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Kapitel 29: Eine Warnungsbotschaft
Kapitel 29: Eine Warnungsbotschaft
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Auf Grundlage des 1.Korintherbriefs DAp.195 Teilen

Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth wurde vom Apostel Paulus während der letzten Zeit seines Aufenthalts in Ephesus geschrieben. Für keine andere Gemeinde bekundete er größere Anteilnahme, war er unermüdlicher in seinen Bemühungen als für die Gläubigen in Korinth. Eineinhalb Jahre hatte er unter ihnen gearbeitet, sie auf den gekreuzigten und auferstandenen Heiland als den einzigen Weg zum Heil hingewiesen und sie dazu aufgefordert, sich vertrauensvoll auf die umgestaltende Macht Seiner Gnade zu verlassen. Diejenigen, die sich zum Christentum bekannten, hatte er schon vor ihrer Aufnahme in die Gemeinde eingehend über die Vorrechte und Pflichten des Gläubigen Christen unterwiesen. Ernstlich war er bemüht, ihnen zu helfen, ihrem Taufgelübde treu zu bleiben. DAp.195.1 Teilen

Paulus hatte eine klare Erkenntnis von dem Kampf, den jeder Mensch mit den Mächten des Bösen ausfechten muss, die ihn ständig zu täuschen und zu verstricken suchen. Unermüdlich hatte er gearbeitet, um diejenigen zu stärken und zu festigen, die jung im Glauben waren. Er hatte sie gebeten, sich rückhaltlos Gott auszuliefern, denn er wusste, dass die Sünde nicht gebannt ist, dass Begierden und Leidenschaften um die Herrschaft streiten und dass Versuchungen das Gewissen verwirren, wenn ein Mensch diese Übergabe versäumt. DAp.195.2 Teilen

Solch eine Übergabe muss vollständig sein, dann wird der schwache, zweifelnde, ringende Mensch, der sich dem Herrn ganz übergibt, in unmittelbare Verbindung mit den Kräften gebracht, die ihn befähigen, ein Überwinder zu werden. Der Himmel ist ihm nahe, und er kann zu jeder Zeit bei Anfechtung und Not der Unterstützung und Hilfe barmherziger Engel sicher sein. DAp.195.3 Teilen

Die Gemeindeglieder in Korinth waren von Abgötterei und Sinnlichkeit der verlockendsten Art umgeben. Solange Paulus bei ihnen war, konnten diese Einflüsse nur wenig bei ihnen ausrichten. Sein starker Glaube, seine inbrünstigen Gebete, seine ernsten Ermahnungen, vor allem aber sein gottesfürchtiger Wandel hatten ihnen geholfen, sich um Christi willen selbst zu verleugnen, anstatt an den zweifelhaften Freuden der Sünde Gefallen zu finden. DAp.195.4 Teilen

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Nach der Abreise des Apostels Paulus traten jedoch ungünstige Verhältnisse ein. Das vom Feind gesäte Unkraut ging unter dem Weizen auf und fing in kurzer Zeit an, schlimme Frucht zu bringen. Das war eine Zeit schwerer Prüfungen für die Gemeinde in Korinth. Der Apostel hielt sich nicht mehr bei ihnen auf, um ihren Eifer zu beleben und sie in ihrem Bemühen zu unterstützen, mit Gott in Harmonie zu leben. So wurden viele nach und nach sorglos und gleichgültig. Sie gerieten so unter die Herrschaft ihrer Gefühle und Neigungen. Paulus, der sie so oft angespornt hatte, den hohen Idealen der Reinheit und Aufrichtigkeit nachzustreben, war fern von ihnen. Und so fielen nicht wenige von denen, die bei ihrer Bekehrung ihre üblen Gewohnheiten aufgegeben hatten, wieder in die erniedrigenden Sünden des Heidentums zurück. DAp.196.1 Teilen

Paulus hatte kurz an die Gemeinde geschrieben und sie ermahnt, dass sie „nichts ... zu schaffen haben“ (1.Korinther 5,9) sollten mit Gliedern, die in einem lasterhaften Leben beharren. Aber viele der Gläubigen verdrehten die Worte des Apostels, sie kritisierten das gesagte und rechtfertigten sich, warum sie seine Anweisungen nicht beachteten. DAp.196.2 Teilen

Paulus erhielt von der Gemeinde einen Brief, in dem er wegen verschiedener Anliegen um Rat gefragt wurde. Aber die unter ihnen herrschenden schweren Sünden wurden nicht erwähnt. Durch den Heiligen Geist kam der Apostel jedoch zu der Überzeugung, dass ihm der wahre Zustand der Gemeinde verheimlicht werde und der Brief lediglich ein Versuch sei, ihm Aussagen zu entlocken, die die Schreiber danach für ihre eigenen Absichten auslegen konnten. DAp.196.3 Teilen

Etwa um diese Zeit kamen Glieder aus dem Haushalt Chloes nach Ephesus. Das war eine christliche Familie aus Korinth, die hatte einen guten Ruf. Paulus befragte sie über die dortigen Verhältnisse und erfuhr, dass die Gemeinde durch Spaltungen zerrissen sei. Die Auseinandersetzungen, die schon geherrscht hatten, als Apollos Korinth besuchte, waren noch stärker geworden. Falsche Lehrer verleiteten die Glieder, die Unterweisungen von Paulus zu verachten. Die Glaubenslehren und Verordnungen des Evangeliums waren entstellt worden. Stolz, Götzendienst und Sinnlichkeit nahmen beständig zu unter denen, die einst voll Eifer in ihrem christlichen Wandel gewesen waren. DAp.196.4 Teilen

Aufgrund dieser Schilderung erkannte Paulus, dass seine schlimmsten Befürchtungen weit übertroffen waren. Dennoch dachte er nicht daran, dass seine Arbeit vergeblich gewesen sei. Aus „Angst des Herzens mit viel Tränen“ (2.Korinther 2,4) suchte er Rat bei Gott. Gern hätte er Korinth sogleich besucht, wenn dies der weiseste Weg gewesen wäre. Aber er wusste, dass die Gläubigen in ihrem momentanen Zustand keinen Nutzen von seinem Wirken hätten. Deshalb sandte er zunächst Titus zu ihnen, damit er einem späteren Besuch des Apostels den Weg bereitete. Dann schrieb der Apostel der Gemeinde von Korinth einen der inhaltsvollsten, lehrreichsten und wirksamsten aller seiner Briefe. Dabei stellte er alle persönlichen Empfindungen über das Verhalten jener zurück, die in ihrem Wandel eine solch ungewöhnliche Verderbtheit zeigten, und setzte dagegen sein Vertrauen ganz auf Gott. DAp.196.5 Teilen

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Bemerkenswert klar ging er auf die verschiedenen von der Gemeinde aufgeworfenen Fragen ein und stellte allgemeine Grundsätze auf, deren Befolgung zu einem höheren geistlichen Stand verhelfen konnte. Diese Leute befanden sich in großer Gefahr, und Paulus war der Gedanke unerträglich, es könnte ihm in diesem entscheidenden Augenblick nicht gelingen, ihre Herzen zu erreichen. Treu warnte er sie vor drohenden Gefahren und tadelte sie wegen ihrer Sünden. Erneut wies er sie auf Christus hin und versuchte den Eifer ihrer früheren Hingabe wieder anzufachen. DAp.197.1 Teilen

Der Apostel bekundet seine große Liebe zu den Gläubigen in Korinth durch einen herzlichen Gruß an die Gemeinde. Er erwähnte, welche Erfahrung sie machten, als sie sich vom Götzendienst abwandten, um den wahren Gott anzubeten und Ihm zu dienen. Ferner erinnerte er sie an die Gaben des Heiligen Geistes, die sie empfangen hatten und zeigte ihnen, welche Gnade es sei, im christlichen Wandel beständig voranzukommen, bis sie die Reinheit und Heiligkeit Christi erreicht hatten. „Ihr seid“, so schrieb er, „durch ihn an allen Stücken reich gemacht, an aller Lehre und in aller Erkenntnis. Denn die Predigt von Christus ist in euch kräftig geworden, so dass ihr keinen Mangel habt an irgendeiner Gabe und nur wartet auf die Offenbarung unsres Herrn Jesus Christus. Der wird euch auch fest erhalten bis ans Ende, dass ihr unsträflich seid auf den Tag unsres Herrn Jesus Christus“. 1.Korinther 1,5-8. DAp.197.2 Teilen

Dann sprach Paulus offen von den Zwistigkeiten, die in der Gemeinde von Korinth aufgekommen waren und ermahnte die Glieder, den Streit zu beenden. „Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, kraft des Namens unseres Herrn Jesus Christus“, schrieb er, „dass ihr alle einmütig seid in eurem Reden und keine Spaltungen unter euch zulasst, sondern vollkommen zusammengefügt seid in derselben Gesinnung und in derselben Überzeugung.“ 1.Korinther 1,10. DAp.197.3 Teilen

Der Apostel fühlte sich frei, zu erwähnen, wie und durch wen er von den Spaltungen in der Gemeinde unterrichtet worden war. „Mir ist nämlich, meine Brüder, durch die Leute der Chloe bekanntgeworden, dass Streitigkeiten unter euch sind..“ 1.Korinther 1,11. DAp.197.4 Teilen

Paulus war ein vom Geist Gottes geleiteter Apostel. Die Wahrheiten, die er andere lehrte, hatte er „durch Offenbarung“ (Epheser 3,3) empfangen. Nicht zu jeder Zeit teilte ihm der Herr den Zustand seines Volkes auf diese Weise mit. In diesem Fall hatten Gläubige, denen das Wohl der Gemeinde in Korinth am Herzen lag und die gesehen hatten, wie sich Böses einschlich, den Apostel von dieser Tatsache unterrichtet. Aufgrund bereits früher empfangener göttlicher Offenbarungen war er in der Lage, diese Entwicklung richtig zu beurteilen. Ungeachtet der Tatsache, dass der Herr ihm für diesen besonderen Fall keine neue Offenbarung gab, nahmen alle, die wahrhaft nach Licht suchten, seine Botschaft als vom Geist Christi gewirkt an. Der Herr hatte ihm gezeigt, welche Schwierigkeiten und Gefahren in den Gemeinden aufkommen würden. Als sich nun diese Übelstände entwickelten, erkannte der Apostel ihre Bedeutung. Gott hatte ihn berufen, die Gemeinde zu verteidigen, über die Gläubigen zu wachen und vor Gott für sie Rechenschaft abzulegen. War es deshalb nicht nur richtig, das ernst zu nehmen, was ihm von Gesetzesübertretungen und Streitigkeiten unter ihnen berichtet wurde? Die Ermahnungen, die er ihnen geben musste, waren ebenso vom Geist Gottes eingegeben wie irgendeiner seiner anderen Briefe. DAp.197.5 Teilen

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Der Apostel erwähnte nichts von den falschen Lehrern, die nur darauf aus waren, die Frucht seiner Arbeit zu zerstören. Wegen der Finsternis und der Spaltung in der Gemeinde vermied er es wohlweislich, sie durch solche Hinweise zu erzürnen, denn er befürchtete, etliche könnten dann ganz von der Wahrheit abkommen. Er lenkte vielmehr ihre Aufmerksamkeit auf sein eigenes Wirken unter ihnen. „Als ein weiser Baumeister“, so erklärte er, habe er „den Grund gelegt ...; ein anderer baut darauf“. 1.Korinther 3,10. Damit erhob er sich aber nicht über andere, denn er versicherte: „Wir sind Gottes Mitarbeiter.“ 1.Korinther 3,9. Er beanspruchte nicht, eigene Weisheit zu besitzen, sondern bekannte, dass die göttliche Kraft allein ihn befähigte, die Wahrheit in einer Gott wohlgefälligen Weise zu verkündigen. Vereint mit Christus, dem größten aller Lehrer, war Paulus befähigt worden, Lehren göttlicher Weisheit mitzuteilen, die den Bedürfnissen aller Menschengruppen entsprachen und zu allen Zeiten, an allen Orten und unter allen Bedingungen anwendbar waren. DAp.198.1 Teilen

Zu den bedenklichsten Übeln, die unter den Gläubigen von Korinth aufkamen, gehörte der Rückfall in viele der verderblichen Sitten des Heidentums. Ein ehemalig Bekehrter war so sehr auf die schiefe Bahn geraten, dass er mit seinem unzüchtigen Wandel selbst bei den auf niederer sittlicher Stufe stehenden Heiden Anstoß erregte. Der Apostel ermahnte darum die Gemeinde: „Tut ihr selbst von euch hinaus, wer da böse ist!“ 1.Korinther 5,13. „Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Darum fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, da ihr ja ungesäuert seid!.“ 1.Korinther 5,6f. DAp.198.2 Teilen

Dass die Brüder einander vor Gericht verklagten, war ein weiterer Übelstand, der sich in die Gemeinde eingeschlichen hatte. Dabei gab es genügend Vorkehrungen, um Schwierigkeiten unter den Gläubigen beizulegen. Christus selbst hat deutlich erklärt, wie solche Angelegenheiten in Ordnung gebracht werden sollten. „Sündigt aber dein Bruder“, hatte der Heiland geraten, „so gehe hin und halte es ihm vor zwischen dir und ihm allein. Hört er dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er dich nicht, so nimm noch einen oder zwei zu dir, auf dass jegliche Sache stehe auf zweier oder dreier Zeugen Mund. Hört er die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er die Gemeinde nicht, so sei er dir wie ein Heide und Zöllner. Wahrlich, ich sage euch: ‚Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel los sein.‘“ Matthäus 18,15-18. DAp.198.3 Teilen

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Da die Gläubigen zu Korinth diesen deutlichen Rat aus den Augen verloren hatten, ermahnte und tadelte Paulus sie ganz unmissverständlich: „Wie kann jemand von euch, der eine Beschwerde gegen einen anderen hat, sich bei den Ungerechten richten lassen anstatt bei den Heiligen? Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Wenn nun durch euch die Welt gerichtet werden soll, seid ihr dann unwürdig, über die allergeringsten Dinge zu entscheiden? Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden? Wieviel mehr die Angelegenheiten dieses Lebens? Wenn ihr nun über Angelegenheiten dieses Lebens Entscheidungen zu treffen habt, so setzt ihr solche zu Richtern ein, die bei der Gemeinde nichts gelten! Zur Beschämung sage ich‘s euch: demnach ist also nicht ein einziger Weiser unter euch, der ein unparteiisches Urteil fällen könnte für seinen Bruder; sondern ein Bruder führt Rechtsstreit mit dem anderen, und das vor Ungläubigen! DAp.199.1 Teilen

Es ist ja überhaupt schon ein Schaden unter euch, dass ihr Prozesse miteinander führt. ... Stattdessen übt ihr Unrecht und übervorteilt, und dies gegenüber Brüdern! Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden?“ 1.Korinther 6,1-9. DAp.199.2 Teilen

Satan trachtet ständig danach, Misstrauen, Entfremdung und Hass unter Gottes Volk zu streuen. Wir sind oft versucht zu glauben, dass unsere Rechte angetastet werden, selbst wenn für solche Empfindungen gar keine Ursache vorhanden ist. Alle, die sich selbst mehr lieben als Christus und Sein Werk, werden ihr eigenes Wohl an die erste Stelle setzen und zu jedem Mittel greifen, um es zu hüten und zu wahren. Selbst Christen, die gewissenhaft zu sein scheinen, lassen sich durch Stolz und Eigendünkel davon abhalten, persönlich zu denen zu gehen, die sie im Irrtum befangen glauben, um mit ihnen im Geist Christi zu reden und füreinander zu beten. Anstatt der Weisung des Herrn zu folgen, gehen einige sogar vor Gericht, wenn sie meinen, ihnen sei von ihren Brüdern Unrecht zugefügt worden. DAp.199.3 Teilen

Christen sollten sich nicht an weltliche Gerichte wenden, um Streitigkeiten zu schlichten, die unter Gemeindegliedern aufkommen können. Solche Meinungsverschiedenheiten sollten sie der Weisung Christi gemäß entweder untereinander austragen oder von der Gemeinde schlichten lassen. Selbst wenn ihm Unrecht zugefügt wurde, wird der Nachfolger des sanftmütigen und demütigen Jesus sich „lieber übervorteilen“ (1.Korinther 6,7) lassen, als die Sünde seiner Glaubensbrüder vor der Welt aufzudecken. DAp.199.4 Teilen

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Rechtsstreitigkeiten zwischen Brüdern sind eine Schande für die Sache der Wahrheit. Christen, die einander vor Gericht bringen, setzen die Gemeinde dem Spott ihrer Feinde aus und geben den Mächten der Finsternis Gelegenheit zu frohlocken. Dadurch verwunden sie Christus erneut und beleidigen Ihn öffentlich. Indem sie die Vollmacht der Gemeinde ablehnen, verachten sie Gott, der der Gemeinde Vollmacht verliehen hat. DAp.200.1 Teilen

In diesem Brief ging es Paulus darum, den Korinthern zu zeigen, wie Christi Macht sie vor dem Übel bewahren könne. Er wusste, dass sie durch den Allmächtigen stark sein würden, wenn sie die übermittelten Unterweisungen befolgten. Um ihnen zu helfen, sich von der Knechtschaft der Sünde zu lösen und in der Furcht des Herrn wirklich heilige Menschen zu werden, legte Paulus ihnen die Ansprüche dessen ans Herz, dem sie bei ihrer Bekehrung ihr Leben geweiht hatten. „Ihr ... seid Christi“ und „seid nicht euer eigen“ (1.Korinther 3,23; 1.Korinther 6,19), schrieb er ihnen. „Ihr seid teuer erkauft; darum so preiset Gott an eurem Leibe.“ 1.Korinther 6,20. DAp.200.2 Teilen

Der Apostel schilderte gründlich die Folgen der Abkehr von einem reinen und heiligen Leben und der Hinwendung zu den entarteten Sitten des Heidentums: „Lasset euch nicht irreführen! Weder die Unzüchtigen noch die Götzendiener noch die Ehebrecher ... noch die Diebe noch die Geizigen noch die Trunkenbolde noch die Lästerer noch die Räuber werden das Reich Gottes ererben.“ 1.Korinther 6,9.10. Er bat sie, über die sinnlichen Leidenschaften und Lüste zu herrschen. „Wisset ihr nicht“, fragte er sie, „dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott?“ 1.Korinther 6,19. DAp.200.3 Teilen

Paulus besaß große geistige Fähigkeiten. Zugleich wurde in seinem Leben die Kraft einer ungewöhnlichen Weisheit deutlich, die ihn befähigte, sich sofort in die Lage anderer zu versetzen und mit ihnen fühlen zu können. Das brachte ihn mit anderen in enge Verbindung und befähigte ihn, die guten Kräfte in ihnen zu wecken und sie zu beeinflussen, nach einem besseren Leben zu trachten. Sein Herz war voll aufrichtiger Liebe zu den Gläubigen in Korinth. Er sehnte sich danach, an ihnen eine innerliche Frömmigkeit wahrzunehmen, die sie gegen Versuchungen schützen würde. Er wusste, „Satans Synagoge“ (Offenbarung 2,9) würde ihnen bei jedem Schritt auf ihrem christlichen Pfad entgegen stehen, so dass sie täglich kämpfen müssten. Unter Wachen und Beten hatten sie sich vor den hinterhältigen Angriffen des Feindes zu hüten, der sie in die alten Gewohnheiten und natürlichen Neigungen zurücktreiben möchte. Paulus wusste, dass höhere christliche Erkenntnis nur durch viel Gebet und beständige Wachsamkeit erlangt werden kann. Das versuchte er ihnen einzuschärfen. Er wusste aber auch, dass ihnen in dem gekreuzigten Christus ausreichend Kraft angeboten wurde, die nicht nur die Bekehrung der Seele bewirkte, sondern sie auch befähigte, aller Versuchung zum Bösen zu widerstehen. Mit dem Glauben an Gott als Rüstung und mit Seinem Wort als Waffe im Kampf würden sie zugleich mit innerer Kraft versehen sein, durch die sie die Angriffe des Feindes sicher und erfolgreich abwehren könnten. DAp.200.4 Teilen

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Die Gläubigen in Korinth brauchten eine tiefere Erfahrung in göttlichen Dingen. Sie hatten noch nicht völlig verstanden, was es heißt, Gottes Herrlichkeit zu schauen und von einer Charakterstufe zur anderen verwandelt zu werden. Bis jetzt hatten sie nur die ersten Strahlen der aufgehenden Herrlichkeit geschaut. Paulus wünschte ihnen, dass sie „mit aller Gottesfülle“ (Epheser 3,19) erfüllt würden, dass sie immer mehr den erkennten, der „wie die schöne Morgenröte“ (Hosea 6,3) hervorbricht, und dass sie weitermachten von Christus zu lernen, bis sie zum vollen Licht eines vollkommenen Glaubens des Evangeliums gelangten. DAp.201.1 Teilen

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