Portrait von Ellen White
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Mitarbeiter Gottes
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Liebe Schwester O, ich glaube, du bist nicht glücklich. Da du danach trachtest, ein großes Werk zu vollbringen, übersiehst du die gegenwärtigen Pflichten, die unmittelbar auf deinem Pfade liegen. Du bist nicht glücklich, weil du über die kleinen Pflichten des täglichen Lebens hinwegsiehst und ein höheres und größeres Werk verrichten möchtest. Du bist ruhelos, missmutig und unzufrieden. Du befiehlst lieber, als dass du selbst etwas ausführst. Du sagst lieber andern, was sie tun sollen, als dass du bereitwillig und freudig Hand anlegst und es selber tust. Z3.87.1 Teilen

Du hättest das Heim deines Vaters glücklicher gemacht, wenn du dich weniger mit deinen eigenen Neigungen beschäftigt hättest, dafür aber mehr auf das Glück anderer bedacht gewesen wärest. Wenn du den gewöhnlichen Pflichten des Alltagslebens nachgehst, dann versäumst du, sie von ganzem Herzen zu erfüllen. Deine Gedanken schweifen weit umher und sind auf ein angenehmeres, höheres oder ehrenvolleres Werk gerichtet. Es muss aber auch jemand die Dinge tun, an denen du keinen Gefallen findest, die dir sogar zuwider sind. Diese kleinen bescheidenen Pflichten würden dir, wenn du sie willig und treulich verrichtetest, eine Erziehung zuteil werden lassen, welche du notwendigerweise erlangen musst, wenn du von Liebe zu den Pflichten des Haushalts erfüllt werden willst. Es handelt sich hier um eine Erfahrung, deren Erlangung für dich von großer Wichtigkeit ist; du liebst sie jedoch nicht. Du beklagst dein Los und machst dadurch deine Umgebung unglücklich, erleidest auch selbst einen großen Verlust. Du magst nie zu einer Aufgabe berufen werden, die dich vor die Öffentlichkeit bringt. Doch alle Arbeit, die wir verrichten, und die getan werden muss, sei es nun Tellerabwaschen, Tischdecken, Aufwarten von Kranken, Kochen oder Waschen, hat sittlichen Wert, und solange du nicht imstande bist, diese Pflichten froh und zufrieden auf dich zu nehmen, bist du zur Erfüllung größerer und höherer Pflichten nicht geeignet. Irgend jemand muss die geringen Arbeiten, die wir vor uns sehen, übernehmen; diejenigen aber, welche sie vollbringen, sollten das Bewusstsein haben, dass sie ein notwendiges und ehrenvolles Werk verrichten und dass sie mit der Erledigung ihrer Aufgabe, so gering sie auch sein mag, das Werk Gottes tun, ebenso gewiss wie Gabriel, wenn er zu den Propheten gesandt wurde. Ein jeder arbeitet in seiner Ordnung in seinem ihm zugewiesenen Bereich. Die Frau kann und sollte auch in ihrem Heim bei Verrichtung der einfachen Pflichten des Lebens, die getan werden müssen, genau so aufrichtig Treue, Gehorsam und Liebe beweisen wie die Engel in ihrem Bereich. Jedes Werk, das getan werden muss, wird zu einem ehrenvollen, indem man es für Gott und in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes tut. Z3.87.2 Teilen

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Was dir fehlt, ist Liebe und Zuneigung. Dein Charakter muss geformt werden. Deine innere Unruhe musst du ablegen, und stattdessen musst du Güte und Liebe üben. Verleugne dich selbst. Wir sind nicht als Engel, sondern niedriger als die Engel geschaffen worden. Trotzdem haben wir ein wichtiges Werk. Wir befinden uns nicht im Himmel, sondern auf Erden. Wenn wir im Himmel sein werden, dann werden wir auch fähig sein, die hohen und erhabenen Verrichtungen des Himmels auszuführen. In dieser Welt aber müssen wir geprüft und bewährt werden. Wir sollten zu Kampf und Pflichterfüllung gewappnet sein. Z3.88.1 Teilen

Die vornehmste Pflicht, die jungen Leuten zufällt, besteht darin, im eigenen Heim durch Liebe und aufrichtige Anteilnahme Vater und Mutter, Brüdern und Schwestern ein Segen zu sein. Dort können sie Selbstverleugnung und Selbstvergessenheit in der Sorge und der Arbeit für andere beweisen. Niemals kann eine Frau dadurch herabgewürdigt werden. Es ist das heiligste und erhabenste Amt, das sie zu bekleiden vermag. Was für einen Einfluss kann eine Schwester über Brüder haben! Wenn sie recht steht, kann sie den Charakter ihrer Brüder entscheidend beeinflussen. Ihre Gebete, ihre Gefälligkeit und ihre Zärtlichkeit können viel für einen Haushalt bedeuten. Meine Schwester, diese edlen Eigenschaften können niemals andern mitgeteilt werden, wenn sie nicht zuerst in deinem eigenen Wesen vorhanden sind. Die Zufriedenheit des Gemüts, die Liebe, Sanftmut und Sonnigkeit des Wesens, welche jedes Herz erreichen, werden auf dich in dem Maße zurückkommen, in dem du sie andern zuteil werden lässt. Wenn Christus nicht im Herzen regiert, sind Unzufriedenheit und sittliche Entartung die Folge. Selbstsucht wird von andern verlangen, was wir nicht willens sind, ihnen zu geben. Wenn wir Christum nicht im Herzen haben, wird auch unser Charakter unschön sein. Z3.88.2 Teilen

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Nicht nur eine große Aufgabe und große Kämpfe sind es, welche die Seele versuchen und Mut erfordern. Das tägliche Leben bringt seine Schwierigkeiten, Anfechtungen und Entmutigungen mit sich, und gerade geringfügige Aufgaben erfordern häufig Geduld und Stärke. Selbstvertrauen und Entschlossenheit sind erforderlich, allen Schwierigkeiten zu begegnen und sie zu überwinden. Sei sicher, dass der Herr dir beisteht und in jeder Lage deine Stärkung und dein Trost sein will. Du hast besonders einen sanften und stillen Geist nötig. Ohne ihn kannst du nicht glücklich sein. Möge Gott dir helfen, meine Schwester, nach Sanftmut und Gerechtigkeit zu trachten. Du ermangelst des Geistes Gottes. Wenn du aber willig bist, alles oder nichts zu sein, wird Gott dir helfen, dich stärken und dich segnen. Wenn du jedoch die kleinen Pflichten vernachlässigst, werden dir niemals größere anvertraut werden. Z3.89.1 Teilen

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