Portrait von Ellen White
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Die besten Tröster
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Kurz nach der Einberufung der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten im Mai 1863, zu einer Zeit, als die Gemeinde 3500 Glieder zählte, bekam Ellen G. White eine Vision, die die Adventisten zu mehr Beachtung der Gesundheitsregeln aufrief und den unmittelbaren Zusammenhang zwischen körperlichem Wohlergehen und geistlicher Erfahrung klarmachte. Das ausgegossene Licht berührte eine ganze Reihe von Lebensbereichen, einschließlich Ernährung, den Stellenwert von frischer Luft, den Gebrauch des Wassers, die Bedeutung gesunder Kleidung, Bewegung, Entspannung ... etc. Ganz hervorstechend in dieser wichtigen Offenbarung vom 6. Juni 1863 waren die Erkenntnisse, die die schädigenden Wirkungen von Arzneimitteln betrafen, die von Ärzten so freizügig verschrieben wurden. FG2.280.1 Teilen

In den darauffolgenden Jahren folgten dieser grundlegenden Vision in Sachen Gesundheitsreform weitere Gesichte, die näher auf die Prinzipien und deren praktische Anwendung eingingen. Sie galten der Gesundheitsvorsorge, nahmen zu Problemen der Krankenpflege Stellung, befaßten sich mit der Gründung von adventistischen medizinischen Einrichtungen und der Art, wie diese geführt werden sollten. FG2.280.2 Teilen

Über diese Themen schrieb Ellen G. White viel. Ihre erste umfassende Auslegung erschien 1864 in Spiritual Gifts IVa, 120-151, 1 in einem Artikel mit der Überschrift „Gesundheit“. Dort legte Ellen G. White die 30 Seiten umfassende Botschaft aufgeteilt auf sechs Artikel nieder, die unter dem Haupttitel „Krankheiten und ihre Ursachen“ veröffentlicht wurden. 1865 wurden diese Artikel in die in sechs Folgen erscheinenden Flugblätter eingebaut, die von Geschwister White zusammengestellt wurden und den Titel „Health or How to Live“ trugen. In jeder Nummer erschien ein Artikel von Ellen G. White. 1 Während der darauffolgenden Jahrzehnte wurden in verschiedenen Zeitschriften der Gemeinschaft weitere Beiträge von Schwester White zum Thema Gesundheit veröffentlicht. Im Jahre 1890 äußerte sie sich im ersten Teil des Buches Christian Temperance and Bible Hygiene umfassend zum Thema gesunde Lebensweise. Im Jahre 1905 veröffentlichte sie als Höhepunkt ihrer Werke über Fragen der Gesundheit das Buch Ministry of Healing, das in Amerika und in Übersee in hoher Auflage vertrieben werden sollte. FG2.280.3 Teilen

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In jeder ihrer allgemeinen Ausführungen über Gesundheit sprach Schwester White über Arzneimittel und ihre Anwendung bei der Krankenbehandlung. FG2.281.1 Teilen

Dieser Punkt der Darlegung — besonders wurde er in der frühesten Vision über die Gesundheitsreform hervorgehoben füllte acht der 30 Seiten von Spiritual Gifts. In der Reihe „Krankheiten und ihre Ursachen“ widmete sie dem Thema Arzneimittel einen ganzen Artikel. FG2.281.2 Teilen

Ellen G. White stand damals mit ihrer Meinung nicht allein da. Es gab in Amerika und Europa Ärzte, die beklagten, dass „Heildrogen“ ohne angemessene Diagnose verabreicht wurden und die die Verordnung und den Gebrauch von solchen Arzneien sehr in Frage stellten. Solche Proteste führten schließlich dazu, dass sich die Anwendung von Arzneimitteln in der Krankenbehandlung allmählich wandelte. Diese Veränderungen vollzogen sich in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ziemlich rasch, nachdem für die medizinische Ausbildung wissenschaftlich fundierte Richtlinien entwickelt worden waren. FG2.281.3 Teilen

Speziell in den früheren Schriften Ellen G. Whites finden sich hin und wieder scharfe Bemerkungen an die Adresse von Ärzten ihrer Zeit und hinsichtlich des Gebrauchs von Arzneimitteln. Um diese Aussagen richtig einschätzen zu können, müssen wir etwas über die medizinischen Praktiken jener Zeit wissen. Aufklärung darüber erhalten wir, wenn wir die damals gängige medizinische Literatur untersuchen oder die Story of Our Health Message von D.E. Robinson lesen. FG2.281.4 Teilen

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In ihren Büchern, die sich speziell mit den Problemen und der Arbeit der Gemeinde und ihrer Glieder befassen, räumt Ellen G. White den Themen „Gesundheit“ und „Krankenpflege“ mehr Platz ein als irgendeinem anderen Einzelthema. Diese Ratschläge werden in The Ministry of Healing, Medical Ministry, Counsels on Diet and Foods, Counsels on Health und Temperance sowie in Abschnitten von Testimonies for the Church auf über 2000 Seiten einer breiten Leserschaft zugänglich gemacht. FG2.282.1 Teilen

Für den vorliegenden Band wurden aus unterschiedlichen Quellen vier Kapitel zum oben genannten Thema herausgegriffen. Manches ist bereits veröffentlicht worden, anderes noch nicht. Das meiste davon wurde für medizinisches Personal in unseren Institutionen geschrieben und macht deutlich, wie Schwester White selbst die Prinzipien, die ihr in den Visionen offenbart worden waren, in die Praxis umsetzte. In ihren verschiedenen Äußerungen, über das Thema Krankenpflege hielt sie uns stets das Ideal vor Augen, nach dem wir streben sollten. Zur selben Zeit gestand sie zu — wie wir aus ihrer Wortwahl erkennen können —, dass es Zeiten und Umstände gab, in denen gewisse Medikationen gerechtfertigt und notwendig waren, auch jene, von denen man wußte, dass sie Gifte enthielten. FG2.282.2 Teilen

Bezeichnend ist, dass Ellen G. White davon überzeugt ist, dass Christus und die Engel im Operationssaal anwesend sind und dem gläubigen Arzt bei seiner Arbeit beistehen. Vor großen Operationen wird der Patient durch Narkosemittel bewußtlos und gefühllos gemacht, damit er nichts von den Schmerzen fühlt, die ein solcher Eingriff hervorruft. Dementsprechend mag es der Chirurg auch für notwendig erachten, dass nach operativen Eingriffen Beruhigungsmittel verabreicht werden, um dem Patienten die Schmerzen zu erleichtern, ihn vor einem Zusammenbruch, vor panischer Angst oder einem Schock zu bewahren — kurz: um möglichen Schaden für Leib und Leben des Kranken abzuwenden. FG2.282.3 Teilen

Im übrigen gibt es nicht wenige Gläubige, die auch in dieser Beziehung Gottes Willen erkennen und sich entsprechend verhalten wollen, wie beispielsweise jener Medizinstudent, der 1893 an Schwester White schrieb und sie nach der Verwendung von Arzneimitteln fragte. In seinem Brief hieß es: „Durch unser Studium in Testimonies und in der kleinen Schrift How to Live läßt sich erkennen, dass Gott sich in Bezug auf unsere medizinische Arbeit strikt der Verwendung von Medikamenten widersetzt ... Einige der Studenten bezweifeln das mit dem Blick auf die Bedeutung des Wortes ‚Droge‘, wie in How to Live erwähnt. Bezieht sich dies nur auf die stärkeren Mittel wie Quecksilber, Strychnin, Arsen und ähnliche Gifte, die wir Medizinstudenten ‚Drogen‘ nennen, oder trifft das auch auf die einfacheren Medikamente wie Kalium, Jod, Meerzwiebeln etc. zu? Wir glauben, dass unser Heilerfolg auch davon abhängt, wie stark wir uns an Gottes Methoden orientieren. Deshalb habe ich die obige Frage gestellt.“ FG2.282.4 Teilen

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Der erste Teil des anschließenden Kapitels ist Ellen G. Whites Antwort auf die Anfrage jenes Medizinstudenten. FG2.283.1 Teilen

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Um Ellen G. Whites Aussagen zur ärztlichen und medikamentösen Behandlung von Krankheiten richtig zu verstehen, muss man die zu ihrer Zeit üblichen medizinischen Praktiken in Amerika ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Die Ärzte waren schlecht bis gar nicht ausgebildet, hatten wenig Ahnung von den Ursachen der verschiedenen Krankheiten, mit denen sie konfrontiert wurden, und wandten ihre oft hochgiftigen „Medikamente“ bei allem und jedem an. Zu diesen Medikamenten gehörte eine Reihe von Substanzen, die heute unter keinen Umständen mehr als Arzneimittel zugelassen würden. Keine Frage, dass sie mehr schadeten als halfen. Keine Frage auch, dass so mancher Kranke ohne ärztliche Behandlung besser dran gewesen wäre, ja dass sie sogar so manchen das Leben kostete. FG2.284.1 Teilen

Hinzu kam, dass ein sehr großer Anteil der so „behandelten“ Krankheiten auf eine extrem ungesunde Lebensweise zurückzuführen, also quasi selbst verschuldet war. Ellen G. White legte deshalb ganz besonders großen Wert auf natürliche Vorbeugungsmaßnahmen und natürliche Heilweisen — Wasser, Sonne, Luft, ungiftige Heilpflanzen — und wies immer wieder eindringlich darauf hin, dass die meisten Menschen gar nicht krank würden, wenn sie nur vernünftiger lebten. FG2.284.2 Teilen

Inzwischen hat sich einiges geändert. Die Ärzte von heute sind hervorragend ausgebildet, die modernen Medikamente hochwirksam und meistens mit — im Verhältnis zu damals — eher geringen Nebenwirkungen behaftet. Sie anzuwenden ist im Einzelfall sicher sinnvoll. FG2.284.3 Teilen

Dennoch ist natürlich auch heute noch wahr, dass Vorbeugen besser ist als Heilen. Wer gesund lebt, kann sich so manche (nicht jede!) Krankheit ersparen. Und wo einfache natürliche Maßnahmen helfen, sind Medikamente überflüssig. Nach wie vor sind viele Erkrankungen zu den Zivilisationskrankheiten zu zählen und damit auf eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen. In solchen Fällen sind vorbeugende, natürliche Maßnahmen allemal besser als Medikamente zur Linderung von Symptomen unter gleichzeitiger Beibehaltung gesundheitsschädlicher Gewohnheiten. Ein Beispiel: Einem Raucher ist nicht wirklich damit gedient, wenn man ihm empfiehlt Vitamin-C-Tabletten zu schlucken, um seinen erhöhten Bedarf zu decken. Er sollte motiviert werden, mit dem Rauchen aufzuhören. Dann braucht er kein künstliches Vitamin C. FG2.284.4 Teilen

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Der Herausgeber der deutschsprachigen Ausgabe FG2.285 Teilen

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Deine Fragen 1 sind meinem Dafürhalten nach ausführlich und eindeutig in How to Live beantwortet worden. Drogengifte sind alle Produkte, die Du erwähnt hast. Die einfacheren Arzneien sind entsprechend ihrer Zusammensetzung weniger schädlich, werden aber vielfach angewendet, ohne dass es wirklich nötig wäre. Wenn man die natürlichen Heilkräuter und Heilpflanzen verwenden würde, brauchten viele Familien den Arzt kaum häufiger als einen Rechtsanwalt. Ich kann Euch kein Verzeichnis von völlig unschädlichen Medikamenten, die Ärzte heutzutage zusammenstellen und verordnen, liefern. Es wäre wohl auch unklug, sich in eine Diskussion über diese Sache einzulassen. FG2.286.1 Teilen

Die praktischen Ärzte legen natürlich großen Wert darauf, dass ihre oft zweifelhaften Mixturen auch zur Anwendung kommen. Ich bin entschieden dagegen, zu solchen Mitteln Zuflucht zu nehmen. In Wirklichkeit helfen sie nicht, sondern rufen nur andere — oft schlimmere — gesundheitliche Probleme hervor. Viele von denen, die solche Arzneimittel verschreiben, würden sich hüten, diese Mittel bei sich selbst oder in ihrer Familie anzuwenden. Wenn sie mehr über den menschlichen Körper wüßten und mehr von dem fein abgestimmten Zusammenwirken all seiner Funktionseinheiten verstünden, würden sie erkennen, wie wunderbar, aber auch verwundbar dieses System ist. Deshalb sollten solche starken Mittel dem Organismus möglichst — auch in kleinsten Mengen — ferngehalten werden. FG2.286.2 Teilen

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Als mir die beklemmenden Zusammenhänge dieser Arzneimittel-Medikation offenbart wurden, ließ der Herr mich gleichzeitig wissen, dass Siebenten-Tags-Adventisten Gesundheitsinstitutionen gründen sollten, in denen all diese gesundheitsgefährdenden Arzneimittel nicht verwendet werden. Unsere Ärzte sollten die Kranken vielmehr mit den Grundregeln der Hygiene und Gesundheitsvorsorge bekannt machen. Dazu brauchen wir gut ausgebildete Krankenschwestern und fachkundige praktische Ärzte, die den Patienten diese Richtlinien vermitteln können. FG2.287.1 Teilen

Lehrt die Leute gute Gewohnheiten und ein gesundheitsbewußtes Verhalten; denn ein Gramm Vorbeugung ist allemal mehr wert als ein Pfund Heilung. Wenn Ihr den Leuten darüber hinaus entsprechende Literatur an die Hand geben könnt, ist das von unschätzbarem Wert. Brief 17a, 1893. FG2.287.2 Teilen

Schädliche Auswirkungen — Dem menschlichen Organismus sollte nichts verabreicht werden, was ihn schädigen könnte. Medical Ministry 228 (Manuskript 162, „How to Conduct Sanitariums“ 1897). FG2.287.3 Teilen

Die einfachsten Medikamente unterstützen die natürlichen Abwehrkräfte und entfalten nach ihrer Anwendung keine schädliche Wirkung. Brief 82, 1897 * FG2.287.4 Teilen

Substanzen, die das Blut vergiften — Wir vertreten in unseren Sanatorien den Gebrauch von natürlichen Arzneimitteln. Deshalb wehren wir uns auch gegen die Verwendung von Medikamenten, die den Blutkreislauf mit giftigen Substanzen belasten. FG2.287.5 Teilen

In unseren Gesundheitseinrichtungen sollte man den Patienten auf einfühlsame Weise zeigen, wie man sich richtig ernährt, welche Getränke man meiden soll, wie man sich zweckmäßig kleidet — kurz: was man selber tun kann, um sich gesund zu erhalten. Counsels on Diet and Foods 303 (Predigt in Lodi, Califormen, 9. Mai 1908). FG2.287.6 Teilen

Ihr könnt Krankheiten nicht dadurch bekämpfen, dass ihr euren Körper mit Arzneimitteln vollstopft. The Ministry of Healing 235 (1905). FG2.287.7 Teilen

Schädigende Arzneimittel — Jedes stark wirkende Arzneimittel, das gemäß ärztlicher Verschreibung oder aus eigenem Antrieb geschluckt wird, tut dem Organismus Gewalt an und wirkt sich auf das feine Zusammenspiel im Körper aus. Manuskript 3, 1897. FG2.287.8 Teilen

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Zusammenbruch des Abwehrsystems — Arzneimittel wirken häufig so, dass die Abwehrkräfte des Menschen untergraben oder zerstört werden. Medical Ministry 223 (Allgemeines Manuskript mit dem Titel „Sanitarium“ 1887). FG2.288.1 Teilen

Präparate, die unerwünschte Wirkungen entfalten — Gottes Diener sollten sich keiner Präparate bedienen, von denen sie wissen, dass sie langfristig körperliche Schäden hervorrufen können — selbst wenn diese Medikamente kurzfristig Schmerzen lindern. Jedes giftige pflanzliche oder mineralische Präparat, das der Körper aufnimmt, wird irgendwo im Körper seine unheilvolle Wirkung entfalten — sei es nun, dass Leber oder Lunge in Mitleidenschaft gezogen werden oder der Kreislauf durcheinandergerät. Spiritual Gifts IVa, 140 (1864). FG2.288.2 Teilen

Bedrohliche Folgeerscheinungen — Einfache Mittel aus der Natur unterstützen die Genesung, ohne tödliche Nachwirkungen zu entfalten, wie sie oft von denen beklagt werden müssen, die zu Arzneimitteln greifen. Nicht selten lähmen solche Mittel auch die Widerstandskraft des Kranken und hindern ihn daran, sich selbst zu helfen. Die Patienten sollten dazu angeleitet werden, ihre Möglichkeiten richtig zu nutzen, indem sie beispielsweise naturbelassene, gesunde Nahrung bevorzugen und sich nicht zu jeder Mahlzeit wahllos mit allen möglichen Speisen den Bauch vollschlagen. All das gehört auch zur Behandlung von Kranken. Zweckmäßig sind auch Einzel- oder Gruppengespräche, in denen die Leute erfahren, was man zur Gesunderhaltung tun kann, wie man Krankheiten vermeidet und wie man sich am besten entspannt. Brief 82, 1908 * FG2.288.3 Teilen

Geringer Verbrauch — allmählicher Abbau — Die medikamentöse Behandlung — wie sie heute betrieben wird — ist ein Verhängnis. Wir wollen „weg von Arzneidrogen“ erziehen. Schränke ihren Gebrauch allmählich ein und stütze dich vielmehr auf hygienische Maßnahmen oder auf die natürlichen „Ärzte Gottes“: reine Luft, sauberes Wasser, körperliche Bewegung und saubere Gedanken. Diejenigen, die nicht auf schwarzen Tee, Kaffee und Fleisch verzichten möchten, werden auch Medikamente verwenden wollen. Wer sich an bestimmte Gesundheitsregeln hält, wird in der Regel auch ohne das alles auskommen. Nur selten sind Arzneidrogen wirklich notwendig. 1 FG2.288.4 Teilen

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Den Gebrauch einschränken — Die Ärzte sollten den Gebrauch von Arzneimitteln eher eindämmen, statt ihn auszuweiten. Als Dr. A. in eine unserer Rehabilitations-Abteilungen kam, legte sie fast all ihr Wissen in Bezug auf natürliche Heilverfahren beiseite und verabreichte für fast jedes Leiden kleine Arzneimitteldosen. Das war gegen die von Gott geschenkte Erkenntnis. Außerdem verwirrte es unsere Gemeindeglieder, die unterwiesen worden waren, auf Arzneimittel in jeder Form zu verzichten. Brief 26a, 1889 * FG2.289.1 Teilen

Stark wirkende Arzneimittel meiden! — Die wichtigste Aufgabe eines Arztes ist es, den Patienten zu einer Lebensweise zu bewegen, die Krankheiten vermeiden hilft. Wenn es gelingt, ihm das Verständnis dafür zu öffnen, ist ein entscheidender Schritt getan, gesundheitlichen Belastungen oder gar einem frühen Tod vorzubeugen. Wer sich vor dieser nicht ganz leichten Aufgabe scheut, wird lieber den leichteren Weg wählen und Arzneimittel verschreiben, obwohl das aufs Ganze gesehen mehr schadet als nützt. FG2.289.2 Teilen

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Natürlich ist es ein mühsames Unterfangen, Patienten gesundheitliche Zusammenhänge zu erklären und sie zur Änderung eines ungesunden Lebensstils zu bewegen — zumal Ärzte, die das versuchen, mit Unverständnis und Verdächtigungen rechnen müssen. Dennoch ist es richtig — für den Arzt und seine Patienten ... Er sollte den Patienten deutlich machen, welche gesundheitlichen Schäden entstehen, wenn man schädlichen Gewohnheiten frönt, keine Selbstbeherrschung beim Essen und Trinken kennt, sich gesundheitswidrig kleidet und mit Arbeit überlastet ... FG2.290.1 Teilen

Gesundheitsfördernde und zweckmäßige Gewohnheiten, an die man sich bewußt und strikt hält, werden vielen Erkrankungen den Boden entziehen und den Griff zu Arzneimitteln unnötig machen. Im allgemeinen ist es allerdings so, dass die Leute lieber zügellos leben wollen, auch wenn sie damit selbst den Grund für alle möglichen späteren Leiden legen. Medical Ministry 221.222 (Allgemeines Manuskript mit der Überschrift „Sanitariums“ 1887). FG2.290.2 Teilen

Wie allgemein damit umgegangen wird — Die Art und Weise, wie heutzutage mit Medikamenten umgegangen wird, ist verhängnisvoll. Healthful Living 246 (1888). FG2.290.3 Teilen

Weniger gefährlich bei vernünftiger Anwendung — Behandle nicht alles mit Arzneimitteln. Zwar mögen solche Mittel bei verantwortungsbewußter Anwendung weniger gefährlich sein, als wenn sie bedenkenlos verschrieben und geschluckt werden dennoch stellen sie für den Kranken eine Gefahr dar. Brief 3, 1884 * FG2.290.4 Teilen

Möglichst ganz weglassen — Unsere Gesundheitsinstitutionen sind ins Leben gerufen worden, um Patienten durch natürliche Maßnahmen und weitgehend unter Verzicht auf starke Medikamente zu helfen ... Diejenigen, die ihrem Körper durch rücksichtslosen Medikamentengebrauch geschadet haben, werden ganz sicher von Gott zur Rechenschaft gezogen werden ... Es ist unverzeihlich, wenn wir uns den Körper, der ja Gottes Tempel sein soll, mit Arzneimitteln jeder Art vollpumpen lassen. Dabei spielt es am Ende keine Rolle, ob das aus Unkenntnis oder im vollen Bewußtsein des Risikos geschieht. Wir sollten das auf keinen Fall dulden. FG2.290.5 Teilen

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Gern würden wir (in Australien) ein Sanatorium bauen, in dem die Heilkräfte der Natur genutzt werden und in dem die Patienten angeleitet werden, selbst etwas zu ihrer Gesunderhaltung beizutragen. Sie sollten lernen, maßvoll zu essen, vollwertige Kost zu bevorzugen, auf Fleisch zu verzichten sowie Narkotika wie schwarzen Tee, Kaffee oder alkoholhaltigen Wein zu meiden. Temperance 88.89 (Allgemeines Manuskript 1896). FG2.291.1 Teilen

Endziel: ohne stark wirkende Arzneimittel leben — Wer die physiologischen Zusammenhänge beachtet, wird immer weniger Geld für Arzneimittel ausgeben müssen — am Ende wohl gar auf Medikamente ganz verzichten können. Ein Arzt, dessen Behandlung vorwiegend im Verschreiben von Medikamenten besteht, läßt die Einsicht in das feine Zusammenwirken aller Kräfte im menschlichen Organismus vermissen. Er legt damit den Keim für eine verhängnisvolle Entwicklung, die einem Menschen lebenslang zu schaffen machen kann. Ich muss das hier einfach so sagen. Christus hat für die Erlösung des Menschen zuviel bezahlt, als dass jemand seinen Körper so rücksichtslos behandeln dürfte, wie das leider oft durch den Gebrauch von Arzneimitteln geschieht. FG2.291.2 Teilen

Vor Jahren zeigte mir der Herr, dass Institutionen gegründet werden sollten, in denen die Krankenbehandlung unter weitgehendem Verzicht auf Medikamente geschehen kann. Der Mensch ist auch leiblich Gottes Eigentum; deshalb muss alles, was unseren Körper in Mitleidenschaft zieht oder gar zerstört, als Angriff auf Gott selbst verstanden werden. Medical Ministry 229 (An einen leitenden Arzt und seine Frau 1896). FG2.291.3 Teilen

Christus im Operationssaal — Bevor sich ein Arzt an eine schwierige Operation wagt, sollte er um die Hilfe des „großen Arztes“ bitten. Darüber hinaus sollte er dem Patienten die Gewißheit vermitteln, dass Gott ihm beistehen werde und selbst in dieser schwierigen Lage seine Zuflucht sei. The Ministry of Healing 118 (1905). FG2.291.4 Teilen

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Der Herr ist sowohl im Krankenzimmer wie auch im Operationssaal gegenwärtig. Seine Macht vollbringt zum Ruhm seines Namens große Dinge. Manuskript „The Privileges and Duties of a Christian Physician“ FG2.292.1 Teilen

Operieren bedeutet nicht, den Glauben verleugnen — Es ist unser gutes Recht, jedes von Gott gegebene Mittel im Glauben zu nutzen und seine Zusagen vertrauensvoll in Anspruch zu nehmen. Wenn wirklich eine Operation nötig und der Arzt willens ist, den Eingriff vorzunehmen, dann ist es keine Verleugnung des Glaubens, sich operieren zu lassen. Wenn der Patient sich mit seinem Willen Gott übergeben hat, stärke ihn im Vertrauen auf den „großen Arzt“ damit er sich im Herrn geborgen fühlen kann ... „Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verläßt sich auf dich. Darum verlaßt euch auf den Herrn immerdar; denn Gott der Herr ist ein Fels ewiglich.“ Jesaja 26,3.4. Manuskript 67, 1899. FG2.292.2 Teilen

Jesus führte deine Hände — Wer stand an Deiner Seite, als Du jene kritischen Operationen durchführtest? Wer war es, der Dich trotz der gefährlichen Lage ruhig und beherrscht bleiben ließ? Wer hat Dir im entscheidenden Augenblick Scharfsinn, klare Augen, starke Nerven und eine geschickte Hand verliehen? Jesus, der Herr, schickte Dir unsichtbar seinen Engel, um Dir zu sagen, was Du tun solltest. Jesu Hand hatte sich auf Deine Hand gelegt und führte die Instrumente. Von Zeit zu Zeit spürtest Du dies, und eine wunderbare Ruhe kam über Dich. Du wagtest nicht, schnell zu handeln, und doch griffst Du unverzüglich ein, da Du wußtest, dass keine Zeit zu verlieren war. Der Herr hat Dich reich gesegnet. Testimonies for the Church VIII, 187.188 (An den ärztlichen Leiter des Battle Creek Sanatoriums 1899). FG2.292.3 Teilen

Weil Du bei schwierigen Operationen auf Gott schautest, standen Gottes Engel an Deiner Seite; ihre Hände waren Deine Hände. Kein Wunder, dass alle überrascht waren, mit welcher Sorgfalt Du diese Operation zu Ende geführt hast. Brief 73, 1899 * FG2.292.4 Teilen

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Der göttliche Beobachter an der Seite des Arztes — Christus ist der „große Arzt“ schlechthin. Er konnte jedem helfen. Er weiß also, welchen Beistand gläubige Ärzte bei ihrer verantwortungsvollen Arbeit brauchen. Er steht neben ihnen, wenn sie schwierige operative Eingriffe vornehmen müssen. Daran gibt es keinen Zweifel. Der Herr hat Menschenleben gerettet, die verloren gewesen wären, hätte das Messer nur um Haaresbreite danebengeschnitten. FG2.293.1 Teilen

Gott gibt den Ärzten unserer medizinischen Einrichtungen Fähigkeiten und Geschick, weil sie ihm dienen. Sie wissen, dass ihre Fertigkeiten nicht allein von ihnen kommen, sondern eine Gabe Gottes sind. Sie spüren, dass ein göttlicher Helfer neben ihnen steht, der ihnen Weisheit schenkt und sie dazu befähigt, ihren Dienst in bestmöglicher Weise zu tun. Manuskript 28, 1901 (Worte an die Mitarbeiter des St. Helena Sanatoriums). FG2.293.2 Teilen

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Jede Möglichkeit nutzen — Wenn man zu Heilmitteln greift, die Gott dafür vorgesehen hat, Schmerzen zu lindern und den Genesungsprozeß auf natürliche Weise zu unterstützen, dann hat das nichts mit mangelndem Glauben zu tun. Selbst wenn man Gott für einen Menschen um Heilung bittet, schließt das doch nicht aus, dass man mit dem Herrn auch insofern zusammenarbeitet, dass man für den Kranken alle medizinischen Möglichkeiten der Heilung ausschöpft. Gott hat es uns in die Hände gelegt, uns soviel wie möglich an Wissen über die Gesetzmäßigkeiten des Lebens anzueignen. Deshalb sollten wir jede Möglichkeit nutzen, die sich in Bezug auf Gesunderhaltung und Heilung bietet, solange das in Übereinstimmung mit Gottes Ordnungen steht. The Ministry of Healing 231.232 (1905). FG2.294.1 Teilen

Vorhandene Mittel nutzen — Deine Überzeugung, dass Kranke keinerlei Heilmittel einnehmen sollten, ist falsch. Gott heilt den Menschen nicht, ohne auch die Heilmittel zu benutzen, die uns zur Verfügung stehen schon gar nicht, wenn jemand sich beispielsweise weigert, so einfache Mittel wie reine Luft und frisches Wasser zu nutzen. Auch zu den Zeiten Christi und der Apostel gab es Ärzte. Lukas war einer von ihnen, der Gott zutraute, dass er ihm in der Anwendung von Heilmitteln Weisheit und Geschick verleihen würde. Als der Herr dem todkranken Hiskia noch weitere 5 Lebensjahre zusagte, heilte er ihn nicht von einem Augenblick auf den anderen. Der König musste vielmehr Feigen auf die erkrankte Stelle seines Körpers legen und wurde sozusagen durch eine Kombination von natürlichem Heilmittel und dem Segen Gottes gesund. Der Herr der Schöpfung legt Wert darauf, dass wir die heilenden Kräfte der Natur auch nutzen. FG2.294.2 Teilen

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Lieber Bruder, ich könnte dazu noch manches schreiben, aber ich lasse es bei den wenigen Beispielen bewenden. [Hier folgen zwei Beispiele über den Gebrauch von Holzkohle, die im nächsten Kapitel nachzulesen sind.] FG2.295.1 Teilen

Das alles zeigt uns, dass wir uns nicht in radikale Ideen verrennen sollten. Ich respektiere Deine Einstellung bezüglich der Anwendung von starken Arzneimitteln, dennoch darfst Du Patienten nicht ständig Deine eigene ablehnende Haltung zu diesen Mitteln aufdrängen wollen, solange sie dafür noch kein Verständnis haben. Du untergräbst damit Deinen Einfluß und bewirkst nichts Gutes. Außerdem isolierst Du Dich selbst. Du solltest Deine starre, vorgefaßte Meinung neu überdenken. Brief 182, 1899 * FG2.295.2 Teilen

Gottes Heilmittel — Die Heilkunst beschreitet viele Wege, aber es gibt nur einen Weg, den auch der Himmel gutheißen kann. Gott bedient sich der heilenden Kräfte der Natur und nicht solcher Mittel, die massiv und belastend in den Organismus des Menschen eingreifen. Reine Luft, sauberes Wasser, Hygiene, eine gesunde Heilkost, ein verantwortlicher Lebenswandel und festes Gottvertrauen könnten viele vor dem Tod bewahren. Leider sind diese Mittel nicht gefragt, weil ihre Anwendung Mühe macht — davor scheuen sich die meisten Leute. Die natürlichen Heilmittel stehen jedem fast selbstverständlich zur Verfügung, während starke Arzneimittel den Menschen in doppelter Hinsicht teuer zu stehen kommen können — sowohl von den Kosten als auch von der Wirkung auf den Organismus her. Testimonies of the Church V, 443 (1885). FG2.295.3 Teilen

Verwende einfache Mittel — Manchmal braucht der menschliche Organismus etwas Unterstützung, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Die beste Hilfe bieten da einfache Heilmittel, wie sie die Natur liefert. Wir brauchen zum Beispiel: saubere Luft und die Kenntnis darüber, wie man richtig atmet; reines Wasser und das Wissen, wie man es gesundheitsfördernd anwendet; möglichst viel Sonnenlicht im Haus und die Erfahrung darin, wie man es nutzt. All das kann außerordentlich wirksam sein, vor allem für Patienten, die es gelernt haben, sich im Blick auf ihre Ernährung und Kleidung gesundheitsbewußt zu verhalten. Solche Leute werden die natürlichen Heilmittel nicht durch starke Arzneimittel ersetzen wollen, die mehr schaden als nützen. Wenn die Kranken und Leidenden das verwirklichten, was sie über gesunde Lebensweise wissen, würde ihnen in neun von zehn Fällen geholfen sein. Medical Ministry 223.224 (Manuskript 22, 1887). FG2.295.4 Teilen

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Wasseranwendungen und einfache Kräuter — Der Herr hat uns gelehrt, dass Wasser große Heilwirkung entfalten kann, wenn es unter fachkundiger Anleitung richtig angewendet wird. Wir sind unterwiesen worden, in unserer Krankenbehandlung die Verwendung von starken Arzneimitteln zu vermeiden. Es gibt eine Fülle von Heilkräutern, die die Genesung fördern, ohne die teilweise gefährlichen Wirkungen der gängigen Arzneimittel zu entfalten. Manuskript 73, 1908 (Manuskript mit dem Titel „Counsels Repeated“). FG2.296.1 Teilen

Heilmittel, die den Organismus reinigen — Die Sterblichkeit wurde nicht von Christus in den Menschen hineingelegt. Sie geht vielmehr zu Satans Lasten, der Adam zum Genuß der verbotenen Frucht — und damit zum Ungehorsam — verführte. Im Garten Eden gab es keine gesundheitsschädigenden Pflanzen, erst nach dem Sündenfall fanden sich giftige Pflanzen. Im Gleichnis vom Sämann wird die Frage aufgeworfen: „Hast du nicht guten Samen auf den Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut?“ Die Antwort lautete: „Das hat ein Feind getan.“ Matthäus 13,27.28. Das Unkraut ist auf den Bösen zurückzuführen, es ist sein Werk, die Erde mit Unkraut zu verderben. Sollten Ärzte heute in der gleichen Richtung weiterwirken, indem sie starke Arzneimittel verschreiben, die den Organismus schädigen und damit gerade das Leben gefährden, zu dessen Rettung Christus gekommen ist? Die Heilmittel Christi reinigen den Organismus. Satan verleitet die Menschen, so in das wunderbare körperliche Zusammenspiel einzugreifen, dass mehr zerstört als aufgebaut wird. Solche Arzneimittel, die Kranken verabreicht werden, machen nicht gesund, sondern verursachen eher Schaden. Sie sind im Organismus wie Samenkörner, die eine schlimme Ernte hervorbringen. FG2.296.2 Teilen

Jesus Christus möchte aus dem Menschen wieder das machen, was er nach dem Willen Gottes ursprünglich sein sollte. Weil er allen die Gesundheit erhalten und ein erfülltes Leben schenken möchte, hat er die Natur mit heilenden Kräften ausgestattet. Deshalb können wir sehr gut auf solche Arzneimittel verzichten, wie sie in der Vergangenheit zusammengestellt und verordnet worden sind. 1 FG2.296.3 Teilen

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Der Herr hat dafür gesorgt, dass unsere Pflanzenwelt natürliche Heilmittel 2 liefert, die man im Vertrauen auf seine Fürsorge nutzen sollte, um so zum eigenen Wohl mit Gott zusammenzuwirken. So können Wasser, Sonne und Heilkräuter dazu dienen, Krankheiten zu heilen, die durch Unbedachtheit oder durch einen Unfall entstanden sind. Dabei ist es durchaus kein Zeichen von Unglauben, wenn wir solche Heilmittel in Anspruch nehmen und Gott dabei um seinen Segen bitten. Echter Glaube ist vielmehr dankbar für die Erkenntnis, dass solche Mittel in der Lage sind, unsere geistigen und körperlichen Kräfte zu erneuern. FG2.297.1 Teilen

Wir sollten unseren Körper nicht mißachten, sondern in jeder Beziehung mit Gott zusammenarbeiten. Wir müssen im Hinblick auf unsere geistige und körperliche Beschaffenheit vernünftig handeln. Die besten Erfahrungen werden wir machen, wenn wir unseren Körper in seiner Funktionsweise möglichst gut kennen. Manuskript 65, 1899. FG2.297.2 Teilen

Du fragst ... „Sollen wir in dringenden Fällen einen ungläubigen Arzt zu Hilfe rufen, wenn die Ärzte unseres Sanatoriums nicht die Zeit haben, sich um andere Kranke zu kümmern?“... Wenn unsere eigenen Ärzte so überlastet sind, sollte man sich lieber fragen, ob es nicht besser wäre, Kranke in der Anwendung natürlicher Heilmittel zu unterweisen, als ihnen starke Arzneimittel zuzumuten, deren zweifelhafte Eigenschaften auch noch durch unaussprechliche Namen verschleiert werden. Warum sollten Kranke beispielsweise an solchen Heilmitteln Gottes wie Wasseranwendungen und warmen oder kalten Wickeln vorbeigehen, wenn diese ihnen helfen könnten? Wichtig sind auch Kenntnisse in Sachen Heilkost. Jeder sollte wissen, was er selbst zur Gesunderhaltung oder zur Linderung seiner Leiden tun kann. Wenn ich krank wäre, würde ich einen Allgemeinmediziner 1 wirklich nur im äußersten Notfall rufen lassen. Ich würde auch keines dieser geheimnisvoll benannten Mittel anrühren. Ich will genau über das informiert sein, was ich als Medizin schlucken soll. FG2.297.3 Teilen

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Wer gewohnheitsmäßig starke Arzneimittel einnimmt, handelt damit gegen besseres Wissen und gefährdet sein weiteres Leben. Es gibt Heilpflanzen, die sogar bei schweren Krankheiten helfen, ohne gefährliche Nebenwirkungen zu entfalten. Würden sich mehr Leute darum kümmern, was ihrem Körper dienlich ist, gäbe es sehr viel weniger Krankheit. Ein Gramm Vorbeugung wiegt schwerer, als ein Pfund Heilung. Manuskript 86, 1897 (Allgemeines Manuskript, „Health Reform Principles“, in Cooranbong, Australien, verfaßt). FG2.299.1 Teilen

Bei der Suche nach guten Standorten für adventistische Gesundheitseinrichtungen habe ich manches gelernt. Unsere Sanatorien sollten möglichst einige Kilometer außerhalb von Städten liegen. Der umliegende Boden sollte von der Institution verwaltet und zum Anbau von Gemüse und Obst genutzt werden. Den Patienten sollte empfohlen werden, sich viel im Freien zu bewegen. Viele, die an Lungentuberkulose leiden, könnten geheilt werden, wenn sie in einem Klima lebten, wo sie das ganze Jahr über an der frischen Luft sein können. Viele, die dieser Krankheit zum Opfer gefallen sind, könnten noch leben, wenn sie sich mehr in der frischen Luft bewegt hätten. Frische Luft im Freien hilft in vielen Fällen genauso wie Medikamente — und das ohne schädigende Nebenwirkungen ... FG2.299.2 Teilen

Es wäre besser gewesen, wenn man in unseren Sanatorien von Anfang an auf die Anwendung von starken Arzneimitteln verzichtet hätte. Wir sollten mehr Gewicht auf naturgegebene Heilmittel wie klares Wasser, reine Luft, Sonnenlicht und Heilkräuter legen. Das wäre besser, als das Heil von starken Arzneien mit geheimnisvollen Namen zu erwarten, die von Menschen zusammengestellt wurden. Zumindest würden uns schädliche Nachwirkungen erspart bleiben. FG2.299.3 Teilen

Tausende von Leidenden könnten ihre Gesundheit zurückgewinnen, wenn sie einen einfachen Lebensstil pflegen würden, anstatt schädigende Medikamente zu schlucken oder sich von schwarzem Tee, Kaffee, alkoholischen Getränken oder von Gewürzen, die den Magen reizen und die Verdauung stören, abhängig zu machen. Der Herr möchte sein heilendes Licht gerade jenen zuteil werden lassen, die krank und schwach sind. Manuskript 115, 1903 (Allgemeines Manuskript bezüglich der Arbeit in Sanatorien). FG2.299.4 Teilen

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Ellen G. White äußerte sich mehrfach über einfache Heilmittel. Sie sagte auch konkret, was sie darunter verstand: reine Luft, Sonnenschein, Enthaltsamkeit, Entspannung, körperliche Bewegung, gesunde Ernährung, Wasseranwendungen und das Vertrauen in die Macht Gottes (siehe auch das vorhergehende Kapitel und The Ministry of Healing 127). Ergänzend dazu hat Ellen G. White bei einigen Gelegenheiten in ihrer persönlichen Korrespondenz auf eine Reihe einfacher medizinischer Behandlungsmöglichkeiten hingewiesen, die sie kannte und selbst anwandte. Jedes dieser Heilmittel wurde gewöhnlich im Zusammenhang mit nur einem Fall erwähnt. In ihrer Korrespondenz nennt sie auch einige seltene Notsituationen, in denen sie zu Medikamenten griff, die sie sonst niemals verwendete. FG2.301.1 Teilen

Wegen der Bedeutung, die den von Ellen G. White genannten Behandlungsmöglichkeiten zukommt, soll hier auf vier Gesichtspunkte eingegangen werden: FG2.301.2 Teilen

1. Die folgenden Seiten geben die wichtigsten Aussagen Ellen G. Whites zu einer Reihe spezieller und einfacher Behandlungsmethoden wieder, soweit entsprechende Äußerungen zurzeit der Zusammenstellung dieses Werkes bekannt waren. FG2.301.3 Teilen

2. Verglichen mit den mehr als 2000 Seiten, die der ausführlichen Darlegung von Gesundheitsratschlägen gewidmet sind, muten die wenigen Seiten, auf denen die nachfolgenden Aussagen abgedruckt werden, eher bescheiden an. FG2.301.4 Teilen

3. Im Verlauf von 50 Jahren hat Ellen G. White viel über das Thema Gesundheit und über die Betreuung von Kranken geschrieben. Bezeichnend dabei ist, dass sie, abgesehen von einer kurzen Erwähnung des „Feigenpflasters“ für Hiskia und der flüchtigen Anspielung auf den unwirksamen Gebrauch „einfacher Kräuter“ anläßlich der Erkrankung eines ihrer Söhne (siehe Spiritual Gifts II, 104), in keiner ihrer Veröffentlichungen auf den medizinischen Gebrauch von Kräutern oder auf andere einfache Behandlungsweisen Bezug genommen hat. Zumindest läßt sich daraus nicht schließen, dass die Verwendung von Heilkräutern in dem umfassenden Programm einer gesunden Lebensweise von entscheidender Bedeutung wäre. FG2.301.5 Teilen

4. Wenn sie von einfachen Behandlungsmöglichkeiten sprach, hat sie niemals verneint, dass zu einem späteren Zeitpunkt andere wirksame Methoden gefunden werden könnten. FG2.301.6 Teilen

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Angesichts der Tatsache, dass einige die Auffassung vertreten, Ellen G. White heiße die Verwendung von Kräutern nicht nur gut, sondern hätte sie auch als das Hauptmittel zur Behandlung von Krankheiten dargestellt, sowie im Hinblick auf die Tatsache, dass noch große Mengen unveröffentlichten Materials zu diesem Thema existieren, ist der E.G.White-Treuhandausschuß der Überzeugung, dass die nachfolgend abgedruckten Aussagen für Siebenten-Tags-Adventisten eine gute Orientierungshilfe und gleichzeitig die klarste Wiedergabe ihrer Aufzeichnungen darstellen. Redlicherweise sollte der Leser diesen Aussagen aber keine größere Bedeutung beimessen, als es die Autorin selber tat, die in ihren veröffentlichten Werken stets die wichtigsten Gesichtspunkte zur Behandlung von Kranken an die erste Stelle gesetzt hat. FG2.302.1 Teilen

Nachdem ich so viel Leid gesehen habe, das durch die Einnahme von starken Arzneimitteln verursacht wurde, kann ich solche Mittel weder verwenden noch empfehlen. Ich muss der Erkenntnis treu bleiben, die mir der Herr geschenkt hat. FG2.302.2 Teilen

Die Behandlungsmethoden, die wir nach der Gründung des Sanatoriums anwandten, erforderten einen erheblichen Arbeitsaufwand. Wir bedienten uns nämlich keiner medikamentösen, sondern einer physikalischen Therapie. Gott segnete uns darin. Wir bemühten uns, mit ihm zusammenzuarbeiten, um kranken Menschen das Leben zu retten. Der menschliche Organismus sollte nicht mit schädigenden Substanzen belastet werden. Die Erkenntnis, physikalische Therapie einsetzen und neue Wege in der Krankenbehandlung beschreiten zu sollen, führte dazu, dass an verschiedenen Orten Sanatorien gegründet wurden. FG2.302.3 Teilen

Es schmerzte mich deshalb sehr, als später viele Studenten ermutigt wurden, nach ... 1 zu gehen, um dort ihre Ausbildung in der Verwendung stark wirkender Arzneimittel zu erhalten. Die Erkenntnis, die mir Gott gegeben hat, steht dem entgegen, was dort gelehrt und jetzt auch im Sanatorium praktiziert wird. Wir brauchen in dieser Hinsicht wieder Klarheit. Die unverständlichen Namen der Arzneimittel verschleiern nur den Tatbestand, dass der Patient keine Ahnung davon hat, was er schlucken muss, es sei denn, er beschafft sich ein Fachbuch, um der Bedeutung der Namen und der Zusammensetzung der Medikamente nachzuspüren. FG2.302.4 Teilen

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Gott hat einige einfache Kräuter dafür vorgesehen, dass sie bei Bedarf zur Heilbehandlung genutzt werden sollen. Wenn jede Familie wüßte, wie diese Heilpflanzen im Krankheitsfall zu verwenden sind, könnte manches Leid verhindert werden, ohne dass ein Arzt gerufen werden müßte. Solche „altmodischen“ Kräuter hätten wohl manchen geheilt, der trotz verabreichter Arzneimittel gestorben ist. FG2.303.1 Teilen

Ein sehr erfolgversprechendes Heilmittel ist pulverisierte Holzkohle, die, in Beutel verpackt, für heiße Umschläge verwendet wird ... Ich habe dieses Mittel in Fällen anwenden lassen, wo Kranke unter starken Schmerzen litten und laut ärztlicher Aussage keine Hoffnung auf Heilung war. Nachdem einmal auf meinen Rat hin Holzkohle angewandt wurde, 1 fiel der Patient in tiefen Schlaf. Sein Zustand besserte sich bis hin zu völliger Heilung. Studenten, die unter wunden Händen und Entzündungen litten, habe ich dieses einfache Heilmittel ebenfalls mit Erfolg empfohlen. Der Schmerz wurde gelindert, die Entzündungen gingen zurück, die Heilung machte schnelle Fortschritte. Starke Augenentzündungen können durch einen Umschlag aus Holzkohle, die in warmes oder kaltes Wasser getaucht wird, gelindert werden. Es wirkt wie ein Wundermittel. FG2.303.2 Teilen

Vermutlich wirst Du darüber lachen, aber wenn ich diesem Heilmittel einen gelehrt klingenden Namen gäbe, würden viel mehr Leute danach greifen ... Solche natürlichen Mittel entfalten ihre Heilkraft ohne schädigende Nachwirkungen. Brief 82, 1897 * FG2.303.3 Teilen

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Es gibt viele Kräuter, die unsere Krankenschwestern anstelle von anderen Arzneimitteln verwenden könnten, wenn sie um deren Wert wüßten. Ich wurde häufig um Rat gefragt, was man bei bestimmten Krankheiten oder bei einem Unfall machen könne. In solchen Fällen habe ich einige dieser einfachen Heilmittel mit gutem Erfolg empfohlen. FG2.304.1 Teilen

Eines Tages kam ein Arzt ziemlich ratlos zu mir. Man hatte ihn zu einer jungen Frau gerufen, die lebensgefährlich erkrankt war. Während einer Lagerversammlung bekam sie hohes Fieber. Man brachte sie zu unserer Schule in der Nähe von Melbourne, Australien, aber ihr Zustand verschlimmerte sich so sehr, dass man um ihr Leben fürchten musste. Der Arzt, Dr. Merritt Kellogg, kam zu mir und fragte: „Schwester White, kannst Du mir einen Rat geben? Wenn wir der Schwester nicht sofort helfen können, wird sie nur noch kurze Zeit leben.“ Ich antwortete: „Schicke jemanden zu einem Schmied und laß Dir etwas pulverisierte Holzkohle bringen; dann fertige daraus einen heißen Umschlag an und lege ihn über ihren Magen und auf die Seiten.“ Der Arzt tat, was ich ihm geraten hatte. Nach einiger Zeit kehrte er zurück und sagte: „Die Besserung setzte nach kaum einer halben Stunde ein. Die Patientin schläft zum erstenmal seit Tagen wieder richtig.“ FG2.304.2 Teilen

Diese Behandlungsmethode habe ich auch anderen empfohlen, die starke Schmerzen hatten. Sie hat nicht nur Linderung geschaffen, sondern hat manchem sogar das Leben gerettet. Meine Mutter hat mir früher erzählt, dass Holzkohlenumschläge den giftigen Biß von Schlagen und Reptilien sowie Stiche von giftigen Insekten unwirksam machen können. Auf unserem Gelände bei Avondale, Australien, gab es immer wieder Leute, die sich bei der Landarbeit verletzten und sich dabei Entzündungen zuzogen. Deshalb konnten sie manchmal längere Zeit nicht arbeiten. FG2.304.3 Teilen

Eines Tages kam ein Mann zu mir, der seinen Arm in einer Schlinge trug. Er war wegen seines Zustands sehr besorgt, zumal er bei den Rodungsarbeiten dringend gebraucht wurde. Ich riet ihm: „Geh zu dem Platz, wo ihr das Holz verbrannt habt, nimm etwas Holzkohle von dem Eukalyptusbaum und zerreibe sie. Wenn du mir das Pulver bringst, werde ich deine Hand damit behandeln.“ So geschah es dann auch. Am nächsten Morgen berichtete der Mann, dass die Schmerzen verschwunden seien. Bald darauf konnte er seine Arbeit wieder aufnehmen. FG2.304.4 Teilen

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Ich schreibe dies alles nur, damit ihr erkennt, dass Gott uns einige ganz einfache Heilmittel an die Hand gegeben hat, die den Körper nicht so belasten, wie das häufig durch den Gebrauch von stark wirkenden Arzneimitteln geschieht. FG2.305.1 Teilen

Es wäre gut, wenn unsere Krankenschwestern mit solchen naturgegebenen Heilmitteln umgehen und die Kranken in deren Gebrauch unterweisen könnten. FG2.305.2 Teilen

Unser Schöpfer nimmt besonderen Anteil am Geschick der Leidenden. Er will, dass unsere Sanatorien und Krankenpflegeschulen zu Stätten werden, in denen Männer und Frauen eine gute Ausbildung für den Dienst an leidenden Menschen erhalten. Stark wirkende Arzneimittel sind für die Behandlung von Kranken nicht wünschenswert. Auch Alkohol und Tabak dürfen in keiner Form empfohlen werden, um Patienten nicht von solchen Dingen abhängig zu machen. Brief 90, 1908 * FG2.305.3 Teilen

Es ist nötig, darüber nachzudenken, was man selbst zu seiner Gesunderhaltung beitragen kann. Zunächst gilt es, mit dem eigenen Körper vertraut zu werden. Ich habe zu lernen, wie ich den von Gott gegebenen Leib gesund erhalte. Wichtig ist auch, dem Organismus die Stoffe zuzuführen, die er braucht, um leistungsfähig zu bleiben. Man sollte sich auch angemessen kleiden, um eine gute Blutzirkulation sicherzustellen. Nicht zuletzt braucht der Mensch körperliche Bewegung in frischer Luft und Sonnenlicht. FG2.305.4 Teilen

Man braucht nur ein bisschen Einsicht, um verantwortungsbewußt mit seinem Körper umzugehen. Zum Beispiel wäre es höchst unvernünftig, durchnäßt einen kalten Raum zu betreten oder sich gar bei feuchtem Wetter mit nassen Füßen an eine zugige Stelle zu setzen. Niemand sollte sich bei solchem Unverstand über eine schlimme Erkältung wundern. FG2.305.5 Teilen

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Ich muss meine Nahrung so wählen, dass dem Blutkreislauf die notwendigen Aufbaustoffe zugeführt werden, und darf den Körper nicht durch Arbeit überlasten. FG2.306.1 Teilen

Wenn wir Ordnungen, die unserer Gesunderhaltung dienen sollen, mißachtet haben, sollten wir unser Verhalten ändern. Meist werden „Gottes natürliche Heilmittel“ — sauberes Wasser, reine Luft und heilendes Sonnenlicht — uns wieder zu einer guten körperlichen Verfassung verhelfen können. FG2.306.2 Teilen

Wasser kann in vielfacher Hinsicht zur Linderung von Leiden verwendet werden. Einige Schluck klares, warmes Wasser vor dem Essen genommen (etwa ein Achtelliter), können viel Gutes bewirken. FG2.306.3 Teilen

Eine Tasse Katzenminze-Tee beruhigt die Nerven. Hopfentee fördert den Schlaf; Hopfenumschläge auf der Magengegend lindern Schmerzen. FG2.306.4 Teilen

Wenn die Augen brennen oder entzündet sind, kann ein in heißes Salzwasser getauchtes, weiches Flanelltuch schnell Linderung bringen. FG2.306.5 Teilen

Bei Blutandrang im Kopf können Fußbäder unter Hinzugabe von etwas Senf helfen. FG2.306.6 Teilen

Es gibt eine Fülle einfacher Heilmittel, die der Gesunderhaltung dienen. Der Herr erwartet, dass wir uns dieser Mittel bedienen, zumal unsere Verlegenheiten Gottes Gelegenheiten sind. Wer Gott um Linderung von Schmerzen bittet, aber aus Trägheit die uns allen zu Gebote stehenden natürlichen Heilmittel mißachtet, verhält sich vermessen. Gott erwartet ja auch, dass wir für unser täglich Brot arbeiten. Niemand soll nach Gottes Willen „ernten“, ohne zuvor „gesät“ zu haben. Wenn der Mensch den „Acker bestellt“ hat, sendet Gott Sonnenschein und Regen, die das schaffen, was wir nicht können: Wachstum und Gedeihen. Gott wirkt, aber er will auch, dass der Mensch mit ihm zusammenarbeitet. Saat und Ernte bedingen einander. FG2.306.7 Teilen

Gott läßt zur Gesunderhaltung seiner Geschöpfe eine Fülle von Heilkräutern wachsen. Wenn wir uns intensiver um die Heilwirkung dieser Pflanzen kümmerten und mehr von ihrer Anwendung verstünden, könnten wir auf manchen Arztbesuch verzichten. Mit Sicherheit wäre unsere gesundheitliche Verfassung besser, als das vielfach der Fall ist. Selbstverständlich schließt die Anwendung dieser von mir empfohlenen natürlichen Heilmittel nicht aus, dass wir in Krankheitsfällen auch den „großen Arzt“ anrufen dürfen. Wir sollten darüber nur nicht das versäumen, was uns zu tun möglich ist. Brief 35, 1890. * FG2.306.8 Teilen

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Unternimm alles, um die Institution nach innen und außen so wirksam wie möglich werden zu lassen. Dir stehen dafür die besten Voraussetzungen zu Gebote. Laß nichts zu, was bei den Heilungsuchenden einen schlechten Eindruck hinterlassen könnte. FG2.307.1 Teilen

Ermutige die Patienten, gesund zu leben und sich viel zu bewegen. Das wird entscheidend zu ihrer Genesung beitragen. Sorge dafür, dass es genügend Sitzgelegenheiten im Freien gibt, damit die Kranken viel Zeit an der frischen Luft verbringen können. Es sollte auch einen windgeschützten Platz geben, wo sie selbst bei kühler Witterung in der Sonne sitzen können ... FG2.307.2 Teilen

Frische Luft und Sonnenschein, eine fröhliche Atmosphäre innerhalb und außerhalb der Behandlungsräume, ermutigende Worte und ein freundlicher Umgang — das sind Heilmittel, die den Kranken am besten helfen werden. Deine Zufriedenheit und Freude wird nicht nur anderen Vertrauen einflößen und ihnen Mut machen, sondern wirkt letztlich auf Dich selbst zurück. Vergiß nicht, dass der „Sonnenschein“ des göttlichen Segens besonders wertvoll für uns ist. FG2.307.3 Teilen

Mache die Krankenschwestern und Patienten immer wieder auf die einfachen Heilmittel Gottes aufmerksam, die fast nichts kosten und doch so wirksam sind. FG2.307.4 Teilen

Ich will bei dieser Gelegenheit von meinen Erfahrungen mit dem natürlichen Heilmittel „Holzkohle“ berichten. Bei einigen Formen von Verdauungsstörungen wirkt dieses Mittel zuverlässiger als andere Medikamente. Mischt man Holzkohlenpulver mit ein wenig Olivenöl, wirkt das reinigend und heilend. Pulverisierte Holzkohle von Eukalyptusbäumen haben wir mit gutem Erfolg bei Entzündungen angewandt ... FG2.307.5 Teilen

Studiere und lehre immer wieder die Verwendung der natürlichen Heilmittel. Gottes Segen liegt auf dem Gebrauch solcher Mittel, die auch den einfachen Leuten jederzeit zugänglich sind. Brief 100, 1903. FG2.307.6 Teilen

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Eine schnelle Heilung — Ein Bruder litt an einer Darmentzündung und hatte die Ruhr. Er war einer von denen, die es mit der gesunden Lebensweise nicht so genau nahmen. Mein Mann und ich waren gerade dabei, Texas zu verlassen, wo wir einige Monate gearbeitet hatten. Die Reisewagen standen bereit, um den Bruder, seine Familie und einige andere, die an Malaria erkrankt waren, mitzunehmen. Das schien uns trotz des erheblichen Aufwands nötig zu sein, damit nicht eine Reihe von Familien ihren Ernährer verloren. FG2.308.1 Teilen

Wir lagerten die Kranken zu zweit oder dritt in ausgepolsterten Pferdewagen und fuhren los. Unterwegs ließ uns der Bruder mit den Darmbeschwerden rufen. Als wir ihn sahen, waren mein Mann und ich davon überzeugt, dass er wegen seines schlechten Zustands nicht mehr weiterreisen konnte. Wir fürchteten, der Brand habe bereits eingesetzt. In dieser Lage kam mir wie eine göttliche Eingebung der Gedanke, es mit Holzkohle zu versuchen. Wir waren etwa eine Meile von der Stadt Denison entfernt. Der Sohn jenes Bruders machte sich auf den Weg und besorgte bei einem Schmied Holzkohle. Die wurde zum Teil zerrieben und dem Kranken mit Wasser gemischt eingeflößt. Außerdem wurden ihm Holzkohlenumschläge auf den Leib gelegt. Innerhalb einer halben Stunde besserte sich der Zustand des Bruders. Unsere Reise mussten wir ohne diese Familie fortsetzen. Wie erstaunt waren wir, als uns der Wagen dieser Geschwister am anderen Tag wieder einholte. Gottes Segen hatte durch den Gebrauch eines einfachen Heilmittels sofortige Besserung bewirkt. Brief 182, 1899 * FG2.308.2 Teilen

Holzkohle und Leinsamen — Wir brauchen unbedingt ein Krankenhaus. Am Donnerstag wurde Schwester Sara McEnterfer 1 gebeten, einmal nach dem anderthalbjährigen Sohn von Bruder B. zu sehen. Seit einigen Tagen hatte das Kind eine schmerzhafte Schwellung am Knie, die vermutlich von einem Insektenstich herrührte. Ein Umschlag aus Holzkohlenpulver und Leinsamen sorgte ganz schnell für Linderung. Das Kind hatte zuvor die ganze Nacht vor Schmerzen geschrien, aber nach dieser Behandlung schlief es ein. Heute hat Sara schon zweimal nach dem Kleinen geschaut. Als sie das geschwollene Knie an zwei Stellen öffnete, schoß ein Schwall von Eiter und Blut heraus. FG2.308.3 Teilen

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Danach heilte alles ganz schnell, und das Kind war bald wieder gesund. Wir danken Gott, dass er uns so viele Möglichkeiten schenkt, auf ganz einfache und natürliche Weise Schmerzen zu lindern und deren Ursache zu beseitigen. Manuskript 68, 1899 (Allgemeines Manuskript). FG2.309.1 Teilen

Ein Feigenpflaster für Hiskia — Als Hiskia erkrankte, überbrachte ihm der Prophet Gottes die Nachricht, dass er sterben müsse. Auf die inständige Bitte des Königs hin sagte Gott ihm zu, dass er Hiskias Leben um 15 Jahre verlängern würde. Ein Wort oder eine Bewegung Gottes hätten genügt, um den König sofort gesund zu machen. Statt dessen gab der Herr Anweisung, ihm ein Pflaster aus Feigen auf die erkrankte Stelle zu legen. Nachdem das geschehen war, wurde Hiskia wieder gesund. Es wäre auch für uns wünschenswert, solche Verordnungen Gottes ernster zu nehmen, als wir das gemeinhin tun. Manuskript 29, 1911 (Allgemeines Manuskript). FG2.309.2 Teilen

Der Wert von Eukalyptusöl — Es tut mir leid, dass es Schwester C. nicht gut geht. Gegen ihren Husten kann ich nichts Besseres empfehlen als Eukalyptus und Honig. Gib ein paar Tropfen Eukalyptusöl in ein Glas mit flüssigem Honig, verrühre alles gut und trinke etwas davon, sobald Dich der Husten plagt. Ich habe auch häufig Probleme mit meinem Hals, bin aber jedesmal schnell damit fertig, wenn ich mich dieses einfachen Mittels bediene. Halte Dich an dieses Rezept, und Du wirst Dein eigener Arzt sein. Falls der erste Versuch nicht gleich Heilung bringt, versuche es erneut — möglichst vor dem Schlafengehen, weil das die günstigste Zeit ist. Brief 348, 1908 * FG2.309.3 Teilen

Ich habe Dir bereits von dem Mittel berichtet, das ich benutze, wenn ich Halsbeschwerden habe. Ich verrühre ein Glas erwärmten Honig mit einigen Tropfen Eukalyptusöl. Wenn der Hustenreiz über mich kommt, schlucke ich einen Teelöffel von dieser Mischung und spüre unverzüglich Erleichterung. Vielleicht kommt Dir solch ein Rezept zu simpel vor, aber ich habe damit seit Jahren gute Erfahrungen gemacht und möchte Dich ermutigen, es gleichfalls zu versuchen. FG2.309.4 Teilen

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Du kannst auch Fußbäder machen, indem Du dem Wasser einige Blätter des Eukalyptusbaumes hinzufügst. Solche Bäder sind außerordentlich wirksam. Versuche es nur, und Du wirst feststellen, dass es hilft. Eukalyptusöl ist nicht nur gut gegen Husten, sondern bewährt sich auch bei Brust — und Lungenschmerzen. Ich rate Dir, dieses Mittel auszuprobieren, zumal es einfach zuzubereiten ist und keine Kosten verursacht. Brief 20, 1909 * FG2.310.1 Teilen

Bäume mit Heilwirkung — Der Herr hat mir in vielerlei Hinsicht Erkenntnisse geschenkt. Er hat mir beispielsweise gezeigt, dass unsere Sanatorien möglichst auf Anhöhen errichtet werden sollen, weil das der Gesundung der Patienten förderlich ist. Außerdem sollte genug Land vorhanden sein, um Blumen, Ziersträucher und Bäume anzupflanzen. FG2.310.2 Teilen

Einmal sollte unnötig viel Wald gerodet werden, um mehr Land für die Errichtung des Sanatoriums zu gewinnen. Damals erkannte ich, dass Pinien, Zedern, Tannen und verschiedene andere Bäume Substanzen enthalten, die der Gesundheit sehr förderlich sind. Hütet euch deshalb davor, solche Bäume erbarmungslos zu fällen ... Laßt sie leben. Brief 95, 1902 * FG2.310.3 Teilen

„Mein Kräutertrank“ — Wir brauchen weder unseres Tees wegen nach China noch des Kaffees wegen nach Java zu gehen. Einige haben geäußert: „Schwester White trinkt schwarzen Tee!“ Sie behaupteten sogar, ich hätte ihnen welchen angeboten. Das ist schlicht und einfach unwahr; denn ich trinke keinen und habe nicht einmal welchen im Haus. Anläßlich einer Schiffsreise, als mein Magen keine Nahrung bei sich behalten wollte, habe ich etwas schwarzen Tee als Medizin zu mir genommen. Ich wehre mich also energisch gegen die Behauptung, dass ich solchen Tee verwende. Wenn jemand in mein Haus kommen will, um zu sehen, was ich trinke, werde ich ihm den Beutel mit meinem Kräutertrank zeigen. Mein Tee kommt aus Michigan und wird aus Rotkleespitzen aufgebrüht. Was den Kaffee betrifft, so würde ich niemals welchen trinken. Wenn Leute das Gegenteil behauptet haben, dann ist das einfach nicht wahr. Manuskript 3, 1888 (Predigt, Oakland, Kalifornien). FG2.310.4 Teilen

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Kleeblüten — Erste Ernte — Ich möchte Euch um etwas bitten. Ob Eure Kinder für mich wohl auch in diesem Jahr wieder Kleeblüten sammeln würden? Es könnten sogar mehr als im vergangenen Jahr sein. Sie würden mir damit einen großen Gefallen tun, denn hier gibt es solchen Klee nicht. Am besten wäre die erste Ernte. Wenn der Brief Euch aber nicht mehr rechtzeitig erreicht, freue ich mich natürlich auch über die zweite Ernte. Brief 1, 1872 * FG2.311.1 Teilen

Schwarzer Tee — Medikament, nicht Getränk — Ich verwende keinen schwarzen Tee. Seit Jahren ist davon nicht einmal ein Teelöffel über meine Lippen gekommen, ausgenommen bei einer Ozeanüberquerung. Außerdem habe ich auch einmal schwarzen Tee zu mir genommen, als ich krank war und erbrechen musste. In solchen Fällen kann er schnell für Besserung sorgen. FG2.311.2 Teilen

Als Ihr bei uns wart, habe ich Euch nicht schwarzen Tee vorgesetzt, sondern Kräutertee aus Rotkleespitzen. Dabei habe ich Euch sogar darauf aufmerksam gemacht, dass dies ein einfaches und bekömmliches Getränk sei ... FG2.311.3 Teilen

Für schwarzen Tee habe ich seit Jahren keinen Pfennig ausgegeben. Ich kenne seine Wirkung und würde ihn auf keinen Fall trinken, es sei denn aus medizinischen Gründen bei starkem Erbrechen oder ähnlichen Beschwerden ... FG2.311.4 Teilen

Denkt nicht, dass ich etwas predige, ohne mich selbst daran zu halten. Ich könnte meine Zuhörer nicht dazu auffordern, sich an bestimmte Lebensregeln zu halten, während ich mir selbst großzügig Ausnahmen gestatte ... FG2.311.5 Teilen

Ich trinke keinen aufputschenden Tee, sondern halte mich an meine Rotkleespitzen-Mischung. Selbst wenn ich Appetit auf Wein, Tee oder Kaffee hätte, würde ich diese schädlichen Genußmittel nicht verwenden, weil mir viel zu sehr an der Gesundheit und einer entsprechenden Lebensweise liegt. Im übrigen möchte ich in Sachen Enthaltsamkeit und im Tun des Guten ein Vorbild für andere sein. Brief 12, 1888 * FG2.311.6 Teilen

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Kaffee als Medizin — Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den vergangenen 20 Jahren auch nur eine Tasse Kaffee getrunken hätte. Nur, wie bereits erwähnt, während meiner Krankheit als Medizin. Da trank ich ein Gemisch aus sehr starkem Kaffee und rohem Ei. Brief 20, 1882 * FG2.312.1 Teilen

Traubensaft mit Ei — Mir wurde die Erkenntnis zuteil, dass Du Deinem Körper durch unzureichende Ernährung schadest. Weil Du Deinem Organismus die lebensnotwendigen Nährstoffe vorenthalten hast, musst Du jetzt so leiden. Höre auf damit, Dir eine gute und vollwertige Kost zu versagen ... Verwende Eier von gesunden Hühnern, ob roh oder gekocht, ist einerlei. Wenn Du sie roh genießen willst, dann verrühre etwas Eigelb mit gutem Traubensaft. Auf diese Weise bekommt Dein Körper einiges von dem, was er dringend braucht ... Counsels on Diet and Foods 203.204 (An Dr. D.H. Kress, 1901). FG2.312.2 Teilen

Bluttransfusionen — Die Blutübertragung von einer Person zur anderen hat schon manchem das Leben gerettet. Ich nehme allerdings an, dass Dir für solch eine Behandlung die Voraussetzungen fehlen. Deshalb erwähne ich das hier nur. Medical Ministry 286.287 (An Dr. D.H. Kress). FG2.312.3 Teilen

Impfung * FG2.312.4 Teilen

Strahlenbehandlung in Loma Linda — Wegen des schwarzen Flecks auf meiner Stirn ließ ich mich für einige Wochen mit Röntgenstrahlen behandeln. Insgesamt erhielt ich 23 Bestrahlungen, die so erfolgreich waren, dass er dieses Mal völlig verschwunden ist. Dafür bin ich sehr dankbar. Brief 30, 1911 * FG2.312.5 Teilen

314

Im Winter 1864 erkrankte unser Sohn Willie schwer an Lungenentzündung. Wir hatten gerade unseren Ältesten durch diese Krankheit verloren und fürchteten, dass uns ein weiteres Kind entrissen werden könnte. Dennoch kamen wir überein, nicht nach einem Arzt zu schicken, sondern es zunächst einmal mit Wasseranwendungen zu versuchen und Gott um Hilfe zu bitten. Wir baten einen kleinen Kreis von Glaubensgeschwistern um Gebetshilfe und spürten auf wunderbare Weise Gottes Gegenwart und seinen Segen. FG2.314.1 Teilen

Am nächsten Tag war Willie sehr krank und phantasierte im Fieber. Wenn ich mit ihm sprach, schien er mich gar nicht wahrzunehmen. Sein Herz schlug schwach und unregelmäßig. Wir beteten unablässig für unseren kranken Sohn und behandelten ihn weiterhin mit Wasser, indem wir seinen Kopf kühlten und ihm ständig feuchte Kompressen auf die Brust legten. Die Teilnahmslosigkeit verließ ihn, aber er hatte so starke Schmerzen auf der rechten Seite, dass er kaum liegen konnte. Wir versuchten den Schmerz durch feuchte Kompressen zu dämpfen, wobei wir deren Temperatur jeweils der Höhe des Fiebers anpaßten. Außerdem achteten wir sorgfältig darauf, dass seine Hände und Füße warm blieben. FG2.314.2 Teilen

Den Höhepunkt seiner Krankheit erwarteten wir für den siebenten Tag. Da wir wegen des Zustandes unseres Sohnes fast überhaupt nicht zur Ruhe gekommen waren, mussten wir ihn für zwei Nächte der Obhut anderer überlassen. Am fünften Tag wurde unsere Sorge noch größer, weil das Kind unausgesetzt hustete und frisches Blut spuckte. James verbrachte viel Zeit im Gebet. Die Nacht über sollte wieder eine zuverlässige Person bei Willie bleiben. Vor dem Schlafengehen betete mein Mann lange und eindringlich. Plötzlich wurde ihm die Last der Sorge abgenommen, als hätte jemand zu ihm gesagt: „Geh beruhigt schlafen, ich werde für das Kind sorgen!“ FG2.314.3 Teilen

315

Mir war selber ganz elend, als ich mich ins Bett legte. Stundenlang lag ich vor Sorge wach und hatte das Gefühl, mir würde die Luft abgeschnürt. Erst als ich aufstand und die Tür zur Halle öffnete, empfand ich eine gewisse Erleichterung und schlief endlich ein. Ich träumte, dass ein erfahrener Arzt am Bett meines Kindes stand und seine Atemzüge beobachtete. Die eine Hand fühlte den Puls, die andere lag beruhigend auf dem Herzen des Jungen. Dann hörte ich die Worte: „Die Krise ist vorüber, das Schlimmste liegt hinter deinem Sohn. Er wird sich schnell erholen, weil sein Körper nicht auch noch mit den Nebenwirkungen starker Medikamente zu kämpfen hat. Die Natur hat sich selbst geholfen und die Krankheit überwunden.“ Ich berichtete dem Arzt im Traum von meinem geschwächten Zustand, von der Atemnot und der Erleichterung, die mir das Öffnen der Tür gebracht hatte. Er antwortete: „Was dir Linderung gebracht hat, wird auch deinem Kind Besserung bescheren. Der Junge braucht frische Luft. Es ist hier viel zu warm, weil ihr den Raum überheizt habt. Wenn nicht frische Luft durch die Fensterritzen hereingekommen wäre, hätte es schlimm ausgehen können. Übermäßige Wärme und verbrauchte Luft schwächen den Kreislauf und belasten die Lungen noch zusätzlich. Kranke brauchen viel frische Luft, um dem Körper zu helfen, sich gegen die Krankheit zu wehren. Aber in den meisten Fällen werden frische Luft und Licht gerade dann ferngehalten, wenn sie am dringendsten gebraucht würden — beinahe so, als seien sie des Patienten ärgsten Feinde.“ FG2.315.1 Teilen

Dieser Traum und die Erfahrung meines Mannes trösteten uns ungemein. Am Morgen hörten wir, dass unser Junge eine ruhelose Nacht verbracht hatte. Bis zum Mittag blieb das Fieber unverändert hoch. Danach sank die Temperatur und war bald völlig normal. Abgesehen von seinem geschwächten Zustand, schien Willie gesund zu sein. In den vergangenen fünf Tagen hatte er nur einen Keks gegessen. Nun besserte sich sein Befinden zusehends. Unser Sohn war seitdem gesünder als noch vor einigen Jahren. Für uns war diese Erfahrung außerordentlich wertvoll. Spiritual Gifts IVa, 151-153 (1864). FG2.315.2 Teilen

316

Vor vielen Jahren (1865) brach mein Mann körperlich und seelisch völlig zusammen. Die schwere Verantwortung in Battle Creek und die ständige Überlastung hatten seine Gesundheit untergraben. Er wurde apathisch und war unfähig, irgend etwas zu tun. Freunde sagten zu mir: „Du musst dich damit vertraut machen, dass dein Mann nicht mehr lange leben wird.“ Ich entschied, dass er an einen Ort gebracht werden sollte, wo mehr Aussicht auf Genesung bestand als zu Hause. Seine Mutter sagte: „Ellen, du musst hier bleiben und für deine Familie sorgen.“ FG2.316.1 Teilen

„Mutter“, antwortete ich, „ich kann nicht zulassen, dass dieser fähige Mann mehr und mehr dahinsiecht. Ich will mit Gott zusammen alles für seine Genesung tun.“ FG2.316.2 Teilen

Um die Reisekosten bezahlen zu können, verkaufte ich meine alten Teppiche ... Vom Erlös kaufte ich einen Planwagen, auf dem ich für meinen Mann eine weiche Lagerstätte bereitete. Mit Willie, der damals ein Bursche von elf Jahren war, machten wir uns auf den Weg nach Wright, Michigan. Unterwegs wollte der Junge einem der Pferde die Trense ins Maul legen, aber er schaffte es nicht. Deshalb sagte ich zu meinem Mann: „Lege deine Hand auf meine Schulter und versuche du, dem Pferd das Zaumzeug anzulegen.“ James sagte, er wisse nicht, wie er das schaffen solle. „Du kannst es!“ antwortete ich. „Steh auf und komm.“ Er raffte sich auf und schaffte es wirklich. Da wußte er, dass er es auch beim nächsten Mal schaffen würde. FG2.316.3 Teilen

Ich war ständig bemüht, meinem Mann kleinere Aufgaben zu übertragen. Weil ich nicht wollte, dass er untätig blieb, versuchte ich ihn so gut wie möglich in Aktion zu halten. Das ist übrigens eine Methode, deren sich auch die Ärzte und Mitarbeiter in unseren Sanatorien bedienen sollten. Führt die Patienten Schritt für Schritt auf dem Weg der Genesung voran, beschäftigt sie, damit sie keine Zeit haben, sich in Gedanken ständig mit sich und ihrer Krankheit zu befassen. FG2.316.4 Teilen

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