Portrait von Ellen White
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Das Opfer auf dem Berg Karmel
Das Opfer auf dem Berg Karmel
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Elia gebietet, dass sich auf dem Karmel ganz Israel und alle Propheten Baals versammeln sollen. Die Ehrfurcht gebietende Feierlichkeit der Blicke Elias gibt den Anschein von jemand, der sich in der Gegenwart des Herrn und Gottes Israels befindet. Der Zustand der Israeliten in ihrem Abfall erfordert ein festes Auftreten, strenge Worte und gebietende Autorität. Gott bereitet die Botschaft, die der Zeit und Gelegenheit angepasst ist. Manchmal rüstet er seinen Boten mit seinem Geist aus, Tag und Nacht Alarm zu geben, wie es Johannes tat: „Bereitet dem Herrn den Weg.“ Ein andermal werden Männer der Tat benötigt, die nicht von der Pflicht abweichen, sondern deren Energie erweckt und gebietet: „Wer ist auf des Herrn Seite?“, der komme her zu uns. Gott wird immer eine zutreffende Botschaft haben, um sein Volk den jeweiligen Umständen gemäß anzusprechen. Z3.295.2 Teilen

Schnelle Boten eilen mit der Botschaft von Elia durchs ganze Land. Abgeordnete werden von Städten, Dörfern, Weilern und Familien entsandt. Alle sind in Eile, dem Aufruf nachzukommen, als sei ein großes Wunder zu erwarten. Nach Elias Befehl beordert Ahab die Propheten Baals nach dem Berg Karmel. Das Herz des abgefallenen Leiters von Israel ist mit Furcht erfüllt. Zitternd befolgt er die Anweisungen des Propheten Gottes. Z3.295.3 Teilen

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Das Volk versammelt sich am Berg Karmel, einem Platz der Schönheit, als noch Tau und Regen niedergingen, um die Vegetation zu erquicken. Aber jetzt ist die Schönheit unter Gottes Fluch dahingeschwunden. Auf diesem Berg mit besonders schönen Hainen und Blumen geschmückt, hatten die Baalspropheten Altäre zur heidnischen Anbetung errichtet. Dieser Berg ragte hoch empor und bot Überblick über die umliegenden Länder. Er konnte von einem Großteil des Königreiches gesehen werden. Weil Gott hier in besonderer Weise durch die götzendienerische Anbetung entehrt worden war, erwählte Elia diesen hervorragenden Ort für die Entfaltung der Macht Gottes und zur Verteidigung seiner Ehre. Z3.296.1 Teilen

Isebels Propheten, achthundertundfünfzig an der Zahl, marschieren gleich einem Heer Soldaten, zum Kampf gerüstet, in einer Formation mit Instrumentalmusik und großem Schaugepränge daher. Aber ihre Herzen erzittern, wenn sie daran denken, dass das Land Israel durch ein Wort dieses Propheten Jehovas drei Jahre lang ohne Tau und Regen blieb. Sie fühlen, dass eine furchtbare Krise naht. Sie hatten auf ihre Götzen vertraut, konnten aber den Worten Elias nichts entgegen setzen noch sie als falsch beweisen. Ihre Götter sind gleichgültig gegen ihre wahnsinnigen Schreie, Gebete und Opfer gewesen. Z3.296.2 Teilen

Am frühen Morgen steht Elia auf dem Berg Karmel, umgeben von dem abgefallenen Israel und den Baalspropheten. Ein einzelner Mann in jener großen Menschenmenge. Er steht da, gänzlich unerschrocken. Er, den das ganze Königreich beschuldigt hat, an ihrem Unglück schuld zu sein, steht vor ihnen, ohne Furcht und unbegleitet von sichtbaren Heeren und beeindruckender Schau. Er steht da, bekleidet mit rauem Gewand, mit Ehrfurcht gebietender Feierlichkeit auf seinem Antlitz, als sei er sich völlig seines heiligen Auftrags als Diener Gottes, seine Befehle auszuführen, bewusst. Elia heftet seinen Blick auf die höchste Erhebung der Berge, wo einst Jehovas Altar gestanden hatte, als der Berg noch mit grünenden Bäumen und blühenden Blumen bedeckt war. Jetzt ruht Gottes Gifthauch darauf. Das ganze Elend Israels tritt klar hervor angesichts des vernachlässigten, niedergerissenen Altars Jehovas und der Altäre Baals. Ahab steht an der Spitze der Priester Baals, alle in ängstlicher Erwartung der Worte Elias. Z3.296.3 Teilen

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In vollem Sonnenschein, umringt von Tausenden — Kriegsmännern, Baalspropheten und dem König Israels — steht der wehrlose Mann, scheinbar allein und doch nicht allein. Die machtvollsten Himmelsheere umgeben ihn. Engel, mit großer Macht ausgerüstet, sind vom Himmel herabgekommen, um den treuen und gerechten Propheten zu beschützen. Mit fester und gebieterischer Stimme ruft Elia: „Wie lange hinket ihr auf beide Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach; ist‘s aber Baal, so wandelt ihm nach. Und das Volk antwortete ihm nichts.“ 1.Könige 18,21. Nicht einer aus der großen Versammlung wagt es, ein Wort für Gott einzulegen und seine Treue gegen Jehova zu bekunden. Z3.297.1 Teilen

Welche erstaunliche Täuschung und furchtbare Blindheit hatte Israel gleich einer finsteren Wolke eingehüllt! Diese Verblendung und dieser Abfall hatte sie nicht plötzlich überfallen. Sie waren nach und nach über sie gekommen, immer wenn sie die Worte des Tadels und der Warnung nicht beachteten, die der Herr ihnen wegen ihres Stolzes und ihrer Sünden sandte. Und nun nahmen sie in dieser furchtbaren Krise, in Gegenwart der Götzenpriester und des abgefallenen Königs eine neutrale Stellung ein. Wenn Gott eine Sünde besonders verabscheut, deren sein Volk sich schuldig machen kann, dann ist es die Sünde, im Notfall nichts zu unternehmen. Gleichgültigkeit und Neutralität in einer religiösen Krise wird von Gott als ein schweres Verbrechen betrachtet, als schlimmste Art der Feindseligkeit gegen Gott. Z3.297.2 Teilen

Ganz Israel schweigt. Wieder wird Elias Stimme gehört: „Ich bin allein übrig geblieben als Prophet des Herrn; aber der Propheten Baals sind vierhundertfünfzig Mann. So gebt uns zwei Farren und lasst sie erwählen einen Farren und ihn zerstücken und aufs Holz legen und kein Feuer daran legen; so will ich den andern Farren nehmen und aufs Holz legen und auch kein Feuer daran legen. So rufet ihr an den Namen eures Gottes, und ich will den Namen des Herrn anrufen. Welcher Gott nun mit Feuer antworten wird, der sei Gott. Und das ganze Volk antwortete und sprach: Das ist recht. Und Elia sprach zu den Propheten Baals: Erwählt ihr einen Farren und richtet zu am ersten, denn euer ist viel; und ruft eures Gottes Namen an und legt kein Feuer daran. Und sie nahmen den Farren, den man ihnen gab, und richteten zu und riefen an den Namen Baals vom Morgen bis an den Mittag und sprachen: Baal, erhöre uns! Aber es war da keine Stimme noch Antwort. Und sie hinkten um den Altar, den sie gemacht hatten.“ 1.Könige 18,22-26. Z3.297.3 Teilen

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Elias Vorschlag ist vernünftig. Das Volk wagt keine Widerrede. Es findet den Mut zur Antwort: „Das ist recht“. Die Baalspropheten wagen nicht eine andere Meinung zu äußern oder der Sache auszuweichen. Gott hat diese Probe herbeigeführt, hat für die Urheber des Götzendienstes Verwirrung und einen außerordentlichen Triumph seines Namens vorbereitet. Die Baalspriester sehen sich gezwungen, diesen Bedingungen zuzustimmen. Mit Furcht und schulderfülltem Herzen, während sie sich äußerlich kühn und trotzig stellen, errichten sie ihren Altar, legen Holz und das Opfer darauf und beginnen mit ihren Beschwörungen, ihrem Geschrei und Gebrüll, Kennzeichen der heidnischen Anbetung. Ihre schrillen Rufe schallen aus Wäldern und Bergen zurück: „Baal, erhöre uns!“ Die Priester versammeln sich gleich einer Armee um ihre Altäre, mit Sprüngen, Händeringen, Schreien, Stampfen und mit unnatürlichen Gesten, und während sie sich die Haare raufen, sich mit Messern ritzen, offenbaren sie scheinbare Aufrichtigkeit. Z3.298.1 Teilen

Der Morgen vergeht, es wird Mittag, und noch immer ist kein Zeichen zu sehen, dass Baal das Rufen seiner verblendeten Anhänger hört. Keine Stimme antwortet auf ihr ungestümes Geschrei. Die Priester sinnen ständig darüber nach, wie sie durch Betrug Feuer auf ihren Altären anzünden und Baal die Ehre zuschreiben können. Elia jedoch beobachtet wachsam jede ihrer Bewegungen. Achthundert Stimmen werden heiser. Ihre Gewänder sind blutbefleckt; doch ihre irrsinnige Erregung verringert sich nicht. Ihre Gebete sind mit Flüchen vermischt, dass ihr Sonnengott kein Feuer auf ihre Altäre herabsendet. Elia fährt fort, sie scharf zu beobachten, damit sie keinen Betrug verüben können, denn er weiß, dass er, falls die Priester durch irgendeinen Kunstgriff das Altarfeuer entzünden könnten, augenblicklich in Stücke zerrissen werden würde. Er wünscht dem Volk die Torheit des Zweifelns und seines Hinkens auf beide Seiten vor Augen zu führen, wo sie doch die Wunderwerke von Gottes majestätischer Macht zu ihren Gunsten und unzählige Beweise seiner unendlichen Barmherzigkeit und Liebe zu ihnen erlebt haben. Z3.298.2 Teilen

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„Da es nun Mittag ward, spottete ihrer Elia und sprach: Ruft laut! denn er ist ein Gott; er dichtet oder hat zu schaffen oder ist über Feld oder schläft vielleicht, dass er aufwache. Und sie riefen laut und ritzten sich mit Messern und Pfriemen nach ihrer Weise, bis dass ihr Blut herabfloss. Da aber der Mittag vergangen war, weissagten sie bis um die Zeit, da man Speisopfer tun sollte; und da war keine Stimme noch Antwort noch Aufmerken.“ 1.Könige 18,27-29. Z3.299.1 Teilen

Wie gerne wäre Satan, der wie ein Blitz vom Himmel fiel, denen zu Hilfe geeilt, die er verführt hatte, deren Sinne er beherrschte und die völlig seinem Dienst geweiht waren. Gern hätte er den Blitz gesandt und ihre Opfer angezündet. Aber Jehova hat Satan Grenzen gesetzt und seine Macht eingeschränkt. Deshalb vermochten alle Anschläge des Feindes auch nicht einen Funken auf Baals Altäre herabzubringen. Der Abend bricht herein. Die Baalspropheten sind müde, erschöpft und verwirrt. Der eine schlägt dies vor, der andere jenes, bis sie schließlich ihre Bemühungen einstellen. Ihre Schreie und Flüche hallen nicht länger über den Berg Karmel hin. Schwach und verzweifelt ziehen sie sich vom Kampf zurück. Z3.299.2 Teilen

Das Volk ist Zeuge dessen gewesen, was die unvernünftigen, irrsinnigen Priester alles unternommen hatten. Es war Zeuge davon gewesen, wie sie in wilden Sprüngen um den Altar hüpften, als könnten sie die flammenden Strahlen der Sonne erhaschen und ihrem Zweck dienstbar machen. Sie sind der Schaustellungen des Dämonendienstes, des heidnischen Götzendienstes müde geworden und warten jetzt mit äußerster Spannung, was Elia sagen wird. Z3.299.3 Teilen

Jetzt ist die Zeit für Elias Auftritt gekommen. „Da sprach Elia zu allem Volk: Kommt her, alles Volk zu mir! Und da alles Volk zu ihm trat, baute er den Altar des Herrn wieder auf, der zerbrochen war, und nahm zwölf Steine nach der Zahl der Stämme der Kinder Jakobs (zu welchem das Wort des Herrn redete und sprach: Du sollst Israel heißen), und baute mit den Steinen einen Altar im Namen des Herrn und machte um den Altar her eine Grube, zwei Kornmaß weit, und richtete das Holz zu und zerstückte den Farren und legte ihn aufs Holz und sprach: Holt vier Kad Wasser voll und gießt es auf das Brandopfer und aufs Holz! Und sprach: Tut‘s noch einmal! Und sie taten‘s noch einmal. Und er sprach: Tut‘s zum drittenmal! Und sie taten‘s zum drittenmal. Und das Wasser lief um den Altar her, und die Grube ward auch voll Wasser. Und da die Zeit war, Speisopfer zu opfern, trat Elia, der Prophet, herzu und sprach: Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass heute kund werden, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht, und dass ich solches alles nach deinem Wort getan habe! Erhöre mich Herr, erhöre mich, dass dies Volk wisse, dass du, Herr, Gott bist, dass du ihr Herz darnach bekehrst! Da fiel das Feuer des Herrn herab und fraß Brandopfer, Holz, Steine und Erde und leckte das Wasser auf in der Grube. Da das alles Volk sah, fiel es auf sein Angesicht und sprach: Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott!“ 1.Könige 18,33-39. Z3.299.4 Teilen

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Zur Stunde des Abendopfers stellt Elia den Altar Gottes wieder her, den die Baalspriester mit Zustimmung des abgefallenen Israels niedergerissen hatten. Nicht einen vom Volk ruft er, ihm dabei zu helfen. Die Altäre Baals sind alle in bestem Zustand. Aber er wendet sich dem niedergerissenen Altar Gottes zu, der ihm heiliger und kostbarer ist in seinem unansehnlichen Zustand als die prächtigen Altäre des Baal. Z3.300.1 Teilen

Elia respektiert des Herrn Bund mit seinem Volk, obwohl es abgefallen ist. Ruhig und feierlich repariert er den niedergerissenen Altar mit zwölf Steinen, nach der Zahl der zwölf Stämme Israels. Die enttäuschten Priester Baals, durch ihre vergeblichen Bemühungen erschöpft, sitzen oder liegen auf der Erde und warten ab, was Elia tun werde. Sie sind mit Furcht und Hass gegen Elia erfüllt, weil er eine Prüfung vorgeschlagen hat, durch die ihre Schwäche und das Unvermögen ihrer Götter bloßgestellt worden war. Z3.300.2 Teilen

Das Volk Israel steht gebannt, blass, beinahe atemlos vor Spannung da, während Elia sich an Jehova, den Schöpfer Himmels und der Erde wendet. Sie waren Zeugen der fanatischen, unvernünftigen Raserei der Baalspropheten gewesen. Jetzt haben sie das Vorrecht, das ruhige Ehrfurcht gebietende Verhalten Elias im Gegensatz dazu zu beobachten. Er erinnert sie an ihren Abfall, der den Zorn des Herrn wachgerufen hatte und fordert die Kinder Israel auf, ihre Herzen zu beugen und zu dem Gott ihrer Väter zurückzukehren, damit sein Fluch abgewandt werden kann. Ahab und seine Götzenpriester schauen mit Erstaunen und angsterfüllt zu. Sie warten mit Furcht und in feierlicher Stille auf das Resultat. Z3.300.3 Teilen

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Nachdem das Opfer auf den Altar gelegt ist, befiehlt Elia dem Volk, das Opfer und den Altar mit Wasser zu begießen und auch den Graben ringsumher zu füllen. Dann beugt er sich ehrfurchtsvoll vor dem unsichtbaren Gott, er hebt seine Hände gen Himmel und spricht ein ruhiges, schlichtes Gebet, unbegleitet von wilden Gesten und Verdrehungen des Körpers. Kein unsinniges Geschrei hallt über Karmels Höhe. Eine feierliche Stille, die den Baalspriestern furchtbar unangenehm ist, ruht auf allen. In seinem Gebet verwendet Elia keine übertriebenen Ausdrücke. Er betet zu Jehova, als sei er gegenwärtig als Zeuge der Vorgänge und lausche auf sein aufrichtiges, inbrünstiges und doch schlichtes Gebet. Die Baalspriester haben geschrieen, gegeifert, sind herumgehüpft und haben lange gebetet — von Morgen bis zum späten Nachmittag. Elias Gebet ist sehr kurz, ernst, ehrfurchtsvoll und schlicht. Kaum ist jenes Gebet beendet, als auch schon Feuerflammen gleich leuchtenden Blitzstrahlen vom Himmel herabfahren, das Holz entzünden, das Opfer verzehren, das Wasser in der Grube auflecken und sogar die Steine des Altars verschlingen. Der Glanz der lodernden Flammen erleuchtet den Berg und blendet die Augen der Menge. Die Israeliten, die nicht am Berg versammelt waren, haben von Ferne die Szene beobachtet. Als das Feuer herabfährt, geraten sie bei seinem Anblick in Erstaunen. Es ähnelt der Feuersäule, die am Roten Meer die Kinder Israel vom Heer der Ägypter trennte. Z3.301.1 Teilen

Die Volksmenge auf dem Berg wirft sich ehrfürchtig und angsterfüllt vor dem unsichtbaren Gott nieder. Sie können nicht auf das helle, verzehrende Feuer, vom Himmel gesandt, blicken. Sie fürchten, dass sie selbst ihres Abfalls und ihrer Sünden wegen verzehrt werden möchten. Mit einer Stimme, die vom Berg und der Ebene widerhallt, erklären sie mit schrecklicher Bestimmtheit: „Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott!“ 1.Könige 18,39. Israel ist endlich aufgewacht und eines Besseren belehrt. Endlich erkennt es seine Sünde und wie sehr es Gott verunehrt hat. Sein Zorn richtet sich gegen die Propheten Baals. Bestürzt sind Ahab und die Baalspriester Zeugen der wunderbaren Entfaltung der Macht Jehovas geworden. Wieder wird Elias Stimme vernommen in dem Aufsehen erregenden Befehl ans Volk: „Greift die Propheten Baals, dass keiner entrinne!“ 1.Könige 18,40. Das Volk ist bereit, seinem Befehl zu gehorchen. Sie ergreifen die falschen Propheten, die sie verführt haben und bringen sie zum Bach Kidron, wo Elia mit eigener Hand diese Götzenpriester tötet. Z3.301.2 Teilen

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Nachdem das Urteil über die falschen Propheten vollzogen ist, nachdem die Israeliten ihre Sünden bekannt und den Gott ihrer Väter anerkannt haben, soll nun der vernichtende Fluch Gottes zurückgezogen werden. Er wird seinem Volk seine Segnungen erneuern und das Erdreich wiederum mit Tau und Regen erquicken. Z3.302.1 Teilen

Elia sagt zu Ahab: „Zieh hinauf, iss und trink, denn es rauscht, als wollte es sehr regnen.“ 1.Könige 18,41. Während Ahab geht, um zu speisen, verlässt Elia die Stätte des schrecklichen Opfers und begibt sich auf die Spitze des Berges Karmel, um zu beten. Sein Werk, die heidnischen Priester zu erschlagen, hat ihn nicht unfähig für die feierliche Ausübung des Gebets gemacht. Er hatte damit nur Gottes Willen erfüllt. Nachdem er als göttliches Werkzeug alles getan hatte, was ihm möglich war, um die Ursache des Abfalls Israels durch Töten der heidnischen Priester zu entfernen, konnte er nicht mehr tun. Jetzt vermittelt er für das sündige, abgefallene Israel. In sehr schmerzlicher Haltung, mit seinem Angesicht zwischen den Knien, bittet er Gott ernstlich um Regen. Sechsmal hintereinander sendet er seinen Diener, um Ausschau zu halten, ob es ein sichtbares Zeichen dafür gibt, dass Gott sein Gebet erhört hat. Er wird weder ungeduldig noch gerät er in Zweifel, weil der Herr nicht sofort ein Zeichen gibt, dass sein Gebet erhört ist. Er fährt fort in ernster Fürbitte und schickt seinen Diener siebenmal, um zu sehen, ob Gott ein Zeichen gewährt hat. Sein Diener kehrt zum sechsten Mal von seinem Platz mit Blick aufs Meer mit der entmutigenden Nachricht zurück, dass noch keine verheißungsvolle Wolke am ehernen Himmel erschienen ist. Beim siebenten Mal informiert er Elia, dass eine ganz kleine Wolke, so groß wie eines Mannes Hand, zu sehen ist. Dies genügt, um Elias Glauben zufrieden zu stellen. Er wartet nicht, bis der ganze Himmel sich schwarz bezogen hat, um sich seiner Sache sicher zu sein. In jener kleinen aufkommenden Wolke hört sein Glaube bereits das Rauschen eines gewaltigen Regens. Seine Werke stimmen mit seinem Glauben überein. Durch seinen Diener sendet er Ahab eine Botschaft: „Spanne an und fahre hinab, dass dich der Regen nicht ergreife!“ 1.Könige 18,44. Z3.302.2 Teilen

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