Portrait von Ellen White
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Kapitel 57: Die Offenbarung
Kapitel 57: Die Offenbarung
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In den Tagen der Apostel erfüllten Eifer und Begeisterung die christlichen Gläubigen. Unermüdlich wirkten sie für ihren Meister, so dass das Evangelium vom Reich trotz heftigen Widerstandes in verhältnismäßig kurzer Zeit in allen damals bewohnten Gebieten der Erde verkündigt wurde. Zur Ermutigung der Gläubigen aller Zeiten wurden die Berichte über den Eifer, der die Nachfolger Jesu damals erfüllte, durch Eingebung des Heiligen Geistes aufgeschrieben. Die Gemeinde Ephesus benutzte der Herr Jesus als Sinnbild der gesamten Christenheit im apostolischen Zeitalter. Über sie sagt „der treue und wahrhaftige Zeuge“ (Offenbarung 3,14); „Ich kenne deine Werke und deine Mühsal und deine Geduld und weiß, dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sagen, sie seien Apostel und sind‘s nicht, und hast sie als Lügner befunden und hast Geduld und hast um meines Namens willen die Last getragen und bist nicht müde geworden.“ Offenbarung 2,2f. DAp.383.1 Teilen

Zuerst hatte sich die Gemeinde Ephesus durch kindliche Schlichtheit und großem Eifer ausgezeichnet. Die Gläubigen trachteten ernstlich danach, jedem Wort Gottes zu gehorchen, und ihr Wandel bekundete eine innige, aufrichtige Liebe zu Christus. Weil der Heiland stets in ihren Herzen wohnte, bereitete es ihnen Freude, Gottes Willen zu tun. Erfüllt von der Liebe zu ihrem Erlöser, war es ihr höchstes Ziel, Menschen für ihn zu gewinnen. Sie dachten gar nicht daran, das kostbare Geschenk der Gnade Christi für sich allein zu behalten. Sie waren sich der Bedeutung ihrer Berufung bewusst, und erfüllt von der Botschaft: „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“ (Lukas 2,14), brannte in ihnen das Verlangen, die frohe Kunde von der Erlösung bis an die äußersten Enden der Erde zu tragen. Und die Welt erkannte, dass sie mit Jesus gewesen waren. Als sündige, aber reumütige und begnadete, als gereinigte und geheiligte Menschen hatten sie Gemeinschaft mit Gott durch Seinen Sohn gefunden. DAp.383.2 Teilen

Die Glieder der Gemeinde waren in ihrem Wesen und Tun mit einander eins geworden. Die Liebe zu Christus war die goldene Kette, die sie zusammenhielt. Sie wuchsen in der Erkenntnis des Herrn und offenbarten in ihrem Leben die Freude und den Frieden Christi. Sie besuchten die „Waisen und Witwen in ihrer Trübsal“ und bemühten sich, „von der Welt unbefleckt“ (Jakobus 1,27) zu bleiben. Sie wussten ja, dass ein solches Versäumnis ihrerseits dem Bekenntnis widerspräche und einem Verleugnen ihres Erlösers bedeuten würde. DAp.383.3 Teilen

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In jeder Stadt ging das Werk voran. Menschen wurden bekehrt, die es wiederum als Pflicht ansahen, anderen von der unschätzbaren Gabe zu erzählen, die sie empfangen hatten. Sie konnten nicht eher ruhen, bis das Licht, das sie erleuchtet hatte, auch anderen schien. So war bald eine große Zahl von Ungläubigen mit den Grundlagen der christlichen Hoffnung bekannt gemacht worden. Unter dem Einfluss des Geistes Gottes sind persönliche Aufrufe ergangen an die Irrenden, Ausgestoßenen und auch an solche, die zwar vorgaben, die Wahrheit zu kennen, die aber doch die Lüste mehr liebten als Gott. 2.Timotheus 3,4. DAp.384.1 Teilen

Mit der Zeit aber ließ der Eifer der Gläubigen nach und ihre Liebe zu Gott und untereinander nahm ab. Kälte schlich in die Gemeinden ein. Manche vergaßen, unter welch wunderbaren Umständen sie die Wahrheit kennengelernt hatten. Von den alten Bannerträgern starb einer nach dem andern auf seinem Posten. Manche der jüngeren Arbeiter, die eigentlich schon einen Teil der Lasten dieser Bahnbrecher hätten auf sich nehmen sollen, um sich zu einsichtigen Führern heranzubilden, waren der so oft wiederholten Wahrheiten überdrüssig geworden. In ihrem Verlangen nach Neuem und Aufsehenerregendem versuchten sie, neue Lehren einzuführen, die vielen angenehmer erschienen, aber nicht im Einklang standen mit den Grundsätzen des Evangeliums. In ihrem Selbstvertrauen und ihrer geistlichen Blindheit konnten sie nicht sehen, dass diese spitzfindigen Anschauungen viele dazu verführen würden, die Erfahrungen der Vergangenheit in Frage zu stellen, und so Verwirrung und Unglauben aufkommen könnte. DAp.384.2 Teilen

Als diese Irrlehren mit Nachdruck verfochten wurden, entstanden Meinungsverschiedenheiten, und die Blicke vieler wurden von Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, abgelenkt. Die Auseinandersetzung über belanglose Lehrpunkte und die Beschäftigung mit „klugen Fabeln“ (2.Petrus 1,16) menschlicher Erfindung nahmen die Zeit in Anspruch, die der Verbreitung des Evangeliums hätte dienen sollen. So blieben viele Menschen ungewarnt, die durch eine treue Verkündigung der Wahrheit hätten überzeugt und bekehrt werden können. Die Frömmigkeit nahm schnell ab, und Satan schien Macht über die zu erlangen die vorgaben, Nachfolger Christi zu sein. DAp.384.3 Teilen

An diesem entscheidenden Punkt in der Geschichte der Gemeinde wurde Johannes zur Verbannung verurteilt. Nie zuvor war seine Stimme für die Gemeinde nötiger gewesen als gerade jetzt. DAp.384.4 Teilen

Fast alle seine früheren Gefährten im Apostelamt hatten den Märtyrertod erlitten. Der gläubige Überrest sah sich heftigem Widerstand ausgesetzt. Dem äußeren Anschein nach war der Tag nicht mehr fern, an dem die Feinde der Gemeinde Christi triumphieren würden. DAp.384.5 Teilen

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Aber die Hand des Herrn waltete ungesehen auch im Verborgenen. Johannes wurde nach Gottes Plan dorthin gebracht, wo sich Christus ihm in wunderbarer Weise offenbaren und ihm göttliche Weisung zur Erleuchtung der Gemeinden übermitteln konnte. DAp.385.1 Teilen

Die Feinde der Wahrheit hatten doch geglaubt, durch die Verbannung von Johannes die Stimme des treuen Zeugen Gottes für immer zum Schweigen zu bringen, aber auf Patmos empfing er Botschaften, die bis ans Ende der Zeiten die Gemeinde stärken sollten. Zwar werden jene, die Johannes verbannten, dereinst wegen ihres unrechten Handelns zur Verantwortung gezogen werden, dennoch dienten sie als Werkzeuge in Gottes Hand, um den Plan des Himmels auszuführen. Gerade ihr starkes Bemühen, das Licht auszulöschen, setzte die Wahrheit auf den Leuchter. DAp.385.2 Teilen

Es war an einem Sabbattag, als der Herr der Herrlichkeit dem verbannten Apostel erschien. Johannes hielt diesen Tag auf Patmos ebenso heilig wie zu der Zeit, da er in den Städten und Dörfern Judäas dem Volk predigte. Er klammerte sich fest an die göttlichen Verheißungen, die bezüglich dieses Tages gegeben worden waren. Er schrieb: „Der Geist kam über mich an des Herrn Tag, und ich hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune, die sprach: Ich bin das A und das O, der erste und der letzte ... Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich wandte, sah ich sieben goldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern einen, der war eines Menschen Sohn gleich.“ Offenbarung 1,10-13. DAp.385.3 Teilen

Dieser geliebte Jünger ist besonders begnadet worden. Er war Zeuge des schweren Kampfes seines Meisters in Gethsemane gewesen, als auf dessen Angesicht der Schweiß wie Blutstropfen stand und „seine Gestalt hässlicher war als die anderer Leute und sein Aussehen als das der Menschenkinder“. Jesaja 52,14. Er hatte ihn in den Händen der römischen Soldaten gesehen, angetan mit einem alten Purpurmantel und gekrönt mit einer Dornenkrone. Er hatte miterleben müssen, wie Jesus am Kreuz von Golgatha hing, verhöhnt und verspottet. Nun durfte Johannes seinen Herrn noch einmal schauen. Doch wie ganz anders war seine Erscheinung! Er war nicht mehr ein Mann der Schmerzen, von Menschen verachtet und geschmäht. Jetzt war er in ein Gewand von himmlischem Glanz gekleidet. „Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme, und seine Füße gleichwie goldenes Erz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen ... sein Antlitz leuchtete, wie die Sonne scheint.“ Offenbarung 1,14-16. „Und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert“ (Offenbarung 1,16), ein Sinnbild der Macht seines Wortes. Patmos erglänzte von der Herrlichkeit des auferstandenen Herrn. „Und als ich ihn sah“, schrieb Johannes, „fiel ich zu seinen Füßen wie ein Toter; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht!“ Offenbarung 1,17. DAp.385.4 Teilen

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Johannes wurde gestärkt, um die Gegenwart seines verherrlichten Herrn ertragen zu können. Dann wurde vor seinem erstaunten Blick die Herrlichkeit des Himmels enthüllt. Er durfte den Thron Gottes schauen und über alle irdischen Kämpfe hinweg die weißgekleidete Schar der Erlösten sehen. Er hörte die Loblieder der Engel des Himmels und den Siegesgesang derer, die überwunden hatten durch des Lammes Blut und das Wort ihres Zeugnisses. In der Offenbarung, die ihm zuteil wurde, wurden ihm Begebenheiten über Begebenheiten enthüllt, die für die Erfahrung des Volkes Gottes höchst bedeutsam sind. Außerdem wurden ihm die künftigen Geschicke der Gemeinde bis zum Ende der Zeit gezeigt. In Zahlen und Sinnbildern erfuhr Johannes Dinge von weitreichender Bedeutung. Die sollte er niederschreiben, damit Gottes Volk in seinen wie auch in den kommenden Zeiten Aufschluss über die ihnen bevorstehenden Gefahren und Kämpfe erhielte. DAp.386.1 Teilen

Diese Offenbarung sollte der christlichen Gemeinde aller Zeiten zur Unterweisung und zum Trost dienen. Dennoch haben christliche Lehrer behauptet, dass sie ein versiegeltes Buch sei, und man ihre Geheimnisse nicht erklären könnte. Deshalb haben viele sich von dem prophetischen Buch abgewandt und weigern sich, Zeit und Mühe daran zu wenden, seine Geheimnisse zu erforschen. Gott will aber nicht, dass sein Volk solche Vorbehalte gegen dieses Buch hat. Es „ist die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll ... Selig ist“, erklärt der Herr, „der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!“ Offenbarung 1,1.3. „Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas dazusetzt, so wird Gott zusetzen auf ihn die Plagen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und wenn jemand etwas davontut von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott abtun seinen Anteil vom Baum des Lebens und von der heiligen Stadt, davon in diesem Buch geschrieben steht. Es spricht, der solches bezeugt: Ja, ich komme bald.“ Offenbarung 22,18-20. DAp.386.2 Teilen

In der Offenbarung werden die Tiefen der Gottheit geschildert. Schon der Name, der diesem Buch gegeben wurde — „Die Offenbarung“ — widerspricht der Behauptung, dass es ein versiegeltes Buch sei. Eine Offenbarung ist etwas, das mitgeteilt wird. Der Herr selbst offenbarte Seinem Diener die in diesem Buch enthaltenen Geheimnisse, und Er möchte, dass sie allen zur Erforschung zugänglich sein sollen. Die darin enthaltenen Wahrheiten sind ebenso an die gerichtet, die in den letzten Tagen der Weltgeschichte leben, wie an die Zeitgenossen des Johannes. Einige der darin prophezeiten Geschehnisse haben sich bereits erfüllt, andere treffen gerade in unserer Zeit ein und wieder andere gewähren einen Ausblick auf die Ereignisse beim Abschluss des großen Kampfes zwischen den Mächten der Finsternis und dem Fürsten des Himmels. Schließlich beschreiben weitere Prophezeiungen den Jubel und die Freude der Erlösten auf der neuen Erde. DAp.386.3 Teilen

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Niemand sollte meinen, es sei sinnlos, in diesem Buch zu forschen und die darin enthaltene Wahrheit zu suchen, wenn er nicht gleich die Bedeutung eines jeden Sinnbildes erkennen kann. Der damals Johannes diese Geheimnisse offenbarte, wird auch dem ernstlich nach Wahrheit Suchenden einen Vorgeschmack der himmlischen Dinge schenken. Wer sein Herz der Wahrheit öffnet, wird die Lehren dieses Buches verstehen und den Segen empfangen können, der denen verheißen ist, „die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe.“ Offenbarung 1,3. DAp.387.1 Teilen

In der Offenbarung münden alle Bücher der Bibel ein, um ihren Abschluss zu finden. Sie ergänzt das Buch Daniel. Das eine ist eine Prophezeiung, das andere eine Offenbarung. Das Buch, das versiegelt wurde, ist nicht die Offenbarung, sondern der Teil der Prophezeiung Daniels, der sich auf die letzten Tage bezieht. Der Engel gebot: „Und du, Daniel, verbirg diese Worte, und versiegele dies Buch bis auf die letzte Zeit.“ Daniel 12,4. Christus selbst forderte den Apostel auf, das zu berichten, was ihm eröffnet worden war. „Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es zu den sieben Gemeinden: nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamon und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea.“ Offenbarung 1,11. „Ich bin ... der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit ... Schreibe, was du gesehen hast ... und was geschehen soll danach. Das Geheimnis der sieben Sterne, die du gesehen hast in meiner rechten Hand, und die sieben goldenen Leuchter: die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind die sieben Gemeinden.“ Offenbarung 1,17-20. DAp.387.2 Teilen

Die Namen der sieben Gemeinden sind Symbole der Gemeinde in den verschiedenen Abschnitten des christlichen Zeitalters. Die Zahl Sieben weist auf die Vollständigkeit hin und besagt, dass die Botschaften bis zum Ende der Zeiten reichen, während die Sinnbilder den Zustand der Gemeinde in den verschiedenen Abschnitten der Weltgeschichte offenbaren. DAp.387.3 Teilen

Von Christus wird gesagt, dass er mitten unter den sieben goldenen Leuchtern wandelt. Das versinnbildet Seine enge Beziehung zu den sieben Gemeinden. Er steht ständig mit Seinem Volk in Verbindung. Er kennt den wahren Zustand Seiner Kinder. Er achtet auf die Haltung, Frömmigkeit und Hingabe von ihnen. Wenn Er auch Hohepriester und Mittler im himmlischen Heiligtum ist, wird Er doch als der dargestellt, der inmitten Seiner Gemeinden hier auf Erden einhergeht. Mit unermüdlicher Wachsamkeit und unablässiger Sorgfalt beobachtet Er, ob etwa die Fackel irgendeines Seiner Wächter nur schwach brennt oder gar am Erlöschen ist. Wären die Leuchter nur menschlicher Fürsorge überlassen, dann würden die flackernden Flammen bald verglimmen und sterben. Nun aber ist Er selbst der treue Wächter im Hause des Herrn, der eigentliche Hüter der Tempelhöfe. Seine beständige Sorge und erhaltende Gnade sind die Quelle des Lebens und des Lichts. DAp.387.4 Teilen

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Christus wird auch als der dargestellt, der die 7 Sterne in Seiner Hand hält. Das gibt uns die Gewissheit, dass keine Gemeinde, die treu zu ihrer Pflicht steht, befürchten müsste, zunichte zu werden. Kein einziger Stern, der unter dem Schutz des Allmächtigen steht, kann nämlich der Hand Christi entrissen werden. DAp.388.1 Teilen

„Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten.“ Offenbarung 2,1. Diese Worte gelten den Lehrern in der Gemeinde, denen Gott schwerwiegende Verantwortung auferlegt hat. Die guten Einflüsse, die in der Gemeinde reichlich verspürt werden sollten, sind eng verbunden mit Gottes Dienern, die Christi Liebe offenbaren sollen. Die Sterne des Himmels unterstehen Seiner Herrschaft. Er gibt ihnen das Licht und lenkt sie in ihren Bahnen. Täte Er dies nicht, so würden sie fallen. Das trifft auch auf Seine Diener zu. Sie sind nur Werkzeuge in Seiner Hand, und alles Gute, das sie ausführen, geschieht durch Seine Kraft. Durch sie soll Sein Licht weiterleuchten. Tüchtig werden sie allein durch den Heiland. Solange sie auf Ihn schauen, wie Er auf den Vater schaute, vermögen sie Sein Werk zu tun. Solange sie sich ganz auf Gott verlassen, verleiht Er ihnen Seine Herrlichkeit, damit sie diese in die Welt hinausstrahlen. DAp.388.2 Teilen

Schon früh in der Geschichte der Gemeinde hatte das von Paulus geweissagte Geheimnis der Bosheit sein verderbliches Werk begonnen. Als dann die falschen Lehrer, vor denen Petrus die Gläubigen gewarnt hatte, ihre Irrlehren verbreiteten, ließen sich viele von ihnen betören. Andere strauchelten in Anfechtungen und wurden versucht, ihren Glauben aufzugeben. Zu der Zeit, als Johannes die Offenbarung empfing, hatten schon viele ihre erste Liebe zur Wahrheit des Evangeliums verloren. Aber in Seiner Barmherzigkeit gab Gott die Gemeinde in diesem Zustand der Abtrünnigkeit nicht auf. In einer überaus herzlichen Botschaft offenbarte Er Seine Liebe zu ihr und forderte sie auf, entschieden für die Ewigkeit zu wirken. Er ermahnte sie mit den Worten: „Gedenke, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke.“ Offenbarung 2,5. DAp.388.3 Teilen

Die Gemeinde wies viele Mängel auf, die Veranlassung zu ernstem Tadel und notwendiger Zurechtweisung gaben. Deshalb wurde dem Apostel Johannes vom Geist Gottes eingegeben, Botschaften der Warnung, Ermahnung und Bitte an die zu richten, deren Heil gefährdet war, weil sie die Grundlagen des Evangeliums aus dem Auge verloren hatten. Auch die Worte der Zurechtweisung, die Gott für notwendig erachtet, sind stets von herzlicher Liebe getragen und mit der Verheißung des Friedens für den reumütigen Gläubigen verbunden. „Siehe“, spricht der Herr, „ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ Offenbarung 3,20. DAp.388.4 Teilen

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Für diejenigen, die inmitten des Kampfes gläubig an Gott festhielten, empfing der Prophet Worte der Anerkennung und Verheißung: „Ich weiß deine Werke. Siehe, ich habe vor dir gegeben eine offene Tür, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort behalten und hast meinen Namen nicht verleugnet ... Weil du bewahrt hast das Wort von meiner Geduld, will ich auch dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die da wohnen auf Erden.“ Offenbarung 3,8.10. Die Gläubigen wurden ermahnt: „Werde wach und stärke das andere, das sterben will ... Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme!“ Offenbarung 3,2.11. DAp.389.1 Teilen

Durch einen, der sich selbst „Bruder und Mitgenosse an der Trübsal“ (Offenbarung 1,9) nennen konnte, offenbarte Christus Seiner Gemeinde, was sie um Seinetwillen würde erleiden müssen. Die vielen Jahrhunderte der Finsternis und des Aberglaubens überblickend, sah der greise Verbannte, wie viele Gläubige um ihrer Liebe zur Wahrheit willen den Märtyrertod erleiden würden. Er sah aber auch, dass der Herr, der Seinen ersten Zeugen beigestanden hatte, Seine Getreuen in der Verfolgung nicht verlassen werde, durch die sie vor dem Ende der Zeiten noch gehen mussten. „Fürchte dich vor keinem, was du leiden wirst!“ ermahnte der Herr. „Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, auf dass ihr versucht werdet, und werdet Trübsal haben ... Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ Offenbarung 2,10. DAp.389.2 Teilen

Für alle Treuen, die gegen das Böse kämpften, vernahm Johannes die Verheißung: „Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.“ Offenbarung 2,7. „Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln ... Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie ich überwunden habe und mich gesetzt mit meinem Vater auf seinen Thron.“ Offenbarung 3,5.21. DAp.389.3 Teilen

Johannes wurde die Barmherzigkeit und innige Liebe Gottes gezeigt, die mit Seiner Heiligkeit, Gerechtigkeit und Kraft eng verbunden ist. Er sah, dass Sünder in Ihm einen Vater fanden, vor dem sie sich nicht zu fürchten brauchen. Und als er über den Höhepunkt des großen Kampfes hinwegschaute, nahm er die Schar der Überwinder wahr, „die den Sieg behalten hatten ... die standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen und sangen das Lied des Mose ... und das Lied des Lammes.“ Offenbarung 15,2f. DAp.389.4 Teilen

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Johannes erblickte den Heiland unter dem Bild eines Löwen, „der da ist vom Geschlecht Juda“, und eines Lammes, „wie wenn es erwürgt wäre“. Offenbarung 5,5f. Diese Sinnbilder stellen die Verbindung der Allmacht mit der sich aufopfernden Liebe dar. Der „Löwe“ aus Juda, so schrecklich er für die Verächter der göttlichen Gnade ist, wird für die Gehorsamen und Treuen das „Lamm Gottes“ sein. Die Feuersäule, die den Vertretern des Gesetzes Gottes Schrecken und Zorn ankündet, ist denen, die Seine Gebote gehalten haben, ein Zeichen des Lichtes, der Barmherzigkeit und der Befreiung. Der Arm, der stark genug ist, die Aufrührer zu schlagen, wird auch stark sein, um die Getreuen zu erretten. Jeder, der treu ist, wird gerettet werden. „Er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen, und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von einem Ende des Himmels zu dem andern.“ Matthäus 24,31. DAp.390.1 Teilen

Im Vergleich zu den Millionen Menschen auf der Welt werden Gottes Kinder, wie dies schon immer der Fall war, nur eine kleine Herde sein. Stehen sie aber treu zu der in Seinem Wort geoffenbarten Wahrheit, dann wird Gott ihre Zuflucht sein. Sie stehen unter dem schützenden Schild des Allmächtigen. Gott ist stets eine Mehrheit. Wenn der Schall der letzten Posaune in das Verlies des Todes dringen wird, dann werden die Gerechten triumphierend aus ihren Gräbern hervorgehen und ausrufen: „Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?“ 1.Korinther 15,55. Vereint mit Gott, Christus, den Engeln und den Getreuen aller Zeiten, werden sie dann eine unübersehbare Mehrheit bilden. DAp.390.2 Teilen

Christi wahre Jünger folgen Ihm auch durch schwere Anfechtungen, sie üben Selbstverleugnung und ertragen bittere Enttäuschungen. Das alles zeigt ihnen jedoch, wie die Sünde, die sie verabscheuen gelernt haben, nur Schuld und Leid bringt. Als Teilhaber der Leiden Christi sind sie dazu ersehen, auch an Seiner Herrlichkeit teilzuhaben. In einem von Gott gegebenen Gesicht schaute Johannes den endgültigen Sieg der Gemeinde der Übrigen. Er schreibt: „Ich sah, und es war wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemengt; und die den Sieg behalten hatten ... standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen und sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sprachen: Groß und wundersam sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker.“ Offenbarung 15,2f. DAp.390.3 Teilen

„Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben an ihrer Stirn.“ Offenbarung 14,1. In dieser Welt war ihr Wille Gott geweiht gewesen und sie hatten Ihm mit Verstand und Herz gedient. Nun kann Sein Name auf ihren Stirnen stehen. „Und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Offenbarung 22,5. Sie gehen nicht aus und ein, als müssten sie wie Bettler um einen Platz bitten, sondern gehören zu jenen, denen Christus zuruft: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!“ Matthäus 25,34. Er heißt jeden von ihnen als Sein Kind willkommen und sagt: „Gehe ein zu deines Herrn Freude!“ Matthäus 25,21. „Diese ... folgen dem Lamme nach, wo es hingeht. Diese sind erkauft aus den Menschen zu Erstlingen Gott und dem Lamm.“ Offenbarung 14,4. Im Gesicht sieht sie der Prophet auf dem Berg Zion stehen, bereit zu heiligem Dienst und gekleidet in weiße Leinwand, welche die Gerechtigkeit der Heiligen darstellt. Doch alle, die dem Lamm im Himmel folgen, müssen Ihm zuvor auf Erden gefolgt sein; nicht widerwillig und verdrossen, sondern in vertrauensvollem, liebendem Gehorsam, wie die Herde dem Hirten folgt. „Die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen, und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron ...; und niemand konnte das Lied lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde..., und in ihrem Munde ist kein Falsch gefunden; sie sind unsträflich.“ Offenbarung 14,2-5. DAp.390.4 Teilen

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„Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabfahren, bereitet wie eine geschmückte Braut ihrem Mann ... Ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis, klar wie Kristall. Und sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich der zwölf Geschlechter der Kinder Israel ... Die zwölf Tore waren zwölf Perlen, und ein jegliches Tor war von einer einzigen Perle, und die Gassen der Stadt waren lauteres Gold wie durchscheinendes Glas. Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, und das Lamm.“ Offenbarung 21,2.11f.21f. DAp.391.1 Teilen

„Und es wird nichts Verfluchtes mehr unter dem Baum sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird darinnen sein, und seine Knechte werden ihm dienen und sehen sein Angesicht, und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Und wird keine Nacht mehr sein, und sie werden nicht bedürfen einer Leuchte oder des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten.“ Offenbarung 22,3-5. DAp.391.2 Teilen

„Er zeigte mir einen Strom des lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes. Auf beiden Seiten des Stromes mitten auf der Gasse ein Baum des Lebens, der trägt zwölfmal Früchte und bringt seine Früchte alle Monate, und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.“ Offenbarung 22,1f. „Selig sind, die seine Gebote halten, auf dass sie Macht haben an dem Holz des Lebens und zu den Toren eingehen in die Stadt.“ Offenbarung 22,14 (SJB). „Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott, wird mit ihnen sein.“ Offenbarung 21,3. DAp.391.3 Teilen

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