Portrait von Ellen White
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E) Unabhängiges Denken
E) Unabhängiges Denken
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Eine natürliche Folge der Wahrnehmung — Es ist ein Gesetz der geistigen wie auch der geistlichen Natur, dass wir, indem wir uns mit einer Sache näher beschäftigen, umgewandelt werden. Das Gemüt passt sich allmählich den Dingen an, bei denen man es verweilen lässt. Es wird dem ähneln, was zu lieben und zu verehren ihm Gewohnheit geworden ist. Der große Kampf 557 (1888). ICP1.343.1 Teilen

Der anhaltende Kontakt mit dem Bösen verdarb die Menschen vor der Sintflut — Da sie sich ständig mit Bösem befassten, veränderten sich die Menschen entsprechend, bis Gott ihre Sündhaftigkeit unerträglich wurde und die Flut sie vernichtete. Special Testimonies on Education 44 (Mai 1896); Fundamentals of Christian Education 422. ICP1.343.2 Teilen

Eine Veränderung zum Guten — Wenn wir zu Jesus aufschauen, wird unsere Vorstellung von Gott immer klarer, und gleichzeitig ändert sich unser ganzes Wesen, das dann von Güte und Nächstenliebe geprägt ist. Auf diese Weise werden wir dem Bild Gottes immer ähnlicher und vertiefen ständig unsere Gotteserkenntnis. Wir treten in enge Gemeinschaft mit dem Himmel und erhalten die wachsende Fähigkeit, den Reichtum der Erkenntnis und Weisheit des Ewigen in uns aufzunehmen. Bilder vom Reiche Gottes 291 (1900). ICP1.343.3 Teilen

Nachteilige Veränderung — Indem wir auf den Herrn schauen, werden wir verwandelt. Und weil jene heiligen Verordnungen, in denen Gott den Menschen die Vollkommenheit und Heiligkeit seines Charakters offenbart, vernachlässigt werden und weil das Denken des Volkes von menschlichen Lehren und Ansichten gefesselt ist, so ist es nicht verwunderlich, dass die lebendige Frömmigkeit in den Kirchen abgenommen hat. Der Herr sagte: „Denn mein Volk tut eine zwiefache Sünde: mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und kein Wasser geben.“ Jeremia 2,13; Der große Kampf 478. ICP1.343.4 Teilen

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Unser Leben verändert sich durch das, was wir sehen — Das Wort Gottes ist ein Licht auf unseren Wegen. „Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige.“ Psalm 119,11. Ein Herz, das sich mit dem Wort Gottes beschäftigt, ist vor Satans Angriffen geschützt. Alle, die Christus zu ihrem täglichen Begleiter machen und eine freundschaftliche Beziehung mit ihm eingehen, werden spüren, dass sie von Engeln umgeben sind, und wenn sie auf Jesus schauen, werden sie ihm immer ähnlicher. Wenn wir uns mit ihm beschäftigen, verändern wir uns so, wie Gott es mit uns beabsichtigt. Unser Charakter verändert sich zum Guten, wird feiner und milder und fähig für das Reich Gottes. Testimonies for the Church IV, 616 (1818). ICP1.344.1 Teilen

Eine Auswahl treffen — Gott wünscht nicht, dass wir alles hören oder sehen, was angeboten wird. Es ist ein großer Segen, wenn wir die Augen und Ohren vor Dingen verschließen, die uns schaden. Das wichtigste Anliegen sollte uns sein, eine klare Sicht für unsere eigenen Fehler und ein flinkes Ohr zu haben, um zu hören, wenn wir ermahnt und belehrt werden. Es besteht nämlich die Gefahr, dass wir nicht richtig hinhören und vergessen, sodass wir, weil wir keine Hörer des Wortes sind, auch keine Täter des Wortes werden. Testimonies for the Church I, 707.708 (1868). ICP1.344.2 Teilen

Wach bleiben! — Wenn du aufgefordert wirst, an einer Ausschusssitzung teilzunehmen, frage dich, ob du in der Verfassung bist, alles richtig aufzunehmen und abzuwägen. Wenn du in keiner guten Verfassung bist und deine Gedanken nicht klar sind, hast du kein Recht, an der Sitzung teilzunehmen. Bist du reizbar? Hast du gute Laune oder bist du verärgert, widerspenstig und bereit zu übereilten Beschlüssen? Bist du streitlustig? Wenn das so ist, gehe nicht zu der Sitzung, denn wenn du hingehst, wird es nicht der Ehre Gottes dienen. ICP1.344.3 Teilen

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Nimm eine Axt zur Hand und hacke Holz oder suche dir eine andere körperliche Betätigung, um dich abzureagieren und dich zu beruhigen. So sicher, wie dein überlasteter Magen sich auf den Zustand deines Gehirns auswirkt, so sicher würden deine Worte eine Verunsicherung in der Sitzung verursachen. Durch überlastete Verdauungsorgane werden mehr Schwierigkeiten hervorgerufen, als viele glauben mögen. Manuskript 62, 1900; Medical Ministry 295. ICP1.345.1 Teilen

Unsere Wahrnehmung wird von körperlichen Gewohnheiten beeinflusst — Wer einen klaren Verstand haben möchte, um Satans Machenschaften zu durchschauen, muss seinen Appetit unter die Herrschaft seines Gewissens bringen und der Vernunft unterordnen. Seelische Kraft und moralisches Verhalten sind eine Voraussetzung für geistlichen Fortschritt. Die Stärke oder Schwäche unseres Verstandes hat eine Menge mit unserer Brauchbarkeit in diesem Leben und letztendlich auch mit unserer Erlösung zu tun. The Review and Herald, 8. September 1874; Messages to Young People 236.237. ICP1.345.2 Teilen

Übung verbessert unsere Auffassungsgabe — Geist und Körper müssen im rechten Verhältnis ausgelastet werden, damit Gesundheit und Kraft erhalten bleiben. Die Jugend bringt dann für das Studium des Wortes Gottes ein gesundes Auffassungsvermögen und ausgeruhte Nerven mit. Dann hat sie vernünftige Gedanken und kann die Kostbarkeiten behalten, die ihr aus dem Worte Gottes dargeboten werden. Sie wird sich die Wahrheiten der Bibel aneignen und als Ergebnis ein Unterscheidungsvermögen für das bekommen, was Wahrheit ist. Dann kann sie jedermann, der Grund der Hoffnung fordert, die in ihr ist, mit Sanftmut und Ehrfurcht antworten. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 400 (1900). ICP1.345.3 Teilen

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Je vollkommener wir werden, desto besser wird unsere Aufnahmefähigkeit — Je mehr sich der Mensch der sittlichen Vollkommenheit nähert, desto schärfer sind seine Empfindungen, desto genauer nimmt er die Sünde wahr, und desto mehr fühlt er mit den Leidenden. Der große Kampf 571 (1911). ICP1.346.1 Teilen

Trauer trübte Marias Sicht — Darauf wandte sie sich von den Engeln ab. Sie meinte, sie müsse jemanden finden, der ihr Auskunft geben könnte, was mit Jesu Leichnam geschehen sei. Da wurde sie von einer anderen Stimme angesprochen: „Weib, was weinest du? Wen suchest du?“ Mit durch Tränen verdunkeltem Blick erkannte Maria die Gestalt eines Mannes. Sie glaubte, es sei der Gärtner, und fragte ihn: „Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo hast du ihn hingelegt, so will ich ihn holen.“ Johannes 20,15; Das Leben Jesu 793 (1898). ICP1.346.2 Teilen

Jesus an der Stimme erkennen — Doch plötzlich sagte Jesus mit der ihr so wohl bekannten Stimme zu ihr: „Maria!“ Auf einmal wusste sie, dass es kein Fremder war, der sie auf diese Weise anredete, und als sie sich umdrehte, sah sie Christus lebendig vor sich stehen. In ihrer Freude vergaß sie, dass er inzwischen gekreuzigt worden war. Sie stürzte auf ihn zu, als wollte sie seine Füße umschlingen, und rief: „Rabbuni!“ Das Leben Jesu 793 (1889). ICP1.346.3 Teilen

Die Esslust kann sich negativ auf die Aufnahmefähigkeit auswirken — Der Erlöser der Welt wusste, dass sich die Esslust so negativ auf die Aufnahmefähigkeit auswirken kann, dass die Menschen heilige und ewige Dinge nicht mehr wahrnehmen können. Er wusste, dass die übertriebene Esslust sich nachteilig auf die moralische Einstellung eines Menschen auswirkt und dass sich die Menschen dringend von ganzem Herzen und mit Leib und Seele von ihrem selbstsüchtigen Leben bekehren müssen. Brief 158, 1909; Medical Ministry 264. ICP1.346.4 Teilen

Sünde beeinträchtigt die Aufnahmefähigkeit — Die Sünde verdunkelt unseren Verstand und beeinträchtigt unsere Aufnahmefähigkeit. Wenn die Sünde aus dem Herzen verdrängt wird, breitet sich das Licht der Herrlichkeit Gottes darin aus, und im Angesicht Jesu können wir ausrufen: „Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue!“ 2.Mose 34,6. Durch sein Licht werden wir das Licht erkennen, bis unser Verstand, unser Herz und unsere Seele umgewandelt sind in das Ebenbild unseres heiligen Gottes. The Ministry of Healing 464.465 (1905). ICP1.346.5 Teilen

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Die Aufnahmefähigkeit verringert — Durch Stolz, Eigenliebe, Hass, Neid und Eifersucht wird unsere Aufnahmefähigkeit gemindert. Testimonies for the Church II, 605 (1871). ICP1.347.1 Teilen

Wie Christus mit der mangelnden Aufnahmefähigkeit von Sündern umgeht — Christus erniedrigte sich so weit, dass er die menschliche Natur annahm, um gefallene Menschen zu erreichen und emporzuziehen. Doch die Sinne der Menschen waren durch die Sünde verfinstert, ihre Fähigkeiten gelähmt und ihr Auffassungsvermögen abgestumpft, sodass sie unter dem Gewand der Menschlichkeit sein göttliches Wesen nicht erkennen konnten. Dieser ihnen anhaftende Mangel an Verständnis hinderte das Werk, das er für sie vollbringen wollte; und um seinen Lehren Nachdruck zu verleihen, sah er sich oftmals gezwungen, seine Stellung zu erklären und zu verteidigen. Dadurch, dass er auf das Geheimnisvolle und Göttliche seines Wesens hinwies, suchte er ihre Gedanken in eine Bahn zu leiten, die der umgestaltenden Kraft der Wahrheit dienlich war. ICP1.347.2 Teilen

Um göttliche Wahrheiten zu veranschaulichen, benutzte er Bilder aus der Natur, mit denen sie vertraut waren. So wurde der Herzensboden vorbereitet, den guten Samen zu empfangen. Jesus ließ seine Zuhörer fühlen, dass seine Bedürfnisse dieselben waren wie die ihren und dass er ihre Freuden und ihren Kummer mitempfand. Zur gleichen Zeit sahen sie ihn eine Hoheit und Kraft offenbaren, die die ihrer geachtetsten Rabbiner weit übertraf. Die Lehren Christi zeichneten sich durch eine Einfachheit, Würde und Kraft aus, die ihnen bis dahin unbekannt war. Unwillkürlich riefen sie aus: „Es hat nie ein Mensch so geredet wie dieser Mensch.“ Johannes 7,46. Das Volk lauschte ihm gern. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 311.312 (1889). ICP1.347.3 Teilen

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Unbeherrschte Leidenschaften schaden der Aufnahmefähigkeit — Die niederen Leidenschaften muss man streng unter Kontrolle halten, denn wenn man ihnen freien Lauf lässt, wirkt sich das außerordentlich schädlich auf die Aufnahmefähigkeit aus. Der Blutkreislauf funktioniert nicht mehr so, dass alle Organe des Körpers gleichmäßig durchblutet werden, und das wirkt sich nachteilig auf die Funktion des Gehirns aus. Krankheit ist die Folge. Ein Mann kann nicht gesund werden, wenn er sein Unrecht nicht einsieht und sich ändert. Letters from Ellen G. White to Sanitarium Workers XV, 18 (3. April 1900); Counsels on Health 587. ICP1.348.1 Teilen

Man kann den Geist dazu erziehen, Sünde richtig zu finden — Ehe ein Christ offen sündigt, geht meistens, von der Welt unbeobachtet, ein langer Vorbereitungsprozess in seinem Innern vor sich. Die Gesinnung wandelt sich ja nicht auf einmal von Reinheit und Heiligkeit zu Gottlosigkeit, Verdorbenheit und Verbrechertum. Um die nach Gottes Ebenbild Geschaffenen entarten zu lassen bis zur Freude am Bösen und an der Gewalttätigkeit, braucht es seine Zeit. Durch Anschauen werden wir verwandelt. Wer unreinen Gedanken nachhängt, kann sich schließlich so verändern, dass er an der Sünde, die er einst verabscheute, Gefallen findet. Patriarchen und Propheten 440.441 (1890). ICP1.348.2 Teilen

Spielzeug für den Feind — Gott erlaubt nicht, dass sich der Mensch über die biologischen Gesetze hinwegsetzt. Aber die Menschen geben Satans Versuchungen nach und essen und trinken unmäßig. Ihre feinen Empfindungen werden durch ihre Triebhaftigkeit unterdrückt. ICP1.348.3 Teilen

Wenn die Triebe die Oberhand gewinnen, unterwirft sich der Mensch, der nur ein wenig niedriger geschaffen wurde als die Engel und zu sehr großen Leistungen fähig wäre, Satan und lässt sich von ihm beherrschen. Das gelingt diesem leicht bei Menschen, die durch ihre Esslust gebunden sind. Durch Unmäßigkeit opfern manche die Hälfte, einige sogar zwei Drittel ihrer geistigen, seelischen und körperlichen Kraft und werden so zum Spielball des Feindes. The Review and Herald, 8. September 1874; Messages to Young People 236. ICP1.348.4 Teilen

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Empfehlung an jemanden, der unter Einbildung leidet — Schwester D. wurde in einigen Dingen getäuscht. Sie denkt, dass Gott ihr eine besondere Lehre vermittelt, und ihr beide glaubt daran und reagiert entsprechend. Doch was sie an besonderem Gedankengut zu besitzen glaubt, ist nichts weiter als eine Täuschung des Feindes. Sie besitzt eine rasche Auffassungsgabe und ist auch schnell bereit sich einzubringen, aber sie ist auch sehr empfindlich. Satan nutzt diese Eigenschaften für seine Zwecke und lenkt euch beide vom rechten Weg ab. ICP1.349.1 Teilen

Bruder D., du hängst dich seit längerer Zeit an die Ideen von Schwester D. und bist nichts weniger als ihr Gefolgsmann; aber viel von dem, was sie an vermeintlich wichtigem Gedankengut verbreitet, ist nichts weiter als Eifersucht. Sie betrachtet alles mit einem scharfen, eifersüchtigen Blick, vermutet hinter allem etwas Böses und vertraut keinem mehr. Dadurch ist sie unglücklich, leidet seelisch und zweifelt, anstatt zu glauben und zu vertrauen. Diese negativen Wesenszüge lenken ihre Gedanken in eine bedrückende Richtung; sie vermutet Böses, wo gar nichts Böses zu finden ist, und in ihrer Überempfindlichkeit fühlt sie sich vernachlässigt, beleidigt und verletzt, obwohl dazu kein Grund besteht ... ICP1.349.2 Teilen

Diese negativen Charakterzüge müssen sich ändern, denn sonst erleidet ihr beide irgendwann Schiffbruch im Glauben. Testimonies for the Church I, 708.709 (1868). ICP1.349.3 Teilen

Beschäftigt euch nicht mit Satans Macht — Liebe Geschwister, durch Anschauen werden wir umgewandelt. Dadurch, dass wir uns mit der Liebe Gottes und unseres Heilandes beschäftigen, dass wir die Vollkommenheit des göttlichen Wesens betrachten und durch den Glauben die Gerechtigkeit Christi für uns in Anspruch nehmen, sollen wir in das gleiche Bild umgeformt werden. Lasst uns darum nicht all die unerfreulichen Bilder sammeln — die Ungerechtigkeit, die Verderbnis, die Enttäuschungen und die Beweise der Macht Satans —, um sie in unserem Gedächtnis zur Erinnerung aufzubewahren und darüber zu sprechen und zu jammern, bis wir völlig entmutigt sind. Eine entmutigte Seele ist verfinstert. Sie ist nicht nur selbst unfähig, Licht von Gott aufzunehmen, sondern hält es auch von anderen fern. Satan sieht die Wirkung nur zu gern, die von solchen Bildern seines Sieges ausgeht, durch die er dem Menschen den Glauben und die Zuversicht nimmt. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 309 (1889). ICP1.349.4 Teilen

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Umwelteinflüsse — Je mehr sich ein Patient an der frischen Luft aufhält, desto weniger Pflege braucht er. Je fröhlicher seine Umgebung ist, desto hoffnungsfroher kann er sein. Selbst wenn das Haus sehr elegant ausgestattet ist, wird ein Patient schlecht gelaunt und niedergeschlagen, wenn man ihn einsperrt. Er braucht die freie Natur, einen Platz, wo er die Blumen wachsen sehen und die Vögel singen hören kann, damit er in seinem Herzen in den Gesang der Vögel einstimmen kann. So kann er sich körperlich und geistig erholen. Sein Geist wird angeregt, die Phantasie wird geweckt, und sein Herz wird darauf vorbereitet, das Wort Gottes zu hören. The Ministry of Healing 265 (1905). ICP1.350.1 Teilen

Die Umgebung wirkt sich auf die Glaubenserfahrung aus — Es wurde mir ein junges Mädchen gezeigt ... das sich von Gott abgewandt hatte. Der Engel sagte: „Für eine Weile hat sie den Glauben ernst genommen. Was hat sie davon abgebracht?“ Es wurde mir ein Rückblick gewährt, und ich stellte fest: Es war eine Veränderung der Umgebung. Sie hatte Kontakt zu Jugendlichen bekommen, die nur Unsinn im Kopf hatten, stolz waren und die Welt liebten. Wenn sie auf die Worte Christi geachtet hätte, wäre es mit ihr nicht so weit gekommen: „Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallt!“ Wir sind überall von Versuchung umgeben, aber das muss nicht bedeuten, dass wir ihr nachgeben. Die Wahrheit ist zu wertvoll! Ihr Einfluss zieht nicht herunter, sondern baut auf, reinigt und verbessert uns. Sie hilft uns zum ewigen Leben vor dem Thron Gottes. Der Engel sagte: „Wirst du dich für Christus oder für die Welt entscheiden?“ ICP1.350.2 Teilen

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Satan präsentiert armen sterblichen Wesen die Welt in all ihrem vermeintlichen Glanz. Sie lassen sich von glitzernden Nichtigkeiten gefangen nehmen und verlieren die Schönheiten des Himmels und das Leben, das ewig währt wie der Thron Gottes, völlig aus dem Blick. Ein Leben in Frieden, Glück und unaussprechlicher Freude, in dem es kein Leid mehr gibt, keinen Schmerz und keinen Tod, wird einem kurzen Leben in Sünde geopfert. Testimonies for the Church II, 100.101 (1868). ICP1.351.1 Teilen

Was wir sehen, beeinflusst unseren Charakter — Was sie sich ansah und anhörte, hat ihr Herz negativ verändert. Testimonies for the Church IV, 108 (1876). ICP1.351.2 Teilen

Manches erscheint vordergründig als Vorteil — Lot wählte Sodom als Wohnort, weil er mehr auf den augenblicklichen Vorteil achtete als auf den moralischen Einfluss, den diese Umgebung auf seine Familie ausüben würde. Was hat er aus weltlicher Sicht letztendlich gewonnen? Sein Besitz wurde zerstört, ein Teil seiner Kinder kam bei der Zerstörung der moralisch heruntergekommenen Stadt um, seine Frau erstarrte auf dem Weg aus der Stadt zur Salzsäule und er selbst wurde mit Mühe gerettet. Und die Folgen seiner selbstsüchtigen Entscheidung waren damit noch nicht zu Ende, denn der Charakter seiner Kinder war durch die unmoralische Umgebung in der sie gelebt hatten, so verdorben, dass sie zwischen Recht und Unrecht nicht mehr unterscheiden konnten. The Signs of the Times, 29. Mai 1884; Messages to Young People 419. ICP1.351.3 Teilen

Die Wahrnehmung ewiger Dinge ist gestört — Wer Mittel, die eigentlich Gott gehören, falsch verwendet, muss dafür Rechenschaft ablegen. Manche haben sich zu Unrecht bereichert, weil ihnen weltlicher Gewinn über alles geht, andere haben ein abgestumpftes Gewissen, weil sie schon zu lange nur selbstsüchtige Ziele verfolgen .... Sie bewegen sich schon so lange in eine falsche, selbstsüchtige Richtung, dass sie Fragen der Ewigkeit nicht mehr richtig wahrnehmen können. Die Erlösung ist ihnen nichts wert. Es ist ihnen offenbar unmöglich, den Erlösungsplan richtig einzuschätzen und den Wert der Vergebung zu begreifen. Eigensüchtige Interessen bestimmen ihr ganzes Wesen. Wie von einem Magneten werden ihr Geist und ihre Gefühle auf einer niederen Ebene festgehalten. Manche von ihnen werden niemals einen wirklich christlichen Charakter entwickeln, weil sie die entsprechende Notwendigkeit überhaupt nicht erkennen. Ihr Geist lässt sich nicht ansprechen und sie sind nicht bereit, sich heiligen zu lassen. Durch Eigenliebe und selbstsüchtige Interessen sind sie so gebunden, dass sie heilige, auf die Ewigkeit bezogene Dinge nicht mehr von Alltagsanliegen unterscheiden können. Testimonies for the Church II, 519.520 (1870). ICP1.351.4 Teilen

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Wodurch wird die Wahrnehmung geschärft? — Ein Herz, das von Selbstsucht und Egoismus befreit wird, befindet sich in Übereinstimmung mit der Botschaft, die von Gott kommt. Die Wahrnehmungsfähigkeit wird geschärft und ein feineres Empfinden entwickelt, denn, „wer von Gott ist, der hört Gottes Wort“. Johannes 8,47; Testimonies for the Church V, 696 (1889). ICP1.352.1 Teilen

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Erfolg setzt ein Ziel voraus — Wer im Leben vorwärts kommen will, muss den Blick fest auf ein Ziel gerichtet halten, das dieser Mühe wert ist. Der Auftrag Gottes, der ganzen Welt das Evangelium zu bringen, ist der wichtigste Ruf, der an einen Gläubigen ergehen kann. Er erschließt jedem, der innerlich von Christus berührt ist, ein weites Betätigungsfeld. Education 262 (1903). ICP1.353.1 Teilen

Ein möglichst hohes Ziel setzen — Der Platz, der uns im Leben zugewiesen wird, ist abhängig von unseren Fähigkeiten. Die Menschen sind ganz unterschiedlich in ihren Anlagen, ihren Entwicklungsmöglichkeiten und ihrem Leistungsvermögen. Das müssen wir einfach akzeptieren. ICP1.353.2 Teilen

Gott erwartet ja auch nicht, dass ein Ysopstrauch so groß wird wie eine Zeder oder ein Olivenbaum so hoch wie eine Palme. Aber jeder sollte mit Gottes Hilfe nach dem höchsten für ihn erreichbaren Ziel streben. Education 267 (1903). ICP1.353.3 Teilen

Schüler und Studenten brauchen ein klares Ziel — Lehrt die Schüler, die Gaben, die ihnen Gott gegeben hat, für das höchste Ziel einzusetzen, damit sie damit in der Welt so viel Gutes bewirken können wie nur möglich. Sie müssen lernen, was es bedeutet, ein klares Lebensziel zu haben, und begreifen, worin wahre Bildung besteht. The Madison School XI, 16 (14. November 1905) ICP1.353.4 Teilen

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Christus ermutigt zu hoch gesteckten Zielen — Gott ... ermöglicht es uns, einen Schatz im Himmel anzulegen, ermuntert uns zu den hoch gesteckten Zielen und bietet uns Sicherheit für unseren kostbaren Schatz. Bilder vom Reiche Gottes 307.308 (1900). ICP1.354.1 Teilen

Die eigenen Voraussetzungen und Fähigkeiten nicht unterschätzen — Vielen fehlt die Ausdauer, auf dem Weg zu bleiben, der sie zum Erfolg führen würde. Andere schlagen eine Laufbahn ein, für die sie nicht geeignet sind, weil sie meinen, sie seien zu Höherem bestimmt. Sie wollen unbedingt einen akademischen Beruf ausüben, und während sie vielleicht gute Landwirte, Handwerker oder Krankenschwestern geworden wären, quälen sie sich nun mehr schlecht als recht als Pastoren, Rechtsanwälte oder Ärzte durchs Leben. Education 267 (1903). ICP1.354.2 Teilen

Möglichkeiten des Lebens — Und wenn wir an die vielfältigen Möglichkeiten denken, die das Leben dem Einzelnen bietet: Wer kann da entscheiden, was groß ist und was klein? Mancher „unbedeutende“ Mensch hat Dinge in Bewegung gesetzt, die der Welt zum Segen wurden, und dadurch so viel bewirkt, dass manche bedeutende Persönlichkeit vor Neid erblassen müsste. Education 266 (1903). ICP1.354.3 Teilen

Die Suche nach „Besserem“ — Das „Zauberwort“ der Erziehung heißt: Besseres anbieten! Wenn Christus uns auffordert, etwas aufzugeben, bietet er uns dafür stets etwas Besseres an. Junge Leute beschäftigen sich häufig mit vordergründigen Dingen, schmieden unbedacht Pläne oder nehmen an Vergnügungen teil, die sie von ihrer eigentlichen Aufgabe abhalten und vom Ziel wegführen. Man mag das bedauern, aber das ist einfach so. Wir sollten uns auch nicht vormachen, man könne sie auf dem „Verordnungsweg“ durch Ermahnungen und Verbote von dem abbringen, was ihnen Spaß macht. Die einzige Chance, die wir haben, heißt: ihnen etwas Besseres anbieten als Äußerlichkeiten, die Erfüllung ihrer materiellen Wünsche, die Befriedigung ihres Ehrgeizes und die Pflege ihres Ichs. ICP1.354.4 Teilen

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Sie müssen wahre Schönheit, sinnvolle Grundsätze und eine bessere Lebensweise kennen lernen. Führt sie zu Christus, der uneingeschränkt liebenswert ist. Wenn sie ihn erkennen, finden sie den Mittelpunkt ihres Lebens. Die Begeisterungsfähigkeit, die kompromisslose Hingabe und die leidenschaftliche Einsatzbereitschaft der Jugend findet in ihm ein lohnendes Ziel. Wo Christus die Mitte des Lebens ist, wird Pflicht zur Freude und Opfer zum Bedürfnis. Ihn zu ehren, ihm ähnlicher zu werden und sich für ihn einzusetzen, wird ihr wichtigstes Bestreben und ihre größte Freude sein. Education 297 (1903). ICP1.355.1 Teilen

Zu hohen Zielen anspornen — Die jungen Menschen, die sich in der Ausbildung befinden, um Ärzte oder Krankenschwestern zu werden, müssen täglich im Glauben unterwiesen und dazu angespornt werden, sich hohe Ziele zu setzen. Sie sollten auf unseren eigenen Schulen ausgebildet werden, und die Lehrer, die dort unterrichten, müssen sich bewusst sein, wie wichtig es ist, dass sie gemeinsam mit ihren Studenten arbeiten und beten. In diesen Schulen müssen die Studenten lernen, echte ärztliche Missionare zu werden, denen auch die Verkündigung des Evangeliums ein ernsthaftes Anliegen ist. The Madison School XI, 12 (14. November 1905). ICP1.355.2 Teilen

Die selbstsüchtigen Ziele des reichen jungen Mannes — Die Lebensziele dieses Mannes waren nicht höher gesteckt als die eines Tieres. Er handelte, als gäbe es keinen Gott, keinen Himmel und kein zukünftiges Leben; als sei sein ganzer Besitz ausschließlich sein Eigentum und als schulde er weder Gott noch Menschen irgendetwas. Der Psalmist beschreibt diesen Menschentyp so: „Die Toren sprechen in ihrem Herzen: ‚Es ist kein Gott.‘“ Psalm 14,1; Bilder vom Reiche Gottes 207 (1900). ICP1.355.3 Teilen

Ein zielloses Leben ist ein totes Leben — Ein zielloses Leben ist ein totes Leben. Der Verstand sollte sich mit Dingen befassen, die Ewigkeitswert haben; das dient auch der körperlichen und seelischen Gesundheit. The Review and Herald, 29. Juli 1884; Counsels on Health 51. ICP1.355.4 Teilen

356

Der Geist wird träge — Nur das, was der Mensch geistig bewegt und durchdringt, kann auch zu seinem geistigen Eigentum werden. Allerdings wird es den Menschen heutzutage nicht leicht gemacht, sich wirklich auf eine Sache zu konzentrieren. Die ständig anschwellende Flut an Presseerzeugnissen verleitet regelrecht zur Oberflächlichkeit. Aber wer nur noch flüchtig liest, ohne sich um Zusammenhänge zu kümmern und das Gelesene zu durchdenken, verliert schnell den Sinn für das Wesentliche. Der Geist wird träge, und die Seele leidet früher oder später unter Mangelerscheinungen. Also muss man junge Menschen lehren, sich eingehend mit dem Wort Gottes zu befassen. Wenn es ins Herz eingelassen wird, ist es ein mächtiges Bollwerk gegen die Versuchung. Education 198.199 (1903). ICP1.356.1 Teilen

Ziellosigkeit ist eine gute Voraussetzung für einen unmäßigen Lebensstil — Natürlich ist es nicht damit getan, über Alkohol- und anderen Drogenmissbrauch zu sprechen. Die Ursachen für Unmäßigkeit und Sucht liegen tiefer: Vernachlässigung, fehlende Lebensperspektiven, Bequemlichkeit, Trägheit und fragwürdiger Umgang. Education 209 (1903). ICP1.356.2 Teilen

Nur wenige Übel sind mehr zu fürchten — Nichts ist schlimmer, als wenn junge Leute träge und ziellos in den Tag hineinleben. Dagegen kann Sport ein probates Mittel sein ... Andere Arten von Sport und Spiel ... fördern das Bedürfnis nach Zeitvertreib und Spannung und sorgen zugleich dafür, dass die Freude an sinnvoller Arbeit und am Übernehmen von Verantwortung abnimmt. Das normale Leben erscheint langweilig, und die kleinen Freuden und Erfahrungen im Alltag üben nicht den gewünschten Reiz aus. Oft wird auf diese Weise einem zügellosen und unordentlichen Leben Vorschub geleistet — mit üblen Folgen, wie sich leicht feststellen lässt. Education 215.216 (1903). ICP1.356.3 Teilen

Niemand sollte ein zielloses Leben führen — Jeder Mensch sollte sich für die Bedürfnisse anderer mitverantwortlich fühlen. Seine geistigen, seelischen und körperlichen Kräfte — geheiligt durch den Geist Gottes — soll er dafür einsetzen und ein Mitarbeiter Gottes werden. Jeder ist dazu aufgerufen, sich selbst rückhaltlos dem Dienst des Herrn zu weihen. Alle müssen in Zusammenarbeit mit Jesus Christus anderen Menschen helfen. Christus ist für alle Menschen gestorben. Er hat für die Erlösung aller Menschen am Kreuz sein Leben gegeben, weil er wollte, dass sie kein zielloses, selbstsüchtiges Leben mehr führen, sondern ein Leben unter Christus. Nicht jeder wird ins Predigtamt berufen, aber alle sind aufgefordert mitzuarbeiten. Es ist eine Beleidigung des Heiligen Geistes, wenn ein Mensch nur sich selbst lebt. Brief 10, 1897; The S.D.A. Bible Commentary IV, 1159. ICP1.356.4 Teilen

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Die richtige Motivation vermitteln — Für Jung und Alt kommt es auf die richtige Motivation an. Die Schüler müssen so unterrichtet werden, dass sie zu brauchbaren Menschen heranwachsen. Alles, was sie zu besseren Menschen macht, muss an sie herangetragen werden. Sie müssen lernen, ihre Fähigkeiten auf bestmögliche Weise einzusetzen. Sie müssen körperlich und geistig gleichermaßen gefordert werden. Sie müssen gute Gewohnheiten entwickeln und lernen, ordentlich und diszipliniert zu leben. Man muss ihnen zeigen, welche Vorteile ein reines, wahrhaftiges Leben für sie hat. Das wird ihnen helfen, sich auf ihren Dienst vorzubereiten. Durch die Gnade Gottes werden sie täglich im Glauben wachsen, sein Wort studieren und Kraft gewinnen, um sich aktiv gegen das Böse zu wehren. The Review and Herald, 22. August 1912; Fundamentals of Christian Education 543. ICP1.357.1 Teilen

Die Taten offenbaren die Beweggründe — Taten offenbaren Grundsätze und Beweggründe. Viele, die behaupten, Reben im Weinberge des Herrn zu sein, erweisen durch ihre Früchte, dass sie nur Dornen und Disteln sind. Eine ganze Gemeinde mag den unrechten Weg einiger ihrer Glieder gutheißen, aber das kann Unrecht nicht in Recht, Dornen nicht in Weintrauben verwandeln. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 11 (1882). ICP1.357.2 Teilen

Die wahren Beweggründe werden beurteilt, nicht der Schein — Es ist wichtig für uns alle, dass wir uns selbst erkennen und uns über die Beweggründe unseres Handelns im Klaren sind. Wir müssen uns mehr damit auseinander setzen, was uns zu bestimmten Taten veranlasst. Alles, was wir tun, wird beurteilt, aber nicht nach dem äußeren Anschein, sondern nach unsern eigentlichen Beweggründen. Testimonies for the Church III, 507 (1875). ICP1.357.3 Teilen

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Nachfolger Christi handeln aus anderen Beweggründen — Kein Schulfach ist so wichtig wie das, wodurch in den Schülern das Wesen Gottes entwickelt wird. Wer ein Nachfolger Christi wird, kann feststellen, dass er aus anderen Beweggründen handelt und anders denkt. Aber diese Veränderung findet nicht ohne Kampf statt, denn es gibt einen Feind, der ständig angreift und versucht, uns zur Sünde und zum Zweifel zu verführen. Auch ererbte Neigungen zur Sünde müssen überwunden, Esslust und Leidenschaft müssen dem Heiligen Geist untergeordnet werden. Diesseits der Ewigkeit werden diese Auseinandersetzungen niemals enden. Aber wenn es auch ein ständiger Kampf ist, sind doch immer wieder Siege zu verzeichnen, und der Triumph über uns selbst ist mehr wert, als wir uns vorstellen können. Counsels to Parents, Teachers, and Students 20 (1913). ICP1.358.1 Teilen

Zwei Kräfte, die gegeneinander arbeiten — Die Bibel legt sich selbst aus. Deshalb sollten Schriftstellen miteinander verglichen werden. Wer sich mit der Bibel befasst, muss lernen, Gottes Wort als Ganzes zu erfassen und die Beziehung der einzelnen Abschnitte zueinander zu erkennen. Er sollte alles Nötige über das zentrale Thema der Heiligen Schrift erfahren: Gottes ursprüngliche Absicht mit der Welt, das Drama des großen Kampfes zwischen Licht und Finsternis und den Erlösungsplan. ICP1.358.2 Teilen

Die Heilige Schrift äußert sich an vielen Stellen über das Wesen Gottes und den Charakter seines Widersachers, zeigt die Auswirkungen des Ringens zwischen Gott und Satan und gibt uns durch die Prophetie die Möglichkeit, das alles sinnvoll einzuordnen. Sie zeigt auch, dass sich dieser Kampf im Leben jedes Menschen widerspiegelt. Was wir auch fühlen, denken und tun, alles wird irgendwie beeinflusst von der Macht des Guten oder der des Bösen. Was wir auch tun, es wird immer eine Entscheidung für die eine oder die andere Seite sein. Education 199 (1903). ICP1.358.3 Teilen

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Jede Tat hat einen zweifachen Charakter — Alles, was wir tun, hat einen zweifachen Charakter: Entweder es ist gut oder böse, richtig oder falsch, und das hängt vom Beweggrund ab. Wenn eine falsche Tat häufig wiederholt wird, hinterlässt das einen bleibenden Eindruck auf den Täter und die Menschen, die mit ihm in einer zeitlichen oder geistlichen Beziehung stehen. Wenn Eltern oder Lehrer nicht auf die kleinen Fehler achten, werden bereits in der Kindheit falsche Gewohnheiten gebildet. The Review and Herald, 17. Mai 1898; Sons and Daughters of God 171. ICP1.359.1 Teilen

Der Ursprung einer Tat bestimmt ihren Wert — Jede Tat ist zurückzuführen auf ein auslösendes Motiv; und wenn die Motive nicht rein und selbstlos sind, kann der Mensch kein ausgeglichenes Seelenleben führen. The Youth’s Instructor, 7. April 1898; Sons and Daughters of God 171. ICP1.359.2 Teilen

Der Beweggrund bestimmt das Wesen einer Tat — Das Motiv ist es, das für unsere Handlungen maßgebend ist; es bestimmt ihren Wert oder Unwert. Nicht die großen Dinge, die jedes Auge sieht und jede Zunge lobt, nennt Gott die köstlichsten, sondern es sind die kleinen, freudig erfüllten Pflichten, geringe, unauffällige Gaben, die menschlichen Augen wertlos dünken mögen, welche Gott oft am höchsten bewertet. Ein Herz voll Glauben und Liebe ist dem Herrn mehr wert als die kostbarste Gabe. Die arme Witwe gab mit dem wenigen, was sie brachte, „alles, wovon sie lebte“. Markus 12,44. Sie verzichtete auf ihre Speise, um jene zwei Scherflein der Sache beizusteuern, die sie liebte, und sie tat es im Glauben, darauf vertrauend, dass der himmlische Vater sie in ihrer Armut nicht übersehen werde. Dieser selbstlose Geist und dieser kindliche Glaube fanden das Lob des Heilandes. Das Leben Jesu 609.610 (1898). ICP1.359.3 Teilen

Gott offenbart den Beweggrund — Gott führt seine Nachfolger einen Schritt nach dem anderen. Er bringt sie in Situationen, in denen ihnen die Beweggründe ihres Herzens bewusst werden. Manche halten in einer Situation durch, fallen aber in der nächsten. Mit jedem Fortschritt wird das Herz ein wenig genauer geprüft. Wenn jemand merkt, dass er dem Wirken Gottes entgegenstrebt, sollte er sich bewusst werden, dass er an sich arbeiten muss, um zu überwinden, oder er wird letztlich Gottes Wirken ganz ablehnen. The Review and Herald, 8. April 1880; Our High Calling 162. ICP1.359.4 Teilen

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Unsere heimlichen Beweggründe entscheiden unser Schicksal — Unsere Taten, unsere Worte, ja unsere geheimsten Gedanken tragen alle zur Entscheidung unseres Schicksals bei, sei es zum Leben oder zum Tode. Obgleich wir sie vergessen, wird ihr Zeugnis dazu dienen, uns zu rechtfertigen oder zu verdammen. Der große Kampf 486 (1911). ICP1.360.1 Teilen

Gott misst den Menschen an der Reinheit seiner Beweggründe — Gott beurteilt die Menschen nicht nach Reichtum, Bildung oder Position, sondern nach ihrem Charakter und der Reinheit ihrer Beweggründe. Er misst sie daran, wie viel sie von seinem Geist angenommen haben und wie viel Ähnlichkeit mit seinem Bild sich in ihrem Leben offenbart. Um im Reich Gottes groß zu sein, muss man in Demut, in Einfachheit des Glaubens und in der Reinheit der Liebe werden wie ein kleines Kind. The Ministry of Healing 477.478 (1905). ICP1.360.2 Teilen

Gott beurteilt die Menschen nach ihren Beweggründen — Auch im Leben eines Predigers gibt es viel, was verbessert werden könnte. Viele sehen und spüren ihre Mängel, sie merken nicht, welchen Einfluss sie dadurch ausüben. Wenn sie falsch handeln, sind sie sich dessen durchaus bewusst, aber sie verdrängen es und ändern nichts. ICP1.360.3 Teilen

Wenn die Prediger ihre Lebensgewohnheiten täglich gründlich überdenken würden, hätten sie ein klares Bild von sich selbst. Bei genauem Hinsehen könnten sie ihr alltägliches Leben besser beurteilen und wüssten, aus welchen Beweggründen sie handeln. Wachstum im Glauben und die ständige Verbesserung unseres Charakters setzen voraus, dass wir unser Handeln überprüfen und daran messen, ob uns unser Gewissen verurteilt oder nicht. ICP1.360.4 Teilen

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Viele Taten haben vordergründig den Anschein guter Werke, aber wenn man genauer hinsieht, stellt man fest, dass sie durch falsche Beweggründe motiviert sind. Viele lassen sich loben für positive Eigenschaften, die sie gar nicht besitzen, und oft sieht Gott hinter den Taten, die von den Menschen am meisten bejubelt werden, selbstsüchtige Beweggründe und Scheinheiligkeit. Alles, was wir in diesem Leben leisten, sei es hervorragend und lobenswert oder eher zu tadeln, wird von Gott, der in unser Herz sieht, gemäß den Beweggründen beurteilt. Testimonies for the Church II, 511.512 (1870). ICP1.361.1 Teilen

Manchmal ist es schwierig, die Beweggründe zu erkennen — Weil wir mit unseren alltäglichen Sorgen so beschäftigt sind, fällt es uns oft schwer, unsere eigenen Beweggründe zu erkennen, aber wir verändern uns trotzdem ständig, entweder zum Guten oder zum Bösen. Testimonies for the Church V, 82.83 (1889). ICP1.361.2 Teilen

Eine echte Bekehrung verändert die Beweggründe — Eine echte Bekehrung ist eine entschiedene Veränderung der Gefühle und der Beweggründe. Sie bedeutet eine sichtbare Abkehr von allem Weltlichen, eine Distanzierung von dem Geist, der die Welt beherrscht, und von der Macht, die ihre Gedanken und ihre Standpunkte beeinflusst. Testimonies for the Church V, 82.83 (1889). ICP1.361.3 Teilen

Die wertvollsten Beweggründe der Seele — Die Haupttriebkräfte der Seele sind Glaube, Hoffnung und Liebe. Gerade sie werden durch den Umgang mit Gottes Wort und die daraus erwachsenden Einsichten gefördert. Die äußere Gestalt der Heiligen Schrift — die kraftvolle Sprache und die Fülle der Bilder und Vergleiche — ist nur der Rahmen für das eigentliche Kleinod: die Schönheit heiligen Wesens. Wenn sie von Menschen berichtet, die mit Gott lebten, können wir einen Schimmer göttlicher Herrlichkeit erblicken. Wenn aber der Bibelleser den Erlöser schaut, bricht in seiner Seele die Kraft des Glaubens, der Anbetung und der Liebe auf. Sein Blick ist auf Christus gerichtet, und der Schauende wächst zum Ebenbild dessen heran, den er liebt. Education 200 (1903). ICP1.361.4 Teilen

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Verstand und Gefühle müssen erzogen werden — Gott hat uns die Fähigkeit zum vernünftigen Denken gegeben. Aber wenn wir unseren Verstand sich selbst überlassen und ihn nicht ausbilden und erziehen, dann bleibt der Mensch so ungebildet wie der einfachste Heide. Verstand und Gefühle müssen durch geeignete Lehrer erzogen werden. Zeile um Zeile müssen sie an die Gebote Gottes herangeführt werden, damit die Seele seinen Willen erkennt und zur Zusammenarbeit mit ihm bereit ist. Gott wirkt im Menschen durch das Licht seiner Wahrheit. So lernt der Verstand, Wahrheit von Irrtum zu unterscheiden. Brief 135, 1898. ICP1.362.1 Teilen

Die beste Ausbildung ist im Sinne Gottes — Der menschliche Verstand ist in der Lage, sich einen hohen Bildungsstand anzueignen. Ein Leben mit Gott sollte nicht ein Leben in Unwissenheit sein. Manche glauben, weil sich Christus zur Verkündigung seines Evangeliums einfache Fischer erwählt hat, bevorzuge er ungebildete Leute. Es waren aber auch viele sehr gelehrte Menschen unter seinen Zuhörern, und wenn sie furchtlos ihrer Überzeugung gefolgt wären, hätten auch sie zu seinen Nachfolgern werden können. Wenn sie bereit gewesen wären, ihre Fähigkeiten einzubringen, hätte Christus sie gerne in seinem Dienst eingesetzt. Aber sie hatten nicht die seelische Kraft, sich angesichts der ablehnenden Priester und eifersüchtigen Regenten zu Christus zu bekennen und für den einfachen Mann aus Galiläa ihren Ruf aufs Spiel zu setzen ... ICP1.362.2 Teilen

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Jesus lehnte Bildung nicht ab. Eine möglichst umfassende Ausbildung, geheiligt durch die Liebe und Furcht Gottes, ist durchaus in seinem Sinn, und die einfachen Männer, die Christus auswählte, lernten drei Jahre lang unter seinem himmlischen Einfluss. Christus war der größte Lehrer, den es je auf Erden gab. ICP1.363.1 Teilen

Gott nimmt die Jugendlichen mit ihren vielerlei Talenten und ihrem Gefühlsreichtum gerne an, wenn sie bereit sind, sich ihm zu weihen. Sie können eine umfassende Ausbildung erlangen, und wenn diese gepaart ist mit gläubigen Grundsätzen, können sie Christi Mitarbeiter werden und sein Werk hier auf Erden fortführen. The Review and Herald, 21. Juni 1877; Fundamentals of Christian Education 47.48. ICP1.363.2 Teilen

Nicht mit zweitklassiger Arbeit zufrieden geben — Ein wirklich guter Lehrer gibt sich nicht mit dem Mittelmaß zufrieden. Er möchte mit seinen Schülern und für sie das Bestmögliche erreichen. Selbstverständlich ist es ein großer Erfolg, wenn ein Lehrer dazu beitragen kann, dass sich junge Menschen Fachwissen aneignen und zu guten Buchhaltern, geschickten Handwerkern, begabten Künstlern oder erfolgreichen Geschäftsleuten werden. Aber das ist nicht genug, denn der Mensch muss auch an Werte wie Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Redlichkeit, Wahrheitsliebe, Lauterkeit und Dienstbereitschaft herangeführt werden. Nur wer über das notwendige Fachwissen hinaus auch diese Lektionen lernt, wird wirklich positiv in die Gesellschaft hineinwirken können. Education 27.28 (1903). ICP1.363.3 Teilen

Gedanken auf Höheres lenken — Ich wurde unterwiesen, dass wir die Gedanken der Schüler auf höhere Dinge lenken und sie weiter führen sollen, als viele es für möglich halten. Man muss ihnen die Reinheit des Herzens und des Verstandes erhalten, indem man sie täglich mit Nahrung aus der Quelle der ewigen Wahrheit versorgt. Der Schöpfungsbericht wurde durch Jahrtausende hindurch erhalten, und nur im Wort Gottes wird er uns unverfälscht übermittelt. Dieses Wort sollte an unseren Schulen der wichtigste Lehrstoff sein. Man kann sich mit dem Leben der Patriarchen und Propheten beschäftigen und darüber berichten, wie Christus, der dem Vater gleich war, alles aufgab, Mensch wurde und sich für die Menschen opferte, damit sie von allen belastenden weltlichen Dingen frei und dem Bilde Gottes wieder ähnlich werden können. Brief 64, 1909. ICP1.363.4 Teilen

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Zur echten Bildung gehört auch die Herzensbildung — Der Herr wartet schon lange darauf, dass unsere Lehrer das Licht, das er ihnen gegeben hat, auch weitergeben. Sie müssen demütig werden, damit Christus das Ebenbild Gottes in ihnen wiederherstellen kann. Die Art der Ausbildung, die wir vermitteln, muss sich noch sehr verändern, bevor unsere Schulen wirklich das bieten, was wir anstreben. Die geistliche und geistige Bildung und die Herzensbildung sind gleichermaßen wichtig, wenn unser Angebot dem Anspruch des Wortes Gottes genügen soll. The Review and Herald, 3. September 1908; Fundamentals of Christian Education 527. ICP1.364.1 Teilen

Wahre Ehrfurcht baut auf — Unsere Gemeindeglieder geben sich leicht mit zu wenig zufrieden, sie begnügen sich mit einer engen Denkweise. Sie lassen sich von menschlichem Gedankengut leiten, anstatt sich mit den Plänen Christi zu befassen und sich von seinem Geist leiten zu lassen. Ich wurde unterwiesen, unseren Gemeindegliedern zu sagen, dass sie sich von den irdischen Dingen lösen und ihren Blick auf himmlische Dinge richten sollen. Zahlen sind nicht unbedingt ein Zeichen des Erfolgs. Wenn sie es wären, wäre Satan sehr erfolgreich. Wichtig ist, welcher Geist in unseren Schulen und in unseren Gemeinden herrscht. Es sollte unser aller Bestreben sein, Christus in unserem Leben zu offenbaren. Alle Lehrer müssen wahre Frömmigkeit und Ehrfurcht, Liebe und Gehorsam lernen. Brief 316, 1908. ICP1.364.2 Teilen

Gründlichkeit ist notwendig — Gründlichkeit ist eine Voraussetzung für die Bildung eines guten Charakters. Es muss ein ernsthaftes Bestreben, den Willen Gottes auszuführen, dahinter stehen. Man kann die Bildung des Charakters mit dem Bau eines Hauses vergleichen. Dazu braucht man gutes, festes Holz und kann keine sorglose, unzuverlässige Arbeit akzeptieren, weil das Gebäude sonst einstürzt. Der ganze Mensch ist am Bau beteiligt. Die Arbeit verlangt Kraft und Ausdauer, und es darf keine Energie für unwichtige Dinge verschwendet werden. Der Mensch muss mit vollem Einsatz mit Gott zusammenarbeiten und sich ernsthaft darum bemühen, Abstand zu gewinnen von weltlichen Sitten, Maximen und Kontakten. Ernste Gedanken, absolute Aufrichtigkeit und Zielstrebigkeit sind die Voraussetzung. Man darf nicht untätig sein. Das Leben ist ein heiliges Vermächtnis, und jeder Augenblick davon sollte sinnvoll genutzt werden. The Youth’s Instructor, 19. Februar 1903; Our High Calling 84. ICP1.364.3 Teilen

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Oberflächlichkeit behindert das geistige Wachstum — Wenn sich ein Schüler nicht mit den Grundsätzen des Wortes Gottes, sondern überwiegend mit allgemeinen Dingen beschäftigt und zulässt, dass seine Zeit mit oberflächlichen Gedanken ausgefüllt ist, wird er merken, dass seine Denkfähigkeit nachlässt und sein Verstand nicht mehr zunimmt. Wir müssen unsere Gedanken auf die Wahrheiten konzentrieren, die das ewige Leben betreffen, und dürfen uns nicht davon ablenken lassen. Brief 64, 1909. ICP1.365.1 Teilen

Zeitliche Belange nicht vernachlässigen — Das Leben ist zu wichtig, um es nur mit irdischen Angelegenheiten auszufüllen und selbst von der Sorge und Angst um Dinge besessen zu sein, die im Vergleich zur Ewigkeit völlig bedeutungslos sind. Gott fordert uns allerdings auf, ihm auch im Alltagsleben zu dienen. Gewissenhaftigkeit in dieser Hinsicht gehört ebenso zu wahrer Frömmigkeit wie Andacht und Gebet. Die Bibel kennt keine Entschuldigung fürs Nichtstun. Faulheit ist der schlimmste Fluch, der unsere Welt heimsucht. Wer wirklich bekehrt ist, wird auch fleißig und sorgfältig arbeiten. Bilder vom Reiche Gottes 281 (1900). ICP1.365.2 Teilen

Wie ein Lehrer sein sollte * — Das Werk Gottes benötigt Lehrer mit hervorragenden sittlichen Eigenschaften, denen man die Erziehung anderer anvertrauen kann. Männer mit gesundem Glauben, mit Feingefühl und Geduld, die mit Gott wandeln und auch den Schein des Bösen meiden, Männer, die so eng mit Gott verbunden sind, dass sie als Mittler des Lichtes dienen können — kurz: christliche Edelmänner. Der von ihnen ausgehende gute Einfluss wird niemals verwischt werden, und die so erteilte Erziehung wird bis in alle Ewigkeit wirksam bleiben. Was in dieser Erziehungsarbeit versäumt wird, bleibt wahrscheinlich ungetan. Wer will sich dieser Aufgabe unterziehen? ICP1.365.3 Teilen

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Wir wünschten, es gäbe starke junge Männer, die im Glauben gewurzelt und gegründet sind und die eine so lebendige Verbindung mit Gott haben, dass sie — wenn die leitenden Brüder den Beschluss dazu fassten — die Hochschulen unseres Landes besuchen könnten, wo sie mehr Möglichkeiten zum Studium und zum Sammeln von Erfahrungen finden. So taten es die alten Waldenser, und wenn unsere jungen Leute wie jene Gott treu blieben, könnten sie noch während ihrer Ausbildung ein gutes Werk verrichten, indem sie den Samen der Wahrheit in die Herzen anderer streuen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 205 (1885). ICP1.366.1 Teilen

Richtige Gewohnheiten prägen den Charakter — Gute Gewohnheiten prägen den Charakter und hinterlassen einen bleibenden Eindruck in den Seelen der Kinder. So lernen sie, sich richtig zu verhalten, und es ist wichtig, sie unter das Wirken Gottes zu stellen und sie so zu erziehen, dass sie den Herrn lieben und anerkennen. Das gelingt nur mit Jesu Hilfe und nicht ohne ernsthaftes Bemühen. Der Erzieher muss sie mit sehr viel Geduld anleiten und ihnen nach und nach die Gebote Gottes so erläutern, dass die Kinder sie immer ein wenig besser verstehen. Man muss sie mit viel Ausdauer, Nachsicht, Mitgefühl und Liebe so lenken, dass sie in ihrem Herzen eine Beziehung zu Christus entwickeln. Christian Education 153 (1893); Fundamentals of Christian Education 268. ICP1.366.2 Teilen

Es sind nicht alle gleich — Lehrer müssen bedenken, dass sie es nicht mit Engeln zu tun haben, sondern mit Menschen, die mit ähnlichen Neigungen geboren wurden wie sie. Nicht alle haben die gleichen Wesenszüge, sondern in jeder Entwicklungsphase zeigt sich auch, was sie an positiven und negativen Veranlagungen geerbt haben. Lehrer und Erzieher müssen das im Umgang mit ihnen berücksichtigen, um mit viel Geduld und Feingefühl diese ererbten und anerzogenen Charakterfehler, aber auch die guten Eigenschaften der Kinder für dieses und für das ewige Leben vorteilhaft zu entwickeln. ICP1.366.3 Teilen

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Launenhaftigkeit, Ungeduld, Stolz, Eigensucht und Selbstüberschätzung können, wenn man nicht gegen sie ankämpft, großen Schaden anrichten, weil man Satan das Feld überlässt und das Schiff ohne Steuermann ihm ausgeliefert ist und durch seine Versuchungen so lange herumgestoßen wird, bis es zerbricht. Jeder Lehrer hat Charaktereigenschaften, die sich Satan zunutze macht, um Seelen zu zerstören, wenn er sich nicht Gott übergibt. Brief 50, 1893; Fundamentals of Christian Education 278.279. ICP1.367.1 Teilen

Der Umgang mit Kinderseelen erfordert eine eigene Glaubensentwicklung — Ein guter Erzieher muss täglich an seinem eigenen Fortschritt im Glauben und an seiner Liebe zu Gott arbeiten. Ist der geoffenbarte Wille Gottes für dich die höchste Autorität? Wenn Christus in deinem Herzen wohnt, wirkt sich die Wahrheit auf dein ganzes Wesen aus, und die von Gott bewirkte Veränderung wird sichtbar für deine Schüler. ICP1.367.2 Teilen

Du wirst nicht mehr zornig werden, weil dein selbstsüchtiges, ungeduldiges, unchristliches Temperament im Umgang mit anderen Menschen der Gnade Christi unterstellt ist. Das ist genügend für dich, damit du dich zu jeder Zeit und überall so verhalten kannst, dass man erkennt, dass du die Autorität Gottes in deinem Leben uneingeschränkt anerkennst. Du musst dich von allem lösen, was dich nicht als Christen und wirklich gläubigen Menschen auszeichnet, auch wenn es dir schwer fällt. Christian Education 148 (1893); Fundamentals of Christian Education 263.264. ICP1.367.3 Teilen

Ständige Zurechtweisung verunsichert ein Kind — Der Himmel sieht in einem Kind den zukünftigen Erwachsenen, dessen Eigenschaften mit Gottes Hilfe so gefördert und angeleitet werden können, dass einmal ein brauchbarer Mitarbeiter Gottes aus ihm wird. Scharfe Worte und ständige Zurechtweisung verunsichern ein Kind, aber es ändert sich dadurch nicht. Hör auf mit dem Gezeter! Lass dich lieber vom Geist Christi leiten, dann wirst du lernen, wie man mit Kindern liebevoll und mitfühlend umgeht. Sei nicht so ungeduldig und grob, denn diese Kinder sind in der Schule, weil sie noch erzogen werden müssen und nicht schon fertige Menschen sind. Man muss sie geduldig und freundlich anleiten und ihnen die Möglichkeit geben, die Leiter des schulischen Fortschritts eine Sprosse nach der anderen zu erklimmen. Christian Education 147 (1803); Fundamentals of Christian Education 263. ICP1.367.4 Teilen

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Vorsicht mit der Suspendierung von Schülern — Geht sehr vorsichtig mit der Suspendierung von Schülern um. Das ist eine sehr ernste Angelegenheit. Nur wenn es sich um ein sehr schweres Vergehen handelt, sollte man diese schwere Strafe anwenden. ICP1.368.1 Teilen

Dann sollte man alle Umstände, die diesen Fall betreffen, sorgfältig abwägen. Manche Schüler sind nicht sehr weit von zu Hause entfernt, wenn sie auf eine Internatsschule geschickt werden, andere leben Tausende von Meilen von zu Hause entfernt und vermissen ihr Elternhaus, und wenn man sie dann von der Schule schickt, verlieren sie auch den Halt, den ihnen die Schule bisher geboten hat. Das Geld, das von jemandem aufgebracht wurde, der große Hoffnungen und viel Vertauen in sie setzte, wurde dann umsonst investiert. Wenn ein Schüler in Versuchung gefallen ist, muss er für seinen Fehler bestraft werden. Er wird deutlich spüren, dass sein guter Ruf angeschlagen ist und dass er die Menschen, die darauf vertraut haben, dass er sich positiv entwickelt, und dafür finanzielle Opfer auf sich nehmen, enttäuscht hat. ICP1.368.2 Teilen

Aber wenn man ihn aufgrund seiner Dummheit von der Schule suspendiert, was soll dann aus ihm werden? Er verliert all seinen Mut und wertvolle Zeit, außerdem sind umsonst Kosten angefallen. ICP1.368.3 Teilen

Wer begegnet ihm dann noch liebevoll und freundlich und kümmert sich um ihn? Ist es verwunderlich, wenn Satan die Umstände dann für seine Zwecke nutzt? Man überlässt ihn Satan, und in seinem Herzen entstehen Aggressionen. Brief 50, 1893. ICP1.368.4 Teilen

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Ungerechtigkeiten vermeiden — Wenn ihr euch mit Menschen auseinander setzen müsst, die sich zwar zum biblischen Glauben bekennen, jedoch nicht danach leben, dann vergesst nicht, dass ihr Christen seid. Ihr verliert euren Einfluss, und auch eure persönliche Glaubenserfahrung leidet darunter, wenn ihr eure Selbstbeherrschung verliert. Ihr dürft ihnen unter keinen Umständen dazu Anlass geben, sich schlecht behandelt zu fühlen. Wir leben in der Gnadenzeit und müssen unseren Charakter auf das ewige Leben vorbereiten; aber das ist nicht alles, sondern wir müssen auch deshalb sorgfältig auf die Entwicklung unseres Charakters achten, weil sich andere an unserem Vorbild orientieren. Brief 20, 1892; Medical Ministry 209. ICP1.369.1 Teilen

Seele und Geist brauchen reine Nahrung — Wie der Körper, so braucht auch der Verstand reine Nahrung, um gesund und stark zu sein. Gebt euren Kindern etwas, worüber sie nachdenken können und wodurch sie von sich selbst abgelenkt werden. Wenn sie in einer reinen, geheiligten Atmosphäre aufwachsen, werden sie nicht oberflächlich, frivol, eitel und egoistisch. Brief 27, 1890. ICP1.369.2 Teilen

Wir leben in einer Zeit, in der Unechtes und Äußerlichkeiten viel wichtiger genommen werden als die echten, natürlichen und dauerhaften Dinge. Deshalb müssen wir darauf achten, dass wir uns nicht auch davon beeinflussen lassen und eine falsche Richtung einschlagen. Wenn wir unseren Geist mit minderwertigem Lesestoff belasten, ist nicht zu verhindern, dass unsere Gedanken sich damit beschäftigen, denn sie leben von der Nahrung, die wir ihnen geben. Testimonies for the Church V, 544 (1886). ICP1.369.3 Teilen

Minderwertige Literatur * — Bücher, die von ungläubigen Menschen geschrieben wurden, können großen Schaden anrichten; sie säen Unkraut im Kopf und in den Herzen junger Menschen. Aber das ist oft die Nahrung, die wir ihrem Geist zukommen lassen, während viele von den Dingen, die das ewige Leben betreffen, keine Ahnung haben. ICP1.369.4 Teilen

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Zeit ist eine wertvolle Gabe, die uns anvertraut ist und über die wir Gott Rechenschaft abgeben müssen. Wir müssen sie zu Gottes Ehre nutzen. Und wenn wir unser zeitliches Leben auf die Ewigkeit ausdehnen möchten und es am Maßstab Gottes messen, müssen wir unserem Geist reine Nahrung geben und dürfen keine Zeit vergeuden. Manuskript 15, 1898. ICP1.370.1 Teilen

Schüler müssen lernen, Gott zu gehorchen — Ich erkenne, dass an unseren Schulen unter der Weisung Gottes viel an der rechten Gesinnung gearbeitet werden muss. Die wichtigste Lektion, welche die Schüler lernen müssen, ist die, Gott von ganzem Herzen, mit ihrem ganzen Verstand und mit aller Kraft zu gehorchen. Die Errettung von Menschen muss in unserem Leben Vorrang haben. Keine Bücherweisheit ist wichtiger als die Erkenntnis, dass Gott seinen Sohn gesandt hat, damit wir das ewige Leben haben. ICP1.370.2 Teilen

Wir müssen die Schüler dazu anhalten, die Liebe und die Ehrfurcht vor Gott in ihren Schulalltag mit hineinzunehmen. Das ist Weisheit und wertvoller, als Worte es ausdrücken können. Durch ihre Beziehung zu Gott werden sie klug wie Daniel, von dem es heißt, dass Gott ihm in allen Dingen Weisheit und Verstand gab. ICP1.370.3 Teilen

Lernen ist wichtig, und die Weisheit Salomons ist wünschenswert, aber es gibt noch Wertvolleres als die Weisheit Salomons. Wir können durch unsere Schulbildung Christus nicht erreichen, vielmehr erreichen wir durch Christus eine sehr hohe Stufe des Wissens, denn das Wort Gottes sagt uns: „Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm ...“ Kolosser 2,9.10. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass wir Gott erkennen und anerkennen, dann wird er uns den Weg bereiten. Brief 120, 1896. ICP1.370.4 Teilen

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Erziehung hat Auswirkungen für die Ewigkeit — Bei jeder Unterweisung sollten die Lehrer Licht vom Throne Gottes mitteilen; ist die Erziehung doch sein Werk, dessen Wirkung in der Ewigkeit wahrgenommen wird. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 383 (1900). ICP1.371.1 Teilen

Die Wiederherstellung des Bildes Gottes — Das wahre Ziel der Erziehung besteht darin, Gottes Ebenbild in der menschlichen Seele wieder herzustellen. Am Anfang schuf Gott den Menschen zu seinem Bilde. Er rüstete ihn mit edlen Eigenschaften aus. Sein ausgeglichener Geist und alle Kräfte seines Wesens standen in harmonischem Verhältnis zueinander. Aber der Sündenfall und seine Folgen verdarben diese Gaben. Die Sünde hat das Bild Gottes im Menschen entstellt und nahezu verwischt. Um es wiederherzustellen, wurde der Erlösungsplan gefasst und dem Menschen Gnadenzeit gewährt. Ihn zu der Vollkommenheit zurückzubringen, in der er geschaffen war, ist das große Lebensziel, dem alles andere untergeordnet ist. Es bleibt die Aufgabe von Eltern und Lehrern, bei der Erziehung der Jugend nach Gottes Absicht zusammenzuarbeiten; tun sie das, sind sie „Gottes Mitarbeiter“. Patriarchen und Propheten 578 (1890). ICP1.371.2 Teilen

Fähigkeiten entwickeln — All die mannigfaltigen Fähigkeiten des Leibes, der Seele und des Geistes hat der Mensch von Gott empfangen, um damit den höchstmöglichen Stand an Vollkommenheit zu erreichen. Das kann aber keine eigennützige, einseitige Bildung sein; denn Gottes Wesen, dem wir ähnlich werden sollen, ist Güte und Liebe. Gebrauchen wir die Eigenschaften und Fähigkeiten, mit denen uns der Schöpfer beschenkt hat, zu seiner Ehre und zur Förderung unserer Mitmenschen! Wir finden dann reinste, edelste und beglückendste Erfüllung. Patriarchen und Propheten 578 (1890). ICP1.371.3 Teilen

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Echte Erziehung ist umfassend — Echte Erziehung und Bildung ist mehr als reines Schulwissen. Sie ist umfassend und schließt die Entwicklung der körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte mit ein. Sie lehrt die Liebe und die Furcht Gottes und ist eine gründliche Vorbereitung auf die treue Pflichterfüllung im Leben. Counsels to Parents, Teachers, and Students 64 (1913). ICP1.372.1 Teilen

Eine umfassende Entwicklung — Wer ein Mitarbeiter Gottes sein will, muss danach streben, sämtliche physischen und psychischen Fähigkeiten zu vervollkommnen. Wahre Erziehung bedeutet, die leiblichen, geistigen und sittlichen Kräfte jeder Aufgabe gewachsen zu machen und den ganzen Menschen auf den Dienst für Gott vorzubereiten. Eine solche Erziehung behält ihren Wert bis ins ewige Leben. Bilder vom Reiche Gottes 269 (1900). ICP1.372.2 Teilen

Den höchsten Anforderungen entsprechen — Gott hat vorgesehen, dass das College in Battle Creek ein höheres intellektuelles und moralischen Niveau erreichen soll als alle anderen Schulen dieser Art in unserem Land. Der Unterricht sollte so ausgerichtet sein, dass die geistigen, seelischen und körperlichen Fähigkeiten der Studenten gleichermaßen gefördert werden. Außerdem soll ihnen Gott so nahe gebracht werden, dass sie lernen, ihn durch ihr Leben zu verherrlichen. Ihre Ausbildung muss so ausgewogen sein, dass sie dadurch nicht nur nützliche Mitglieder dieser Gesellschaft, sondern auch auf die Ewigkeit vorbereitet werden. Testimonies for the Church IV, 425 (1880). ICP1.372.3 Teilen

Eine umfassende Bildung ist Macht — Wenn wir eigene Schulen errichten, nehmen wir damit eine hohe Verantwortung auf uns, denn wir werden dabei von Engeln und von Menschen genau beobachtet. Eine umfassende Bildung ist Macht, und Gott möchte, dass wir uns dem wissenschaftlichen Fortschritt nicht verschließen, sondern unsere Studenten sorgfältig auf ihre Arbeit in der Endzeit vorbereiten. Die Wahrheit muss in die entferntesten Gebiete der Welt gebracht werden, und die Mitarbeiter, die wir dorthin senden, brauchen eine gute Ausbildung. Aber auch wenn wissenschaftliche Erkenntnisse Macht bedeuten, ist die Erkenntnis des Evangeliums, das Jesus persönlich in die Welt gebracht hat, wichtiger. Das Licht der Wahrheit muss verbreitet werden bis an die äußersten Enden der Erde, denn ob die Menschen es annehmen oder nicht, entscheidet über ihr ewiges Schicksal. The Review and Herald, 1. Dezember 1891; Fundamentals of Christian Education 186. ICP1.372.4 Teilen

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Jugend muss denken lernen — Wir alle sind als Ebenbilder Gottes angelegt und geschaffen worden. Deshalb tragen wir selbst in einer von Sünde beherrschten Welt immer noch gottähnliche Merkmale und Fähigkeiten in uns. Zum Beispiel das Geschenk, eine eigene, unverwechselbare Persönlichkeit zu sein, oder die Fähigkeit, zu denken und verantwortungsbewusst zu handeln. ICP1.373.1 Teilen

Erziehung hat es damit zu tun, jungen Menschen zu helfen, die ihnen von Gott geschenkten Anlagen zu entdecken und zu entfalten. Sie sollen lernen, selbstständig und eigenverantwortlich zu denken, anstatt andere für sich denken zu lassen. Bildung darf nicht als bloßes Nachplappern fremder Gedanken missverstanden werden. ICP1.373.2 Teilen

Vieles von dem, was bedeutende Leute gesagt oder geschrieben haben, ist interessant und wichtig, aber es darf nicht von den Wahrheiten wegführen, die Gott uns in der Natur und in seinem Wort offenbart hat. Junge Menschen müssen lernen, dass die ihnen anvertrauten Gaben und Fähigkeiten zugleich auch Verpflichtungen sind. Dann werden sie nämlich erleben, dass sich nicht nur ihr Geist und Verstand entfalten, sondern dass auch ihre seelische und moralische Kraft wächst. ICP1.373.3 Teilen

Wenn junge Leute unsere Bildungseinrichtungen verlassen, sollten sie keine gelehrten Schwätzer sein, sondern Menschen, die klar denken und zielgerichtet handeln können; Menschen, die Verhältnisse verändern wollen und können, anstatt sich von ihnen bestimmen zu lassen; Menschen, die in der Lage sind, sich eine eigene Meinung zu bilden und den Mut haben, für ihre Überzeugung einzutreten. Education 15.16 (1903). ICP1.373.4 Teilen

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Echte Erziehung fördert die Charakterbildung — Die Erziehung und Ausbildung von jungen Menschen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Das wichtigste Ziel ist die Entwicklung eines ordentlichen Charakters. Die jungen Menschen müssen darauf vorbereitet werden, in diesem Leben ihre Pflicht zu erfüllen, aber auch auf das ewige Leben. In der Ewigkeit wird sich herausstellen, wie gut wir unsere Erziehungsaufgabe wahrgenommen haben. Wenn die Lehrer und Prediger ihre Verantwortung auf diesem Gebiet immer ernst genommen hätten, befände sich die Welt in einem anderen Zustand. Aber sie haben ein zu enges Blickfeld und sind sich nicht bewusst, welch weitreichende Folgen ihre Arbeit hat. Testimonies for the Church IV, 418 (1880). ICP1.374.1 Teilen

Ein guter Charakter ist von größtem Wert — Die Schüler unserer Schule (in Avondale) arbeiten fleißig. Die körperliche Arbeit stärkt ihre Nerven und aktiviert ihre Muskeln. So umfassend wie dort sollte die Ausbildung sein, die wir anbieten. Sie ist nicht einseitig, sondern fordert die jungen Menschen sowohl körperlich als auch geistig und erzieht sie auch auf moralischem Gebiet. ICP1.374.2 Teilen

Die Erzieher sind gefordert, ein gutes christliches Fundament zu legen. Das ist nicht immer einfach, aber es ist die Voraussetzung für die Bildung eines ordentlichen Charakters. ICP1.374.3 Teilen

Wenn körperliche Arbeit pädagogisch richtig angewandt wird, ist sie eine gute Grundlage für geistige Arbeit. Eine einseitige Bildung ist ungesund. Fördert man die körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte gleichmäßig, können die Studenten zu ausgeglichenen jungen Menschen werden und ihre geistigen Fähigkeiten optimal einsetzen. Wir haben die Schule hier (in Australien) genau nach diesem pädagogischen Konzept aufgebaut und sind damit außerordentlich zufrieden, obwohl die Studenten bis jetzt noch oft unter erschwerten Umständen arbeiten müssen. Special Testimonies for Ministers and Workers IV, 16 (27. August 1895); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 241. ICP1.374.4 Teilen

375

Viele verstehen das Prinzip nicht — Viele Studenten haben es so eilig, ihre Ausbildung abzuschließen, dass sie in keinem Fach gründliche Arbeit leisten. Wenige verfügen über die notwendige Selbstdisziplin. Viele begreifen das eigentliche Ziel ihrer Ausbildung nicht. Sie befassen sich vorwiegend mit Mathematik und Sprachen, vernachlässigen aber die Fächer, die für ihr späteres Leben mindestens ebenso wichtig wären. Viele, die über umfassende geologische Kenntnisse verfügen und genau Bescheid wissen über die Sternenwelt, haben keine Ahnung, wie ihr Körper funktioniert. Manche sind allerdings auch in der Lage, jeden einzelnen Knochen beim Namen zu nennen und wissen genau, wie die Organe funktionieren, haben jedoch keinerlei Kenntnisse bezüglich einer gesunden Lebensweise oder darüber, wie man Krankheiten mit einfachen Mitteln heilen kann. ICP1.375.1 Teilen

Sie überlassen diese Dinge dem Schicksal und kümmern sich nicht weiter um die Gesetze von Gesundheit und Krankheit. The Signs of the Times, 29. Juni 1892; Fundamentals of Christian Education 71.72. ICP1.375.2 Teilen

Bildung ist nicht nur Sache des Gehirns — Studenten, die sich ausschließlich Bücherwissen aneignen und ihre praktische Ausbildung vernachlässigen, können nicht von sich sagen, sie seien umfassend gebildet. Sie vermeiden die praktische Arbeit, aber Bildung ist nicht nur eine Sache des Gehirns. Nützliche körperliche Arbeit ist ein wichtiger Teil der Ausbildung, und diese ist unvollständig, wenn die jungen Menschen nicht zur Arbeit angehalten werden. Counsels to Parents, Teachers, and Students 307.308 (1913). ICP1.375.3 Teilen

Körperliche und geistige Arbeit sind gleichermaßen notwendig — Es wurde viel darüber geredet und geschrieben, wie wichtig es ist, eine umfassende Bildung zu erwerben. Das führte manchmal zu dem Missverständnis, dass es durchaus genüge, wenn der Geist gefordert wird, weil das dem ganzen Menschen nütze. Die Erfahrung lehrt uns, dass diese Auffassung falsch ist. Wir haben junge Menschen erlebt, die von der Schule abgegangen sind ohne die geringste Ahnung, wie sie ihren Körper gesund erhalten können. Sie wissen nicht, dass sie dringend Bewegung brauchen und dass Bewegungsmangel ausgesprochen ungesund ist. ICP1.375.4 Teilen

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Wenn Körper und Geist nicht gleichermaßen beansprucht werden, wird der Geist leicht überlastet, und auf die Dauer entsteht ein Ungleichgewicht, infolgedessen sich dann auch die geistigen Fähigkeiten nicht mehr voll entfalten können. Unsere Kräfte unterliegen natürlichen Gesetzen, und wir müssen sie beachten, wenn wir voll leistungsfähig sein möchten. ICP1.376.1 Teilen

Die Lehrer an unseren Schulen dürfen sich nicht vor dieser Verantwortung drücken. Ihr Stolz mag sie dazu veranlassen, die geistige Ausbildung ihrer Schüler überzubewerten, damit sie gemessen am Standard weltlicher Schulen gut abschneiden und sie mit ihnen angeben können. Aber es ist wesentlich wichtiger, sie auch auf das praktische Leben vorzubereiten, denn nur dann werden sie wirklich Erfolg haben. Wenn man das versäumt, sind sie oft hoch gebildete Menschen, die mit den Anforderungen des alltäglichen Lebens nicht zurechtkommen und keiner Aufgabe, die ihnen gestellt wird, gerecht werden. Testimonies for the Church V, 522 (1889). ICP1.376.2 Teilen

Belastungen muss man auf sich nehmen — Junge Leute müssen begreifen, dass der Sinn der Schulbildung nicht darin besteht, sie zu lehren, wie man unbequemen Aufgaben oder den Belastungen des Alltags am besten aus dem Weg geht, sondern dass sie befähigt werden sollen, ihren Platz in Beruf und Gesellschaft nutzbringend auszufüllen. Sie sollen auch wissen, dass der wahre Sinn des Lebens nicht darin besteht, möglichst viel Geld zu verdienen, sondern für Gott und die Mitmenschen da zu sein. Education 226 (1903). ICP1.376.3 Teilen

Eine harmonische Entwicklung ist wichtig — Der richtige Umgang mit uns selbst ist eine der wichtigsten Lektionen, die wir lernen müssen. Nur mit dem Gehirn zu arbeiten und sonst nichts zu tun ist ungesund, und nur noch an körperlicher Fitness interessiert zu sein, ist auch nicht richtig. Wir müssen so ausgewogen wie möglich leben und alle unsere Kräfte, Gehirn, Muskeln, Knochen, Kopf und Herz, harmonisch entwickeln. The Youth’s Instructor, 7. April 1898; Sons and Daughters of God 171. ICP1.376.4 Teilen

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Ignoranz fördert nicht die geistlichen Interessen — Junge Menschen sollen nicht einfach anfangen zu arbeiten und glauben, sie könnten anderen die Wahrheit erklären, wenn sie sich selbst noch nicht ausreichend mit der Wahrheit beschäftigt haben. Auch wenn sie nicht über die notwendige Allgemeinbildung verfügen, sollten sie sich zurückhalten, denn es könnte sein, dass sie eher Schaden anrichten als etwas Gutes tun. Unwissenheit ist nicht mit Demut gleichzusetzen und fördert nicht das geistliche Interesse. Am besten kann die göttliche Wahrheit durch gut ausgebildete Christen weitergegeben werden. Ein vernünftiger Gottesdienst ehrt Christus am meisten. Das wichtigste Ziel der Bildung sollte sein, dass wir die Fähigkeiten, die uns Gott gegeben hat, in seinen Dienst stellen und zu seiner Ehre nutzen. Testimonies for the Church III, 160 (1872). ICP1.377.1 Teilen

Erziehung erfordert ernsthaften Einsatz — Lehrer sollten Schüler zum Denken anleiten, dazu, die Wahrheit klar zu erfassen. Für den Lehrer ist es nicht genug, nur zu erklären, für den Schüler reicht es nicht aus, nur zu glauben; das eigene Forschen muss angeregt und der Schüler muss dahin gebracht werden, die Wahrheit mit seinen eigenen Worten wiederzugeben; er soll dadurch den Beweis erbringen, dass er ihre Kraft begreift und anwendet. Durch unverdrossene Mühe sollten so die lebenswichtigen Wahrheiten dem Gemüt eingeprägt werden. Man mag zwar auf diese Weise nur langsam vorwärts kommen, doch ist es von größerem Wert, als wenn man über so wichtige Gegenstände ohne die notwendigen Erwägungen hinweggeht. Gott erwartet, dass seine Anstalten jene der Welt übertreffen; denn sie sollen ihn hier vertreten. Männer, die mit Gott verbunden sind, zeigen der Welt, dass ein übermenschliches Wesen das Steuer führt. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 383 (1900). ICP1.377.2 Teilen

Deutliche Wegweiser setzen — Die Jugend braucht klare Wegweiser, an denen sie sich im Notfall orientieren kann. In einer Krise kommt es darauf an, dass man auf bereits vorhandene Kraft zurückgreifen kann und dass der Verstand rasch reagiert, denn dann muss jeder Schlag treffen, und Verwirrungen kann man nur mit der Weisheit Gottes begegnen. Jugendliche, die gelernt haben, Schwierigkeiten mit ernsthafter Arbeit zu begegnen, sind für die Mitarbeit im Werk Gottes geeignet. Wenn sie berufen werden, können sie antworten: „Hier bin ich, sende mich!“ Diese jungen Menschen sollten in ihren Herzen kristallklare Entscheidungen treffen und sich nicht mit oberflächlichen Dingen abgeben. Sie müssen nicht erst in eine falsche Richtung gehen, sondern ihr Leben kann rein und wertvoll sein, wenn sie sich durch den Geist leiten lassen. Letters to Physicians and Ministers I, 31.32 (Juli 1900). ICP1.377.3 Teilen

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Gute Gewohnheiten sind wichtig — Jeder Jugendliche sollte sich hohe Lebensziele setzen und die Grundsätze der Bibel zu seiner Leitschnur machen. Das ist eines Christen Pflicht, aber es sollte ihm eigentlich auch ein Vergnügen sein. Er darf ein hohes Selbstwertgefühl entwickeln, weil er Christi Eigentum ist. ICP1.378.1 Teilen

Entwickle gute Gewohnheiten, bemühe dich um alles, was wirklich wertvoll und recht ist, dann kannst du einen guten Einfluss ausüben, und in deinem Leben dreht sich nicht alles nur um dich selbst. ICP1.378.2 Teilen

Wenn deine Beweggründe rein und selbstlos sind, wenn du bereit bist, Aufgaben zu übernehmen, die getan werden müssen, wenn du hilfsbereit bist und anderen freundlich begegnest, baust du unbewusst an deinem Image. So sollten sich nach Gottes Willen gläubige Kinder und Jugendliche verhalten. Letters to Physicians and Ministers I, 32 (Juli 1900). ICP1.378.3 Teilen

Arbeiten neben dem Studium ist sinnvoll — Manchen Studenten würde es gut tun, wenn sie ihr Studium selbst finanzieren müssten. Anstatt Schuldenberge anzuhäufen oder sich darauf zu verlassen, dass die Eltern sich krumm legen, um ihnen eine akademische Ausbildung zu ermöglichen, sollten sie selbst dafür arbeiten. Sie würden dann nämlich den Wert des Geldes und der Arbeit mehr schätzen, ihre Zeit besser einteilen und weniger Kraft in überflüssige und sinnlose Aktivitäten stecken. Was sie dabei in Sachen Sparsamkeit, Fleiß, Zielstrebigkeit lernen — ganz abgesehen von der Unabhängigkeit, die sie sich dadurch schaffen —, würde sich im späteren Leben als äußerst hilfreich erweisen. Education 226 (1903). ICP1.378.4 Teilen

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Erziehung hat Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft — Auf der ganzen Welt ist die Gesellschaft in Unordnung geraten, und eine gründlich Veränderung wäre notwendig. Die Erziehung, die wir unseren jungen Menschen angedeihen lassen, wird sich maßgeblich auf den Zustand der Gesellschaft auswirken. The Ministry of Healing 406 (1905). ICP1.379.1 Teilen

Es besteht ein Bedarf an landwirtschaftlichen Schulen — Unsere Schulen (könnten) dazu beitragen, die Lage vieler Arbeitsloser zu verbessern. Tausende von hungernden, verzweifelten Menschen, die derzeit lediglich dazu beitragen, die Kriminalstatistik in die Höhe zu treiben, könnten in der Landwirtschaft ihr Brot verdienen und wieder ein geregeltes, eigenverantwortliches Leben führen. Education 225 (1903). ICP1.379.2 Teilen

Erziehung dauert ein Leben lang — Aus der Schule Christi werden die Schüler niemals entlassen, und es gibt dort Alte und Junge. Das Alter spielt keine Rolle, denn jeder kann dort dazulernen und ständig an Weisheit und Verstand zunehmen, wenn er die Weisungen des göttlichen Lehrers annimmt. Er kann Herzensbildung erwerben und sich auf die Schule vorbereiten, in der das Lernen niemals endet. Counsels to Parents, Teachers, and Students 51 (1913). ICP1.379.3 Teilen

Echte Zielstrebigkeit — Liebe Jugend, was ist der Sinn und Zweck eures Lebens? Strebt ihr nach Bildung, damit ihr in der Welt etwas werden könnt? Habt ihr solche Gedanken, die ihr gar nicht laut auszusprechen wagt? Träumt ihr von hohen intellektuellen Leistungen, damit ihr euch vielleicht einmal politisch betätigen und an der Gesetzgebung dieses Landes beteiligen könnt? An solchen Träumen ist nichts Unrechtes. Jeder von euch kann in seinem Leben ein Zeichen setzen. Setzt euch hohe Ziele und scheut keine Mühe, sie zu erreichen. The Review and Herald, 19. August 1884; Fundamentals of Christian Education 82. ICP1.379.4 Teilen

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Die wichtigste Bildung — Wir sollten den jungen Menschen eine umfassende Bildung ermöglichen, und sie müssen sich anstrengen, sie so schnell wie möglich zu erreichen ... Während sie lernen, sollten sie bereits dazu angehalten werden, ihr Wissen an andere weiterzugeben. Das wird ihnen helfen, Disziplin zu lernen. Je früher sie ihr Wissen praktisch nutzen, desto mehr lernen sie. Wenn man nur lange studiert und nichts davon kommt zur praktischen Anwendung, dann verzögert das nur die Entwicklung. Sowohl zu Hause als auch in der Schule müssen die Jugendlichen fleißig lernen und das Gelernte dann in die Tat umsetzen. Ganz gleich auf welchem Gebiet sie einmal arbeiten werden, sie sollten ihr Leben lang Lehrer und Schüler gleichzeitig sein. The Ministry of Healing 402 (1905). ICP1.380.1 Teilen

Das Wichtigste, was unsere Jugend heutzutage lernen muss und wodurch sie auf die Schule der Ewigkeit vorbereitet wird, ist die Art und Weise, wie man Gott der Welt nahe bringt. The Review and Herald, 24. Oktober 1907; Fundamentals of Christian Education 512. ICP1.380.2 Teilen

Die Erkenntnis, die wir am nötigsten haben, ist die Erkenntnis Gottes und dessen, den er gesandt hat. ICP1.380.3 Teilen

Jedes Kind und jeder Jugendliche muss lernen, wie er mit seinem Körper umgehen muss, um ihn gesund zu erhalten. Außerdem brauchen sie eine umfassende Allgemeinbildung, sollten aber auch praktisch ausgebildet werden, denn das ist notwendig, damit sie im täglichen Leben zurechtkommen. Nicht zuletzt sollten sie auch lernen, wie man auf verschiedene Weise das Evangelium weitergeben kann. The Ministry of Healing 402 (1905). ICP1.380.4 Teilen

Welches Universitätsstudium könnte mehr wert sein? — „Der große Tag des Herrn ist nahe ...“ Zephanja 1,14 (GN). Das verpflichtet uns dazu, die Welt zu warnen. Jung und Alt sollten sich ... dieser Aufgabe widmen ... Nichts ist für sie selbst segensreicher, als wenn sich junge Menschen diesem Dienst zuwenden. Sie sind Beauftragte Gottes und Mitarbeiter der Engel, die mit ihnen gemeinsam das Werk der Evangeliumsverkündigung betreiben. Engel sprechen durch ihren Mund und wirken durch ihre Hände. So profitieren Menschen von dem Wissen und der Erfahrung himmlischer Boten Gottes. Welche Universität könnte solch eine Ausbildung vermitteln? Education 270.271 (1903). ICP1.380.5 Teilen

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Kenntniserweiterung ist wichtig — Um ihre Ausbildung abzurunden, müssen die jungen Menschen an unseren Schulen auch zur Missionsarbeit herangezogen werden. Sie müssen etwas erfahren über die geistlichen Nöte der Menschen in ihrer Umgebung. Sie dürfen nicht so mit schulischen Aufgaben überlastet werden, dass keine Zeit zur praktischen Anwendung bleibt. Man muss sie dazu ermutigen, anderen vom Evangelium zu erzählen. Indem sie demütig arbeiten, Christus um Weisheit bitten und wachen und beten, können sie an andere weitergeben, was ihr eigenes Leben so sehr bereichert hat. Counsels to Parents, Teachers, and Students 545.546 (1913). ICP1.381.1 Teilen

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