Portrait von Ellen White
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Kapitel 16: Vorgeburtliche Einflüsse
Kapitel 16: Vorgeburtliche Einflüsse
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Die Bedeutung vorgeburtlicher Einflüsse — Viele Eltern betrachten die Auswirkungen vorgeburtlicher Einflüsse als eine unwichtige Angelegenheit, aber der Himmel sieht das anders. Die Botschaft, die Gott zweimal auf feierliche Weise durch einen Engel vermitteln ließ, zeigt, dass diese Angelegenheit unsererseits größte Sorgfalt verdient. The Ministry of Healing 372 (1905). ICP1.145.1 Teilen

Ein zufriedener Geist wirkt sich auf das Ungeborene aus — Jede Frau, die Mutter wird, sollte sich unabhängig davon, unter welchen Umweltbedingungen sie lebt, um eine ausgeglichene, fröhliche, zufriedene Grundhaltung bemühen, wohl wissend, dass sich ihre Bemühungen im Blick auf die körperliche und charakterliche Verfassung ihres Kindes vielfach auszahlen werden. Sie kann sich positives Denken angewöhnen und froh und zufrieden sein. Das wird sich auch auf ihre Familie übertragen und sich auf alle auswirken, mit denen sie Umgang hat. Für ihre eigene Gesundheit wird das ebenfalls von großem Vorteil sein. Der Kreislauf wird dadurch angeregt, und das wirkt sich positiv auf das Kind aus. Wenn sie fröhlich ist, anstatt schlechte Laune und Bedrücktheit zuzulassen, wird sich dies auch auf ihr seelisches und körperliches Wohlbefinden auswirken. The Review and Herald, 25. Juli 1899; Counsels on Health 79. ICP1.145.2 Teilen

Die Gefühle der Mutter wirken sich auf das Wesen des ungeborenen Kindes aus — Der Einfluss, den die Gedanken und Gefühle der Mutter auf das Kind ausüben, sind eine mächtige Mitgift. Wenn sie sich gestattet, nur um ihre eigenen Gefühle zu kreisen und selbstsüchtig zu sein, wenn sie leicht beleidigt und rechthaberisch ist, wird sich das an ihrem Kind zeigen. So werden viele Kinder schon mit so schlechten Voraussetzungen geboren, dass sie kaum in der Lage sind, ihre negativen Veranlagungen zu bewältigen. The Signs of the Times, 13. September 1910; Temperance 171. ICP1.145.3 Teilen

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Wenn sich die Mutter unbeirrbar an rechte Grundsätze hält, ausgeglichen, freundlich, mild, selbstlos und bereit ist, sich selbst zu verleugnen, kann sie ihrem Kind die gleichen angenehmen Wesenszüge mitgeben. The Ministry of Healing 373 (1905). ICP1.146.1 Teilen

Der vorgeburtliche Einfluss des Friedens — Eine werdende Mutter sollte ihre Seele mit der Liebe Gottes füllen lassen. Sie sollte ein friedliches Leben führen, in der Liebe Jesu ruhen und nach seinem Wort handeln. Sie sollte sich bewusst sein, dass jede Mutter eine Mitarbeiterin Gottes ist. The Signs of the Times, 9. April 1896; The Adventist Home 259. ICP1.146.2 Teilen

Der Vater sollte sich mit den Gesetzen des Körpers vertraut machen — Mit den Kräften einer Mutter muss man rücksichtsvoll umgehen. Sie darf sich nicht überanstrengen und sollte, wo es möglich ist, entlastet werden. Oft hat der Vater von den Vorgängen im Körper keine Ahnung, aber wenn es seiner Familie gut gehen soll, muss er diese Zusammenhänge kennen. Er ist so sehr damit belastet, den Lebensunterhalt für die Familie oder sogar Reichtum zu erwerben, dass er es zulässt, dass seine Frau und die Mutter seiner Kinder in einer schwierigen Zeit überlastet und dadurch schwach und kränklich wird. The Ministry of Healing 373 (1905). ICP1.146.3 Teilen

Kindern werden ihrer geistigen Flexibilität beraubt — Wenn die Mutter nicht die Fürsorge und Ruhe bekommt, die sie benötigt, wenn man zulässt, dass sie durch Überarbeitung, Sorgen und Schwermut belastet wird, nimmt man ihren Kindern die geistige Flexibilität, Lebenskraft und Lebensfreude, die sie eigentlich erben sollten. Es ist weitaus sinnvoller, das Leben der werdenden Mutter fröhlich zu gestalten und sie gegen Not, Überarbeitung und bedrückende Sorgen abzuschirmen. Dann erben die Kinder gute Anlagen, die sie befähigen, mit kraftvoller Energie ihren Lebensweg zu gehen. The Ministry of Healing 375 (1905). ICP1.146.4 Teilen

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Die Bedürfnisse der Mütter nicht vernachlässigen — Die körperlichen Bedürfnisse einer Mutter dürfen keinesfalls missachtet werden. Sie ist für zwei Leben verantwortlich, und man sollte in freundlicher Weise auf ihre Bedürfnisse eingehen und ihre Wünsche erfüllen. Aber in dieser Zeit soll sie vor allen Dingen alles meiden, sei es bezüglich ihrer Ernährung oder in anderer Hinsicht, was sie körperlich oder geistig schwächen könnte. Gott selbst legt ihr die Pflicht auf, Selbstbeherrschung zu üben. The Ministry of Healing 373 (1905). ICP1.147.1 Teilen

Die Verantwortung der Frau — Frauen, die nach hohen Grundsätzen leben und gut unterrichtet sind, werden gerade während der Zeit der Schwangerschaft am allerwenigsten aufhören, einfach zu leben. Sie bedenken, dass sie Verantwortung für ein neues Leben tragen, und werden sorgfältig auf ihre Gewohnheiten achten, vor allem auf eine gesunde Ernährung. Testimonies for the Church II, 382 (1870). ICP1.147.2 Teilen

Die unschuldigen Nachkommen sind die Leidtragenden — Kranke Kinder werden geboren, weil die Eltern der Befriedigung ihres Appetits gefrönt haben. Ihr Körper hätte die große Vielfalt an Nahrung, die sie für nötig hielten, nicht gebraucht. Dass man etwas, was man sich gerade wünscht, auch gleich im Magen haben muss, ist falsches Denken, und gläubige Frauen sollten es ablehnen. Die Phantasie sollte nicht die Herrschaft über das Verdauungssystem übernehmen. Wer zulässt, dass nur der Geschmack bestimmt, was er isst, muss die Folgen dieser Übertretung der Lebensgesetze tragen. Und das ist noch nicht das Ende der Angelegenheit, sondern die unschuldigen Nachkommen werden ebenso unter den Folgen zu leiden haben. Testimonies for the Church II, 383 (1870). ICP1.147.3 Teilen

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Unkluge Ratgeber empfehlen den Müttern, jeder Begierde nachzugeben, weil das angeblich für das Wohlergehen des Kindes wichtig sei. Ein solcher Rat ist falsch und gefährlich. Durch seine Gebote wird die werdende Mutter von Gott selbst auf ihre Pflicht hingewiesen, Selbstbeherrschung zu üben. Auf wen sollen wir hören, auf die Stimme göttlicher Weisheit oder auf die Stimme menschlichen Aberglaubens? The Signs of the Times, 26. Februar 1902. ICP1.148.1 Teilen

Schwangere Frauen sollen Selbstverleugnung lernen — Eine Mutter, die eine taugliche Erzieherin für ihre Kinder werden möchte, muss vor deren Geburt lernen, Selbstverleugnung und Selbstbeherrschung zu üben, denn sie gibt ihre eigenen Stärken oder Schwächen an ihre Kinder weiter. Der Seelenfeind weiß über diese Angelegenheit wesentlich besser Bescheid als manche Eltern. Er versucht die Mutter zu verführen, weil er weiß, dass er durch sie ihr Kind schädigen kann, wenn sie ihm nicht widersteht. ICP1.148.2 Teilen

Die einzige Hoffnung der Mutter ruht auf Gott. Sie kann sich in seine Gnade flüchten und sich auf seine Kraft verlassen. Sie wird nicht umsonst seine Hilfe suchen. Er wird ihr die Kraft geben, ihren Kindern eine Lebensqualität mit auf ihren Weg zu geben, die ihnen hilft dieses Leben erfolgreich zu meistern und das ewige Leben zu erlangen. The Signs of the Times, 26. Februar 1902; Counsels on Diet and Foods 219. ICP1.148.3 Teilen

Die Grundlage eines rechten Charakters — Der Grundstein für positive Wesenszüge der zukünftigen Generation wird gelegt, wenn sich die Mütter schon vor der Geburt ihrer Kinder streng nach den Regeln der Mäßigkeit richten ... Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. GH, Februar 1880 The Adventist Home 258. ICP1.148.4 Teilen

Eine Generation stöhnt unter der Last des angesammelten Elends — Die Menschheit leidet unter der Last des angesammelten Elends, das durch die Sünde vorangegangener Generationen verursacht wurde. Trotzdem verschwenden die Männer und Frauen der jetzigen Generation kaum einen Gedanken daran, sondern leben unmäßig bis zum Überdruss, geben sich der Trunksucht hin und hinterlassen so der nächsten Generation wieder ein Erbe, das aus Krankheit, Geistesschwäche und Unmoral besteht. Testimonies for the Church IV, 31 (1876). ICP1.148.5 Teilen

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Süchtiges Verhalten und ungeheiligte Wünsche werden an die Jugend weitergegeben — Beide Eltern vererben ihre geistigen und körperlichen Anlagen und Neigungen ... Trinker und Raucher können und werden ihr unersättliches Verlangen und ihre reizbaren Nerven auf ihre Kinder übertragen, die Zügellosen oft unreine Begierden und sogar Abscheu erregende Krankheiten. Und da die Kinder weniger Kraft haben, den Versuchungen zu widerstehen, als die Eltern, geht es mit jeder Generation weiter abwärts. Patriarchen und Propheten 543 (1890). ICP1.149.1 Teilen

In der Regel gibt jeder Alkoholiker, der Kinder in die Welt setzt, seine Veranlagung und seine schlechten Neigungen an seine Nachkommen weiter. The Review and Herald, 21. November 1882; Temperance 170. ICP1.149.2 Teilen

Simsons vorgeburtliches Leben wurde von Gott bestimmt — Die Worte, die zu der Frau Manoas gesprochen wurden, beinhalten eine Wahrheit, mit der sich alle heutigen Mütter näher befassen sollten. Als Gott zu dieser Mutter sprach, meinte er alle besorgten Mütter dieser Zeit und alle Mütter der kommenden Generationen. Ja, jede Mutter kann ihre Aufgabe begreifen. Sie darf wissen, dass der Charakter ihrer Kinder wesentlich mehr von ihren Gewohnheiten vor der Geburt und ihren Bemühungen danach abhängt, als von vorteilhaften oder unvorteilhaften Umweltbedingungen. The Signs of the Times, 9. April 1896; Counsels on Diet and Foods 218. ICP1.149.3 Teilen

Gott hatte für das Kind Manoas eine wichtige Aufgabe vorgesehen. Es war seine Absicht, ihn richtig darauf vorzubereiten, und deshalb mussten die Lebensgewohnheiten von Mutter und Kind so sorgfältig reguliert werden ... Das Kind ist zum Guten oder zum Schlechten vom Verhalten der Mutter betroffen. Sie muss sich von guten Grundsätzen leiten lassen, ein gemäßigtes Leben führen und zum Verzicht bereit sein, wenn ihr am Wohlergehen ihres Kindes liegt. Christian Temperance and Bible Hygiene 38 (1890); Temperance 90. ICP1.149.4 Teilen

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Sowohl Väter als auch Mütter betroffen — Väter tragen ebenso wie die Mütter Verantwortung für ihre Kinder und sollten ernsthaft um die Gnade Gottes bitten, damit sie vor Gott bestehen können. Die Frage, die sich jeder Vater und jede Mutter stellen muss, lautet: „Wie sollen wir mit dem Kind, das wir bekommen, umgehen?“ Viele nehmen die Folgen des vorgeburtlichen Einflusses auf die leichte Schulter, aber die Botschaft, die Gott diesen hebräischen Eltern sandte und zweimal wiederholte, zeigt in sehr eindringlicher und ernsthafter Weise, wie der Schöpfer darüber denkt. The Signs of the Times, 26. Februar 1902. ICP1.150.1 Teilen

Eltern drücken ihren Kindern ihren eigenen Stempel auf — Wenn Eltern ihren Begierden nachgeben, stärken sie ihre niederen Leidenschaften, und dadurch wird auch ihre geistige und moralische Kraft gemindert. Geistliches wird durch die Sinnlichkeit verdrängt, und wenn Kinder geboren werden, entwickeln sie ebensolche Wesenszüge, weil ihnen die Eltern ihren eigenen Stempel aufgedrückt haben ... Das Gehirn wird geschwächt, und die Merkfähigkeit ist wenig ausgebildet ... Die Sünde der Eltern wirkt sich auf die Kinder aus, weil die Eltern ihnen den Stempel ihrer unbeherrschten Lebensweise aufdrücken. Testimonies for the Church II, 391 (1870). ICP1.150.2 Teilen

Satan versucht den Charakter zu verderben — Es wurde mir gezeigt, dass Satan versucht, Paare, die heiraten, charakterlich zu verderben, damit er dann den Kindern seinen hassenswerten Stempel aufdrücken kann ... ICP1.150.3 Teilen

Die Nachkommen kann er sehr viel leichter nach seinen Vorstellungen formen, wenn es ihm gelingt, ihnen durch die Eltern seinen charakterlichen Stempel aufzudrücken. So werden viele Kinder schon mit niederen Leidenschaften geboren, weil sie ihnen vererbt werden, aber die moralische Einsicht ist nur geringfügig entwickelt. Testimonies for the Church II, 480 (1870). ICP1.150.4 Teilen

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Geburtenkontrolle ist eine Frage der Vernunft — Wer die Anzahl seiner Kinder vergrößert, obwohl vernünftige Überlegungen dagegen sprechen, muss wissen, dass körperliche und geistige Schwäche das Erbe dieser Kinder sein wird und dass er damit die letzten sechs Gebote des Dekalogs übertritt ... Sie leisten einen Beitrag zur zunehmenden Degenerierung der Menschheit und zur Entwürdigung der Gesellschaft, und damit fügen sie ihrem Nächsten Schaden zu. ICP1.151.1 Teilen

Wenn sich Gott so um das Recht unserer Nachbarn kümmert, hat er dann nicht noch viel mehr Interesse an den Menschen, die uns näher stehen? Wenn er genau weiß, wann ein Sperling zu Boden fällt, glaubt ihr nicht, dass er sich dann auch um die Kinder sorgt, die körperlich und geistig behindert geboren werden und mehr oder weniger ihr ganzes Leben darunter leiden müssen? ICP1.151.2 Teilen

Wird er Eltern, denen er die Fähigkeit zu vernünftigem Denken gegeben hat, die jedoch alle Überlegungen verdrängt haben, um ihrer Leidenschaft nachzugeben, nicht zur Verantwortung ziehen, wenn durch die Folgen ihres Verhaltens Generationen das Malzeichen physischer, psychischer und geistiger Mängel tragen müssen? Healthful Living 30 (1865); Selected Messages II, 424. ICP1.151.3 Teilen

Mangel an Kraft wird weitergegeben — Ungesunde, kränkliche Frauen und Männer werden in ihren ehelichen Beziehungen oft selbstsüchtig und denken nur noch an ihr eigenes Glück. Sie bedenken die Angelegenheit nicht aus der Sicht hoher, edler Grundsätze und fragen nicht, welches Leben ihre Nachkommen führen müssen, wenn sie mit körperlichen und geistigen Mängeln geboren werden und die Gesellschaft davon betroffen ist. Healthful Living 28 (1865); Selected Messages II, 423. ICP1.151.4 Teilen

Krankheiten werden von Generation zu Generation weitergegeben — Kränkliche Männer gewinnen oft die Zuneigung von scheinbar gesunden Frauen, und weil sie sich lieben, glauben sie, es sei ihr gutes Recht, zu heiraten ... Wenn es nur die beiden Ehepartner beträfe, wäre die Sünde nicht so groß, aber ihre Nachkommen müssen durch die Krankheiten, die an sie weitergegeben werden, leiden. Auf diese Weise werden Krankheiten von Generation zu Generation weitergegeben ... Sie muten der Gesellschaft kranke Menschen zu und tragen durch ihr Erbe dazu bei, dass eine immer größere Degeneration entsteht und die Leiden der Menschheit immer mehr zunehmen. Healthful Living 28 (1865); Selected Messages II, 423. ICP1.151.5 Teilen

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Der Faktor Altersunterschied — Ein weiterer Grund für den Mangel an körperlicher und geistiger Gesundheit in dieser Generation ist, dass Ehen geschlossen werden, in denen ein sehr großer Altersunterschied herrscht ... Die Nachkommen solcher Ehen sind oft geistig nicht gesund. Auch körperlich sind solche Kinder nicht sehr belastbar. In solchen Familien machen sich oft die unterschiedlichsten seltsamen und leidvollen Eigenschaften bemerkbar. Die Kinder sterben oft früh, und wenn sie das Erwachsenenalter erreichen, sind sie in vielen Fällen anfällig, haben nicht viel körperliche und geistige Kraft und sind auch seelisch und moralisch schwach. ICP1.152.1 Teilen

So werden Menschen in die Welt gesetzt, die eigentlich nur eine Belastung für die Gesellschaft sind. Die Eltern sind weitgehend für den Zustand ihrer Kinder verantwortlich, der von Generation zu Generation weitervererbt wird. Healthful Living 29.30 (1865); Selected Messages II, 423.424. ICP1.152.2 Teilen

Gott wird uns zur Rechenschaft ziehen, wenn wir die vorgeburtlichen Bedürfnisse unserer Kinder missachten — Frauen folgen nicht immer der Vernunft, sondern lassen sich von ihren Launen leiten. Sie sind sich nicht richtig bewusst, wie es sich auf ihre Nachkommen auswirkt, wenn sie ihren ungesunden Gelüsten und Leidenschaften nachgeben und die Gesundheit, ja sogar das Leben ihrer Kinder aufs Spiel setzen. Gott wird sie weitgehend für die körperlichen und geistigen Mängel, die auf diese Weise an zukünftige Generationen weitergegeben werden, zur Rechenschaft ziehen ... ICP1.152.3 Teilen

Viele dieser Leute haben geheiratet und ihren Nachkommen ein trauriges Erbe von körperlichen und seelischen Mängeln hinterlassen. Das hemmungslose Ausleben niederer Leidenschaften und grober Sinnlichkeit wird seit Generationen weitergegeben, das Leid der Menschheit wird dadurch immer größer, und die Degenerationserscheinungen nehmen in erschreckendem Maße zu. Healthful Living 27.28 (1865); Selected Messages II, 422.423. ICP1.152.4 Teilen

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Eltern sorgen für die Lebensqualität der Kinder — Wie die Eltern, so werden weitgehend auch die Kinder sein. Die körperliche Verfassung, die Ernährungsgewohnheiten, die geistigen und moralischen Neigungen der Eltern wird man mehr oder weniger in den Kindern wiederfinden. The Ministry of Healing 371 (1905). ICP1.153.1 Teilen

Beeinflussung der Gesellschaft und der Zukunft — Je edler die Ziele, je höher die geistlichen und geistigen Bestrebungen sind und je besser der Gesundheitszustand der Eltern ist, desto besser sind die Lebensaussichten, die sie ihren Kindern mit auf den Weg geben. Wenn sie ihre guten Eigenschaften pflegen, bewirken sie Gutes für die Gesellschaft und für zukünftige Generationen ... ICP1.153.2 Teilen

Viele vergeuden ihre Kraft, weil sie sich hemmungslos ihren Begierden und niederen Leidenschaften hingeben, und Millionen Menschen werden dadurch für diese und für die zukünftige Welt untauglich. Eltern sollten bedenken, dass ihre Kinder all diesen Versuchungen ausgesetzt sein werden. Schon vor der Geburt eines Kindes sollten die Eltern mit der Vorbereitung der Kinder beginnen, damit sie sich später erfolgreich gegen diese Übel zur Wehr setzen können. ICP1.153.3 Teilen

Die größte Verantwortung trägt die Mutter. Der kleine Körper des Kindes wächst in ihr heran und wird durch ihr Blut ernährt, aber sie übermittelt dem Kind auch geistige und geistliche Eigenschaften, die seinen Charakter formen. The Ministry of Healing 371.372 (1905). ICP1.153.4 Teilen

Eltern geben ihre eigenen Charaktereigenschaften an die Kinder weiter — Eltern geben ihre eigenen Charaktereigenschaften an ihre Kinder weiter, und wenn die eine oder andere Eigenschaft besonders hervorsticht und nicht sehr liebenswert erscheint, wer sollte dann mehr Verständnis und Geduld aufbringen als die Eltern? Wer sollte sich ernsthafter darum bemühen, den Kindern die guten Eigenschaften Christi zu vermitteln? ICP1.153.5 Teilen

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Mütter nutzen diesbezüglich ihre Möglichkeiten nicht einmal halb so viel, wie sie könnten. Sie scheinen nicht zu begreifen, dass sie im besten Sinn des Wortes Missionare sind, die mit Gott zusammenarbeiten müssen, damit ihre Kinder einen ausgewogenen Charakter entwickeln. Das ist die große Last, die ihnen Gott auferlegt hat. Die Mutter ist Gottes Beauftragte, die ihrer Familie den Glauben vermitteln soll. The Review and Herald, 15. September 1891. ICP1.154.1 Teilen

Die Verantwortung der Eltern für die vorgeburtliche Beeinflussung der Kinder — Die erste Voraussetzung für die Kindererziehung ist eine gesunde körperliche Verfassung, die auch eine wichtige Grundlage für die geistige und moralische Gesundheit ist. Körperliche und moralische Gesundheit sind eng miteinander verbunden. Was für eine große Verantwortung liegt da auf den Eltern, wenn wir bedenken, dass ihre Lebensweise vor der Geburt der Kinder weitgehend mitverantwortlich ist für deren charakterliche Entwicklung nach der Geburt. Healthful Living 32 (1865); Selected Messages II, 426. ICP1.154.2 Teilen

Was man tun kann — Es ist möglich, dass Eltern ihren Kindern Neigungen vererbt haben ..., durch die es schwierig ist, sie zu konsequenter Mäßigkeit zu erziehen und ihnen gute Gewohnheiten zu vermitteln. Wenn sie das Verlangen nach einer ungesunden Ernährung, Aufputschmitteln und Drogen von ihren Eltern geerbt haben, ist es besonders schwierig, dem entgegenzuwirken, weil sie selbst die Verursacher sind. Wie ernst müssen da die Eltern ihre Aufgabe nehmen, um mit Hoffnung und Glauben ihren bedauernswerten Kindern zu helfen! Testimonies for the Church III, 567.568 (1875). ICP1.154.3 Teilen

Eltern werden zur Verantwortung gezogen — Wenn sich Eltern und Kinder am Jüngsten Tag wiedersehen, werden wir traurige Szenen erleben. Tausende von Kindern, die zu Sklaven des Genusses gemacht wurden, moralisch heruntergekommen sind und ein böses Leben geführt haben, werden dann ihren Eltern, die sie zu dem gemacht haben, was sie sind, gegenüberstehen. Wer anders als die Eltern sollte dafür zur Verantwortung gezogen werden? Hat der Herr die Jugend verdorben? Aber nein! Wer hat dann das Unheil angerichtet? Wurden nicht die sündigen Begierden der Eltern an die Kinder weitergegeben? Und wurde der Schaden nicht noch größer dadurch, dass die Eltern ihre Erziehungspflicht, die ihnen Gott übertragen hat, vernachlässigten? Eines ist sicher: Alle diese Eltern werden sich vor Gott verantworten müssen. Christian Temperance and Bible Hygiene 76.77 (1890); Fundamentals of Christian Education 140.141. ICP1.154.4 Teilen

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Mehr als menschliche Weisheit ist nötig — Eltern müssen bedenken, dass ihre Kinder mit Versuchungen konfrontiert werden ... Schon vor der Geburt sollte man sie durch eine entsprechende Vorbereitung dazu befähigen, den Kampf gegen das Böse zu gewinnen. The Ministry of Healing 372 (1905). ICP1.155.1 Teilen

Glücklich diejenigen, die in ihrem Leben Gott reflektieren — Glücklich die Eltern, in deren Leben Gott so zu erkennen ist, dass die Gebote und Angebote Gottes in den Kindern Dankbarkeit wecken und von ihnen beachtet werden. Glücklich die Eltern, deren Liebe, Gerechtigkeit und Geduld den Kindern die Liebe, Gerechtigkeit und Geduld Gottes vor Augen führt und die Kinder lehren, sie zu lieben, ihnen zu vertrauen, ihnen zu gehorchen und sie dadurch befähigen, auch ihren Vater im Himmel zu lieben, ihm zu vertrauen und zu gehorchen. Eltern, die ihren Kindern dies vermitteln, geben ihnen damit eine Mitgift, die wertvoller ist als der Reichtum der ganzen Welt — einen Schatz, der Ewigkeitswert hat. The Ministry of Healing 375.376 (1905). ICP1.155.2 Teilen

Kapitel 17: Erbgut und Umwelt
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Der Einfluss des Erbguts — Bedenkt die Macht des Erbguts, den Einfluss schlechter Gesellschaft und ungünstiger Umweltbedingungen sowie die Macht schlechter Gewohnheiten! Wundern wir uns noch, dass sich viele unter solchen Einflüssen negativ entwickeln? Wundern wir uns, dass Bemühungen um eine positive Entwicklung so wenig fruchten? The Ministry of Healing 168 (1905). ICP1.156.1 Teilen

Kinder erben oft bestimmte Neigungen — In der Regel erben Kinder die Veranlagung und Neigungen ihrer Eltern; da sie auch deren Beispiel folgen, begehen sie außerdem die Sünden der Eltern. So werden die Sünden von einer Generation zur andern vererbt. Damit trat die Schlechtigkeit und Unehrerbietigkeit Hams bei seinen Nachkommen wieder zu Tage und brachte über viele Generationen Fluch ... Wie reich wurde andererseits Sems Achtung vor seinem Vater belohnt, und welch glänzende Rolle spielten fromme Männer in seiner Nachkommenschaft! Patriarchen und Propheten 95 (1890). ICP1.156.2 Teilen

Mütter sollten sich über die Gesetze der Vererbung informieren — Hätten die Mütter vergangener Generationen über ihre Lebensgesetze Bescheid gewusst, dann hätten sie verstanden, dass ihre Konstitution, ihre moralischen Ansichten und mentalen Fähigkeiten sich in erheblichem Maße in ihren Kindern zeigen würden. Die Unwissenheit über diese Dinge, die so viele an den Tag legen, ist geradezu kriminell. Healthful Living 37 (1865); Selected Messages II, 431. ICP1.156.3 Teilen

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Krankheiten werden von den Eltern auf die Kinder übertragen — Seit dem Sündenfall ging die Entwicklung rapide abwärts. Krankheiten wurden von den Eltern auf die Kinder übertragen, Generation um Generation. Sogar Säuglinge in der Wiege leiden schon an Beschwerden, die durch die Sünden der Eltern verursacht wurden. ICP1.157.1 Teilen

Mose, der erste Geschichtsschreiber, zeichnet ein ziemlich genaues Bild des sozialen und individuellen Lebens in der Frühzeit der Weltgeschichte, aber wir finden keinen Bericht darüber, dass ein Kind blind, taub, behindert oder schwachsinnig geboren worden wäre. Kein einziges Mal wird über Todesfälle im Säuglings-, im Kindesalter oder in der Jugend berichtet ... Es war so selten, dass ein Sohn vor seinem Vater starb, dass ein solches Ereignis extra berichtet wurde: „Haran starb vor seinem Vater Tara.“ Die Patriarchen von Adam bis Noah lebten — von wenigen Ausnahmen abgesehen — an die tausend Jahre. Seither hat sich die durchschnittliche Lebensdauer stark verkürzt. ICP1.157.2 Teilen

Zur Zeit Christi war die Menschheit bereits so degeneriert, dass nicht nur die Alten, sondern auch Leute mittleren Alters und Jugendliche aus jeder Stadt zum Heiland gebracht wurden, um von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Christian Temperance and Bible Hygiene 7.8 (1890). ICP1.157.3 Teilen

Kinder sollten die schlechten Angewohnheiten ihrer Eltern vermeiden — Krankheit entsteht nie ohne Grund. Häufig geht ihr eine Missachtung der Gesundheitsgesetze voraus. Viele leiden als Folge der Übertretung ihrer Eltern. Auch wenn sie für das Verhalten ihrer Eltern nicht verantwortlich sind, ist es dennoch ihre Pflicht, sich über die Gesundheitsgesetze zu informieren. Sie sollten die schlechten Angewohnheiten ihrer Eltern vermeiden und sich durch eine konsequente Lebensweise bessere Bedingungen schaffen. The Ministry of Healing 234 (1905). ICP1.157.4 Teilen

Die Sünden der Vorfahren erfüllen die Welt mit Krankheiten — Unsere Vorfahren haben uns Gewohnheiten und Vorlieben hinterlassen, welche die Welt mit Krankheiten erfüllen. Die schrecklichen Einflüsse der Sünden der Väter durch einen verdorbenen Geschmack können an den Kindern bis zur dritten und vierten Generation festgestellt werden. Die schlechten Ernährungsgewohnheiten und die üppigen und schrankenlosen Gewohnheiten der Menschen füllen unsere Armenhäuser, unsere Gefängnisse und unsere Nervenheilanstalten. Unmäßigkeit beim Genuss von Tee und Kaffee, Wein, Bier, Rum und Branntwein, die Verwendung von Tabak, Opium und anderen Drogen hatten eine starke geistige und körperliche Degeneration zur Folge, und diese Degeneration nimmt weiter zu. The Review and Herald, 29. Juli 1884; Counsels on Health 49. ICP1.157.5 Teilen

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Das Verlangen nach Stimulanzien vererbt — Manchen genügt es nicht, Wein oder Apfelwein im Haus zu haben. Sie haben ein Verlangen nach Stimulanzien geerbt, und Satan bemüht sich ständig, sie dazu zu bringen, diesem Verlangen nachzugeben. Wenn sie seinen Versuchungen erliegen, finden sie kein Ende. Ihre Lust will gestillt werden, und sie wird bis zum eigenen Ruin befriedigt. Der Verstand wird benebelt, die Vernunft regiert nicht mehr, denn sie denken nur noch an ihr eigenes Verlangen. Testimonies for the Church V, 356.357 (1885). ICP1.158.1 Teilen

Die Übel des Tabaks werden an die Kinder weitergegeben — Für Kinder und Jugendliche ist Tabakgenuss in hohem Maße schädlich. Die ungesunden Verhaltensweisen vergangener Generationen beeinflussen die Kinder und Jugendlichen von heute. Ein geschwächter Verstand, körperliche Schwäche, angegriffene Nerven und unnatürliches Verlangen werden als Erbe von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Und manche Praktiken, die von den Kindern weitergeführt werden, verstärken diese schlimmen Folgen noch. Der physische, mentale und moralische Niedergang, der zu so großer Besorgnis Anlass gibt, ist hauptsächlich eine Folge solchen Verhaltens. The Ministry of Healing 328.329 (1905). ICP1.158.2 Teilen

Kinder erben Neigungen — Kinder erben zwar auch Neigungen zum Bösen, aber dennoch haben sie auch viele liebenswerte Charakterzüge. Diese sollten verstärkt und weiterentwickelt werden, während die ungünstigen Neigungen sorgfältig abgewehrt und unterdrückt werden müssen. Man sollte Kindern nicht schmeicheln, denn Schmeicheleien sind Gift für sie. Die Eltern sollen ihnen aber eine heilige und liebevolle Zuwendung entgegenbringen und so ihr Vertrauen und ihre Liebe gewinnen. The Review and Herald, 24. Januar 1907. ICP1.158.3 Teilen

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Passende Worte des Lobes — Wann immer die Mutter ihren Kindern für ihr gutes Benehmen ein Lob aussprechen kann, sollte sie dies tun. Sie sollte sie mit anerkennenden Worten und liebenden Blicken ermutigen. Diese werden wie Sonnenstrahlen in das Herz der Kinder scheinen und Selbstachtung und Selbstbewusstsein fördern. Testimonies for the Church III, 532 (1889). ICP1.159.1 Teilen

Manchmal wird eine aufbrausende Art vererbt — Manche erben eine aufbrausende Art, und ihre Erziehung hat ihnen keine Selbstbeherrschung vermittelt. Mit einem solchen hitzigen Temperament verbinden sich oft Neid und Eifersucht. Testimonies for the Church II, 74 (1868). ICP1.159.2 Teilen

Satan benutzt vererbte Schwächen — Aus eigener Kraft können wir den Begierden des Fleisches nicht widerstehen. Satan wird gerade diese Schwächen benutzen, um uns in Versuchung zu führen. Christus wusste, dass der Feind sich jedem Menschen nahen würde, um aus dessen ererbten Schwächen Vorteile zu ziehen und alle, die kein Gottvertrauen besitzen, durch seine Einflüsterungen zu umgarnen. Unser Herr hat dadurch, dass er uns auf unserem Pilgerpfad voran geschritten ist, den Weg der Überwindung gebahnt. Es ist nicht sein Wille, dass wir im Kampf mit Satan irgendwie benachteiligt sein sollten ... „Seid getrost“, sagt er, „ich habe die Welt überwunden.“ Johannes 16,33; Das Leben Jesu 107 (1898). ICP1.159.3 Teilen

Die Bekehrung verändert ererbte Neigungen — Eine echte Bekehrung verändert das Erbgut und die Neigung zum Bösen. Der Glaube an Gott ist eine feste Faser, aus unzähligen Fäden zusammengesetzt und mit Takt und Feinfühligkeit gewebt. Nur die göttliche Weisheit kann diese Faser vollenden. Es gibt ziemlich viele Gewebe, die fein aussehen, aber den Test nicht bestehen. Sie waschen sich aus, die Farben sind nicht echt. In der Sommerhitze verblassen sie und werden unbrauchbar. Das Gewebe kann eine raue Behandlung nicht vertragen. Brief 105, 1893; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1101. ICP1.159.4 Teilen

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Wir sind keine Sklaven unseres Erbguts — Die wesentliche Frage für uns lautet: Besitzen wir die Eigenschaften Christi? Entschuldigungen sind zwecklos. Egal, wie die Begleitumstände, Leidenschaften und Gelüste sein mögen — sie herrschen nicht über den Gottesfürchtigen, sondern er hat Kontrolle über sie. Ein Christ braucht nicht Sklave irgendeiner ererbten oder gepflegten Neigung oder Gewohnheit zu sein. Special Testimonies for Ministers and Workers IX, 56 (1897); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 421. ICP1.160.1 Teilen

Engel helfen uns beim Kampf gegen diese Neigungen — Engel sind immer dort gegenwärtig, wo sie am meisten gebraucht werden. Sie stehen denen bei, die den härtesten Kampf zu bestehen haben, den Kampf gegen böse Neigungen und erbliche Belastungen, und denen, die unter entmutigenden häuslichen Bedingungen zu leiden haben. The Review and Herald, 16. April 1895; My Life Today 303. ICP1.160.2 Teilen

Der Glaube heiligt ererbte Unvollkommenheiten — Jene, die durch ein kluges Verständnis der Schrift das Kreuz im rechten Licht sehen und wahrhaft an Christus glauben, besitzen eine sichere Glaubensgrundlage. Sie haben den Glauben, der durch die Liebe tätig wird und die Seele von aller ererbten und anerzogenen Unvollkommenheit reinigt. Testimonies for the Church VI, 238 (1900). ICP1.160.3 Teilen

Weit reichende Auswirkungen der Umgebung — Wir leben in einer Atmosphäre satanischer Hexerei. Der Feind möchte ein Netz der Ausschweifung um jede Seele weben, das von der Gnade Christi nicht durchdrungen werden kann. Versuchungen werden kommen. Aber wenn wir wachsam sind und Selbstbeherrschung und Reinheit bewahren, werden die verführerischen Geister keine Gewalt über uns haben. Wer die Versuchung nicht sucht, wird die Kraft haben, ihr zu widerstehen, aber wer sich in eine schlechte Atmosphäre begibt, ist selbst dafür verantwortlich, wenn er überwältigt wird und fällt. Man wird in der Zukunft gute Gründe für die Warnungen vor verführerischen Geistern erkennen. Dann wird auch die Kraft der Worte Christi deutlich werden: „Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Matthäus 5,48; Counsels to Parents, Teachers, and Students 257 (1913). ICP1.160.4 Teilen

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Lots Töchter wurden von ihrer schlechten Umgebung verdorben — Lot blieb nur eine kurze Zeit in Zoar. Die Gottlosigkeit war dort ebenso groß wie in Sodom. Darum fürchtete er sich zu bleiben; auch diese Stadt sollte ja zerstört werden. Bald darauf wurde Zoar vernichtet, wie es Gott beabsichtigt hatte. Nun endlich nahm Lot seinen Weg in die Berge und wohnte in einer Höhle, aller Dinge beraubt, deretwegen er gewagt hatte, seine Familie den Einflüssen einer gottlosen Stadt auszusetzen. Aber selbst dorthin verfolgte ihn der Fluch Sodoms. Das sündhafte Verhalten seiner Töchter war eine Folge der Gemeinschaft mit jenen lasterhaften Städtern. Durch den Umgang mit ihnen waren auch sie so verdorben, dass sie Gut und Böse nicht mehr unterscheiden konnten. Lots einzige Nachkommenschaft, die Moabiter und Ammoniter, waren minderwertige, götzendienerische Stämme, Empörer gegen Gott und erbitterte Feinde seines Volkes. Patriarchen und Propheten 144 (1890). ICP1.161.1 Teilen

Meide alle schlechten Einflüsse — Nur wenige machen sich klar, wie wichtig es ist, alle Verbindungen, die dem Glaubensleben abträglich sind, so viel wie möglich zu meiden. Bei der Wahl ihrer Umgebung setzen nur wenige das geistliche Gedeihen an die erste Stelle. ICP1.161.2 Teilen

In Scharen strömen Eltern mit ihren Kindern in die Städte, weil sie meinen, ihren Lebensunterhalt dort leichter als auf dem Lande zu verdienen. Die Kinder, die, wenn sie nicht gerade in der Schule sind, keine Beschäftigung haben, werden auf der Straße groß. Von schlechten Kameraden nehmen sie ausschweifende und lasterhafte Gewohnheiten an. Die Eltern sehen das alles, aber da die Berichtigung ihres Irrtums ein Opfer erfordert, bleiben die Kinder, wo sie sind, bis Satan volle Herrschaft über sie gewonnen hat. Opfert lieber alle weltlichen Rücksichten, als dass ihr die kostbaren Seelen gefährdet, die eurer Fürsorge anvertraut sind. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 62.63 (1882). ICP1.161.3 Teilen

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Wohne in himmlischer Atmosphäre! — Wir sollten uns von wahrem Glauben und gesundem Menschenverstand leiten lassen. Wir sollten unsere Seele mit einer himmlischen Atmosphäre umgeben. Männer und Frauen sollten sich in Acht nehmen; sie müssen beständig wachsam sein. Keines ihre Worte, keine ihrer Taten dürfen dazu führen, dass schlecht über sie gesprochen wird. Wer vorgibt, ein Nachfolger Christi zu sein, muss auf sich achten und sich in Gedanken, Worten und Taten rein und unbefleckt erhalten. Sein Einfluss auf andere soll positiv sein. Sein Leben soll die hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit widerspiegeln. Counsels to Parents, Teachers, and Students 257.258 (1913). ICP1.162.1 Teilen

Kindheitsneigungen prägen das Leben — Schon sehr früh werden Kinder für negative Einflüsse empfänglich, aber Eltern, die vorgeben, Christen zu sein, scheinen den schlechten Einfluss ihres eigenen Verhaltens nicht wahrzunehmen. Wenn sie nur merken würden, dass die Einflüsse in den frühen Kindheitsjahren den Charakter formen und das Schicksal entweder zum ewigen Leben oder zum ewigen Tod lenken! Kinder sind für moralische und geistliche Eindrücke sehr empfänglich, und wenn sie in ihrer Kindheit weise erzogen werden, mögen sie zwar gelegentlich in die Irre gehen, aber sie werden nicht verloren gehen. The Signs of the Times, 16. April 1896; Child Guidance 198. ICP1.162.2 Teilen

Die weit reichende Verantwortung der Eltern — Eltern tragen die wesentliche Verantwortung für die Charakterentwicklung ihrer Kinder. Sie sollten sich um Ausgewogenheit in der Erziehung bemühen. Es gibt nur wenige ausgeglichene Kinder, weil die Eltern es oft sträflich vernachlässigen, schwache Charakterzüge zu schulen und schlechten entgegenzuwirken. Sie machen sich nicht bewusst, dass es ihre heilige Pflicht ist, auf die Neigungen jedes Kindes zu achten, ihre Kinder zu guten Gewohnheiten und zu gutem Denken zu erziehen. Testimonies for the Church V, 319 (1885). ICP1.162.3 Teilen

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Es beginnt im Kindesalter — Die Arbeit der Eltern mit dem Kind sollte im frühen Kindesalter beginnen, damit sein Charakter bereits geprägt ist, bevor ihm die Welt ihr Siegel auf Herz und Verstand drückt. The Review and Herald, 30. August 1881; Child Guidance 193. ICP1.163.1 Teilen

Die ersten drei Lebensjahre sind entscheidend — Mütter, achtet darauf, dass ihr eure Kinder in den ersten drei Lebensjahren recht erzieht. Erlaubt ihnen nicht, ihre eigenen Wünsche und Gelüste auszuprägen. Die Mutter muss für ihr Kind denken. In den ersten drei Jahren wird der winzige Zweig gebogen. Mütter sollten wissen, wie wichtig diese Zeit ist. In diesen Jahren wird die Grundlage gelegt. Manuskript 2, 1899; Child Guidance 194. ICP1.163.2 Teilen

Die ersten sieben Jahre sind für die Charakterentwicklung wesentlich — Die Früherziehung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Was die Kinder in den ersten sieben Lebensjahren lernen, formt den Charakter intensiver als alle weiteren Jahre. Manuskript 2, 1903; Child Guidance 193. ICP1.163.3 Teilen

Die ersten Lektionen werden selten vergessen — Kleinkinder, Kinder und Jugendliche sollen von Vater, Mutter oder irgendeinem Familienmitglied kein ungeduldiges Wort hören, denn schon sehr früh bekommen sie ihre Eindrücke, und das, was die Eltern heute aus ihnen machen, verkörpern sie morgen und übermorgen. Die ersten Lektionen, die das Kind gelernt hat, werden selten vergessen. Die Prägungen der frühen Kindheit zeigen sich in späteren Jahren. Sie mögen vergraben sein, aber sie werden selten ausgelöscht. Manuskript 57, 1897; Child Guidance 193.194. ICP1.163.4 Teilen

Frühe körperliche Entwicklung — In den ersten sechs oder sieben Lebensjahren eines Kindes sollte insbesondere auf seine körperliche, aber auch auf seine intellektuelle Entwicklung geachtet werden. Wenn danach die körperliche Konstitution gut ist, sollte man sich auf beides konzentrieren. Die Kindheit umfasst die ersten sechs oder sieben Jahre. In dieser Zeit sollte man Kinder wie kleine Lämmer laufen lassen, damit sie im Haus und draußen herumtoben, fröhlich sein und ohne Sorgen herumhüpfen können. ICP1.163.5 Teilen

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Eltern, insbesondere Mütter, sollten die einzigen Lehrer dieser Kleinen sein. Sie sollten noch nicht aus Büchern lernen. Normalerweise sind die Kinder sehr wissbegierig und wollen die Natur kennen lernen. Sie stellen Fragen über das, was sie sehen und hören, und die Eltern sollten diese Gelegenheiten nutzen, sie zu unterrichten, und diese kleinen Befragungen geduldig beantworten. Auf diese Weise können sie dem Feind zuvorkommen und den Verstand ihrer Kinder stärken, indem sie eine gute Saat in ihr Herz säen und für die böse keinen Raum lassen. Für ihre Charakterentwicklung brauchen die Kinder die liebevolle Unterweisung der Mutter im frühen Kindesalter. Healthful Living 44; Selected Messages II, 437. ICP1.164.1 Teilen

Besondere Fürsorge für das erste Kind — Vor allem das erste Kind sollte mit großer Sorgfalt unterwiesen werden, denn es wird die anderen erziehen. Wie Kinder aufwachsen, hängt von ihrer Umgebung ab. Wenn sie mit lauten und polternden Menschen zusammen sind, werden sie ebenso laut und nahezu unerträglich werden. Manuskript 64, 1899; Child Guidance 27. ICP1.164.2 Teilen

Unterschiedliche Erziehung für unterschiedliche Kinder — Es gibt Kinder, die mehr Geduld und Freundlichkeit brauchen als andere. Sie haben ungünstige Charakterzüge geerbt und brauchen deshalb umso mehr Zuwendung und Liebe. Mit entsprechender Ausdauer können auch diese schwierigen Kinder auf einen Platz im Werk des Herrn vorbereitet werden. Sie können unentdeckte Begabungen besitzen, mit denen sie, wenn diese geweckt werden, sogar jene noch übertreffen, von denen man eigentlich mehr erwartet hatte. Counsels to Parents, Teachers, and Students 115.116 (1913). ICP1.164.3 Teilen

Gewohnheiten ändern sich im späteren Leben kaum — Was das Kind sieht und hört, prägt sich tief in den jungen Verstand ein, und kein Ereignis im späteren Leben vermag diese Eindrücke vollständig auszulöschen. Der Verstand entwickelt sich, und die Vorlieben bekommen Gestalt und Kraft. Aus wiederholten Handlungen werden Gewohnheiten. Sie können im weiteren Leben durch intensives Training zwar abgeschwächt, aber nur selten verändert werden. GH, Januar 1880 Child Guidance 199.200. ICP1.164.4 Teilen

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Der heilsame Einfluss von Freundlichkeit — Durch Freundlichkeit und Sanftmut entsteht eine Atmosphäre, die heilsam und nicht zerstörerisch wirkt. Brief 320, 1906; My Life Today 152. ICP1.165.1 Teilen

Kapitel 18: Geborgenheit in der Familie
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Menschliche Liebe soll aus der göttlichen gespeist werden — Nur mit Christus kann eine Ehe Bestand haben. Die menschliche Liebe soll ihre Innigkeit aus der göttlichen nehmen. * Nur wenn Christus regiert, kann es tiefe, wahre und selbstlose Zuneigung geben. The Ministry of Healing 358 (1905). ICP1.166.1 Teilen

Gottes Ideal — Mit der Hilfe Christi können Männer und Frauen Gottes Ideal erreichen. Was menschliche Weisheit nicht erreichen kann, schenkt uns seine Gnade, wenn wir ihm in Liebe vertrauen. Seine Fürsorge kann Herzen mit himmlischer Kraft verbinden. Liebe wird dann mehr sein als der Austausch von schönen und schmeichelnden Worten. Der himmlische Webstuhl webt Kette und Schuss feiner und fester als jeder irdische. Das Ergebnis ist keine Kunstfaser, sondern ein festes und belastbares Gewebe. Mit dem goldenen Band einer Liebe, die beständig ist, wird Herz an Herz gebunden. The Ministry of Healing 362 (1905). ICP1.166.2 Teilen

Werde dir deiner Gefühle bewusst — Wer eine Ehe eingehen möchte, soll jede Gefühlsregung und jede Charakterentwicklung des anderen, dem er sein Leben anvertrauen möchte, genau beobachten. Jeder Schritt in Richtung auf eine eheliche Verbindung soll durch Bescheidenheit, Einfachheit, Aufrichtigkeit und ein echtes Verlangen, Gott zu gefallen und ihn zu ehren, geprägt sein. Die Ehe hat einen großen Einfluss auf das nachfolgende Leben in dieser und der zukünftigen Welt. Ein aufrichtiger Christ wird keine Pläne machen, die Gott nicht gutheißen kann. The Ministry of Healing 359 (1905). ICP1.166.3 Teilen

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Echte Einheit ist das Werk von Jahren — Auch wenn man mit noch so viel Sorgfalt und Überlegung eine Ehe eingeht, sind doch nur wenige Paare völlig vereint, wenn die Trauzeremonie abgeschlossen ist. Die echte Einheit der beiden in der Ehe ist das Werk der folgenden Jahre. The Ministry of Healing 359.360 (1905). ICP1.167.1 Teilen

Romantische Vorstellungen vergehen — Wenn das frisch verheiratete Paar das Leben mit seinen Wirren und Lasten kennen lernt, vergehen die romantischen Vorstellungen über die Ehe schnell. Mann und Frau lernen sich gegenseitig viel intensiver kennen, als es in der vorherigen Beziehung möglich war. Das ist für beide eine sehr schwierige Erfahrung. Das Glück und Funktionieren ihres gesamten zukünftigen Lebens hängt davon ab, ob sie sich in dieser Situation richtig verhalten. Oft entdecken sie aneinander unerwartete Schwächen und Unzulänglichkeiten, aber Herzen, welche die Liebe vereint hat, werden auch bisher unerkannte Stärken erkennen. Jeder sollte mehr nach den Stärken als nach den Schwächen des anderen suchen. Oft entscheidet unsere eigene Einstellung und die Atmosphäre, mit der wir uns umgeben, darüber, was wir im anderen sehen. ICP1.167.2 Teilen

Viele betrachten das Ausdrücken von Liebe als Schwäche und sind so abweisend, dass andere zurückgestoßen werden. Eine solche Haltung ist eine schwere Prüfung für die Zuneigung. Wenn die sozialen und großzügigen Impulse verdrängt werden, ziehen sie sich zurück, und das Herz wird einsam und kalt. Wir sollten uns vor diesem Irrtum bewahren. Die Liebe kann nicht lange leben, ohne sich Ausdruck zu geben. Lass ein Herz, das mit deinem verbunden ist, nicht aus Mangel an Freundlichkeit und Zuwendung verhungern. The Ministry of Healing 360 (1905). ICP1.167.3 Teilen

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Liebe beflügelt zu edleren Zielen — Jeder soll eher Liebe geben als empfangen. Pflege die edelsten Züge bei dir selbst und bemühe dich, die guten Eigenschaften an beiden Partnern festzustellen. Das Bewusstsein, angenommen zu sein, ist ein wunderbarer Ansporn und eine Befriedigung. Sympathie und Respekt verstärken das Streben nach Vervollkommnung, und die Liebe nimmt in dem Maße zu, wie sie zu edleren Zielen beflügelt. The Ministry of Healing 361 (1905). ICP1.168.1 Teilen

Die eigene Persönlichkeit darf nicht untergehen. Weder der Mann noch die Frau sollten ihre eigene Persönlichkeit in der des anderen untergehen lassen. Jeder hat eine persönliche Beziehung zu Gott. Ihn müssen wir fragen: „Was ist richtig? Was ist falsch? Wie kann ich dem Sinn meines Lebens am besten entsprechen?“ Den ganzen Überschwang deiner Zuneigung schenke dem, der sein Leben für dich gab. Gib Christus überall den ersten, letzten und besten Platz. In dem Maße, wie deine Liebe zu ihm tiefer und stärker wird, wird auch eure Liebe zueinander geheiligt und gestärkt. The Ministry of Healing 361 (1905). ICP1.168.2 Teilen

Jeder hat eine eigene Persönlichkeit, und die der Frau soll niemals in der ihres Mannes untergehen. Gott ist unser Schöpfer. Durch Schöpfung und Erlösung gehören wir ihm. Wir sollten darüber nachdenken, wie viel wir Gott zurückgeben können, denn er schenkt uns die moralische Kraft, die Fähigkeiten, den Verstand, und er möchte, dass wir zu seiner Ehre das Allerbeste aus diesen wertvollen Gaben machen. Manuskript 12, 1895. ICP1.168.3 Teilen

Vollständige Unterwerfung gebührt nur Jesus — Gott erwartet, dass die Frau sich der Herrlichkeit Gottes und der Ehrfurcht vor ihm immer bewusst ist. Vollständige Unterwerfung gebührt nur dem Herrn Jesus Christus, der sie um den unendlich hohen Preis seines Lebens als sein eigenes Kind erkauft hat ... Ihre Identität kann nicht mit der ihres Ehemannes verschmelzen, denn sie ist von Christus erkauft. Brief 18, 1891; The Adventist Home 116. ICP1.168.4 Teilen

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Denkt nicht, eure Ehe sei ein Fehler — Trotz aller Schwierigkeiten, Wirrnisse und Entmutigungen sollten Mann oder Frau nie denken, ihre Ehe sei ein Fehler oder eine Enttäuschung. Seid entschlossen, einander alles zu geben, was ihr könnt. Erinnert euch an die früheren Aufmerksamkeiten und belebt sie wieder. Ermutigt euch in jeder Hinsicht, die Schlachten des Lebens zu schlagen. Versucht einander zu erfreuen. Liebt und vergebt einander. Dann wird eure Ehe statt das Ende der Liebe wieder so wie der Anfang der Liebe sein. Die Wärme wahrer Freundschaft und die Liebe, welche die Herzen verbindet, sind ein Vorgeschmack der Freuden des Himmels. The Ministry of Healing 360 (1905). ICP1.169.1 Teilen

Den Verstand benutzen — Wer die Ehe als göttliche Einrichtung versteht, durch sein heiliges Gebot bewahrt, wird sich von der Vernunft leiten lassen. Er wird über jeden Vorteil der Ehe nachdenken. Er wird seine Kinder als ihm von Gott anvertraute wertvolle Edelsteine ansehen, deren raue Oberfläche durch Disziplin abgeschliffen werden soll, damit ihr Glanz sichtbar werden kann. Er wird es als heilige Verpflichtung empfinden, ihren Charakter zu bilden, damit sie in ihrem Leben Gutes tun, andere durch ihr Licht gesegnet werden, die Welt durch ihr Leben (ein wenig) besser wird und sie auf das höhere Leben, die bessere Welt, vorbereitet werden, damit sie ewig vor Gott und dem Lamm scheinen. Healthful Living 48 (1865). ICP1.169.2 Teilen

Ein gut organisierte Familie — Die „Familienfirma“ sollte gut organisiert sein. Gemeinsam sollten Vater und Mutter ihre Verantwortung wahrnehmen. Gemeinsam sollten sie zum Besten ihrer Kinder arbeiten. Es sollte zwischen ihnen keine Uneinigkeit geben. Niemals sollten sie einander in Gegenwart der Kinder kritisieren oder Entscheidungen in Frage stellen. Wenn die Frau noch unerfahren ist, sollte sie versuchen herauszufinden, wo sie ihren Mann daran hindert, sich für das Heil der Kinder einzusetzen. Und der Mann sollte die Frau unterstützen, sie beraten und liebevoll ermutigen. The Review and Herald, 8. Juli 1902. ICP1.169.3 Teilen

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Eltern müssen sich selbst beherrschen — Eltern, die ihre Familie erfolgreich führen wollen, müssen sich zunächst einmal selbst beherrschen. Wenn sie in ihrer Familie angenehme Wort hören wollen, dürfen ihre Kinder auch nur angenehme Worte von ihnen hören. Was gesät wird, wird auch geerntet. Eltern haben eine feierliche und heilige Aufgabe zu erfüllen, nämlich ihre Kinder durch Gebote und das eigene Vorbild zu erziehen. Sie sind Gott gegenüber verpflichtet, ihm ihre Kinder schon sehr früh als Menschen zu präsentieren, die wissen und erfassen, was es bedeutet, ein Nachfolger Jesu Christi zu sein. Wenn die Kinder derer, die vorgeben, biblische Christen zu sein, Gott nicht fürchten und lieben, liegt das in den meisten Fällen daran, dass das Vorbild der Eltern unzureichend war. Unechte, leere Samen wurden gesät, die eine Ernte aus Disteln und Dornen gebracht haben. Manuskript 59, 1900. ICP1.170.1 Teilen

Freundliche Worte und ein Lächeln für die Familie — Es ist nicht nur unser Vorrecht, sondern auch unsere Pflicht, den Frieden Christi im Herzen zu haben und als Friedensstifter und Nachfolger Christi wertvollen Samen zu säen, der für das ewige Leben Frucht bringt. Angebliche Nachfolger Christi mögen viele gute und nützliche Fähigkeiten besitzen, aber ihr Charakter ist durch ein unfreundliches, mürrisches, kritiksüchtiges und hart urteilendes Wesen verdorben. ICP1.170.2 Teilen

Der Mann oder die Frau, die Verdächtigungen und Misstrauen hegen, bringt Uneinigkeit und Streit ins Haus. Keiner von ihnen sollte seine freundlichen Worte und sein Lächeln nur für Gäste aufheben und zu Hause gereizt sein. Damit treibt er den Frieden und die Zufriedenheit hinaus. Brief 34, 1894; Our High Calling 179. ICP1.170.3 Teilen

Vermeidet eine vulgäre Sprache — Väter und Mütter, Ehemänner und Ehefrauen, ich bitte euch, denkt und sprecht nicht auf vulgärem Niveau! Flüche, üble Scherze, ein Mangel an Höflichkeit in der Familie werden bei euch eine Wirkung hinterlassen, und wenn sie oft wiederholt werden, werden sie zur zweiten Natur. Das Heim ist ein heiliger Ort. Er darf nicht durch Vulgäres, Sinnlichkeit und Anschuldigungen verunreinigt werden. Es gibt da einen Zeugen, der sagt: „Ich kenne deine Werke.“ Liebe, Wahrhaftigkeit, Freundlichkeit und Barmherzigkeit seien die Pflanzen im Garten eures Herzens. Brief 18b, 1891. ICP1.170.4 Teilen

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Sei niemals hart und unfreundlich — Bist du im Familienkreis auch nicht hart, unfreundlich und unhöflich? Ganz gleich, was für eine hohe Stellung du sonst innehast, wenn du zu Hause unfreundlich bist, übertrittst du Gottes Gebot. The Review and Herald, 29. März 1892. ICP1.171.1 Teilen

Freunde sollen sich nicht ins Familienleben einmischen (Rat an einen jungen Mann) — Den Familienkreis musst du als heiligen Ort, als Sinnbild des Himmels und als einen Spiegel betrachten, in dem du dich siehst. Wir können Freunde und Bekanntschaften haben, aber ins Familienleben dürfen sie sich nicht einmischen. Hier muss es eine deutliche Grenze geben, die für Ruhe, Frieden und Vertrauen Raum lässt. ICP1.171.2 Teilen

Aber dein Zusammensein mit anderen Frauen und Mädchen war für sie ein Anlass zur Versuchung. Sie nahmen sich Freiheiten heraus und überschritten die Grenze, welche die eheliche Beziehung jedem Mann und jeder Frau auferlegt. Du hast es nicht gemerkt, aber deine Liebe zum Vergnügen und der Geist, den du verbreitet hast, hat andere nicht gerade von der Heiligkeit der Ehe überzeugt. ICP1.171.3 Teilen

Das praktische Familienleben ist der große Charaktertest. Durch seine fürsorgliche Art in der Familie, durch seine Geduld, Freundlichkeit und Liebe offenbart ein Mann seinen Charakter. Brief 17, 1895. ICP1.171.4 Teilen

Frauen sehnen sich nach Worten der Liebe — Viele Frauen sehnen sich nach Worten der Liebe und Freundlichkeit und den üblichen Aufmerksamkeiten und Höflichkeiten, die ihnen eigentlich von ihren Ehemännern, die sie als Lebensgefährten gewählt haben, zuständen. Wie viel Ärger, Kummer und Unglücklichsein bliebe uns erspart, wenn Männer und auch Frauen jene gegenseitige Beachtung, Zuwendung, Worte der Anerkennung und kleine Aufmerksamkeiten des Lebens pflegen würden, welche die Liebe am Leben erhalten und die sie einmal für nötig hielten, um ihren Lebenspartner zu gewinnen. ICP1.171.5 Teilen

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Wenn Mann und Frau diese Aufmerksamkeiten, welche die Liebe erhalten, pflegen würden, wäre jeder in Gesellschaft des anderen glücklich und hätte einen positiven Einfluss auf die Familie. Sie würden sich eine kleine, glückliche Welt erhalten und hätten nicht das Verlangen, diese kleine Welt auf der Suche nach neuen Attraktionen und neuen Zielen ihrer Liebe zu verlassen. Manche Frau wurde krank und starb frühzeitig aus Mangel an ermutigenden Worten der Zuneigung und aus Mangel an Liebe, die durch nette Aufmerksamkeiten und Worte hätte zum Ausdruck gebracht werden können. Brief 27, 1872. ICP1.172.1 Teilen

Der Ehemann kann gegen Krankheiten vorsorgen — Der Mann sollte seiner Familie große Aufmerksamkeit schenken. Besonders zartfühlend soll er dem Empfinden einer schwachen Frau begegnen. Manche Krankheit kann er dadurch verhüten. Freundliche, gütige und ermutigende Worte wirken heilsamer als die besten Medizinen. Sie bringen dem verzagten und verzweifelten Herzen neuen Mut. Das Glück und der Sonnenschein, die durch freundliche Handlungen und ermutigende Worte in die Familie gebracht werden, ersetzen zehnfach die aufgewandte Mühe. ICP1.172.2 Teilen

Der Ehemann muss daran denken, dass ein erheblicher Teil der Verantwortung in der Kindererziehung auf der Mutter ruht und dass ihr Anteil an der Formung der Gesinnung ihrer Kinder nicht gering ist. Allein diese Tatsache müsste genügen, für seine Frau die zärtlichsten Empfindungen auszulösen. Mit allem Eifer sollte er ihr diese verantwortungsvolle Aufgabe erleichtern. Er muss sie ermutigen, sich auf seine herzliche Liebe zu stützen. Zu seiner vornehmsten Aufgabe gehöre es, ihren Sinn himmelwärts zu wenden, wo es Kraft, Frieden und schließlich Ruhe für die Müden gibt. Er kehre nicht mit umwölkter Stirn nach Hause zurück, sondern bringe mit seiner Gegenwart Sonnenschein in die Familie. Seiner Frau sollte er helfen, aufwärts zu schauen und Gott zu vertrauen. Gemeinsam können sie dann die Verheißungen Gottes in Anspruch nehmen und seine reichen Segnungen für die Familie empfangen. Unfreundlichkeit, Klage und Verdruss verschließen Jesus das Heim. Ich schaute im Geist, dass die Engel Gottes ein Haus meiden, in dem es unfreundliche Worte, Verdrießlichkeit und Streit gibt. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 93.94 (1862). ICP1.172.3 Teilen

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Der Mann als Haupt der Familie — Der Ehemann und Vater ist das Haupt der Familie. Die Frau erwartet von ihm Liebe, Zuneigung und Unterstützung bei der Erziehung der Kinder, und das ist auch in Ordnung. Es sind seine Kinder genauso wie ihre, und er ist genauso an ihrem Wohlergehen interessiert. Die Kinder erwarten vom Vater Unterstützung und Führung. Er muss eine klare Vorstellung vom Leben haben und von den Einflüssen und Verbindungen, die seine Familie umgeben. Und schließlich sollte er von der Liebe und Furcht Gottes und von der Lehre seines Wortes geprägt sein, damit er seine Kinder auf dem rechten Weg führen kann. The Ministry of Healing 390 (1905). ICP1.173.1 Teilen

Die Frau als „Hilfe“ für den Mann — Gott selbst gab Adam die Gefährtin, „die um ihn sei“, eine Gehilfin, die zu ihm passte, die als Begleiterin geeignet war und die in Liebe und Mitgefühl mit ihm eins sein konnte. Eva wurde aus einer Rippe von Adams Seite geschaffen. Sie sollte ihn nicht als Haupt beherrschen, aber auch nicht unterdrückt werden. Sie sollte ihm vielmehr ebenbürtig zur Seite stehen, und er sollte sie lieben und beschützen. Als Teil des Mannes, Bein von seinem Bein und Fleisch von seinem Fleisch, war sie sein anderes Ich. In inniger Verbindung sollten sie einander liebevoll zugetan sein. Patriarchen und Propheten 22 (1890). ICP1.173.2 Teilen

Frieden in den eigenen vier Wänden — Wenn der Ehemann den edlen Charakter, die Reinheit des Herzens und die Klugheit hat, die jeder wahre Christ besitzen sollte, wird sich dies in der Ehe zeigen ... Er wird versuchen, die Gesundheit seiner Frau zu erhalten und sie aufzumuntern; er wird Worte des Trostes sprechen, um im eigenen Heim eine friedliche Atmosphäre zu schaffen. Manuskript 17, 1891; The Adventist Home 228. ICP1.173.3 Teilen

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Ehemänner sollten das Bild im Epheserbrief gut studieren und überlegen, was mit der Beziehung gemeint ist, die Christus zu seiner Gemeinde pflegt. Der Mann sollte wie ein Retter in seiner Familie sein. Wird er in dieser edlen, von Gott geschenkten Männlichkeit bleiben und versuchen, seine Frau und seine Kinder aufzubauen? Wird er eine reine, positive Atmosphäre verbreiten? Wird er die Liebe Jesu ebenso zum Grundsatz seines Heimes machen, wie er auf seine eigene Autorität achten würde? Manuskript 17, 1891; The Adventist Home 117. ICP1.174.1 Teilen

Der Mann soll nicht auf sein Recht pochen — Es ist kein Zeichen von Männlichkeit, wenn der Mann stur an seiner Stellung als Haupt der Familie festhält. Es verschafft ihm keinen Respekt, wenn er die Schrift zitiert, um seinen Anspruch auf Autorität deutlich zu machen. Es macht ihn auch nicht männlicher, wenn er von seiner Frau, der Mutter seiner Kinder, verlangt, seine Anweisungen zu befolgen, als seien sie unfehlbar. ICP1.174.2 Teilen

Der Herr hat den Mann zum Haupt der Frau gemacht, damit er sie beschütze. Er ist das Band, das die Familienangehörigen verbindet, so wie Christus das Haupt der Gemeinde und der Retter des symbolischen Leibes ist. Jeder Ehemann, der vorgibt, Gott zu lieben, sollte sehr sorgfältig studieren, was Gott in dieser Position von ihm verlangt. Christus übt seine Autorität mit Weisheit aus, in aller Freundlichkeit und Liebe; so soll der Mann seinen Einfluss auch ausüben und dem Haupt der Gemeinde nacheifern. Brief 18b, 1891; The Adventist Home 215. ICP1.174.3 Teilen

Die Frau soll dem Mann helfen, seine Würde zu bewahren — Ich weiß, dass auch oft genug die Frau versagt. Ihre Anstrengungen, die eigenen Stimmungen zu beherrschen und die Familie glücklich zu machen, sind nicht stark genug. Es gibt ihrerseits häufig Verdruss und unnötiges Klagen. Der Mann kommt von seiner Arbeit müde und abgespannt nach Hause und begegnet einer finsteren Miene anstatt froher, ermutigender Worte. Er ist auch nur ein Mensch. Die Liebe zu seiner Frau nimmt ab, er verliert das Vergnügen an seinem Heim, sein Pfad wird dunkel und sein Mut zerbricht. Er gibt seine Selbstachtung auf und die Würde, die er nach Gottes Forderung behaupten sollte. ICP1.174.4 Teilen

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Der Mann ist das Haupt der Familie, gleichwie Christus das Haupt der Gemeinde ist. Gott missfällt es, wenn die Ehefrau einen Weg verfolgt, durch den der Einfluss des Mannes geschmälert wird und der ihn von seiner erhabenen, verantwortungsvollen Stellung wegführt. Es gehört zur Pflicht der Frau, ihre Wünsche und ihren Willen dem Manne unterzuordnen. Beide sollten nachgiebig sein; dennoch gibt Gottes Wort der Entscheidung des Mannes den Vorrang. Es wird der Würde der Frau nicht abträglich sein, sich ihrem Mann zu fügen, den sie zu ihrem Anwalt, Ratgeber und Beschützer erwählt hat. Für den Ehemann gilt, seine Stellung innerhalb seiner Familie freundlich und dennoch entschieden zu wahren. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 94.95 (1862). ICP1.175.1 Teilen

Der Mensch als soziales Wesen — Unter allen Geschöpfen, die Gott schuf, war keines dem Menschen gleich. „Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.“ 1.Mose 2,2. Der Mensch war nicht geschaffen, um einsam zu leben; vielmehr sollte er ein Gemeinschaftswesen sein. Ohne Gefährtin hätten ihm die schöne Landschaft und die befriedigende Arbeit auch in Eden kein vollkommenes Glück bereitet. Selbst der Umgang mit den Engeln würde seine Sehnsucht nach Mitgefühl und Gesellschaft nicht gestillt haben. Keiner war ja wie er, als dass er ihn hätte lieben und von ihm wieder geliebt werden können. Patriarchen und Propheten 22 (1890). ICP1.175.2 Teilen

Harmonie in der Familie nur durch Gottes Geist möglich — Wir müssen Gottes Geist haben, sonst wird es in der Familie niemals Harmonie geben. Wenn die Frau den Geist Gottes hat, wird sie auf ihre Worte achten, ihr Denken unter Kontrolle haben, demütig sein und sich nicht wie eine Sklavin, sondern wie die Gefährtin ihres Mannes fühlen. Wenn der Mann ein Diener Gottes ist, wird er nicht über seine Frau herrschen und weder hart noch unbarmherzig sein. Zuwendung können wir in der Familie nie genug praktizieren, denn das Heim ist ein Sinnbild des Himmels, wenn der Geist Gottes dort wohnt. Brief 18b, 1891; The Adventist Home 118. ICP1.175.3 Teilen

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Die Familie an erster Stelle — Alle unsere Kräfte sollen wir für Christus einsetzen. Das ist es, was wir alle Gott schulden. Wenn er eine Beziehung mit Christus eingeht, erfüllt der neue Mensch den ursprünglichen Plan einer Beziehung zu Gott. Er ist Vertreter Christi und soll beständig beten und wachen. Überall um ihn gibt es Aufgaben, nah und fern. Seine erste Aufgabe gilt seinen Kindern und seinen engsten Verwandten. Es gibt keine Entschuldigung für eine Vernachlässigung derer, die ihm am nächsten stehen, zugunsten anderer. ICP1.176.1 Teilen

Am Tag des Gerichts werden Väter und Mütter bezüglich dessen, was sie für ihre Kinder getan haben, Rechenschaft geben müssen. Eltern werden gefragt werden, was sie zur Rettung der Seelen gesagt und getan haben, für deren Existenz sie die Verantwortung übernommen haben. Haben sie ihre Lämmchen vernachlässigt und sie in die Obhut von Fremden gegeben? Väter und Mütter, habt ihr zugelassen, dass eure Kinder in Unreinheit und Sünde aufwachsen? Die guten Taten an anderen werden nicht ausgleichen können, was ihr Gott schuldig seid, nämlich die Sorge für eure Kinder. Das geistliche Wohlergehen eurer Familie steht an erster Stelle. Nehmt sie mit zum Kreuz von Golgatha und setzt euch für sie ein wie Menschen, die dafür Rechenschaft ablegen müssen. Manuskript 56, 1899. ICP1.176.2 Teilen

Kapitel 19: Elterliche Einflüsse
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Von göttlichen Prinzipien geleitet — Auf den Eltern liegt die heilige Verpflichtung, ihre Kinder in der Furcht und Liebe Gottes zu unterweisen. In der Familie sollte die reinste Form der Moral gelten. Strikter Gehorsam gegenüber den biblischen Geboten sollte gelehrt werden. Die Lehren der Schrift sollen Denken und Herz regieren, damit das Familienleben die Macht der Gnade Gottes offenbart. Jedes Familienmitglied soll durch die göttlichen Prinzipien und Regeln wie „für Paläste“ geschaffen sein. Vgl. Psalm 144,12. The Review and Herald, 10. November 1904. ICP1.177.1 Teilen

Eltern müssen die Kinder verstehen — Eltern sollten nicht ihre eigenen Kinderjahre vergessen, in denen sie sich nach Mitempfinden und Liebe gesehnt haben und in denen sie unglücklich waren, wenn sie getadelt und ärgerlich gescholten wurden. Ihre Herzen sollten wieder jung werden und sich ihrer Kinder annehmen, damit sie den Wünschen der Kinder verständnisvoll begegnen können. Mit liebevoller Bestimmtheit müssen sie von ihren Kindern Gehorsam verlangen. Den Anordnungen der Eltern müssen die Kinder unbedingt nachkommen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 123 (1863). ICP1.177.2 Teilen

Gott hat einen Weg vorgesehen — Engel Gottes beobachten mit größtem Interesse die Charakterentwicklung der Kinder. Wenn Christus uns so behandelte, wie wir oft miteinander und mit unseren Kindern umgehen, strauchelten und fielen wir vor äußerster Mutlosigkeit. Im Geist schaute ich, dass Jesus unsere Schwächen kennt und außer der Sünde alle unsere Erfahrungen geteilt hat. Darum hat er für uns einen Weg bereitet, der unserer Kraft und unserer Fähigkeit angemessen ist. Gleichwie Jakob mit den Kindern bedachtsam und gelassen dahinschritt, so wie sie es ertragen konnten, so möchte uns auch Jesus durch seine immer währende Gegenwart voranbringen und uns ein beständiger Führer sein. Er verachtet und vernachlässigt nicht die Kinder der Herde und lässt sie auch nicht zurück. Er hat uns nicht geheißen, vorwärts zu eilen und sie im Stich zu lassen. Er pilgerte nicht so rasch, dass wir mit unseren Kindern nicht hätten folgen können. O nein, er hat den Weg zum Leben geebnet, sogar für Kinder. In seinem Namen werden die Eltern aufgefordert, ihre Kinder diesen schmalen Weg zu führen. Gott hat für uns einen Weg bestimmt, der auch den Kräften und Fähigkeiten der Kinder angepasst ist. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 123.124 (1863). ICP1.177.3 Teilen

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Ärger unterdrücken — Eltern, solltet ihr einmal verärgert sein, dann begeht nicht ein so großes Unrecht, dass ihr die ganze Familie mit eurer gefährlichen Reizbarkeit vergiftet. Bei solchen Gelegenheiten müsst ihr doppelt auf der Hut sein und euch in eurem Herzen vornehmen, mit euren Lippen kein Ärgernis zu geben, sondern nur freundliche und angenehme Worte zu sprechen. Sagt euch selbst: „Ich will die Freude meiner Kinder nicht durch ärgerliche Worte beeinträchtigen.“ Durch solche Selbstkontrolle gewinnt ihr an Festigkeit. Eure Nerven verlieren ihre Empfindlichkeit, und durch das Beachten der Rechtsgrundsätze werdet ihr gestärkt. Das Bewusstsein, treulich eurer Aufgabe zu genügen, verleiht euch Kraft. Die Engel Gottes blicken wohlgefällig auf eure Bemühungen und helfen euch. ICP1.178.1 Teilen

Wenn ihr unwillig seid, sucht ihr die Ursache dafür viel zu oft bei euren Kindern; ihr tadelt sie, obgleich sie es nicht verdienen. Zu anderer Zeit hätten sie vielleicht die gleichen Dinge tun können, und alles wäre recht und in Ordnung gewesen. Kinder erkennen und empfinden diese schwankende Haltung der Eltern. Auch ihre Gemütsverfassung ist nicht immer gleich bleibend. Zeitweise sind sie einigermaßen auf diese wechselhaften Stimmungen eingestellt, doch manchmal sind auch sie nervös und ärgerlich und können keinen Tadel vertragen ... ICP1.178.2 Teilen

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Manche Eltern sind nervös veranlagt. Wenn sie schließlich vor Arbeit und Sorge müde und bedrückt sind, verlieren sie die Ruhe und begegnen denen, die ihnen die Liebsten auf Erden sein sollten, verdrießlich und ohne Selbstbeherrschung. Diese Haltung überschattet das ganze Familienleben und missfällt Gott. Man darf Kinder in ihren Nöten öfter einmal mit schonendem Verstehen besänftigen. Gegenseitige Güte und Rücksichtnahme ziehen heilige Engel in den Familienkreis und lassen das Heim zu einem Hort der Ruhe und des Friedens werden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 121.122 (1863). ICP1.179.1 Teilen

Das Denken der Eltern gelähmt — Wir wissen, wie Satan arbeitet und wie oft er Erfolg hat. Es wurde mir gezeigt, dass er den Eltern die Augen zuhält. Sie kommen nicht auf den Gedanken, dass ihre eigenen Kinder Böses tun könnten. Manche dieser Kinder geben vor, Christen zu sein, und die Eltern passen nicht auf, fürchten keine Gefahr, während die Kinder ihren Verstand und ihren Körper ruinieren. ICP1.179.2 Teilen

Manche Eltern achten nicht einmal im Gottesdienst auf ihre Kinder. Die kleinen Mädchen kommen zu den Versammlungen und setzen sich manchmal zu ihren Eltern, aber oft auch in die letzten Reihen. Sie haben sich angewöhnt, unter irgendeinem Vorwand hinauszugehen. Die Jungen haben das gemerkt und gehen, vor oder nach den Mädchen, ebenfalls hinaus. Wenn der Gottesdienst zu Ende ist, begleiten sie diese nach Hause. Die Eltern lernen aus diesem Verhalten nichts. Immer wieder werden Entschuldigungen gesucht, um hinauszugehen, und Mädchen und Jungen treffen sich auf dem Spielplatz oder an einem anderen abgeschiedenen Ort, wo sie spielen und Spaß haben, ohne dass jemand auf sie Acht gibt. Testimonies for the Church II, 481.482 (1870). ICP1.179.3 Teilen

Ernährung und elterlicher Einfluss — Wenn Eltern gesund lebten und sich einfach ernährten, könnte viel Geld gespart werden. Der Vater müsste nicht bis zur Erschöpfung arbeiten, um die Wünsche der Familie zu erfüllen. Ein einfaches, nahrhaftes Essen würde das Nervensystem und die niederen Leidenschaften nicht unnötig anregen, wodurch auch Verdrießlichkeit und Reizbarkeit entstehen. Wenn er nur einfache Nahrung zu sich genommen hätte, wäre sein Kopf klar, seine Nerven stark und sein Magen gesund. Mit einem gesunden Körper würde er nicht an Appetitlosigkeit leiden, und die heutige Generation wäre in einem wesentlich besseren Zustand. ICP1.179.4 Teilen

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Aber selbst heute in unserer Zeit können wir noch etwas tun, um unsere Kondition zu verbessern. Mäßigkeit in allen Dingen ist erforderlich. Wenn ein Vater mäßig lebt, wird er sich nicht beklagen, wenn die Auswahl auf dem Tisch nicht so groß ist. Eine gesunde Lebensweise wird die Kondition der Familie in jeder Hinsicht verbessern, und der Frau und Mutter wird mehr Zeit für ihre Kinder bleiben. ICP1.180.1 Teilen

Das große Thema für die Eltern ist die Frage, wie sie ihre Kinder am besten zu nützlichen Mitgliedern der Gesellschaft und später für den Himmel erziehen. Sie werden ihre Kinder gern in netten, ordentlichen und bequemen Sachen sehen, ohne übermäßige Verzierungen. Sie werden intensiv daran arbeiten, dass ihre Kinder innere Qualitäten erwerben, den Schmuck eines demütigen und friedlichen Geistes, der in den Augen Gottes großen Wert besitzt. Healthful Living 45 (1865); Selected Messages II, 437.438. ICP1.180.2 Teilen

Der Vater, das Bindeglied der Familie — Ein gläubiger Vater ist das Bindeglied der Familie, er führt sie nahe zum Thron Gottes. Ein Vater, der nur Söhne hat, sollte diese lebhaften Söhne nicht nur der Obhut der Mutter überlassen. Diese Last ist zu schwer für sie. Er sollte ihr Gefährte und Freund sein. Er sollte sie vor schlechten Einflüssen bewahren. Für die Mutter mag Selbstbeherrschung schwierig sein. Wenn der Vater nun spürt, dass die Sicherheit der Kinder durch die Schwäche seiner Frau gefährdet ist, sollte er mehr von der Last auf sich nehmen und alles in seiner Macht Stehende tun, um seine Jungen zu Gott zu führen. The Review and Herald, 8. Juli 1902. ICP1.180.3 Teilen

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Mütter sollen keine weltlichen Vergnügungen suchen — Mütter, die junge Menschen zu erziehen und den Charakter von Kindern zu formen haben, sollten nicht die Vergnügungen der Welt suchen, um fröhlich und glücklich zu werden. Sie haben eine wichtige Lebensaufgabe, und sie und die Ihren können es sich nicht leisten, ihre Zeit mit unnützen Dingen zu verschwenden. Zeit ist eine der wichtigsten Gaben, die Gott uns anvertraut hat und für die er von uns Rechenschaft verlangen wird. Zeitverschwendung ist Verschwendung des Intellekts. Die Verstandeskräfte sind empfänglich für eine intensive Ausbildung. Mütter haben die Pflicht, ihren Intellekt zu bilden und ihre Herzen rein zu halten. Sie sollten jede vorhandene Möglichkeit zur Verbesserung ihrer intellektuellen und moralischen Bildung nutzen, damit sie auch in der Lage sind, die Bildung ihrer Kinder zu verbessern. ICP1.181.1 Teilen

Wer der Neigung nach Gesellschaft nachgibt, wird sich bald innerlich unruhig fühlen, wenn er keine Besuche macht oder bekommt. Solche Menschen sind nicht anpassungsfähig. Die notwendigen, geheiligten häuslichen Pflichten erscheinen ihnen unbedeutend und langweilig. Sie haben kein Interesse an Selbsterkenntnis oder Selbstdisziplin. Sie streben nach den abwechslungsreichen, aufregenden Ereignissen des weltlichen Lebens, vernachlässigen ihre Kinder, um ihren eigenen Neigungen nachzugeben, und der berichtende Engel notiert: „Unnützer Knecht.“ Gott möchte, dass wir nicht ziellos leben, sondern in diesem Leben Gutes tun. Testimonies for the Church III, 146.147 (1872). ICP1.181.2 Teilen

Stillende Mütter sollen glückliche Menschen sein — Die Entwicklung des Kindes hängt auch stark von der Nahrung ab, die das Kind von der Mutter erhält. Deshalb ist es sehr wichtig, dass die Mutter während der Stillzeit glücklich ist und ihre Empfindungen unter Kontrolle hat. So wird die Nahrung für das Kind nicht geschädigt, und die ruhige, beherrschte Art der Mutter wirkt sich positiv auf die geistige Entwicklung des Kindes aus. Wenn es nervös und reizbar ist, wird die sorgfältige, ruhige Art der Mutter einen beruhigenden und korrigierenden Einfluss ausüben, was die Gesundheit des Kindes intensiv verbessert. The Review and Herald, 25. Juli 1899; Counsels on Health 80. ICP1.181.3 Teilen

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Die Mutter sollte sich um Ausgeglichenheit bemühen — Je ruhiger und einfacher das Leben eines Kindes verläuft, umso günstiger wird seine körperliche und geistige Entwicklung verlaufen. Die Mutter sollte sich immer bemühen, ruhig, ausgeglichen und selbstbeherrscht zu sein, dann wird ihre liebevolle und ruhige Art einen unermesslich positiven Einfluss auf das Kind haben. The Ministry of Healing 381 (1905). ICP1.182.1 Teilen

Sensible Kinder nicht durch Gleichgültigkeit verletzen — Kleine Kinder mögen Gesellschaft. Normalerweise fühlen sie sich allein nicht so wohl, und die Mutter sollte bedenken, dass der Platz ihrer Kinder, wenn sie zu Hause sind, dort ist, wo sie sich gerade befindet. Dann behält sie auch den Überblick, kann kleine Unstimmigkeiten mit ihnen in Ordnung bringen, schlechte Gewohnheiten oder Selbstsucht und ungünstige Leidenschaften korrigieren und ihr Denken in die richtige Richtung lenken. Die Kinder möchten ihrer Mutter gern Freude machen und es ist für sie ganz normal, sie bei kleinen Problemen um Rat zu fragen. ICP1.182.2 Teilen

Die Mutter darf das Herz ihres empfindsamen Kindes nicht verletzen, indem sie sich gleichgültig zeigt oder mit solch kleinen Dingen nicht belästigt werden möchte. Was für die Mutter unbedeutend ist, ist für die Kinder eine große Sache. Und ein Hinweis zur rechten Zeit erweist sich oft als sehr wertvoll. Ein zustimmender Blick, ein Wort der Ermutigung und des Lobes von der Mutter wirft oft einen Sonnenstrahl in ihr kleines Herz, welcher den ganzen Tag erhellt. Healthful Living 46.47; Selected Messages II, 438.439. ICP1.182.3 Teilen

Seid lieb zu den Kleinen! — Ihr Mütter, seid lieb zu euren Kleinen! Auch Christus war einmal ein kleines Kind. Ehrt die Kinder um seinetwillen! Betrachtet sie als heilige Verpflichtung. Ihr sollt sie nicht verwöhnen, verpäppeln und anbeten, sondern ihnen beibringen, ein reines und edles Leben zu führen. Sie gehören Gott. Er liebt sie und möchte mit euch zusammenarbeiten, damit sie einen vollkommenen Charakter entwickeln. The Signs of the Times, 23. August 1899; The Adventist Home 280. ICP1.182.4 Teilen

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Dein Kind gehört Gott — Meine Schwester, wundert es dich, dass deine Tochter dem Wort ihrer Mutter wenig Vertrauen schenkt? Du hast sie zur Unwahrheit erzogen, und der Herr ist betrübt, weil eines seiner Kleinen von seiner Mutter auf einen unrechten Weg geführt wird. Dein Kind gehört dir nicht, du kannst mit ihm nicht machen, was du willst, denn es gehört dem Herrn. Achte beständig auf sie, sage ihr, dass sie Gott gehört. Mit diesem Bewusstsein wird sie ein Segen für ihre Umwelt sein. Aber strenge Disziplin wird notwendig sein, um ihr Bestreben zu unterdrücken, über euch beide zu herrschen, ihren eigenen Willen durchzusetzen und das zu tun, was ihr gefällt. Brief 69, 1896. ICP1.183.1 Teilen

Ein sonniges Gemüt und eine angenehme Art — Von der Wiege an erziehe deine Kinder zu Selbstverleugnung und Selbstbeherrschung. Lehre sie, sich an den Schönheiten der Natur zu erfreuen und alle Kräfte des Verstandes und des Körpers für sinnvolle Tätigkeit einzusetzen. Erziehe sie zu einer gesunden Konstitution und guten Moral und so, dass sie ein sonniges Gemüt und eine angenehme Art entwickeln. Bringe ihnen bei, dass es schwach und böse ist, der Versuchung nachzugeben, aber edel und mutig, ihr zu widerstehen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 127 (1913). ICP1.183.2 Teilen

Mütter sind ein Vorbild — Wenn Mütter sich wünschen, dass ihre Töchter sich mit gesundem Körper und tugendhaftem Charakter zur Frau entwickeln, müssen sie selbst ein Vorbild sein und sich vor den gesundheitsschädlichen Moden dieser Zeit hüten. Christliche Mütter tragen eine Verantwortung, die ihnen gar nicht bewusst ist. Sie sollten ihre Kinder in dieser verdorbenen Zeit zu festen Prinzipien und einer moralisch gesunden Einstellung erziehen. Manuskript 76, 1900. ICP1.183.3 Teilen

Wenn der Wille des Kindes Gesetz ist — In manchen Familien ist der Wille des Kindes Gesetz. Es bekommt alles, was es haben will. In dem, was ihm nicht gefällt, wird es noch bestärkt. Man meint, wenn dem Kind alles erlaubt würde, wäre es glücklich, aber es wird nur unruhig und unzufrieden. Nachgiebigkeit hat seinen Appetit auf einfache und gesunde Nahrung und sein Gefühl für eine sinnvolle Verwendung der Zeit verdorben: Selbstsucht hat seinen Charakter für Zeit und Ewigkeit ruiniert. The Review and Herald, 10. Mai 1898. ICP1.183.4 Teilen

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Satan will die Kinder für sich gewinnen — Eltern, ihr kennt einige der Verlockungen, durch die Satan eure Kinder beeinflussen will. Er setzt seine ganze Kraft ein, um sie vom rechten Weg abzubringen. Mit einer Entschlossenheit, die mancher sich kaum vorstellen kann, versucht er, ihr Denken unter seine Kontrolle zu bringen und die Gebote Gottes in ihrem Leben wirkungslos zu machen. Manuskript 93, 1909. ICP1.184.1 Teilen

Eltern sollen die Kinder gewinnen — Zeigt euren Kindern kein mürrisches Gesicht. Wenn sie einer Versuchung erliegen, darauf aber ihren Fehler einsehen und bereuen, dann vergebt ihnen ebenso bereitwillig, wie ihr von eurem himmlischen Vater Vergebung zu erlangen hofft. Unterweist sie freundlich und zieht sie an euer Herz; denn sie durchleben eine kritische Zeit. Sie werden Einflüssen ausgesetzt, die sie euch entfremden und denen ihr darum entgegenwirken müsst. Zeigt ihnen, dass sie euch vertrauen, dass sie euch bereitwillig ihre Leiden und Freuden mitteilen können. Wenn ihr sie dazu ermutigt, werdet ihr sie vor manch einer Schlinge Satans bewahren können, die er ihren unerfahrenen Füßen gelegt hat. ICP1.184.2 Teilen

Behandelt eure Kinder nicht nur mit Strenge, als hättet ihr eure eigene Kindheit vergessen und auch übersehen, dass sie ja noch Kinder sind. Erwartet von ihnen nicht, dass sie vollkommen seien, und versucht auch nicht, hinsichtlich ihres Verhaltens gleich Männer und Frauen aus ihnen zu machen. Auf diese Weise verschließt ihr den Zugang, den ihr andernfalls zu ihnen hättet, und treibt sie dazu, schädlichen Einflüssen Tür und Tor zu öffnen und anderen Gelegenheit zu geben, ihre jungen Herzen zu vergiften, noch ehe ihr die Gefahr erkennt, in der sie sich befinden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 122.123 (1863). ICP1.184.3 Teilen

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Strenge und ausgewogene Disziplin — Das Glück jedes Kindes wird durch strenge und ausgewogene Disziplin gesichert. Die wahren Gaben des Kindes bestehen in Bescheidenheit und Gehorsam, in aufmerksamen Ohren, welche die Worte der Anleitung hören, in willigen Händen und Füßen, die auf dem Weg der Pflicht arbeiten und gehen. Und sein Wohlverhalten trägt in diesem Leben schon Frucht. ICP1.185.1 Teilen

Die ersten Jahre sind die entscheidenden, nicht nur dafür, dass das Kind in diesem Leben bereitwillig und voller Gnade und Wahrheit ist, sondern dass es den allen Aufrichtigen und Gehorsamen vorbereiteten Platz im Himmel erhält. Bei der Erziehung unserer eigenen und auch fremder Kinder hat es sich gezeigt, dass Kinder Eltern und Erzieher niemals weniger lieben, weil sie sie davor bewahrt haben, Böses zu tun. The Review and Herald, 10. Mai 1898. ICP1.185.2 Teilen

Jesus hatte ein besonders liebenswürdiges Wesen — Als Kind schon erwies sich Jesus als überaus liebenswürdig veranlagt. Stets war er bereit, anderen mit willigen Händen zu dienen. Dazu bewies er eine Geduld, die unerschütterlich war, aber auch eine Wahrheitsliebe, die sich unbestechlich für das Rechte einsetzte. So paarten sich in seinem Leben felsenfeste Grundsatztreue mit der Tugend selbstloser Gefälligkeit. ICP1.185.3 Teilen

Mit großer Sorgfalt beobachtete die Mutter Jesu, wie sich die Gaben des Kindes und sein vollkommener Charakter entfalteten. Voller Freude suchte sie seinen munteren, empfänglichen Sinn zu begeistern. Der Heilige Geist gab ihr Weisheit, die Entwicklung des Kindes zu fördern, dessen Vater Gott war. Das Leben Jesu 51 (1898). ICP1.185.4 Teilen

Beschäftigung des Geistes verdrängt schlechte Gedanken — Bilde die Fähigkeiten und den guten Geschmack deiner Lieben, gib ihrem Verstand Beschäftigung, damit für schlechte und niedere Gedanken und Neigungen kein Platz vorhanden ist. Die Gnade Christi ist das einzige Gegenstück, die einzige Vorbeugung gegen das Böse. Du kannst dir aussuchen — wenn du möchtest —, ob der Verstand deiner Kinder von reinen, unverdorbenen Gedanken oder von den überall vorhandenen Übeln des Stolzes und der Nichtachtung ihres Erlösers erfüllt sein soll. Brief 27, 1890; Child Guidance 188. ICP1.185.5 Teilen

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Ein fester Schutzwall — In jedem christlichen Heim sollte es Regeln geben. Eltern sollten den Kindern mit ihren Worten und ihrem gegenseitigen Verhalten ein lebendiges Beispiel dessen geben, was sie von ihnen erwarten. Eine gepflegte Ausdrucksweise und echte christliche Höflichkeit sollten beständig praktiziert werden. Für Sünde, hässliche Gedanken oder Redensarten darf kein Platz sein. ICP1.186.1 Teilen

Lehrt Kinder und Jugendliche, sich gegenseitig zu achten, Gott gegenüber wahrhaftig und prinzipientreu zu sein; lehrt sie, das Gesetz Gottes zu respektieren und ihm zu gehorchen. Dann werden diese Prinzipien ihr Leben bestimmen und auch im Zusammenleben mit anderen verwirklicht werden. Sie werden ihren Nächsten lieben wie sich selbst. Sie werden eine positive Atmosphäre schaffen, die schwache Seelen ermutigt, den Weg zu gehen, der zur Heiligkeit und zum Himmel führt. Jede Unterweisung soll aufbauen und erhöhen, dann werdet ihr euch der Berichte in den Büchern des Himmels beim Gericht nicht schämen müssen. ICP1.186.2 Teilen

Kinder, die so erzogen werden, sind für unsere Institutionen (Schulen, Krankenhäuser, Verlage usw.) keine Last und kein Schrecken; sie sind für diejenigen, die Verantwortung tragen, eine echte Stütze. Sie werden in der Lage sein, verantwortliche Positionen einzunehmen, und werden anderen durch ihren Rat und ihr Beispiel dabei helfen, Gutes zu tun. Menschen, deren moralisches Empfinden sensibel ist, werden gute Prinzipien schätzen und sie praktizieren. Sie werden ihre Gaben richtig einschätzen und ihre körperlichen, geistigen und moralischen Kräfte optimal einsetzen. ICP1.186.3 Teilen

Solche Menschen sind gut gegen Versuchung geschützt. Sie sind von einem festen Schutzwall umgeben. Sie sind Lichtträger unter dem Segen Gottes. Durch ihren Einfluss werden andere zu einem praktischen Christenleben ermutigt. Dann wird der Geist so erhoben, dass göttliche Gedanken und Überlegungen fast so natürlich werden wie der Atem. Brief 74, 1896. ICP1.186.4 Teilen

Kapitel 20: Die häusliche Atmosphäre
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Die häusliche Atmosphäre beeinflusst die Gesellschaft — Das Herzstück einer Kommunalgemeinde, einer Kirchgemeinde und des Staates ist die Familie. Das Wohlergehen der Gesellschaft, der Erfolg der Kirchgemeinde und der Wohlstand der Nation gründen sich auf die Familie. The Ministry of Healing 349 (1905). ICP1.187.1 Teilen

Wirksame Instrumente für die Charakterbildung — Gott hat die Familien auf dieser Erde zum Symbol der Familie im Himmel bestimmt. Christliche Familien, in Übereinstimmung mit Gottes Plan gegründet und geführt, bilden sein wirkungsvollstes Instrument für die Bildung eines christlichen Charakters und den Fortschritt seines Werkes. Testimonies for the Church VI, 430 (1900). ICP1.187.2 Teilen

Familienandacht — Ich hatte fromme Eltern, die sich in jeder Hinsicht darum bemühten, uns unserem himmlischen Vater näher zu bringen. Jeden Morgen und jeden Abend hielten wir Familienandacht. In unserem Heim sangen wir Lieder zur Ehre Gottes. Wir waren acht Kinder zu Hause, und unsere Eltern nutzten jede Gelegenheit, uns zu der Entscheidung zu führen, unsere Herzen Jesus zu geben. Manuskript 80, 1903. ICP1.187.3 Teilen

Je größer die Einheit, desto größer der Einfluss — Je enger die Familienmitglieder zu Hause untereinander verbunden sind, desto aufbauender und hilfreicher wird der Einfluss sein, den Vater und Mutter und Söhne und Töchter außerhalb der Familie ausüben. Brief 189, 1903; The Adventist Home 37. ICP1.187.4 Teilen

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Eine feste Autorität — Mit fester Hand muss die Autorität gewahrt werden, denn sonst begegnen ihr viele mit Spott und Verachtung. Die so genannte Zärtlichkeit, die Schmeichelei und Nachgiebigkeit, die Eltern und Erzieher der Jugend gegenüber an den Tag legen, ist eines der schlimmsten Übel, das diesen widerfahren kann. In jeder Familie sind Festigkeit, Entschiedenheit und klare Forderungen unbedingt notwendig. Propheten und Könige 168 (1917). ICP1.188.1 Teilen

Die Familie — ein Beispiel — Gott möchte, dass unsere Familien ein Symbol für die himmlische Familie sind. Daran sollten Eltern und Kinder jeden Tag denken. Sie sollten zueinander eine Beziehung haben, wie sie Mitgliedern der göttlichen Familie entspricht. Dann werden sie so leben, dass sie der Welt als Beispiel dienen für Familien, die Gott lieben und seine Gebote halten. Dann wird Christus verherrlicht. Sein Friede und seine Gnade werden die Familie wie ein wertvoller Duft durchwehen. The Review and Herald, 17. November 1896; The Adventist Home 17. ICP1.188.2 Teilen

Das Prinzip Frieden — Wenn Christus unser Friede ist, gibt es in der Familie keinen Streit. Es gibt keine Taktlosigkeiten, keine rauen Sitten und keinen rüden Umgangston. Warum? Weil wir als Mitglieder der königlichen Familie und Kinder unseres himmlischen Königs glauben und leben, verbunden mit Jesus Christus durch das engste Band der Liebe, der Liebe, die aus dem Glauben tätig wird und die Seele reinigt. Du liebst Jesus und arbeitest ständig daran, alle Selbstsucht zu überwinden und für die Seelen, die er mit seinem Blut erkauft hat, Segen, Trost und Kraftquelle zu werden. ICP1.188.3 Teilen

Ich verstehe nicht, warum wir uns nicht noch mehr anstrengen sollten, um den Frieden Christi in unsere Familie zu bringen, als uns für jene einzusetzen, die keine echte Beziehung zu uns haben. Wenn wir zu Hause Glauben haben, wird er sich auch außerhalb unseres Heimes verbreiten — überallhin. Du nimmst ihn mit in die Gemeinde, du kannst ihn zur Arbeit mitnehmen, überall ist er bei dir. Wir wünschen uns Glauben in den Familien. Wir brauchen das Prinzip Frieden, das unseren Geist, unser Leben und unseren Charakter beeinflussen und dem Leben entsprechen soll, das Christus uns vorgelebt hat. Manuskript 36, 1891. ICP1.188.4 Teilen

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Die Liebe zeigt sich in der Tat — Jede christliche Familie sollte heiliges Licht ausstrahlen und tätige Liebe beweisen. Dieses Licht und diese Liebe sollten alle Nachbarn in Form von bewusster Freundlichkeit und selbstloser Zuvorkommenheit wahrnehmen. Es gibt wohl Familien, in denen nach diesen Grundsätzen gehandelt wird; bei ihnen wird Gott angebetet und echte Liebe bezeigt. Von ihnen aus gehen morgens und abends Gebete zu Gott, und sein Segen ruht auf den Bittenden wie der Morgentau. Patriarchen und Propheten 123 (1890). ICP1.189.1 Teilen

Ein christliches Heim strahlt aus — Das Bestreben, aus dem Heim das zu machen, was es sein sollte, nämlich ein Symbol des himmlischen Heimes, bereitet uns auf höhere Aufgaben vor. Die Erziehung zu gegenseitiger mitfühlender Zuwendung befähigt uns, Herzen zu erreichen, welche die Prinzipien wahren Glaubens erfahren sollen. ICP1.189.2 Teilen

Die Gemeinde braucht jede nur mögliche kultivierte geistliche Kraft, damit alle, und besonders die jüngeren Mitglieder der Familie Gottes, sorgfältig bewahrt werden. Die zu Hause gelebte Wahrheit befähigt zu selbstloser Tätigkeit in der Fremde. Wer seinen Glauben in der Familie lebt, wird überall zu einem hell scheinenden Licht. The Signs of the Times, 1. September 1898; The Adventist Home 38.39. ICP1.189.3 Teilen

Die Erhöhung des Menschen beginnt in der Familie — Die Wiederherstellung und Erhöhung des Menschen beginnt in der Familie. Die Arbeit der Eltern ist Grundlage jeder anderen Bemühung. Die Gesellschaft besteht aus einzelnen Familien und ist das, was die jeweiligen Familienoberhäupter aus ihr machen. Aus dem Herzen quillt das Leben. Vgl. Sprüche 4,23; The Ministry of Healing 349 (1905). ICP1.189.4 Teilen

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Was das Heim anziehend macht — Eine feinfühlige Art, fröhliche Worte und Taten der Liebe binden die Herzen der Kinder mit seidenen Fäden der Zuneigung an ihre Eltern und machen das Heim anziehender als den schönsten Schmuck, der mit Gold gekauft werden kann. The Signs of the Times, 2. Oktober 1884; My Life Today 200. ICP1.190.1 Teilen

Ordnung im Heim — Die Ordnung ist des Himmels erstes Gebot, und der Herr möchte, dass sein Volk in seinen Heimen die Ordnung und Harmonie widerspiegelt, die den Himmel durchzieht. Die Wahrheit setzt ihren feinen Fuß nie auf einen unsauberen oder unreinen Weg. Die Wahrheit macht Männer und Frauen nicht hart, rauh und unordentlich. Sie erhebt alle, die sie annehmen, auf eine höhere Ebene. Unter dem Einfluss Christi beginnt ein Werk der Verfeinerung ... ICP1.190.2 Teilen

Er, der so sehr darauf geachtet hat, dass die Kinder Israel keine unreinen Gewohnheiten annahmen, wird in den Heimen seines Volkes keine Unreinheit dulden. Jede Art von Unreinheit missfällt Gott. Wie könnten wir ihn in unsere Heime einladen, wenn nicht alles schön, sauber und rein wäre? The Review and Herald, 10. Juni 1902; Counsels on Health 101. ICP1.190.3 Teilen

Der Wohnort — Besser als jeder Reichtum, den du deinen Kindern geben kannst, ist das Geschenk eines gesunden Körpers, eines scharfen Verstandes und eines edlen Charakters. Wer weiß, was den eigentlichen Erfolg im Leben ausmacht, wird beizeiten weise sein. Er wird bei der Auswahl eines Heimes die höchsten Werte des Lebens im Auge haben. ICP1.190.4 Teilen

Anstatt an einem Ort zu leben, wo man nur menschliche Werke sehen kann, wo das, was man sieht und hört, nur böse Gedanken fördert, wo Krach und Durcheinander zu Unruhe und Müdigkeit führen, zieh dorthin, wo du die Schöpfung Gottes sehen kannst. Finde innere Ruhe in der Schönheit, Stille und dem Frieden der Natur. Lass das Auge auf grüne Felder, Täler und Hügel blicken. Schau auf in den blauen Himmel, der nicht verdunkelt wird durch den Dunst und Rauch der Städte, und atme die belebende Luft des Himmels. Ziehe dorthin, wo du, weit weg von den Zerstreuungen und der Unruhe des Stadtlebens, mit deinen Kindern zusammen sein kannst, wo sie Gott durch seine Werke kennen lernen können und wo du sie zu einem echten und sinnvollen Leben erziehen kannst. The Ministry of Healing 366.367 (1905). ICP1.190.5 Teilen

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Schöne Möbel machen noch kein Zuhause — Vier Wände, wertvolle Möbel, weiche Teppiche, elegante Spiegel und schöne Bilder machen noch kein Zuhause, wenn Zuwendung und Liebe fehlen. Dieses heilige Wort gehört nicht zu dem prachtvollen Haus, wo man die Freuden des Familienlebens nicht kennt ... ICP1.191.1 Teilen

Tatsächlich wird in solchen Heimen an das Wohlergehen der Kinder kaum gedacht. Sie werden von der Mutter vernachlässigt, die ihre Zeit mit Äußerlichkeiten verbringt und darauf bedacht ist, der gesellschaftlichen Mode zu entsprechen. Ihr Verstand ist ungeübt, sie erwerben schlechte Gewohnheiten und werden rastlos und unzufrieden. Weil sie zu Hause kein Vergnügen, sondern nur unbequeme Beschränkungen erleben, brechen sie so bald wie möglich aus der Familie aus. Sie gehen mit wenig Widerstandskraft in die große weite Welt, und es fehlt ihnen der Einfluss der Familie und der liebevolle Rat am heimischen Herd. The Signs of the Times, 2. Oktober 1884; The Adventist Home 155. ICP1.191.2 Teilen

Kritiksucht öffnet dem Teufel die Tür — Väter und Mütter, seid auf der Hut! Eure Konversation zu Hause soll angenehm und aufbauend sein. Sprecht freundlich, als ob Christus selbst anwesend wäre. Seid nicht kritiksüchtig und anklagend. Solche Worte verletzen und verwunden die Seele. Für Menschen ist es normal, harte Worte zu sprechen. Aber wer dieser Neigung nachgibt, öffnet dem Teufel die Tür, um ins Herz zu kommen und beständig an die Fehler und Irrtümer anderer zu erinnern. Man reitet auf ihren Fehlern herum, ihre Schwächen werden besonders hervorgehoben und es werden Worte gesprochen, denen es an Vertrauen zu einem Menschen fehlt, der sein Bestes gibt, um für Gott zu arbeiten. Oft wird die Saat des Misstrauens gesät, weil jemand sich übergangen fühlt. Brief 169, 1904. ICP1.191.3 Teilen

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Der Einfluss elterlicher Schwächen — Manche halten es für ganz normal, mürrisch, selbstsüchtig, überheblich und arrogant zu sein. Selbstbeherrschung haben sie nie gelernt, und sie wollen ihre unvernünftigen Gefühle ausleben, koste es, was es wolle. Die Folge davon ist, dass die Partner solcher Menschen krank und depressiv werden und ihre Kinder die eigenen sonderbaren Charakterzüge annehmen. Healthful Living 36 (1865); Selected Messages II, 430. ICP1.192.1 Teilen

Die Engel zieht es nicht in ein Haus des Streits — Die Engel zieht es nicht in ein Heim, wo es hauptsächlich Streit gib. Väter und Mütter sollten das Kritisieren und Schimpfen sein lassen. Sie sollten ihre Kinder zu angenehmen Worten erziehen, Worten, die Sonnenschein und Freude bringen. Sollten wir in unsere Schule zu Hause nicht als Schüler Christi gehen? Tue Gutes zu Hause, dann wirst du sehen, dass deine Worte Freude bringen. ICP1.192.2 Teilen

Ihr Eltern, beginnt das Werk der Gnade in der Gemeinde zu Hause im eigenen Heim, und benehmt euch so, dass eure Kinder spüren, dass ihr mit himmlischen Engeln zusammenarbeitet. Bekehrt euch jeden Tag! Erzieht euch selbst und eure Kinder zum ewigen Leben im Reich Gottes. Engel werden eure starken Helfer sein. Satan wird euch versuchen, aber gebt nicht nach. Sprecht kein Wort, das dem Feind nützen könnte. Manuskript 93, 1901. ICP1.192.3 Teilen

Ein Aufruf zu mehr Gastlichkeit — Selbst unter denen, die Christen sein wollen, wird wahre Gastfreundschaft wenig geübt. Unsere Geschwister nehmen die Gelegenheit, Gastfreundschaft zu üben, nicht als Gnade und Segen wahr, wie es sein sollte. Wir sind zu ungesellig und neigen zu wenig dazu, für zwei oder drei Gäste an unserem Tisch Platz zu machen, ohne dass wir in Verlegenheit geraten oder Aufwand betreiben. Einige wenden ein, es mache zu viel Mühe. Dem wäre nicht so, wenn wir sagten: „Wir haben keine besonderen Vorbereitungen getroffen, aber du bist uns bei dem willkommen, was wir haben.“ Der unerwartete Gast schätzt einen solchen Willkommensgruß höher als die sorgfältigste Vorbereitung. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 512 (1900). ICP1.192.4 Teilen

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Dinge, die ein glückliches Heim ausmachen — Angenehme Stimmen, gute Manieren und echte Zuwendung in allen Dingen, Fleiß, Sauberkeit und Sparsamkeit machen selbst aus der kleinsten Hütte das glücklichste Heim. Der Schöpfer segnet ein solches Heim. The Adventist Home 422. ICP1.193.1 Teilen

Wahre Kultur — Wir brauchen in der Familie echte Kultur. Sie ist ein kraftvoller Zeuge für die Wahrheit. Eine vulgäre Sprache und ein primitives Benehmen offenbaren ein unreines Herz. Himmlische Wahrheit zieht ihren Empfänger nie herunter, sie macht ihn nicht grob oder rau. Wahrheit glättet und verfeinert. Sie macht junge Menschen respektvoll und höflich. Christliche Höflichkeit entsteht nur unter dem Einfluss des Heiligen Geistes. Sie ist nicht künstlich und besteht nicht aus Verbeugungen und geziertem Benehmen. Diese Art von Höflichkeit ist die Höflichkeit der Welt, wahre christliche Höflichkeit kennt sie nicht. ICP1.193.2 Teilen

Echte Manieren und wahre Höflichkeit entstehen nur durch die praktische Kenntnis des Evangeliums. Wahre Höflichkeit und echtes Taktgefühl zeigen sich in der Freundlichkeit gegenüber allen Menschen, seien sie hoch oder niedrig, reich oder arm. Manuskript 74, 1900; The Adventist Home 422.423. ICP1.193.3 Teilen

Kapitel 21: Christus arbeitet über den Verstand
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Die Lehre Jesu soll uns führen — Christi Lehren waren nicht einseitig auf bestimmte Gebiete beschränkt, sondern umfassten die gesamte Breite menschlichen Lebens. Sie bieten bis heute Hinweise für jede Lebenslage und Lösungsansätze für alle Krisen, in die der Mensch geraten kann. Er ist der beste Lehrer, den es je gab, und seine Mitarbeiter finden in seinen Worten bis ans Ende der Zeit Anleitung für ihre Aufgabe. Education 82 (1903). ICP1.194.1 Teilen

Er identifizierte sich mit seinen Zuhörern — Er lehrte in einer Art und Weise, dass seine Zuhörer spürten, wie sehr er sich mit ihren Interessen und Empfindungen identifizierte. Seine Unterweisung war so direkt, seine Illustrationen so passend, seine Worte so mitfühlend und ermutigend, dass sie stark angesprochen wurden. The Ministry of Healing 24 (1905). ICP1.194.2 Teilen

Er wirkt durch überlegte und regelmäßige Anwendung von Gesetzen — Gott wirkt durch überlegte und regelmäßige Anwendung der von ihm gegebenen Gesetze. So ist es auch in geistlichen Dingen. Satan versucht, durch raue und gewaltsame Maßnahmen Wirkungen zu erzielen, aber Jesus spricht die Menschen auf dem Weg ihrer engsten Beziehungen an. So wenig wie möglich stört er ihr gewohntes Denken durch plötzliche Aktionen oder vorgeschriebene Regeln. Er ehrte den Menschen, indem er ihm sein Vertrauen schenkte, und verlieh ihm dadurch Würde. Er brachte alte Wahrheiten in einem neuen, wertvollen Licht. So versetzte er die Gesetzeslehrer im Tempel durch seine Fragen in Erstaunen, als er erst zwölf Jahre alt war. Manuskript 44, 1894; Evangelism 139.140. ICP1.194.3 Teilen

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Er versteht die verborgenen Pfade menschlichen Denkens — Er, der den unendlich hohen Preis zur Erlösung der Menschen bezahlt hat, liest ganz genau die verborgenen menschlichen Gedanken, und er weiß, wie er mit jedem Menschen umgehen muss. Und im Umgang mit Menschen wendet er die gleichen Prinzipien an, wie sie in der Welt der Natur gelten. Special Testimonies to Ministers and Workers III, 17 (1895); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 189.190. ICP1.195.1 Teilen

Immer eine Atmosphäre des Friedens — Sein liebevolles Mitgefühl wirkte heilsam auf müde und beunruhigte Herzen. Sogar mitten im Tumult zorniger Feinde war er von einer Atmosphäre des Friedens umgeben. Die Schönheit seines Antlitzes, seine umgängliche Wesensart und vor allem die Liebe, die sich in Blick und Ton äußerte, zog alle zu ihm hin, die nicht durch Unglauben verhärtet waren. Wäre nicht jeder Blick und jedes Wort von dem Geist der Güte und des Wohlwollens beherrscht gewesen, dann hätte er nicht die großen Zuhörerscharen angezogen, die zu ihm kamen. Die Geplagten, die zu ihm kamen, fühlten, dass er als treuer und hingebungsvoller Freund ihre Interessen zu den seinen machte, und sie wünschten noch mehr von den Wahrheiten kennen zu lernen, die er lehrte. Der Himmel war näher gerückt. Sie sehnten sich danach, in Jesu Gegenwart zu bleiben, damit der Trost seiner Liebe beständig bei ihnen sei. Das Leben Jesu 239 (1898). ICP1.195.2 Teilen

Sein Leben war harmonisch — Das Leben Jesu von Nazareth unterschied sich von dem aller anderen Menschen. Sein ganzes Leben war geprägt von Uneigennützigkeit und Heiligkeit. In seinem Herzen trug er die reinste Form der Liebe, frei von jedem Anflug von Selbstsucht und Sünde. Sein Leben war vollkommen harmonisch. Er ist das einzig wahre Vorbild für Güte und Vollkommenheit. Vom Beginn seines Dienstes an konnten die Menschen den Charakter Gottes besser verstehen. Bis zum ersten Kommen Christi dienten die Menschen grausamen und despotischen Göttern. Auch das jüdische Denken war von Furcht, nicht von Liebe geprägt. Christi Mission auf dieser Erde bestand darin, den Menschen zu offenbaren, dass Gott kein Despot ist, sondern ein himmlischer Vater, voller Liebe und Barmherzigkeit für seine Kinder. Manuskript 132, 1902. ICP1.195.3 Teilen

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Er strahlte Wärme und Güte aus — Viele haben eine falsche Vorstellung vom Leben und Wesen Christi. Sie schließen aus der Lebensweise mancher Christen, dass auch Christus hart und streng war und weder Herzlichkeit noch Freude kannte. Bei vielen ist das ganze Leben von solch düsteren Vorstellungen geprägt. Der bessere Weg zu einem Neuen Leben 123.124 (1892). ICP1.196.1 Teilen

In jedem Menschen stecken unendlich viele Möglichkeiten — Er sah die Menschen nicht nur, wie sie waren, sondern wusste schon, was aus ihnen werden konnte, wenn sie sich der verändernden Kraft Gottes öffnen würden. Weil er noch Hoffnung für sie hatte, begannen auch sie wieder zu hoffen, und weil er ihnen Vertrauen schenkte, vertrauten sie auch ihm. Er war so, wie die Menschen sein sollten, und weckte dadurch bei ihnen den Wunsch, auch so zu werden, wie er war. So manches Herz, das im Blick auf die Beziehung zu Gott längst tot zu sein schien, erweckte Jesus zu neuem geistlichen Leben. Education 80 (1903). ICP1.196.2 Teilen

Sein Herz, eine Quelle des Lebens — Man hört ... so merkwürdige Argumente wie: Dass Jesus geweint hat, ist mehrfach bezeugt, doch nirgendwo steht geschrieben, dass er auch gelacht oder auch nur gelächelt hätte! Solch absurde Überlegungen müssen einfach zu falschen Vorstellungen führen. Es ist wahr, dass unser Herr Leid und Schmerzen kannte, aber das machte ihn nicht zu einem ungenießbaren Sonderling, sondern ließ sein Herz weit werden für die Kümmernisse seiner Nachfolger. Die Evangelien zeichnen von Jesus keineswegs das Bild eines mürrischen Gottessohnes, der sich notgedrungen durch drei Jahrzehnte Erdendasein quälte. Im Gegenteil! Wer ihm begegnete, traf nicht auf einen weltfremden Eigenbrötler oder grimmigen Fanatiker, sondern auf einen jungen Mann, der Zuversicht, Ruhe und Gelassenheit ausstrahlte. Wohin er auch kam, brachte er Heil und Frieden mit und verbreitet Freude und Frohsinn. Der bessere Weg zu einem Neuen Leben 124 (1892). ICP1.196.3 Teilen

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Christus war nie unbeherrscht — Christus lebte seine eigenen göttlichen Lehren auch in seinem Leben aus. Sein Eifer führte nie dazu, dass er unbeherrscht geworden wäre. Er offenbarte Festigkeit ohne Eigensinn, Gutherzigkeit ohne Schwäche, Sanftmut und Zuwendung ohne Sentimentalität. Er war ein sehr sozialer Mensch, aber dennoch besaß er eine zurückhaltende Würde, die nicht zu unangebrachter Vertraulichkeit einlud. Seine Mäßigkeit führte nie zu Bigotterie oder übermäßiger Strenge. Er passte sich nicht der Welt an, aber er war auch nicht gleichgültig gegenüber den Bedürfnissen der Geringsten. Er achtete auf die Nöte aller. Manuskript 132, 1902; Evangelism 636. ICP1.197.1 Teilen

Feingefühl, um Vorurteilen zu begegnen — Seine Botschaften der Gnade unterschieden sich voneinander und waren auf seine Zuhörer zugeschnitten. Er wusste, wie „mit den Müden zu rechter Zeit zu reden“ war; denn seine Lippen waren „voller Huld“ (Jesaja 50,4; Psalm 45,3), damit er den Menschen die Schätze der Wahrheit auf die anziehendste Weise mitteilen konnte. Er hatte Taktgefühl, um den Menschen zu begegnen, die voreingenommen waren, und sie mit bildhaften Vergleichen zu überraschen, die ihre Aufmerksamkeit fesselten. Das Leben Jesu 238 (1898). ICP1.197.2 Teilen

Er erlebte die Tiefen menschlichen Leids — Er ging jeden Weg, den Menschen gehen müssen. Er erlebte die tiefsten Tiefen menschlichen Leids und Elends. Brief 50, 1897. ICP1.197.3 Teilen

Er besiegte Satan durch seinen Verstand — Er (Christus) erkannte die Macht Satans — die Macht der Täuschung — über den menschlichen Geist und entschloss sich (band sich durch ein Versprechen), auf diese Erde zu kommen. Er legte seine königlichen Kleider, seine Krone und seine Befehlsgewalt ab, verließ seinen Thron der Herrlichkeit als „Oberbefehlshaber“ des ganzen Himmels, und seine Göttlichkeit zog die Menschlichkeit an, damit ein Mensch die Menschen erreichen konnte. Deshalb kam er zu uns. Er kam direkt auf unsere Erde, um die menschliche Natur anzunehmen und durch alle Prüfungen, Versuchungen und Anfechtungen zu gehen, die dem Menschen galten. Und hier kämpfte er mit diesen Versuchungen und ging auf dem Boden, wo Adam fiel, um das schreckliche Versagen und den Fall Adams zu sühnen. ICP1.197.4 Teilen

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In menschlicher Natur, als unser Stellvertreter und Bürge, hielt er sich an eben diese Hoffnung, an die auch wir uns halten dürfen, und das ist unendliche Kraft. Durch sie überwand unser Erlöser die Versuchungen des Feindes und erlangte den Sieg. Für wen? Warum für uns? Warum? Damit auch nicht ein Mitglied der menschlichen Familie auf dem Weg, der zum ewigen Leben führt, fallen muss. Weil er den Weg vor uns gegangen ist, kennt er jedes Hindernis. Er kennt jede Schwierigkeit, der jeder Mensch auf dieser Erde ausgesetzt ist. Er kennt sie, und deshalb ging seine Bitte an den Himmel direkt durch den höllischen Schatten Satans hindurch, der auf deinen und meinen Weg fällt, und der Glaube kam „hinter den Vorhang“. Hebräer 6,19; Manuskript 60, 1905. ICP1.198.1 Teilen

Er hilft dem Suchenden zum Glauben — Christus kannte jeden ihrer Gedanken (der Frau, die sein Gewand berührte) und ging auf sie zu. Er erkannte ihre große Not und half ihr zum Glauben. The Ministry of Healing 60 (1905). ICP1.198.2 Teilen

Göttliches Wissen kann zu menschlichem Wissen werden — Göttliches Wissen kann zu menschlichem Wissen werden. Jeder Prediger sollte sorgfältig studieren, wie Christus verkündigte. Er muss aus seinen Lektionen lernen. Nicht einmal einer unter zwanzig kennt die wesentlichen Punkte des Dienstes Christi. Sie müssen sie herausfinden, dann werden sie an der reichen Frucht seiner Lehre teilhaben. Sie werden sie so intensiv in ihr Leben und ihre Arbeit einbeziehen, dass sie die Gedanken und Prinzipien der Verkündigung Christi auch für ihre Verkündigung übernehmen. Die Wahrheit wird blühen und beste Frucht bringen. Und das Herz des Mitarbeiters selbst wird erwärmt, ja, in Brand gesetzt von dem belebenden geistlichen Feuer, das er auf andere überträgt. Manuskript 104, 1898. ICP1.198.3 Teilen

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Unterschiedlichen Denkweisen begegnen — Alle, die sich Kinder Gottes nennen, sollten daran denken, dass sie als Missionare mit allen Arten von Menschen in Berührung kommen. Da gibt es die Feinfühligen und die Rauen, die Demütigen und die Stolzen, die Gläubigen und die Zweifler, die Gebildeten und die Ungebildeten, die Armen und die Reichen. Diese verschiedenen Menschen können nicht alle gleich behandelt werden, aber sie alle brauchen Freundlichkeit und Zuwendung. Durch wechselseitige Kontakte sollen wir uns Schliff und ein feines Benehmen erwerben. Wir sind voneinander abhängig und eng verbunden durch die Bande der menschlichen Familie. The Ministry of Healing 495.496 (1905). ICP1.199.1 Teilen

Wir sollen mit ihm eins werden — Wenn wir uns Christus ausliefern, schlägt unser Herz wie das seine, unser Wille geht in seinem Willen auf, unsere Gedanken richten sich ganz auf ihn, und er selbst lebt in uns. Dann sind wir wirklich mit dem Gewand der Gerechtigkeit bekleidet, und wenn uns der Herr anschaut, sieht er nicht den Schurz aus Feigenblättern, nicht die hässliche Nacktheit der Sünde, sondern sein eigenes Kleid der Gerechtigkeit, nämlich vollkommenen Gehorsam gegenüber seinen Geboten. Bilder vom Reiche Gottes 256 (1900). ICP1.199.2 Teilen

Kapitel 22: Die Schule und der Lehrer
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Förderung der Verstandeskräfte — Wahre Erziehung besteht nicht darin, erhobenen Zeigefingers aufzutreten oder anderen gewaltsam etwas aufzudrängen, was sie nicht verstehen und wozu sie auch gar nicht bereit sind. Wer andere für eine Sache gewinnen will, muss ihr Interesse und Verständnis wecken. Genau darauf zielte Gottes Erziehungsmethode ab. Gott hat dem Menschen nicht nur Verstand gegeben, sondern wünscht auch, dass er sich seiner in dem von Gott vorgesehenen Rahmen bedient. ICP1.200.1 Teilen

In der Familie und in der Stiftshütte, durch die Vorgänge in der Natur, durch die Kunst, bei der Arbeit und bei Festen, durch heilige Gebäude, Denkmäler und Gedenktage, durch religiöse Handlungen und unzählige Glaubenssymbole ließ Gott seinen Willen für die Israeliten anschaulich werden. Zugleich sollte das alles dazu beitragen, dass die großen Taten Gottes nicht in Vergessenheit gerieten. Der Herr wollte, dass sich den Kindern Israel die Wahrheit tief in Herz und Sinn einprägte. Education 39.40 (1903). ICP1.200.2 Teilen

Die höchste Entwicklung der Verstandeskräfte — Es ist richtig, wenn junge Mengen glauben, dass sie die höchste Entwicklungsstufe ihrer Verstandeskräfte erreichen sollen. Wir wollen ihre Bildung, der Gott keine Grenzen gesetzt hat, nicht einschränken. Aber das, was wir erreichen, ist wertlos, wenn es nicht zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschheit eingesetzt wird. Es ist nicht gut, den Verstand mit Studien zu überlasten, die volle Konzentration erfordern, aber nicht ins praktische Leben umgesetzt werden können. The Ministry of Healing 449.450 (1905). ICP1.200.3 Teilen

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Erziehung soll beleben — Es ist nicht die höchste Aufgabe der Erziehung, bloße Kenntnisse mitzuteilen, sondern vielmehr jene belebende Tatkraft zu vermitteln, die durch eine Verbindung von Herz zu Herz und von Seele zu Seele empfangen wird. Nur Leben kann Leben erzeugen. Das Leben Jesu 234 (1898). ICP1.201.1 Teilen

Die Gefahr bei manchen Schulen — Viele jungen Leute kommen von ihren Schulen, und ihre Moral ist verdorben, ihre körperlichen Kräfte sind geschwächt, sie wissen nichts vom praktischen Leben und haben wenig Kraft, seine Pflichten zu erfüllen. ICP1.201.2 Teilen

Als ich diese negative Entwicklung sah, fragte ich mich: Müssen unsere Söhne und Töchter moralisch und körperlich zu Schwächlingen werden, um eine Ausbildung in der Schule zu erhalten? Das darf nicht sein, und es muss auch nicht sein, wenn Lehrer und Schüler sich an die Naturgesetze halten, die auch die Gesetze Gottes sind. Alle geistigen und körperlichen Kräfte sollten aktiv trainiert werden, damit die jungen Menschen zu starken und ausgeglichenen Männern und Frauen heranwachsen. The Signs of the Times, 29. Juni 1882; Fundamentals of Christian Education 71. ICP1.201.3 Teilen

Auf die Erziehung achten — Der Geist wird der geistigen Nahrung entsprechen, die Ernte wird sein wie der gestreute Same. Beweisen diese Tatsachen nicht ausreichend die Notwendigkeit, die Erziehung der Jugend von den ersten Jahren an zu behüten? Wäre es für die Jugend nicht besser, in Unwissenheit dessen aufzuwachsen, was man allgemein Erziehung nennt, statt der Wahrheit Gottes sorglos gegenüberzustehen? Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 406 (1900). ICP1.201.4 Teilen

Gottes Beziehung zum Menschen muss in Ordnung sein — Es ist von allergrößter Bedeutung, dass jedes menschliche Wesen, dem Gott Verstandeskräfte geschenkt hat, seine Beziehung zu Gott versteht. Heute und für die Ewigkeit ist es gut, sich bei jedem Schritt zu fragen: Ist dies der Weg der Herrn? ... Wir müssen jedem Menschen ernstlich ans Herz legen, seinen Charakter mit dem Gesetz Gottes zu vergleichen, dem Maßstab für alle, die in sein Reich kommen und Bürger des Himmels werden möchten. Manuskript 67, 1898. ICP1.201.5 Teilen

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Die beste Erziehung — Die Wissenschaft eines reinen, gesunden, beständigen christlichen Lebens wird durch das Studium des Wortes Gottes erlangt. Das ist die höchste Stufe der Bildung, die ein Erdenbürger erreichen kann. Das soll man die Schüler unserer Schulen lehren, damit sie reine Gedanken, einen klaren Verstand und reine Herzen bekommen und bereit sind, die Leiter des Fortschritts zu erklimmen und christliche Tugenden zu praktizieren. Manuskript 86, 1905. ICP1.202.1 Teilen

Das Vorbild des Lehrers — Die Prinzipien und Verhaltensweisen eines Lehrers sollten als wichtiger angesehen werden als seine berufliche Qualifikation. Wenn der Lehrer ein aufrichtiger Christ ist, wird es ihm ein Bedürfnis sein, für die körperliche, geistige, moralische und geistliche Erziehung seiner Schüler großes Interesse zu zeigen. Um einen positiven Einfluss auszuüben, muss er sich gut beherrschen können und für seine Schüler ein großes, liebevolles Herz haben, das in seinen Blicken, Worten und Taten Ausdruck findet. Er muss einen starken Charakter besitzen, dann kann er die Schüler formen und sie auch wissenschaftlich unterweisen. ICP1.202.2 Teilen

Die frühe Erziehung von jungen Menschen prägt im Allgemeinen den Charakter fürs Leben. Wer mit Jugendlichen zu tun hat, sollte sehr sorgfältig ihre Begabungen wecken, damit sie lernen, ihre Kräfte richtig einzusetzen und optimal ausgebildet werden. The Review and Herald, 14. Juli 1885. ICP1.202.3 Teilen

Die hohen Begabungen des Geistes wecken — Bei der Erziehung von Jugendlichen sollte größter Wert darauf gelegt werden, die Unterweisung so zu gestalten, dass die hohen und edlen Begabungen des Geistes geweckt werden. Eltern und Lehrer an Schulen sind mit Sicherheit nicht qualifiziert, Kinder richtig zu erziehen, wenn sie die Lektion der Selbstbeherrschung, Geduld, Nachsicht, Freundlichkeit und Liebe nicht selbst gelernt haben. Was für eine wichtige Sache für Eltern, Erzieher und Lehrer! Nur wenige erkennen die wesentlichen Bedürfnisse des Geistes und wie sie die sich entwickelnden intellektuellen Fähigkeiten, Gedanken und Gefühle von jungen Menschen leiten können. The Review and Herald, 14. Juli 1885. ICP1.202.4 Teilen

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Vom Heiligen Geist geleitet — Die Beschäftigung mit der Bildung des menschlichen Verstandes ist die schwierigste Aufgabe, die es gibt, und Lehrer müssen vom Heiligen Geist geleitet sein, um ihre Arbeit richtig zu tun. Manuskript 8, 1899. ICP1.203.1 Teilen

Beschäftigung mit Fehlern — Mache in deinem Unterricht niemals die Irrtümer und das Fehlverhalten irgendeines Schülers öffentlich, denn dann werden es die anderen für eine Tugend halten, die Fehler ihrer Mitschüler ebenfalls auszubreiten. Erniedrige nie einen Schüler, indem du vor der Schülerschaft seine schlechten Taten, Fehler und Sünden präsentierst. Du kannst nichts Schlimmeres tun, um sein Herz zu verhärten und ihn in seinem bösen Tun zu bestärken. Sprich und bete mit ihm allein, und zeige die gleiche Freundlichkeit, die Christus dir selbst als Lehrer erwiesen hat. Ermutige niemals einen Schüler, die Fehler anderer zu kritisieren und über sie zu sprechen. Behalte lieber zahlreiche Sünden für dich, soweit das nur möglich ist, und verfolge den Weg Christi, um ihn zu heilen. Eine solche Erziehung wird ein Segen sein, über sie wird in diesem Leben gesprochen werden, und sie wird bis ins zukünftige ewige Leben hineinwirken. Manuskript 34, 1893. ICP1.203.2 Teilen

Voll qualifiziert, mit den Verstandeskräften umzugehen — Jeder Lehrer braucht den Glauben an Christus, der in seinem Herzen wohnt, und einen wahrhaftigen, selbstlosen, sich um Christi willen selbst verleugnenden Geist. Es kann jemand eine ausreichende Ausbildung und Wissen haben, aber ist sicher, dass er das Feingefühl und die Weisheit besitzt, mit Menschen umzugehen? Wenn Lehrer nicht die Liebe Christi im Herzen haben, sind sie nicht qualifiziert für den Kontakt mit Kindern und die große Verantwortung, die auf ihnen liegt, diese Kinder und Jugendlichen zu erziehen. Es fehlt ihnen an höherer Bildung und eigenem Training, und sie wissen nicht, wie man mit Menschen umgeht. Sie werden von ihren eigenen, ungehorsamen, natürlichen Herzen regiert. Den formbaren Verstand und Charakter von Kindern einer solchen Art von Disziplin zu überlassen, bedeutet, in ihren Seelen Schrammen und Wunden zu hinterlassen, die niemals mehr ausgelöscht werden können. ICP1.203.3 Teilen

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Wenn es nicht möglich ist, einem Lehrer die Verantwortung und die Sorgfalt klar zu machen, die ihm bei der Ausbildung menschlicher Intelligenz bewusst sein sollte, war seine Ausbildung in mancher Hinsicht sehr mangelhaft. Zu Hause hat er einen schlechten Charakter erworben, und es ist traurig, diesen fehlerhaften Charakter auf die Kinder zu übertragen, die ihm anvertraut sind. Christian Education 145 (1893); Fundamentals of Christian Education 260.261. ICP1.204.1 Teilen

Keine Verantwortung für Unerfahrene — Die Gemeindeschule in Battle Creek ist ein wichtiger Teil des Weinbergs, der zu bebauen ist. Wir brauchen als Lehrer in jeder Hinsicht ausgeglichene und beständige Charaktere. Diese Aufgabe darf nicht jungen Männern und Frauen übertragen werden, die nicht wissen, wie sie mit Menschen umgehen sollen. Das war ein Fehler und schlecht für die Kinder und Jugendlichen unter ihrer Obhut ... ICP1.204.2 Teilen

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