Portrait von Ellen White
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Zwei Besuche gegenübergestellt
Zwei Besuche gegenübergestellt
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In vielen Familien wird einfach zu viel gerackert. Sauberkeit und Ordnung sind zwar für die Behaglichkeit unentbehrlich, aber diese Tugenden sollten nicht so extrem betrieben werden, dass sie das Leben zu einer unaufhörlichen Plackerei und die Bewohner des Hauses unglücklich machen. In den Häusern einiger, die wir sehr schätzen, gibt es eine penible Ordnung der Möbel und Einrichtungsgegenstände, die viel unangenehmer ist, als ein Mangel an Ordnung. Der bedrückende Anstand, der das ganze Haus erfüllt, macht es unmöglich, die Ruhe zu finden, die man in einem wahren Heim erwartet. EGH.97.2 Teilen

Es ist nicht angenehm, während eines Kurzbesuchs bei lieben Freunden, Besen und Staubtuch in ständigem Einsatz zu sehen. Die Zeit, in der man sich an geselliger Unterhaltung erfreuen wollte, wird mit Saubermachen und der Suche nach Staubkörnern und in den Ecken verborgenen Spinnweben zugebracht. Obwohl dies alles zu Ehren deiner Anwesenheit getan werden mag, kommst du doch zu der schmerzlichen Überzeugung, dass deine Gegenwart für sie von geringerer Bedeutung ist, als ihre Vorstellung von Sauberkeit. EGH.97.3 Teilen

In direktem Gegensatz zu solchen Heimen gab es eins, das wir letzten Sommer [1876] besuchten. Hier wurden die wenigen Stunden unsres Aufenthalts nicht mit unnützer Arbeit oder Dingen verbracht, die genauso gut zu anderer Zeit getan werden können. Es war angenehm und nützlich, erholsam für Geist und Körper. Dieses Haus war ein Muster an Behaglichkeit, obwohl es nicht übertrieben eingerichtet war. Die Räume waren alle hell und belüftet, ... was mehr wert ist, als die kostspieligsten Verzierungen. Das Wohnzimmer war nicht so perfekt möbliert, dass es dem Auge bereits lästig ist, aber die Einrichtungsgegenstände hatten eine abwechslungsreiche Vielfalt. Die Stühle waren zum größten Teil Schaukelstühle oder Lehnstühle, nicht alle im selben Stil, aber der Bequemlichkeit der verschiedenen Familienglieder angepasst. Es gab niedrige, gepolsterte Schaukelstühle und hohe, mit gerader Rückenlehne; weite, ausladende, und gemütliche, kleine Wohnzimmersessel. Es gab auch bequeme Sofas, und alle schienen zu sagen: „Probier mich aus und ruhe dich in mir aus.“ Es gab Tische, die mit Büchern und Papier übersät waren. Alles war sauber und anziehend, aber ohne diese steife Ordnung, die alle Betrachter zu warnen scheint, etwas zu berühren, aus Angst, dass es verschoben wird. EGH.97.4 Teilen

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Die Eigentümer dieses gemütlichen Heims lebten durchaus in solchen Verhältnissen, dass sie ihre Wohnung hätten kostspielig einrichten und verschönern können, aber sie hatten wohlweislich anstelle der Schaustellung die Behaglichkeit gewählt. Im ganzen Haus war nichts zu kostbar für den alltäglichen Gebrauch, und die Gardinen und Fensterläden waren nicht geschlossen, um die Teppiche vor dem Ausbleichen und die Möbel vor dem Mattwerden zu bewahren. Das von Gott gegebene Sonnenlicht und die Luft konnten, angereichert mit dem Duft der Gartenblumen, frei hindurch strömen. Die Familienangehörigen waren natürlich wie das Heim. Sie waren fröhlich und unterhaltsam und taten alles für unser Wohlbefinden, ohne uns mit so viel Aufmerksamkeit zu bedrängen, dass wir fürchten mussten, ihnen zusätzliche Mühe zu bereiten. Wir hatten das Gefühl, dass hier ein Ruheort ist. Dies war ein Heim im wahrsten Sinne des Wortes. — The Signs of the Times, 23. August 1877. EGH.98.1 Teilen

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