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Kapitel 32: Eine freigebige Gemeinde
Kapitel 32: Eine freigebige Gemeinde
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Auf Grundlage des biblischen Berichts DAp.219 Teilen

In seinem ersten Brief an die Korinther erteilte Paulus den Gläubigen Anweisungen über die allgemeinen Grundsätze, nach denen Gottes Werk auf Erden unterstützt werden sollte. Nachdem er von seinem Wirken unter ihnen berichtet hatte, fragte er sie: „Wer zieht denn in den Krieg und zahlt sich selbst den Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von seiner Frucht? Oder wer weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde? Rede ich das nach menschlichem Gutdünken? Sagt das nicht auch das Gesetz? Denn im Gesetz des Mose steht geschrieben: 5.Mose 25,4. ‚Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.‘ Sorgt sich Gott etwa um die Ochsen? Oder redet er nicht überall um unsertwillen? Ja, um unsertwillen ist es geschrieben: Wer pflügt, soll auf Hoffnung pflügen; und wer drischt, soll in der Hoffnung dreschen, dass er seinen Teil empfangen wird.“ DAp.219.1 Teilen

„Wenn wir euch zugut“, fragte der Apostel weiter, „Geistliches säen, ist es dann zu viel, wenn wir Leibliches von euch ernten? Wenn andere dieses Recht an euch haben, warum nicht viel mehr wir? Aber wir haben von diesem Recht nicht Gebrauch gemacht, sondern wir ertragen alles, damit wir nicht dem Evangelium von Christus ein Hindernis bereiten. Wisst ihr nicht, dass, die im Tempel dienen, vom Tempel leben, und die am Altar dienen, vom Altar ihren Anteil bekommen? So hat auch der Herr befohlen, dass, die das Evangelium verkündigen, sich vom Evangelium nähren sollen.“ 1.Korinther 9,7-14. DAp.219.2 Teilen

Damit wies der Apostel hin auf den Plan des Herrn zum Unterhalt der im Tempel dienenden Priester. Alle, die für dieses heilige Amt ausgesondert waren, wurden von ihren Brüdern unterhalten, denen sie geistliche Segnungen vermittelten. „Die Kinder Levi, die das Priestertum empfangen, haben nach dem Gesetz das Recht, den Zehnten zu nehmen vom Volk, das ist von ihren Brüdern.“ Hebräer 7,5. Der Stamm Levi war vom Herrn erwählt worden, um die mit dem Tempel und dem Priestertum verbundenen heiligen Dienste auszuüben. Vom Priester hieß es: „Der Herr, dein Gott, hat ihn erwählt ... dass er stehe im Dienst im Namen des Herrn.“ 5.Mose 18,5. DAp.219.3 Teilen

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Ein Zehntel von allen Erträgen gehörte dem Herrn; den Zehnten vorzuenthalten wurde als Beraubung Gottes angesehen. DAp.220.1 Teilen

Auf diesen Plan zur Finanzierung des Predigtamtes bezog sich Paulus, als er sagte: „So hat auch der Herr angeordnet, dass die, welche das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen.“ 1.Korinther 9,14. Später schrieb er noch an Timotheus: „Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert.“ 1.Timotheus 5,18; Lukas 10,7. DAp.220.2 Teilen

Die Entrichtung des Zehnten war aber nur ein Teil des Planes Gottes zum Unterhalt seiner Diener. Darüber hinaus war die Entrichtung zahlreicher Gaben und Opfer vom Herrn angeordnet. Die Juden wurden unterwiesen, in aller Freigebigkeit der Sache Gottes und dem Wohl der Bedürftigen zu dienen. Bei besonderen Anlässen brachten sie außerdem noch freiwillige Gaben. DAp.220.3 Teilen

Zur Zeit der Ernte und der Weinlese wurden die ersten Früchte des Feldes — Korn, Wein und Öl — dem Herrn als Hebopfer geweiht. Die Nachlese und die Frucht an den Rändern des Feldes wurden den Armen überlassen. Der Erstertrag der Wolle bei der Schafschur und des Kornes beim Weizendreschen wurden ebenfalls Gott übergeben. Genauso wurde es mit der Erstgeburt aller Tiere gehalten, und für den erstgeborenen Sohn wurde ein Lösegeld gezahlt. Die Erstlingsfrüchte wurden im Heiligtum dem Herrn dargebracht und dann den Priestern zur Verfügung gestellt. DAp.220.4 Teilen

Durch diese Anweisungen für Opfer und Gaben wollte der Herr die Israeliten belehren, Ihm in allen Dingen den Vorrang zu geben. Sie wurden stets daran erinnert, dass Gott der Eigentümer ihrer Felder sowie ihrer Klein- und Großviehherden ist und dass Er ihnen Sonnenschein und Regen zum Wachstum der Saat und zum Heranreifen der Ernte schenkt. Alles, was sie besaßen, gehörte eigentlich Ihm. Sie waren lediglich Haushalter Seiner Güter. DAp.220.5 Teilen

Es ist nicht Gottes Wille, dass Christen, die viel größere Segnungen genießen als das jüdische Volk, kärglicher geben als jene. „Welchem viel gegeben ist“, erklärte der Heiland, „bei dem wird man viel suchen.“ Lukas 12,48. Die von den Israeliten geforderte Freigebigkeit diente hauptsächlich dem Wohl des eigenen Volkes. Heute aber erstreckt sich Gottes Werk über die ganze Erde. Christus hat Seinen Nachfolgern die Schätze des Evangeliums ausgehändigt und ihnen damit die Verantwortung übertragen, die frohe Botschaft des Heils aller Welt zu verkündigen. Unsere Verpflichtungen sind viel größer als die des alten Israel. DAp.220.6 Teilen

Je weiter sich Gottes Werk ausbreitet, desto stärker werden die Rufe um Hilfe zunehmen. Um diesen Bitten nachkommen zu können, sollten Christen das Gebot beachten: „Bringt den Zehnten ganz in das Vorratshaus, damit Speise in meinem Haus sei.“ Maleachi 3,10. Wenn alle, die sich zu Christus bekennen, treu ihre Zehnten und Gaben brächten, wäre Gottes Vorratshaus stets gefüllt. Man hätte dann keine Veranlassung, zu Ausstellungen, Lotterien oder anderen Wohltätigkeitsveranstaltungen Zuflucht zu nehmen, um Mittel zur Verbreitung des Evangeliums zu beschaffen. DAp.220.7 Teilen

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Die Menschen stehen in der Versuchung, ihre Mittel zur Befriedigung selbstsüchtiger Wünsche zu verwenden, etwa für Schmuck oder aufwändige Verschönerung ihrer Wohnung. Viele Gemeindeglieder zögern nicht, für derartige Zwecke reichlich, ja sogar verschwenderisch viel auszugeben. Werden sie aber aufgefordert, etwas für die Schatzkammer des Herrn zu opfern, damit sein Werk gebaut werde, dann zaudern sie. Vielleicht geben sie in dem Gefühl, nicht anders zu können, eine viel kleinere Summe, als sie mitunter für unnötige Genüsse aufbringen. Damit bekunden sie keine Liebe zu Christi Dienst, keine ernste Sorge für die Rettung von Menschen. Kein Wunder, wenn dann ihr christliches Leben kränkelt und dahinsiecht. DAp.221.1 Teilen

Ein Mensch, dessen Herz von der Liebe Christi durchdrungen ist, wird es nicht nur als eine Pflicht, sondern auch als eine Freude ansehen, mithelfen zu dürfen beim Fortgang des wichtigsten und heiligsten Werkes, das Menschen je anvertraut wurde und das darin besteht, der Welt den Reichtum der Güte, Barmherzigkeit und Wahrheit Gottes zu zeigen. DAp.221.2 Teilen

Habsucht verleitet die Menschen dazu, Mittel für die Befriedigung selbstsüchtiger Wünsche zurückzuhalten, die rechtmäßigerweise Gott gehören. Solch eine Einstellung aber ist dem Herrn heute ebenso verhasst wie damals, als Er Sein Volk durch Seinen Propheten tadeln ließ: „Darf ein Mensch Gott berauben, wie ihr mich beraubt? Aber ihr fragt: ‚Worin haben wir dich beraubt?‘ In den Zehnten und den Abgaben! Mit dem Fluch seid ihr verflucht worden, denn ihr habt mich beraubt, ihr, das ganze Volk.“ Maleachi 3,8f. DAp.221.3 Teilen

Der Geist der Freigebigkeit ist der Geist, der im Himmel herrscht. In Christi Tod am Kreuz hat er seinen höchsten Ausdruck gefunden. Um unsertwillen gab der Vater Seinen eingeborenen Sohn. Christus wiederum gab sich selbst, nachdem Er alles abgelegt hatte, was Er besaß, um Menschen zu retten. Das Kreuz auf Golgatha ist für jeden Nachfolger Christi eine Aufforderung zur Opferbereitschaft. Dort ist der Grundsatz, bereitwillig zu geben und immer wieder zu geben, veranschaulicht worden. „Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist.“ 1.Johannes 2,6. DAp.221.4 Teilen

Der Geist der Selbstsucht dagegen ist Satans Geist. Der im Leben weltlich denkender Menschen erkennbare Leitsatz heißt: Nimm, nimm! So hoffen sie, Glück und Bequemlichkeit zu erlangen, doch das Ergebnis ist Elend und Tod. DAp.221.5 Teilen

Erst wenn Gott aufhörte, Seine Kinder zu segnen, würde ihre Verpflichtung enden, Ihm zurückzugeben, was Er für sich beansprucht. Sie sollten Ihm nicht nur geben, was Ihm gehört, sondern darüber hinaus als Zeichen ihrer Dankbarkeit freiwillig Gaben in Seine Schatzkammer bringen. Mit freudigem Herzen sollten sie ihrem Schöpfer die Erstlinge aus der Fülle ihrer Güter weihen, das Beste ihres Besitzes, und auch ihren besten und heiligsten Dienst. So werden sie reichlich gesegnet. Gott selbst wird dafür sorgen, dass sie einem bewässerten Garten gleichen, dem es nicht an Wasser fehlt. Wird dann die letzte, große Ernte eingebracht, so werden die Garben, die sie dem Meister bringen können, der Lohn sein für den uneigennützigen Gebrauch der ihnen geliehenen Gaben. DAp.221.6 Teilen

222

Gottes Boten, die berufen sind, sich in ihrer Arbeit voll einzusetzen, sollten nie gezwungen sein, den Kampf ohne die wohlwollende und kräftige Unterstützung ihrer Brüder „auf eigene Kosten“ (1.Korinther 9,7, GN) aufzunehmen. Den Gemeindegliedern kommt es zu, freigebig gegenüber denen zu sein, die anstelle einer anderen Tätigkeit sich ganz dem Dienst Christi weihen. Werden Gottes Diener ermutigt, dann kommt Gottes Sache auch gut voran. Wird ihnen aber durch die Selbstsucht der Menschen die rechtmäßige Unterstützung vorenthalten, so werden ihre Kräfte geschmälert und ihre Einsatzmöglichkeit ernsthaft beschränkt. DAp.222.1 Teilen

Gott kann keinen Gefallen an denen finden, die einerseits vorgeben, Nachfolger Jesu zu sein, es andererseits aber zulassen, dass es Gottes Mitarbeitern, die tatkräftig im Dienst stehen, am Nötigsten zum Lebensunterhalt fehlt. Wer so selbstsüchtig ist, wird einmal Rechenschaft ablegen müssen, nicht nur für den Missbrauch, den er mit dem Geld des Herrn getrieben hat, sondern auch für die Enttäuschungen und den Kummer, die er durch sein Verhalten den treuen Knechten Gottes zugefügt hat. Wer zum Dienst des Herrn im Predigtamt berufen wird und auf diesen Ruf hin alles aufgibt, um in den Dienst Gottes zu treten, sollte für seine aufopfernden Bemühungen so entlohnt werden, dass er davon seinen und seiner Familie Unterhalt bestreiten kann. DAp.222.2 Teilen

In den verschiedenen Berufssparten können zuverlässige Arbeiter heute gut verdienen. Ist aber die Verbreitung der Wahrheit und das Hinführen von Menschen zu Christus nicht wichtiger als irgendeine andere Tätigkeit? Haben daher nicht auch treue Arbeiter in diesem Werk ein Anrecht auf ausreichende Entlohnung? So wie wir den Wert einer Arbeit für unser sittliches und leibliches Wohl einschätzen, zeigen wir damit, wie wir das Himmlische gegenüber dem Irdischen bewerten. DAp.222.3 Teilen

Damit in Gottes Schatzhaus stets genug Mittel vorhanden sind, um den Lebensunterhalt der Prediger zu sichern und den Hilferufen aus den Missionsfeldern nachkommen zu können, ist es nötig, dass Gottes Volk gern und reichlich gibt. Prediger haben die heilige Pflicht, die Gemeinde auf die dringenden Bedürfnisse des Werkes Gottes hinzuweisen und sie zur Freigebigkeit zu erziehen. Wird das vernachlässigt und versäumen es die Gemeinden, sich für die Nöte anderer einzusetzen, dann leidet nicht nur das Werk des Herrn, sondern es bleibt auch der Segen aus, der den Gläubigen hätte zuteil werden sollen. DAp.222.4 Teilen

223

Selbst die ganz Armen sollten Gott ihre Gaben darbringen. Dadurch können sie an der Gnade Christi teilhaben, indem sie sich selbst verleugnen und denen helfen, deren Not noch drückender ist als ihre eigene. Die Gabe der Armen, die Frucht der Selbstverleugnung, steigt wie ein süßer Wohlgeruch zu Gott empor. Alles, was aus der Selbstverleugnung heraus geschieht, stärkt die Opferbereitschaft und verbindet den Geber enger mit dem, der reich war, aber um unsertwillen arm wurde, damit wir „durch seine Armut reich“ (2.Korinther 8,9) würden. Die Tat jener Witwe, die zwei Scherflein — ihren ganzen Besitz — in den Gotteskasten legte, steht in der Bibel, um alle zu ermutigen, die mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, aber dennoch herzlich gern durch ihre Gaben das Werk Gottes fördern möchten. Christus machte seine Jünger auf diese Frau aufmerksam, die „ihre ganze Habe“ (Markus 12,44) gegeben hatte. Ihr Opfer bewertete er höher als die großen Gaben derer, deren Almosen keine Selbstverleugnung erfordert hatten. Von ihrem Überfluss hatten sie nur einen kleinen Teil gegeben, die Witwe aber hatte, um ihr Scherflein bringen zu können, selbst auf das verzichtet, was sie zum Leben unbedingt benötigte. Sie vertraute fest darauf, dass Gott ihr geben werde, was sie am nächsten Tag brauchte. Von ihr sagte der Heiland: „Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt als alle, die eingelegt haben.“ Markus 12,43. Entscheidend für den Wert einer Gabe, so lehrte es Jesus, ist nicht die Höhe des Betrages, sondern ob sie den finanziellen Möglichkeiten des Gebers entspricht und in welcher Gesinnung sie dargebracht wird. DAp.223.1 Teilen

Der Apostel Paulus war in seinem Dienst für die Gemeinden unermüdlich darauf bedacht, in den Herzen der Neubekehrten das Verlangen zu wecken, Großes für Gottes Sache zu tun. Oft ermutigte er sie zur Gebefreudigkeit. Als er mit den Ältesten von Ephesus über seine frühere Arbeit unter ihnen sprach, sagte er: „Ich habe euch in allen Stücken gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen müsse und gedenken an das Wort des Herrn Jesus, da er gesagt hat: ‚Geben ist seliger als nehmen.‘“ Apostelgeschichte 20,35. Und an die Korinther schrieb er: „Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen. Ein jeglicher nach dem Willen seines Herzens, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“ 2.Korinther 9,6f. DAp.223.2 Teilen

Fast alle mazedonischen Gläubigen waren arm an irdischen Gütern, aber ihre Herzen flossen über von der Liebe zu Gott und seiner Wahrheit. Mit freudigem Herzen unterstützten sie das Evangeliumswerk. Wenn in den aus dem Heidentum stammenden Gemeinden für die in Not befindlichen jüdischen Gläubigen Sammlungen durchgeführt wurden, konnte die Gebefreudigkeit der Gläubigen aus Mazedonien den anderen Gemeinden als Beispiel hingestellt werden. In seinem Schreiben an die Gläubigen zu Korinth erinnerte der Apostel an „die Gnade Gottes, die in den Gemeinden Mazedoniens gegeben ist. Denn ihre Freude war überschwänglich, als sie durch viel Bedrängnis bewährt wurden, und obwohl sie sehr arm sind, haben sie doch reichlich gegeben in aller Einfalt. Denn nach Kräften, das bezeuge ich, und sogar über ihre Kräfte haben sie willig gegeben und haben uns mit vielem Zureden gebeten, dass sie mithelfen dürften an der Wohltat und der Gemeinschaft des Dienstes für die Heiligen.“ 2.Korinther 8,1-4. DAp.223.3 Teilen

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Diese Opferbereitschaft der mazedonischen Gläubigen war das Ergebnis ihrer völligen Hingabe. Vom Geist Gottes getrieben, ergaben sie „sich selbst, zuerst dem Herrn“. 2.Korinther 8,5. Dann waren sie auch bereit, von ihren Mitteln reichlich zum Unterhalt des Evangeliumswerkes beizutragen. Sie mussten nicht erst zum Geben aufgefordert werden, sondern sahen es vielmehr als eine göttliche Gnade an, sich gewisse Dinge zu versagen, um anderen in ihrer Not zu helfen. Als der Apostel sie zurückhalten wollte, baten sie ihn dringend, ihre Gabe anzunehmen. In ihrem schlichten, rechtschaffenen Wesen, in ihrer Liebe zu den Glaubensgeschwistern übten sie freudig Selbstverleugnung und brachten daher überreiche Frucht an Güte. DAp.224.1 Teilen

Als Paulus Titus nach Korinth sandte, um die Gläubigen dort zu stärken, trug er ihm besonders auf, die Gemeinde zu rechtem Geben anzuleiten. In seinem Brief an die Gläubigen ermutige er sie persönlich mit den Worten: „Wie ihr aber in allen Stücken reich seid, im Glauben und im Wort und in der Erkenntnis und in allem Eifer und in der Liebe, die wir in euch erweckt haben, so gebt auch reichlich bei dieser Wohltat ... Nun aber vollbringt auch das Tun, damit, wie ihr geneigt seid zu wollen, ihr auch geneigt seid zu vollbringen nach dem Maß dessen, was ihr habt. Denn wenn der gute Wille da ist, so ist er willkommen nach dem, was einer hat, nicht nach dem, was er nicht hat.“ 2.Korinther 8,7.11f. „Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk ... So dass ihr in allem reich werdet zu aller Freigebigkeit, die durch uns Gott gegenüber Dank bewirkt.“ 2.Korinther 9,8.11. DAp.224.2 Teilen

Selbstlose Gebefreudigkeit versetzte die urchristliche Gemeinde in große Freude, denn die Gläubigen wussten, dass ihre Bemühungen dazu beitrugen, das Evangelium zu denen zu bringen, die noch im Finstern waren. Ihre Opferbereitschaft bezeugte, dass sie Gottes Gnade nicht vergeblich empfangen hatten. Nur die Heiligung durch den Geist konnte solch eine Opferfreudigkeit hervorbringen. Das war für die Gläubigen wie für die Ungläubigen ein Wunder göttlicher Gnade. DAp.224.3 Teilen

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Das geistliche Wohlergehen hängt eng zusammen mit der christlichen Gebefreudigkeit. Christi Nachfolger sollten sich darüber freuen, durch ihr Leben die Güte Ihres Erlösers offenbaren zu können. Wenn sie dem Herrn geben, gilt ihnen die Zusage, dass sie sich schon jetzt einen Schatz im Himmel schaffen. Möchte jemand sein Eigentum sichern? Dann möge er es in die Hände dessen legen, der die Nägelmale von der Kreuzigung aufweist. Und was ist dem zu raten, der seine Besitztümer genießen will? Er verwende sie zum Wohl der Bedürftigen und Leidenden! Wie kann jemand gar seine Habe vermehren? Er braucht nur die göttliche Weisung zu beherzigen: „Ehre den Herrn mit deinem Gut und mit den Erstlingen all deines Einkommens, so werden deine Scheunen voll werden und deine Kelter von Wein überlaufen.“ Sprüche 3,9f. Ist dagegen jemand nur darauf bedacht, seinen Besitz selbstsüchtig zu nutzen, so wird er dadurch ewigen Verlust erleiden. Aber von dem Augenblick an, da wir unseren Besitz Gott zur Verfügung stellen, trägt unsere Habe Seinen Namenszug und ist mit dem Siegel der Unvergänglichkeit versehen. DAp.225.1 Teilen

Gott sagt: „Wohl euch, die ihr säen könnt an allen Wassern.“ Jesaja 32,20. Das immerwährende Austeilen der göttlichen Gaben, ganz gleich, ob für des Herrn Sache oder als Hilfe für Notleidende, führt nicht zu Armut. „Einer teilt aus und wird doch reicher; ein anderer spart mehr, als recht ist, und wird nur ärmer.“ Sprüche 11,24. Der Sämann vervielfältigt seinen Samen dadurch, dass er ihn ausstreut. So geht es auch denen, die treu sind im Austeilen der Gaben Gottes. Durch Weitergeben vermehren sie deren Segnungen. „Gebt, so wird euch gegeben werden; ein gutes, vollgedrücktes und gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß schütten.“ Lukas 6,38. Das hat Gott verheißen. DAp.225.2 Teilen

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