Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Der treue Abraham
Der treue Abraham
387

Meine Gedanken gehen zurück zum treuen Abraham, der, in Gehorsam gegen den göttlichen Befehl, ihm in einem nächtlichen Gesicht erteilt, eine Reise mit Isaak unternimmt. Er sieht den Berg vor sich, den Gott ihm angewiesen hat, wo er opfern soll. Er nimmt das Holz von der Schulter seines Knechtes und legt es Isaak auf, der geopfert werden soll. Er gürtet sich mit Entschlossenheit und qualvoller Unbeugsamkeit, bereit, das von Gott geforderte Werk zu vollbringen. Mit brechendem Herzen und zitternder Hand nimmt er das Feuer, während Isaak fragt: Vater, hier ist Feuer und Holz; wo aber ist das Opfer? Ach, Abraham kann es ihm jetzt noch nicht sagen. Vater und Sohn bauen den Altar. Jetzt kommt der schreckliche Augenblick für Abraham, Isaak mitzuteilen, was seine Seele während der langen Reise so furchtbar gequält hat, dass Isaak selbst das Opfer ist. Isaak ist kein Knabe mehr, er ist ein erwachsener junger Mann. Hätte er es gewollt, so hätte er sich seines Vaters Absicht widersetzen können. Er beschuldigt seinen Vater nicht des Irrsinns, ja er versucht nicht einmal, ihn davon abzubringen. Er unterwirft sich. Er ist überzeugt von der Liebe seines Vaters und dass er niemals das schreckliche Opfer bringen würde, seinen einzigen Sohn zu schlachten, wenn Gott es ihm nicht geboten hätte. Isaak lässt sich von den zitternden, liebevollen Händen seines mitleidigen Vaters binden, weil Gott es gesagt hat. Der Sohn unterwirft sich dem Opfer, weil er an die Aufrichtigkeit seines Vaters glaubt. Aber als alles bereit ist, als der Glaube des Vaters und die Unterwürfigkeit des Sohnes vollständig geprüft sind, hält der Engel Gottes die empor gerichtete Hand Abrahams zurück und sagt ihm, es sei genug. „Nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen.“ 1.Mose 22,12. Z3.387.1 Teilen

Diese Glaubenstat Abrahams ist zu unserem Nutzen berichtet worden. Sie lehrt uns die große Lektion des Vertrauens in Gottes Forderungen, wie hart und einschneidend sie sein mögen. Sie lehrt Kinder völlige Unterwerfung ihren Eltern und Gott gegenüber. Abrahams Gehorsam lehrt uns, dass nichts zu köstlich ist, um es Gott zu geben. Z3.387.2 Teilen

388

Isaak versinnbildete den Sohn Gottes, der als Opfer für die Sünden der Welt sterben sollte. Gott wollte Abraham das Evangelium der Erlösung des Menschen nahe bringen. Um dies zu tun und ihm die Wahrheit als Realität vor Augen zu führen als auch seinen Glauben zu prüfen, forderte er von ihm, seinen geliebten Isaak zu schlachten. Alle Ängste und aller Seelenschmerz, die Abraham während jener dunklen und furchtbaren Prüfung erduldete, sollten seinem Verständnis tief den Erlösungsplan für den gefallenen Menschen einprägen. Durch eigene Erfahrung sollte er erkennen, wie unaussprechlich groß die Selbstverleugnung des unendlichen Gottes in der Dahingabe seines eigenen Sohnes war, um den Menschen vor dem ewigen Verderben zu retten. Keine geistige Marter hätte für Abraham schlimmer sein können, als dem göttlichen Befehl zu gehorchen, seinen Sohn zu opfern. Z3.388.1 Teilen

Gott gab seinen Sohn einem Leben der Demütigung, der Selbstverleugnung, der Armut, der Mühsal und dem schrecklichen Kreuzestod hin. Aber da war kein Engel, der die frohe Botschaft brachte: „Es ist genug. Du brauchst nicht zu sterben, mein geliebter Sohn.“ Ganze Engelheere warteten sorgenvoll und hofften, dass Gott wie im Falle Abrahams im letzten Augenblick seinen schmachvollen Tod verhindern würde. Doch den Engeln wurde nicht gestattet, Gottes teurem Sohn eine solche Botschaft zu übermitteln. Die Demütigungen in der Gerichtshalle und auf dem Weg nach Golgatha hielten an. Er wurde verspottet, geschmäht, bespuckt. Er erduldete die Spottreden, die Sticheleien und Schmähungen derer, die ihn hassten, bis er am Kreuz sein Haupt neigte und starb. Z3.388.2 Teilen

Könnte Gott uns einen größeren Beweis seiner Liebe geben als in der Dahingabe seines Sohnes, das alles zu erdulden? So, wie die Gabe Gottes an den Menschen freiwillig, seine Liebe unendlich war, so erhebt er Anspruch auf unser Vertrauen, unseren Gehorsam, unser ganzes Herz und den Reichtum unserer Zuneigung. Auch das soll unendlich sein. Er fordert alles, was dem Menschen zu geben möglich ist. Die Unterwerfung unsrerseits muss der Gabe Gottes entsprechen. Sie muss vollkommen sein, nichts darf daran fehlen. Wir alle sind Gottes Schuldner. Er hat Anforderungen an uns, denen wir nicht nachkommen können, ohne uns selbst als ein volles und williges Opfer hinzugeben. Er fordert sofortigen, willigen Gehorsam, und nichts Geringeres als das wird er akzeptieren. Wir haben jetzt die Gelegenheit, uns die Liebe und Gunst Gottes zu sichern. Für einige, die dies lesen, mag dieses Jahr das letzte in ihrem Leben sein. Gibt es unter den Jugendlichen, die dies lesen, einige, die Weltvergnügen dem Frieden vorziehen, den Christus dem ernsthaften Sucher und dem freudigen Täter seines Willens geben will? Z3.388.3 Teilen

389

Gott wägt unsere Charaktere, unser Verhalten und unsere Beweggründe in der Waage des Heiligtums. Es wird furchtbar sein, sollte unser Heiland, der für uns starb, um unsere Herzen zu sich zu ziehen, uns an der Liebe und am Gehorsam für zu leicht erklären. Gott hat uns große und köstliche Gaben geschenkt. Er hat uns Licht und eine Kenntnis seines Willens verliehen, so dass wir nicht zu irren noch im Finstern zu wandeln brauchen. Es wird furchtbar sein, wenn man am Tage der letzten Entscheidung und der Belohnung in der Waage gewogen und zu leicht erfunden wird, und ein schrecklicher Fehler, der nie wieder gutzumachen ist. Junge Freunde, sollten eure Namen im Buche Gottes vergeblich gesucht werden müssen? Z3.389.1 Teilen

Gott hat euch aufgetragen, ein Werk für ihn zu tun, dessen Verrichtung euch zu seinen Mitarbeitern macht. Rings um euch her gibt es Seelen zu retten. Da sind solche, welche ihr durch eure ernsten Anstrengungen ermutigen und denen ihr ein Segen werden könnt. Ihr könnt Seelen von der Sünde zur Gerechtigkeit bekehren. Wenn ihr ein Gefühl für die Verantwortlichkeit habt, die auf euch ruht, dann werdet ihr die Notwendigkeit der Treue im Gebet und der Treue im Wachen gegenüber den Versuchungen Satans empfinden. Es wird euch, wenn ihr wirklich Christen seid, näher liegen, über die sittliche Finsternis zu trauern, die in der Welt ist, als der Flatterhaftigkeit und Eitelkeit der Mode zu frönen. Dann werdet ihr unter denen zu finden sein, die da seufzen und jammern über die Gräuel, die im Lande geschehen. Ihr werdet den Versuchungen Satans widerstehen, durch die er euch verleiten möchte, euch eitlem Trachten und dem Zurschautragen von Schmuck und Zierrat zu ergeben. Der Geist verengt sich und der Verstand verzwergt, wenn er sich unter Vernachlässigung höherer Verpflichtungen durch solche nichtigen Dinge zufrieden stellen lässt. Z3.389.2 Teilen

390

Die jungen Leute unserer Zeit könnten Mitarbeiter Christi sein, wenn sie wollten; und indem sie arbeiteten, würde ihr Glaube erstarken und ihre Kenntnis des Willens Gottes zunehmen. Jede aufrichtige Absicht und jede rechtschaffene Tat wird im Lebensbuch verzeichnet. Könnte ich doch die Jugend aufrütteln zu erkennen, wie sündhaft es ist, ein Leben der Selbstbefriedigung zu führen und seine Verstandeskräfte durch Beschäftigung mit den gemeinen, eitlen Dingen dieses Lebens verzwergen zu lassen. Wenn die jungen Leute sich in ihren Gedanken und in ihren Worten über die nichtigen Lockungen dieser Welt erheben und es zu ihrem Ziel machen wollten, Gott zu verherrlichen, dann würde auch sein Friede, welcher höher ist denn alle Vernunft, der ihre werden. Z3.390.1 Teilen

22468
109301
Weiter zu "Die Demütigung Christi"
Stichwörter