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Die Hebräer hatten eine Gelegenheit, über die Szene nachzudenken, deren Zeugen sie in der Heimsuchung des göttlichen Zorns, der sich über die Anführer des großen Aufruhrs entlud, gewesen waren. Die Güte und Barmherzigkeit Gottes kamen zum Ausdruck, indem er dieses undankbare Volk nicht auslöschte, als sein Zorn sich gegen die Hauptverantwortlichen richtete. Er gab der Gemeinde, die sich hatte verführen lassen, Raum zur Buße. Die Tatsache, dass der Herr, ihr unsichtbarer Führer, so viel Langmut und Barmherzigkeit bei dieser Gelegenheit zeigte, ist als Beweis seiner Bereitwilligkeit berichtet, den ärgsten Übertretern zu vergeben, wenn sie ihrer Sünde innewerden und in Reue und Demut zu ihm zurückkehren. Die Gemeinde war in ihrem anmaßenden Kurs durch die Entfaltung von des Herrn Vergeltung aufgehalten worden. Doch sie war nicht überzeugt, dass sie sehr gegen ihn gesündigt hatte und des Herrn Zorn wegen ihrer Empörung verdiente. Z3.373.1 Teilen

Menschen können Gott schwerlich eine größere Beleidigung zufügen, als die Werkzeuge zu verachten und zu verwerfen, die er als ihre Leiter erwählt hat. Sie hatten nicht nur das getan, sondern hegten auch noch die Absicht, beide, Mose und Aaron, zu töten. Diese Männer flohen aus Angst vor Vernichtung von den Zelten Korahs, Dathans und Abirams; aber ihre Rebellion war nicht geheilt. Sie fühlten keinen Kummer, keine Verzweiflung wegen ihrer Schuld. Sie empfanden nicht die Wirkung eines erweckten, überzeugten Gewissens, weil sie ihre kostbarsten Vorrechte missbraucht und gegen Licht und Erkenntnis gehandelt hatten. Wir können hier wertvolle Lehren aus der Langmut Jesu, des Engels, der in der Wüste vor den Hebräern her zog, ziehen. Z3.373.2 Teilen

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Ihr unsichtbarer Führer würde sie vor schmachvoller Vernichtung bewahren. Vergebung liegt noch in ihrer Reichweite. Es ist ihnen möglich, selbst jetzt noch Vergebung zu finden. Die Rache Gottes steht ihnen bevor und ruft sie zur Buße auf. Eine ganz spezielle, unwiderstehliche Dazwischenkunft des Himmels hat ihrer anmaßenden Empörung Einhalt geboten. Wenn sie jetzt der Dazwischenkunft der göttlichen Vorsehung Raum geben, können sie noch gerettet werden. Aber die Reue und Demütigung der Gemeinde muss ihrer Übertretung angemessen sein. Die Offenbarung der außerordentlichen Macht Gottes hat alle Unsicherheit beseitigt. Sie können eine Erkenntnis der wahren Stellung und heiligen Berufung von Mose und Aaron haben, wenn sie sie nur akzeptieren wollen. Leider war ihr Versäumnis, die von Gott gegebenen Beweise anzuerkennen, äußerst verhängnisvoll. Sie erkannten nicht, wie wichtig es war, ihrerseits sofort in Aktion zu treten und Gott um Vergebung ihrer schweren Sünden zu bitten. Z3.374.1 Teilen

Jene Nacht der Prüfung für die Hebräer wurde nicht dazu verwendet, ihre Sünden zu bekennen und zu bereuen, sondern Wege zu finden, den Beweisen zu widerstehen, die sie als größte Sünder auswiesen. Immer noch hegten sie ihren eifersüchtigen Hass gegen die von Gott erwählten Männer und stärkten sich in ihrem Widerstand gegen die Autorität von Mose und Aaron. Satan stand ihnen zur Seite, ihre Urteilskraft zu verfälschen und sie blind ins Verderben zu führen. Ihre Gemüter waren gründlich mit Unzufriedenheit vergiftet, und es stand für sie fraglos fest, dass Mose und Aaron böse Männer und für den Tod von Korah, Dathan und Abiram verantwortlich waren, die sie als Retter der Hebräer betrachteten, die eine Besserung der Verhältnisse herbeiführen würden, indem Lob die Stelle von Tadel und Frieden die Stelle von Angst und Streit einnahm. Z3.374.2 Teilen

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Den Tag zuvor waren alle Israeliten beim Geschrei der verurteilten Sünder furchterfüllt geflohen, denn sie sagten: „Dass uns die Erde nicht auch verschlinge!“ „Des andern Morgens aber murrte die ganze Gemeinde der Kinder Israel wider Mose und Aaron, und sprachen: Ihr habt des Herrn Volk getötet.“ 4.Mose 17,6. In ihrer Entrüstung waren sie bereit, Hand an die Männer zu legen, die Gott erwählt hatte, von denen sie glaubten, großes Unrecht im Töten derer getan zu haben, die gute und heilige Männer waren. Z3.375.1 Teilen

Aber des Herrn Gegenwart offenbart sich in seiner Herrlichkeit über der Stiftshütte, und das empörerische Israel wird in seinem wahnsinnigen, anmaßenden Handeln zum Stillstand gebracht. Jetzt spricht aus seiner schrecklichen Herrlichkeit die Stimme des Herrn zu Mose und Aaron die gleichen Worte, die sie am Tag zuvor auf Gottes Befehl an die Gemeinde Israel richten mussten: „Hebt euch aus dieser Gemeinde, ich will sie plötzlich vertilgen!“ Z3.375.2 Teilen

Hier finden wir eine treffende Darstellung von Verblendung, die menschliche Gemüter erfasst, die sich von Licht und Beweisen abwenden. Hier sehen wir die Macht beharrlicher Rebellion und wie schwierig es ist, sie zu dämpfen. Sicher hatten die Hebräer den überzeugendsten Beweis in der Vernichtung der Männer, die sie betrogen hatten. Aber trotzdem stellten sie sich kühn und herausfordernd vor Mose und Aaron hin und beschuldigten sie, gute und heilige Männer umgebracht zu haben. „Ungehorsam (im Englischen ‚Rebellion‘) ist eine Zaubereisünde, und Widerstreben ist Abgötterei und Götzendienst.“ 1.Samuel 15,22. Z3.375.3 Teilen

Mose empfand keine Sündenschuld und eilte beim Wort des Herrn nicht hinweg und überließ die Gemeinde ihrem Schicksal, wie die Hebräer von den Zelten Korahs, Dathans und Abirams am Tag zuvor geflohen waren. Mose zögerte. Er konnte nicht zulassen, dass diese große Volksmenge umkam, obwohl er wusste, dass sie Gottes Vergeltung für ihre beharrliche Rebellion verdiente. Er warf sich vor Gott nieder, weil das Volk keinen Grund zur Demütigung sah. Er bat für sie, weil sie nicht fühlten, wie sehr sie der Fürsprache bedurften. Z3.375.4 Teilen

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Mose stellt hier Christum dar. Zu dieser kritischen Stunde offenbarte Mose das Interesse des wahren Hirten für die Herde, die seiner Fürsorge anvertraut war. Er bat darum, dass der Zorn eines beleidigten Gottes das Volk seiner Wahl nicht gänzlich zerstören möchte. Durch seine Vermittlung hielt er den Arm der Vergeltung zurück, und so wurde dem ungehorsamen, empörerischen Israel kein gänzliches Ende bereitet. Er wies Aaron an, was in jener schrecklichen Krise zu tun war, als der Zorn Gottes ausfuhr und die Plage bereits begonnen hatte. Aaron stand mit seinem Weihrauchgefäß da und schwenkte es vor dem Herrn, während die Fürbitte Moses mit der Weihrauchwolke emporstieg. Mose wagte nicht, mit Bitten aufzuhören. Er klammerte sich an die Macht des Engels, wie Jakob es in seinem Ringen tat, und gleich ihm behielt er den Sieg. Aaron stand zwischen den Lebenden und Toten, als die gnadenvolle Antwort kam: Ich habe dein Gebet erhört; ich will nicht völlig verderben. Die Männer, welche die Gemeinde verachtete und getötet haben würde, waren diejenigen, die ihrethalben Gott anflehten, das Vergeltungsschwert zurückzuziehen und das sündige Israel zu verschonen. Z3.376.1 Teilen

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