Portrait von Ellen White
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Kapitel 4: Pfingsten
Kapitel 4: Pfingsten
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Auf Grundlage von Apostelgeschichte 2,1-39. DAp.25 Teilen

Als die Jünger vom Ölberg nach Jerusalem zurückkehrten, erwarteten die Menschen in ihren Gesichtern Spuren von Kummer, Verwirrung und Niedergeschlagenheit zu sehen, doch stattdessen entdeckten sie Freudigkeit und Siegesgewissheit. Die Jünger trauerten nicht über enttäuschte Hoffnungen. Sie hatten den auferstandenen Heiland gesehen, und die beim Abschied gegebene Verheißung klang ihnen noch in den Ohren. DAp.25.1 Teilen

Dem Befehl Christi gehorsam, warteten sie in Jerusalem auf die Verheißung des Vaters — die Ausgießung des Geistes. Doch sie warteten nicht untätig, sondern waren, wie der Bericht sagt, „allezeit im Tempel und priesen und lobten Gott“. Lukas 24,53. Auch versammelten sie sich, um ihre Bitten dem Vater im Namen Jesu vorzulegen. Sie wussten, dass sie einen Stellvertreter im Himmel hatten, einen Fürsprecher am Thron Gottes. In heiliger Ehrfurcht beugten sie sich im Gebet, wobei sie an die Zusicherung dachten: „Was auch immer ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er wird es euch geben! Bis jetzt habt ihr nichts in meinem Namen gebeten; bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude völlig wird!“ Johannes 16,23f. Immer höher erhoben sie die Glaubenshand mit der Begründung: „Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt.“ Römer 8,34. DAp.25.2 Teilen

Während die Jünger auf die Erfüllung der Verheißung warteten, demütigten sie ihre Herzen in wahrer Reue und bekannten ihren Unglauben. Indem sie sich Christi Worte in Erinnerung riefen, die Er vor Seinem Tod zu ihnen gesprochen hatte, verstanden sie deren Bedeutung besser. Wahrheiten, die sie schon vergessen hatten, wurden erneut lebendig, und sie erinnerten sich gegenseitig daran. Sie machten sich selbst Vorwürfe, den Heiland missverstanden zu haben. Wie in einem Panorama zog eine Begebenheit Seines wunderbaren Lebens nach der anderen an ihnen vorüber. Und als sie so über Sein heiliges, reines Leben nachdachten, empfanden sie, dass keine Mühe zu schwer und kein Opfer zu groß wäre, wenn sie in ihrem Leben die Liebenswürdigkeit des Charakters Christi bezeugen könnten. O wäre es möglich, die letzten drei Jahre noch einmal zu durchleben, wie ganz anders würden sie nun handeln! Wenn sie doch ihren Meister wieder sehen könnten, wie ernstlich würden sie sich bemühen, Ihm ihre Liebe zu zeigen und wie aufrichtig leid es ihnen tat, dass sie Ihn jemals durch ein Wort oder eine Tat des Unglaubens betrübt hatten! Doch sie fanden Trost bei dem Gedanken, dass ihnen vergeben war, und waren fest entschlossen, soweit wie möglich ihren Unglauben durch ein mutiges Bekennen Christi vor der Welt wieder wettzumachen. DAp.25.3 Teilen

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Sehr ernst beteten die Jünger um die Befähigung, den Menschen gegenüberzutreten und im Alltag Worte zu sprechen, die Sünder zu Christus führen würden. Indem sie alle Meinungsverschiedenheiten und alles Machtstreben aufgaben, wurden sie in christlicher Gemeinschaft innig miteinander verbunden. Sie wurden immer näher zu Gott gezogen und erkannten dadurch, welches Vorrecht sie gehabt hatten, in solch vertrautem Umgang mit Christus zu stehen. Traurigkeit erfüllte ihre Herzen, wenn sie daran dachten, wie oft sie Ihn durch ihre Begriffsstutzigkeit und ihrem Mangel an Verständnis für die Lehren betrübt hatten, die Er ihnen zu ihrem Besten mitzuteilen versuchte. DAp.26.1 Teilen

Diese Tage der Vorbereitung waren Tage gründlicher Herzensprüfung. Die Jünger fühlten ihren geistlichen Mangel und riefen den Herrn an um die Salbung von oben, die sie für das Werk der Rettung von Menschen befähigen sollte. Sie flehten nicht nur für sich um Segen, sondern empfanden auch eine Last für das Seelenheil anderer. Sie begriffen nun, dass das Evangelium der ganzen Welt gebracht werden müsse, und so beanspruchten sie die Kraft, die Jesus ihnen verheißen hatte. DAp.26.2 Teilen

Im patriarchalischen Zeitalter hatte sich der Einfluss des Heiligen Geistes oft in bemerkenswerter Weise offenbart, aber nie in seiner Fülle bekundet. Jetzt baten die Jünger im Gehorsam gegenüber den Worten Christi um diese Gabe und wurden dabei von der Fürbitte des Heilands unterstützt. Er beanspruchte die Gabe des Geistes, damit Er ihn auf Sein Volk ausgießen konnte. DAp.26.3 Teilen

„Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen. Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.“ Apostelgeschichte 2,1f. DAp.26.4 Teilen

Der Geist kam in solcher Fülle auf die wartenden, betenden Jünger herab, dass er jedes Herz erreichte. Der Ewige offenbarte sich Seiner Gemeinde in Kraft. Es war, als ob dieser Einfluss Jahrhunderte lang zurückgehalten worden wäre und der Himmel sich jetzt freute, die Reichtümer der Gnadengaben des Geistes auf die Gemeinde ausschütten zu können. Unter diesem Einfluss vermischten sich Worte der Reue und des Bekennens mit Lobpreisungen für vergebene Sünden. Man hörte Worte des Dankes und der Weissagung. Der ganze Himmel neigte sich herab, um die Weisheit einer unvergleichlichen, unbegreiflichen Liebe wahrzunehmen und zu bewundern. Anbetend riefen die Apostel aus: „Darin steht die Liebe.“ Sie ergriffen die mitgeteilte Gabe, und was war die Folge? — Das Schwert des Geistes, frisch geschärft mit Kraft und eingetaucht in das strahlende Licht des Himmels, brach sich die Bahn durch den Unglauben. Tausende wurden an einem Tag bekehrt. DAp.26.5 Teilen

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„Es ist gut für euch, dass ich hingehe“, hatte Jesus Seinen Jüngern gesagt, „denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch. Wenn ich aber hingegangen bin, will ich ihn zu euch senden. ... Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.“ Johannes 16,7.13. DAp.27.1 Teilen

Christi Himmelfahrt war das Zeichen, dass Seine Nachfolger den verheißenen Segen empfangen sollten, und darauf mussten sie warten, bevor sie ihr Werk begannen. Als Christus durch die himmlischen Tore gegangen war, empfing Er den Thron unter der Anbetung der Engel. Als die feierliche Handlung Seiner Krönung beendet war, kam der Heilige Geist in reicher Fülle auf die Jünger herab, und Christus wurde in der Tat mit jener Klarheit verklärt, die Er seit Ewigkeit her beim Vater hatte. Die Ausgießung des Geistes zu Pfingsten war die Mitteilung des Himmels, dass die feierliche Krönung des Erlösers stattgefunden hatte. Entsprechend Seiner Verheißung sandte Er den Heiligen Geist Seinen Nachfolgern vom Himmel als Zeichen dafür, dass Er als Priester und König alle Autorität im Himmel und auf Erden erhalten habe und der Gesalbte über Sein Volk sei. DAp.27.2 Teilen

„Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten. Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab.“ Apostelgeschichte 2,3f. Der Heilige Geist ruhte in Form feuriger Zungen auf den Versammelten. Dies war ein Symbol von der Gabe, die den Jüngern verliehen wurde und sie befähigte, Sprachen fließend zu sprechen, die sie zuvor nicht gekannt hatten. Die Erscheinung des Feuers war ein Zeichen für den glühenden Eifer, mit dem die Apostel wirken würden und auch für die Kraft, die ihr Werk begleiten sollte. DAp.27.3 Teilen

„Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer aus allen Heidenvölkern unter dem Himmel.“ Apostelgeschichte 2,5. Durch die Zerstreuung waren die Juden fast über die ganze bewohnte Erde verteilt und hatten in ihrer Verbannung verschiedene Sprachen gelernt. Viele dieser Juden befanden sich nun bei dieser Gelegenheit in Jerusalem, um den gerade stattfindenden religiösen Feierlichkeiten beizuwohnen. Jede bekannte Sprache war unter den hier Versammelten vertreten. Diese Sprachverschiedenheit würde sich als ein großes Hindernis in der Evangeliumsverkündigung erwiesen haben, deshalb half Gott durch ein Wunder dem Mangel der Apostel ab. Der Heilige Geist tat etwas für sie, was sie in ihrem ganzen Leben nicht fertig gebracht hätten. Nun konnten sie, weil sie die Sprachen all derer beherrschten, auf die sich ihre Arbeit erstreckte, die Wahrheiten des Evangeliums auch im Ausland verkünden. Diese wunderbare Gabe war der Welt gegenüber ein starker Beweis dafür, dass ihr Auftrag das Siegel des Himmels trug. Seit dieser Zeit war die Sprache der Apostel rein, einfach und genau — ob sie nun in ihrer Muttersprache oder in einer fremden Sprache redeten. DAp.27.4 Teilen

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„Als nun dieses Getöse entstand, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber alle, verwunderten sich und sprachen zueinander: Siehe, sind diese, die da reden, nicht alle Galiläer? Wieso hören wir sie dann jeder in unserer eigenen Sprache, in der wir geboren wurden?“ Apostelgeschichte 2,6-8. DAp.28.1 Teilen

Die Priester und Obersten wurden wegen dieser wunderbaren Bekundung recht wütend, wagten aber nicht, ihrem Hass freien Lauf zu lassen, weil sie befürchteten, sich der Gewalttätigkeit des Volkes auszusetzen. Sie hatten den Nazarener getötet, und nun standen hier Seine Diener, ungelehrte Männer aus Galiläa, und erzählten in allen damals gängigen Sprachen die Geschichte Seines Lebens und Wirkens. Entschlossen, die Wunder wirkende Kraft der Apostel auf natürliche Weise auszulegen, behaupteten die Priester, dass die Jünger von dem übermäßigen Genuss des jungen, für das Fest bereiteten Weins betrunken seien. Einige der Unwissendsten unter der anwesenden Menge nahmen diese Vermutung für bare Münze, doch die Verständigeren wussten, dass sie falsch war, und jene, welche die verschiedenen Sprachen verstanden, bezeugten die Genauigkeit, mit der die Jünger diese Sprachen anwandten. DAp.28.2 Teilen

In seiner Antwort auf die Anklage der Priester zeigte Petrus, dass diese Kundgebung eine offensichtliche Erfüllung der Prophezeiung Joels sei, in der er voraussagte, dass eine solche Kraft auf die Menschen kommen werde, um sie für ein besonderes Werk vorzubereiten. DAp.28.3 Teilen

„Da trat Petrus zusammen mit den Elf auf, erhob seine Stimme und sprach zu ihnen: Ihr Männer von Judäa und ihr alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sollt ihr wissen, und nun hört auf meine Worte! Denn diese sind nicht berauscht, wie ihr meint; es ist ja erst die dritte Stunde des Tages; sondern dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: Joel 3,1-5. ‚Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da werde ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure jungen Männer werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben; ja, auch über meine Knechte und über meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen.‘“ Apostelgeschichte 2,14-18. DAp.28.4 Teilen

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Klar und kraftvoll legte Petrus von dem Tod und der Auferstehung Christi folgendes Zeugnis ab: „Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazarener, einen Mann, der von Gott euch gegenüber beglaubigt wurde durch Kräfte und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte wirkte, wie ihr auch selbst wisst, diesen ... habt ihr genommen und durch die Hände der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und getötet. Ihn hat Gott auferweckt, indem er die Wehen des Todes auflöste, weil es ja unmöglich war, dass Er von ihm festgehalten würde.“ Apostelgeschichte 2,22-24. DAp.29.1 Teilen

Petrus bezog sich nicht auf Christi Lehren, um seine Behauptung zu beweisen, weil er wusste, dass das Vorurteil seiner Hörer so groß war, dass seine Worte darüber wirkungslos bleiben würden. Stattdessen sprach er von David, den die Juden als einen der Patriarchen ihres Volks ansahen. „Denn David spricht von ihm: Psalm 16,8-11. ‚Ich habe den Herrn allezeit vor Augen, denn er steht mir zur Rechten, damit ich nicht wanke. Darum ist mein Herz fröhlich, und meine Zunge frohlockt; auch mein Leib wird ruhen in Hoffnung. Denn du wirst mich nicht dem Tod überlassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Verwesung sehe. ...‘ Ihr Männer, liebe Brüder, lasst mich freimütig zu euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag. Da er nun ein Prophet war und wusste, dass ihm Gott verheißen hatte mit einem Eid, dass ein Nachkomme von ihm auf seinem Thron sitzen sollte, hat er‘s vorausgesehen und von der Auferstehung des Christus gesagt: Er ist nicht dem Tod überlassen, und sein Leib hat die Verwesung nicht gesehen. Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen.“ Apostelgeschichte 2,25-32. DAp.29.2 Teilen

Das ist eine sehr interessante Begebenheit. Wir sehen die Menschen von überall her kommen, um die Jünger zu hören, wie sie für die Wahrheit, die in Jesus ist, Zeugnis ablegen. Sie drängen hinein und füllen den Tempel. Priester und Oberste sind dort. Noch immer blicken sie finster drein. Ihre Herzen sind von bitterem Hass gegen Christus erfüllt und ihre Hände noch nicht von dem Blut gereinigt, das sie bei der Kreuzigung des Welterlösers vergossen hatten. Sie erwarteten, die Apostel unter der schweren Hand des Drucks und des Mordes eingeschüchtert vorzufinden, doch sie müssen nun erleben, wie diese über alle Furcht erhaben und mit dem Geist erfüllt sind, um die Göttlichkeit Jesu von Nazareth kraftvoll zu verkünden. Sie hören ihre mutige Erklärung, dass der erst kürzlich Erniedrigte, Verspottete, von grausamen Händen Gegeißelte und Gekreuzigte der Fürst des Lebens sei — jetzt zur Rechten Gottes erhoben. DAp.29.3 Teilen

Einige der Zuhörer waren an der Verurteilung und dem Tod Christi aktiv beteiligt gewesen. Sie hatten ihre Stimmen mit denen des Pöbels vereint und gemeinsam mit diesem Seine Kreuzigung gefordert. Als Jesus und Barabbas von ihnen im Gerichtssaal gestanden hatten und sie von Pilatus gefragt wurden: „Welchen wollt ihr, dass ich euch freilasse?“, da hatten sie gerufen: „Nicht diesen, sondern Barabbas!“ Und als Pilatus ihnen Jesus ausgeliefert hatte mit den Worten: „Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn! Denn ich finde keine Schuld an ihm.“ „Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten“, da hatten sie erregt gerufen: „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!“ Matthäus 27,17; Johannes 18,40; 19,6; Matthäus 27,24f. DAp.29.4 Teilen

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Nun hörten sie die Erklärung der Jünger, dass der Gekreuzigte der Sohn Gottes war. Priester und Oberste zitterten. Überzeugung und Angst ergriff das Volk. „Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Männer und Brüder?“ Apostelgeschichte 2,37. Unter den Zuhörern befanden sich fromme Juden, die in ihrem Glauben aufrichtig waren. Die Macht, welche die Worte des Redners begleitete, überzeugte sie, dass Jesus wirklich der Messias war. DAp.30.1 Teilen

„Da sprach Petrus zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.“ Apostelgeschichte 2,38f. DAp.30.2 Teilen

Petrus wies die ihres Unrechts Überführten nachdrücklich darauf hin, dass sie Christus nur verworfen hatten, weil sie sich von den Priestern und Obersten hatten täuschen lassen. Wenn sie weiterhin auf diese Männer schauten, um Rat von ihnen zu bekommen, oder warteten, bis jene Christus anerkannt hätten, dann würden sie Ihn nie annehmen. Obwohl diese einflussreichen Männer sich fromm gaben, gierten sie nach irdischem Reichtum und weltlicher Ehre. Sie waren nicht bereit, zu Christus zu kommen, um Licht zu empfangen. DAp.30.3 Teilen

Unter dem Einfluss dieser himmlischen Erleuchtung standen den Jüngern die von Jesus erklärten Schriftstellen deutlich und im Glanz vollkommener Wahrheit vor Augen. Der Schleier, der sie daran gehindert hatte, das Ende der Dinge zu sehen, die abgeschafft waren, war nun fortgenommen, und sie verstanden mit vollkommener Klarheit den Zweck der Mission Christi und die Natur Seines Reiches. 2.Korninther 3,13 Sie konnten mit großer Kraft vom Heiland sprechen, und wenn sie ihren Zuhörern den Erlösungsplan erklärten, wurden viele überführt und überzeugt. Aus ihrem Denken wurden die von den Priestern eingeprägten Überlieferungen und abergläubischen Vorstellungen hinweggefegt, und die Lehren des Heilands wurden angenommen. „Diejenigen, die nun bereitwillig sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tag etwa dreitausend Seelen hinzugetan.“ Apostelgeschichte 2,41. DAp.30.4 Teilen

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Die jüdischen Leiter erwarteten, dass Christi Werk mit Seinem Tod enden würde. Stattdessen waren sie Zeugen der wunderbaren Ereignisse zu Pfingsten. Sie hörten die Jünger mit einer ihnen bisher fremd gewesenen Kraft und Energie Christus predigen, wobei deren Worte durch Zeichen und Wunder bestätigt wurden. In Jerusalem, der Hochburg des Judentums, bekannten Tausende öffentlich ihren Glauben an Jesus von Nazareth als den Messias. DAp.31.1 Teilen

Die Jünger waren angesichts dieser großen Seelenernte erstaunt und hoch erfreut. Sie betrachteten diese Ernte nicht als Ergebnis ihrer eigenen Bemühungen, sondern erkannten, dass sie nur die Arbeit anderer fortsetzten. Schon seit Adams Fall hatte Christus erwählten Dienern den Samen Seines Worts anvertraut, um ihn in die Herzen der Menschen zu säen. Er selbst hatte während Seines Erdenlebens den Samen der Wahrheit gesät und ihn dann mit Seinem Blut begossen. Die Bekehrungen zu Pfingsten waren die Folge dieser Saat, die Ernte der Arbeit Christi, wodurch die Macht Seiner Lehre sichtbar wurde. DAp.31.2 Teilen

Die Beweisführungen der Apostel, wie klar und überzeugend sie auch sein mochten, hätten das Vorurteil, das so vielen Beweisen widerstanden hatte, allein nicht beseitigen können. Aber der Heilige Geist überzeugte mit göttlicher Kraft die Herzen von deren Richtigkeit. Die Worte der Apostel waren wie scharfe Pfeile des Allmächtigen und überzeugten die Menschen von der schrecklichen Schuld, den Herrn der Herrlichkeit verworfen und gekreuzigt zu haben. DAp.31.3 Teilen

Unter der Anleitung Christi wurden die Jünger dahin geführt, ihr Bedürfnis nach dem Heiligen Geist zu empfinden. Durch die Belehrung des Geistes erhielten sie ihre abschließende Qualifikation und nahmen ihr Lebenswerk in Angriff. Sie waren nicht länger unwissend und ungebildet, noch länger eine Gruppe unabhängiger Teile oder uneinigen, einander widerstrebenden Elementen. Sie setzten ihre Hoffnung auch nicht länger auf die Erlangung weltlicher Größe. Sie waren „einmütig“, „ein Herz und eine Seele“. Apostelgeschichte 2,46; 4,32. Christus füllte ihre Gedankenwelt aus, und die Förderung Seines Reiches war ihr Ziel. In Gesinnung und Charakter wurden sie wie ihr Meister, und die Menschen „erkannten, dass sie mit Jesus gewesen waren“. Apostelgeschichte 4,13. DAp.31.4 Teilen

Pfingsten brachte ihnen die himmlische Erleuchtung. Jene Wahrheiten, die sie nicht erfassen konnten, während Jesus bei ihnen war, wurden ihnen jetzt entfaltet. Mit einem Glauben und einer Zuversicht, die sie nie zuvor gekannt hatten, nahmen sie nun die Lehren der Heiligen Schrift an. Es war ihnen fortan nicht mehr nur eine Glaubenssache, dass Christus der Sohn Gottes war. Sie wussten, dass Er, wenn auch in Menschengestalt gehüllt, wahrlich der Messias war, und sie verkündeten der Welt ihre Erfahrung mit einer Bestimmtheit, die davon überzeugte, dass Gott mit ihnen war. Sie konnten den Namen Jesu mit großer Zuversicht aussprechen, war Er denn nicht wirklich ihr Freund und älterer Bruder? Mit Christus in enge Gemeinschaft gebracht, waren sie in Sein himmlisches Reich versetzt. In welch begeisterter Sprache drückten sie ihre Gedanken aus, wenn sie für Ihn Zeugnis ablegten! DAp.31.5 Teilen

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Ihre Herzen flossen über von einer Güte — so reich, so tief und so weit reichend ?, dass es sie drängte, bis ans Ende der Welt zu gehen, um die Macht Christi zu bezeugen. Sie waren von einer Sehnsucht erfüllt, das von Christus begonnene Werk fortzusetzen. Sie erkannten die Größe ihrer Schuld dem Himmel gegenüber und die Verantwortung in ihrem Werk. Gestärkt durch die Gabe des Heiligen Geistes gingen sie voller Eifer hinaus, um die Siege des Kreuzes zu vermehren. Der Geist trieb sie an und redete durch sie. Der Friede Christi strahlte aus ihren Gesichtern. Sie hatten Ihm ihr Leben zum Dienst geweiht, und ihr ganzes Wesen legte Zeugnis von ihrer vollzogenen Übergabe ab. DAp.32.1 Teilen

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