Portrait von Ellen White
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Der Sämann, der den Evangeliumssamen ausstreut
Der Sämann, der den Evangeliumssamen ausstreut
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Das Gleichnis vom Sämann, das Christus seinen Zuhörern vorlegte, enthält eine Lehre, die wir studieren sollten. Wer die gegenwärtige Wahrheit predigt und den guten Samen sät, wird die gleichen Resultate sehen wie der Sämann im Gleichnis. Alle Menschenklassen werden mehr oder weniger von der Vorführung der genauen und überzeugenden Wahrheit beeindruckt werden. Bei einigen Zuhörern wird der Same auf den Weg fallen. Die vorgeführte Wahrheit wird sie beeindrucken. Aber sie haben die sittlichen Kräfte nicht entwickelt, sind lieber der Neigung als der Pflicht gefolgt, und schlechte Gewohnheiten haben ihre Herzen so verhärtet, bis sie dem harten, gepflasterten Weg gleichen. Sie mögen vorgeben, an die Wahrheit zu glauben, haben aber keinen klaren Begriff von ihrem heiligen, erhabenen Charakter. Sie trennen sich nicht von der Freundschaft mit den Vergnügungssüchtigen und ihrer verderblichen Gesellschaft. Sie begeben sich dahin, wo sie ständig versucht werden, und mögen zu Recht mit einem uneingezäunten Feld verglichen werden. Sie fordern die Versuchungen des Feindes geradezu heraus und verlieren schließlich die Achtung vor der Wahrheit, die sie zu haben schienen, als der gute Same in ihre Herzen fiel. Z3.120.3 Teilen

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Bei einigen Zuhörern fällt der Same zwischen die Steine. Sie nehmen bereitwillig alles Neue und Erregende an. Sie nehmen das Wort der Wahrheit mit Freuden auf. Sie sprechen ernsthaft, mit Glut und Eifer über ihren Glauben und ihre Hoffnung und mögen sogar jene wegen ihrer scheinbaren Unzulänglichkeiten und ihrem Mangel an Begeisterung tadeln, die langjährige Erfahrung in der Wahrheit haben. Wenn sie dann durch die Hitze von Schwierigkeiten und Versuchungen geprüft und erprobt werden, wenn Gottes Rebmesser angesetzt wird, damit sie Frucht zur Vollkommenheit bringen, dann stirbt ihr Eifer, und ihre Stimme verstummt. Sie rühmen sich nicht länger ihrer Kraft und Stärke in der Wahrheit. Z3.121.1 Teilen

Diese Klasse lässt sich von Gefühlen leiten. Sie besitzen keine Tiefe und Stabilität des Charakters. Der Grundsatz ist nicht tief verwurzelt und ist nicht die Quelle ihres Tuns. Sie ehren die Wahrheit mit Worten, sind aber nicht Täter des Wortes. Der Samen der Wahrheit hat keine tiefen Wurzeln geschlagen. Das Herz ist nicht durch den umgestaltenden Einfluss des Geistes Gottes erneuert. Und wenn die Wahrheit nach tätigen Männern und Frauen ruft, wenn Opfer um der Wahrheit willen gefordert werden, sind sie nicht dabei. Wenn sich gar Trübsal und Verfolgung erhebt, fallen sie ab, weil sie nicht tief in der Erde gegründet sind. Die deutliche, bestimmte und genaue Wahrheit schneidet ins Herz und offenbart die Entartung des Charakters. Einige mögen diese Prüfung ertragen; meistens jedoch verschließen sie ihre Augen vor ihren Unvollkommenheiten. Obwohl ihr Gewissen ihnen bezeugt, dass die Worte der Boten Gottes, die so viel mit ihrem christlichen Charakter zu tun haben, der Wahrheit entsprechen, wollen sie nicht auf die Stimme hören. Sie ärgern sich über das Wort und geben lieber die Wahrheit auf, als sich durch sie heiligen zu lassen. Sie schmeicheln sich, einen leichteren Weg zum Himmel gefunden zu haben. Z3.121.2 Teilen

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Noch eine weitere Klasse wird durch das Gleichnis dargestellt. Männer und Frauen, die dem Wort zuhören, sind von der Wahrheit überzeugt und nehmen sie an, ohne von der Sündhaftigkeit ihrer Herzen überzeugt zu sein. Die Liebe zur Welt nimmt einen großen Raum in ihrer Zuneigung ein. Im Handel trachten sie immer nach dem höchsten Gewinn. Sie handeln wider ihr Gewissen, und durch Betrug und Übervorteilung erlangen sie Mittel, die sich als Stachel für sie erweisen, weil sie ihre guten Absichten und Vorsätze überwiegen. Der gute Same, der in ihre Herzen gesät wurde, wird erstickt. Oft sind sie so in Sorge und Angst, dass sie nicht genug Mittel erlangen können oder das verlieren möchten, was sie haben, dass sie ihren irdischen Angelegenheiten den ersten Platz einräumen. Sie pflegen den guten Samen nicht. Sie besuchen keine Versammlungen, wo ihre Herzen durch religiöse Vorrechte gestärkt würden. Sie fürchten, dass sie Verlust an zeitlichen Gütern erleiden könnten. Der Betrug des Reichtums verleitet sie, sich zu schmeicheln, dass es ihre Pflicht sei, so viel wie möglich zu erarbeiten, damit sie dem Werk Gottes helfen können. Aber je größer ihr irdischer Reichtum wird, desto weniger sind sie geneigt, von ihren Schätzen abzugeben, bis sie sich völlig von der Wahrheit abwenden, die sie einst liebten. Der gute Samen ist erstickt, weil er von unnötigen weltlichen Sorgen und unnötiger Angst überwuchert wurde — von Liebe zu weltlichen Vergnügungen und Ehren, die mit dem Reichtum verbunden sind. Z3.122.1 Teilen

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