Portrait von Ellen White
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Selbstvertrauen — ein Fallstrick
Selbstvertrauen — ein Fallstrick
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Eine Reformation unter dem Volk Gottes ist hoch an der Zeit. Der gegenwärtige Zustand der Gemeinde führt zu folgender Frage: Spiegelt dieser Zustand das Bild Jesu wider, der sein Leben für uns gab? Sind dies Christi Nachfolger und die Brüder derer, die ihr Leben nicht selbst für teuer hielten? — Es gibt nur sehr wenige Menschen, die dem biblischen Maßstab entsprechen, der in der Heiligen Schrift für die Nachfolger Christi aufgezeichnet ist. Sie verließen Gott, die lebendige Quelle, und machten „sich hie und da ausgehauene Brunnen, die doch löcherig sind und kein Wasser geben“. Jeremia 2,13. Der Engel spricht: „Mangelnde Liebe und mangelnder Glaube sind die schweren Sünden, deren sich das Volk Gottes jetzt schuldig macht.“ Lässigkeit, Ichsucht und Liebe zur Welt sind Folgeerscheinungen mangelnden Glaubens. Wer sich von Gott trennt und in Versuchung gerät, ergibt sich groben Untugenden; denn das fleischliche Herz führt in große Bosheit. Und diesen Zustand findet man unter vielen von Gottes Kindern. Während sie angeblich Gott dienen, zerstören sie ihre Beziehungen zu ihm in jeder Hinsicht. Viele frönen der Esslust und Leidenschaften, obgleich das klare Zeugnis der Wahrheit Gefahren aufzeigt. Sie erhebt ihre warnende Stimme: Hütet euch, haltet euch zurück und verleugnet euch selbst! „Denn der Tod ist der Sünde Sold.“ Römer 6,23. Wie ein Warnfeuer sind die Beispiele der Menschen, die am Glauben Schiffbruch erlitten haben, zur Mahnung anderer aufgerichtet, damit sie nicht den gleichen Kurs steuern. Dennoch stürzen viele wie toll drauflos. Satan beherrscht ihre Willenskraft und scheint sich ihrer Leiber bemächtigt zu haben. Z3.502.1 Teilen

Oh, wie viele schmeicheln sich ihrer Güte und Gerechtigkeit, während das wahre Licht Gottes offenbart, dass sie ihr ganzes Leben hindurch nur ihrer Selbstgefälligkeit gelebt haben! Ihre ganze Lebensführung ist dem Herrn durchaus ein Gräuel. Wie viele leben ohne Gesetz! In ihrer Finsternis betrachten sie sich selbst mit Wohlgefallen. Wenn aber das Gesetz Gottes ihrem Gewissen ebenso offenbart würde wie einst Paulus, dann erkennten sie, dass sie unter die Sünde verkauft sind und ihrem fleischlichen Sinn absterben müssen. Das Ich muss getötet werden! Z3.502.2 Teilen

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Wie arg und besorgniserregend sind die von vielen Menschen begangenen Fehler! Sie bauen auf Sand; schmeicheln sich jedoch selbst, dass sie fest in dem ewigen Felsen verwurzelt wären! Viele, die sich zur Gottseligkeit bekennen, bewegen sich so unbekümmert und sind der Gefahr gegenüber, in der sie sich befinden, so unempfindlich, als gäbe es kein künftiges Gericht. Ihrer wartet eine schreckliche Vergeltung. Dennoch lassen sie sich von Trieben und groben Leidenschaften beherrschen. Sie füllen einen unerfreulichen Lebensbericht, der am Tage des Gerichts gegen sie zeugt. Ich erhebe meine warnende Stimme für alle, die den Namen Christi nennen, dass sie von der Ungerechtigkeit ablassen. Reinigt eure Seelen im Gehorsam der Wahrheit! „Lasset uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und fortfahren mit der Heiligung in der Furcht Gottes.“ 2.Korinther 7,1. Ihr, die dies angeht, wisst, was ich meine. Sogar euch, die ihr eure Beziehungen zum Herrn zerstört habt, die ihr an der überhandnehmenden Ungerechtigkeit teilhattet und euer Herz mit Sünde verfinstertet, lädt Jesus noch ein, euch von eurem Wandel abzuwenden, seine Stärke zu ergreifen und in ihm Frieden, Kraft und Gnade zu finden, um in seinem Namen mit Sicherheit zu siegen. Z3.503.1 Teilen

Die Sittenverderbnis dieses entarteten Zeitalters hat viele Menschen in Mitleidenschaft gezogen, die erklärter Weise Gott gedient haben. Aber nicht einmal jetzt ist es zu spät, um Unrecht wieder gutzumachen und durch das Blut des gekreuzigten und auferstandenen Erlösers versöhnt zu werden, wenn ihr bereut und aufrichtig nach Vergebung verlangt. Wir müssen jetzt wachen und beten wie nie zuvor, damit wir nicht der Macht der Versuchung anheimfallen und ein Beispiel geben, das einem elenden Wrack gleicht. Wir dürfen als Volk nicht sorglos werden und gleichgültig auf die Sünde schauen. Das Lager muss gereinigt werden. Alle, die Christus bekennen, müssen wachen, beten und den Zugang zu ihrem Herzen bewahren; denn Satan wird uns verderben und zugrunde richten, wenn wir ihm die geringste Gelegenheit dazu geben. Z3.503.2 Teilen

Meine Geschwister, Gott ruft euch als Christi Nachfolger auf, im Licht zu wandeln. Ihr müsst alarmiert sein. Sünden geschehen mitten unter uns und werden nicht als ungemein sündhaft erkannt. Durch Befriedigung ihres Appetits und durch vertrauten Umgang mit der Sünde sind die Sinne vieler Menschen betäubt. Wir müssen dem Himmel näher kommen. Wir können wachsen in der Gnade und in der Erkenntnis der Wahrheit. Im Licht zu wandeln und auf dem Weg der Gebote zu gehen bedeutet nicht, dass wir verharren können und nichts zu tun brauchen. Wir müssen voranschreiten. Z3.503.3 Teilen

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Selbstliebe, Selbsterhöhung und Stolz sind erhebliche menschliche Schwächen, aber die Demut ist Stärke. Unsere wahre Würde kommt nicht zum Ausdruck, wenn wir von uns selbst die beste Meinung haben, sondern wenn Gott all unser Denken ausfüllt und unsere Herzen in Liebe zu unserem Heiland und zu unseren Mitmenschen erglühen. Ein schlichter Charakter und ein demütiges Herz vermitteln Glückseligkeit, während Eigendünkel zu Unzufriedenheit, Missvergnügen und beständiger Enttäuschung führt. Wir müssen lernen, weniger an uns selbst zu denken und mehr daran, andere Menschen glücklich zu machen. Das wird uns göttliche Kraft verleihen. Z3.504.1 Teilen

In unserem Getrenntsein von Gott, in unserem Stolz und in unserer Finsternis versuchen wir ständig, uns selbst zu erhöhen, und vergessen, dass die Herzensdemut eine gewaltige Macht darstellt. Die Macht Jesu Christi beruhte nicht auf einer Auswahl scharfsinniger Kernsprüche, die den Menschen mitten ins Herz gedrungen wären, sondern es war seine vornehme Gesinnung und sein schlichtes, anspruchsloses Wesen, das ihm die Herzen gewann. Hochmut und Eigendünkel sind in der Tat Schwächen, erst recht, wenn man sie mit Demut und Sanftmut vergleicht. Wir sollten von Christo lernen, der sanftmütig und von Herzen demütig war; dann werden wir jene Ruhe und jenen Frieden erfahren, die wir so sehr ersehnen. Z3.504.2 Teilen

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