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Kapitel 7: Heuchelei ist tödlich
Kapitel 7: Heuchelei ist tödlich
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Auf Grundlage von Apostelgeschichte 4,32 bis Apostelgeschichte 5,11. DAp.47 Teilen

Als die Jünger die Evangeliumswahrheiten in Jerusalem verkündeten, bekannte sich Gott zu ihren Worten. Viele wurden gläubig. Mehrere dieser ersten Gläubigen wurden durch den blinden Eifer der Juden sofort von ihrer Familie und den Freunden verstoßen und es war nötig, sie mit Nahrung und Obdach zu versorgen. DAp.47.1 Teilen

Die Schrift sagt: „Es litt auch niemand unter ihnen Mangel“ und berichtet dann, wie dem Mangel abgeholfen wurde. Gläubige, die Geld oder Besitztümer hatten, opferten diese freudig, um der Notlage zu begegnen. Sie verkauften ihre Häuser oder ihr Land, brachten das Geld „und legten ihn den Aposteln zu Füßen; und man teilte jedem aus, so wie jemand bedürftig war“. Apostelgeschichte 4,35. DAp.47.2 Teilen

Diese Freigiebigkeit der Gläubigen war die Folge der Ausgießung des Geistes. Die zum Evangelium Bekehrten waren „ein Herz und eine Seele“. Apostelgeschichte 4,32. Ein gemeinsames Interesse — der Erfolg der ihnen anvertrauten Mission — beherrschte sie, und Eigennutz fand keinen Platz in ihrem Leben. Ihre Liebe zu den Glaubensgeschwistern und zu der Sache, derer sie sich verschrieben hatten, war größer, als die Liebe zu Geld oder Besitztümern. Ihre Werke zeugten davon, dass sie den Wert ihrer Mitmenschen höher schätzten, als irdischen Wohlstand. DAp.47.3 Teilen

Das wird immer so sein, wenn Gottes Geist vom Leben des Menschen Besitz ergreift. Alle, deren Herzen mit Christi Liebe erfüllt sind, werden dem Beispiel dessen folgen, der um unsertwillen arm war, damit wir „durch Seine Armut reich“ würden. 2.Korinther 8,9. Alle aus Gottes Hand empfangenen Gaben, wie Geld, Zeit, Einfluss, werden sie nur als Mittel zur Förderung des Evangeliumswerkes schätzen. So war es in der Urgemeinde, und wenn in der heutigen Gemeinde gesehen wird, dass durch die Macht des Geistes die Gemeindeglieder ihre Zuneigungen den weltlichen Dingen entzogen haben und sie bereit sind, Opfer zu bringen, damit ihre Mitmenschen das Evangelium hören können, dann werden die verkündeten Wahrheiten einen machtvollen Einfluss auf die Zuhörer ausüben. DAp.47.4 Teilen

Im scharfen Gegensatz zu dem Beispiel der Wohltätigkeit, das die Gläubigen an den Tag legten, stand das Verhalten von Ananias und Saphira, deren von inspirierter Feder mitgeteilte Erfahrung einen dunklen Flecken in der Geschichte der Urgemeinde hinterlassen hat. Diese vorgeblichen Jünger hatten mit anderen das Vorrecht gehabt, die Predigt des Evangeliums von den Aposteln zu hören. Sie erlebten mit anderen Gläubigen, dass nach dem Gebet der Apostel hin „erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren, und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt“. Apostelgeschichte 4,31. Auf allen Versammelten ruhte eine tiefe Überzeugung, und unter dem direkten Einfluss des Geistes Gottes hatten Ananias und Saphira versprochen, dem Herrn den Erlös von dem Verkauf eines bestimmten Grundstücks zu geben. DAp.47.5 Teilen

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Später jedoch betrübten Ananias und Saphira den Heiligen Geist, indem sie den Gefühlen der Habsucht nachgaben. Sie fingen an, ihr Versprechen zu bedauern und verloren bald den belebenden Einfluss des Segens, der ihre Herzen mit dem Verlangen erwärmt hat, Großes für die Sache Christi zu tun. Sie meinten, zu voreilig gewesen zu sein und ihren Entschluss noch einmal zu überdenken. So besprachen sie die Angelegenheit miteinander und beschlossen, ihr Gelübde nicht zu erfüllen. Doch sie sahen, dass diejenigen, die sich von ihren Besitztümern trennten, um die Not ihrer ärmeren Brüder zu lindern, unter den Gläubigen hohe Achtung genossen. Und weil sie es auch für zu beschämend hielten, ihre Brüder wissen zu lassen, dass ihre selbstsüchtigen Herzen begehrten, was sie Gott geweiht hatten, beschlossen sie zwar ihr Eigentum zu verkaufen, doch nur so zu tun, als ob sie den ganzen Erlös der gemeinsamen Kasse zufließen ließen, während sie tatsächlich einen Großteil für sich behielten. Auf diese Weise wollten sie sich ihren Lebensunterhalt auf Kosten der Gemeindekasse und gleichzeitig die Hochachtung ihrer Mitgläubigen sichern. DAp.48.1 Teilen

Gott hasst aber jede Heuchelei und Lüge. Ananias und Saphira betrogen mit ihrem Verhalten Gott selbst. Sie belogen den Heiligen Geist, und ihre Sünde wurde durch ein schnelles und schreckliches Gericht geahndet. Als Ananias mit seiner Gabe kam, sagte Petrus: „Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, so dass du den Heiligen Geist belogen hast und von dem Erlös des Gutes etwas für dich auf die Seite geschafft hast? Hättest du es nicht als dein Eigentum behalten können? Und als du es verkauft hattest, war es nicht in deiner Gewalt? Warum hast du denn in deinem Herzen diese Tat beschlossen? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott! DAp.48.2 Teilen

Als aber Ananias diese Worte hörte, fiel er nieder und verschied. Und es kam große Furcht über alle, die dies hörten“. Apostelgeschichte 5,3-5. DAp.48.3 Teilen

„Hättest du es nicht als dein Eigentum behalten können? Und als du es verkauft hattest, war es nicht in deiner Gewalt?“ fragte Petrus. Auf Ananias war kein unrechtmäßiger Einfluss ausgeübt worden, der ihn dazu zwang, sein Eigentum zugunsten der Gemeinde zu opfern. Er hatte aus freier Wahl heraus gehandelt. Aber indem er nun versucht hatte, die Jünger zu betrügen, hatte er den Allmächtigen belogen. „Und es geschah, dass nach ungefähr drei Stunden auch seine Frau hereinkam, ohne zu wissen, was sich ereignet hatte. Da richtete Petrus das Wort an sie: Sage mir, habt ihr das Gut um so und so viel verkauft? Sie sprach: Ja, um so viel! Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür, und sie werden auch dich hinaustragen! Da fiel sie sogleich zu seinen Füßen nieder und verschied; und als die jungen Männer hereinkamen, fanden sie sie tot und trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Mann. Und es kam große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die dies hörten.“ Apostelgeschichte 5,7-11. DAp.48.4 Teilen

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Die unendliche Weisheit sah, dass diese außerordentliche Bekundung des Zornes Gottes notwendig war, um die junge Gemeinde vor sittlichem Verfall zu bewahren. Ihre Gliederzahl wuchs schnell, und die Gemeinde wäre gefährdet worden, wenn mit dem starken Zuwachs Männer und Frauen hinzugekommen wären, die unter dem Vorwand, Gott zu dienen, den Mammon angebetet hätten. Dieses Gericht bezeugte, dass die Menschen Gott nicht betrügen konnten, dass Er sich nicht spotten lässt. Es sollte der Gemeinde eine Warnung sein und sie dazu veranlassen, Schein und Heuchelei zu vermeiden und sich davor zu hüten, Gott zu berauben. DAp.49.1 Teilen

Nicht nur der frühen Gemeinde, sondern allen zukünftigen Generationen soll dieses Beispiel von Gottes Hass gegen Habsucht, Betrug und Heuchelei eine Warnung sein. Ananias und Saphira hatten zuerst Habsucht gehegt. Das Verlangen, etwas von dem zu behalten, was sie dem Herrn versprochen hatten, führte sie dann zu Betrug und Heuchelei. DAp.49.2 Teilen

Gott hat die Evangeliumsverkündung von der Arbeit und den Gaben Seiner Kinder abhängig gemacht. Freiwillige Gaben und der Zehnte machen die Einkünfte des Werkes Gottes aus. Von den dem Menschen anvertrauten Mitteln beansprucht Gott einen bestimmten Teil, den Zehnten. Er stellt es aber jedem frei zu entscheiden, ob er mehr geben will als den Zehnten oder nicht. Aber wenn das Herz eines Menschen unter dem Einfluss des Heiligen Geistes zu dem Gelübde bewegt wird, eine bestimmte Summe zu geben, dann hat er kein Anrecht mehr auf jenen geweihten Betrag. Werden Versprechen dieser Art Menschen gegenüber abgegeben, so gelten sie als bindend. Sind dann solche, die man Gott macht, nicht viel bindender? Sollten abgegebene Versprechen gegenüber dem Gerichtshof des Gewissens weniger bindend sein, als es schriftliche Vereinbarungen unter Menschen sind? DAp.49.3 Teilen

Wird das Herz von dem göttlichen Licht mit ungewöhnlicher Klarheit und Kraft erleuchtet, dann verliert die gewohnheitsmäßige Selbstsucht ihre Macht, und an ihre Stelle tritt die Neigung, für Gottes Sache zu geben. Doch sollte niemand meinen, dass er die von ihm gemachten Versprechen ohne Satans Protest einlösen könne. Satan sieht es nicht gern, dass das Reich des Erlösers auf Erden gebaut wird. Er flüstert sofort den Menschen ein, dass das Versprechen zu groß gewesen sei und es ihnen in ihren Bemühungen hinderlich sein werde, sich ausreichend Eigentum zu erwerben oder die Wünsche ihrer Familie zu erfüllen. DAp.49.4 Teilen

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Gott segnet die Menschen mit Gütern, damit sie in der Lage sein können, Sein Werk zu fördern. Er sendet Sonnenschein und Regen, lässt die Pflanzen gedeihen und gibt Gesundheit und die Fähigkeit, um Mittel zu erwerben. Alle unsere Segnungen kommen aus Seiner gütigen Hand. Im Gegenzug möchte Er, dass Männer und Frauen ihre Dankbarkeit dadurch beweisen, dass sie Ihm einen Teil davon als Zehnten und Gaben — in Dankopfern, freiwilligen Opfern und Sühnopfern zurückerstatten. Würden die Mittel in Übereinstimmung mit diesem göttlich verordneten Plan in die Schatzkammer des Herrn fließen — nämlich der Zehnte allen Einkommens sowie freiwillige Gaben ?, dann wären finanzielle Mittel im Überfluss vorhanden, um das Werk des Herrn zu fördern. DAp.50.1 Teilen

Aber die Menschenherzen werden durch Selbstsucht verhärtet und, wie Ananias und Saphira, werden sie versucht, einen Teil des Geldes zurückzuhalten, während sie gleichzeitig vorgeben, Gottes Anforderungen nachzukommen. Viele Männer und Frauen verschwenden ihr Geld für genusssüchtige Zwecke. Während sie ihren Neigungen zum Vergnügen folgen und ihren Appetit befriedigen, bringen sie Gott oft nur ungern eine kärgliche Gabe dar. Sie vergessen, dass Gott eines Tages einen genauen Bericht über die Verwendung Seiner Güter verlangen wird und Er die kärgliche Gabe für Sein Schatzhaus ebenso wenig annehmen wird, wie damals die Gabe von Ananias und Saphira. DAp.50.2 Teilen

Gott will ferner, dass wir aus der schweren Strafe lernen, die jene Meineidigen traf, wie verhasst und verächtlich Ihm Heuchelei und Betrug sind. Ananias und Saphira belogen den Heiligen Geist, indem sie vorgaben, die ganze Summe gegeben zu haben und verloren dadurch dieses und das zukünftige Leben. Derselbe Gott, der sie bestrafte, verurteilt auch heute noch jede Lüge. Lügenhafte Lippen sind Ihm ein Gräuel. Er erklärt: in die heilige Stadt „wird niemals jemand in sie hineingehen, der verunreinigt, noch jemand, der Gräuel und Lüge verübt“. Offenbarung 21,27. Lasst es uns mit der Wahrheit genau nehmen. Wahrhaftigkeit sollte uns zur zweiten Natur werden. Mit der Wahrheit zu spielen und sich eigenen selbstsüchtigen Plänen zuliebe zu verstellen heißt, am Glauben zu scheitern. „So steht nun fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit.“ Epheser 6,14. Wer Unwahrheiten ausspricht verkauft seine Seele für einen Schleuderpreis. Seine Lügen mögen ihm vielleicht in Notfällen gute Dienste leisten. Er mag annehmen, dadurch geschäftliche Vorteile zu bekommen, die er auf ehrliche Weise nicht erzielt hätte, doch schließlich wird er dahin kommen, dass er niemandem mehr vertrauen kann. Weil er selbst ein Lügner ist, hat er auch zu den Worten anderer kein Vertrauen. DAp.50.3 Teilen

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Im Fall von Ananias und Saphira wurde die Sünde zu betrügen schnell bestraft. Dieselbe Sünde hat sich in der späteren Geschichte der Gemeinde oft wiederholt und wird auch noch in unserer Zeit begangen. Wenn sie auch nicht gleich Gottes sichtbares Missfallen erregt, so ist sie heute in Seinen Augen nicht weniger verhasst als in der Zeit der Apostel. Die Warnung wurde uns gegeben und Gott hat deutlich seinen Hass gegen diese Sünde offenbart. Daher können alle, die sich der Heuchelei und Habsucht hingeben, sicher sein, dass sie ihre eigenen Seelen zerstören. DAp.51.1 Teilen

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