Portrait von Ellen White
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Weizen und Unkraut
Weizen und Unkraut
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In einem anderen Gleichnis, das Jesus seinen Jüngern vortrug, verglich er das Himmelreich mit einem Acker, in den ein Mensch guten Samen säte. Als jedoch der Sämann schlief, säte der Feind Unkraut. Die Knechte fragten den Hausvater: „Hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut? Er sprach zu ihnen: Das hat der Feind getan. Da sprachen die Knechte: Willst du denn, dass wir hingehen und es ausjäten? Er sprach Nein! auf dass ihr nicht zugleich den Weizen mit ausraufet, so ihr das Unkraut ausjätet. Lasset beides miteinander wachsen bis zu der Ernte; und um der Ernte Zeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bündlein, dass man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheuer.“ Matthäus 13,27-30. Wenn alle wachsam und treu gewesen wären und niemand geschlafen oder etwas vernachlässigt hätte, würde der Feind nicht solch eine günstige Gelegenheit gefunden haben, Unkraut unter den Weizen zu säen. Satan schläft niemals. Er nimmt jede Gelegenheit wahr, um durch seine Helfer Irrtümer auszustreuen, die in vielen ungeheiligten Herzen aufnahmebereiten Boden finden. Z3.123.1 Teilen

Die aufrichtigen Gläubigen werden betrübt und ihre Anfechtungen und Sorgen nehmen zu. Vor allem weil gewisse Elemente unter ihnen ihre Bemühungen um die Sache Gottes stören, sie selbst zur Verzweiflung bringen und entmutigen. Aber der Herr möchte seine Diener lehren, an alle Unternehmungen nur mit größter Sorgfalt heranzugehen. „Lasset beides miteinander wachsen.“ Matthäus 13,30. Entfernt das Unkraut nicht gewaltsam, damit beim Ausreißen der Wurzeln die wertvollen Halme nicht gelockert werden. Prediger und Gemeindeglieder sollten sich dabei sehr bedacht verhalten, um nicht übereifrig wider besseres Wissen zu handeln. Es besteht die Gefahr, dass zu viel unternommen wird, um die Gemeinde von Schwierigkeiten zu befreien. Diese verschwinden häufig von selbst, wenn man ihnen nicht weiter nachgeht. Es ist nicht gut, bestimmte Vorkommnisse in irgendeiner Gemeinde vorzeitig aufzugreifen. Wir sollten diese Dinge aufmerksam, geduldig und beherrscht ertragen und sie nicht in unserem eigenen Geist zu ordnen versuchen. Z3.123.2 Teilen

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Was in ... getan wurde, war voreilig und spaltete vorzeitig jene kleine Gemeinde. Hätten Gottes Diener die wahre Bedeutung des Gleichnisses Jesu vom Weizen und Unkraut erkannt, würden sie anders gehandelt haben. Bevor Schritte unternommen werden, die den ganz Unwürdigen auch nur die geringste Gelegenheit zur Klage bieten, dass sie aus der Gemeinde ausgeschlossen worden seien, sollte die Angelegenheit sorgfältig überlegt und darüber ernstlich gebetet werden. Voreilige Maßnahmen in ... führten zur Bildung einer oppositionellen Gruppe innerhalb der Gemeinde. Etliche waren Hörer „am Wege“, andere „auf dem Steinigen“; wieder andere gehörten zu der Gruppe, die die Wahrheit wohl empfing, aber bei welcher der gute Same im Herzen durch das Wachstum der Dornen erstickt wurde. Sie alle wären niemals wirkliche Christen geworden. Es gab aber einige wenige, die man hätte ermutigen und stärken können, um sie fester in der Wahrheit zu gründen. Doch die von den Brüdern R. und S. eingenommene Stellung rief diese übereilte Krise hervor. Und dann mangelte es bei den Maßnahmen zur Behebung dieser Krise wesentlich an Weisheit und Urteilsvermögen. Z3.124.1 Teilen

Menschen, deren Ausschluss aus der Gemeinde ebenso berechtigt ist wie die Ausstoßung Satans aus dem Himmel, werden immer ihre Sympathisanten finden. Es gibt ständig eine Klasse, die stärker unter menschlichem Einfluss steht, als unter dem Einfluss des Geistes Gottes und gesunder Grundsätze. In ihrem ungeheiligten Zustand sind sie stets geneigt, für die Übeltäter einzutreten und gerade denen ihr Mitleid und Mitgefühl entgegen zu bringen, die es am wenigsten verdienen. Diese Parteigänger üben bedeutenden Einfluss auf andere Menschen aus. Gewisse Dinge werden in einem falschen Licht gesehen, großer Schaden entsteht, und viele Seelen gehen zugrunde. Bei seiner Rebellion riss Satan den dritten Teil der Engel mit sich. Sie wandten sich vom Vater und von seinem Sohn ab und schlossen sich dem Anstifter des Aufruhrs an. In Anbetracht dieser Tatsachen sollten wir mit größter Behutsamkeit zu Werke gehen. Was anders als Schwierigkeiten und Verwirrung können wir von unserem Umgang mit Männern und Frauen eigenartiger Ansichten erwarten? Wir müssen dies ertragen und auf das an sich notwendige Ausraufen des Unkrauts verzichten, damit der Weizen nicht auch ausgerauft werde. Z3.124.2 Teilen

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„In der Welt habt ihr Angst“, sagt Christus; aber in mir sollt ihr Frieden haben. Die Prüfungen, denen Christen durch alle Sorgen, Widerwärtigkeiten und Vorwürfe ausgesetzt sind, stellen die von Gott bestimmten Mittel und Wege dar, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Unser Stolz, unsere Selbstsucht und üblen Neigungen und unsere Liebe zu weltlichem Vergnügen müssen überwunden werden. Um uns zu prüfen und zu erproben und uns zu zeigen, dass diese Übel in unserem Wesen vorhanden sind, lässt Gott uns durch Trübsale gehen. Wir müssen durch seine Kraft und Gnade alle Anfechtungen überwinden. Nachdem wir die vergängliche Lust der Welt geflohen sind, können wir der göttlichen Natur teilhaftig werden. Paulus sagt: „Unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“ 2.Korinther 4,17.18. Trübsale, Leiden, Versuchungen, Widerwärtigkeiten und die verschiedenartigsten Prüfungen sind Gottes „Diener“, die uns läutern, heiligen und für die himmlische Scheune zubereiten. Z3.125.1 Teilen

Der Schaden, welcher der Wahrheit durch übereilte Maßnahmen zugefügt wird, kann nie wieder völlig gutgemacht werden. Das Werk Gottes in ... hatte nicht die Fortschritte zu verzeichnen, die es eigentlich verzeichnen sollte. Auch der Eindruck auf das Volk blieb nicht so günstig wie zu der Zeit, als diese Dinge noch nicht geschehen waren. Unter uns gibt es oft genug Menschen, deren positiver Einfluss gleich Null ist. Ihr Dasein scheint sinnlos zu sein. Lasst sie aber einmal rebellisch und kampflustig werden, dann verwandeln sie sich in eifrige Gehilfen Satans, denn diese Tätigkeit entspricht eher den Empfindungen ihres natürlichen Herzens. Es besteht ein großes Bedürfnis an Selbstprüfung und stillem Gebet. Gott hat allen Weisheit verheißen, die ihn darum bitten. Häufig wird Missionsarbeit von solchen Menschen begonnen, die für diese Aufgabe unvorbereitet sind. Nach außen zeigen sie großen Eifer, während sie das stille Gebet vernachlässigen. Ist das der Fall, so entsteht viel Unheil, denn diese Evangeliumsdiener versuchen, das Gewissen anderer Menschen nach ihrem Maßstab zu formen. Selbstbeherrschung ist besonders vonnöten. Heftige Worte erregen Streit. Bruder S. ist in Gefahr, völlig in harter Kritiksucht aufzugehen. Dies aber ziemt sich nicht für Prediger der Gerechtigkeit. Z3.125.2 Teilen

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Bruder S, du hast noch viel zu lernen. Du warst geneigt, Bruder W. deine Fehlschläge und Schwierigkeiten zur Last zu legen. Eine genaue Untersuchung deiner Beweggründe und deiner Handlungsweise würde andere Ursachen offenbaren, für die du verantwortlich bist. Du versklavst dich selbst, wenn du den Neigungen deines natürlichen Herzens folgst. Der Geist schneidender Schärfe, dem du manchmal freien Lauf lässt, untergräbt deinen Einfluss. Mein Bruder, du hast an dir selbst zu arbeiten, und niemand kann dir diese Arbeit abnehmen. Jeder muss für sich selbst vor Gott Rechenschaft ablegen. Sein Gesetz gab er uns als einen Spiegel, in den wir blicken sollen, um die Mängel unseres Charakters zu entdecken. Es ist nicht unsere Aufgabe, in diesem Spiegel die Fehler unseres Nachbarn zu suchen oder aufzupassen, ob er dem Maßstab entspricht, sondern wir sollen unsere eigenen Charakterschwächen erkennen. Wir brauchen nicht nur die rechte Erkenntnis, wir müssen vor allem dem Licht auch folgen. Es ist uns nicht überlassen, den Dingen, die uns angenehm dünken, zu gehorchen und unangenehmen auszuweichen, gerade wie es unserer Bequemlichkeit dient. Gehorsam ist besser denn Opfer. Z3.126.1 Teilen

Während der Lagerversammlung in Vermont 1870 fühlte ich mich von dem Geiste Gottes gedrungen, ein klares Zeugnis über die Pflicht von alten und wohlhabenden Eltern betreffs ihrer Besitztümer abzulegen. Es wurde mir gezeigt, dass einige Männer, die in ihrem Geschäftsleben allgemein scharfsinnig, klug und wohlüberlegt handeln, Männer, die sich durch Pünktlichkeit und Gründlichkeit auszeichnen, einen Mangel an Voraussicht und raschem Handeln offenbaren, wenn es um die Verfügung über ihr Vermögen bei Lebzeiten geht. Sie wissen nicht, wie bald ihre Prüfungszeit enden mag, und doch lassen sie Jahr um Jahr verstreichen, ohne ihre Geschäfte zu ordnen. Oft beenden sie schließlich ihr Leben mit verwirrtem Verstand, oder sie sterben plötzlich, ohne vorherige Warnung, und ihr Vermögen wird verteilt, wie sie es nie gutgeheißen haben würden. Sie haben sich der Vernachlässigung schuldig gemacht. Sie sind untreue Haushalter. Z3.126.2 Teilen

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Christen, die an die gegenwärtige Wahrheit glauben, sollten Weisheit und Voraussicht walten lassen. Sie sollten nicht versäumen, über ihre Mittel zu verfügen, in der Erwartung, dass sie während einem langen Krankenlager die günstige Gelegenheit finden werden, ihre Mittel zu ordnen. Im Falle sie abberufen werden und nichts mehr dazu äußern können, sollten ihre Geschäfte so geordnet sein, dass alles so verläuft, wie sie selbst es gehandhabt hätten, wären sie am Leben geblieben. Viele Familien sind unehrenhaft all ihres Vermögens beraubt und bitterer Armut preisgegeben worden, weil die Arbeit, die in einer Stunde hätte getan werden können, versäumt wurde. Wer sein Testament macht, sollte weder Mühe noch Auslagen scheuen, fachmännischen Rat einzuholen, damit sein Testament auch rechtskräftig ist. Z3.127.1 Teilen

Ich sah, dass die Bekenner der Wahrheit ihren Glauben durch ihre Werke bezeugen sollen. Sie sollten sich mit dem ungerechten Mammon Freunde machen, damit sie schließlich in den ewigen Wohnungen Aufnahme finden. Gott hat Menschen zu Haushaltern seiner Güter gemacht. Er hat ihnen Geld in die Hände gelegt, womit das große Werk der Seelenrettung gefördert werden soll. Christus verließ sein Heim, seine Reichtümer, seine Herrlichkeit und wurde arm, damit seine Demütigung und sein Opfer viele Söhne und Töchter Adams zu Gott bringen möchten. In seiner Vorsehung hat der Herr angeordnet, dass das Werk in seinem Weinberg durch die Mittel unterstützt werden soll, die er seinen Haushaltern anvertraut hat. Wenn sie versäumen, diesen Aufrufen zur Unterstützung des Werkes Gottes nachzukommen, erweisen sie sich als untreue und faule Knechte. Z3.127.2 Teilen

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Mir war einiges betreffs des Werkes in Vermont, besonders in Bordoville und Umgebung, gezeigt worden. Das Folgende sind Auszüge aus dem Zeugnis für die Gemeinde, Nr. 20: Z3.128.1 Teilen

„Für viele, die in Bordoville leben, muss ein Werk getan werden. Ich sah, dass der Feind eifrig bemüht war, sein Ziel zu erreichen. Männer, denen Gott Mittel anvertraut hat, haben ihre Verantwortung, die der Himmel ihnen als Verwalter von Gottes Gütern übertragen hat, auf ihre Kinder abgewälzt. Anstatt Gott das Seine zurückzuerstatten, beanspruchen sie alles als ihr Eigentum, als ob sie durch eigene Kraft und Weisheit ihre Besitztümer erlangt hätten.“ Z3.128.2 Teilen

„Einige können nicht mehr über ihr Eigentum verfügen, weil sie es in die Hände ihrer Kinder gelegt haben. Ihr geheimer Beweggrund ist, sich in eine Stellung zu begeben, wo sie sich nicht mehr verantwortlich fühlen müssen, ihr Vermögen zur Ausbreitung der Wahrheit zu verwenden. Diese lieben mit Worten, aber nicht mit der Tat und in der Wahrheit. Sie erkennen nicht, dass des Herrn Geld, mit dem sie umgehen, nicht ihr Eigentum ist.“ Z3.128.3 Teilen

„Eltern sollten sich fürchten, ihren Kindern jene Güter anzuvertrauen, die Gott ihnen in die Hände gelegt hat, es sei denn, sie haben den sichersten Beweis, dass ihre Kinder größeres Interesse und innigere Liebe und Hingabe an Gottes Werk besitzen als sie selbst und dass diese Kinder ernster und eifriger das Werk Gottes fördern und freigebiger die verschiedenen Unternehmen desselben unterstützen, wenn dazu aufgerufen wird. Aber viele legen ihre Mittel in die Hände ihrer Kinder, damit ihre Verantwortung für ihre eigene Haushalterschaft auf sie abwälzend, weil Satan sie dazu veranlasst. Indem sie so handeln, stärken sie mit ihren Mitteln tatsächlich die Reihen Satans. Satan arbeitet daran, seine eigenen Absichten zu verwirklichen und dem Werke Gottes jene Mittel vorzuenthalten, die es zu seiner Förderung benötigt.“ Z3.128.4 Teilen

„Vielen, die ein hohes Glaubensbekenntnis abgelegt haben, mangelt es an guten Werken. Würden sie ihren Glauben durch ihre Werke bekunden, könnten sie einen machtvollen Einfluss auf Seiten der Wahrheit ausüben. Aber sie erzielen keine geistlichen Fortschritte durch die ihnen von Gott anvertrauten Güter. Diejenigen, die ihr Gewissen damit beruhigen wollen, dass sie ihr Vermögen ihren Kindern vermachen oder es dem Werke Gottes vorenthalten und es ungläubigen, leichtsinnigen Kindern in die Hand geben, die es vergeuden oder horten und anbeten, werden vor Gott Rechenschaft dafür ablegen müssen. Sie sind untreue Haushalter über des Herrn Geld. Sie gestatten Satan, sie durch ihre Kinder zu beherrschen, deren Gemüter von ihm kontrolliert werden. Satans Ziele werden auf mancherlei Weise erreicht, während Gottes Haushalter betäubt und gelähmt zu sein scheinen. Sie erkennen nicht ihre große Verantwortung und die Abrechnung, die bald kommt.“ Z3.128.5 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass die Gnadenzeit für einige in der Umgebung von ... bald enden würde. Es war sehr wichtig für sie, ihre Angelegenheiten zu Gottes Zufriedenheit zu regeln, damit sie zuletzt vom Meister die Segensworte „Ei, du frommer und getreuer Knecht“ vernehmen können. Ich sah ebenfalls die Inkonsequenz derer, die sich zur Wahrheit bekennen, ihre Mittel aber dem Werk Gottes vorenthalten, um sie ihren Kindern zu hinterlassen. Viele Väter und Mütter sind arm inmitten von Überfluss. Sie schränken in gewissem Maße ihre eigene Bequemlichkeit ein und versagen sich oft sogar Dinge, die für Leben und Gesundheit erforderlich sind, während ihnen genügend Güter zur Verfügung stehen. Sie sehen es beinahe für verboten an, ihre Mittel für ihr eigenes Wohlergehen oder für wohltätige Zwecke auszugeben. Sie haben nur den einen Zweck vor Augen, nämlich Vermögen anzuhäufen, um es ihren Kindern zu vermachen. Diese Idee ist so vorherrschend und mit all ihrem Tun verwoben, dass ihre Kinder lernen, die Zeit herbeizusehnen, wo alles ihnen gehört. Sie verlassen sich darauf, und diese Aussicht hat einen wichtigen Einfluss, aber keinen günstigen, auf ihren Charakter. Einige werden Verschwender, andere werden selbstsüchtig und habgierig und noch andere faul und leichtsinnig. Viele gewöhnen sich nicht an Sparsamkeit und trachten nicht danach, für ihren eigenen Unterhalt zu sorgen. Sie sind ziellos, besitzen keine Charakterfestigkeit. Die in der Kindheit und Jugend empfangenen Eindrücke sind mit dem Charakter verwoben und werden zum Lebensgrundsatz im Erwachsenenalter. Z3.129.1 Teilen

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Diejenigen, die mit den Grundsätzen der Wahrheit bekannt sind, sollten genau dem Wort Gottes als ihrem Führer folgen. Sie sollten Gott das Seine geben. Ich sah, dass viele in Vermont die ihnen von Gott anvertrauten Mittel falsch verwendeten. Sie übersahen die Ansprüche, die Gott an sie stellt. Ihre Augen waren vom Feind der Gerechtigkeit verblendet. Sie beschritten einen Kurs, der für sie selbst und ihre Kinder in einer Katastrophe enden würde. Z3.130.1 Teilen

Kinder beeinflussten ihre Eltern, ihren Händen das Vermögen zu überlassen, damit sie es nach eigenem Urteil anwenden könnten. Trotz des im Worte Gottes erteilten Lichts, so deutlich und klar mit Bezug auf das Geld, das Haushaltern anvertraut ist, und trotz der Warnungen und Verweise, die Gott betreffs der Verwendung von Mitteln durch die Zeugnisse erteilt hat — beeinflussen Kinder direkt oder indirekt ihre Eltern. Sie beeinflussen sie, ihr Vermögen schon während ihrer Lebzeit an sie zu verteilen oder es ihnen testamentarisch zu vermachen, dass es ihnen nach dem Tode der Eltern zufällt. Eltern, die darauf eingehen, laden sich eine schwere Verantwortung auf. Kinder betagter Eltern, die an die Wahrheit glauben, sollten in der Furcht Gottes ihren Eltern raten und sie ersuchen, dem Bekenntnis ihres Glaubens treu zu sein und über ihr Vermögen so zu bestimmen, dass es Gottes Wohlgefallen findet. Eltern sollen sich selbst einen Schatz im Himmel anlegen, indem sie ihr Geld persönlich dem Werk zur Verfügung stellen. Sie sollen sich nicht eines Schatzes im Himmel berauben, indem sie ihren Überfluss an Mitteln denen zugute kommen lassen, die selbst genug haben. Denn wenn sie das tun, verlieren sie das kostbare Vorrecht, sich einen unverderblichen Schatz im Himmel anzulegen, und berauben außerdem die Schatzkammer Gottes. Z3.130.2 Teilen

Während der Lagerversammlung sagte ich, wenn das ganze Vermögen den Kindern und nichts dem Werke Gottes vermacht wird oder wenn es nur mit einem Almosen bedacht wird, sich dieses Vermögen für die Erben oft als Fluch erweisen wird. Es würde eine Quelle der Versuchung und eine offene Tür für sie sein, wodurch sie in mancherlei Versuchung und schädliche Lüste geraten würden. Z3.130.3 Teilen

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Eltern sollten das Recht in Anspruch nehmen, das Gott ihnen erteilt hat. Er hat sie mit Zentnern ausgestattet, die sie zu seiner Ehre verwenden sollen. Die Kinder sollen nicht die Verantwortung für die Zentner des Vaters tragen. Während die Eltern noch bei klarem Verstand sind und gutes Urteilsvermögen besitzen, sollten sie mit ernster Überlegung und der Hilfe verständiger Ratgeber, die Erfahrung in der Wahrheit und eine Erkenntnis des göttlichen Willens haben, über ihr Eigentum verfügen. Haben sie Kinder, die mit Schwierigkeiten oder Armut zu kämpfen haben und die vernünftigen Gebrauch von dem Geld machen werden, sollten sie bedacht werden. Wenn sie aber ungläubige Kinder haben, die genug an den Gütern dieser Welt besitzen und die der Welt dienen, dann sündigen sie gegen den Meister, der sie zu seinen Haushaltern machte, wenn sie ihr Vermögen in deren Hände legen, bloß weil es ihre Kinder sind. Gottes Ansprüche dürfen nicht leichtfertig übergangen werden. Z3.131.1 Teilen

Es muss klar verstanden werden, weil Eltern ein Testament gemacht haben, sie dies nicht davon entbindet, dem Werk Gottes während ihrer Lebzeit Mittel zukommen zu lassen. Das sollten sie nicht versäumen. Sie sollen hier die Befriedigung und danach den Lohn haben, während sie leben das Werk Gottes mit ihrem Geld zu unterstützen. Sie sollen die Mittel, die Gott ihnen geliehen hat, dazu benutzen, das Werk in seinem Weinberg zu fördern. Z3.131.2 Teilen

Die Liebe zum Geld ist die Wurzel beinahe aller Verbrechen, die in dieser Welt begangen werden. Väter, die selbstsüchtig ihre Güter zurückhalten, um ihre Kinder zu bereichern, und die den Mangel im Werke Gottes weder sehen noch ihm abhelfen, begehen einen schrecklichen Fehler. Die Kinder, die sie mit ihrem Geld segnen wollen, werden dadurch verflucht. Z3.131.3 Teilen

Geld, das Kindern vermacht wird, erweist sich oft als Wurzel der Bitterkeit. Selten sind alle mit der Aufteilung des Vermögens, die der Vater machte, zufrieden, und so entsteht oftmals Streit wegen des Testaments. Anstatt dass die hinterlassenen Güter Dankbarkeit und Ehrfurcht im Andenken an ihn erwecken, schaffen sie Unzufriedenheit, Murren, Eifersucht und Unehrerbietigkeit. Brüder und Schwestern, die bisher in Frieden miteinander leben, werden oftmals uneins. Trennungen in der Familie haben häufig ihren Ursprung in ererbtem Vermögen. Reichtum ist nur wünschenswert, wenn er zur Befriedigung gegenwärtiger Bedürfnisse und zum Gutestun verwendet wird. Ererbter Reichtum erweist sich für den Besitzer weit öfter als eine Schlinge, anstatt ein Segen zu sein. Eltern sollten nicht danach streben, ihre Kinder den Versuchungen auszusetzen, denen sie unterworfen sind, indem sie ihnen Mittel hinterlassen, zu deren Erwerb sie selbst nichts beigetragen haben. Z3.131.4 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass einige Kinder, die angeblich an die Wahrheit glauben, ihren Vater indirekt beeinflussen würden, seine Mittel seinen Kindern zu geben, anstatt sie dem Werke Gottes zur Verfügung zu stellen, solange er lebt. Diejenigen, die ihren Vater beeinflusst haben, seine Haushalterschaft ihnen zu übertragen, wissen nicht, was sie tun. Sie laden sich doppelte Verantwortung auf, erstens, dass sie ihren Vater veranlasst haben, Gottes Willen betreffs der Verwendung der ihm anvertrauten Mittel nicht zu erfüllen, und zweitens, die zusätzliche Verantwortung, Haushalter über jene Mittel zu werden, die der Vater den Wechslern hätte übergeben sollen, damit der Meister sie mit Zinsen hätte zurückerhalten können. Z3.132.1 Teilen

Viele Eltern begehen einen großen Fehler, indem sie ihr Vermögen ihren Kindern überlassen, während sie selbst doch für den Gebrauch oder Missbrauch der ihnen von Gott verliehenen Zentner verantwortlich sind. Weder Eltern noch Kinder werden durch die Übertragung des Vermögens glücklicher. Und im Allgemeinen bereuen die Eltern nach ein paar Jahren diesen unternommenen Schritt. Die Liebe der Kinder zu den Eltern nimmt dadurch nicht zu. Die Kinder empfinden keine vermehrte Dankbarkeit und Verpflichtung ihren Eltern gegenüber wegen ihrer Freigebigkeit. Ein Fluch scheint diesem Vorgehen anzuhaften, der die Selbstsucht in den Kindern fördert und die Eltern wegen ihrer einschränkenden Abhängigkeit unglücklich und elend macht. Z3.132.2 Teilen

Wenn Eltern ihren Kindern während ihrer Lebenszeit beistehen würden, sich selbst zu helfen, wäre das bei weitem besser, als ihnen beim Tode eine große Summe zu hinterlassen. Kinder, die dazu erzogen wurden, sich in der Hauptsache auf ihre eigenen Anstrengungen zu verlassen, wachsen zu Männern und Frauen heran, die besser fürs praktische Leben geeignet sind als solche Kinder, die von ihres Vaters Vermögen abhängig sind. Die Kinder, die auf eigene Hilfsquellen angewiesen sind, schätzen im Allgemeinen ihre Fähigkeiten, benutzen ihre Vorteile und hegen und pflegen ihre Gaben, um einen Zweck im Leben zu erfüllen. Sie entwickeln meistens Fleiß, Sparsamkeit und moralischen Wert, was ihnen Erfolg im christlichen Leben verleiht. Jene Kinder, für die Eltern alles getan haben, fühlen sich oft am wenigsten ihnen verpflichtet. Die Fehler, die wir hier angesprochen haben, existieren in ... Eltern haben ihre Haushalterschaft ihren Kindern übertragen ... Z3.132.3 Teilen

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Anlässlich der Lagerversammlung in ... 1870 appellierte ich an jene, die Mittel besitzen, diese als treue Haushalter im Werke Gottes anzulegen, anstatt dieses Werk ihren Kindern zu überlassen. Diese Aufgabe hat Gott ihnen übertragen, und wenn der Meister Rechenschaft von ihnen fordert, können sie ihm als treue Haushalter das zurückerstatten, was er ihnen geliehen hat, Kapital mit Zinsen. Z3.133.1 Teilen

Mir wurden die Brüder X., Y. und Z. vorgeführt. Diese Männer machten einen Fehler in der Verwendung ihres Geldes. Einige ihrer Kinder beeinflussten sie darin und luden sich Verantwortlichkeiten auf, denen sie nicht gewachsen waren. Sie öffneten eine Tür und luden den Feind ein, mit seinen Versuchungen hereinzukommen und sie zu beunruhigen und zu vernichten. Die beiden jüngeren Söhne von Bruder X. befanden sich in großer Gefahr. Sie waren befreundet mit Personen, die sie nicht emporheben, sondern verderben würden. Der verführerische Einfluss dieser Gefährten gewann unbemerkt die Oberhand über diese jungen Männer. Die Unterhaltung und das Betragen dieser üblen Freunde waren solcherart, sie vom Einfluss ihrer Schwestern und deren Männer zu trennen. Während ich auf der Lagerversammlung über diesen Gegenstand sprach, übermannten mich meine Gefühle. Ich wusste, dass die Personen, die ich zuvor im Gesicht gesehen hatte, vor mir saßen. Jenen, die meine Worte hörten, legte ich die Notwendigkeit völliger Hingabe nahe. Ich erwähnte keine Namen, denn dies war mir nicht gestattet. Ich sollte bei Grundsätzen verweilen, an Herzen und Gewissen appellieren und denen, die angeblich Gott liebten und seine Gebote hielten, eine Gelegenheit bieten, den Charakter zu entwickeln. Gott würde ihnen Warnungen und Ermahnungen senden, und wenn sie wirklich wünschten, seinen Willen zu tun, hatten sie Gelegenheit dazu. Licht wurde gegeben, und dann hatten wir abzuwarten und zu sehen, ob sie es annehmen würden. Z3.133.2 Teilen

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Ich verließ die Lagerversammlung mit einer schweren Sorgenlast auf dem Herzen wegen der Personen, deren Gefahren mir vorgeführt worden waren. Einige Monate später erreichte uns die Nachricht, dass Bruder Y. gestorben war. Sein Vermögen hatte er seinen Kindern hinterlassen. Letzten Dezember hatten wir eine Verabredung, in Vermont Versammlungen abzuhalten. Meinem Mann ging es nicht gut, und er konnte nicht mitkommen. Damit die Enttäuschung nicht zu groß wurde, entschloss ich mich, in Begleitung von Schwester Hall nach Vermont zu gehen. Ich sprach mit einiger Freiheit zum Volk; aber etwas störte unsere Konferenzversammlungen. Ich wusste, dass der Geist des Herrn sich nicht frei bekunden konnte, solange keine Bekenntnisse abgelegt wurden und Herzen vor Gott zerbrachen. Ich konnte nicht stille schweigen. Der Geist des Herrn ruhte auf mir, und ich sprach kurz über das, was ich geschrieben hatte; ich nannte die Namen von einigen, die anwesend waren, und die dem Wirken Gottes im Wege standen. Z3.134.1 Teilen

Das Resultat davon, Kindern das Vermögen durchs Testament zu vermachen oder bei Lebzeiten die Haushalterschaft darüber zu übertragen, war ihnen klar vor Augen gestellt worden. Habsucht hatte die Söhne von Bruder Y. veranlasst, einen falschen Weg einzuschlagen. Besonders auf einen von ihnen traf das zu. Ich arbeitete ernstlich und berichtete, was ich bezüglich der Gemeinde und insbesondere der Söhne von Bruder Y. gesehen hatte. Einer dieser Brüder, selbst Vater, war von Grund auf verdorben, eine Schande für das Werk der gegenwärtigen Wahrheit. Sein niedriger sittlicher Stand verdarb die Jugend. Z3.134.2 Teilen

Der Geist des Herrn kam über die Versammlung, und demütige Bekenntnisse wurden unter Tränen von einigen abgelegt. Nach der Versammlung hatte ich eine Unterredung mit den jüngeren Söhnen von Bruder X. Ich drang in sie und bat sie aufs ernstlichste, um ihrer Seelen willen umzukehren, sich von den Gefährten zu trennen, die sie ins Verderben führten und nach dem zu trachten, was zu ihrem Frieden dient. Während ich mit diesen jungen Männern sprach, wünschte ich von ganzem Herzen, dass sie sich Gott unterwerfen möchten. Ich betete für sie und forderte sie auf, auch selbst zu beten. Wir erlangten den Sieg, sie unterwarfen sich. Die Stimme eines jeden von ihnen wurde in demütigem, bußfertigem Gebet vernommen, und ich fühlte, dass Gottes Frieden auf uns ruhte. Engel schienen uns zu umgeben, und ich wurde im Gesicht zu Gottes Herrlichkeit entrückt. Der Zustand des Werkes in ... wurde mir wiederum gezeigt. Ich sah, dass einige weit von Gott abgewichen waren. Die Jugend befand sich in einem Zustand des Abfalls. Z3.134.3 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass die beiden jüngeren Söhne von Bruder X. von Natur aus gutherzig und gewissenhaft waren, dass aber Satan ihr Empfindungsvermögen verblendet hatte. Ihre Gefährten waren nicht geeignet, ihr sittliches Empfinden zu stärken und zu entwickeln noch ihr Verständnis und ihre Liebe zur Wahrheit und himmlischen Dingen zu vermehren. „Ein einziger Bube verderbt viel Gutes.“ Prediger 9,18. Die spöttische und verdorbene Unterhaltung hatte ihren Einfluss, ernste und religiöse Eindrücke auszulöschen. Z3.135.1 Teilen

Es geziemt Christen nicht, sich mit solchen zu verbinden, deren Moralbegriffe niederer Art sind. Ein enger, täglicher Umgang, der Zeit beansprucht, aber nicht im geringsten zur Stärkung des Geistes oder der sittlichen Kraft dient, ist gefährlich. Wenn die moralische Atmosphäre, die Personen umgibt, nicht rein und geheiligt, sondern mit Verdorbenheit befleckt ist, werden jene, die diese Atmosphäre einatmen, herausfinden, dass sie beinahe unbemerkt den Geist und das Herz vergiftet und ruiniert. Es ist gefährlich, vertraulichen Umgang mit solchen zu pflegen, deren Gedanken sich von Natur aus auf niederer Ebene bewegen. Langsam und unbemerkt werden diejenigen, die von Natur aus gewissenhaft sind und das Reine lieben, auf die gleiche Ebene absinken und an dem Schwachsinn und der moralischen Öde Gefallen finden und sich daran beteiligen, da sie fortwährend damit in Kontakt sind. Z3.135.2 Teilen

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Es war wichtig, dass der Umgang dieser jungen Männer sich änderte. „Böse Geschwätze verderben gute Sitten.“ 1.Korinther 15,33. Satan hat durch Werkzeuge gewirkt, diese jungen Männer zu verderben. Nichts kann wirkungsvoller ernste Eindrücke und gute Absichten verhüten oder verbannen als Umgang mit eitlen, sorglosen und verdorbenen Personen. Welche Anziehungskraft solche Personen durch ihren Witz, ihren Sarkasmus oder ihre Späße auch ausüben mögen, die Tatsache, dass sie Religion leichtfertig und gleichgültig behandeln, ist genügend Grund, weshalb wir uns nicht mit ihnen abgeben sollten. Je gewinnender sie in anderer Hinsicht sein mögen, desto mehr sollte ihr Einfluss als Freunde gefürchtet werden, weil sie ihr irreligiöses Leben mit so vielen gefährlichen Attraktionen umgeben. Z3.136.1 Teilen

Diese jungen Männer sollten solche zu Freunden wählen, die die Reinheit der Wahrheit lieben, deren sittliches Verhalten unverdorben ist und deren Gewohnheiten rein sind. Sie müssen mit den Bedingungen des Wortes Gottes übereinstimmen, wenn sie wirklich Söhne Gottes, Glieder der königlichen Familie und Kinder des himmlischen Königs werden wollen. „Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret kein Unreines an, so will ich euch annehmen.“ 2.Korinther 6,17. Gott liebt diese jungen Männer, und wenn sie der Leitung seines Geistes folgen und in seinem Rat wandeln werden, wird er ihre Stärke sein. Z3.136.2 Teilen

Gott hat Bruder AY. mit vortrefflichen Fähigkeiten ausgestattet, mit rascher Auffassungsgabe und mit gutem Verständnis seines Wortes. Wäre sein Herz geheiligt, könnte er einen guten Einfluss sowohl auf seine Brüder als auch auf seine Nachbarn und Gefährten ausüben. Aber die Geldliebe hat ihn so fest im Griff und ist so mit all seinen Lebensgewohnheiten verbunden, dass er sich der Welt angepasst hat, anstatt durch Erneuerung seines Gemüts umgewandelt zu werden. Seine Kräfte sind durch Liebe zu Gewinn verdorben und erniedrigt, und er ist selbstsüchtig, geizig und anmaßend. Hätte er seine Gaben aktiv im Dienste des Meisters eingesetzt, anstatt sie für seine eigenen egoistischen Interessen zu gebrauchen; wäre es sein Ziel und seine Absicht gewesen, Gutes zu tun und Gott zu verherrlichen, dann hätten die ihm vom Herrn verliehenen Gaben seinem Charakter eine Energie, Demut und Leistungsfähigkeit verliehen, die ihm Respekt und Einfluss bei allen verschafft haben würden, mit denen er Umgang pflegte. Z3.136.3 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass das Vermögen, vom Vater hinterlassen, sich für seine Kinder in der Tat als Wurzel der Bitterkeit erwiesen hatte. Ihr Frieden und ihr Glück und ihr Vertrauen zueinander war dadurch zerrüttet worden. Bruder AY brauchte das Vermögen seines Vaters nicht. Er besaß genügend Zentner, die Gott seiner Haushalterschaft anvertraut hatte, um damit zu handeln. Wenn er rechten Gebrauch von dem gemacht hätte, was er besaß, wäre er zumindest einer von denen gewesen, die „über wenigem getreu“ waren. Die zusätzliche Haushalterschaft über seines Vaters Güter, die er habsüchtig gewünscht hatte, war eine schwerere Verantwortung, als er zu tragen fähig war. Z3.137.1 Teilen

Seit Jahren hat die Liebe zum Geld die Liebe zu den Menschen und die Liebe zu Gott entwurzelt. Und als die Mittel seines Vaters in seiner Reichweite waren, wünschte er so viel wie möglich davon in seine Hände zu bekommen. Er handelte seinen Brüdern gegenüber selbstsüchtig, weil sich ihm die Gelegenheit dazu bot. Seine Brüder hegten bittere Gefühle ihm gegenüber. Er hat sich zum Nachteil anderer Vorteile verschafft, bis sein Verhalten Schande über Gottes Werk brachte. Er hat seine Selbstbeherrschung eingebüßt. Sein größtes Ziel war Gewinn, selbstsüchtiger Gewinn. Die Geldliebe in seinem Herzen war die Wurzel zu all diesen Übeln. Mir wurde gezeigt, dass er viel Gutes hätte tun können, wenn er seine Kräfte im Dienst für den Herrn eingesetzt hätte; werden diese Fähigkeiten aber missbraucht, können sie unermesslichen Schaden anrichten. Z3.137.2 Teilen

Die Brüder B. haben nicht die Hilfe bekommen, die sie gebraucht hätten. AB‘s Arbeit war nicht erfolgreich. Er hat zu viele Lasten auf sich genommen, worunter seine Arbeit gelitten hat, so dass er nicht an geistlicher Kraft und Mut zugenommen hat, wie es der Fall sein sollte. Die Geschwister in der Gemeinde, die Erkenntnis der Wahrheit besitzen und stark in Gott sein sollten, im Wollen und Vollbringen, und wenn nötig, zum Opfern um der Wahrheit willen bereit, sind schwach wie kleine Kinder. Sie haben Zeit und Arbeit von Bruder AB beansprucht, um Schwierigkeiten zu schlichten, die nie hätten existieren sollen. Und als sich diese Schwierigkeiten um der Selbstsucht und ungeheiligter Herzen willen erhoben, hätten sie in einer Stunde beseitigt werden können, wenn man in Demut zu einem Bekenntnis bereit gewesen wäre. Z3.137.3 Teilen

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Die Brüder B. machen einen Fehler, indem sie in ... bleiben. Sie sollten ihren Wohnort wechseln und nicht öfters als ein paar Mal im Jahr nach dort gehen, wo sie sich zurzeit befinden. Woanders hätten sie mehr Freiheit, ihr Zeugnis vorzubringen. In ... fällt es ihnen schwer, von der Wahrheit und den bestehenden Tatsachen zu sprechen. Würden sie an einem andern Ort wohnen, wären sie nicht so belastet, und ihr Zeugnis hätte zehnmal mehr Gewicht in dieser Gemeinde. In der Zeit, wo Bruder AB durch Gemeindeschwierigkeiten in ... belastet und festgehalten wurde, hätte er in weiterer Umgebung wirken können. Er hat sich mit Geringfügigkeiten abgegeben, bis seine Sinne umwölkt geworden sind und er die Kraft und Macht der Wahrheit nicht mehr begreifen kann. Er sieht nicht die wahren Bedürfnisse des Werkes Gottes. Er hat seine geistliche Gesinnung und seinen Mut verloren. Das Werk systematischer Wohltätigkeit wurde vernachlässigt. Einige der Brüder, deren ganzes Bestreben es einmal war, Gottes Werk zu fördern, sind selbstsüchtig und geizig geworden anstatt opferwilliger, und ihre Liebe und Hingabe nimmt ab. Sie sind weniger fromm und der Welt ähnlicher geworden. Vater C. gehört zu dieser Klasse. Er sollte sich aufs neue bekehren. Ihm wurden hervorragende Vorzüge zuteil, und wenn er sie nicht nutzt, werden Verdammnis und Finsternis folgen, angemessen dem Licht, das er besaß, weil er die von Gott verliehenen Zentner nicht vermehrte. Z3.138.1 Teilen

Die Brüder in Vermont haben den Geist Gottes betrübt, weil sie zugelassen haben, dass ihre Liebe zur Wahrheit und ihr Interesse an Gottes Werk nachließ. Z3.138.2 Teilen

Bruder DB hat sich in der letzten Saison überanstrengt, als er in neuen Feldern ohne passende Hilfe Zeltversammlungen abhielt. Gott fordert weder von diesem Bruder noch von irgendeinem seiner Arbeiter, dass sie durch Überarbeitung und Entbehrungen ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Die Brüder in ... hätten ihr Interesse durch Werke bekunden sollen. Sie hätten Hilfe bereitstellen können, wenn ihnen Gottes Werk und die Seelen am Herzen gelegen hätten. Während Bruder DB ein tiefes Empfinden für das Werk Gottes und den Wert von Seelen hatte, die ausdauerndes Bemühen erforderten, hielt eine große Gemeinde in ... durch ihre nichtigen Zänkereien Bruder AB davon ab, seinem Bruder zu helfen. Diese Brüder sollten neuen Mut fassen, die Schwierigkeiten und Entmutigungen abschütteln, die sie in ... festgehalten und ihr Zeugnis geschwächt haben, und die Stärke des Allmächtigen in Anspruch nehmen. Sie hätten offen und deutlich mit Bruder X. und Y. sprechen, ihnen die Wahrheit nahe bringen und diesen Männern sagen sollen, wie sie ihr Vermögen verteilen sollten. Bruder AB schwächt seine geistige und körperliche Kraft, weil er so viele Lasten auf sich nimmt. Z3.138.3 Teilen

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Wenn Bruder C. während der vergangenen Jahre seiner Erkenntnis gemäß gelebt hätte, würde er den Wert von Seelen erkannt haben. Hätte er die Wahrheit geliebt, wäre er fähig gewesen, andern die Wahrheit zu verkündigen. Er hätte Bruder DB bei den Zeltversammlungen helfen können. Zumindest hätte er die Arbeit in der Heimatgemeinde übernehmen können. Würde er seine Brüder lieben und wäre er durch die Wahrheit geheiligt, könnte er ein Friedenstifter sein, anstatt Streit anzuregen, der, zusammen mit andern Schwierigkeiten, Bruder AB von der Seite seines Bruders entfernte zu einer sehr wichtigen Zeit. Das hatte zur Folge, dass Bruder DB weit über seine Kräfte hinaus arbeiten musste. Obwohl Bruder DB alles ihm mögliche tat, konnte nicht das bewerkstelligt werden, was hätte getan werden können, wenn die Gemeinde in ... sich für die Arbeit interessiert und Hilfe bereitgestellt hätte, als sie so dringend benötigt wurde. Eine furchtbare Verantwortung ruht auf jener Gemeinde, weil sie ihre Pflicht versäumt hat. Z3.139.1 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass Bruder X‘s Handlungsweise, sein Vermögen unter seine Kinder aufzuteilen, ihnen die Verantwortung auferlegte, die er hätte tragen sollen. Jetzt sieht er ein, dass ihm dies keine vermehrte Zuneigung vonseiten seiner Kinder eingebracht hat. Sie fühlen sich für das, was ihre Eltern für sie getan haben, ihnen gegenüber nicht verpflichtet. Diese Kinder waren jung und unerfahren. Sie waren nicht fähig, die ihnen auferlegte Verantwortung zu tragen. Ihre Herzen waren ungeheiligt, und wahre Freunde wurden von ihnen als ränkevolle Feinde betrachtet, während jene, die selbst Freunde voneinander trennten, akzeptiert wurden. Diese Helfer Satans flößten diesen jungen Männern fortwährend falsche Ideen ein, und die Herzen von Brüdern, Schwestern und Vater und Mutter wurden uneins. Z3.139.2 Teilen

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Vater X. machte einen Fehler. Hätte er den Männern seiner Töchter, die aufrichtig die Wahrheit liebten, mehr Vertrauen geschenkt, und wäre er bereitwilliger gewesen, den Rat dieser erfahrenen Männer anzunehmen, wären große Fehler vermieden worden. Aber genau auf diese Weise hat der Feind im Allgemeinen Erfolg, wenn es um die Zueignung von Mitteln geht. Z3.140.1 Teilen

Diese erwähnten Fälle sollten sich nach Gottes Absicht entwickeln, damit alle den Betrug des Reichtums erkennen können. Das Resultat in diesen Fällen, das für jeden sichtbar ist, sollte Vätern und Müttern und anmaßenden Kindern zur Warnung dienen. Das Wort Gottes bezeichnet Habsucht als Abgötterei. Es ist für Männer und Frauen unmöglich, Gottes Gesetz zu halten und gleichzeitig das Geld zu lieben. Die Zuneigungen des Herzens sollten auf himmlische Dinge gerichtet werden. Wir sollen unseren Schatz im Himmel anlegen, denn wo unser Schatz ist, da wird auch unser Herz sein. Z3.140.2 Teilen

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Die heikelste Aufgabe, die Männern und Frauen je übertragen werden kann, ist der Umgang mit Jugendlichen. Größte Sorgfalt sollte auf die Erziehung der Jugend verwandt werden. Die angewandte Art der Unterweisung sollte darauf abzielen, höchste und vortrefflichste Geisteskräfte zu entfalten. Eltern und Lehrer, die selbst keine Selbstbeherrschung, Geduld, Langmut, Liebe sowie kein Wohlwollen gelernt haben, sind für richtige Kindererziehung bestimmt ungeeignet. Welche bedeutsame Stellung für Eltern, Lehrer und Erzieher! Es gibt nur sehr wenige Menschen, die in der Lage sind, sich in die grundlegenden geistigen Bedürfnisse hineinzudenken und zu entscheiden, wie der Verstand, die aufkommenden Gedanken und Gefühle der Jugend geleitet werden können. Z3.141.1 Teilen

Kinder- und Jugenderziehung haben ihre bestimmte Zeit, und es ist erforderlich, dass beides in der Schule in hohem Maße miteinander verbunden wird. Man kann Kinder für den Dienst an der Sünde oder für den Dienst an der Gerechtigkeit aufziehen. Die frühe Erziehung formt den Charakter der Jugend in ihrem weltlichen und religiösen Leben. Salomo sagt: „Wie man einen Knaben gewöhnt, so lässt er nicht davon, wenn er alt wird.“ Sprüche 22,6. Diese Worte sind unanfechtbar. Die uns von Salomo eingeschärften Erziehungsgrundsätze heißen lenken, erziehen und zur Entfaltung bringen. Damit Eltern und Lehrer dieser Aufgabe gewachsen sind, müssen sie selbst „den Weg“ kennen, den das Kind einschlagen soll. Das umschließt mehr als nur Bücherweisheit. Es gehört alles dazu, was gut, kraftvoll, rechtschaffen und heilig ist. Erziehung umfasst Mäßigkeit, Frömmigkeit, brüderliches Wohlwollen, die Liebe zu Gott und die Liebe untereinander. Um dieses Ziel zu erreichen, erfordert die körperliche, geistige, sittliche und religiöse Erziehung der Kinder besondere Aufmerksamkeit. Z3.141.2 Teilen

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Die Erziehung der Kinder zu Hause oder in der Schule gleiche nicht der Abrichtung unverständiger Tiere; denn auch Kinder verfügen über einen verständigen Willen, der zur Beherrschung aller ihrer Kräfte angeleitet werden soll. Unverständige Tiere müssen abgerichtet werden, weil sie weder Vernunft noch Verstand besitzen. Aber der menschliche Geist muss zur Selbstbeherrschung erzogen werden, um des Menschen Wesen zu leiten, während die Tiere von ihrem Herrn im Zaum gehalten werden. Sie sind abgerichtet, ihm zu gehorchen. Der Besitzer des Tieres handelt und urteilt für sein Geschöpf. In dieser Weise kann auch ein Kind erzogen werden, dass es, wie ein Tier, keinen eigenen Willen hat, dass seine Eigenständigkeit völlig in der seines Erziehers aufgeht und sein Wille ganz und gar dem Willen des Lehrers ergeben ist. Z3.142.1 Teilen

Kinder, die so erzogen werden, lassen, was ihre moralische Stärke und ihr Verantwortungsbewusstsein betrifft, manche Wünsche offen. Man lehrte sie nicht, nach Vernunft und Grundsatz zu handeln. Ihr Wille wird von einem anderen gelenkt, und der Verstand erhält keine Gelegenheit, zu reifen und sich durch Übung zu stärken. Ohne Berücksichtigung ihrer ihnen eigentümlichen körperlichen Verfassung und ihrer geistigen Fähigkeiten erzieht und leitet man diese jungen Menschen, die einmal ihre besten Kräfte einsetzen sollen, wenn es verlangt wird. Der Pflege der schwächeren Anlagen gelte die besondere Beachtung der Lehrer, damit alle vorhandenen Kräfte entwickelt werden können. Dann werden sie von einem Grad der Entwicklung zum andern heranwachsen, und das geistige Vermögen wird ein bestimmtes Niveau erreichen. Z3.142.2 Teilen

Es gibt viele Kinder, die den Eindruck einer guten Erziehung erwecken, solange sie sich unter Aufsicht befinden; wenn sie jedoch nicht mehr dazu angehalten werden, einem gewissen System von Regeln zu folgen, zeigen sie sich unfähig, selbständig zu denken, zu urteilen und zu handeln. Diese Kinder haben so lange unter dem Einfluss einer harten Erziehung gestanden, dass ihnen jetzt das Selbstvertrauen fehlt, um dem eigenen Urteilsvermögen zu folgen. Sie besitzen auch keine eigene Meinung; denn gerade in den Dingen, die dafür besonders geeignet waren, sich eine eigene Meinung zu bilden, durften sie nicht selbständig denken und handeln. Wenn sie schließlich ihre Eltern verlassen und auf sich selbst angewiesen sind, werden sie leicht durch das Urteil anderer in falsche Bahnen gelenkt. Ihnen fehlt Charakterfestigkeit. Man lässt sie nicht früh genug und sobald es ratsam erscheint auf eigenen Füßen stehen. Deshalb können ihre Verstandeskräfte nicht richtig reifen und sich entfalten. Die Kinder werden so lange von ihren Eltern beherrscht, bis sie schließlich vollständig von ihnen abhängig sind. Ihre Eltern ersetzen ihnen Verstand und Urteilskraft. Z3.142.3 Teilen

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Andererseits sollten die Kinder nicht völlig unabhängig vom Urteil ihrer Eltern und Lehrer denken und handeln. Sie sollten nicht nur belehrt werden, das Urteil erfahrener Menschen zu achten und sich der Führung ihrer Eltern und Lehrer anzuvertrauen, sondern auch so erzogen und angeleitet werden, dass sich ihre Wünsche mit denen ihrer Eltern und Lehrer decken und sie es als selbstverständlich ansehen, deren Rat zu befolgen. Wenn sie dann der leitenden Hand ihrer Eltern und Lehrer entwachsen sind, wird ihr Charakter gewiss nicht einem im Winde schwankenden Rohr gleichen. Z3.143.1 Teilen

An geistiger und sittlicher Kraft geschwächte Jugendliche sind meist das Produkt einer zu strengen Erziehung. Sie wurden nicht zum selbständigen Denken und Handeln entsprechend ihrer geistigen Verfassung angeleitet, um dadurch geistig zu wachsen, Selbstbewusstsein zu erlangen und Vertrauen zu ihrem eigenen Können zu gewinnen. Wenn sie sich dann im Lebenskampf bewähren müssen und nach eigenem Ermessen handeln sollen, zeigt es sich, dass sie wie Tiere abgerichtet, aber nicht erzogen sind. Ihr Wille ist durch die strenge Zucht der Eltern und Lehrer völlig unterjocht statt gelenkt worden. Z3.143.2 Teilen

Jene Eltern und Lehrer, die sich brüsten, sich die ihrer Obhut anvertrauten Kinder völlig gefügig gemacht zu haben, stellten ihre Großsprecherei ein, wenn sie das künftige Leben ihrer Kinder verfolgen könnten, deren Eigenständigkeit sie durch Zwang oder Furcht unterworfen und gebrochen haben. Diese Kinder sind beinahe gänzlich unvorbereitet, die unerbittlichen Verantwortlichkeiten des Lebens auf sich zu nehmen. Stehen diese Jugendlichen nicht mehr unter den Fittichen ihrer Eltern und Lehrer und werden sie dann selbständig denken und handeln müssen, lässt sich mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass diese Kinder in falsche Bahnen geraten und unter die Macht der Versuchung fallen. Ihr Leben bleibt ohne Erfolg, und die gleichen Mängel werden auch in ihrem religiösen Leben erkennbar. Könnten sich die Erzieher der Kinder und Jugendlichen das Ergebnis ihrer falschen Erziehungsweise genau vorstellen, änderten sie ihre Erziehungsmethoden. Die Lehrer, die Befriedigung empfinden, wenn sie den selbständigen Willen des Schülers nahezu vollständig ausgeschaltet haben, sind nicht die erfolgreichsten Lehrer, wenn auch der Anschein für eine Zeitlang erweckt werden mag. Z3.143.3 Teilen

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Gott hat niemals beabsichtigt, dass eines Menschen Wille unter der vollständigen Herrschaft eines anderen stehen soll. Wem darum zu tun ist, die Persönlichkeit seiner Schüler auszuschalten und für sie Verstand, Wille und Gewissen zu sein, der übernimmt eine schwerwiegende Verantwortung. Diese Schüler mögen bei bestimmten Gelegenheiten wie gut gedrillte Soldaten auftreten; ist jedoch aller Zwang aufgehoben, tritt ihre mangelnde Selbständigkeit, nach festen Grundsätzen zu handeln, zutage. Nur die Lehrer sind die brauchbarsten und anhaltend erfolgreichsten, die ihre Schüler zu charakterfesten Männern und Frauen heranbilden, die jeder Stellung im Leben gewachsen sind, und sie so erziehen, dass diese erkennen und empfinden, dass alle Kräfte in ihnen selbst liegen. Ihr Werk mag dem oberflächlichen Beobachter nichts besonders Vorteilhaftes zu zeigen haben. Auch mag ihr Wirken nicht so hoch bewertet werden wie die Tätigkeit des Lehrers, der das Denken und den Willen seiner Schüler durch seine autoritative Gewalt beherrscht. Das spätere Leben der Schüler wird jedoch die Früchte der besseren Erziehungsmethode offenbaren. Z3.144.1 Teilen

Die Gefahr besteht darin, dass Eltern und Lehrer zu viel vorschreiben und befehlen und dabei versäumen, mit ihren Kindern und Schülern in ein hinreichend persönliches Verhältnis zu kommen. Sie verhalten sich häufig zu reserviert und üben ihre Macht in einer kalten, gefühllosen Weise aus, die die Herzen ihrer Kinder und Schüler nicht zu gewinnen vermag. Wenn sie den Kindern näher stünden und ihnen zeigten, dass sie sie lieben und für alle ihre Bemühungen Verständnis haben, selbst für ihre Spiele, und sich selbst manchmal als Kind unter Kindern fühlten, machten sie die Kinder sehr glücklich und gewönnen ihre Liebe und ihr Vertrauen. Die Kinder liebten dann eher ihre Eltern und Erzieher und achteten ihre Autorität. Z3.144.2 Teilen

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Gewohnheiten und Grundsätze eines Lehrers sollten für wichtiger erachtet werden als seine wissenschaftliche Befähigung. Ist er ein aufrichtiger Christ, wird er die Notwendigkeit einsehen, der körperlichen, geistigen, sittlichen und religiösen Erziehung das gleiche Interesse zu widmen. Um den richtigen Einfluss auszuüben, sollte er sich selbst vollkommen beherrschen können. Sein Herz gehöre seinen Schülern. In seinen Gesten, Worten und Taten wird seine Liebe zum Ausdruck kommen. Charakterfestigkeit ist für ihn unerlässlich. Nur dann wird er imstande sein, den Charakter seiner Schüler zu formen und ihnen eine wissenschaftliche Bildung zu vermitteln. Im Allgemeinen legt die frühzeitige Erziehung der Kinder ihren Charakter für das ganze Leben fest. Wer mit Kindern umgehen muss, sollte bei der Entfaltung ihrer geistigen Fähigkeiten äußerst behutsam sein, um ihre Verstandeskräfte am nutzbringendsten einsetzen zu können. Z3.145.1 Teilen

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