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Kapitel 25: Die Briefe an die Thessalonicher
Kapitel 25: Die Briefe an die Thessalonicher
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Auf Grundlage von 1.Thessalonicher; 2.Thessalonicher DAp.167 Teilen

Die Ankunft des Silas und Timotheus aus Mazedonien hatte Paulus, der noch in Korinth verweilte, sehr erfreut. Sie überbrachten ihm „gute Nachricht“ vom Glauben und von der Liebe derer, die während des ersten Besuchs der Evangeliumsboten in Thessalonich die Wahrheit angenommen hatten. 1.Thessalonicher 3,6. Paulus empfand ein herzliches Mitgefühl mit diesen Gläubigen, die inmitten von Anfechtungen und Widerwärtigkeiten Gott treu geblieben waren. Er sehnte sich danach, sie persönlich zu besuchen. Weil dies zurzeit jedoch nicht möglich war, schrieb er ihnen einen Brief. DAp.167.1 Teilen

In diesem Brief an die Gemeinde in Thessalonich drückt der Apostel seinen Dank gegenüber Gott aus für die erfreuliche Nachricht über ihr Wachstum im Glauben. „Dadurch sind wir, liebe Brüder“, schrieb er, „euretwegen getröstet worden in aller unsrer Not und Bedrängnis durch euren Glauben; denn nun sind wir wieder lebendig, wenn ihr fest steht in dem Herrn. Denn wie können wir euretwegen Gott genug danken für all die Freude, die wir an euch haben vor unserm Gott? Wir bitten Tag und Nacht inständig, dass wir euch von Angesicht sehen, um zu ergänzen, was an eurem Glauben noch fehlt.“ 1.Thessalonicher 3,7-10. DAp.167.2 Teilen

„Wir danken Gott allezeit für euch alle, wenn wir euch erwähnen in unseren Gebeten, indem wir unablässig gedenken an euer Werk im Glauben und eure Bemühung in der Liebe und euer standhaftes Ausharren in der Hoffnung auf unseren Herrn Jesus Christus vor unserem Gott und Vater.“ 1.Thessalonicher 1,2f. DAp.167.3 Teilen

Viele von den Gläubigen in Thessalonich hatten sich „bekehrt ... zu Gott von den Abgöttern, zu dienen dem lebendigen und wahren Gott“. 1.Thessalonicher 1,9. Sie hatten „das Wort unter viel Bedrängnis aufgenommen“, und ihre Herzen waren erfüllt „mit Freuden im Heiligen Geist“. 1.Thessalonicher 1,6. Der Apostel erklärte, dass sie mit ihrer Treue in der Nachfolge des Herrn „Vorbilder geworden“ sind „für alle Gläubigen in Mazedonien und Achaja“. 1.Thessalonicher 1,7. Diese anerkennenden Worte hatten ihre Berechtigung. „Denn von euch aus ist das Wort des Herrn erklungen; nicht nur in Mazedonien und Achaja, sondern überall ist euer Glaube an Gott bekannt geworden.“ 1.Thessalonicher 1,8. Die Gläubigen in Thessalonich waren wirkliche Missionare. Ihre Herzen brannten vor Eifer für ihren Heiland, der sie erlöst hatte von der Furcht „vor dem zukünftigen Zorn“. 1.Thessalonicher 1,10. Durch Christi Gnade hatte sich in ihrem Leben eine wunderbare Umwandlung vollzogen, und das Wort des Herrn war von Kraft begleitet, wenn es von ihnen verkündet wurde. Herzen sind durch die gepredigten Wahrheiten gewonnen und Menschen der Zahl der Gläubigen hinzugefügt worden. DAp.167.4 Teilen

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In seinem ersten Brief an die Thessalonicher wies Paulus auf die Art und Weise seines Wirkens unter ihnen hin. Er erklärte, dass er nicht versucht habe, Menschen durch Betrug oder List zu gewinnen: „Denn unsere Verkündigung entspringt nicht dem Irrtum, noch unlauteren Absichten, noch geschieht sie in listigem Betrug; sondern so wie wir von Gott für tauglich befunden wurden, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir auch — nicht als solche, die den Menschen gefallen wollen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. Denn wir sind nie mit Schmeichelworten gekommen, wie ihr wisst, noch mit verblümter Habsucht — Gott ist Zeuge ?; wir haben auch nicht Ehre von Menschen gesucht, weder von euch noch von anderen, obgleich wir als Apostel des Christus würdevoll hätten auftreten können, sondern wir waren liebevoll in eurer Mitte, wie eine stillende Mutter ihre Kinder pflegt. Und wir sehnten uns so sehr nach euch, dass wir willig waren, euch nicht nur das Evangelium Gottes mitzuteilen, sondern auch unser Leben, weil ihr uns lieb geworden seid.“ 1.Thessalonicher 2,3-8. DAp.168.1 Teilen

Dann fuhr der Apostel fort: „Ihr selbst seid Zeugen, und auch Gott, wie heilig, gerecht und untadelig wir bei euch, den Gläubigen, gewesen sind; ihr wisst ja, wie wir jeden Einzelnen von euch ermahnt und ermutigt haben wie ein Vater seine Kinder, und euch ernstlich bezeugt haben, dass ihr so wandeln sollt, wie es Gottes würdig ist, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft. Darum danken wir auch Gott unablässig, dass ihr, als ihr das von uns verkündigte Wort Gottes empfangen habt, es nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das auch wirksam ist in euch, die ihr gläubig seid. ... Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhms? Seid nicht auch ihr es vor unserem Herrn Jesus Christus bei seiner Wiederkunft? Ja, ihr seid unsere Ehre und Freude!“ 1.Thessalonocher 2,10-13.19f DAp.168.2 Teilen

In seinem ersten Thessalonicherbrief bemühte sich Paulus, sie über den wahren Zustand der Toten zu unterrichten. Er sprach von den Verstorbenen als von denen, die schlafen und sich in einem bewusstlosen Zustand befinden: „Ich will euch aber, Brüder, nicht in Unwissenheit lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht traurig seid wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm führen. ... Denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.“ 1.Thessalonicher 4,13f.16f. DAp.168.3 Teilen

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Die Thessalonicher hatten den Gedanken begierig aufgenommen, dass Christus kommen werde, um die lebenden Treuen zu verwandeln und sie zu sich zu nehmen. Sie hatten das Leben ihrer Freunde sorgsam behütet, damit diese nicht sterben und dadurch den Segen verlieren, den sie beim Kommen ihres Herrn zu empfangen hofften. Aber einer nach dem anderen ihrer Lieben war von ihnen genommen worden, und mit großer Traurigkeit hatten sie ihren Toten zum letzten Mal ins Angesicht geschaut, weil sie kaum zu hoffen wagten, sie in einem zukünftigen Leben wieder zu sehen. DAp.169.1 Teilen

Als jedoch der Brief des Apostels geöffnet und verlesen wurde, brachten jene Worte, die über den wahren Zustand der Toten informierten, der Gemeinde viel Freude und Trost. Paulus zeigte ihnen, dass die beim Kommen Christi Lebenden ihrem Herrn nicht früher begegnen würden als die in Jesus Entschlafenen. Die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes würden von den Schlafenden gehört werden, und die Toten in Christus würden auferstehen, noch bevor die Lebenden Unsterblichkeit erhielten. „Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. So tröstet nun einander mit diesen Worten!“ 1.Thessalonicher 4,17f. DAp.169.2 Teilen

Von der Hoffnung und der Freude, die diese Zusicherung der jungen Korinthergemeinde brachte, können wir uns kaum einen Begriff machen. Alle glaubten und schätzten den von ihrem geistlichen Vater gesandten Brief, und ihre Herzen schlugen ihm in Liebe entgegen. Wohl hatte er ihnen diese Dinge schon zuvor gesagt, aber zu jener Zeit hatten sie sich darum bemüht, Lehren zu erfassen, die ihnen neu und fremd erschienen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass einige Punkte sich ihrem Verständnis nicht deutlich genug eingeprägt hatten. Doch sie hungerten nach Wahrheit und so gab ihnen dieser Brief von Paulus neue Hoffnung und Kraft, sowie einen festeren Glauben an Christus und eine tiefere Liebe zu Ihm, der durch Seinen Tod Leben und Unsterblichkeit ans Licht gebracht hatte. DAp.169.3 Teilen

Nun freuten sie sich in dem Wissen, dass ihre gläubigen Freunde aus dem Grab auferstehen würden, um ewig im Reich Gottes zu leben. Die Finsternis, welche die Ruhestätte ihrer Toten umhüllt hatte, war gewichen. Neuer Glanz krönte den christlichen Glauben, und sie sahen in Christi Leben, seinem Tod und der Auferstehung eine neue Herrlichkeit. DAp.169.4 Teilen

„So wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm führen“, schrieb Paulus. Viele legen diese Stelle so aus, als ob Christus die Entschlafenen mit sich vom Himmel herab bringen würde, doch Paulus meinte, gleichwie Christus von den Toten auferweckt wurde, so werde der Herr auch die schlafenden Heiligen aus ihren Gräbern hervorrufen und sie mit sich in den Himmel nehmen. Welch ein wertvoller Trost! Welch eine herrliche Hoffnung — nicht nur für die Gemeinde in Thessalonich, sondern für alle Christen, egal wo immer sie sich befinden! DAp.169.5 Teilen

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Während Paulus in Thessalonich tätig war, hatte er über die Zeichen der Zeit so gründlich gelehrt und eingehend gezeigt, welche Ereignisse dem Erscheinen des Menschensohns in den Wolken des Himmels vorausgehen würden, dass er es nicht für nötig hielt, ausführlich darüber zu schreiben. Er verwies jedoch ausdrücklich auf seine früheren Unterweisungen: „Von den Zeiten und Zeitpunkten aber braucht man euch Brüdern nicht zu schreiben. Denn ihr wisst ja genau, dass der Tag des Herrn so kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie nämlich sagen werden: ‚Friede und Sicherheit‘, dann wird sie das Verderben plötzlich überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.“ 1.Thessalonicher 5,1-3. DAp.170.1 Teilen

Es gibt heute viele Leute, die ihre Augen vor den Zeichen verschließen, die Jesus den Menschen gegeben hat, um sie auf Sein Kommen hinzuweisen. Sie versuchen alle Befürchtungen zu beschwichtigen, während gleichzeitig die Zeichen des Endes sich schnell erfüllen und die Welt jener Zeit entgegen eilt, wenn der Menschensohn in den Wolken des Himmels erscheinen soll. Paulus lehrt, dass es problematisch ist, den Zeichen gegenüber gleichgültig zu sein, die der Wiederkunft Christi vorausgehen. Wer sich dieser Vernachlässigung schuldig macht, den nennt er ein Kind der Nacht und der Finsternis. Er ermutigt die Eifrigen und Wachsamen so: „Ihr aber, Brüder, seid nicht in der Finsternis, dass euch der Tag wie ein Dieb überfallen könnte; ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht an noch der Finsternis. So lasst uns auch nicht schlafen wie die anderen, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein!“ 1.Thessalonicher 5,4-6. DAp.170.2 Teilen

Die Unterweisungen des Apostels hierüber sind für die Gemeinde unserer Zeit besonders wichtig. Auf alle, die kurz vor dem Ende aller Dinge leben, sollten die folgenden Worte von Paulus besonders nachhaltig wirken: „Wir aber, die wir dem Tag angehören, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Brustpanzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil. Denn Gott hat uns nicht zum Zorngericht bestimmt, sondern zum Besitz des Heils durch unseren Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit wir, ob wir wachen oder schlafen, zusammen mit ihm leben sollen.“ 1.Thessalonicher 5,8-10. DAp.170.3 Teilen

Der wachsame Christ ist ein arbeitender Christ und strebt eifrig danach, alles in seiner Macht Stehende zur Förderung des Evangeliums zu tun. In dem Maße, wie die Liebe zu seinem Erlöser wächst, nimmt auch die Liebe zu seinen Mitmenschen zu. Er durchlebt zwar schwere Versuchungen, wie sie sein Meister ebenfalls erlebte, aber er lässt sich durch Leiden nicht die Stimmung verderben noch seinen Seelenfrieden rauben. Weiß er doch, dass alle Trübsale, wenn sie recht hingenommen werden, ihn veredeln und reinigen, sowie enger mit Christus verbinden. Alle, die an Christi Leiden teilhaben, werden auch Seines Trostes und schließlich Seiner Herrlichkeit teilhaftig werden. DAp.170.4 Teilen

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„Wir bitten euch aber, ihr Brüder, dass ihr diejenigen anerkennt, die an euch arbeiten und euch im Herrn vorstehen und euch zurechtweisen, und dass ihr sie umso mehr in Liebe achtet um ihres Werkes willen. Lebt im Frieden miteinander!“ 1.Thessalonicher 5,12f. DAp.171.1 Teilen

Die gläubigen Thessalonicher wurden in hohem Maße von Leuten belästigt, die mit fanatischen Ideen und Lehren unter ihnen auftraten. „unordentlich wandeln und nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben“. 2.Thessalonicher 3,11. Die Gemeinde war ordnungsgemäß organisiert worden, und Gemeindebeamte waren ernannt, um als Prediger und Diakone zu wirken. Es gab jedoch einige eigenwillige, aufsässige Glieder, die sich denen nicht unterordnen wollten, die in der Gemeinde verantwortliche Stellungen bekleideten. Sie beanspruchten nicht nur das Recht auf ihr eigenes Urteil, sondern auch, ihre Ansichten der Gemeinde öffentlich aufdrängen zu dürfen. Deshalb richtete Paulus des Augenmerk der Thessalonicher auf die Achtung und Ehrerbietung, die denen zustehen, die erwählt sind, um leitende Positionen in der Gemeinde einzunehmen. DAp.171.2 Teilen

Darauf bedacht, dass die gläubigen Thessalonicher in der Furcht Gottes wandeln mögen, legte der Apostel ihnen die Notwendigkeit nahe, in ihrem Alltag praktische Frömmigkeit zu offenbaren. „Weiter nun, ihr Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus, dass ihr in dem noch mehr zunehmt, was ihr von uns empfangen habt, nämlich wie ihr wandeln und Gott gefallen sollt. Denn ihr wisst, welche Gebote wir euch gegeben haben im Auftrag des Herrn Jesus. Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr euch der Unzucht enthaltet. ... Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern zur Heiligung.“ 1.Thessalonicher 4,1-3.7. DAp.171.3 Teilen

Der Apostel fühlte sich sehr für das geistliche Wohlergehen derer verantwortlich, die durch seine Arbeit bekehrt worden waren. Er wollte, dass sie in der Erkenntnis des alleinigen, wahren Gottes und Jesus Christus, den Er sandte, zunehmen mögen. Oft kam er in seinem Dienst mit kleinen Gruppen von Männern und Frauen zusammen, die Jesus liebten. Dann beugte er sich mit ihnen im Gebet und bat Gott, sie zu lehren, wie sie eine lebendige Verbindung mit Ihm aufrecht erhalten könnten. Oft beriet er sich mit ihnen auch über die besten Methoden, um anderen das Licht des Evangeliums weitergeben zu können. Und oftmals, wenn er von denen getrennt war, für die er auf solche Weise gewirkt hatte, flehte er zu Gott, damit Er sie vor dem Übel bewahre und ihnen helfe, eifrige, aktive Missionare zu sein. DAp.171.4 Teilen

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Einer der stärksten Beweise wahrer Bekehrung ist die Liebe zu Gott und Menschen. Wer Jesus als seinen Erlöser annimmt, empfindet eine tiefe und aufrichtige Liebe zu denen, die denselben wertvollen Glauben mit ihm teilen. Ebenso war es auch mit den Gläubigen in Thessalonich. „Über die Bruderliebe aber“, so schrieb der Apostel, „braucht man euch nicht zu schreiben; denn ihr seid selbst von Gott gelehrt, einander zu lieben, und das tut ihr auch an allen Brüdern, die in ganz Mazedonien sind. Wir ermahnen euch aber, ihr Brüder, dass ihr darin noch mehr zunehmt und eure Ehre darin sucht, ein stilles Leben zu führen, eure eigenen Angelegenheiten zu besorgen und mit euren eigenen Händen zu arbeiten, so wie wir es euch geboten haben, damit ihr anständig wandelt gegenüber denen außerhalb der Gemeinde und niemand nötig habt.“ 1.Thessalonicher 4,9-12. DAp.172.1 Teilen

„Euch aber lasse der Herr wachsen und überströmend werden in der Liebe zueinander und zu allen, gleichwie auch wir sie zu euch haben, damit eure Herzen gestärkt und untadelig erfunden werden in Heiligkeit vor unserem Gott und Vater bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus mit allen seinen Heiligen.“ 1.Thessalonicher 3,12f. DAp.172.2 Teilen

„Wir ermahnen euch aber, Brüder: Verwarnt die Unordentlichen, tröstet die Kleinmütigen, nehmt euch der Schwachen an, seid langmütig gegen jedermann! Seht darauf, dass niemand Böses mit Bösem vergilt, sondern trachtet allezeit nach dem Guten, sowohl untereinander als auch gegenüber jedermann! Freut euch allezeit! Betet ohne Unterlass! Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“ 1.Thessalonicher 5,14-18. DAp.172.3 Teilen

Der Apostel ermahnte die Thessalonicher, die Gabe der Weissagung nicht zu verachten und empfahl die Anwendung von genauer Sorgfalt bei der Unterscheidung des Falschen vom Wahren mit den Worten: „Den Geist dämpft nicht! Die Weissagung verachtet nicht! Prüft alles, das Gute behaltet!“ 1.Thessalonicher 5,19-21. Er bat sie, allen bösen Schein zu meiden und schloss seinen Brief mit dem Gebet: „Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer ganzes Wesen, der Geist, die Seele und der Leib, möge untadelig bewahrt werden bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus! Treu ist er, der euch beruft; er wird es auch tun.“ 1.Thessalonicher 5,23f. DAp.172.4 Teilen

Die Unterweisung über die Wiederkunft Christi, die Paulus den Thessalonichern in seinem ersten Brief gab, stimmte mit seinen früheren Lehren völlig überein. Dennoch waren seine Worte von einigen Brüdern in Thessalonich missverstanden worden. Sie meinten, er habe die Hoffnung geäußert, dass er selbst die Wiederkunft des Heilands noch erleben werde. Dieser Glauben diente dazu, ihre Begeisterung und Erregung zu vermehren. Alle, die zuvor ihre Verantwortungen und Pflichten vernachlässigt hatten, begannen jetzt umso beharrlicher damit, anderen ihre irrtümlichen Ansichten aufzudrängen. DAp.172.5 Teilen

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In seinem zweiten Brief versuchte Paulus, das Missverständnis seiner Belehrung zu berichtigen und seinen wahren Standpunkt klar zu machen. Erneut brachte er sein Vertrauen in ihre Rechtschaffenheit und seine Dankbarkeit darüber zu Ausdruck, dass ihr Glaube stark sei und sie große Liebe zueinander und zum Werk ihres Meisters hätten. Er teilte ihnen auch mit, dass er sie anderen Gemeinden wegen ihrer Geduld und Standhaftigkeit im Glauben als Beispiel hinstellte, wodurch sie tapfer allen Verfolgungen und Anfechtungen widerstanden. Anschließend lenkte er ihren Blick vorwärts auf die Zeit der Wiederkunft Christi, wenn Gottes Volk von all seinen Sorgen und Schwierigkeiten ruhen werde. DAp.173.1 Teilen

Er schrieb: „Darum rühmen wir uns euer unter den Gemeinden Gottes wegen eurer Geduld und eures Glaubens in allen Verfolgungen und Bedrängnissen, die ihr erduldet. ... Denn es ist gerecht bei Gott, mit Bedrängnis zu vergelten denen, die euch bedrängen, euch aber, die ihr Bedrängnis leidet, Ruhe zu geben mit uns, wenn der Herr Jesus sich offenbaren wird vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht in Feuerflammen, Vergeltung zu üben an denen, die Gott nicht kennen und die nicht gehorsam sind dem Evangelium unseres Herrn Jesus. Die werden Strafe erleiden, das ewige Verderben, vom Angesicht des Herrn her und von seiner herrlichen Macht. ... Deshalb beten wir auch allezeit für euch, dass unser Gott euch würdig mache der Berufung und vollende alles Wohlgefallen am Guten und das Werk des Glaubens in Kraft, damit in euch verherrlicht werde der Name unseres Herrn Jesus und ihr in ihm, nach der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus.“ 2.Thessalonicher 1,4.6-9.11f. DAp.173.2 Teilen

Doch vor dem Kommen Christi sollten in der religiösen Welt wichtige, von dem Propheten voraus gesagte Entwicklungen stattfinden. Der Apostel ermahnte sie: „Lasst euch nicht erschüttern und beunruhigen, wenn die Leute sagen, der Tag des Herrn habe schon begonnen. Selbst wenn sie behaupten, sie hätten eine Vision, eine Offenbarung oder sogar einen Brief von uns empfangen, glaubt ihnen nicht. Lasst euch durch ihre Worte auf keinen Fall täuschen! Denn bevor es so weit ist, wird es zu einem Aufstand gegen Gott kommen, und der Mensch der Gesetzlosigkeit wird erscheinen — der, der Verderben bringt. Er wird sich widersetzen und sich über alle Götter erheben und jeden Gegenstand der Verehrung und Anbetung zerstören. Er wird sich in den Tempel Gottes setzen und behaupten, er selbst sei Gott.“ 2.Thessalonicher 2,2-4 (NL). DAp.173.3 Teilen

Die Worte des Apostels sollten nicht falsch ausgelegt und auch nicht so weitergegeben werden, dass er durch eine besondere Offenbarung die Thessalonicher vor der kurz bevorstehenden Wiederkunft Christi gewarnt habe. Eine solche Position würde den Glauben verwirren, denn Enttäuschung führt oft zum Unglauben. Deshalb warnte Paulus die Brüder, dass eine solche Botschaft nicht von ihm komme. Er wies ausdrücklich darauf hin, dass die päpstliche Macht, die der Prophet Daniel so deutlich beschreibt, zuvor aufkommen und Krieg gegen Gottes Volk führen werde. Bevor diese Macht ihr Verderben bringendes, gotteslästerliches Werk nicht ausgeübt hätte, würde es für die Gemeinde vergeblich sein, auf das Kommen ihres Herrn zu warten. „Erinnert ihr euch nicht daran“, fragte er sie, „dass ich euch dies sagte, als ich noch bei euch war?“ 2.Thessalonicher 2,5. DAp.173.4 Teilen

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Schreckliche Anfechtungen sollten auf die wahre Gemeinde zukommen. Schon zu jener Zeit, als der Apostel dieses schrieb, hatte „das Geheimnis der Gesetzlosigkeit“ zu wirken begonnen. 2.Thessalonicher 2,7. DAp.174.1 Teilen

Und die weitere Entwicklung, die in der Zukunft lag, sollte geschehen „gemäß der Wirksamkeit des Satans ... mit jeder Machttat und mit Zeichen und Wundern der Lüge und mit jedem Betrug der Ungerechtigkeit für die, welche verloren gehen.“ 2.Thessalonicher 2,9f (EB). DAp.174.2 Teilen

Besonders ernst ist die Aussage des Apostels über jene, „die verloren gehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können“. 2.Thessalonicher 2,10. Er sagte über alle, welche die Wahrheitsbotschaft vorsätzlich verwerfen würden: „Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, so dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit.“ 2.Thessalonicher 2,11f. Die Menschen können nicht ungestraft die Warnungen verwerfen, die Gott ihnen aus Gnade sendet. Denen, die sich beharrlich von diesen Warnungen abwenden, entzieht Gott Seinen Geist. Damit überlässt er sie den Täuschungen, die sie lieben. DAp.174.3 Teilen

So beschreibt Paulus das unheilvolle Werk jener bösen Macht, das durch die langen finsteren Jahrhunderte der Verfolgung bis hin zu Christi Wiederkunft fortgesetzt werden sollte. Die Gläubigen in Thessalonich hatten auf eine baldige Befreiung gehofft — jetzt wurden sie jedoch ermahnt, mutig und in der Furcht Gottes das vor ihnen liegende Werk in Angriff zu nehmen. DAp.174.4 Teilen

Der Apostel forderte sie auf, ihre Pflichten nicht zu vernachlässigen und sich nicht mit einem untätigen Warten zufrieden zu geben. Wegen ihrer kühnen Hoffnungen auf sofortige Befreiung mussten ihnen das Einerlei des Alltags und der Widerstand, auf den sie stoßen würden, doppelt widerwärtig erscheinen. Deshalb ermahnte er sie zur Standhaftigkeit im Glauben, indem er schrieb: „So steht denn nun fest, ihr Brüder, und haltet fest an den Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch ein Wort oder durch einen Brief von uns. Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und unser Gott und Vater, der uns geliebt hat und uns einen ewigen Trost und eine gute Hoffnung gegeben hat durch Gnade, er tröste eure Herzen und stärke euch in jedem guten Wort und Werk!“ 2.Thess. 2,15-17 „Aber der Herr ist treu; er wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen. Wir trauen euch aber zu im Herrn, dass ihr das tut und auch tun werdet, was wir euch gebieten. Der Herr aber lenke eure Herzen zu der Liebe Gottes und zum standhaften Ausharren des Christus!“ 2.Thessalonicher 3,3-5. DAp.174.5 Teilen

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Die Gläubigen hatten ihre Aufgabe von Gott erhalten. Durch treues Festhalten an der Wahrheit sollten sie anderen das Licht mitteilen, das sie selbst empfangen hatten. Der Apostel gebot ihnen, im Gutes tun nicht müde zu werden und verwies sie dabei auf sein eigenes Beispiel des Fleißes in zeitlichen Dingen, während er zugleich mit unerschütterlichem Eifer für Gottes Sache wirkte. Er tadelte diejenigen, die mit unnützem und ziellosem Zeitvertreib beschäftigt sind und ordnete an, „dass sie mit stiller Arbeit ihr eigenes Brot verdienen“ sollten. 2.Thessalonicher 3,10. Auch machte er es der Gemeinde zur Pflicht, jeden von ihrer Gemeinschaft auszuschließen, der beharrlich die von Gottes Dienern ausgegebenen Anweisungen missachtete. „Doch“, fügte er hinzu, „haltet ihn nicht für einen Feind, sondern weist ihn zurecht als einen Bruder.“ 2.Thessalonicher 3,15. DAp.175.1 Teilen

Auch diesen Brief schloss Paulus mit einem Gebet, dass inmitten der Beschwerden und Anfechtungen des Lebens der Friede Gottes und die Gnade des Herrn Jesu Christi ihnen Trost und Stütze seinen. DAp.175.2 Teilen

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