Portrait von Ellen White
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Unsre Verantwortung
Unsre Verantwortung
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Dies ist eine Verantwortung, der wir uns nicht entziehen können. Unsre Worte und Taten, unsre Kleidung, unser Verhalten, selbst unser Gesicht üben einen Einfluß aus. Den Eindruck, den wir zum Guten oder Schlechten machen, kann niemand ganz ermessen. Jeder Antrieb, der von uns ausgeht, ist eine Saat, die ihre Ernte reifen läßt. Sie ist ein Glied in der langen Kette menschlicher Ereignisse, deren Ausdehnung wir nicht kennen. Wenn wir durch unser Beispiel andern helfen, gute Grundsätze zu entwickeln, geben wir ihnen die Macht, Gutes zu tun. Sie werden diesen Einfluß auf andre übertragen und diese wieder auf andre. So können wir unbewußt durch unsern Einfluß Tausenden zum Segen werden. RJ.265.2 Teilen

Werft einen Kieselstein ins Wasser; er wird eine Welle, eine zweite und noch mehr bilden. Sie werden größer werden; der Umkreis weitet sich, bis das Ufer erreicht ist. So ist es auch mit unserm Einfluß. Mehr als wir wissen oder beachten, wird er andern zum Segen oder zum Fluch. RJ.265.3 Teilen

Der Charakter ist eine Macht. Das stille Zeugnis eines aufrichtigen, selbstlosen und gottesfürchtigen Lebens übt einen unwiderstehlichen Einfluß aus. Wenn wir in unserm eigenen Leben den Geist Christi offenbaren, verbinden wir uns mit ihm im Werk der Seelenrettung. Aber nur durch solche Bekundung des göttlichen Charakters können wir seine Mitarbeiter sein. RJ.265.4 Teilen

Je größer der Umkreis unsres Einflusses ist, desto mehr Gutes vermögen wir zu tun. Wenn alle, die sich zum Dienste Gottes bekennen, dem Beispiel des Heilandes folgen und die rechte Gesetzeserfüllung in ihrem täglichen Leben offenbaren, wenn jede Tat bezeugt, dass sie Gott über alles lieben und ihren Nächsten wie sich selbst, dann wird die Gemeinde Gottes Macht haben, die Welt zu bewegen. RJ.265.5 Teilen

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Wir sollten uns die Gesellschaft wählen, die für unsre geistliche Entwicklung am günstigsten und nützlichsten ist; denn Satan wird uns jeden Schritt auf dem Wege zum Himmel so schwer wie möglich machen. Wir sehen uns oft in schwierigen Lagen, weil viele nicht in die Umgebung gestellt sind, die sie sich wünschen; wir sollten uns aber nicht freiwillig Einflüssen aussetzen, die einer christlichen Charakterbildung ungünstig sind. Wenn uns die Pflicht dazu veranlaßt, sollten wir doppelt wachsam sein und beten, damit wir durch die Gnade unsres Heilandes unverdorben bleiben. RJ.266.1 Teilen

Lot erwählte Sodom als Wohnsitz, weil er mehr auf zeitliche Vorteile sah, die er erlangen würde, als auf den sittlichen Einfluß, der ihn und seine Familie umgeben würde. Was hatte er in Bezug auf die Dinge dieser Welt gewonnen? Seine Besitztümer wurden vernichtet. Einige seiner Kinder kamen bei der Zerstörung jener gottlosen Stadt um. Sein Weib erstarrte auf der Flucht zur Salzsäule. Nur er selbst wurde „wie durchs Feuer“ errettet. Selbst nach seiner Errettung hatten die bösen Folgen seiner selbstsüchtigen Wahl noch kein Ende. Die sittliche Verkommenheit dieses Ortes hatte den Charakter seiner Kinder so stark beeinflußt, dass sie nicht mehr zwischen Gut und Böse, zwischen Sünde und Gerechtigkeit zu unterscheiden vermochten. RJ.266.2 Teilen

Versetze dich in des andern Lage. Vergegenwärtige dir sein Fühlen, seine Schwierigkeiten, Enttäuschungen, Freuden und Leiden. Denke, du stecktest in seiner Haut, und dann tu ihm danach, wie du wünschtest, dass in gleicher Lage dir getan würde. Dies ist ein rechtes Gesetz der Redlichkeit. Anders ausgedrückt lautet es: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Matthäus 19,19. Das haben schon die Propheten je und je als Hauptsache verkündigt. Es ist ein himmlisches Gesetz, das sich in allen entfalten wird, die seiner Weisung folgen. RJ.266.4 Teilen

Herzensbildung beruht auf dieser goldenen Regel, die Jesus in seinem Leben am getreuesten ausgelebt hat. Wie sanft und lieblich erscheint uns der Heiland in seiner täglichen Lebensführung! Welche Güte umgab ihn! Seine Kinder werden desselben Geistes sein. Wem Christus innewohnt, den umgibt ein Hauch Gottes. Seine reinen weißen Kleider duften nach dem Garten des Herrn. Sein Antlitz strahlt das Licht des Ewigen wider und leuchtet auf dem Wege derer, die straucheln und müde geworden sind. RJ.266.5 Teilen

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Strebt jemand nach einer vollkommenen Persönlichkeit, dann wird er das Mitgefühl und Zartgefühl Christi nicht vermissen lassen. Der Einfluß der Gnade macht das Herz weich, veredelt und läutert das Fühlen und verleiht ein von oben stammendes Feingefühl. RJ.267.1 Teilen

Der Herr Jesus verlangt von uns, dass wir die Rechte aller Menschen anerkennen und Achtung vor ihnen haben, ob es sich nun um Rechte als Glieder der menschlichen Gesellschaft überhaupt oder um solche als Christen handelt. Als Söhne und Töchter Gottes sollen wir einander mit Zuvorkommenheit und Rücksicht behandeln. Das Christentum wird Edelmenschen aus uns machen. Christus war selbst gegen seine Verfolger höflich. Seine rechten Nachfolger werden dieselbe Gesinnung bekunden. Das sehen wir am Verhalten Pauli vor den Herrschern, vor denen er sich zu verantworten hatte. Seine Rede vor Agrippa legt Zeugnis ab nicht nur von überzeugender Beredsamkeit, sondern auch von wahrer Höflichkeit. Die Heilsbotschaft begünstigt zwar nicht eine übertünchte Höflichkeit, wie sie von der Welt geübt wird, wohl aber jene, die dem Drange eines aufrichtigen, freundlichen Herzens entspringt. RJ.267.2 Teilen

Auch die sorgfältigste Unterweisung in den äußeren Umgangsformen ist nicht imstande, alle Reizbarkeit, lieblose Urteile und unziemliche Reden auszuschalten. Wahre Höflichkeit ist ausgeschlossen, solange das Ich noch die erste Stelle bei uns einnimmt. Liebe im Herzen ist ihre Vorbedingung. Die Handlungsweise des entschiedenen Christen wird bestimmt durch seine tiefe Zuneigung zu seinem Meister. Aus dieser Liebe zu ihm entspringt auch der Wunsch, sich für das Wohl seiner Brüder einzusetzen. Die Liebe ist es, die dem, der sie hegt, Anstand, Feingefühl und Gewandtheit im Benehmen mitteilt. Sie verfeinert die Züge und veredelt die Stimme, sie verbessert und vervollkommnet den ganzen Menschen. RJ.267.3 Teilen

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