148

Das erste Buch Mose gibt uns einen klaren Einblick in das damalige gesellschaftliche und persönliche Leben, und doch finden wir keinen Bericht über Kinder, die blind, taub, verkrüppelt, deformiert oder schwachsinnig geboren wurden. Es wird nicht von einem einzigen Fall berichtet, wo ein Säugling, ein Kind oder ein Jugendlicher eines natürlichen Todes gestorben wäre. Es gibt keinen Bericht darüber, wo ein Mann oder eine Frau aus Krankheitsgründen starb. Die Todesnotizen in 1.Mose lauten: „Sein [Adams] ganzes Leben war neunhundertunddreißig Jahre, und starb.“ 1.Mose 5,5. „Sein [Seths] ganzes Alter ward neunhundertundzwölf Jahre, und starb.“ 1.Mose 5,8. Über andere berichtet die Bibel, dass sie in gutem Alter starben. Es kam so selten vor, dass ein Sohn vor dem Vater starb, dass ein solches Ereignis für wert erachtet wurde, es speziell zu erwähnen: „Haran aber starb vor seinem Vater Tharah.“ 1.Mose 11,28. Haran hatte Kinder vor seinem Tod. Z3.148.2 Teilen

Gott stattete den Menschen mit einer solchen Lebensenergie aus, dass er der Zunahme von Krankheiten durch falsche Gewohnheiten nach sechstausend Jahren noch immer standhalten und überleben konnte. Diese Tatsache allein genügt als Beweis, welche Kraft und elektrische Energie Gott dem Menschen bei seiner Erschaffung mit auf den Weg gab. Es nahm über zweitausend Jahre des Verbrechens und der Befriedigung niedriger Leidenschaften in Anspruch, um nennenswerte Krankheiten über das Menschengeschlecht zu bringen. Wenn Adam bei seiner Erschaffung nicht mit zwanzigmal mehr Lebenskraft ausgestattet worden wäre als die heutigen Menschen, wäre die Rasse mit ihren heutigen Lebensgewohnheiten und ihrer Übertretung der Naturgesetze bereits ausgelöscht. Zur Zeit des ersten Kommens Christi war das Menschengeschlecht so rapide degeneriert, dass die damalige Generation mit allen Arten von Krankheit belastet war, die eine Flut von Weh und unaussprechlichen Leiden über sie gebracht hatte. Z3.148.3 Teilen

149

Mir wurde der schreckliche Zustand der heutigen Welt vor Augen geführt. Seit Adams Fall ist das menschliche Geschlecht tiefer und tiefer gesunken. Einige der Gründe für den beklagenswürdigen Zustand von Männern und Frauen, die nach Gottes Bild erschaffen wurden, wurden mir gezeigt. Und ein Gefühl, wie viel getan werden müsste, um wenigstens in geringem Maße den körperlichen, geistigen und sittlichen Verfall aufzuhalten, erfüllte mein Herz mit tiefem Schmerz. Gott hat die Menschen nicht in ihrem gegenwärtigen schwachen Zustand erschaffen. Dieser Zustand ist kein Werk der Vorsehung, sondern Menschenwerk. Er ist durch falsche Gewohnheiten und Missbrauch, durch Übertretung der Gesetze hervorgebracht worden, die Gott erließ, um die Existenz des Menschen zu überwachen. Durch die Versuchung, der Esslust nachzugeben, fielen Adam und Eva am Anbeginn von ihrem hohen, heiligen und glücklichen Stand. Durch die gleiche Versuchung ist die menschliche Rasse geschwächt worden. Die Menschen haben dem Appetit und den Leidenschaften den Thron eingeräumt und diesen Trieben Vernunft und Verstand unterworfen. Z3.149.1 Teilen

Die Übertretung des Naturgesetzes und die Folgen, menschliches Leiden, haben so lange bestanden, dass Männer und Frauen den gegenwärtigen Zustand von Krankheit, Siechtum, Schwäche und vorzeitigem Tod als unabwendbares Los der Menschheit betrachten. Der Mensch ging aus seines Schöpfers Hand vollkommen und schön an Gestalt und so voller Lebensenergie hervor, dass über tausend Jahre vergingen, ehe sich seine verderbte Esslust und seine Leidenschaften und die allgemeine Übertretung des Naturgesetzes nachteilig bemerkbar machten. Alle nachfolgenden Generationen haben immer rascher und schwerer den Druck von Schwäche und Krankheit zu spüren bekommen. Die Lebenskräfte sind durchs Frönen der Esslust und niederer Leidenschaften sehr geschwächt worden. Z3.149.2 Teilen

150

Die Patriarchen von Adam bis Noah lebten mit wenigen Ausnahmen an die tausend Jahre. Seit Noahs Tagen hat das Lebensalter ständig abgenommen. Die Kranken wurden aus jeder Stadt, jedem Ort und jedem Weiler zu Christo gebracht, damit er sie heile, denn sie waren mit vielerlei Leiden behaftet. Die Krankheiten haben seit jener Zeit von Generation zu Generation zugenommen. Weil die Naturgesetze fortwährend übertreten worden sind, hat die Sterblichkeit in erschreckendem Maße zugenommen. Die Jahre des Menschen sind so verkürzt worden, dass sie in der heutigen Generation so früh ins Grab sinken, selbst bevor sie ein Alter erreicht haben, wo die Menschen während der ersten Jahrtausende nach der Schöpfung die Schaffensbühne erstmals betraten. Z3.150.1 Teilen

Von Generation zu Generation wurden die Krankheiten von den Eltern auf ihre Kinder übertragen. Säuglinge in der Wiege leiden schrecklich wegen der Sünden ihrer Eltern, die ihre Lebenskraft geschwächt haben. Ihre falschen Gewohnheiten im Essen und Kleiden und ihr ausschweifendes Leben im Allgemeinen werden auf ihre Kinder vererbt. Viele werden geistesgestört, entstellt, blind und taub und arm an Verstandeskraft geboren. Die fremdartige Grundsatzlosigkeit, die diese Generation kennzeichnet und die ihre Missachtung der Gesetze von Leben und Gesundheit zeigt, ist wahrlich erstaunlich. Unwissenheit über diesen Gegenstand ist vorherrschend, während sie von Licht umgeben sind. Die Hauptsorge der meisten Menschen besteht darin: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Trotz allem, was betreffs dessen, wie wir unseren Körper behandeln sollen, gesagt und geschrieben wird, ist der Appetit das große Gesetz, das Männer und Frauen allgemein beherrscht. Z3.150.2 Teilen

151

Die sittlichen Kräfte werden geschwächt, weil Männer und Frauen nicht dem Naturgesetz gehorchen und dies zu einer persönlichen Pflicht machen wollen. Eltern übertragen ihre verkehrten Gewohnheiten auf ihre Nachkommen, und ekelhafte Krankheiten vergiften das Blut und schwächen das Gehirn. Die Mehrheit der Männer und Frauen bleiben unwissend gegenüber den Gesetzen, die ihr Wesen beherrschen, geben der Esslust und ihren Leidenschaften nach auf Kosten von Verstand und Moral. Sie scheinen es vorzuziehen, unwissend bezüglich der Folgen ihrer Übertretung der Naturgesetze zu bleiben. Sie frönen ihrem entarteten Appetit im Gebrauch schleichender Gifte, die das Blut verderben und die Nervenkraft unterhöhlen, und die Folge ist, dass sie krank werden und sterben. Ihre Freunde nennen das Resultat ihrer Handlungsweise eine Schickung der Vorsehung. Damit beleidigen sie den Himmel. Sie rebellierten gegen das Naturgesetz und erlitten die Strafe dafür. Leiden und Sterblichkeit nehmen jetzt überhand, besonders unter Kindern. Wie groß ist der Kontrast zwischen der heutigen Generation und denen, die während der ersten zweitausend Jahre lebten! Z3.151.1 Teilen

22421

108518

Weiter zu "Wichtigkeit der häuslichen Erziehung"