Portrait von Ellen White
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Pioniere des Werkes
Pioniere des Werkes
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Liebe Schwester E, es wurde mir gezeigt, dass du eine durchgreifende Bekehrung benötigst. Du hast die Wahrheit angenommen, hast aber nicht ihre Segnungen empfangen, weil du ihre umgestaltende Macht nicht erfahren hast. Du stehst in Gefahr, beide Welten zu verlieren, wenn nicht ein gründlicheres Gnadenwerk an deinem Herzen geschieht und dein Wille in Übereinstimmung mit den Gedanken und dem Willen Christi gebracht wird. Z3.347.2 Teilen

Du befindest dich jetzt nicht auf dem richtigen Weg, jenen Frieden und jenes Glück zu erfahren, welche der treue, demütige Gläubige, der sein Kreuz trägt, mit Sicherheit erlangen wird. Du besitzt die Charakterprägung deines Vaters. Du neigst zum Egoismus, bist dir dessen aber nicht bewusst. Deine Gedanken sind hauptsächlich auf deine Person gerichtet, auf die Dinge, die dir gefallen und Freude machen, ohne Rücksicht auf das Glück der Menschen in deiner Umgebung. Du begehst einen Fehler, nach Glück zu trachten. Wenn du es je finden wirst, dann in Pflichterfüllung und Selbstvergessenheit. Während sich deine Gedanken so viel mit dir selbst beschäftigen, kannst du nicht glücklich sein. Z3.347.3 Teilen

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Du versäumst, freudig das Werk zu tun, das Gott dir aufgetragen hat. Du übersiehst die gewöhnlichen, einfachen Pflichten, die direkt am Wege liegen. Deine Gedanken wandern zu irgendeinem größeren Werk, von dem du glaubst, es würde mehr deinem Geschmack entsprechen und dem Mangel in deinem Leben und der Dürre deiner Seele abhelfen. Hierin wirst du bestimmt enttäuscht werden. Das Werk, das Gott für dich bestimmt hat, ist, die gewöhnlichen, täglichen Pflichten zu verrichten, die es in deiner Umgebung zu tun gibt. Diesen schlichten häuslichen Aufgaben des täglichen Lebens solltest du freudig, nicht nur mechanisch, nachkommen. Sei mit dem Herzen dabei wie mit deinen Händen und verrichte die einfachen Pflichten, die vor dir liegen. Z3.348.1 Teilen

Du bist nicht darauf bedacht, andere glücklich zu machen. Deine Augen sind nicht offen, zu entdecken, welch kleine Dinge du tun, welch kleine Aufmerksamkeiten und Gefälligkeiten du deinen Eltern und Hausgenossen erweisen könntest. Du hast es zu oft als eine Tugend betrachtet, dich von der Familie abzuschließen und über deine unglücklichen Gefühle und deine unfrohe Erfahrung nachzugrübeln. Du hast Dornen gesammelt und fandest Befriedigung darin, dich selbst zu verletzen. Du gibst dich Träumereien hin, aber mit dieser Gewohnheit musst du brechen. Du lässt Pflichten ungetan: Arbeit, die du verrichten solltest, um andere zu entlasten, versäumst du um des Vergnügens willen, deinen unseligen Träumereien nachzuhängen. Du kennst dich selbst nicht. Erhebe dich und geh an deine Pflichten! Mache die Versäumnisse der Vergangenheit gut durch zukünftige Treue. Nimm die vor dir liegende Arbeit in Angriff. In der treuen Pflichterfüllung wirst du dich selbst vergessen und wirst keine Zeit haben, zu träumen, trübsinnig zu werden und dich unangenehm und unglücklich zu fühlen. Z3.348.2 Teilen

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In christlicher Erfahrung hast du noch beinahe alles zu lernen. Du machst keine so raschen Fortschritte, wie es dir möglich wäre, und wie du musst, wenn du das ewige Leben erlangen willst. Du bildest jetzt einen Charakter für den Himmel oder ein Wesen, das dich vom Himmel ausschließen wird. Deine Sinne und Gedanken haben sich so ausschließlich mit dem Ich beschäftigt, dass du nicht erkannt hast, was du tun musst, um ein wahrer Nachfolger des sanftmütigen und demütigen Jesu zu werden. Du hast deine häuslichen Pflichten vernachlässigt. Du bist für deine Familie eine düstere Wolke und ein Schatten gewesen, wo es doch dein Vorrecht war, Licht zu verbreiten und für deine Lieben ein Segen zu sein. Du bist verdrießlich, launisch und unglücklich gewesen, während es in Wirklichkeit nichts gab, was dich so hätte machen müssen. Du hast nicht darüber nachgedacht, was du tun könntest, um deine Mutter zu entlasten und deinen Eltern so viel wie möglich zu helfen. Du hast von deinen Eltern und Schwestern erwartet, dass sie dich glücklich machen und dir dienen sollten, während deine Gedanken nur um dich selbst kreisten. Gottes Gnade wohnte nicht in deinem Herzen, obwohl du so betrogen warst zu denken, du hättest wirklich Fortschritte in der Erkenntnis des göttlichen Willens gemacht. Z3.349.1 Teilen

Du warst bereit, dich in Unterhaltungen mit Menschen einzulassen, die nicht unseres Glaubens waren, wo es dir doch unmöglich war, mit ihnen vernünftig über unseren Glauben zu sprechen. Du stellst die Wahrheit dadurch in einem falschen Licht dar und fügst der Sache der Wahrheit mehr Schaden als Nutzen zu. Wenn du weniger in Verteidigung unseres Glaubens reden und deine Bibel eifriger studieren würdest und dein Verhalten bezeugen würde, dass die Wahrheit einen guten Einfluss auf dein Herz und Leben ausgeübt hat, könntest du weit mehr Gutes stiften als durchs Reden, während es dir in so vielen Dingen an Treue mangelt. Z3.349.2 Teilen

Wenn du darauf acht hättest, dem Vorbild des selbstverleugnenden, opferbereiten Erlösers zu folgen, der immer bedacht war, andern Gutes zu tun und andern zum Segen zu sein, der nie nach Bequemlichkeit und Ergötzung für sich selbst trachtete, dann würde dein Einfluss über andere segensreich sein. In unserem gesellschaftlichen Umgang und in den Familien gibt es mancherlei Möglichkeiten, unseren Herrn zu bekennen oder zu verleugnen, ganz gleich, ob wir in beschränkte oder bessere Lebensverhältnisse gestellt sind. Wir können ihn mit unseren Worten verleugnen, indem wir anderen Menschen Übles nachreden; wir können ihn verleugnen durch törichtes Geschwätz, durch Witzeleien und Scherze, durch unnütze oder unfreundliche Worte, durch Ausflüchte und Unwahrheiten. Durch unsere Worte können wir zeigen, dass Christus nicht in uns wohnt. In unserem Wesen können wir Christum verleugnen, wenn wir allzu bequem sind, wenn wir die Pflichten und Lasten des Lebens scheuen, so dass andere unsere Aufgaben mit übernehmen müssen, und indem wir uns sündhaften Vergnügungen hingeben. Auch durch Putzsucht, Anpassung an weltliche Sitten und durch unhöfliches Benehmen können wir Christum verleugnen. Auch das Durchsetzenwollen der eigenen Meinung und Selbstbehauptung und Selbstrechtfertigung entsprechen nicht einem Bekenntnis zu Christo. Schließlich können wir ihn dadurch verleugnen, dass wir uns in krankhafter Gefühlsduselei ergehen und über unserem vermeintlich zu harten Schicksal brüten. Z3.349.3 Teilen

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Niemand kann Christum vor der Welt wahrhaft bekennen, es sei denn, der Geist Christi lebt in ihm. Es ist unmöglich, etwas mitzuteilen, was wir selbst nicht besitzen. Unsere Gespräche und unser Verhalten sollten echter und sichtbarer Ausdruck der Gnade und der Wahrheit sein, von der wir erfüllt sind. Wenn das Herz geheiligt, gehorsam und demütig ist, werden die Früchte nach außen erkennbar sein und für Jesum Christum wirkungsvoll zeugen. Meine Schwester, du musst etwas mehr tun als nur Lippenbekenntnisse ablegen, denn diese genügen nicht. Du betrügst dich selbst. Deine Gesinnung, dein Charakter und deine Taten beweisen, dass du weder ein sanftmütiges Wesen besitzt noch Selbstverleugnung und Barmherzigkeit übst. Worte mögen viel Liebe und Demut zum Ausdruck bringen, aber wenn deine Lebensführung nicht täglich durch Gottes Gnade bestimmt wird, wirst du die himmlische Gabe nicht empfangen. Du hast nicht um Jesu willen alles verlassen. Du hast deinen Willen und deine Vergnügungssucht nicht überwunden, um Christi Nachfolger zu werden. Z3.350.1 Teilen

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Du verleugnest deinen Erlöser und sündigst wider ihn, indem du dich mit verdrießlichen Dingen beschäftigst, dir selbst das Leben schwer machst und Schwierigkeiten siehst, wo keine sind. Die Sorgen des nächsten Tages häufst du schon auf den heutigen; dein Herz wird verbittert; du belastest und betrübst deine Umgebung, indem du unnötige Schwierigkeiten heraufbeschwörst. Die köstliche Prüfungszeit, die Gott dir geschenkt hat, um Gutes zu tun, verbringst du törichterweise mit unseligen Gedanken und mit Bauen von Luftschlössern. Deine Phantasie gibt sich mit Dingen ab, die dir weder Hilfe noch Glück bringen können. Deine Tagträumerei wird niemals zu einer vernünftigen, gesunden Erfahrung in göttlichen Dingen führen; noch wird sie dich tauglich für das ewige Leben machen. Z3.351.1 Teilen

Nur die göttliche Wahrheit, vom Herzen aufgenommen, kann dich zur Seligkeit führen. Wenn du ihr glaubst und gehorchst, wirst du für die Pflichten und Prüfungen von heute genügend Kraft empfangen. Für morgen benötigst du nichts. Du solltest dir bewusst sein, dass du nur für das Heute zu sorgen hast. Heute sollst du überwinden, dich selbst verleugnen, wachen, beten und in Gott siegreich bleiben! Unsere Zeitverhältnisse und die uns umgebenden Einflüsse, das täglich wechselnde Geschehen um uns herum und das geschriebene Wort Gottes, das alle Dinge richtet und prüft — sie alle reichen aus, um uns unsere Aufgabe und das, was wir täglich erledigen sollten, vor Augen zu führen. Statt Gedanken nachzuhängen, die dir keinen Nutzen bringen, ist es besser, täglich die Schrift zu durchforschen und die Pflichten des täglichen Lebens zu erfüllen, die dir wohl lästig sein mögen, die aber schließlich von irgend jemandem getan werden müssen. Z3.351.2 Teilen

Die Schönheiten der Natur sprechen unaufhörlich zu uns. Das aufnahmebereite Herz wird von der Liebe und Herrlichkeit Gottes beeindruckt, die in seiner Schöpfung erkennbar sind. Das lauschende Ohr vermag die Mitteilungen Gottes durch die Werke der Natur zu vernehmen und zu verstehen. Neben den verschiedenen Dingen der Natur, die Gott uns zu unserer Erbauung geschenkt hat, kann uns selbst der Sonnenstrahl zur Lehre dienen. Die grünen Felder, die hohen Bäume, die Knospen und Blüten, die vorüberziehende Wolke, die fallenden Regentropfen, der murmelnde Bach, die leuchtenden Sterne — alles ruft uns zu Besinnung und liebevoller Beobachtung. Die Natur mahnt uns, mit Gott vertraut zu werden, der der Schöpfer dieser Herrlichkeiten ist. Die Lehren, die wir aus den verschiedenen Dingen der Schöpfung ziehen können, sind diese: Sie alle gehorchen dem Willen ihres Schöpfers. Niemals verleugnen sie Gott, niemals lassen sie den geringsten Fingerzeig seines Willens unbeachtet. Nur gefallene Wesen weigern sich, ihrem Schöpfer völligen Gehorsam zu zollen. Ihre Worte und ihr Handeln widersprechen den Anforderungen Gottes und stimmen nicht mit den Grundsätzen seiner Herrschaft überein. Z3.351.3 Teilen

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Deine Gedanken bewegen sich nicht auf einer erhabenen Ebene. In der Natur gibt es genug Dinge, um dich zu veranlassen, deinen Schöpfer zu lieben und zu verehren. Da gibt es Nahrung für die Gedanken, ohne dich abzusondern, um enttäuschten Hoffnungen und verderbten Einbildungen nachzuhängen. Sei nicht allzu bereit, mit Ungläubigen zu reden und dich mit jenen in einen Disput einzulassen, die der Wahrheit widersprechen, denn dazu besitzt du nicht genug Schriftkenntnis. Du hast das Studium deiner Bibel vernachlässigt. Du könntest die Wahrheit besser durch ein sanftmütiges Verhalten und treue Pflichterfüllung empfehlen. Wenn du gewissenhaft deinen Teil tust, wenn du ernster Absicht bist, zu sehen, was du für diejenigen, für die du arbeitest, tun kannst und tun sollst, wirst du die Wahrheit besser darstellen. Die beste Art und Weise, die Wahrheit zu empfehlen, ist nicht durch Argumente und durch Reden, sondern durch tägliches Ausleben derselben, durch einen konsequenten, bescheidenen, demütigen Lebenswandel als ein Jünger Christi. Z3.352.1 Teilen

Es ist etwas Trauriges, mit unserer Umgebung oder den Umständen, die uns an einen Platz gestellt haben, wo unsere Pflichten gering und unwichtig erscheinen, unzufrieden zu sein. Private und einfache Pflichten missfallen dir. Du bist ruhelos, unsicher und unzufrieden. All dies entspringt der Selbstsucht. Du schätzt dich selbst höher ein, als andere es tun. Du liebst dich selbst mehr als deine Eltern, deine Schwester, deinen Bruder, und auch mehr als Gott. Du wünschst dir eine Arbeit, die dir mehr zusagt und für die du deiner Meinung nach besser geeignet wärest. Du bist nicht bereit, zu wirken und bei einfacher Arbeit zu beharren, wo Gott dich hingestellt hat, bis er dich geprüft und erprobt hat, und bis du den Beweis erbracht hast, dass du für eine höhere Stellung befähigt bist. „Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.“ Matthäus 5,5. Ein sanftmütiger Geist ist kein unzufriedener Geist, sondern das genaue Gegenteil. Z3.352.2 Teilen

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Jene bekenntlichen Christen, die ständig jammern und klagen und annehmen, Freude und ein heiteres Gesicht seien Sünde, besitzen nicht die wahre Religion. Wer die Schönheit der Natur wie ein totes Gemälde betrachtet, wer es vorzieht, leblose Blätter anzuschauen, statt die prachtvollen, lebendigen Blumen zu pflücken, wer sich durch alles, was ihm die Natur an Nachdenklichem zu sagen hat, traurig stimmen lässt, wer den zauberhaften Unterschied zwischen dem satten Grün der Täler und dem der Höhen nicht erkennt, wer sein Empfinden der reizvollen und wohllautenden Harmonie verschließt, die aus der Natur zu ihm spricht, stimmt nicht mit Jesu überein. Diese Menschen wandeln nicht im Licht, sondern begeben sich selbst in Finsternis und Schwermut; wo sie sich doch der Heiterkeit und des Segens der Sonne der Gerechtigkeit erfreuen könnten, die in ihren Herzen aufgeht mit „Heil unter ihren Flügeln“. Maleachi 3,20. Z3.353.1 Teilen

Meine junge Schwester, du führst ein Leben der Einbildung. Es gibt nichts, worin du einen Segen entdecken und wahrnehmen könntest. Du bildest dir Schwierigkeiten und Prüfungen ein, wo keine sind. Kleine Unannehmlichkeiten machst du riesengroß. Das ist nicht die Sanftmut, über die Christus einen Segen ausspricht. Es ist eine unheilige, rebellische, pflichtvergessene Unzufriedenheit. Sanftmut ist eine köstliche Gnadengabe, bereit, still zu dulden, willig, Prüfungen zu ertragen. Sanftmut ist geduldig und versucht unter allen Umständen, glücklich zu sein. Sanftmut ist immer dankbar, ersinnt frohe Lieder, die aus dem Herzen zu Gott emporsteigen. Sanftmut kann Enttäuschung und Unrecht ertragen und wird nicht Gleiches mit Gleichem vergelten. Sanftmut ist nicht schweigsam und verdrießlich. Ein mürrisches Gemüt ist das Gegenteil von Sanftmut, denn es verwundet nur und bereitet anderen Schmerzen und hat nur Gefallen an sich selber. Z3.353.2 Teilen

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Du bist eben erst in Christi Schule eingetreten. Du hast noch beinahe alles zu lernen. Du kleidest dich jetzt nicht ausgefallen; aber du hegst Stolz auf äußerliches Erscheinen. Du möchtest dich gerne weniger schlicht kleiden. Du denkst mehr über die Kleidung nach als du solltest. Christus ladet dich ein: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ Matthäus 11,28-30. Beuge deinen Nacken unter Christi Joch, und in dieser Unterwerfung wirst du jenes Glück finden, nach dem du getrachtet hast, indem du eigenen Wegen und eigenem Kurs folgtest. Z3.354.1 Teilen

Du könntest freudig sein, wenn du selbst deine Gedanken Christi Willen unterwerfen würdest. Du solltest nicht zögern, dein eigenes Herz sorgfältig zu erforschen und täglich dem eigenen Ich abzusterben. Du magst fragen: Wie kann ich mein Tun beherrschen und meine inneren Gefühlsregungen unter Kontrolle halten? Viele, die nicht vorgeben, Gott zu lieben, beherrschen ihren Geist in beachtlichem Maße, ohne die Hilfe der göttlichen Gnade. Sie üben Selbstbeherrschung. Dies ist in der Tat eine Anklage gegen jene, die wissen, dass sie von Gott Kraft und Gnade empfangen können, und doch nicht die Wesenszüge des Geistes offenbaren. Christus ist unser Vorbild. Er war sanftmütig und demütig. Lerne von ihm und ahme sein Beispiel nach. Der Sohn Gottes war fehlerlos. Diese Vollkommenheit muss unser Ziel sein. Wir müssen überwinden, wie er überwand, wenn wir den Platz zu seiner Rechten einnehmen wollen. Z3.354.2 Teilen

Dein Charakter weist Eigentümlichkeiten auf, die strenger Disziplin bedürfen und resolut unter Kontrolle gebracht werden müssen, ehe du mit gewisser Sicherheit eine eheliche Verbindung eingehen kannst. Du solltest dir eine Heirat aus dem Kopf schlagen, bis du deine Charakterfehler überwunden hast, denn du würdest keine glückliche Ehefrau. Du hast versäumt, dich mit der Arbeit im Haushalt anzufreunden. Du hast es nicht für notwendig erachtet, Gewohnheiten des Fleißes zu entwickeln. Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, sich an nutzbringender Arbeit zu erfreuen, wird man es nicht mehr verlieren. Dann wirst du mit allen Lebensumständen fertig werden und bist für jede Stellung befähigt. Du wirst lernen, Aktivität zu lieben. Wenn du dich nützlicher Arbeit erfreust, werden deine Gedanken bei deiner Beschäftigung sein, und du wirst keine Zeit finden, unnützen Tagträumen nachzuhängen. Z3.354.3 Teilen

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Kenntnisse in nützlicher Arbeit werden deinem ruhelosen und unzufriedenen Gemüt Energie, Leistungsfähigkeit und schickliche, bescheidene Würde vermitteln, die Achtung gebietet. Du hast nur geringe Selbsterkenntnis. Du kennst nicht den Betrug deines eigenen Herzens. Das Herz ist ein trotzig und verzagt Ding. Erforsche dein Herz sorgfältig. Nimm dir Zeit zum Nachdenken und zum Gebet. Wenn du deine Charakterfehler nicht erkennst und sie nicht ernsthaft und aufrichtig zu überwinden trachtest, kannst du nicht Christi Jünger sein. Z3.355.1 Teilen

Du findest Ergötzen daran, über junge Männer nachzudenken und zu sprechen. Ihre Höflichkeit legst du so aus, als wendeten sie dir ihre besondere Aufmerksamkeit zu. Du schmeichelst dir selbst, du ständest noch in ihrer Achtung, was nicht der Tatsache entspricht. Deine Unterhaltung sollte sich um Gegenstände drehen, die von Nutzen sind, die veredeln und erhöhen. Mein liebes Kind, du entwickelst keine Gewohnheiten der Offenheit und Aufrichtigkeit. Dein Herz steht nicht recht. Dein Einfluss auf junge Menschen ist nicht gut, denn du besitzt nicht Christi Geist, und doch glaubst du, große Fortschritte im christlichen Leben gemacht zu haben. Z3.355.2 Teilen

In deines Vaters Familie muss eine Reformation beginnen. Du trägst deines Vaters Wesenszüge. Du solltest entschlossen sein, seine Irrtümer und Extreme zu meiden. Wenn du ein wahrer Jünger Christi bist, wirst du sehen, dass in deinem Heim ein wichtiges Werk zu tun ist. Jede Familie kann eine lebenslängliche Schule sein. Ältere Schwestern können einen starken Einfluss auf jüngere Familienmitglieder ausüben. Die Jüngeren, mit dem Beispiel der Älteren vor Augen, werden mehr durch Nachahmung als durch oft wiederholte Vorschriften geprägt werden. Die älteste Tochter sollte es immer als eine christliche Pflicht ansehen, ihre Mutter zu unterstützen und ihr ihre vielen ermüdenden Lasten tragen zu helfen. Stunden werden schlimmer als verloren sein, wenn sie im Bett, mit Schlaf oder düsteren Träumereien verbracht werden, während die Schultern einiger von der Familie unter dem Tragen einer schweren, mühsamen Last gebeugt sind. Z3.355.3 Teilen

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Die älteren Töchter können sich an der Erziehung der jüngeren Familienmitglieder beteiligen. Hier ist eine hervorragende Gelegenheit für dich, freundlich, fleißig und in Gottesfurcht jene zu belehren, die nicht so weit sind wie du. Du kannst die Zuneigung derer erwerben, denen du zu helfen suchst. Du magst hier eine der besten Schulen haben, die christlichen Gnadengaben zu üben. Du magst keine Kinder. In Wirklichkeit liebst du niemanden, der fortwährende, ernste und ausdauernde Anstrengungen benötigt. Du willst nicht ständig in Anspruch genommen werden. Du liebst die Veränderung und suchst andauernd nach etwas, das dir gefällt und dich glücklich macht. Du benötigst Selbstdisziplin, und du kannst sie jetzt besser erlangen als zu jeder zukünftigen Zeit. Du hast in deinem Leben beinahe jede Veränderung zu machen. Möge Gott dir helfen, diese Aufgabe ohne Zögern in Angriff zu nehmen. Nur die Reinen, die Guten und Heiligen wird Christus zu sich nehmen, wenn er in sein Reich kommt. Z3.356.1 Teilen

Du kannst den Himmel nicht ohne ernste, ausdauernde Anstrengung erlangen. Im Licht des Himmels betrachtet, ist dein Leben bis jetzt ziellos und beinahe nutzlos gewesen. Jetzt hast du die Gelegenheit, das Versäumte nachzuholen und die Kleider deines Charakters im Blut des Lammes zu waschen. Gott wird dir helfen, wenn du fühlst, wie notwendig du seine Hilfe brauchst. Deine eigene Gerechtigkeit hat vor Gott keinen Wert. Nur durch die Verdienste Christi wirst du zuletzt Sieger sein. Und wenn du unter denen bist, denen ewiges Heil zuteil wird, ist der Himmel billig genug zu erlangen. Z3.356.2 Teilen

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