Portrait von Ellen White
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Körperliche Arbeit für Studenten
Körperliche Arbeit für Studenten
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Letzten Dezember wurden mir die Gefahren und Versuchungen der Jugend vor Augen geführt. Die beiden jüngeren Söhne von Vater O. müssen sich bekehren. Sie sollten täglich dem eigenen Ich absterben. Paulus, der treue Apostel, besaß eine täglich neue Erfahrung. Er sagt: „Ich sterbe täglich.“ 1.Korinther 15,31. Genau diese Erfahrung benötigten diese jungen Männer. Sie sind in Gefahr, gegenwärtige Pflichten zu übersehen und die Ausbildung, die fürs praktische Leben notwendig ist, zu vernachlässigen. Sie betrachten die Erlangung von Buchwissen als überaus wichtig, um Erfolg im Leben zu haben. Z3.235.2 Teilen

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Diese jungen Männer haben Pflichten daheim, die sie übersehen. Sie haben nicht gelernt, diese Pflichten zu erfüllen und häusliche Verantwortlichkeiten zu tragen, wie es sich gebührt. Sie haben eine treue, praktische Mutter, die viele Lasten getragen hat, und die ihre Kinder ihr hätten abnehmen sollen. Darin haben sie versäumt, ihre Mutter zu ehren. Sie haben nicht teilgenommen an den Bürden des Vaters, wie es ihre Pflicht gewesen wäre. Sie haben versäumt, ihn zu ehren, wie sie es sollten. Sie folgen lieber ihren Neigungen als der Pflicht. Ihr Leben ist von Selbstsucht geprägt. Sie scheuen Lasten und mühevolle Arbeit und haben versäumt, eine Erfahrung zu erlangen, die sie nicht entbehren können, wenn ihr Leben erfolgreich sein soll. Sie haben nicht empfunden, wie wichtig es ist, treu in kleinen Dingen zu sein, noch haben sie sich ihren Eltern gegenüber verpflichtet gefühlt, gewissenhaft, gründlich und treu in den einfachen, bescheidenen Pflichten des Lebens zu sein, die direkt am Wege liegen. Sie übersehen die gewöhnlichen Zweige der Erkenntnis, die fürs praktische Leben so überaus notwendig sind. Z3.236.1 Teilen

Wenn diese jungen Männer sich irgendwo als Segen erweisen sollten, dann ist es daheim. Folgen sie ihren Neigungen anstatt vorsichtiger Entscheidung, nüchterner Vernunft, gesundem Urteil und einem erleuchteten Gewissen, können sie weder der Gesellschaft noch ihres Vaters Familie zum Segen gereichen, und ihre Aussichten in dieser und in der zukünftigen Welt sind in Frage gestellt. Viele Jugendliche hegen die Vorstellung, dass ihre ersten Lebensjahre keine Sorgsamkeit erfordern, sondern mit müßigem Sport, mit Scherzen, Späßen, Neckereien und törichten Vergnügungen vertrödelt werden können. Während sie mit Narrheit und Befriedigung ihrer Sinne beschäftigt sind, denken sie an nichts anderes als an den augenblicklichen Genuss, der damit verbunden ist. Ihr Wunsch nach Vergnügen, ihre Liebe für Geselligkeit, für Geschwätz und Herumalbern nimmt zu mit jeder Wiederholung, und sie verlieren jeden Geschmack an den nüchternen Wirklichkeiten des Lebens. Häusliche Pflichten erscheinen ihnen uninteressant. Es gibt nicht genug Abwechslung, um ihrem Verlangen zu entsprechen, und sie werden ruhelos, verdrießlich und reizbar. Diese jungen Männer sollten es als ihre Pflicht ansehen, das Heim glücklich und fröhlich zu machen. Sie sollten lieber Sonnenschein ins Heim bringen, anstatt durch unnötiges Klagen und unglückliche Unzufriedenheit einen Schatten. Z3.236.2 Teilen

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Diese jungen Männer sollten daran denken, dass sie verantwortlich sind für all die Vorrechte, deren sie sich erfreuen konnten; dass sie genaue Rechenschaft abzulegen haben über die Verwendung ihrer Zeit und ihrer Fähigkeiten. Sie mögen fragen: Dürfen wir kein Vergnügen haben oder uns erholen? Müssen wir immer nur arbeiten, arbeiten, arbeiten ohne Abwechslung? Jedes Vergnügen, wozu sie im Glauben Gottes Segen erbitten können, wird keine Gefahren in sich bergen. Aber jeder Zeitvertreib, der sie zum Gebet im Kämmerlein, zur Hingabe am Familienaltar oder zur Teilnahme an der Gebetsstunde unfähig macht, ist nicht sicher, sondern gefährlich. Eine Pause von körperlicher Arbeit, welche die Kraft sehr in Anspruch genommen hat, mag für eine bestimmte Zeit nötig sein, um die Arbeit dann wieder aufnehmen und sie mit größerem Erfolg durchführen zu können. Aber völlige Ruhe mag nicht notwendig sein noch die besten Resultate für die körperliche Gesundheit bringen. Es ist nicht erforderlich, selbst wenn durch eine bestimmte Arbeit ermüdet, die kostbaren Augenblicke unbenutzt zu vergeuden. Die jungen Männer können sich dann eine weniger erschöpfende Arbeit suchen, durch deren Verrichtung sie ihrer Mutter und ihren Schwestern zum Segen sind. In Erleichterung ihrer Sorgen, indem sie den schwersten Teil ihrer Lasten auf sich nehmen, werden sie das Vergnügen finden, das Grundsätzen entspringt und ihnen wahren Frohsinn vermittelt, und sie werden ihre Zeit nicht mit nutzloser Tändelei und eigensüchtiger Befriedigung zubringen. Sie können ihre Zeit immer nutzbringend verwenden, was genügend belebende Abwechslung bringt. So kaufen sie ihre Zeit aus, und jeder Augenblick wird irgend jemandem von Nutzen sein. Z3.237.1 Teilen

Ihr habt gedacht, die Erlangung einer Schulung in wissenschaftlichen Fächern sei von höchster Wichtigkeit. Unwissenheit ist gewiss keine Tugend, und Erkenntnis wird dem christlichen Wachstum keinesfalls im Wege stehen. Wenn ihr aus Prinzip danach trachtet, ein rechtes Ziel vor Augen habt und euch vor Gott verpflichtet fühlt, eure Fähigkeiten zu benutzen, um andern Gutes zu tun und Gott zu verherrlichen, wird Erkenntnis dazu dienen, dieses Ziel zu erreichen. Sie wird euch helfen, alle euch von Gott verliehenen Kräfte anzuwenden und sie in seinen Dienst zu stellen. Z3.237.2 Teilen

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Aber, ihr jungen Männer, wenn ihr noch so viel Erkenntnis erlangt, es aber versäumt, sie praktisch anzuwenden — welchen Nutzen werdet ihr davon haben? Wenn ihr, um eine Schulbildung zu erlangen, von euren Studien so völlig in Anspruch genommen seid, dass ihr das Gebet und religiöse Vorrechte vernachlässigt und betreffs eures Seelenheils sorglos und gleichgültig werdet, und wenn ihr aufhört, in der Schule Christi zu lernen, dann verkauft ihr euer Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht. Der Zweck, um dessentwillen ihr eine Schulbildung erlangen wollt, darf nicht für einen Augenblick aus den Augen verloren werden. Sie soll eure Fähigkeiten so entwickeln und dirigieren, dass ihr von größerer Brauchbarkeit seid und andern zu größerem Segen gereichen könnt nach dem Maß eurer Fähigkeiten. Wenn die Erlangung von Kenntnissen nur eure Selbstliebe erhöht und eure Neigung, euch vor Verantwortlichkeiten zu drücken, stärkt, dann bleibt besser ohne eine Schulbildung. Wenn ihr Bücher liebt und vergöttert und ihnen gestattet, sich zwischen euch und eure Pflicht zu stellen, so dass ihr zögert, euch von eurem Studium und eurem Lesen zu trennen und notwendige Arbeiten zu verrichten, die irgend jemand tun muss, dann solltet ihr euren Wunsch nach Studium einschränken und euch dahin erziehen, mit Liebe solche Arbeiten zu verrichten, die euch jetzt absolut nicht interessieren. Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu. Z3.238.1 Teilen

Ihr solltet Liebe und Zuneigung zu euren Eltern und Geschwistern hegen. „Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brünstig im Geiste. Schicket euch in die Zeit. Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet. Nehmet euch der Notdurft der Heiligen an. Herberget gern.“ Römer 12,10-13. Junge Männer, ihr könnt es euch nicht leisten, eure ewigen Interessen um eurer Schulstudien willen preiszugeben. Eure Lehrer mögen euch durch Lob anspornen, und Satan mag euch durch seine Spitzfindigkeit betrügen. Ihr mögt Schritt für Schritt zur Auszeichnung gelangen und den Beifall eurer Lehrer gewinnen; aber eure Erkenntnis im göttlichen Leben, in erfahrungsgemäßer Religion wird im gleichen Maße abnehmen. Eure Namen werden vor heiligen, erhabenen Engeln, vor dem Schöpfer des Universums und vor Christo, der Majestät des Himmels, in schlechtem Licht dastehen. Gegenüber euren Namen wird ein Bericht eurer Sünden, eurer Fehler, eurer Versäumnisse und solche Unwissenheit in geistlicher Erkenntnis eingetragen sein, dass der Vater und sein Sohn, Jesus, unser Fürsprecher, und die dienstbaren Engel sich eurer als Kinder Gottes schämen. Z3.238.2 Teilen

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Während ihr die Schule besucht, seid ihr vielerlei Versuchungen ausgesetzt, die ihr daheim in eurem Vaterhaus, unter dem wachsamen Auge gottesfürchtiger Eltern, nicht haben würdet. Wenn ihr zu Hause täglich zwei- bis dreimal um Gnade gebetet habt, den Verderbtheiten der Welt und ihren Lüsten zu entrinnen, um wie viel mehr, ernsthafter und anhaltender solltet ihr dann in der Schule darum bitten, wo ihr den Versuchungen und befleckenden Einflüssen ausgesetzt seid, die in den Schulen dieses entarteten Zeitalters vorherrschen, und wo eure Umgebung der Bildung eines christlichen Charakters wenig förderlich ist. Z3.239.1 Teilen

Diese jungen Männer besitzen nicht die genügende sittliche Kraft eines christlichen Charakters. Dies ist besonders bei AO der Fall. Er ist in der Wahrheit nicht gefestigt und gegründet. Sein Halt an Gott ist so schwach gewesen, dass er keine Kraft und kein Licht von oben empfangen konnte und nun im Finstern wandelt. Er war so vielem geäußerten Unglauben ausgesetzt und hat so wenig Interesse an der Wahrheit gehabt, dass er außerstande ist, Grund der Hoffnung zu geben, die in ihm ist. Er ist so unbeständig wie ein Schilfrohr im Winde. Er ist freundlichen Gemüts, liebt aber Späße, Müßiggang und die Gesellschaft junger Freunde. Er hat dieser Neigung auf Kosten seines Seelenheils gefrönt. Es ist sehr wichtig für dich, mein Bruder, dass du den Umgang mit ungläubigen Jugendlichen möglichst meidest. Die Formung deines Verstandes und Gemüts, in Verbindung mit den praktischen Pflichten des Lebens, machen es erforderlich, dass du den Hauptteil deiner Zeit in der Gesellschaft solcher verbringst, deren Unterhaltung und Glauben deinen Glauben an die Wahrheit und deine Liebe zur selben stärken. Z3.239.2 Teilen

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Du hast versucht, die Einschränkung abzuwerfen, welche der Glaube an die Wahrheit auferlegt. Doch hast du nicht gewagt, in deinem Unglauben kühn zu sein. Zu oft sind die Leichtfertigkeit der Welt und die Gesellschaft derer, denen Selbstbesinnung und Religion fern liegt, deine Wahl gewesen, und nach all deinen Vorhaben und Absichten wirst du jener Klasse zugerechnet, die die Wahrheit in Verruf bringt. Du bist nicht stark genug im Glauben noch in deinen Vorsätzen, um dich in einer solchen Gesellschaft aufzuhalten. Um deine Zeit totzuschlagen, hast du einen solch leichtsinnigen Geist gehegt, der dir positiven Schaden zugefügt hat, indem er dein Gewissen verletzte. Du liebst Beifall. Kannst du diesen auf ehrliche Weise erwerben, ist das keine Sünde. Doch du stehst in Gefahr, dich selbst und andere zu betrügen. Du musst auf der Hut sein, damit du allen Beifall, den du erhältst, auch verdienst. Wenn man dich wegen deiner gesunden Prinzipien und deines moralischen Wertes lobt, ist dies dein Verdienst. Wenn man dir aber schmeichelt, dich lobt und dir den Hof macht, weil du schöne Worte, kluge Bemerkungen machen kannst und weil du so witzig, so fröhlich und lebhaft bist, nicht aber deines geistigen und moralischen Wertes willen, dann werden empfindsame, gottesfürchtige Männer und Frauen dich eher bemitleiden als beneiden. Du solltest dich vor Schmeichelei hüten. Wer töricht genug ist, dir zu schmeicheln, kann nicht dein wahrer Freund sein. Wahre Freunde werden dich warnen, dich bitten, dich ermahnen und deine Fehler tadeln. Z3.240.1 Teilen

Du hast deinen Verstand finsterem Unglauben geöffnet. Verschließe ihm in der Furcht Gottes die Tür. Suche nach den Beweisen, den Grundpfeilern unseres Glaubens, und halte sie mit festem Griff. Du brauchst dieses Vertrauen in die gegenwärtige Wahrheit, denn es wird sich dir als Anker erweisen. Es wird deinem Charakter Stärke, Leistungsfähigkeit und edle Würde verleihen, die dir Respekt verschaffen werden. Ermutige Gewohnheiten des Fleißes. Hieran mangelt es dir sehr. Ihr beiden Brüder habt glänzende Vorstellungen von Erfolg. Denkt aber daran, dass eure einzige Hoffnung in Gott liegt. Eure Aussichten mögen euch manchmal schmeichelhaft erscheinen, aber Erwartungen, die euch über einfache, niedrige häusliche Pflichten und über religiöse Verpflichtungen erhaben sein lassen, werden sich als Fehlschlag erweisen. Ihr, meine jungen Freunde, habt es nötig, eure Herzen vor Gott zu demütigen und im christlichen Leben eine reiche, wertvolle Erfahrung zu erlangen, indem ihr fortfahrt, den Herrn zu erkennen und andern zum Segen zu sein. Dies könnt ihr durch ein tägliches Leben in Reinheit, in edler Redlichkeit, in Ausübung christlicher Pflichten und der Pflichten des praktischen Lebens, erreichen. Ihr habt daheim Pflichten zu erfüllen, ihr habt Verantwortlichkeiten zu tragen, die ihr bis jetzt nicht auf euch genommen habt. Z3.240.2 Teilen

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Was ihr sät, werdet ihr ernten. Diese jungen Männer streuen jetzt Samen aus. Jede Handlung ihres Lebens, jedes gesprochene Wort ist ein Samen zum Guten oder zum Bösen. Wie die Saat, so wird die Ernte sein. Wenn sie hastigen, lüsternen, verdorbenen Leidenschaften oder der Befriedigung der Esslust frönen oder den Neigungen ihrer ungeheiligten Herzen nachgeben; wenn sie Stolz oder verkehrte Grundsätze und Gewohnheiten der Untreue oder Verschwendung hegen, werden sie eine reiche Ernte von Gewissensbissen, Schande und Verzweiflung einheimsen müssen. Z3.241.1 Teilen

Engel Gottes versuchen diese jungen Männer zu dem aufrichtigen Schrei zum Herrn zu veranlassen: „Sei du der Führer meiner jungen Jahre.“ Engel laden sie ein und versuchen sie von den Schlingen Satans hinwegzuziehen. Der Himmel kann ihnen gehören, wenn sie ihn erlangen möchten. Eine Krone unvergänglicher Herrlichkeit wartet ihrer, wenn sie alles aufgeben, um den Himmel zu erlangen. Z3.241.2 Teilen

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