Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Körperliche Arbeit für Studenten
Körperliche Arbeit für Studenten
199

Die Brüder C. und D. haben in ihrer Regelung von Gemeindeangelegenheiten in Battle Creek in mancher Hinsicht geirrt. Sie gingen zu sehr nach eigenem Ermessen vor und fühlten sich nicht völlig von Gott abhängig. Sie versäumten ihre Pflicht, die Gemeinde zu Gott zu führen, der die Quelle des lebendigen Wassers ist, wo sie ihren Mangel ergänzen und ihren Seelenhunger stillen können. Dem erneuernden, heiligenden Einfluss des Heiligen Geistes, welcher dem verletzten Gewissen Friede und Hoffnung bringen und in der Seele Gesundheit und Frohsinn wiederherstellen würde, wurde nicht genügend Wichtigkeit beigemessen. Das gute Ziel, das sie im Auge hatten, wurde nicht erreicht. Diese Brüder besaßen einen Geist kalter Kritik in der Prüfung von Seelen, die gerne Glieder der Gemeinde geworden wären. Diese Brüder im Predigtamt folgten nicht der Anweisung: „Freuet euch mit den Fröhlichen und weinet mit den Weinenden“ (Römer 12,15), wie sie es hätten tun sollen. Z3.199.1 Teilen

Christus machte sich die Bedürfnisse seines Volkes zu eigen. Ihre Nöte und ihre Leiden waren auch die seinen. Er sagt: „Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt. Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich beherbergt. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen.“ Matthäus 25,35.36. Den Nachfolgern Christi herzliche Zuneigung und aufrichtige Liebe entgegenzubringen, das ist Aufgabe der Diener Gottes. Sie sollten jene tiefe Anteilnahme zeigen, die auch Christus in der Sorge des Hirten für das verlorene Schaf offenbarte; sie sollten seinem Beispiel folgen und das gleiche Erbarmen, die gleiche Freundlichkeit und die gleiche zärtliche, mitfühlende Liebe zeigen, die er uns entgegenbrachte. Z3.199.2 Teilen

Die stärksten sittlichen Kräfte der Seele sind Glaube, Hoffnung und Liebe. Mag ein Prediger auch noch so ernst und eifrig arbeiten, wie er will, Gott würde sein Wirken nicht anerkennen, wenn diese Kräfte untätig blieben, denn es könnte nicht zum Besten der Gemeinde dienen. Ein Diener Christi, der die ernste Botschaft Gottes an das Volk trägt, sollte immer gerecht handeln, Barmherzigkeit lieben und demütig vor Gott wandeln. Mit dem Geist Christi im Herzen wird er seine ganze Kraft einsetzen, um die Schafe seiner Weide zu ernähren und zu behüten gleich einem treuen und wahren Hirten. Liebe ist die goldene Kette, die gläubige Herzen untereinander mit freiwilligen Banden der Freundschaft und Treue verbindet und die Seele an Gott fesselt. Unter Brüdern besteht zu wenig Liebe, Erbarmen und mitfühlende Fürsorge. Die Diener Christi sind zu kalt und herzlos. Ihre Herzen erglühen nicht in gütigem Erbarmen und ernster Liebe. Die reinste und höchste Hingabe an Gott zeigt sich in dem aufopferungsvollen Bemühen, Menschen für Christum zu gewinnen. Mangelnder Glaube, fehlende Hoffnung und Liebe sind die Ursachen, warum Prediger, die die gegenwärtige Wahrheit verkündigen, nur wenig Erfolg haben. Wir alle begegnen Mühen und Kämpfen und haben Entsagungen und verborgene Prüfungen des Herzens zu erdulden. Wegen unserer Sünden wird es Sorgen und Tränen geben und wegen unserer Unzulänglichkeiten ständige Kämpfe sowie Schlaflosigkeit, von Gewissensbissen und Schamgefühl nicht zu reden. Z3.199.3 Teilen

200

Die Prediger des Kreuzes Christi sollten ihre Erfahrungen in diesen Dingen nicht vergessen, sondern immer daran denken, dass sie nur Menschen sind, dem Irrtum ausgesetzt und mit den gleichen Neigungen behaftet wie ihre Brüder. Wenn sie ihren Brüdern helfen wollen, müssen sie sich beharrlich darum bemühen, ihnen Gutes zu erweisen. Ihre Herzen müssen von Liebe und Mitleid erfüllt sein. Sie müssen ihren Brüdern nahe kommen und dort helfen, wo diese schwach sind und der Hilfe am meisten bedürfen. Die Prediger des Wortes Gottes müssen erst ihre eigenen harten, stolzen, ungläubigen Herzen demütigen, wenn sie ihre Brüder zur Demut führen wollen. Christus hat alles für uns getan, weil wir hilflos waren. Wir waren in Finsternis, Sünde und Hoffnungslosigkeit gebunden und konnten deshalb für uns selbst nichts tun. Wenn wir beständig glauben, hoffen und lieben, nähern wir uns mehr und mehr dem Zustand vollkommener Heiligkeit. Unsere Brüder empfinden das gleiche Mitleid heischende Bedürfnis nach Hilfe, das wir empfunden haben. Wir dürfen sie nicht unnötig tadeln, sondern uns durch die Liebe Christi gedrungen fühlen, sie überaus zart und mitfühlend zu behandeln. Wir sollten die Irrenden und von Gott Abgewichenen beweinen können. Die Seele ist von unendlichem Wert, der nur an dem Preis zu ermessen ist, der für ihre Erlösung bezahlt wurde. Golgatha! Golgatha! Golgatha! — das zeigt den wahren Wert einer Menschenseele. Z3.200.1 Teilen

22423
108674
Weiter zu "Scharfe Zeugnisse in der Gemeinde"
Stichwörter