Portrait von Ellen White
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Die Autorität der Gemeinde
Die Autorität der Gemeinde
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In meinem letzten Gesicht wurde mir die Einführung der Wahrheit und der Fortschritt des Werkes Gottes an der Küste des Stillen Ozeans vorgeführt. Ich sah, dass für viele in Kalifornien ein gutes Werk getan wurde. Doch gab es dort viele, die sich zur Wahrheit bekannten, die nicht bereit waren, das Werk Gottes zur rechten Zeit in Angriff zu nehmen und voranzugehen, wie die erschließende Vorsehung Gottes ihnen ihre Pflicht weist. An dieser Küste können viele Seelen zur Erkenntnis der Wahrheit gebracht werden, sofern vereintes Handeln besteht. Z3.459.3 Teilen

Würden alle einflussreichen Personen die Notwendigkeit der Zusammenarbeit fühlen und Christi Gebet, dass sie eins sein möchten, wie er eins mit dem Vater ist, beantworten, könnte sich das Werk der gegenwärtigen Wahrheit an dieser Küste als eine Macht erweisen. Aber Gottes Volk schläft. Die Gläubigen erkennen nicht die Wichtigkeit konzentrierten Vorgehens. Satan ist immer bemüht, den Glauben und die Herzen des Volkes Gottes zu entzweien. Er weiß sehr wohl, dass Einigkeit ihre Stärke und Trennung Schwäche bedeutet. Es ist wichtig und notwendig, dass alle Nachfolger Christi Satans Ränke verstehen und mit vereinter Front seinen Angriffen begegnen und ihn besiegen. Sie sollten sich fortwährend bemühen, sich eng aneinander anzuschließen, selbst wenn es sie Opfer kostet. Z3.459.4 Teilen

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Die Kinder Gottes mit ihren unterschiedlichen Wesensmerkmalen und Veranlagungen werden innerhalb der Gemeinde miteinander verbunden. Die göttliche Wahrheit, ins Herz aufgenommen, wird ihre Arbeit verrichten, das Leben zu läutern, zu veredeln und zu heiligen und die sonderlichen Ansichten und Vorurteile eines jeden zu überwinden. Alle sollten sich bestreben, einander so nahe wie möglich zu kommen. Alle, die Gott lieben und in Wahrheit seine Gebote halten, werden Einfluss auf Ungläubige ausüben und Seelen für Christum gewinnen, die einst mit dazu beitragen werden am erhabenen weißen Thron die frohen Siegesgesänge anschwellen zu lassen. Die Selbstsucht wird überwunden, und die überfließende Liebe zu Christo wird sich in der Seelenlast bemerkbar machen, die sie für Seelen empfinden, für die er starb. Z3.460.1 Teilen

Es wurden mir viele Familien gezeigt, die nicht so leben, wie Jesus es haben möchte. Sie haben daheim ein Werk zu verrichten, ehe sie Fortschritte im göttlichen Leben machen können. Mir wurde der Fall von Bruder B. vorgeführt, und ich wurde in die Zeit zurückgeführt, als er zuerst die Wahrheit annahm. Damals hatte sie einen umgestaltenden Einfluss auf sein Leben. In gewissem Maße verlor er durch das Interesse, das er für die Wahrheit empfand, das eigene Ich aus den Augen. Er versuchte seinen Glauben durch seine Werke zu zeigen und verwies seine persönlichen Interessen auf den zweiten Platz. Er liebte das Werk des Herrn und versuchte es freudig zu fördern. Der Herr nahm seine Bemühungen, ihm zu dienen, an und verhalf ihm zum Wohlstand. Z3.460.2 Teilen

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Es wurde mit vorgeführt, dass Bruder B. Gottes Missfallen erregte und sich selbst in große Finsternis brachte, als er sich dem Urteil seiner Brüder betreffs wahrer Sabbatbeobachtung widersetzte. Bruder B‘s Interessen standen auf dem Spiel, und er weigerte sich, den betreffenden Gegenstand im rechten Licht zu sehen. Er würde niemals den Weg eingeschlagen haben, den er bei seiner Rückkehr aus dem Osten einschlug, wenn er sich im Licht befunden hätte. Ich wurde dann auf einen andern Punkt in seiner Geschichte hingewiesen und sah ihn auf Reisen. Während er sich unter Ungläubigen befand, ließ er nicht sein Licht vor den Menschen scheinen, damit sie seine guten Werke sehen und unsern Vater preisen konnten, der im Himmel ist. Er vergaß Gott und seine Pflicht, seinen Heiland an jedem Ort und bei allen Gelegenheiten darzustellen. Z3.461.1 Teilen

Bruder B. hat einige Dinge, in denen er besonders schwach ist. Er liebt Lob und Schmeichelei, Vergnügungen und Auszeichnung. Er hat sich selbst erhöht, viel geredet und wenig gebetet. Gott hat ihn seiner Schwäche überlassen, denn er brachte nicht Frucht zur Ehre Gottes. Auf jener Reise hatte er Gelegenheit, viel Gutes zu bewirken. Er erkannte jedoch nicht, dass er Gott für seine Talente verantwortlich ist, und dass er als ein Haushalter Gottes zur Rechenschaft gezogen werden würde, ob er seine Befähigungen benutzte, um sich selbst oder Gott zu verherrlichen. Wenn Bruder B. die Macht der Liebe Christi am eigenen Herzen verspürt haben würde, hätte er ein Interesse an der Rettung derer gehabt, mit denen er in Kontakt kam. Er hätte Worte zu ihnen gesprochen, die sie veranlasst hätten, über ewige Dinge nachzudenken. Z3.461.2 Teilen

Er hatte eine Gelegenheit, den Samen der Wahrheit auszustreuen; aber er kaufte sie nicht aus. Er hätte seine Religion mitnehmen sollen, als er seine Verwandten besuchte. Sein heiliges Bekenntnis und die göttliche Wahrheit hätte er mit all seinen Gedanken, Gefühlen, Worten und Handlungen verbinden müssen. Christus gebietet seinen Nachfolgern, im Licht zu wandeln. Wandeln heißt, sich voranbewegen, sich anstrengen, unsere Fähigkeiten benutzen, aktiv eingespannt zu sein. Wenn wir uns nicht im guten Werk betätigen, zu dem der Heiland uns berufen hat, und wenn wir die Wichtigkeit persönlichen Einsatzes in diesem Werk nicht fühlen, wird unsere Religion kränklich und verkümmert sein. Wir erringen neue Siege durch unsere Erfahrungen in der Arbeit. Wir erlangen Aktivität und Kraft, indem wir im Lichte wandeln. Dadurch bekommen wir genügend Energie, den Weg der Gebote Gottes zu laufen. Psalm 119,32. Wir können bei jedem Schritt himmelwärts neue Stärke gewinnen. Gott wird sein Volk nur segnen, wenn es versucht, ein Segen für andere zu sein. Unsere Tugenden werden nur durch Übung heranreifen und entwickelt. Z3.461.3 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass es Bruder B. an moralischer Stärke mangelte, als er sich in Battle Creek befand. Er hatte nicht versucht, sich an Gott zu klammern und seine Gedanken und sein Handeln rein zu erhalten. Er wurde sich selbst überlassen, eigenen Gedanken zu folgen und Eindrücke zu empfangen, die seinen geistlichen Interessen nicht dienlich waren. Er begegnete denjenigen, die die Wahrheit verdrehten und wurde von ihnen verführt, unwahre Dinge zu glauben. Da er dem Feind die Tür geöffnet und ihn als Engel des Lichts aufgenommen hatte, wurde er bereitwillig von der Versuchung überwunden. Z3.462.1 Teilen

Er wurde böswillig mit Vorurteil erfüllt und begegnete gerade denjenigen mit Misstrauen, denen er nach Gottes Willen Vertrauen entgegenbringen sollte. Er sah Dinge im falschen Licht, und die Versammlungen, die ihm eine große Quelle der Kraft hätten sein sollen, erwiesen sich ihm als Schaden. Genau darin bestand Satans Absicht, dass Bruder B. sein Vertrauen in die Männer verlieren sollte, die Gott als Leiter seines Werkes bestimmt hatte. Er geriet mit ihnen und mit dem Mittelpunkt des Werkes in Uneinigkeit. Er glich einem Schiff auf dem Meer ohne Anker und Steuerruder. Wenn er kein Vertrauen in die Brüder in der Zentrale des Werkes haben konnte, in wen würde er dann Vertrauen setzen? Z3.462.2 Teilen

Bruder B. hat nur wenig Ehrfurcht oder Respekt vor seinen Brüdern. Er schätzt sein eigenes Urteil, seine Erkenntnis und seine Fähigkeiten höher als die ihrigen ein. Deshalb wird er nichts von ihnen annehmen noch ihrem Urteil vertrauen, noch Rat von ihnen suchen, es sei denn, er kann sie leiten und belehren. Er wird seinem eigenen Urteil gemäß handeln, ungeachtet der Gefühle, des Kummers und der Bitten seiner Brüder. Als er der Zentrale des Werkes sein Vertrauen entzog, wusste Satan, dass er seiner sicher war, falls das Vertrauen nicht wiederhergestellt würde. Das ewige Interesse von Bruder B. hängt davon ab, ob er die Hilfen und die Leitung respektiert, die Gott selbst nach seinem Wohlgefallen in der Gemeinde eingesetzt hat. Wenn er selbstgewählten Wegen folgt, wird er schließlich herausfinden, dass er einer falschen Fährte gefolgt ist und sich selbst zu seinem Ruin betrogen hat. Er wird bald in die eine, bald in die andere Richtung gehen und doch den wahren und einzigen Pfad verfehlen, der zum Himmel führt. Z3.462.3 Teilen

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Tausende wandern auf der Straße der Finsternis und des Irrtums, den breiten Weg, der zum Tode führt, die sich selbst schmeicheln, dass sie sich auf dem Weg zur Glückseligkeit und zum Himmel befinden. Aber sie werden weder den einen finden noch den andern erreichen. Bruder B. braucht die Hilfen, die Gott in der Gemeinde eingesetzt hat, denn er selbst kann keine Gemeinde darstellen. Sein Verhalten zeigt hingegen, dass er sehr zufrieden wäre, könnte er selbst eine vollständige Gemeinde sein, niemand untertan. Bruder B. hat seit langem seine Hingabe an Gott verloren. Er hat die Zugänge seiner Seele nicht gegen Satans Einflüsterungen versperrt. Ich sah, dass Engel Gottes seine Worte und Handlungen niederschrieben. Er entfernte sich immer weiter vom Licht des Himmels. Wenn Gottes Gnade dich nicht besonders beherrscht, Bruder B, ist der Umgang mit dir sehr schwer. Du besitzt großes Selbstvertrauen und Entschlossenheit, die sich in deiner Familie und in der Gemeinde bemerkbar machen. Du hast nur wenig Ehrfurcht und Achtung vor irgend jemand. Du besitzt nicht die Tugend der Demut. Z3.463.1 Teilen

Bruder B. kehrte in großer Finsternis zu dieser Küste zurück. Er hatte seine Liebe zur Wahrheit und zu Gott verloren. Er ließ sich von seinen natürlichen Gefühlen beherrschen, und er war stolz. Er war voller Eigenliebe und liebte Geld mehr als die Wahrheit und seinen Erlöser. Es wurde mir gezeigt, dass sein Verhalten nach seiner Rückkehr nach hier dem Christentum Unehre bereitete. Er verband sich mit den Vergnügungssüchtigen. Er betrübte seine Brüder, verwundete seinen Erlöser und lieferte ihn offener Schande vor Ungläubigen aus. Ich sah, dass er von dieser Zeit an keine Freude mehr am Gottesdienst oder dem Fortschritt der Wahrheit hatte. Er schien von einem Eifer beseelt zu sein, die Schrift und verschiedene Autoren zu studieren, nicht um in den verschiedenen Punkten der gegenwärtigen Wahrheit gefestigt zu werden, womit Gott in seiner Vorsehung ihn durch Männer seiner Wahl ausgerüstet hatte, sondern um eine neue Stellung zu finden und neue Ansichten in Widerspruch zu dem gegründeten Glauben der Körperschaft zu vertreten. Seine Studien machte er nicht, um Gott zu verherrlichen, sondern sich selbst. Z3.463.2 Teilen

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Wenn Bruder B. erst eine Stellung auf der verkehrten Seite bezogen hat, widerstrebt es seiner Natur, seinen Irrtum einzusehen und sein Unrecht zu bekennen. Er verficht sie bis zum letzten, ungeachtet der Folgen. Dieser Geist ist verderblich für die Gemeinde als auch für seine Familie. Er bedarf der Besänftigung seines Herzens, der Zärtlichkeit, Demut und Liebe. Ihm mangelt es an Wohltätigkeit und edler Freigebigkeit. Kurz gesagt: Er braucht eine gründliche Bekehrung, eine Wiedergeburt in Christo Jesu. Dann wird sein Einfluss in der Gemeinde rechter Art sein und er wird die Hilfe sein, die sie benötigt. Er wird die Achtung und Liebe seiner Familie genießen und wird seinem Hause nach ihm befehlen. Pflicht und Liebe werden gleich Zwillingsschwestern seine Gehilfen in der Erziehung seiner Kinder sein. Z3.464.1 Teilen

Ich sah, dass Schwester B. viel Kummer wegen des Verhaltens ihres Mannes ihr gegenüber zu ertragen hatte. Ihr Leben verlief sehr traurig, wo er es doch in der Hand hatte, sie glücklich zu machen. Sie schien sehr entmutigt zu sein und deutlich zu fühlen, dass ihr Mann sie vernachlässigte und keine Liebe zu ihr hatte. In seiner Abwesenheit fühlte sie sich zuweilen dem Wahnsinn nahe und wurde eifersüchtig und misstrauisch gegen ihn. Satan war gegenwärtig mit seinen Versuchungen; manches sah sie in einem übertriebenen Licht. All dies hätte vermieden werden können, wenn Bruder B. seine Hingabe an Gott bewahrt hätte. Ich wurde noch weiter geführt und sah, dass er in Unglauben und Finsternis wandelte, während er sich schmeichelte, allein das wahre Licht zu haben. Je weiter er sich von Gott trennte, desto weniger Liebe hatte er für seine Brüder und die Wahrheit. Z3.464.2 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass Bruder B. einen Glaubenspunkt nach dem andern in Frage stellte, die uns aus der Welt herausgebracht und uns zu einem besonderen und auserwählten Volk gemacht haben, das nach der gesegneten Hoffnung und der herrlichen Erscheinung unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi Ausschau hält. Sein Unglaube und seine Finsternis hat nicht eine Säule unseres Glaubens ins Wanken gebracht. Er kann die göttliche Wahrheit nicht wirkungslos machen. Sie bleibt immer noch die Wahrheit; aber er hat einen gewissen Einfluss auf die Gemüter seiner Brüder ausgeübt. Die Berichte von lügenhaften Lippen betreffs meines Mannes und meiner Person, die er aus dem Osten mitbrachte, haben Argwohn und Zweifel bei andern erweckt. Diejenigen, die uns nicht kennen, können uns nicht verteidigen. Ich sah, dass die Gemeinde in ... dreimal so zahlreich sein könnte, wie sie es jetzt ist. Sie könnte zehnfache Stärke besitzen, hätte Bruder B. sich nicht in Satans Hände übergeben. In seinem blinden Unglauben hat er alles, was in seinen Kräften stand, getan, um die Gläubigen in der Wahrheit zu entmutigen und zu zerstreuen. In seiner Blindheit hat er nicht erkannt, wie kränkend sein Verhalten in Gottes Augen war. Die Entmutigung und die Finsternis, die er verursachte, hat die Arbeit von Bruder C. doppelt schwer gemacht, denn sein Einfluss machte sich nicht nur in der Gemeinde in ... bemerkbar, sondern auch in andern Gemeinden. Z3.465.1 Teilen

Bruder B. hat Unglauben und Widerstandsgeist gestärkt, denen Bruder C. zu begegnen hatte. Ich sah, dass wir den gleichen Dingen begegnen mussten, und dass es Zeit fordern würde, die alten Wurzeln der Bitterkeit auszurotten, wodurch viele befleckt waren. Es gibt eine Zeit zum Sprechen und eine Zeit zum Schweigen. Würde Gott uns die Last auferlegen, zu sprechen, sollten wir nicht zögern, ob Menschen hören wollen oder nicht. Wir müssen dann aufs Ganze gehen, selbst wenn dadurch einige die Gemeinde und die Wahrheit verlassen. Gott hat ein großes und wichtiges Werk durch jemand in ... zu tun, und zur rechten Zeit wird es getan werden, und die Wahrheit wird den Sieg erringen. Z3.465.2 Teilen

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Diejenigen unter unsern Geschwistern, die keine persönliche Erfahrung in der gegenwärtigen Wahrheit hatten, konnten die Argumente von Bruder B. nicht widerlegen, und obgleich sie die von ihm vertretenen Ansichten nicht annehmen konnten, wurden sie doch mehr oder weniger von seinen Reden und Beweisführungen beeindruckt. Einige haben sich nicht frei gefühlt, wenn sie zum Gottesdienst zusammenkamen. Sie fürchteten sich, ihre wahren Gefühle und ihren Glauben bezüglich der Sabbatfrage auszusprechen, denn sie erwarteten seine Kritik, falls sie es täten. Die Versammlungen waren ohne Leben und ohne Freiheit. Z3.466.1 Teilen

Bruder B. wünscht, dass andere ihn als jemand akzeptieren, der die Schrift auslegen kann. Mir wurde jedoch gezeigt, dass er betrogen ist und die Schrift nicht versteht. Er hat einen falschen Weg betreten und versucht einen neuen Glauben, eine originelle Theorie von Glauben aufzurichten. Er würde jene Meilensteine entfernen und ersetzen, die uns in die rechte Richtung weisen, nämlich dass wir uns nahe am Ende dieser Weltgeschichte befinden. Er mag glauben, vom Herrn geleitet zu werden, aber es ist bestimmt ein anderer Geist. Wenn er seinen Kurs nicht grundlegend ändert und willig ist, geleitet zu werden und zu lernen, wird er seinem eigenen Wegen überlassen werden und völlig am Glauben Schiffbruch erleiden. Z3.466.2 Teilen

Einige waren durch ihren eigenen Unglauben so verblendet, dass sie den Geist von Bruder B. nicht erkannten. Er hätte ihnen helfen können, wäre er im Rate Gottes gestanden. Er hätte sie zum Licht führen können, anstatt ihre Verwirrung im Glauben und ihre Verlegenheit zu vermehren. Er war hingegen ein Stein des Anstoßes, ein blinder Blindenleiter. Hätte er ebene Wege für seine Füße gemacht, wären die Lahmen nicht gestrauchelt, sondern wären geheilt worden. Er hat sich geweigert, im Licht der Wahrheit zu wandeln, das Gott seinem Volk gegeben hat, und die darin wandeln wollten, hat er gehindert. Z3.466.3 Teilen

Er betrachtet es als Ehre, Zweifel und Unglauben bezüglich des gegründeten Glaubens des Volkes Gottes, das die Gebote hält, einzuflößen. Die Wahrheit, deren er sich einst erfreute, ist nun zu Finsternis in ihm geworden. Wenn er seinen Kurs nicht ändert, wird er zurückfallen in eine Mixtur der Ansichten der verschiedenen Glaubensrichtungen, im Ganzen gesehen, aber mit keiner übereinstimmen. Er selbst will eine getrennte Gemeinde bilden, aber nicht unter dem erhabenen Haupt der Gemeinde. Indem er seine eigenen Ansichten in Widerspruch mit dem Glauben der Körperschaft vorbringt, entmutigt er die Gemeinde. Er sieht, wenn die Körperschaft der Sabbatbeobachter die Wahrheit hat, er sich in der Finsternis befindet, und das will er nicht wahrhaben. Die Wahrheit verdammt ihn, und anstatt sich in Übereinstimmung mit ihr zu bringen, seine Ansprüche aufzugeben und dem Ich abzusterben, sucht er nach einer Stellung, wo er nicht unter Verdammnis steht. Z3.466.4 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, wenn er in seinem gegenwärtigen Kurs fortfährt, blind seinem wahren Zustand gegenüber, er nach einer Weile froh sein wird, irgendeinen Vorwand zu finden, den Sabbat aufzugeben. Satan leitet ihn, wie schon viele andere vor ihm, von der Gemeinde weg, auf einen Pfad des Betrugs und des Irrtums. Wie viel sicherer wäre es doch für Bruder B, sich in Übereinstimmung mit der Wahrheit zu bringen, anstatt die Schrift zu verdrehen, um sie in Harmonie mit seinen Ideen und Handlungen zu bringen. Wenn er sein Tun in Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Gesetzes Gottes bringen wollte, hätte er eine Aufgabe vor sich, wie er sie sich nicht erträumt hat. Das fleischliche Herz ist in Feindschaft mit Gott. Es ist Gottes Gesetz nicht untertan noch vermag es untertänig zu sein. Z3.467.1 Teilen

Die Einflüsterungen und offenen Reden derer, die in Battle Creek unsere Feinde sind, hat Bruder B. während seiner Reise in den Osten aufgenommen. Er kehrte mit bitteren und bösen Gefühlen im Herzen gegen die Männer der Zentrale des Werkes und besonders gegen mich und mein Werk zurück. Er hatte keinen Grund für die Gefühle, die er hegte und für die Ansichten, die er betreffs meiner Arbeit und meiner Zeugnisse äußerte. Der Unglaube und das Vorurteil, die seine eigene Seele verderbt hatten, versuchte er andern einzuflößen. Dies tat er mit beachtlichem Erfolg. Zu Anfang wurden viele von seiner Verdrehungskunst und Finsternis beeinflusst, denn er kann Behauptungen aufstellen und Schlussfolgerungen ziehen, als habe er es mit Tatsachen zu tun. Er weiß, wie man die Dinge angeht und ist redegewandt. Seine Worte übten Einfluss auf Ungeheiligte aus, die wünschten, es möchte gerade so sein, wie er es bezüglich unseres Werkes und unserer Berufung darstellte. Er hatte Einfluss und erweckte Vorurteil in Gemütern, denen wir hätten helfen können, wenn er uns den Weg nicht so versperrt hätte, dass wir keinen Zugang zu ihnen fanden. Zu dieser Klasse gehörten Bruder und Schwester D. Z3.467.2 Teilen

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Hierin mag Bruder B. die Früchte seiner Handlungsweise sehen, und es gab andere, die auf ähnliche Weise mit den gleichen Resultaten beeinflusst wurden, was ihren Glauben und ihr Vertrauen anbetraf. Sobald Bruder B. oder andere zu der Schlussfolgerung gelangen, dass die Männer, die Gottes Werk bis zu seinem Stand aufgebaut haben, nicht von Gott geleitet wurden, sondern ränkevolle, tückische Männer waren, die das Volk verführt haben, dann müssen sie, um als richtig zu gelten, das ganze Werk als einen Betrug und eine Täuschung verleugnen, dann müssen sie alles über Bord werfen. Dies hat Bruder B, von ihm selbst unbemerkt, bereits getan und andere auch. Er wird zu einer zukünftigen Zeit, wenn nicht jetzt, mit ganz anderen Gefühlen auf sein Werk Rückschau halten als heute. Er wird das Werk, das er während der vergangenen paar Jahre verrichtet hat, in dem Licht erkennen, wie Gott es sieht, und dann wird er es nicht mit der gleichen Zufriedenheit betrachten, wie es heute der Fall ist. Wenn er das elende Werk sieht, womit er die letzten Jahre beschäftigt war, dann wird sein stolzes Prahlen mit seiner Weisheit und seiner Überlegenheit an Erkenntnis ein Ende finden. Er wird in bitterem Seelenschmerz Reue empfinden wegen des Blutes von Seelen, das an seinen Kleidern klebt. Z3.468.1 Teilen

Wenn Bruder B. gewünscht hätte, die Dinge im rechten Licht zu sehen, und hätte er die Möglichkeit erwogen, dass er betrogen wurde, wäre er mit den Berichten, die ihren Ruf beeinträchtigten, zu Bruder und Schwester White gekommen und hätte ihnen Gelegenheit gegeben, für sich selbst zu sprechen. Die Berichte, die er vom fernen Osten bis an die Küste des Stillen Ozeans brachte, waren falsches Zeugnis, was in Gottes Gesetz verboten ist. Eines Tages wird er seinen harten Reden und der betrüglichen Spitzfindigkeit, angeregt von Satan, begegnen müssen, die er andern eingeflößt hat, um den Einfluss meines Mannes und meiner Person zu zerstören. Dies ist nicht eine Angelegenheit zwischen Bruder B. und mir, sondern zwischen ihm und Gott. Z3.468.2 Teilen

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Gott hat uns unser Werk aufgetragen, und wenn er uns eine Botschaft für sein Volk gegeben hat, kämpfen solche, die uns in der Arbeit hindern wollen und den Glauben des Volkes an ihre Wahrhaftigkeit und Wahrheit schwächen, nicht gegen das Werkzeug, sondern gegen Gott. Für die Folgen ihrer Worte und Handlungen müssen sie sich vor ihm verantworten. Alle, die geistliches Unterscheidungsvermögen besitzen, können den Baum nach seinen Früchten beurteilen. Bruder B. gibt sich aus als jemand, der von Gott erleuchtet ist, um das Volk betreffs unseres Werkes und unserer Mission aufzuklären. Wer will, kann erkennen, welche Frucht dieser Baum trägt. Bruder B, dient sie zum ewigen Leben oder zum Tod? Z3.469.1 Teilen

Nachdem Bruder B. in Battle Creek mit dieser speziellen Erkenntnis ausgestattet wurde, die ihn veranlasst hat, unser Werk und unsere Mission herabzusetzen, fühlte er sich frei, sich mit den Ungläubigen an Vergnügungen zu beteiligen. Durch sein leichtfertiges Verhalten brachte er Schande über die Sache Christi und großes Leid über seine Frau. War er so verblendet, dass er nicht sehen konnte, wie er das niederriss, was Gott aufbaute? Hatte er keinen Gedanken, dass er sich in Widerstreit mit Gott befinden könnte? Das Werk, das er verrichtete, wurde von Engeln im Himmel berichtet. Er wird sich dafür zu verantworten haben wenn alle Werke im Gericht der Untersuchung des ewigen Gottes unterworfen werden. In seiner Verblendung hat Bruder B. seinen schwächlichen Arm erhoben, um gegen Gott zu kämpfen, während er sich in seinem Selbstbetrug schmeichelte, Gott einen Dienst zu erweisen. Jedermanns Werke werden durchs Feuer des letzten Tages geprüft, und nur Gold, Silber und edle Steine werden die Probe bestehen. Z3.469.2 Teilen

Gott lässt nicht mit sich spielen. Er mag lange Geduld mit den Menschen haben, aber er wird sie um ihrer Übertretungen willen heimsuchen und einen jeden belohnen, nach dem, wie seine Werke waren. Obgleich Menschen ruhmredig sprechen und stolz auf ihre Weisheit sein mögen, kann ein Odem von Gottes Lippen ihre Ehre und Selbstverherrlichung in den Staub legen. Es wurde mir gezeigt, dass Bruder B. am Tage Gottes, wenn alle Fälle in der Waage des Heiligtums gewogen werden, keine Entschuldigung hat. Er weiß es besser, als so zu handeln, wie er gehandelt hat. Er hatte genügend Beweise, um den Charakter des Werkes, das Gott uns aufgetragen hat, zu erkennen. Die Früchte dieses Werkes stehen ihm vor Augen, und er kann sehen und verstehen, wenn er will. Z3.469.3 Teilen

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Bruder B‘s Selbstvertrauen ist großartig und ist ein gefährlicher Fallstrick für ihn. Wenn er diesen gefahrvollen Wesenszug nicht überwindet, wird er zu seinem Untergang führen. Er ist in seinem Element, wenn er kämpfen und über Lehrpunkte streiten kann. Er wird hinterfragen und Spitzfindigkeiten vorbringen und uneinig mit seinen Brüdern sein, bis Satan seine Gedanken so beherrscht, dass er wirklich glaubt, er habe die Wahrheit und seine Brüder befänden sich im Irrtum. Er steht nicht im Licht und hat nicht Gottes Segen, denn Widerstand gegen die festgegründeten Glaubenslehren des Volkes, das Gottes Gebote hält, bildet ein Teil seiner Religion. Sind sie alle betrogen? Ist Bruder B. der einzige Mann, dem Gott die genaue Wahrheit übergeben hat? Ist Gott nicht ebenso willig, seinen ergebenen, opferbereiten Dienern ein rechtes Verständnis der Schrift zu vermitteln, als es Bruder B. zu geben, damit er es an sie weitergebe? Z3.470.1 Teilen

Prüft Bruder B. sein Vorgehen mit dem einfachen Test: „Zieht dieses Licht und diese Erkenntnis, die ich herausgefunden habe, und die mich in Uneinigkeit mit meinen Brüdern bringt, näher zum Heiland? Macht sie mir den Heiland köstlicher und meinen Charakter dem seinen ähnlicher?“ Es ist ein natürlicher, aber kein wohlgefälliger Zug in unserem Charakter, die Fehler und Versäumnisse anderer eifrig zu bemerken und beharrlich im Gedächtnis zu behalten. Z3.470.2 Teilen

Bruder B. versucht nicht, in Einklang mit seinen Brüdern zu kommen. Sein Selbstvertrauen lässt ihn die Notwendigkeit der Einigkeit nicht erkennen. Er betrachtet andere als ihm an Geistesbildung unterlegen, und dass es für ihn eine große Herablassung wäre, ihren Meinungen und Ratschlägen Beachtung zu schenken. Dieses Selbstvertrauen hat ihm die Liebe und Sympathie seiner Brüder verwirkt und ihn daran gehindert, eins mit ihnen zu sein. Er fühlt sich zu weise und erfahren, um der Vorsichtsmaßregeln zu bedürfen, die für viele unerlässlich sind. Er hat eine so hohe Meinung von seinen eigenen Fähigkeiten und er verlässt sich so auf seine Errungenschaften, dass er glaubt, für jede Notlage gewappnet zu sein. Die Engel des Himmels sagten, während sie auf Bruder B. wiesen: „Darum, wer sich lässt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle.“ 1.Korinther 10,12. Selbstvertrauen führt zur Vernachlässigung von Wachsamkeit und demutsvollem, reumütigen Gebet. Versuchungen von außen müssen vermieden und inwendige Feinde und Schwierigkeiten überwunden werden, denn Satan passt seine Versuchungen den verschiedenen Charakterzügen und Neigungen des Einzelnen an. Z3.470.3 Teilen

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Christi Gemeinde befindet sich ständig in Gefahr. Satan sucht Gottes Volk zu vernichten, und eines Mannes Verstand, eines Mannes Urteil ist nicht genug, um Vertrauen darauf zu setzen. Christus will, dass seine Nachfolger in der Gemeinde zusammengebracht werden, eine Ordnung beobachten, Regeln und Zucht haben, einander untertan sind und dass einer den andern höher achtet als sich selbst. Einigkeit und Vertrauen sind zum Gedeihen der Gemeinde notwendig. Wenn jedes Gemeindeglied sich frei fühlt, unabhängig von andern zu handeln und seinen besonderen Weg zu verfolgen, wie kann die Gemeinde in der Stunde der Gefahr sicher sein? Das Gedeihen und die ganze Existenz der Gemeinde hängt vom schnellen, vereinten Handeln und vom gegenseitigen Vertrauen ihrer Glieder untereinander ab. Wenn in einer kritischen Zeit jemand die Alarmglocke ertönen lässt, dann ist rasches Handeln angesagt. Da kann man nicht innehalten, Fragen stellen, den Gegenstand umständlich von allen Seiten beleuchten und dem Feind durch Verzögerung Vorteile einräumen, wenn vereintes Vorgehen viele Seelen vom Verderben retten könnte. Z3.471.1 Teilen

Gott möchte, dass sein Volk mit den engsten Banden christlicher Nachfolgerschaft miteinander verbunden ist. Vertrauen in unsere Brüder ist notwendig zum Wohlergehen der Gemeinde. Vereintes Handeln ist in einer religiösen Krise wichtig. Ein unkluger Schritt, eine unbedachte Tat mag die Gemeinde in Schwierigkeiten und Prüfungen stürzen, von denen sie sich für Jahre nicht erholen kann. Ein Glied, mit Unglauben erfüllt, mag dem Erzfeind Vorteile einräumen, die dem Gedeihen der ganzen Gemeinde im Wege stehen, und viele Seelen können dadurch verloren gehen. Jesus wünscht, dass seine Nachfolger einander untertan sind. Dann kann Gott sie als Werkzeuge benutzen, einander zu retten. Der eine mag Gefahren nicht sehen, die das Auge des andern rasch entdeckt. Wenn derjenige nun, der die Gefahr nicht erkannte, vertrauensvoll die Warnung beachtet, mögen sie vor Verwirrung und Schwierigkeiten bewahrt bleiben. Z3.471.2 Teilen

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Als Jesus im Begriff war, seine Jünger zu verlassen, betete er für sie auf rührendste, feierlichste Weise, dass sie alle eins sein möchten „gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; dass auch sie in uns eins seien, auf dass die Welt glaube, du habest mich gesandt. Und ich habe ihnen gegeben die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, auf dass sie vollkommen seien in eins und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und liebest sie, gleichwie du mich liebst.“ Johannes 17,21.23. Der Apostel Paulus ermahnt in seinem ersten Brief die Gläubigen in Korinth zur Einigkeit: „Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, durch den Namen unsers Herrn Jesu Christi, dass ihr allzumal einerlei Rede führt und lasset nicht Spaltungen unter euch sein, sondern haltet fest aneinander in einem Sinne und in einerlei Meinung.“ 1.Korinther 1,10. Z3.472.1 Teilen

Gott führt sein Volk aus der Welt heraus und stellt es auf die erhabene Plattform ewiger Wahrheit, die Gebote Gottes und den Glauben Jesu. Er wird sein Volk erziehen und ausstatten. Sie werden nicht uneins sein, während der eine dies und der andere das glaubt und völlig entgegen gesetzte Meinungen vertritt, und jeder sich unabhängig vom Körper bewegt. Durch die Verschiedenheit der Gaben und Ämter, die er in der Gemeinde eingesetzt hat, werden sie alle zur Einigkeit des Glaubens gelangen. Wenn nun ein Mann Ansichten bezüglich der Bibelwahrheit annimmt ohne Rücksicht auf die Meinungen seiner Brüder, seinen Kurs verteidigt, das Recht beansprucht, persönliche besondere Ansichten zu vertreten und sie andern aufzudrängen — wie kann er das Gebet Christi erfüllen? Wenn einer nach dem andern aufsteht und sein Recht beansprucht, zu glauben und zu sprechen wie es ihm beliebt, ohne Rücksicht auf den Glauben der Körperschaft, wo wird jene Einigkeit sein, die zwischen Christo und seinem Volk besteht und um welche Christus bat, dass sie auch unter seinen Brüdern bestehen sollte? Z3.472.2 Teilen

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Gott führt ein Volk heraus und gründet es auf der einen großen Plattform des Glaubens — auf die Gebote Gottes und das Zeugnis Jesu. Er hat seinem Volk eine klare Kette biblischer Wahrheit gegeben, verständlich und miteinander verbunden. Diese Wahrheit ist himmlischen Ursprungs. Nach ihr wurde geforscht wie nach verborgenen Schätzen. Durch sorgfältiges Studium der Schrift und unter viel Gebet wurde sie ausgegraben. Z3.473.1 Teilen

Bruder B. hegt Zweifel an einem Glaubenspunkt nach dem andern. Wenn er in seinen neuen Glaubensansichten recht hat, ist die Körperschaft der Sabbathalter verkehrt. Können wir den gegründeten Glauben in den starken Punkten unserer Stellung, die uns aus der Welt herausgeführt und zu einem abgesonderten und besonderen Volk gemacht haben, als Irrtum aufgeben? Können wir die Glaubensauffassungen dieses einen Mannes annehmen, trotz der Beweise, die er uns durch die Früchte seiner Religion liefert? Oder will Bruder B. sein Urteil und seine Ansichten preisgeben und zum Körper kommen? Hätte er nicht sich selbst des Augenlichts beraubt, indem er Vorurteile auffing und boshaft Gottes Werk widerstand, wäre er nicht einer solchen Finsternis und solchem Betrug überlassen worden. Z3.473.2 Teilen

Er ist ein guter Redner und vertritt seine Meinung mit Nachdruck und wird dem Gewicht der Beweise gegen ihn nicht nachgeben. Es ist schlimm für ihn, dem Gedeihen der Gemeinde im Wege zu stehen, wie es geschehen ist. Die Welt ist groß. Er hat alle Vorrechte, die er sich wünschen kann, zu Ungläubigen zu gehen und sie zu seinen Theorien zu bekehren; und wenn er eine gut organisierte Gemeinde vorweisen kann, die er von der Sünde zur Gerechtigkeit bekehrt hat — dann, und nicht eher, kann er seine besonderen Ansichten der Gemeinde Gottes aufdrängen, der er mit seiner Finsternis und seinem Irrtum Schmerzen und Entmutigung gebracht hat. Er hat nicht das Recht, auf einen Grund, den ein anderer gelegt hat, sein Holz, sein Heu und seine Stoppeln aufzubauen, die der künftige Tag anzünden wird. Z3.473.3 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass es für Bruder B. nur eines gibt, das ihm Sicherheit gewährt: Sich zu den Füßen Jesu nieder zu lassen und den Weg des Lebens besser kennen zu lernen. Christi Lehre wird gleich Regentropfen sein, seine Rede wie der Tau, der in die Herzen des Demütigen und Gelehrigen fällt. Bruder B. muss eine lernwillige Stellung einnehmen. Er kann sich nicht als Richter aufwerfen. Er muss ein Lernender sein. Er soll nicht Kritik üben, sondern glauben; nicht in Frage stellen und Widerstand leisten, sondern zuhören. Stolz muss der Demut weichen. Vorurteil muss gegen Aufrichtigkeit eingetauscht werden. Andernfalls werden die gnadenvollen Worte Christi ihm keinen Nutzen bringen. Mein Bruder, du magst dein blindes Urteil und dein ungeheiligtes Gemüt bis zum Tage Gottes zu Rate ziehen und dich nicht um einen Schritt dem Himmel nähern. Du magst debattieren und untersuchen und gelehrte Autoren und selbst die Schrift studieren und doch immer betrogener und in immer dichtere Finsternis gehüllt werden, genau wie die Juden betreffs Christi. Worin bestand ihr Fehler? Sie verwarfen das Licht, das Gott ihnen bereits gegeben hatte, und suchten nach irgend einem neuen Licht, durch welches sie die Schrift so auslegen könnten als ob sie ihre Handlungsweise unterstützte. Z3.474.1 Teilen

Du tust das gleiche. Du übergehst das Licht, das Gott dir in Gnaden verliehen hat in den Schriften über die gegenwärtige Wahrheit und in seinem Wort und stellst dir deine eigene Lehre auf, Theorien, die nicht durch Gottes Wort unterstützt werden. Wenn du wie ein Kind wirst, das sich willig leiten lässt, wenn dein Verständnis geheiligt ist und du deinen Willen unterwirfst und dein Vorurteil aufgibst — dann wirst du ein solches Licht empfangen, das die Schrift erhellt und dir die gegenwärtige Wahrheit in ihrer wunderbaren Harmonie zeigt. Sie wird als goldene Kette erscheinen, wo sich Glied an Glied zu einem vollkommenen Ganzen reiht. „Wahrlich ich sage euch: Es sei denn, dass ihr umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Matthäus 18,3. „Lernet von mir“, sagt Christus, „denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Matthäus 11,29. Z3.474.2 Teilen

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Wenn du wirklich in Christi Schule eingetreten bist, erwartet er von dir, dass du in deinem Charakter und Verhalten die Demut offenbarst, die sich so wunderbar beispielhaft in seinem Wesen zeigte. Christus wird es nicht unternehmen, die Selbstgerechten, Dünkelhaften und Eigenwilligen zu unterweisen. Kommen solche mit der Frage zu ihm: „Was ist Wahrheit?“, gibt er ihnen keine Antwort. Nur die Sanftmütigen wird er in ihrem Urteil leiten und ihnen seinen Weg zeigen. Salomo war von Natur aus mit guter Urteilskraft und großem Verstand begabt; aber vor Gott bekannte er sich als ein kleines Kind. Demütig bat er Gott um Weisheit, und er bat nicht umsonst. Wenn du wirklich mit den rechten Beweggründen nach der Wahrheit suchst, wirst du dich an den Körper halten, denn er besitzt die Wahrheit. Erforschst du die Schrift und die verschiedenen Autoren, um Lehren herauszufinden, die mit deinen vorgefassten Meinungen übereinstimmen, und wenn du bereits in deinen Glaubensansichten gefestigt bist — dann wirst du prahlerisch, selbstvertrauend und unnachgiebig sein. Z3.475.1 Teilen

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