Portrait von Ellen White
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Körperliche Arbeit für Studenten
Körperliche Arbeit für Studenten
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Am 10. Dezember 1871 wurde mir gezeigt, dass Gott ein großes Werk durch die Wahrheit ausrichten will, wenn ergebene, aufopfernde Männer sich rückhaltlos dem Werke hingeben, um sie denen, die in der Finsternis sind, vorzuführen. Alle, die eine Erkenntnis der köstlichen Wahrheit besitzen und Gott geweiht sind, sollten die Wahrheit verkündigen, wo sich nur irgendeine Gelegenheit bietet. Gottes Engel arbeiten an den Herzen und Gewissen der Angehörigen anderer Nationen. Aufrichtige Seelen sind beunruhigt, wenn sie die Zeichen der Zeit an dem unsicheren Zustand der Nationen erkennen. Die Frage steigt in ihrem Herzen auf: Wo wird das alles noch enden? Während Gott und die Engel an der Arbeit sind, Herzen zu bewegen, scheinen Christi Diener zu schlafen. Nur wenige wirken in Gemeinschaft mit den himmlischen Boten. Alle Männer und Frauen, die im wahrsten Sinne des Wortes Christen sind, sollten Arbeiter im Weinberg des Herrn sein. Sie sollten völlig wach sein, eifrig für die Rettung ihrer Mitmenschen wirken und dem Beispiel folgen, das der Heiland der Welt ihnen in seinem Leben der Selbstverleugnung, Aufopferung und treuer, ernster Arbeit gegeben hat. Z3.215.1 Teilen

Unter den Adventisten, welche den Sabbat halten, bekundet sich nur wenig Missionsgeist. Wären Prediger und Volk genügend erweckt, dann würden sie nicht in solcher Gleichgültigkeit verharren. Gott hat sie so geehrt, dass er sie zu Verwaltern seines Gesetzes gemacht und es in ihren Sinn eingeprägt und in ihr Herz geschrieben hat. Diese Wahrheiten von größter Wichtigkeit sollen die Welt prüfen, und doch gibt es in unserem eigenen Land noch Städte, Ortschaften und Dörfer, die niemals die Warnungsbotschaft vernommen haben. Wohl sind durch die Aufrufe zur Hilfe in der Förderung des Werkes Gottes junge Männer bewegt worden, einige Schritte vorwärtszugehen, aber sie fühlen die Last des Werkes nicht genügend, um das auszuführen, was sie tun könnten. Sie sind nur bereit, eine kleine Arbeit zu verrichten, die keine besondere Anstrengung erfordert. Deshalb lernen sie nicht, sich vollständig auf Gott zu verlassen und in lebendigem Glauben von der reichen Quelle des Lichts und der Kraft zu schöpfen, damit ihre Bemühungen ganz erfolgreich sein möchten. Z3.215.2 Teilen

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Diejenigen, die glauben, dass sie ein Werk für den Meister zu tun haben, sollten mit ihrer Arbeit nicht unter den Gemeinden anfangen, sondern in neue Felder gehen und ihre Gaben dort erproben. Auf diese Weise können sie sich selbst prüfen und nach ihrer eigenen Überzeugung entscheiden, ob Gott sie wirklich zu diesem Werk berufen hat. Sie werden die Notwendigkeit fühlen, im Worte Gottes zu forschen und ernstlich um himmlische Weisheit und göttliche Hilfe zu beten. Durch das Zusammentreffen mit Gegnern, die Einwände gegen die wichtigen Punkte unseres Glaubens erheben, werden sie sich sehr wertvolle Erfahrungen sammeln. Sie werden ihre Schwachheit fühlen und zu dem Wort Gottes und zum Gebet getrieben werden. Indem sie auf diese Weise ihre Gaben anwenden, werden sie lernen und Fortschritte machen, werden Vertrauen, Mut und Glauben gewinnen und mit der Zeit reich an Erfahrungen sein. Z3.216.1 Teilen

Die Brüder H. fingen dieses Werk richtig an. Sie arbeiteten nicht in den Gemeinden, sondern in neuen Feldern. Sie begannen in Demut, waren klein in ihren eigenen Augen und fühlten die Notwendigkeit, sich ganz auf Gott zu verlassen. Diese Brüder, besonders AH, sind jetzt in Gefahr, selbstgenügsam zu werden. Wenn er mit Gegnern debattierte und die Wahrheit den Sieg errang, begann er, sich stark zu fühlen. Sobald er über die Einfachheit des Werkes hinausgeht, wird seine Arbeit der kostbaren Sache Gottes keinen Nutzen bringen. Er sollte die Neigung zu Debatten nicht nähren, sondern letztere, wenn irgend möglich, vermeiden. Streit mit den Mächten der Finsternis in Debatten erzielt selten die besten Resultate zur Förderung der gegenwärtigen Wahrheit. Z3.216.2 Teilen

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Wenn junge Männer, die in diesem Werke zu arbeiten beginnen, den wahren Missionsgeist haben, werden sie den Beweis liefern, dass Gott sie wirklich berufen hat. Gehen sie aber nicht nach neuen Orten, sondern geben sich damit zufrieden, von einer Gemeinde zur andern zu gehen, so beweisen sie dadurch, dass sie keine Last für das Werk tragen. Unseren jungen Predigern mangelt das tiefere Verständnis. Ihr Eifer ist zu schwach. Wären die jungen Männer eifrig und dem Herrn ergeben, so würden sie jeden Augenblick ihrer Zeit auskaufen, um auf dem Missionsfeld lieber tüchtige Arbeiter als Wortstreiter zu werden. Z3.217.1 Teilen

Junge Leute sollten Fleiß daran wenden, mit fremden Sprachen vertraut zu werden, damit Gott sie gebrauchen kann, seine rettende Wahrheit anderen Nationen mitzuteilen. Selbst während sie für Sünder arbeiten, können sie sich Sprachkenntnisse erwerben. Wenn sie mit ihrer Zeit sparsam umgehen, können sie ihre Kenntnisse erweitern und sich zu größerer Brauchbarkeit heranbilden. Würden junge Schwestern, die nur geringe Verantwortlichkeit getragen haben, sich Gott weihen, so könnten sie fremde Sprachen erlernen und sich nützlich machen, indem sie sich dem Werk des Übersetzens widmen. Z3.217.2 Teilen

Unsere Literatur sollte in anderen Sprachen erscheinen, damit fremde Völker erreicht werden können. Viel kann vermittels der Presse geschehen, aber noch mehr kann ausgerichtet werden, wenn der Einfluss des lebendigen Predigers unser Schrifttum begleitet. Wir brauchen Missionare, um in andere Länder zu gehen und dort die Wahrheit in vorsichtiger und sorgfältiger Weise zu predigen. Das Werk der gegenwärtigen Wahrheit kann durch persönliche Bemühungen sehr ausgedehnt werden. Wenn die Arbeit mit Umsicht geschieht, kann der persönliche Umgang mehr dazu beitragen, Vorurteile zu entfernen als unsere Schriften allein tun können. Wer sich diesem Werke widmet, darf sich weder mit eigener Bequemlichkeit oder Neigung beraten, noch nach Volkstümlichkeit oder nach Ruhm und Ehre trachten. Z3.217.3 Teilen

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Die Gemeinden werden viel mehr ermutigt und gestärkt werden, wenn sie junge Leute sehen, die Eifer besitzen, sich selbst heranzubilden, um ihre Arbeit auf Städte, Ortschaften und Dörfer, die noch nichts von der Wahrheit gehört haben, auszudehnen, oder wenn sie sich freiwillig als Missionare anbieten, um andern Völkern die Wahrheit zu bringen, als wenn sie für sich selbst die Arbeit junger, unerfahrener Männer beanspruchen. Sehen sie, dass die Herzen ihrer Prediger mit Liebe und Eifer für die Wahrheit glühen und von dem einen Wunsch beseelt sind, Seelen zu retten, so werden sie sich selbst aufmachen. Gewöhnlich besitzen sie selbst die Gaben und die Kraft, einander zu stärken, ein Segen zu sein und die Schafe und Lämmer in die Herde zu sammeln. Es tut ihnen Not, auf ihre eigenen Hilfsmittel angewiesen zu sein, damit alle Gaben, die nun brachliegen, zu tätigem Dienst erweckt werden. Z3.218.1 Teilen

Bei der Gründung von Gemeinden muss ihnen erklärt werden, dass gerade von ihnen Männer ausgehen müssen, um andern die Wahrheit zu bringen und neue Gemeinden aufzubauen. Deshalb müssen sie alle arbeiten und die ihnen von Gott gegebenen Talente aufs äußerste pflegen und ihren Verstand ausbilden, um im Dienste ihres Meisters zu wirken. Wenn diese Boten reinen Herzens und Wandels sind, wenn ihr Beispiel rechter Art ist, so wird ihr Wirken großen Erfolg haben; denn sie verfügen über eine erhabene Wahrheit, eine Wahrheit, die klar und zusammenhängend ist und überzeugende Beweise auf ihrer Seite hat. Gott steht ihnen zur Seite und die Engel Gottes unterstützen ihre Bemühungen. Z3.218.2 Teilen

Der Grund, warum so wenig von denen ausgerichtet wird, welche die Wahrheit predigen, liegt nicht allein darin, dass die Wahrheit, die sie bringen, nicht volkstümlich ist, sondern weil die Männer, welche die Botschaft tragen, nicht durch die Wahrheiten, die sie predigen, geheiligt sind. Der Heiland entzieht ihnen sein Wohlgefallen, und der Geist Gottes ruht nicht auf ihnen. Die Gegenwart und Kraft Gottes, Sünder zu überführen und sie von aller Ungerechtigkeit zu reinigen, offenbart sich nicht. Plötzliches Verderben steht den Menschen unmittelbar bevor, und doch wird versäumt, sie zu alarmieren. Ungeheiligte Prediger erschweren ungemein das Werk für solche, die nach ihnen die Arbeit übernehmen und auf denen die Last und der Geist des Werkes ruht. Z3.218.3 Teilen

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Der Herr hat Männer anderer Sprachen bewegt und sie unter den Einfluss der Wahrheit gebracht, damit sie befähigt werden möchten, in seinem Werk zu arbeiten. Er hat sie in den Bereich des Verlagshauses gebracht, damit die dortigen Leiter, eingedenk der Bedürfnisse des Werkes, ihre Dienste annehmen möchten. Schriften in andern Sprachen sind notwendig, um Interesse und Nachfrage unter anderen Völkern zu wecken. Z3.219.1 Teilen

So arbeitete der Herr in besonderer Weise an dem Herzen von Markus Lichtenstein und lenkte die Schritte dieses jungen Mannes nach Battle Creek, damit er dort unter den Einfluss der Wahrheit gebracht und bekehrt würde, sich Erfahrung sammeln und mit dem Verlagshaus in Verbindung treten möchte. Seine Erziehung in der jüdischen Religion würde ihn befähigt haben, Literatur vorzubereiten. Seine Kenntnis des Hebräischen wäre für den Verlag eine Hilfe in der Herstellung von Schriften gewesen, durch welche man Zutritt zu einer Klasse erlangt hätte, die auf andere Weise nicht zu erreichen war. Gott gab dem Verlagshaus keine geringe Gabe in Markus. Sein Betragen und seine Gewissenhaftigkeit waren in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der kostbaren Wahrheiten, die er anfing zu erkennen und zu schätzen. Z3.219.2 Teilen

Aber der Einfluss etlicher im Verlagshaus betrübte und entmutigte Markus. Jene jungen Männer, die ihn nicht schätzten, wie er es verdiente und deren christliches Leben in Widerspruch zu ihrem Bekenntnis stand, waren die Mittel, die Satan benutzte, um die von Gott verliehene Gabe wieder vom Werk zu trennen. Er ging verwirrt, betrübt und entmutigt von dannen. Personen, die jahrelange Erfahrung hatten und deren Herzen von der Liebe Christi hätten erfüllt sein sollen, waren so weit durch Selbstsucht, Stolz und Torheit von Gott entfernt, dass sie das besondere Werk nicht erkennen konnten, welches Gott tun wollte, indem er Markus in das Verlagshaus führte. Z3.219.3 Teilen

Wenn die dort beschäftigten Arbeiter wachsam und nicht geistig gelähmt gewesen wären, so würde Bruder J. längst mit dem Verlagswerk verbunden sein und hätte ein gutes, sehr notwendiges Werk tun können. Er hätte junge Leute, Männer und Frauen unterrichten können, die jetzt befähigt wären, Arbeiter in Missionsfeldern zu werden. Z3.219.4 Teilen

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Fast zwei Drittel der im Werk Angestellten waren geistig tot, weil sie sich verkehrten Einflüssen hingaben. Sie befanden sich da, wo Gott sie nicht durch seinen Heiligen Geist beeinflussen konnte. Und oh, mein Herz schmerzt, wenn ich sehe, dass so viel Zeit vergangen ist und dass das große Werk, welches hätte getan werden können, unterblieb, weil Personen in wichtigen Stellungen nicht im Lichte wandelten. Satan stand bereit, die Männer im heiligen Amt zu bemitleiden und ihnen zuzuflüstern, dass Gott von ihnen nicht so viel Eifer und selbstloses, hingebendes Interesse fordere wie Br. White. Sie ließen sich sorglos in Satans bequemen Stuhl nieder, und der stets wachsame, ausdauernde Feind band sie mit Ketten der Finsternis, während sie glaubten, recht zu handeln. Satan wirkte zu ihrer Rechten und Linken und um sie her, und sie wussten es nicht. Sie nannten die Finsternis Licht und das Licht Finsternis. Z3.220.1 Teilen

Wenn die im Verlagshaus Angestellten wirklich mit dem heiligen Werk beschäftigt sind, der Welt die letzte feierliche Warnungsbotschaft zu geben, wie sorgfältig sollten sie sein, die Grundsätze der Wahrheit, mit der sie umgehen, auszuleben. Sie sollten reine Herzen und Hände haben. Z3.220.2 Teilen

Unsere Leute im Verlagswerk sind nicht wachsam gewesen, ihre Vorrechte auszunützen und sich alle Gaben und Einflüsse, die Gott für sie vorgesehen hat, zu sichern. Sie kommen fast alle darin zu kurz, die Wichtigkeit und Heiligkeit des Werkes zu erkennen. Stolz und Selbstsucht herrschen in sehr hohem Grade und die Engel Gottes fühlen sich nicht so zu dem Ort hingezogen, wie es der Fall sein würde, wenn die Herzen dort rein und in Verbindung mit Gott wären. Die Arbeiter dort haben es sich nicht klar gemacht, dass die Wahrheiten, die sie handhaben, himmlischen Ursprungs sind, dazu bestimmt, ein gewisses und besonderes Werk auszuführen, wie vor der Sintflut die Predigt Noahs. Wie letztere die Bewohner der Welt warnte und prüfte, ehe die Wasserfluten sie von der Erde vertilgten, so verrichtet die Wahrheit Gottes in diesen letzten Tagen ein ähnliches Werk der Warnung und der Prüfung für die Welt. Die Schriften, die von dem Verlagshaus hinausgehen, tragen das Siegel des Ewigen. Sie sollen über das ganze Land verbreitet werden und das Schicksal von Seelen entscheiden. Wir benötigen jetzt Leute, die übersetzen und unsere Schriften in anderen Sprachen fertig stellen können, so dass die Warnungsbotschaft zu allen Völkern gehen und sie durch das Licht der Wahrheit erproben kann, damit Männer und Frauen, wenn sie das Licht sehen, sich von der Übertretung des Gesetzes Gottes zum Gehorsam gegen dasselbe wenden können. Z3.220.3 Teilen

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Es sollte jede Gelegenheit benutzt werden, die Wahrheit anderen Völkern mitzuteilen. Dies wird mit beträchtlichen Auslagen verbunden sein, aber dies sollte in keiner Weise die Ausführung des Werkes hindern. Mittel sind nur von Wert, wenn sie zur Förderung des Reiches Gottes verwandt werden. Der Herr hat den Menschen gerade zu diesem Zweck Mittel anvertraut, damit die Wahrheit zu ihren Mitmenschen gelangen kann. Ein großer Betrag überschüssiger Mittel befindet sich in den Reihen der Siebenten-Tags-Adventisten. Das selbstsüchtige Zurückhalten derselben vom Werke Gottes blendet ihre Augen gegen seine Wichtigkeit und macht es ihnen unmöglich, die Feierlichkeit der Zeit, in der wir leben, oder den Wert der ewigen Güter zu erkennen. Sie sehen Golgatha nicht in dem rechten Licht und können deshalb nicht den Wert der Seelen würdigen, für die Christus solch unendlichen Preis bezahlte. Z3.221.1 Teilen

Die Menschen werden ihre Mittel für das anlegen, was sie am höchsten schätzen und wodurch sie den größten Nutzen zu erzielen hoffen. Wenn sie viel riskieren und ihre Mittel in weltlichen Unternehmungen anlegen, aber nicht wagen, viel für Gottes Sache zu investieren, damit die Wahrheit zu ihren Mitmenschen dringe, so beweisen sie, dass sie ihre irdischen Güter höher schätzen als die himmlischen. Z3.221.2 Teilen

Würden die Menschen ihre irdischen Schätze auf den Altar Gottes legen und so eifrig sein, sich himmlische Güter zu sichern, wie sie nach den irdischen streben, so würden sie fröhlich und freudig ihre Mittel anwenden, wo sich eine Gelegenheit bietet, um Gutes zu tun und das Werk ihres Meisters zu fördern. Christus hat ihnen unfehlbare Beweise seiner Liebe und Treue gegeben und ihnen ein Mittel anvertraut, um ihre Treue gegen ihn zu prüfen und zu erproben. Er verließ den Himmel, seinen Reichtum und seine Ehre und wurde um ihretwillen arm, damit sie durch seine Armut reich werden möchten. Nach dieser großen Herablassung, um den Menschen zu retten, fordert Christus nicht weniger von ihm, als dass er sich selbst verleugne und die ihm verliehenen Mittel zur Rettung seiner Mitmenschen gebrauche. Dadurch wird er einen Beweis seiner Liebe für seinen Erlöser erbringen und zeigen, dass er die Erlösung, die ihm durch solch unendliches Opfer gebracht wurde, schätzt. Z3.221.3 Teilen

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Jetzt ist es an der Zeit, die Mittel für Gott hinzugeben, reich zu sein an guten Werken, Schätze zu sammeln, uns selbst einen guten Grund aufs Zukünftige zu legen, dass wir das wahre Leben ergreifen. Eine für das Reich Gottes errettete Seele hat mehr Wert als alle irdischen Reichtümer. Wir sind Gott für die Seelen verantwortlich, mit denen wir in Berührung gebracht werden, und je enger unsere Verbindung mit unseren Mitmenschen ist, desto größer ist unsere Verantwortlichkeit. Wir sind eine große Bruderschaft und sollten dem Wohlergehen unserer Mitmenschen unsere volle Teilnahme widmen. Wir haben keinen einzigen Augenblick zu verlieren. Sind wir in dieser Sache sorglos gewesen, so ist es nun hohe Zeit, ernstlich die Zeit auszukaufen, sonst wird das Blut von Seelen an unseren Kleidern gefunden werden. Als Kinder Gottes müssen wir alle Anteil nehmen an dem großen Werk Christi, unsere Mitmenschen zu retten. Z3.222.1 Teilen

Es wird schwer sein, das Vorurteil zu besiegen und die Ungläubigen zu überzeugen, dass unsere Bemühungen, ihnen zu helfen, uneigennützig sind. Aber dies sollte unsere Arbeit nicht hindern. Es gibt keine Vorschrift im Worte Gottes, die uns sagt, dass wir nur denen Gutes tun sollen, die unsere Bemühungen schätzen und erwidern und nur diejenigen zu begünstigen, die uns dafür danken. Gott hat uns gesandt, in seinem Weinberg zu arbeiten. Es ist unsere Aufgabe, zu tun, was wir können. „Frühe säe deinen Samen und lass deine Hand des Abends nicht ab; denn du weißt nicht, ob dies oder das geraten wird.“ Prediger 11,6. Wir haben zu wenig Glauben. Wir beschränken den Heiligen Israels. Wir sollten dankbar sein, dass Gott sich herablässt, uns als seine Werkzeuge zu gebrauchen. Jedes ernste Gebet, welches im Glauben für irgend etwas empor gesandt wird, wird erhört werden. Die Antwort mag nicht gerade so kommen, wie wir sie erwarten, aber sie wird kommen — vielleicht nicht zu der von uns bestimmten Zeit, aber gerade dann, wenn wir ihrer am nötigsten bedürfen. Oh, wie sündhaft ist unser Unglaube! „So ihr in mir bleibet, und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.“ Johannes 15,7. Z3.222.2 Teilen

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Junge Männer, die in diesem Werk beschäftigt sind, sollten nicht zu sehr auf ihre eigenen Fähigkeiten vertrauen. Sie sind unerfahren und sollten Weisheit suchen bei denen, die schon lange Erfahrungen im Werk gesammelt haben und Gelegenheit hatten, Charaktere zu studieren. Z3.223.1 Teilen

Anstatt dass unsere Prediger unter den Gemeinden arbeiten, wünscht Gott, dass wir uns weit ausbreiten und unsere Missionsbestrebungen über ein so großes Gebiet erstrecken, wie wir mit Vorteil bearbeiten können, indem wir in alle Richtungen gehen und neue Gruppen bilden. Wir sollten den Herzen neuer Jünger die Wichtigkeit unserer Mission einprägen. Werden fähige Männer zur Wahrheit bekehrt, so sollten sie keine Arbeiter verlangen, um ihren schwachen Glauben lebendig zu erhalten, sondern vielmehr von der Notwendigkeit überzeugt werden, selbst im Weinberg zu arbeiten. Solange Gemeinden sich auf andere Arbeiter verlassen, um ihren Glauben zu stärken und sie zu ermutigen, werden sie nicht stark in sich selbst werden. Sie müssen belehrt werden, dass ihre Kraft im Verhältnis zu ihren persönlichen Anstrengungen zunehmen wird. Je genauer der neutestamentliche Plan betreffs der Missionsarbeit befolgt wird, desto erfolgreicher werden die gemachten Bemühungen sein. Z3.223.2 Teilen

Wir sollten in derselben Weise arbeiten, wie unser göttlicher Lehrer es tat und den Samen der Wahrheit mit Sorgfalt, Furcht und Selbstverleugnung säen. Wir müssen den Geist Christi besitzen, um nicht im Gutestun müde zu werden. Sein Leben war ein beständiges Opfer zum Besten anderer. Wir müssen seinem Beispiel folgen, müssen den Samen der Wahrheit säen und Gott vertrauen, dass er ihn zum Leben erwecke. Der köstliche Same mag einige Zeit ruhen; wenn aber die Gnade Gottes das Herz bewegt, dann wird der Same zum Leben erwachen, aufgehen und Frucht tragen zur Ehre Gottes. In diesem großen Werk sind Missionare nötig, die als Mitarbeiter Christi und der himmlischen Engel selbstlos, ernst und ausdauernd für das Heil ihrer Mitmenschen wirken. Z3.223.3 Teilen

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Unsere Prediger sollten sich besonders vor Trägheit und Stolz hüten, welche leicht aus dem Bewusstsein entspringen können, die Wahrheit zu haben, sowie auch aus den starken Beweisen, denen unsere Gegner nicht entgegentreten können. Während die Wahrheiten, welche sie verwalten, mächtig genug sind, die stärksten Bollwerke der Mächte der Finsternis niederzureißen, ist Gefahr vorhanden, dass sie die persönliche Frömmigkeit, die Reinheit des Herzens und die vollständige Weihe zu Gott vernachlässigen. Sie sind in Gefahr, sich reich und gar satt zu dünken, während ihnen die wesentlichen Eigenschaften eines Christen fehlen. Sie mögen elend und jämmerlich, arm, blind und bloß sein und doch nicht die Notwendigkeit fühlen, täglich und stündlich im Gehorsam gegen Christum zu leben. Geistiger Hochmut verzehrt die Lebenskräfte der Religion. Um Demut zu bewahren, würde es gut sein, uns daran zu erinnern, wie wir in den Augen des heiligen Gottes erscheinen, der das Geheimste der Seele kennt, und wie wir unseren Mitmenschen erscheinen würden, wenn sie uns so kennen würden, wie Gott uns kennt. Damit wir demütig bleiben, werden wir angewiesen, unsere Fehler zu bekennen und solche Gelegenheiten zu benutzen, um unseren Stolz zu unterdrücken. Z3.224.1 Teilen

Die Prediger sollten körperliche Arbeit nicht vernachlässigen. Sie sollten versuchen, sich nützlich zu machen und dort eine Hilfe zu sein, wo sie von der Gastfreundschaft anderer abhängig sind. Sie sollten sich nicht bedienen lassen, sondern vielmehr die Lasten derer erleichtern, die solch große Achtung für den Dienst des Evangeliums haben, dass sie sich gern großen Unbequemlichkeiten aussetzen, um für die Prediger zu tun, was diese für sich selbst tun sollten. Einige unserer Prediger haben deshalb eine schwache Gesundheit, weil sie ihren Körper nicht durch nützliche Arbeit stärken. Z3.224.2 Teilen

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Wie die Sache steht, wäre es, wie mir gezeigt wurde, besser gewesen, wenn die Brüder J. alles getan hätten, um Traktate vorzubereiten und zu veranlassen, dass sie unter der französisch sprechenden Bevölkerung verbreitet werden. Wenn diese Schriften auch nicht in vollkommener Form vorbereitet werden können, ist es besser, sie so wie sie sind auszuteilen, damit die französischen Leute eine Gelegenheit haben, die Beweise unseres Glaubens zu erwägen. Verzögerung schließt ein großes Risiko ein. Die Franzosen sollten Bücher haben, die sich mit unseren Glaubenslehren befassen. Die Brüder J. waren für dieses Werk nicht vorbereitet, denn sie selbst benötigten der belebenden Kraft des Geistes Gottes; andernfalls würden die Bücher, die sie vorbereiten, den Stempel ihres Geistes tragen. Sie sollten korrigiert werden, sonst würden ihre Ansprachen und Schriften zu langatmig und ermüdend sein. Sie müssten sich selbst dazu erziehen, zum Punkt zu kommen und den Leuten die wichtigen Grundzüge unseres Glaubens klar und deutlich vorzuführen. Das Werk wurde von Satan gehindert. Viel ist verloren gegangen, weil diese Werke nicht vorlagen, als sie dringend benötigt wurden. Diese Brüder könnten viel Gutes tun, wenn sie sich völlig dem Werk weihten und dem Licht folgten, das Gott ihnen gegeben hat. Z3.225.1 Teilen

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