Portrait von Ellen White
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Die Pflicht, Sünde zu tadeln
Die Pflicht, Sünde zu tadeln
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Mir wurde gezeigt, dass Gott hier illustriert, wie er die Sünde unter den Menschen ansieht, die angeblich seine Gebote halten. Diejenigen, denen er die Gnade schenkte, Zeugen seiner außergewöhnlichen Macht zu sein, wie z.B. das alte Israel, und die dennoch wagen, seine ausdrücklichen Anweisungen zu missachten, werden seinen Zorn spüren. Er will sein Volk lehren, dass Ungehorsam und Sünde für ihn besonders anstößig sind und nicht leichtfertig betrachtet werden dürfen. Gott zeigt uns, dass sein Volk sofort entschlossen darangehen sollte, jegliche Sünde abzulegen, damit sein Zorn nicht auf ihnen allen ruhe. Wenn aber die Sünden des Volkes von den verantwortlichen Männern übergangen werden, wird sie Gottes Zorn treffen und das Volk Gottes als Ganzes für diese Sünden zur Rechenschaft gezogen werden. Gottes Handlungsweise seinem Volk gegenüber in der Vergangenheit zeigt die Notwendigkeit, die Gemeinde von allem Unrecht zu säubern. Schon ein einziger Sünder vermag soviel Finsternis zu verbreiten, dass die ganze Gemeinde von dem Licht Gottes ausgeschlossen ist. Wenn die Kinder Gottes spüren, dass Finsternis sie umhüllt und ihnen die Ursache nicht bekannt ist, sollten sie Gott ernsthaft, in tiefer Demut und Selbsterniedrigung suchen, bis das Unrecht, das seinen Geist betrübt, erkannt und entfernt ist. Z3.281.2 Teilen

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Das Vorurteil, das sich gegen uns erhob, weil wir das vorhandene Unrecht tadelten, das Gott mir gezeigt hat, ist ebenso ungerecht wie alles Gerede von Härte und Strenge. Gott gebietet uns zu reden, und wir werden nicht schweigen. Wenn Verkehrtheiten unter Gottes Volk erscheinen und Gottes Diener gleichgültig daran vorübergehen, unterstützen und rechtfertigen sie im Grunde genommen den Sünder. Sie machen sich in gleicher Weise schuldig und werden ebenso sicher Gottes Missfallen erfahren; denn sie werden für die Sünden der Schuldigen die Verantwortung übernehmen müssen. Im Gesicht wurde ich auf viele Beispiele verwiesen, bei denen sich Gottes Diener das Missfallen des Herrn zugezogen haben, indem sie es versäumten, sich mit den Fehlern und Schwächen unter ihnen zu beschäftigen. Diejenigen, die diese Verkehrtheiten entschuldigten, wurden vom Volk als sehr freundlich und liebenswürdig angesehen, nur weil diese sich scheuten, eine klare, schriftgemäße Aufgabe zu erfüllen. Diese Aufgabe widerstrebte ihren Gefühlen, deshalb wichen sie ihr aus. Z3.282.1 Teilen

Der Hass, den manche hegten, weil das Unrecht des Volkes Gottes gerügt wurde, hat ihre Seelen geblendet und furchtbar getäuscht. Dadurch wurde es ihnen unmöglich, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Sie haben ihr eigenes geistliches Augenlicht ausgelöscht. Sie mögen Zeugen des Unrechts sein, sie fühlen aber nicht so wie Josua und demütigen sich auch nicht, wenn sie Seelen in Gefahr wissen. Z3.282.2 Teilen

Das wahre Volk Gottes, dem das Werk des Herrn und die Errettung von Seelen am Herzen liegt, wird die Sünde stets in ihrem wirklichen sündhaften Charakter sehen. Es wird immer für eine gewissenhafte und klare Stellungnahme gegenüber den Sünden eintreten, die das Volk Gottes leicht bedrängen. Besonders in dem abschließenden Werk für die Gemeinde, zur Zeit der Versiegelung der Hundertvierundvierzigtausend, die ohne Fehl vor Gottes Thron stehen sollen, werden sie zutiefst die Übeltaten des so genannten Volkes Gottes empfinden. Dies wird sehr eindringlich durch den Propheten dargestellt, der das Abschlusswerk im Bilde von Männern sieht, von denen jeder eine Mordwaffe trägt. Einer unter ihnen war mit Leinen bekleidet und hatte ein Schreibzeug an seiner Seite. „Und der Herr sprach zu ihm: Gehe durch die Stadt Jerusalem und zeichne mit einem Zeichen an die Stirn die Leute, so da seufzen und jammern über alle Gräuel, so darin geschehen.“ Hesekiel 9,4. Z3.282.3 Teilen

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Wer handelt in dieser Zeit nach dem Rat Gottes? Sind es die Menschen, die im Grunde genommen das Unrecht unter dem Volk Gottes entschuldigen und in ihrem Herzen, wenn auch nicht offen, gegen die murren, die das Unrecht rügen? Sind es diejenigen, die sich gegen sie stellen und mit denen harmonieren, die Übles tun? Gewiss nicht! Nur wenn sie sich reumütig zeigen, das Werk Satans aufgeben, das darin besteht, die verantwortlichen Männer des Werkes zu bedrücken, und die Hände der Sünder in Zion zu stärken, können sie das Zeichen der göttlichen Versiegelung empfangen. Sie werden sonst in dem allgemeinen Verderben der Gottlosen umkommen, das unter dem Bild der fünf Waffen tragenden Männer dargestellt ist. Beachtet sorgfältig folgende Tatsache: Wer das reine Erkennungszeichen der Wahrheit, von der er durch die Macht des Heiligen Geistes erfüllt ist, empfängt — dargestellt durch ein Zeichen des mit Leinen bekleideten Mannes —, gehört zu denen, „so da seufzen und jammern über alle Gräuel“, die in der Gemeinde geschehen. Ihre Liebe zur Aufrichtigkeit und zum Ruhm und zur Verherrlichung Gottes ist so ausgeprägt, und sie besitzen einen so klaren Blick für die außerordentliche Verworfenheit der Sünde, dass sie gekennzeichnet werden als solche, die seufzen und weinen und Seelenangst erdulden. Lest das neunte Kapitel Hesekiels! Z3.283.1 Teilen

Aber das allgemeine Gericht an all denen, die den gewaltigen Unterschied zwischen Sünde und Gerechtigkeit nicht so deutlich sehen und empfinden wie die Menschen, die unter dem Rat Gottes stehen und das Zeichen bekommen, wird in dem Befehl an die fünf Waffen tragenden Männer beschrieben: „Gehet diesem nach durch die Stadt und schlaget drein; eure Augen sollen nicht schonen noch übersehen. Erwürget Alte, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder und Weiber, alles tot; aber die das Zeichen an sich haben, derer sollt ihr keinen anrühren. Fanget aber an an meinem Heiligtum!“ Hesekiel 9,5.6. Z3.283.2 Teilen

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Hinsichtlich Achans Sünde sprach Gott zu Josua: „Ich werde hinfort nicht mit euch sein, wo ihr nicht den Bann aus euch vertilget.“ Josua 7,12. Wie stimmt dieses Beispiel mit der Handlungsweise der Menschen überein, die ihre Stimme nicht gegen Sünde und Unrecht erheben wollen, sondern stets mit denen sympathisieren, die das Lager Israels mit ihren Sünden verwirren? Gott sprach zu Josua: „Darum kannst du nicht stehen vor deinen Feinden, bis dass ihr den Bann von euch tut.“ Er kündigte die Strafe an, die der Übertretung seines Bundes folgen würde. Z3.284.1 Teilen

Josua begann alsbald mit einer sorgfältigen Untersuchung, um den Schuldigen zu finden. Ein Stamm Israels nach dem anderen, ein Geschlecht nach dem anderen und ein Hauswirt nach dem anderen hatten sich zu verantworten, bis Achan als Schuldiger entlarvt wurde. Damit aber dieser Fall ganz Israel klar sein und niemand Gelegenheit haben sollte, zu murren und zu sagen, ein Unschuldiger müsse leiden, wandte Josua Klugheit an. Er wusste, dass Achan der Übertreter war, der seine Sünde zu verbergen trachtete und Gott gegen sein Volk herausforderte. Josua veranlasste Achan, seine Sünde zu bekennen, damit Gottes Ehre und Gerechtigkeit vor dem Volk Israel erwiesen werde. „Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib dem Herrn, dem Gott Israels, die Ehre und gib ihm das Lob und sage mir an: Was hast du getan? und leugne mir nichts. Da antwortete Achan Josua und sprach: Wahrlich, ich habe mich versündigt an dem Herrn, dem Gott Israels. Also und also habe ich getan ich sah unter dem Raub einen köstlichen babylonischen Mantel und zweihundert Silberlinge und eine goldene Stange, fünfzig Lot am Gewicht; des gelüstete mich, und ich nahm es. Und siehe, es ist verscharrt in die Erde in meiner Hütte und das Silber darunter. Da sandte Josua Boten hin, die liefen zur Hütte; und siehe, es war verscharrt in seiner Hütte und das Silber darunter. Und sie nahmen‘s aus der Hütte und brachten‘s zu Josua und zu allen Kindern Israel und schütteten es vor den Herrn. Da nahm Josua und das ganze Israel mit ihm Achan, den Sohn Serahs, samt dem Silber, Mantel und der goldenen Stange, seine Söhne und Töchter, seine Ochsen und Esel und Schafe, seine Hütte und alles, was er hatte, und führten sie hinauf ins Tal Achor. Und Josua sprach: Weil du uns betrübt hast, so betrübe dich der Herr an diesem Tage. Und das ganze Israel steinigte ihn und verbrannte sie mit Feuer.“ Josua 7,19-25. Z3.284.2 Teilen

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Der Herr sagte Josua, dass sich Achan nicht nur die Dinge angeeignet hatte, die zu nehmen ihm ausdrücklich verboten war, um nicht verworfen zu werden, sondern dass er gestohlen hatte und es verleugnete. Auf Befehl des Herrn sollte Jericho samt seiner ganzen Beute zerstört werden, ausgenommen das Gold und Silber für den Schatz des Herrn. Weder durch Kampf noch durch Unterwerfung des Volkes wurde Jericho erobert, sondern der Herr der Heerscharen selbst führte die himmlischen Streitkräfte an. Es war des Herrn Streit; er selbst errang den Sieg. Die Kinder Israel führten nicht einen Schwertstreich. Sieg und Ehre gehörten deshalb ebenso dem Herrn wie die Beute. Er befahl, mit Ausnahme des Goldes und des Silbers, die er für seine Schatzkammer zurückbehielt, alles zu zerstören. Achan wusste sehr wohl von der bestehenden Einschränkung und dass die goldenen und silbernen Schätze, die er verbarg, dem Herrn gehörten. Er bestahl also Gottes Schatzkammer um seines Vorteils willen. Z3.285.1 Teilen

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