bösen gleichermaßen zuteil werden. Er wünschte, dass sich die Menschen in stärkerem Maße der Anteilnahme bewusst werden, die Gott Seinen Geschöpfen entgegenbringt. Doch die Menge hatte taube Ohren, und in dem Heim in Bethanien konnte Christus von dem beschwerlichen Kampf des öffentlichen Wirkens ausruhen. Hier öffnete Er Seinen aufnahmebereiten Zuhörern das ganze Ausmaß der Vorsehung Gottes. In diesen persönlichen Gesprächen breitete Er vor ihnen aus, was Er der so bunt zusammengewürfelten Menschenmenge nicht mitzuteilen versuchte, denn zu Seinen Freunden brauchte Er nicht in Gleichnissen zu reden. DM.415.3 Teilen

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Während Christus Seine wunderbaren Belehrungen austeilte, saß Maria, eine ehrfürchtige und demütige Zuhörerin, zu Seinen Füßen. Einmal ging Martha, die mit der Sorge um die Vorbereitung der Mahlzeit beschäftigt war, zu Jesus und sagte: „Herr, fragst du nicht danach, dass mich meine Schwester lässt allein dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfen soll!“ Lukas 10,40. Dies geschah bei Jesu erstem Besuch in Bethanien. Der Heiland und Seine Jünger hatten gerade eine beschwerliche Fußreise von Jericho hinter sich. Martha war bemüht, für deren Behaglichkeit zu sorgen, und in ihrer ängstlichen Sorge vergaß sie die ihrem Gast schuldige Höflichkeit. Jesus antwortete ihr freundlich und geduldig: „Martha, Martha, du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist Not: Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.“ Lukas 10,41.42. Maria bewahrte diese kostbaren Worte des Heilandes in ihrem Herzen — Worte, die wertvoller waren als die schönsten Edelsteine auf Erden. DM.416.1 Teilen

Das eine, was Martha brauchte, war ein ruhiges, andächtiges Gemüt, ein tieferes Verlangen nach Erkenntnis hinsichtlich der zukünftigen Dinge, des ewigen Lebens und der für das geistliche Wachstum notwendigen geistlichen Gaben. Es war nötig, dass sie sich weniger um die vergänglichen Dinge sorgte als mehr um das, was ewig währt. Jesus wollte seine Kinder lehren, jede Gelegenheit zu nutzen, sich die Erkenntnis anzueignen, die sie zur Erlösung tauglich macht. Christi Werk braucht aufmerksame, aktive Mitarbeiter. Es gibt für alle Marthas mit ihrem Eifer in religiösen Belangen ein weites Betätigungsfeld. Aber lasst sie zuerst mit Maria zu den Füßen Jesu sitzen! Lasst Fleiß, Bereitwilligkeit und Tatkraft durch die Gnade Christi geheiligt sein, dann wird so ein Leben als unüberwindliche Kraft zum Guten wirken. DM.416.2 Teilen

In das friedvolle Heim, in dem Jesus ausgeruht hatte, war Trauer eingezogen. Lazarus war plötzlich erkrankt, und seine Schwestern ließen dem Heiland sagen: „Herr, siehe, der, den du lieb hast, liegt krank.“ Johannes 11,3. Sie sahen wohl die Heftigkeit der Krankheit, die ihren Bruder ergriffen hatte, doch sie wussten, dass Christus fähig war, alle Arten von Krankheiten zu heilen. Sie glaubten, Er würde in ihrem Schmerz mit ihnen fühlen. Deshalb erbaten sie nicht Seine sofortige Anwesenheit, sondern sandten nur die Vertrauen bekundende Botschaft: „Der, den du lieb hast, liegt krank.“ Sie nahmen an, dass Er auf ihre Botschaft sofort reagieren und zu ihnen kommen würde, so schnell Er Bethanien erreichen konnte. Besorgt warteten sie auf eine Nachricht von Jesus. Sie beteten und warteten auf Ihn, solange noch der Lebensfunke in ihrem Bruder war. Doch der Bote kehrte ohne den Heiland zurück und brachte die Nachricht: „Diese Krankheit ist nicht zum Tode“ (Johannes 11,4), und die Schwestern klammerten sich an die hoffnungsvollen Worte, dass Lazarus leben werde. Mitfühlend versuchten sie, dem Leidenden, der fast ohne Bewusstsein lag, Mut und Hoffnung zuzusprechen. Als Lazarus starb, waren sie bitter enttäuscht, doch sie fühlten die ihnen beistehende Gnade Christi, und dies hielt sie davon ab, dem Heiland irgendwie die Schuld zu geben. DM.416.3 Teilen

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Als Jesus die Nachricht hörte, dachten die Jünger, Ihn berühre sie gar nicht, denn Er äußerte keineswegs die Trauer, die sie von Ihm erwartet hatten. Er schaute sie nur an und sagte: „Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde.“ Johannes 11,4. Zwei Tage blieb Er noch dort, wo Er war. Dieser Aufschub war Seinen Jüngern unverständlich. Sie dachten daran, welcher Trost die Gegenwart des Heilandes der betrübten Familie in Bethanien sein könnte. Sie kannten Seine große Zuneigung zu Lazarus und den Schwestern Maria und Martha sehr gut und sie waren überrascht, dass Er auf die traurige Nachricht: „Den du lieb hast, der liegt krank“ nicht reagierte. Während dieser zwei Tage schien Christus die Nachricht ganz vergessen zu haben, denn Er erwähnte Lazarus überhaupt nicht. Die Jünger mussten an Jesu Vorläufer, Johannes den Täufer, denken. Sie hatten sich gewundert, warum Jesus, der die Macht besaß, erstaunliche Wunder zu wirken, es zugelassen hatte, dass Johannes im Gefängnis schmachtete und eines gewaltsamen Todes starb. Warum hatte Er nicht das Leben von Johannes gerettet, wenn Er solche Macht besaß? Diese Frage war von den Pharisäern oft gestellt worden. Sie sahen darin ein unwiderlegbares Argument gegen den Anspruch Jesu, Gottes Sohn zu sein. Der Heiland hatte Seine Jünger vor Schwierigkeiten, Nachteilen und Verfolgung gewarnt. Würde Er sie in diesen Schwierigkeiten auch im Stich lassen? Manche fragten sich, ob sie Seine Mission etwa missverstanden hätten. Alle waren tief beunruhigt. DM.417.1 Teilen

Nach zwei Tagen sagte Jesus zu den Jüngern: „Lasst uns wieder nach Judäa ziehen!“ Johannes 11,7. Warum hat er zwei Tage gewartet? Das fragten sich die Jünger, weil Er jetzt doch nach Judäa ging. Aber die Sorge um ihren Meister und auch um ihr eigenes Schicksal beherrschte nun ihre Gedanken. Sie sahen auf dem Weg, den Er einschlug, nichts als Gefahren. „Meister, eben noch wollten die Juden dich steinigen, und du willst wieder dorthin ziehen? Jesus antwortete: Hat nicht der Tag zwölf Stunden?“ Johannes 11,8.9. DM.417.2 Teilen

Ich stehe unter dem Schutz meines Vaters im Himmel. Solange ich Seinen Willen tue, ist mein Leben sicher. Meine zwölf Tagesstunden sind noch nicht beendet. Jetzt hat für mich der letzte Abschnitt meines Tages begonnen, aber solange eine einzige Stunde noch bleibt, bin ich sicher. „Wer bei Tag umhergeht“, fuhr Jesus fort, „der stößt sich nicht; denn er sieht das Licht dieser Welt.“ Wer Gottes Willen tut und den Weg wandelt, den Gott vorgeschrieben hat, der kann weder straucheln noch fallen. Das Licht des Heiligen Geistes vermittelt ihm eine klare Vorstellung seiner Aufgaben und leitet ihn sicher bis zur Vollendung seines Werkes. „Wer aber bei Nacht umhergeht, der stößt sich; denn es ist kein Licht in ihm.“ Johannes 11,9.10. Wer aber auf selbst erwähltem Weg wandert, wohin ihn Gott nicht gerufen hat, der wird stolpern, und für den verwandelt sich der Tag in Nacht. Wo er auch sein mag, er ist nirgends sicher. DM.417.3 Teilen

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„Dies sprach er, und danach sagte er zu ihnen: Unser Freund Lazarus ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken.“ Johannes 11,11. „Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen“ — wie schlicht sind diese Worte! Wie viel natürliche Anteilnahme bekunden sie! Die Jünger hatten angesichts der Angst, ihrem Meister könnte auf dem Weg nach Jerusalem etwas zustoßen, die trauernde Familie in Bethanien fast vergessen, Christus aber hatte an sie gedacht. Die Jünger fühlten sich zurechtgewiesen. Zuerst waren sie enttäuscht gewesen, dass Jesus auf die Nachricht der Schwestern nicht schneller reagiert hatte. Sie wollten schon annehmen, dass Jesus Lazarus und seine beiden Schwestern nicht so sehr liebte, wie sie geglaubt hatten, sonst wäre Er doch mit dem Boten zurückgeeilt. Doch die Worte „Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen“ erweckten in ihnen das rechte Empfinden für Sein Handeln, und sie waren überzeugt, dass Jesus Seine leidenden Freunde nicht vergessen hatte. „Da sprachen seine Jünger: Herr, wenn er eingeschlafen ist, so wird er gesund werden! Jesus aber hatte von seinem Tod geredet; sie dagegen meinten, er rede vom natürlichen Schlaf .“ Johannes 11,12.13. Christus stellt Seinen Kindern den Tod als Schlaf dar. Ihr Leben ist mit Christus verborgen in Gott, und bis zum Schall der letzten Posaune werden die Gestorbenen in Ihm schlafen. DM.418.1 Teilen

„Da sagte es ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben; und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dagewesen bin, damit ihr glaubt. Aber lasst uns zu ihm gehen!“ Johannes 11,14.15. Thomas sah seinen Herrn nur dem Tod entgegen gehen, wenn Er nach Judäa reiste, doch er nahm seinen ganzen Mut zusammen und sagte zu den anderen Jüngern: „Lasst uns mit ihm gehen, dass wir mit ihm sterben.“ Johannes 11,16. Er kannte den Hass der Juden gegen Jesus. Sie wollten Ihn töten, aber dieses Vorhaben war bisher erfolglos geblieben, da des Herrn Zeit noch nicht erfüllt war. Noch stand der Heiland unter dem Schutz himmlischer Wesen; und selbst in Judäa, wo die Rabbiner Pläne schmiedeten, wie sie ihn ergreifen und töten könnten, konnte Ihm nichts schaden. Über Jesu Worte „Lazarus ist gestorben; und ich bin froh ..., dass ich nicht da gewesen bin“ waren die Jünger sehr erstaunt. Hatte Jesus denn absichtlich das Haus seiner Freunde in Bethanien gemieden? Maria, Martha und der sterbende Lazarus schienen einsam und verlassen zu sein, in Wirklichkeit waren sie jedoch nicht allein. Christus sah alles, was sich ereignete, und nach dem Tod von Lazarus stand den verwaisten Schwestern Jesu Gnade bei. Er hatte den Kummer ihrer zerrissenen Herzen gesehen, als ihr Bruder mit seinem starken Feind, dem Tod, rang. Er fühlte ihre Schmerzen, als er Seinen Jüngern sagen musste: „Lazarus ist gestorben.“ Doch Er durfte nicht nur an Seine Freunde in Bethanien denken, Er musste auch die Erziehung Seiner Jünger beachten! Sie sollten Seine Stellvertreter in der Welt sein, damit des Vaters Segen allen zuteil würde. Um ihretwillen ließ Er es zu, dass Lazarus starb. Hätte Er es verhindert, wäre das Wunder, der stärkste Beweis Seines göttlichen Wesens, nicht geschehen. DM.418.2 Teilen

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Wäre Christus in Bethanien, im Krankenzimmer von Lazarus gewesen, würde dieser nicht gestorben sein, denn Satan hätte keine Macht über ihn gehabt, und der Tod hätte seinen Pfeil in der Gegenwart des Lebensfürsten nicht auf ihn abschießen können. Deshalb blieb Jesus fern. Er ließ den Feind gewähren, um ihn zurückschlagen zu können — einen besiegten Gegner. Er ließ Lazarus unter die Herrschaft des Todes kommen, und die trauernden Schwestern sahen ihren Bruder ins Grab gelegt. Der Herr wusste, dass ihr Glaube an ihren Erlöser auf eine schwere Probe gestellt wurde, als sie in das tote Antlitz ihres Bruders blickten. Er wusste aber auch, dass sie aus dieser Prüfung mit weit größerer Kraft hervorgehen würden. Er trug ihre Schmerzen mit. Er liebte sie nicht weniger, weil Er abwesend war, sondern Er wusste, dass es für sie, für Lazarus, für Ihn selbst und für Seine Jünger einen Sieg zu erringen galt. DM.419.1 Teilen

„Um euretwillen ..., damit ihr glaubt.“ Für jeden Gläubigen, den es nach göttlicher Führung verlangt, ist der Augenblick der größten Entmutigung die Zeit, da ihm Gottes Hilfe am nächsten ist, und er wird dankbar auf die dunkelste Strecke seines Lebensweges zurückschauen. DM.419.2 Teilen

„Der Herr weiß die Frommen aus der Versuchung zu erretten.“ 2.Petrus 2,9. Aus jeder Versuchung, aus jeder Schwierigkeit wird sie Gott mit einem festeren Glauben und mit reicherer Erfahrung hervorgehen lassen. DM.419.3 Teilen

Im Zögern Christi, zu Lazarus zu kommen, verbarg sich eine Tat des Erbarmens gegen jene, die Ihn nicht angenommen hatten. Er zögerte, damit Er durch die Auferweckung von Lazarus Seinem halsstarrigen, ungläubigen Volk einen weiteren Beweis geben konnte, dass Er wirklich die „Auferstehung und das Leben“ war. Er wollte nicht alle Hoffnung für das Volk, für die armen, verirrten Schafe aus dem Hause Israel aufgeben. Sein Herz brach wegen ihrer Unbußfertigkeit. In Seiner Barmherzigkeit wollte Er ihnen deutlich vor Augen führen, dass Er der Heiland war, der Einzige, der Leben und Unsterblichkeit geben konnte. Er wollte ihnen einen Beweis geben, den die Priester nicht falsch deuten könnten. Deshalb zögerte Er, sofort nach Bethanien zu reisen. Dieses krönende Wunder — die Auferweckung von Lazarus — sollte das Siegel des Allerhöchsten auf Sein Werk und Seinen göttlichen Anspruch sein. DM.419.4 Teilen

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Auf der Reise nach Bethanien widmete sich der Heiland wie gewöhnlich den Kranken und Notleidenden. Nachdem Er die Stadt erreicht hatte, sandte Er einen Boten zu den Schwestern, um ihnen Seine Ankunft mitzuteilen. Christus betrat nicht sofort das Haus, sondern blieb erst an einem stillen Plätzchen am Wegesrand. Der große äußerliche Aufwand, der bei den Juden beim Tod von Freunden oder Verwandten üblich war, fand nicht die Zustimmung Christi. DM.420.1 Teilen

Er hörte die Klagegesänge der gemieteten Trauergäste und wollte die beiden Schwestern nicht in dieser verwirrenden Situation begrüßen. Unter den Trauergästen befanden sich Familienangehörige, von denen manche eine bedeutende und verantwortungsvolle Stellung in Jerusalem bekleideten. Einige von ihnen gehörten zu Jesu bittersten Feinden. Christus kannte ihre Absichten, deshalb zeigte Er sich ihnen auch nicht sofort. DM.420.2 Teilen

Die Nachricht von Jesu Kommen wurde Martha so unauffällig übermittelt, dass die anderen im Raum nichts davon erfuhren. Selbst Maria, tief versunken in ihrem Kummer, merkte nichts davon. Martha stand sofort auf und ging hinaus, dem Herrn entgegen, während Maria — in der Annahme, ihre Schwester ginge zum Grab des Bruders — in ihrem Schmerz noch still sitzen blieb. DM.420.3 Teilen

Martha eilte dem Herrn entgegen, und die widerstrebendsten Gefühle bewegten ihr Herz. In den ausdrucksvollen Zügen Jesu las sie die gleiche Zuneigung wie immer. Ihr Vertrauen in Ihn war ungebrochen. Dabei dachte sie an den geliebten Toten, den Jesus auch lieb gehabt hatte. Schmerz erfüllte ihr Herz, weil der Heiland nicht früher gekommen war, dennoch war sie, als sie sagte: „Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben“ (Johannes 11,21), voller Hoffnung, dass er selbst jetzt noch etwas tun würde, um ihnen zu helfen. Schon zuvor, inmitten des Klagelärms der Trauergäste, hatten die Schwestern diese Worte immer erneut wiederholt. DM.420.4 Teilen

Mit göttlicher und menschlicher Anteilnahme blickte Jesus in das betrübte, von Gram gezeichnete Angesicht Marthas. Sie wollte das Vergangene nicht noch einmal erzählen. Alles Geschehen drückte sich in den ergreifenden Worten aus: „Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.“ Und während sie in Sein liebevolles Antlitz schaute, fügte sie hinzu: „Aber auch jetzt weiß ich: Was du bittest von Gott, das wird dir Gott geben.“ Johannes 11,22. Jesus ermutigte ihren Glauben und sagte: „Dein Bruder wird auferstehen.“ Johannes 11,23. Er wollte durch Seine Worte in Martha nicht die Hoffnung auf eine sofortige Veränderung erwecken, sondern ihre Gedanken über die gegenwärtige Auferweckung ihres Bruders hinaus auf die Auferstehung der Gerechten lenken. Dies tat Er, damit sie in der Auferstehung von Lazarus ein Unterpfand sehen möchte für die Auferstehung aller gerechten Toten und eine Zusicherung, dass diese durch die Macht des Heilandes vollbracht werden würde. Martha antwortete: „Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tage.“ Der Heiland versuchte ihren Glauben in die richtigen Bahnen zu lenken und sprach zu ihr: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Johannes 11,24.25. In Christus ist ursprüngliches, echtes, eigenes Leben. „Wer den Sohn hat, der hat das Leben.“ 1.Johannes 5,12. DM.420.5 Teilen

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Die Göttlichkeit Christi bedeutet für den Gläubigen die Zusicherung des ewigen Lebens. „Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?“ Johannes 11,25.26. Christus dachte hier an Seine Wiederkunft, wenn die gerechten Toten „auferstehen unverweslich“ (1.Korinther 15,42) und die lebenden Gerechten in den Himmel aufgenommen werden, ohne den Tod zu erleiden. DM.421.1 Teilen

Das Wunder, das Jesus jetzt ausführen wollte, indem Er Lazarus sich vom Tod erheben ließ, sollte die Auferstehung der gerechten Toten darstellen. Durch Seine Worte wie auch durch Seine Werke erklärte Er sich selbst als Urheber der Auferstehung. Er, der selbst bald am Kreuz sterben sollte, stand da mit den Schlüsseln des Todes als Sieger über das Grab und behauptete Sein Recht und Seine Macht, ewiges Leben zu geben. Auf die Frage Jesu: „Glaubst du das?“ antwortete Martha mit dem Bekenntnis: „Ja, Herr! Ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“ Johannes 11,27. Sie verstand die Worte Jesu nicht in ihrer umfassenden Bedeutung, aber sie bekannte ihren Glauben an Seine Göttlichkeit und ihre Zuversicht, dass Er fähig wäre, alles auszuführen, was auch immer Er wollte. „Und als sie das gesagt hatte, ging sie fort und rief heimlich ihre Schwester Maria heimlich und sprach: Der Meister ist da und ruft dich!“ Johannes 11,28. Sie übermittelte ihre Nachricht so leise wie möglich, denn die Priester und Obersten standen bereit, Jesus festzunehmen, wenn sich eine günstige Gelegenheit dazu böte. Die Wehschreie der Klagenden verhinderten, dass ihre Worte gehört wurden. DM.421.2 Teilen

Als Maria die Botschaft vernahm, erhob sie sich hastig und eilte mit einem brennenden Leuchten auf ihrem Antlitz aus dem Raum. Die Trauernden, die glaubten, sie ginge zum Grab um zu weinen, folgten ihr. Als Maria dorthin kam, wo Jesus wartete, kniete sie zu Seinen Füßen nieder und sagte mit bebender Stimme: „Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.“ Johannes 11,32. Das Wehklagen der Trauernden quälte sie jetzt, denn sie sehnte sich nach einigen beruhigenden Worten allein von Jesus. Da sie aber von dem Neid und der Eifersucht wusste, die einige gegen Jesus hegten, hielt sie sich zurück, ihren Kummer völlig auszudrücken. „Als nun Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, eufzte er im Geist und wurde bewegt.“ Johannes 11,33. Er las in den Herzen der Umstehenden, und Er erkannte, dass manche nur vortäuschten, was sich als echter Schmerz zu bekunden schien. Er wusste, dass einige der Begleiter, die hier Trauer heuchelten, innerhalb kurzer Zeit nicht nur Ihm, dem mächtigen Wundertäter, nach dem Leben trachteten, sondern auch dem, der erst vom Tod auferstehen würde. DM.421.3 Teilen

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Christus hätte ihnen die Maske ihrer gespielten Trauer wegreißen können, doch Er hielt Seine gerechte Entrüstung zurück. Die Worte, die Er wahrhaftig hätte sagen können, sagte Er nicht, weil von denen, die Er lieb hatte, jemand schmerzerfüllt zu Seinen Füßen kniete, der treu an Ihn glaubte. DM.422.1 Teilen

„Wo habt ihr ihn hingelegt?“, fragte Er. Da sagte man Ihm: „Herr, komm und sieh es!“ Johannes 11,34. Sie gingen gemeinsam zum Grab. Es war eine traurige Szene, die sich ihnen bot. Lazarus war sehr beliebt gewesen, und die Tränen der verwaisten Schwestern, die mit gebrochenem Herzen um ihn weinten, vermischten sich mit den Tränen jener, die seine Freunde gewesen waren. Angesichts dieses menschlichen Elends und der Tatsache, dass die bekümmerten Freunde über den Verstorbenen klagen konnten, während der Welt Heiland unter ihnen stand, weinte Jesus. Obwohl Er Gottes Sohn war, hatte Er doch menschliche Natur angenommen, und Er war erfüllt von menschlicher Trauer. Sein empfindsames, barmherziges Herz erwacht stets zu echtem Mitgefühl. Er weint mit den Weinenden und freut sich mit den Fröhlichen. DM.422.2 Teilen

Doch Jesus weinte nicht nur aus menschlichem Mitgefühl mit Maria und Martha. In Seinen Tränen lag ein Schmerz, der soviel größer war als menschliche Traurigkeit, soviel der Himmel höher ist als die Erde. Christus weinte nicht um Lazarus, denn Er war ja im Begriff, ihn aus dem Grab zu rufen. Er weinte, weil viele von denen, die jetzt um Lazarus trauerten, bald Seinen Tod, der Er die Auferstehung und das Leben war, planen würden. Aber wie unfähig zeigten sich die ungläubigen Juden, Seine Tränen richtig zu deuten! DM.422.3 Teilen

Einige, die in den äußeren Umständen des Geschehens nicht mehr erkennen konnten als nur eine Ursache für Seinen Kummer, sagten leise: „Seht, wie hatte er ihn so lieb!“ Andere, die die Saat des Unglaubens in die Herzen der Anwesenden zu streuen versuchten, sprachen spöttisch: „Konnte der, welcher dem Blinden die Augen aufgetan hat, nicht dafür sorgen, dass auch dieser nicht gestorben wäre?“ Johannes 11,36.37. Wenn es doch in Jesu Macht lag, Lazarus zu retten, warum hatte Er ihn dann sterben lassen? DM.422.4 Teilen

Mit prophetischem Auge erkannte Christus die Feindseligkeit der Pharisäer und Sadduzäer. Er wusste, dass sie über Seinen Tod beratschlagten. Er wusste auch, dass einige von denen, die jetzt so mitfühlend schienen, bald sich selbst die Tür der Hoffnung und das Tor zur Stadt Gottes zuschlagen würden. Mit Seiner Erniedrigung und Kreuzigung war ein Geschehen dabei, sich abzuwickeln, das in der Zerstörung Jerusalems seinen Höhepunkt erreichen würde, zu jener Zeit aber wären keine Klagelieder für die Toten zu hören. Vor ihm entstand ein deutliches Bild der Vergeltung, die Jerusalem treffen sollte. Er sah Jerusalem von römischen Legionen eingeschlossen, und Er wusste, dass viele, die jetzt um Lazarus weinten, bei der Belagerung der Stadt getötet würden und in ihrem Sterben keinerlei Hoffnung hätten. DM.422.5 Teilen

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Jesus weinte nicht nur wegen der Vorgänge um Ihn herum. Der Kummer aller Zeiten lag auf Ihm. Er sah die schrecklichen Folgen der Übertretung des göttlichen Gesetzes. Er sah, dass im weltgeschichtlichen Geschehen, beginnend mit Abels Tod, der Kampf zwischen Gut und Böse unaufhörlich stattgefunden hat. In die Zukunft schauend, erblickte Er Leid und Schmerz, Tränen und Tod, die das Schicksal der Menschheit sein werden. Sein Herz war verwundet von dem Leid der Menschen aller Länder und Zeiten. Die Wehrufe des sündigen Geschlechts lasteten schwer auf Seiner Seele, und Ihm „gingen die Augen über“ (Johannes 11,35), als Er sich danach sehnte, all ihrem Elend abzuhelfen. DM.423.1 Teilen

„Da ergrimmte Jesus abermals und kam zum Grab.“ Lazarus war in eine Felsenhöhle gelegt worden, und ein riesiger Stein verschloss den Eingang. „Hebt den Stein weg!“ (Johannes 11,38.39), befahl Jesus. In der Annahme, dass Er nun den Toten sehen wolle, wandte Martha ein, dass der Leichnam seit vier Tagen begraben läge und die Verwesung bereits eingesetzt hätte. Diese Aussage, die vor der Auferstehung von Lazarus gemacht wurde, ließ Jesu Feinden keine Möglichkeit zu sagen, dass ein Betrug verübt worden wäre. In der Vergangenheit hatten die Pharisäer falsche Behauptungen über die großartigsten Bekundungen göttlicher Macht in Umlauf gebracht. DM.423.2 Teilen

Als Jesus die Tochter von Jairus auferweckte, hatte Er gesagt: „Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft.“ Markus 5,39. Da es nur kurze Zeit krank gewesen war und unmittelbar nach seinem Tod wieder auferweckt wurde, hatten die Pharisäer erklärt, dass das Kind überhaupt nicht tot gewesen wäre, denn Jesus hätte selbst gesagt, es schliefe nur. Sie hatten den Anschein erwecken wollen, als ob Christus Krankheit nicht heilen könnte, als ob Seine Wunder nur unehrliches Spiel wären. Doch in diesem Fall konnte niemand leugnen, dass Lazarus wirklich tot war. DM.423.3 Teilen

Will der Herr ein Werk tun, dann beeinflusst Satan irgendjemanden, dagegen Einspruch zu erheben. Jesus sagte: „Hebt den Stein weg!“ Bereitet soweit wie möglich meine Aufgabe vor! Aber Marthas bestimmte und ehrempfindliche Art kam jetzt zum Vorschein. Sie wollte den verwesenden Körpers ihres Bruders nicht zur Schau gestellt sehen. Dem menschlichen Herzen sind Christi Worte nicht leicht verständlich, und Marthas Glaube hatte die wahre Bedeutung seiner Verheißung nicht begriffen. Der Heiland tadelte Martha, dennoch sprach Er äußerst gütig zu ihr: „Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ Johannes 11,40. DM.423.4 Teilen

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Warum zweifelst du denn an meiner Macht? Warum willst du dich meinen Anforderungen denn widersetzen? Ich gab dir mein Wort, dass du die Herrlichkeit Gottes sehen solltest, wenn du glauben würdest! Natürliche Hindernisse können das Werk des Allmächtigen nicht aufhalten. Zweifel und Unglauben beweisen keine Demut. Blinder Glaube an Christi Worte entspricht wahrer Demut und echter Selbsthingabe. DM.424.1 Teilen

„Hebt den Stein weg!“ Christus hätte dem Stein gebieten können, dass er sich erhebe, und dieser würde dem Machtwort des Herrn gehorcht haben. Er hätte dies auch den Engeln, die Ihn umgaben, befehlen können. Auf Sein Gebot hin würden unsichtbare Hände den Stein weggewälzt haben. Es sollten jedoch Menschenhände dieser Aufforderung nachkommen. So wollte Christus zeigen, dass die Menschen mit Gott zusammenwirken sollen. Was menschliche Kraft ausführen kann, dazu wird keine göttliche berufen. Gott will auf die Mitarbeit von Menschen nicht verzichten. Er stärkt sie und arbeitet mit ihnen zusammen, wenn Er die in Seinem Dienst eingesetzten Kräfte und Fähigkeiten nutzt. DM.424.2 Teilen

Der Befehl Jesu ist ausgeführt und der Stein weggerollt. Alles geschieht offen und bedacht, so dass alle sehen können, dass kein Betrug im Spiel ist. Vor ihnen liegt kalt und stumm der Leichnam von Lazarus in seinem Felsengrab. Das Schluchzen der Leidtragenden ist verstummt. Erstaunt und erwartungsvoll stehen sie um das Grab und warten auf das, was da kommen soll. DM.424.3 Teilen

Ruhig steht der Heiland vor dem Grab. Ein heiliger Ernst liegt auf allen Anwesenden. Jesus tritt näher an die Grabstätte heran. Zum Himmel aufblickend, spricht er: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.“ Johannes 11,41. Kurz vorher erst hatten Jesu Feinde ihn der Gotteslästerung angeklagt und Steine aufgehoben, um Ihn zu steinigen, weil Er behauptete, Gottes Sohn zu sein. Sie beschuldigten Ihn, durch Satans Macht Wunder zu wirken. Doch hier nimmt Jesus erneut Gott als Seinen Vater in Anspruch und in vollkommenem Vertrauen erklärt Er, Gottes Sohn zu sein. In allem, was Er tat, wirkte Jesus mit Seinem Vater zusammen. Stets war Er darauf bedacht, deutlich zu machen, dass Sein Wirken nicht unabhängig von Gott geschah, sondern dass Er Seine Wunder wirkte durch Glauben und Gebet. Er wünschte sich, dass alle über Seine Beziehung zu Seinem Vater wüssten. „Vater“, sprach Er, „ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich weiß, dass du mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sage ich‘s, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.“ Johannes 11,41.42. DM.424.4 Teilen

Mit diesen Worten wurde den Jüngern und dem Volk der überzeugendste Beweis der engen Beziehung zwischen Christus und Gott gegeben. Ihnen wurde gezeigt, dass Christi Behauptung kein Betrug war. „Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!“ Johannes 11,43. Seine klare, durchdringende Stimme klingt an das Ohr des Toten. Während Er spricht, bricht das Göttliche durch Seine menschliche Natur hindurch. In Seinem Antlitz, das von der Herrlichkeit Gottes erleuchtet ist, liest das Volk die Gewissheit Seiner Macht. Jedes Auge ist fest auf den Eingang der Höhle gerichtet, jedes Ohr gespannt, das leiseste Geräusch zu erhaschen. Mit tiefer, schmerzlicher Anteilnahme warten alle auf das Zeugnis der Göttlichkeit Christi, auf den Beweis, der Seinen Anspruch, Gottes Sohn zu sein, bekräftigt oder die Hoffnung Seiner Anhänger für immer zunichte macht. DM.424.5 Teilen

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Es regt sich etwas in dem stillen Grab, und Lazarus, der tot war, steht im Eingang der Felsengruft. Seine Bewegungen sind behindert durch die Grabtücher, in die er zur Ruhe gelegt wurde, und Christus sagt zu den erstaunten Anwesenden: „Löst die Binden und lasst ihn gehen!“ Johannes 11,44. Und wieder wurde ihnen vor Augen geführt, dass der Mensch mit Gott zusammenarbeiten muss. Die Mitglieder der menschlichen Familie müssen für die Menschheit wirken. DM.425.1 Teilen

Lazarus ist frei und steht vor den Versammelten, nicht als einer, der von Krankheit ausgezehrt ist, mit schwachen, wankenden Gliedern, sondern als ein Mann in den besten Jahren und in der vollen Kraft seiner stattlichen Männlichkeit. Aus seinen Augen blicken Klugheit und Liebe für den Heiland. Anbetend wirft er sich Ihm zu Füßen. Zuerst sind die am Grab Weilenden sprachlos vor Verwunderung. Dann folgt ein unbeschreibliches Jubeln und Danken. Die Schwestern erhalten ihren Bruder als eine Gabe von Gott zurück, und unter Freudentränen stammeln sie dem Heiland ihren Dank. Doch während die Geschwister und die Freunde sich freuen, wieder vereint zu sein, verlässt der Heiland den Schauplatz. Als sie sich nach dem Lebensspender umschauen, ist er nirgends zu finden. DM.425.2 Teilen

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