Portrait von Ellen White
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Kapitel 14: Ein Wahrheitssucher
Kapitel 14: Ein Wahrheitssucher
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Auf Grundlage von Apostelgeschichte 9,32 bis Apostelgeschichte 11,18. DAp.87 Teilen

Der Apostel Petrus besuchte in seinem Predigtdienst auch die Gläubigen in Lydda. Hier heilte er Äneas, den die Gicht seit acht Jahren ans Bett gefesselt hatte. „Jesus der Christus macht dich gesund“, sagte der Apostel, „steh auf und mache dir dein Bett selbst!“ „Und sogleich stand er auf. Und alle, die in Lydda und Saron wohnten, sahen ihn; und sie bekehrten sich zu dem Herrn.“ Apostelgeschichte 9,34f. DAp.87.1 Teilen

In Joppe, nahe bei Lydda, wohnte eine Frau mit Namen Tabea, die wegen ihrer guten Werke sehr beliebt war. Sie war eine würdige Jüngerin Jesu und ihre Lebenszeit war mit Taten der Wohltätigkeit ausgefüllt. Sie wusste, wer unbedingt Kleidung und Anteilnahme bedurfte, und diente freiwillig den Armen und Sorgenbeladenen. Ihre geschickten Finger waren flinker als ihre Zunge. DAp.87.2 Teilen

„Und es geschah in jenen Tagen, dass sie krank wurde und starb.“ Die Gemeinde in Joppe vermisste sie sehr, und als die Gläubigen hörten, dass Petrus in Lydda war, sandten sie Boten, „zwei Männer zu ihm und baten ihn: Säume nicht, zu uns zu kommen! Petrus aber stand auf und kam zu ihnen. Und als er hingekommen war, führten sie ihn hinauf in das Obergemach, und es traten zu ihm alle Witwen, weinten und zeigten ihm die Röcke und Kleider; welche die Tabea gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war.“ Apostelgeschichte 9,37-39. Weil Tabea ihr Leben in den Dienst für andere stellte, ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen um sie trauerten und man Tränen um sie vergoss. DAp.87.3 Teilen

Das Herz des Apostels wurde von Mitleid bewegt, als er ihren Kummer mitbekam. Er hieß die weinenden Freunde das Zimmer zu verlassen, kniete nieder und betete innig zu Gott, der Tabea das Leben und die Gesundheit wiederzuschenken. Dann wandte er sich zu der Toten und sprach: „Tabea, stehe auf. Und sie tat ihre Augen auf; und da sie Petrus sah, setzte sie sich aufrecht.“ Apostelgeschichte 9,40. Tabea hatte der Gemeinde wertvolle Dienste erwiesen, und Gott hielt es für gut, sie aus Feindesland zurückzubringen, damit ihre Geschicklichkeit und Tatkraft auch weiterhin anderen zum Segen sein konnten und damit durch diese Bekundung Seiner Macht Gottes Werk gestärkt werden sollte. DAp.87.4 Teilen

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Während sich Petrus noch in Joppe aufhielt, wurde er von Gott berufen, dem Kornelius in Cäsarea das Evangelium zu bringen. DAp.88.1 Teilen

Kornelius war ein römischer Hauptmann, wohlhabend und von edler Herkunft, der eine Vertrauens- und Ehrenstellung bekleidete. Seiner Geburt, Erziehung und Bildung nach ein Heide, hatte er durch Kontakt mit den Juden Gotteserkenntnis erlangt und diente Ihm nun mit ganzem Herzen, indem er die Aufrichtigkeit seines Glaubens durch Mitleid mit den Armen bewies. Er war aufgrund seiner Wohltätigkeit überall bekannt und stand bei Juden und Heiden wegen seines rechtschaffenen Lebenswandels in gutem Ruf. Auf alle, mit denen er in Kontakt kam, übte er einen segensreichen Einfluss aus. Die Heilige Schrift berichtet über ihn: „Er war ein gottesfürchtiger Mann, der mit allen in seinem Haus den Gott Israels achtete. Kornelius unterstützte die Bedürftigen und betete regelmäßig zu Gott.“ Apostelgeschichte 10,2 (NL). DAp.88.2 Teilen

Weil Kornelius an Gott als den Schöpfer Himmels und der Erde glaubte, ehrte er Ihn und anerkannte Seine Autorität, indem er Gottes Rat in allen Angelegenheiten seines Lebens suchte. In seinem Familienleben wie auch in seinen Dienstpflichten war er Jahwe gegenüber treu. Daheim hatte er Gott einen Altar errichtet, denn er wagte es nicht, ohne Gottes Hilfe seine Pläne auszuführen oder Verantwortungen zu tragen. DAp.88.3 Teilen

Obwohl Kornelius den Prophezeiungen glaubte und auf das Kommen des Messias wartete, wusste er nichts vom Evangelium, wie es sich im Leben und Sterben Christi zeigte. Er war kein Glied der jüdischen Gemeinde, und die Rabbiner würden ihn für einen Heiden und für unrein angesehen haben. Aber derselbe heilige Wächter, der von Abraham sagte: „Ich kenne ihn“, kannte auch Kornelius und sandte ihm eine direkte Botschaft vom Himmel. 1.Mose 18,19 (Zürcher). DAp.88.4 Teilen

Während er betete, erschien ihm der Engel des Herrn. Als der Hauptmann sich mit seinem Namen angesprochen hörte, fürchtete er sich, doch er wusste, dass der Botschafter von Gott kam und fragte: „Was ist, Herr?“ Der Engel antwortete: „Deine Gebete und deine Almosen sind hinaufgekommen vor Gott, so dass er ihrer gedacht hat! Und nun sende Männer nach Joppe und lass Simon holen mit dem Beinamen Petrus. Dieser ist zu Gast bei einem Gerber Simon, dessen Haus am Meer liegt.“ Apostelgeschichte 10,4-6. DAp.88.5 Teilen

Die Genauigkeit dieser Anweisung, in der sogar die Berufsbezeichnung jenes Mannes genannt wird, bei dem Petrus zu Gast war, beweist doch, dass der Himmel die Geschichte und Taten der Menschen in jedem Abschnitt ihres Lebens kennt. Gott ist ebenso gut mit den Erfahrungen und dem Wirken des einfachen Arbeiters vertraut, wie mit denen des Königs auf seinem Thron. DAp.88.6 Teilen

„Und nun sende Männer nach Joppe und lass Simon holen.“ Auf diese Weise bewies Gott seine Achtung vor dem Evangeliumsdienst und Seiner organisierten Gemeinde. Der Engel war nicht beauftragt, Kornelius die Geschichte des Kreuzes mitzuteilen. Ein Mensch, der wie der Hauptmann selbst, den menschlichen Schwächen und Versuchungen ausgesetzt war, sollte ihm vom gekreuzigten und auferstandenen Heiland erzählen. DAp.88.7 Teilen

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Gott wählt zu seinen Vertretern unter den Menschen keine Engel, die nie gefallen sind, sondern menschliche Wesen mit den gleichen Schwachheiten, wie jene sie haben, die sie versuchen zu erretten. Christus selbst wurde Mensch, um die Menschheit erreichen zu können. Ein göttlich-menschlicher Heiland war nötig, um der Welt Erlösung zu bringen. Und nun ist Männern und Frauen die heilige Pflicht anvertraut, „den unausforschlichen Reichtum des Christus zu verkündigen“. Epheser 3,8. DAp.89.1 Teilen

In Seiner Weisheit bringt der Herr die nach Wahrheit Suchenden mit denen in Kontakt, die die Wahrheit kennen. Es ist der Plan des Himmels, dass diejenigen, die Licht empfangen haben, es denen weitergeben, die sich in Finsternis befinden. Menschen, die ihre Kraft aus der großen Quelle der Weisheit schöpfen, werden zu Werkzeugen gemacht, durch die das Evangelium seine umwandelnde Kraft auf Herz und Sinn ausübt. DAp.89.2 Teilen

Kornelius gehorchte der himmlischen Anweisung freudig. „Als nun der Engel, der mit Kornelius redete, hinweggegangen war, rief er zwei seiner Hausknechte und einen gottesfürchtigen Kriegsknecht von denen, die stets um ihn waren, und erzählte ihnen alles und sandte sie nach Joppe.“ Apostelgeschichte 10,7f. DAp.89.3 Teilen

Der Engel ging nach seiner Unterredung mit Kornelius auch zu Petrus in Joppe. Dieser befand sich zu der Zeit gerade im Gebet auf dem Dach jenes Hauses, wo er zu Gast war, und wir lesen von ihm: „Er hatte großen Hunger. Doch während das Essen zubereitet wurde, hatte er eine Vision.“ Apostelgeschichte 10,10 (NL). Petrus hungerte nicht nur nach leiblicher Speise, sondern als er vom Dach die Stadt Joppe mit ihrer Umgebung betrachtete, hungerte ihn auch nach der Erlösung seiner Landsleute. Er hatte ein brennendes Verlangen, ihnen die Prophezeiungen der Schrift bekannt zu machen, die auf das Leiden und Sterben Christi hinwiesen. DAp.89.4 Teilen

In der Vision sah Petrus „den Himmel geöffnet und ein Gefäß zu ihm herabkommen, wie ein großes, leinenes Tuch, das an vier Enden gebunden war und auf die Erde niedergelassen wurde; darin waren all die vierfüßigen Tiere der Erde und die Raubtiere und die kriechenden Tiere und die Vögel des Himmels. Und eine Stimme sprach zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen! Und eine Stimme sprach wiederum, zum zweiten Mal, zu ihm: Was Gott gereinigt hat, das halte du nicht für gemein! Dies geschah dreimal, und dann wurde das Gefäß wieder in den Himmel hinaufgezogen“. Apostelgeschichte 10,11-16. DAp.89.5 Teilen

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Diese Vision enthielt für Petrus sowohl Tadel als auch Unterweisung. Sie zeigte ihm Gottes Absicht: Dass durch Christi Tod die Heiden Miterben der Segnungen des Heils mit den Juden werden sollten. Bisher hatte keiner der Jünger den Heiden das Evangelium gepredigt. Im Denken der Jünger bestand immer noch diese Scheidewand, die doch durch Christi Tod niedergerissen war. Und so hatte sich ihr Wirken bisher allein auf die Juden beschränkt, während sie die Heiden als von den Segnungen des Evangeliums ausgeschlossen betrachteten. Jetzt aber versuchte der Herr, Petrus die weltweite Ausbreitung des göttlichen Plans zu zeigen. DAp.90.1 Teilen

Schon viele Heiden hatten den Predigten von Petrus und der anderen Apostel begierig zugehört, auch waren schon viele der griechischen Juden christusgläubig geworden, aber die Bekehrung von Kornelius sollte unter den Heiden die erste bedeutende sein. DAp.90.2 Teilen

Für die Gemeinde Christi war die Zeit für eine völlig neue Wirkungsphase gekommen. Nun sollte die Tür weit geöffnet werden, die viele der jüdischen Bekehrten den Heiden verschlossen hatten. Die Heiden, welche das Evangelium annahmen, sollten von nun an den jüdischen Jüngern gleichgestellt sein, ohne dazu gezwungen zu werden, sich beschneiden zu lassen. DAp.90.3 Teilen

Wie vorsichtig arbeitete der Herr, um das Vorurteil gegen die Heiden zu beseitigen, das sich infolge seiner jüdischen Erziehung so fest in das Gemüt von Petrus eingegraben hatte! Durch die Vision von dem Tuch mit seinem Inhalt versuchte Er das Denken des Apostels von diesem Vorurteil zu befreien und ihn die wichtige Wahrheit zu lehren, dass es im Himmel kein Ansehen der Person gibt, sondern Juden und Griechen vor Gott gleichviel wert sind und dass durch Christus auch die Heiden an den Segnungen und Vorrechte des Evangeliums werden teilhaben können. Während Petrus noch über die Bedeutung dieser Vision nachdachte, kamen die von Kornelius gesandten Männer in Joppe an und erschienen vor seiner Herberge. Da sprach der Geist zu ihm: „Siehe, drei Männer suchen dich! Darum steh auf, steige hinab und ziehe ohne Bedenken mit ihnen, denn ich habe sie gesandt!“ Apostelgeschichte 10,19f. DAp.90.4 Teilen

Dies war für Petrus kein angenehmer Befehl. Weil er es jedoch nicht wagte, ungehorsam zu sein, erfüllte er, nicht ohne bei jedem Schritt zu zögern, die ihm auferlegte Pflicht. Er stieg „zu den Männern hinab, die von Kornelius zu ihm gesandt worden waren, und sprach: Siehe, ich bin der, den ihr sucht. Was ist der Grund für euer Kommen?“ Apostelgeschichte 10,21. Darauf hin berichteten sie von ihrem ungewöhnlichen Auftrag: „Kornelius, der Hauptmann, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, der ein gutes Zeugnis hat bei dem ganzen Volk der Juden, hat von einem heiligen Engel die Weisung erhalten, dich in sein Haus holen zu lassen, um Worte von dir zu hören.“ Apostelgeschichte 10,22. DAp.90.5 Teilen

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Der soeben von Gott empfangenen Anweisung gehorsam, versprach der Apostel, mit ihnen zu gehen. Am nächsten Morgen machte er sich in Begleitung von sechs seiner Brüder auf den Weg nach Cäsarea. Diese sollten Zeugen von allem sein, was Petrus während seines Besuchs bei den Heiden sagen oder tun würde, denn Petrus wusste wohl, dass er sich wegen einer so offenkundigen Übertretung der jüdischen Lehren zu verantworten hätte. DAp.91.1 Teilen

Als Petrus das Haus des Heiden betrat, begrüßte Kornelius ihn nicht wie einen gewöhnlichen Besucher, sondern wie einen vom Himmel Geehrten und von Gott Gesandten. Es ist orientalische Sitte, sich bei der Begrüßung von Fürsten und anderen hohen Würdenträgern zu verbeugen. Ebenso verbeugen sich Kinder vor ihren Eltern. Aber Kornelius, von Ehrfurcht vor dem ihm zur Unterweisung von Gott gesandten überwältigt, fiel dem Apostel zu Füßen und betete ihn an. Petrus, von Entsetzen ergriffen, richtete den Hauptmann auf und sprach: „Steh auf! Ich bin ein Mensch wie du!“ Apostelgeschichte 10,26. DAp.91.2 Teilen

Plötzlich wurde die Predigt durch das Herabkommen des Heiligen Geistes unterbrochen. „Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten. Und alle Gläubigen aus der Beschneidung, die mit Petrus gekommen waren, gerieten außer sich vor Staunen, dass die Gabe des Heiligen Geistes auch über die Heiden ausgegossen wurde. Denn sie hörten sie in Sprachen reden und Gott hoch preisen. DAp.91.3 Teilen

Da ergriff Petrus das Wort: Kann auch jemand diesen das Wasser verwehren, dass sie nicht getauft werden sollten, die den Heiligen Geist empfangen haben gleichwie wir? Und er befahl, dass sie getauft würden im Namen des Herrn. Da baten sie ihn, etliche Tage zu bleiben.“ Apostelgeschichte 10,44-48. DAp.91.4 Teilen

Somit wurde das Evangelium denen gebracht, die „Fremdlinge und Gäste“ gewesen waren, um sie zu „Mitbürgern der Heiligen“ und zu „Gottes Hausgenossen“ zu machen. Epheser 2,19. Die Bekehrung von Kornelius und seiner Verwandtschaft war nur die Erstlingsfrucht einer Ernte, die reif zum Einholen war. Von diesem Heim aus nahm ein weit reichendes Gnadenwerk für diese heidnische Stadt seinen Anfang. DAp.91.5 Teilen

Noch heute sucht Gott nach Menschen unter den Hohen und Niedrigen. Es gibt viele, die wie Kornelius sind und die der Herr mit Seinem Werk in der Welt verbinden möchte. Sie sympathisieren mit dem Volk Gottes, aber ihre Bindungen an die Welt sind stark. Sie benötigen sittlichen Mut, damit sie ihre Stellung auf Christi Seite einnehmen. Für diese Menschen, die sich aufgrund ihrer Verantwortungen und Beziehungen in so großer Gefahr befinden, sollten besondere Bemühungen unternommen werden. DAp.91.6 Teilen

Gott sucht ernste, demütige Arbeiter, die den höheren Bevölkerungsschichten das Evangelium bringen. Es sollen noch Wunder in Form echter Bekehrungen geschehen — Wunder, wie man sie jetzt noch nicht erlebt hat. Selbst die Größten der Erde stehen nicht außerhalb des Machtbereichs eines Wunder wirkenden Gottes. Wenn Seine Mitarbeiter ihre Gelegenheiten wahrnähmen und ihre Pflicht unerschrocken und treu erfüllten, dann würde Gott gebildete und einflussreiche Menschen, in verantwortlichen Stellungen bekehren. Durch die Kraft des Heiligen Geistes würden viele die göttlichen Grundsätze annehmen. Zur Wahrheit bekehrt, würden sie in Gottes Hand Werkzeuge zur Verbreitung des Lichts werden. Sie empfänden auch eine besondere Last für andere aus dieser vernachlässigten Schicht. Zeit und Geld würden dem Werk des Herrn geweiht werden, und der Gemeinde kämen neue Wirksamkeit und Stärkung zu. DAp.91.7 Teilen

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Weil Kornelius allen von Gott empfangenen Anweisungen gehorsam war, lenkte Gott die Ereignisse so, dass ihm mehr Wahrheit zuteil wurde. Ein Botschafter aus den himmlischen Höfen wurde sowohl zum römischen Offizier als auch zu Petrus gesandt, damit Kornelius mit jemanden in Kontakt käme, der ihn zu größerem Licht führen konnte. DAp.92.1 Teilen

Es gibt in unserer Welt viele, die dem Reich Gottes näher sind, als wir annehmen. Gott hat in dieser dunklen sündigen Welt viele kostbare Edelsteine, denen Er Seine Botschafter senden möchte. Überall befinden sich Menschen, die bereit sind, sich auf Christi Seite zu stellen. Viele werden die Wahrheit Gottes mehr achten, als jeden irdischen Vorteil und treue Lichtträger werden. Von Gottes Liebe gedrungen werden sie andere ermutigen, zu Ihm zu kommen. DAp.92.2 Teilen

Als die Gläubigen in Judäa erfuhren, dass Petrus das Haus eines Heiden betreten und den dort Versammelten das Evangelium gepredigt habe, waren sie überrascht und gekränkt. Sie befürchteten, dass solch ein Verhalten, das ihnen vermessen erschien, seiner Lehrtätigkeit hinderlich werden würde. Als sie Petrus das nächste Mal sahen, traten sie ihm mit strengem Tadel entgegen: „Du bist zu Männern gegangen, die nicht Juden sind, und hast mit ihnen gegessen!“ Apostelgeschichte 11,3. DAp.92.3 Teilen

Petrus erklärte ihnen die ganze Angelegenheit. Er erzählte seine Erfahrung bezüglich der Vision und wie er durch sie ermahnt worden sei, nicht länger mehr am zeremoniellen Unterschied zwischen Beschnittenen und Unbeschnittenen festzuhalten, noch die Heiden für unrein zu halten. Dann erzählte er ihnen von den an ihn ergangenen Befehl, zu den Heiden zu gehen, von dem Erscheinen der Boten, seiner Reise nach Cäsarea und von dem Zusammentreffen mit Kornelius. Er berichtete ihnen auch von dem Hauptinhalt seiner Unterredung mit dem Hauptmann, wobei dieser ihm von seiner Vision erzählt habe, in der er angewiesen wurde, Petrus holen zu lassen. DAp.92.4 Teilen

„Als ich aber zu reden anfing“, sprach er, „fiel der Heilige Geist auf sie, gleichwie auf uns am Anfang. Da dachte ich an das Wort des Herrn, wie er sagte: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit Heiligem Geist getauft werden. Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe verliehen hat wie auch uns, nachdem sie an den Herrn Jesus Christus gläubig geworden sind, wer war ich denn, dass ich Gott hätte wehren können?“ Apostelgeschichte 11,15-17. DAp.92.5 Teilen

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Als die Gläubigen dies hörten, waren sie still und davon überzeugt, dass Petrus durch sein Verhalten nur Gottes Plan ausgeführt habe. Ihre Vorurteile und ihr Exklusivitätsdenken standen im schärfsten Gegensatz zum Geist des Evangeliums. Sie lobten Gott und sprachen: „So hat Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben führt!“ Apostelgeschichte 11,18. DAp.93.1 Teilen

Auf diese Weise wurde ohne Streit mit alten Vorurteilen gebrochen sowie dem seit Jahrhunderten bestehenden traditionellen Abnabelns ein Ende gemacht und gleichzeitig der Weg für die Verkündigung des Evangeliums unter den Heiden der Weg bereitet. DAp.93.2 Teilen

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