Portrait von Ellen White
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Körperliche Arbeit für Studenten
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Der Herr zeigt uns hier, dass die Botschaft, die die von ihm berufenen Prediger seinem Volk zu verkündigen haben, um es zu warnen, keine Botschaft von Frieden und Sicherheit ist. Sie ist keine bloße Theorie, sondern gibt in jeder Einzelheit die Wirklichkeit wieder. Das Volk Gottes wird in der Botschaft an Laodizea im Zustand fleischlicher Sicherheit gezeigt. Es lebt selbstzufrieden dahin und glaubt, sich in einem Zustand höherer geistlicher Erkenntnis zu befinden. „Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts! und weißt nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß.“ Z3.268.3 Teilen

Welch größere Täuschung könnte über der Menschen Sinn kommen, als anzunehmen, sie stünden recht, wo doch alle verkehrt sind! Die Botschaft des treuen Zeugen findet das Volk Gottes in einer argen Täuschung, und auch noch ehrlich darin. Sie wissen nicht, wie beklagenswert ihr Zustand in den Augen Gottes ist. Während die Angesprochenen sich selbst schmeicheln, sich in einem erhabenen geistlichen Zustand zu befinden, zerschlägt die Botschaft des treuen Zeugen ihre Selbstsicherheit, indem sie ihren wahren Zustand geistlicher Blindheit, der Armut und Jämmerlichkeit bloßlegt. Dieses harte und ernste Zeugnis kann kein Fehler sein; denn es ist der treue Zeuge, der hier spricht, und sein Zeugnis bleibt wahr. Z3.268.4 Teilen

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Für die Menschen, die mit sich selbst zufrieden sind und genügend geistliche Erkenntnis zu haben meinen, ist es schwer, die Botschaft anzunehmen, die ihnen erklärt, dass sie sich irren und durchaus noch vieler Gnadenerweise bedürfen. Das ungeheiligte Herz ist „ein trotzig und verzagt Ding“. Jeremia 17,9. Es wurde mir gezeigt, dass viele sich selbst schmeicheln, gute Christen zu sein, aber nicht einen Schimmer göttlichen Lichtes besitzen. Sie kennen das gottselige Leben noch nicht aus der Erfahrung. Sie sollten sich in ihrem ganzen Wesen vor Gott demütigen, sonst können sie nicht die Notwendigkeit erkennen, dass sie sich ernstlich und beharrlich um die Gewährung köstlicher Gnadengaben bemühen müssen. Z3.269.1 Teilen

Gott führt sein Volk schrittweise voran. Das Leben eines Christen ist ein ständiger Kampf und ein Marsch. Ein Ausruhen vom Kampf gibt es nicht. Nur durch beständiges, unaufhörliches Bemühen überwinden wir die Versuchungen Satans. Durch die Reinheit und Kraft der Wahrheit sind wir als Volk siegreich. Wir werden in unserer Überzeugung durch eine überwältigende Anzahl klarer Schriftzeugnisse voll unterstützt. Aber es mangelt uns sehr an biblischer Demut, Geduld, Glauben, Liebe, Selbstverleugnung, Wachsamkeit und Opferbereitschaft! Wir bedürfen der Heiligkeit, wie sie uns die Bibel vor Augen stellt. Unter Gottes Volk herrscht die Sünde vor. Die klare Botschaft des Tadels an die Gemeinde zu Laodizea lässt uns unbewegt. Viele hängen an ihren Zweifeln und Lieblingssünden, täuschen sich aber zu gleicher Zeit über ihren Zustand, so dass sie glauben, nichts zu bedürfen. Sie meinen, das Zeugnis des Geistes Gottes sei ungerechtfertigt oder beträfe sie nicht. Die so denken, bedürfen in stärkstem Maße geistlicher Urteilskraft und göttlicher Gnade, damit die Unzulänglichkeit ihrer geistlichen Erkenntnis ihnen bewusst werde. Ihnen fehlt nahezu jede Befähigung, die zur Vollendung eines christlichen Charakters notwendig ist. Sie benötigen eine praktische Kenntnis der Bibelwahrheiten, die demütiges Leben und eine Übereinstimmung ihres Willens mit dem Willen Christi bewirkt. Sie gehorchen nicht allen Forderungen Gottes. Z3.269.2 Teilen

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Das Lippenbekenntnis, an die Wahrheit zu glauben, genügt nicht. Alle Streiter des Kreuzes Christi verpflichten sich grundsätzlich, am Kreuzzug gegen den Widersacher der Seelen mitzuhelfen, Unrecht zu verurteilen und Gerechtigkeit zu unterstützen. Die Botschaft des treuen Zeugen enthüllt jedoch die Tatsache, dass unser Volk in einer furchtbaren Täuschung befangen ist. Dadurch wird erforderlich, es zu warnen, damit es seinen geistlichen Schlummer beende und entschlossen zu handeln beginne. Z3.270.1 Teilen

In meinem letzten Gesicht schaute ich, dass selbst mit dieser entschiedenen Botschaft des treuen Zeugen Gott seine Absicht nicht erreicht hat. Das Volk schläft in seinen Sünden ruhig weiter. Nach wie vor glaubt es, reich zu sein und nichts zu bedürfen. Viele Gläubige fragen: Warum werden all diese Tadel ausgesprochen? Weshalb bezichtigen uns die Zeugnisse ständig der Abtrünnigkeit und schwerer Sünden? Wir lieben die Wahrheit. Es geht uns gut, und wir brauchen diese Zeugnisse der Warnungen und Verweise nicht. Doch diese murrenden Menschen sollen in ihr Herz blicken und ihr Leben mit den praktischen Lehren der Bibel vergleichen; sie sollen sich vor Gott demütigen, sie sollen ihre Finsternis durch die Gnade Gottes erleuchten lassen. Dann wird es wie Schuppen von ihren Augen fallen, und sie werden ihre wirkliche geistliche Armut und Erbärmlichkeit erkennen. Sie werden die Notwendigkeit fühlen Gold zu kaufen, das reinen Glauben und Liebe symbolisiert, weiße Kleider, die einen fleckenlosen Charakter bedeuten, der im Blut ihres teuren Heilandes gereinigt ist, und Augensalbe, welche die Gnade Gottes darstellt und nicht nur ein klares Urteil über geistliche Dinge ermöglicht, sondern auch die Sünde aufdeckt. Diese Dinge sind köstlicher als das Gold von Ophir. Z3.270.2 Teilen

Die wichtigste Ursache für diesen Zustand geistlicher Blindheit, in dem sich Gottes Volk befindet, besteht — wie mir gezeigt wurde — darin, dass es keine Belehrung annimmt. Viele haben die ihnen gegebenen Warnungen und Ermahnungen verschmäht. Der treue Zeuge verurteilt das laue Verhalten des Volkes Gottes, das Satan große Macht über die Kinder Gottes in dieser Zeit des Wartens und Wachens gibt. Die Selbstsüchtigen, die Hochmütigen und die Freunde der Sünde werden ständig von Zweifeln gepackt. Satan besitzt die Fähigkeit, Zweifel hervorzurufen und Einwände gegen das entschiedene, von Gott gesandte Zeugnis zu ersinnen. Viele glauben, es wäre eine Tugend, ja geradezu ein Zeichen ihrer Klugheit, ungläubig zu sein, zu bezweifeln und zu bemängeln. Wer zweifeln will, findet dazu genug Anlass. Gott beabsichtigt nicht, jede Gelegenheit zum Unglauben aus dem Weg zu räumen. Gott schenkt Beweise, die sorgfältig, mit demütigem und gelehrigem Geist geprüft werden müssen. Jede Entscheidung sollte sich auf sichere Beweise stützen. Z3.270.3 Teilen

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Das ewige Leben besitzt unendlichen Wert und verlangt von uns alles, was wir besitzen. Es wurde mir gezeigt, dass wir den unvergänglichen Werten nicht die ihnen zukommende Bedeutung beimessen. Schon die vergänglichen Werte dieser Welt müssen durch Opfer und oftmals sehr mühsame Anstrengungen erworben werden. Sollen wir weniger bereitwillig Kampf und Mühsal ertragen und ernstliche Anstrengungen machen und große Opfer bringen, wenn wir einen Schatz von Ewigkeitswert und das ewige Leben erlangen können, — ein Leben, das sich am Leben Gottes misst? Kann uns der Himmel je zu teuer werden? Z3.271.1 Teilen

Glaube und Liebe sind goldene Schätze, Heilsgüter, die dem Volke Gottes sehr abgehen. Ich sah, dass Misstrauen gegenüber den warnenden, ermutigenden und tadelnden Zeugnissen das Licht von Gottes Volk hinwegnimmt. Unglaube verschließt seine Augen, so dass es seinen wahren Zustand nicht erkennt. Der treue Zeuge beschreibt die Blindheit des Volkes Gottes mit den Worten: „Und weißt nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß.“ Offenbarung 3,17. Z3.271.2 Teilen

Der Glaube an das baldige Kommen Christi schwindet. „Mein Herr kommt noch lange nicht“ wird nicht nur im Herzen gesprochen, sondern mehr noch in Worten und am bestimmtesten in Werken zum Ausdruck gebracht. In dieser Wartezeit verschließt Teilnahmslosigkeit die Sinne des Volkes Gottes vor den Zeichen der Zeit. Die herrschende furchtbare Ungerechtigkeit erfordert größten Fleiß und ein lebendiges Zeugnis, um die Sünde von der Gemeinde fernzuhalten. Der Glaube hat in erschreckendem Umfang abgenommen. Nur durch Übung wird er wieder wachsen können. Z3.271.3 Teilen

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Als die Stimme des dritten Engels zuerst erschallte, mussten alle, die sich mit dem Werk Gottes verbanden, damit rechnen, etwas wagen und opfern zu müssen. Sie waren arm, als sie dieses Werk begannen, erlitten Kränkungen und nahmen die größten Entbehrungen auf sich. Sie stießen auf entschlossenen Widerstand, der sie in ihrer Not zu Gott trieb und ihren Glauben lebendig erhielt. Unser gegenwärtiger Plan systematischer Wohltätigkeit bietet unserer Predigerschaft hinreichendes Auskommen. Die materielle Versorgung ist ausreichend und stellt den Glauben auf keine Probe. Die jetzt ins Predigtamt eintreten, gehen kein Wagnis ein. Sie brauchen nichts riskieren und keine besonderen Opfer zu bringen. Das Lehrgebäude unserer Wahrheit gelangt fertig in ihre Hand, und Schriften stehen ihnen zur Verfügung, die die Wahrheit, die sie verkündigen, wohl begründen. Z3.272.1 Teilen

Manche jungen Männer beginnen ihren Dienst, ohne den erhabenen Charakter des Werkes wirklich zu verstehen. Sie kennen keine Entbehrungen, Schwierigkeiten oder ernsten Kämpfe, die Glaubensübung erfordern. Sie pflegen weder praktische Selbstverleugnung noch Opfersinn. Manche werden stolz und eingebildet und spüren keine echte Verantwortung für das anvertraute Werk. Der treue Zeuge spricht zu jedem einzelnen dieser Prediger: „So sei nun fleißig und tue Buße!“ Einige von ihnen zeigen sich in ihrem Hochmut so überaus erhaben, dass sie für das teure Werk Gottes tatsächlich Fluch und Hindernis bedeuten. Sie üben auf andere keinen rettenden Einfluss aus. Diese Männer müssen sich völlig zu Gott bekehren und durch die Wahrheiten geheiligt werden, die sie anderen Menschen darbieten. Z3.272.2 Teilen

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