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Kapitel 55: Durch Gnade verwandelt
Kapitel 55: Durch Gnade verwandelt
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Das Leben des Apostels Johannes ist ein Beispiel wahrer Heiligung. Während der Jahre inniger Gemeinschaft mit Christus war er oft vom Erlöser gewarnt und zur Vorsicht gemahnt worden. Diese Zurechtweisungen hatte er angenommen. Als ihm der Charakter des Gottessohnes offenbart wurde, erkannte er seine eigene Unzulänglichkeit und demütigte sich unter das offenbarte. Tag für Tag sah er im Gegensatz zu seinem eigenen ungestümen Wesen die Güte und Langmut Jesu und nahm dessen Unterweisungen über Demut und Geduld an. Jeden Tag wurde sein Herz mehr zu Christus hingezogen, bis er sein Ich vor lauter Liebe zu seinem Meister ganz aus dem Auge verloren hatte. Er bewunderte die Kraft und Güte, die Majestät und Sanftmut, die Stärke und Geduld, die er im täglichen Leben des Sohnes Gottes wahrnahm. Sein empfindliches, ehrgeiziges Wesen lieferte er der umgestaltenden Macht Christi aus, und die göttliche Liebe bewirkte in ihm eine entscheidende Wandlung seines Charakters. DAp.369.1 Teilen

In auffallendem Gegensatz zu der Heiligung, die im Leben des Johannes erkennbar wurde, steht der Weg seines Mitjüngers Judas. Wie seine Gefährten, so bekannte Judas, ein Jünger Jesu zu sein, aber er hatte nur den Schein eines gottseligen Wesens. Dabei war er nicht unempfänglich für die einzigartigen Wesenszüge Christi. Oft fühlte er sich getroffen, wenn er den Worten des Heilandes zuhörte. Aber er wollte nicht sein Herz beugen und seine Sünden bekennen. Indem er sich dem göttlichen Einfluss widersetzte, entehrte er den Meister, den er zu lieben vorgab. Johannes kämpfte ernstlich gegen seine Fehler an. Judas dagegen vergewaltigte sein Gewissen, gab der Versuchung nach und verstrickte sich dadurch immer tiefer in seine sündigen Gewohnheiten. Das Ausleben der Wahrheiten, die Jesus lehrte, stand im Gegensatz zu seinen Neigungen und Zielen, und so brachte er es nicht über sich, seine Ideen aufzugeben, um dafür himmlische Weisheit zu erhalten. Anstatt im Licht zu wandeln, hatte er es vorgezogen, in der Finsternis zu bleiben. Er hegte Habsucht, Hassgefühle, finstere und trotzige Gedanken, bis Satan völlig die Herrschaft über ihn hatte. DAp.369.2 Teilen

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Johannes und Judas stehen stellvertretend für alle, die Christi Nachfolger sein wollen. Beide Jünger hatten die gleichen Gelegenheiten, das göttliche Vorbild zu sehen und ihm nachzufolgen und Jesu Lehren zu hören. Jeder von ihnen wies ernste Charakterfehler auf, jeder hatte aber auch Zugang zur göttlichen Gnade, die den Charakter umwandelt. Doch während der eine demütig von Jesus lernte, war der andere ganz offenkundig kein Täter, sondern nur ein Hörer des Wortes. Einer der beiden starb täglich dem eigenen Ich ab, überwand die Sünde und wurde so durch die Wahrheit geheiligt, der andere hingegen geriet in die Knechtschaft Satans, weil er sich der umwandelnden Kraft der Gnade widersetzte und seinen selbstsüchtigen Wünschen nachgab. DAp.370.1 Teilen

Eine Umwandlung des Charakters, wie sie im Leben des Johannes zu sehen ist, zeigt stets die Folge der Gemeinschaft mit Christus. Mag jemand noch so auffallende Charakterfehler an sich haben — wird er ein wahrer Nachfolger Jesu, dann verwandelt und heiligt ihn die Kraft der göttlichen Gnade. Schaut er wie in einem Spiegel die Herrlichkeit des Herrn, so wird er „umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“ (2.Korinther 3,18 (Menge)), bis er dem ähnlich ist, den er anbetet. DAp.370.2 Teilen

Johannes war ein Lehrer der Heiligung und legte in seinen Briefen an die Gemeinde unfehlbare Regeln für das Verhalten der Christen fest. „Ein jeglicher, der solche Hoffnung hat zu ihm, der reinigt sich, gleichwie er auch rein ist.“ 1.Johannes 3,3. „Wer da sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch wandeln, gleichwie er gewandelt hat.“ 1.Johannes 2,6. Er lehrte, dass ein Christ in seinem Herzen und Wandel rein sein müsse. Nie dürfe er sich mit einem bloßen Bekenntnis zufrieden geben. So wie Gott in Seinem Bereich heilig ist, soll der gefallene Mensch durch den Glauben an Christus in seinem Bereich heilig sein. DAp.370.3 Teilen

„Das ist der Wille Gottes, eure Heiligung“ (1.Thessalonicher 4,3), schrieb der Apostel Paulus. Die Heiligung der Gemeinde ist das Ziel Gottes in Seinem gesamten Handeln an Seinen Kindern. Von Ewigkeit her hat Er sie erwählt, dass sie heilig sein sollten. Er gab Seinen Sohn für sie in den Tod, damit sie geheiligt würden im Gehorsam gegen die Wahrheit und frei sein könnten von aller Kleinheit des Ichs. Gott fordert von ihnen persönlichen Einsatz und persönliche Übergabe. Er kann von denen, die angeblich an Ihn glauben, nur dann geehrt werden, wenn sie Seinem Bild ähnlich werden und sich von Seinem Geist leiten lassen. Dann können sie als Zeugen des Heilandes verkünden, was die göttliche Gnade alles für sie getan hat. DAp.370.4 Teilen

Wahre Heiligung kommt durch das Ausleben der Grundsätze der Liebe. „Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ 1.Johannes 4,16. Das Leben eines Menschen, in dessen Herzen Christus wohnt, wird Frömmigkeit durch sein Handeln bekunden. Sein Charakter wird gereinigt, geheiligt, veredelt und verklärt. Dann wird Reinheit in der Lehre zusammen wird mit Werken der Gerechtigkeit und göttliche Unterweisungen mit heiligem Tun verbunden sein. DAp.370.5 Teilen

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Jeder, der die Segnungen der Heiligung erlangen will, muss zuvor verstehen lernen, was Selbstaufopferung bedeutet. Das Kreuz Christi ist der Hauptpfeiler, an dem „eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit“ (2.Korinther 4,17) hängt. „Will mir jemand nachfolgen“, sagt Jesus, „der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.“ Matthäus 16,24. Es ist allein die Liebe zu unseren Mitmenschen, die sich wie ein Wohlgeruch ausbreitet und auf unsere Liebe zu Gott hinweist. Nur geduldiges Dienen schenkt der Seele innere Ruhe. Es ist demütige, fleißige und treue Arbeit, durch die das Wohl Israels wächst. Gott erhält und stärkt den, der willig den Wegen Christi folgt. DAp.371.1 Teilen

Heiligung ist nicht das, was in einem Augenblick, einer Stunde oder einem Tag geschieht, sondern was die ganze Lebenszeit beinhaltet. Sie geschieht auch nicht durch angenehme Gefühle, sondern dass man stetig der Sünde abstirbt und für Christus lebt. Schwache, gelegentliche Bemühungen können kein Unrecht in Ordnung bringen und bewirken auch keine Umwandlung des Charakters. Nur durch beharrliche Anstrengungen, Zucht und harten Kampf können wir überwinden. Keiner weiß heute, wie schwer der Kampf morgen sein wird. Solange Satan regiert, müssen wir unser Ich verleugnen und Sünden bekämpfen, die uns bedrängen. Solange wir leben, werden wir keinen Ort und keinen Punkt erreichen, an dem wir innehalten und sagen könnten: Ich habe das Endziel erreicht! Heiligung ist die Folge von lebenslangem Gehorsam. DAp.371.2 Teilen

Keiner von den Aposteln und Propheten hat je behauptet, sündlos zu sein. Gläubige, die Gott am nächsten standen und eher ihr Leben hingaben, als wissentlich ein Unrecht zu begehen und die Gott durch besondere Offenbarungen und Kraft ausgezeichnet hatte, haben sich zu der Sündhaftigkeit ihres Wesens bekannt. Sie setzten ihr Vertrauen nicht auf ihre sündige Natur, beanspruchten auch keine eigene Gerechtigkeit, sondern verließen sich ganz auf die Gerechtigkeit Jesu Christi. DAp.371.3 Teilen

So wird es allen gehen, die auf Christus schauen. Je näher wir Jesus kommen und je klarer wir die Reinheit seines Wesens erkennen, desto deutlicher werden wir feststellen, wie überaus verwerflich die Sünde ist, und um so weniger werden wir geneigt sein, uns selbst preisen zu müssen. Wir werden von einem stetigen Verlangen nach Gott erfüllt sein und dauerhaft unser Herz vor Ihm demütigen und unsere Sünde ernstlich und aufrichtig vor Ihm bekennen. Je weiter wir in unserer christlichen Erfahrung voranschreiten, desto mehr wird sich unsere Reue vertiefen. Wir wissen dann, dass alles, was wir brauchen, in Jesus Christus vorhanden ist. Wie der Apostel werden wir bekennen: „Ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, wohnt nichts Gutes.“ Römer 7,18. „Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als allein des Kreuzes unsres Herrn Jesus Christus, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.“ Galater 6,14. Engel mögen Bericht führen über das heilige Ringen und die Kämpfe der Kinder Gottes, sie mögen von ihren Gebeten und Tränen schreiben; niemals aber sollte Gott dadurch entehrt werden, dass ein Mensch erklärt: Ich bin ohne Sünde; ich bin heilig. Geheiligte Menschen werden solche vermessenen Worte niemals aussprechen. DAp.371.4 Teilen

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Der Apostel Paulus war entrückt worden „bis an den dritten Himmel“ und hatte unaussprechliche Dinge gesehen und gehört. 2.Korinther 12,2-4. Trotzdem erklärte er ganz bescheiden: „Nicht dass ich‘s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach.“ Philipper 3,12. Möchten auch Engel Gottes von den Siegen des Apostels in dem guten Kampf des Glaubens berichten; mochte Freude im Himmel darüber herrschen, dass er unbeirrt dem ewigen Ziel nachjagte und alles andere dafür als Schaden achtete; ja, möchten Engel mit Freuden von seinen Triumphen erzählt haben: Paulus rühmte sich nicht dessen, was er erreicht hatte. Sein Verhalten sollte ein Beispiel für jeden Nachfolger Christi sein, der im Kampf um die „unverwelkliche Krone“ (1.Petrus 5,4) voranstrebt. DAp.372.1 Teilen

Wer dahin tendiert, sich für überaus heilig zu halten, sollte in den Spiegel des Gesetzes Gottes sehen. Sobald er erkennt, wie weitreichend die Forderungen sind und ihm bewusst wird, dass es ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens ist, wird sich nicht länger seiner Sündlosigkeit rühmen. Ohne einen Unterschied zwischen sich und seinen Brüdern zu machen, stellt Johannes fest: „Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.“ 1.Johannes 1,8. „Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.“ 1.Johannes 1,10. „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend.“ 1.Johannes 1,9. DAp.372.2 Teilen

Es gibt Menschen, die halten sich für heilig und behaupten, sie gehörten ganz dem Herrn an und hätten deshalb Anspruch auf die Verheißungen Gottes. Sie weigern sich aber, Seinen Geboten zu gehorchen. Diese Übertreter des Gesetzes beanspruchen alles für sich, was Gottes Kindern verheißen ist. Das ist jedoch reine Vermessenheit, denn Johannes erklärt uns, dass sich die wahre Liebe zu Gott im Gehorsam gegen all Seine Gebote bekundet. Es genügt nicht, der Wahrheit lediglich theoretisch zuzustimmen, ein Bekenntnis des Glaubens an Christus abzulegen und davon überzeugt zu sein, dass Jesus kein Betrüger und der biblische Bericht keine schlau erdachte Fabel ist. Johannes schrieb dazu: „Wer da sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in solchem ist die Wahrheit nicht. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind.“ 1.Johannes 2,4f. „Wer seine Gebote hält, der bleibt in ihm und er in ihm.“ 1.Johannes 3,24. DAp.372.3 Teilen

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Johannes lehrte nicht, dass das Heil durch Gehorsam erworben werden könnte, wohl aber, dass Gehorsam die Frucht des Glaubens und der Liebe ist. „Ihr wisset“, sagte er, „dass er ist erschienen, damit er die Sünden wegnehme, und ist keine Sünde in ihm. Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer da sündigt, der hat ihn nicht gesehen noch erkannt.“ 1.Johannes 3,5f. Wenn wir in Christus bleiben, wenn Gottes Liebe in unserem Herzen wohnt, dann werden unsere Gefühle, Gedanken und Handlungen mit Gottes Willen übereinstimmen. Ein geheiligtes Herz ist im Einklang mit den Weisungen des göttlichen Gesetzes. DAp.373.1 Teilen

Es gibt viele, die wenig Frieden und Freude haben, obwohl sie versuchen, den Geboten Gottes zu gehorchen. Diese mangelnde Erfahrung entsteht durch ungenügende Ausübung ihres Glaubens. Sie gehen, als befänden sie sich in einem salzigen Land, in einer verdorrten Einöde. Sie beanspruchen wenig für sich, während sie viel anfordern könnten, denn Gottes Verheißungen sind unbegrenzt. Sie geben kein zuverlässiges Bild von der Heiligung ab, die durch Gehorsam der Wahrheit gegenüber erlangt wird. Der Herr möchte, dass alle Seine Söhne und Töchter glücklich, friedfertig und gehorsam sind. Diese Segnungen erlangt der Gläubige dadurch, dass er Glauben übt. Dadurch kann jeder charakterliche Mangel ausgeglichen, jede Verunreinigung beseitigt, jeder Fehler behoben und jede Tugend entwickelt werden. DAp.373.2 Teilen

Das Gebet ist das uns vom Himmel verordnete Mittel, das uns siegreich im Kampf mit der Sünde und erfolgreich in der Entwicklung eines christlichen Charakters sein lässt. Die göttlichen Kräfte, die als Antwort auf das gläubige Gebet wirksam werden, vollbringen in der Seele des Beters all das, worum er bittet. Wir dürfen um Vergebung der Sünden bitten und um den Heiligen Geist, um eine christusähnliche Gesinnung und um Weisheit und Kraft, sein Werk zu tun, ja um jede verheißene Gabe dürfen wir bitten und haben die Zusage: „Ihr werdet‘s empfangen.“ Matthäus 21,22. DAp.373.3 Teilen

Als Mose bei Gott auf dem Berg war, sah er das Bild jenes wunderbaren Bauwerks, das die Stätte der Herrlichkeit Gottes werden sollte. An dem verborgenen Ort des Gebets, — wie auf dem Berg bei Gott, — sollen auch wir über Gottes herrliches Ziel mit der Menschheit nachdenken. Zu allen Zeiten hat Gott die Pläne für Seine Kinder verwirklicht, wenn sie mit Ihm Gemeinschaft pflegten, und Er hat ihnen immer mehr die Lehren Seiner Gnade offenbart. DAp.373.4 Teilen

Die Worte: „Er wird hervorbrechen wie die schöne Morgenröte“ (Hosea 6,3) veranschaulicht, wie Er ihnen die Wahrheit kundtat. Wer sich von Gott erleuchten lässt, wird aus dem ungewissen Dunkel der Dämmerung in die volle Helle des Mittags geführt. DAp.373.5 Teilen

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Wahre Heiligung bedeutet vollkommene Liebe und Gehorsam, sowie vollständige Übereinstimmung mit dem Willen Gottes. Durch den Gehorsam der Wahrheit gegenüber sollen wir für Gott geheiligt werden. Unser Gewissen müssen wir von den toten Werken reinigen lassen, damit es dem lebendigen Gott dienen kann. Wir sind noch nicht vollkommen, aber es ist unser Vorrecht, dass wir von den Fesseln des Ichs und der Sünde frei werden und der Vollkommenheit entgegenschreiten können. Großartige Möglichkeiten, hohe und heilige Ziele sind für uns alle erreichbar aufgestellt. DAp.374.1 Teilen

Der Grund, weshalb heutzutage so viele keinen größeren Fortschritt in einem göttlichen Leben machen, liegt darin, dass sie das als Gottes Willen ansehen, was sie selbst tun wollen. Während sie ihren eigenen Wünschen folgen, reden sie sich ein, sie befolgten Gottes Willen. Mit sich selbst stehen sie nie im Widerstreit. Andere wiederum kämpfen eine Zeitlang erfolgreich gegen ihr selbstsüchtiges Verlangen nach Genuss und Bequemlichkeit. Sie meinen es aufrichtig und ernst, werden aber schließlich der andauernden Anstrengungen, des täglichen Sterbens, der ständigen Unruhe überdrüssig. Trägheit erscheint ihnen verlockend, dem eigenen Ich abzusterben widerwärtig. So schließen sie ihre schlaftrunkenen Augen und erliegen der Macht der Versuchung, anstatt ihr zu widerstehen. DAp.374.2 Teilen

Die im Wort Gottes gegebenen Richtlinien lassen keinen Raum für einen Kompromiss mit dem Bösen. Gottes Sohn ist erschienen, um alle Menschen zu Sich zu ziehen. Er kam nicht, um die Welt in den Schlaf zu wiegen, sondern ihr den schmalen Weg zu weisen, den alle gehen müssen, die schließlich die Tore der Stadt Gottes erreichen werden. Seine Kinder müssen den Weg gehen, den Er vorangegangen ist. Sie müssen ständig gegen das Ich ankämpfen, ganz gleich, was sie dabei an Bequemlichkeit oder selbstsüchtigem Genuss opfern oder was es sie an Mühen und Leiden kostet. DAp.374.3 Teilen

Gott wird am meisten durch Menschen verherrlicht, die sich Ihm als geweihte Kanäle zur Verfügung stehen, durch die Er wirken kann. Schnell eilt die Zeit der Ewigkeit zu. Lasst uns Gott nicht das vorenthalten, was Ihm gehört. Verweigern wir Ihm nicht das, was Ihm zwar nicht ohne Belohnung gegeben werden kann, das aber Verderben bringt, wenn wir es Ihm vorenthalten. Er bittet um dein ganzes Herz, gib es Ihm. Es gehört Ihm, weil Er es geschaffen und weil Er es erlöst hat. Er fordert deine Verstandeskräfte; gib sie Ihm; denn sie sind Sein! Er bittet um dein Geld; stelle es Ihm zur Verfügung, denn es gehört Ihm. Du bist nicht dein eigen, denn du bist „teuer erkauft“. 1.Korinther 6,19f. Gott erwartet Anbetung von geheiligten Menschen, die sich zurüsten ließen, ihm durch den Glauben zu dienen, „der durch die Liebe tätig ist“. Galater 5,6. Er hält uns das höchste Ziel vor Augen, nämlich die Vollkommenheit. Deshalb bittet er uns, voll und ganz für ihn in dieser Welt zu leben, so wie auch Christus für uns vor Gott einsteht. DAp.374.4 Teilen

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„Das ist der Wille Gottes, eure Heiligung.“ 1.Thessalonicher 4,3. Ist das auch dein Wille? Deine Sünden mögen sich wie Berge vor dir auftürmen, doch wenn du dich von Herzen vor Gott demütigst, Ihm deine Sünden bekennst und dich auf die Verdienste des gekreuzigten und auferstandenen Heilandes verlässt, wird Er dir vergeben und dich von aller Ungerechtigkeit reinigen. Gott erwartet von dir völlige Übereinstimmung mit Seinem Gesetz. Dieses Gesetz ist der Widerhall Seiner Stimme, die dir zuruft: Heiliger, immer noch heiliger! Sehne dich nach dem Reichtum der Gnade Christi! Lass dein Herz erfüllt werden von dem inständigen Verlangen nach Seiner Gerechtigkeit. „Der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein, und der Ertrag der Gerechtigkeit wird ewige Stille und Sicherheit sein.“ Jesaja 32,17. DAp.375.1 Teilen

Wenn sich dein Herz nach Gott sehnt, dann wirst du immer mehr von den unerforschlichen Reichtümern Seiner Gnade entdecken. Und wenn du dann darüber nachdenkst, werden sie auch dein eigen werden. Dann wirst du die unermessliche Gnade, die in dem Opfer unseres Heilandes verborgen ist, den Schutz, den Seine Gerechtigkeit gewährt, und die Fülle Seiner Weisheit und Kraft verkündigen, mit der Er dich „unbefleckt und unsträflich“ (2.Petrus 3,14) vor dem Vater darstellen wird. DAp.375.2 Teilen

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