Portrait von Ellen White
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Selbstvertrauen — ein Fallstrick
Selbstvertrauen — ein Fallstrick
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Die Versuchung, der unser Erlöser auf dem „sehr hohen Berg“ ausgesetzt war, ist eine der größten Versuchungen, der die Menschheit zu begegnen hat. Christo wurden die Reiche der Welt in ihrer Herrlichkeit von Satan als Gabe angeboten, wenn Christus ihm als einem Höheren die schuldige Ehre gäbe. Unser Heiland spürte die Macht dieser Versuchung, aber um unsertwillen trat er ihr entgegen und überwand sie. Christus wäre auf diesem Gebiet nicht versucht worden, wenn nicht auch der Mensch der gleichen Versuchung begegnen müsste. Sein Widerstehen gibt uns ein Beispiel, welchem Kurs wir folgen sollten, wenn Satan sich uns persönlich nähert, um uns von unserer rechtschaffenen Lebensführung abzubringen. Z3.504.3 Teilen

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Niemand kann ein Nachfolger Christi sein und gleichzeitig den Dingen dieser Welt anhängen. Johannes schreibt in seinem ersten Brief: „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. So jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.“ 1.Johannes 2,15. Unser Erlöser, der dieser Versuchung Satans in ihrer vollsten Gewalt begegnete, ist mit der Gefahr vertraut, in der sich der Mensch befindet, der Versuchung zu erliegen, die Welt zu lieben. Z3.505.1 Teilen

Christus stellte sich der ganzen Menschheit gleich, indem er die Prüfung auf sich nahm und für den Menschen den Sieg errang. Er hat die in Frage kommenden Punkte, bei denen es Satan am ehesten gelingt, den Menschen zu verführen, mit Warnungstafeln versehen. Er wusste, dass Satan den Sieg über die Menschen erringen würde, es sei denn, die Menschen wären hinsichtlich der Esslust und der Liebe zu weltlichen Gütern und Ehren besonders auf der Hut. Christus spricht: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz ... Niemand kann zwei Herren dienen, entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Matthäus 6,19-21.24. Z3.505.2 Teilen

Hier führt uns Christus zwei Herren vor: Gott und die Welt. Er hat ganz eindeutig gezeigt, dass es für uns einfach unmöglich ist, beiden zu dienen. Wenn sich unsere Liebe und unser Interesse mehr dieser Welt zuneigen, werden wir die Dinge nicht schätzen, die vor allen anderen unsere Aufmerksamkeit verdienen. Die Liebe zur Welt wird die Liebe zu Gott ausschließen und unser höchstes Anliegen weltlichen Erwägungen unterordnen. Dadurch nimmt Gott in unserer Zuneigung und Verehrung längst nicht einen so bevorzugten Platz ein wie die Dinge dieser Welt. Z3.505.3 Teilen

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Unsere Werke zeigen das genaue Ausmaß, bis zu dem wir irdischen Schätzen anhängen. Weltlichen Interessen lässt man größte Sorgfalt, Beflissenheit und Mühe angedeihen, während die ewigen Belange erst an zweiter Stelle kommen. Hier empfängt Satan von den Menschen jene Huldigung, die er von Christo vergeblich forderte. Die selbstsüchtige Liebe zur Welt verdirbt den Glauben der sogenannten Nachfolger Christi und schwächt ihre sittlichen Kräfte. Je mehr sie ihre irdischen Güter lieben, desto weiter entfernen sie sich von Gott, desto weniger haben sie teil an seiner göttlichen Natur, die ihnen die verderblichen Einflüsse dieser Welt und die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind, zum Bewusstsein brächte. Z3.506.1 Teilen

Satan verfolgt mit seinen Versuchungen die Absicht, die Welt sehr anziehend und immer verlockender zu gestalten. Das Streben nach Reichtümern und weltlicher Ehre benutzt er, um seine verzaubernde Macht auszuüben, die sogar die Zuneigung der bekenntlich christlichen Welt zu gewinnen trachtet. Eine große Anzahl bekenntlicher Christen bringt jedes Opfer, um Reichtum zu erwerben. Je größer der Erfolg ihres Vorhabens ist, desto weniger lieben sie die köstliche Wahrheit und das Interesse an deren Fortschritt. Sie verlieren ihre Liebe zu Gott und benehmen sich wie unsinnige Menschen. Je mehr es ihnen glückt, Besitztümer zu erlangen, desto ärmer fühlen sie sich, weil sie nicht noch mehr bekommen. Sie werden dementsprechend weniger im Werke Gottes anlegen. Z3.506.2 Teilen

Die Werke dieser Menschen, die in wahnwitziger Weise nach Reichtum verlangen, zeigen, dass es ihnen unmöglich ist, zwei Herren zu dienen, Gott und dem Mammon. Ihr Gott ist das Geld. Sie huldigen seiner Macht und dienen ganz und gar der Welt. Sie opfern ihre Ehre, die ihr Geburtsrecht ist, irdischem Gewinn. Diese beherrschende Macht regiert ihren Geist, und sie sind bereit, das Gesetz Gottes zu übertreten, um ausschließlich persönlichen Interessen zu dienen und ihren irdischen Schatz zu vermehren. Z3.506.3 Teilen

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Viele mögen sich zur Religion Christi bekennen, die die Grundsätze der Lehren Christi weder lieben noch beachten. Ihre besten Kräfte widmen sie weltlichen Unternehmungen. Sie verbeugen sich vor dem Mammon. Es ist alarmierend, dass so viele Menschen von Satan hinters Licht geführt werden und dass ihre Einbildung durch die glänzenden Aussichten, die irdischer Gewinn bietet, erregt ist. Die Aussicht auf vollkommenes Glück verblendet sie, wenn sie ihr Ziel, Ehre und Wohlstand zu erlangen, erreichen können. Satan versucht sie durch das verlockende Angebot: „Das alles will ich dir geben“, all diese Macht und all diesen Wohlstand, mit dem du viel Gutes tun könntest. Haben sie aber das Ziel erreicht, wofür sie sich abmühten, so haben sie doch nicht jene Verbindung mit dem selbstlosen Erlöser, die sie zu Teilhabern des göttlichen Wesens erhöbe. Sie halten an ihren irdischen Schätzen fest und verachten Entsagung und Selbstaufopferung, die für Christum gefordert werden. Sie haben kein Verlangen, sich von ihren geliebten irdischen Reichtümern zu trennen, die ihr Herz gefangen halten. Sie haben ihre Meister ausgewechselt. An die Stelle Christi setzen sie den Mammon, der ihr Gott ist und dem sie dienen. Z3.507.1 Teilen

Durch ihre Liebe zum Reichtum hat sich Satan der Anbetung dieser betrogenen Seelen versichert. Nicht nur, dass dieser Wechsel nahezu unmerklich vor sich ging, sondern Satans Macht ist auch so listig und täuschend, dass sich jene Menschen der Welt anpassten, ohne ihr Getrenntsein von Christo zu bemerken. Sie sind nicht mehr seine Diener, außer dem Namen nach. Z3.507.2 Teilen

Satan geht mit den Menschen vorsichtiger um als einst mit Christo in der Wüste; denn er wird daran erinnert, dass er dort eine Niederlage erlitt. Er ist ein besiegter Feind. Er kommt nicht auf geradem Wege zu den Menschen, um sich in sichtbarer Anbetung huldigen zu lassen. Satan verlangt einfach von ihnen, ihre Neigungen den guten Dingen dieser Welt zuzuwenden. Gelingt es ihm, Gemüt und Zuneigung zu fesseln, tritt die himmlische Anziehungskraft in den Hintergrund. Seine Forderungen an den Menschen sind: sich der betrügerischen Macht seiner Versuchungen zu ergeben, Welt, Würden, Stellung und Geld zu lieben und sich irdischen Schätzen zuzuwenden. Hat er dies erlangt, wird er alles erreichen, was er einst von Christus forderte. Z3.507.3 Teilen

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Das Beispiel Christi lehrt uns, dass unsere einzige Hoffnung auf den Sieg darin besteht, unaufhörlich den Angriffen Satans zu widerstehen. Christus siegte über den großen Gegner im Kampf mit den Versuchungen. Er kennt die Macht Satans über das Menschengeschlecht und hat sie für uns überwunden. Als Überwinder lässt er uns die Überlegenheit seines Sieges zuteil werden, damit wir in unseren Anstrengungen, den Versuchungen Satans zu widerstehen, unsere Schwachheit mit seiner Stärke und unsere Unwürdigkeit mit seinen Verdiensten verbinden können. Wir vermögen in seinem allmächtigen Namen, unterstützt von seiner ausdauernden Kraft, den schweren Versuchungen zu widerstehen und sie zu überwinden, wie er überwunden hat. Z3.508.1 Teilen

Manches stolze Herz fragt sich: Weshalb muss ich erst demütig und zerknirscht einhergehen, ehe ich die Gewissheit meiner Annahme bei Gott besitzen und das unvergängliche Erbe gewinnen kann? Warum ist der Weg zum Himmel nicht leichter, angenehmer und anziehender? All diese Zweifler und Klagenden verweisen wir auf unser großes Vorbild, auf sein Leiden unter der Last menschlicher Schuld und auf seine Geduld im Ertragen heftigster Hungerqualen. Er war ohne Sünde, mehr noch, er war der Fürst des Himmels, der um des Menschen willen zur Sünde gemacht wurde. „Er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünden willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ... aber der Herr warf unser aller Sünde auf ihn.“ Jesaja 53,5.6. Z3.508.3 Teilen

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Christus opferte für den Menschen alles, um es ihm zu ermöglichen, den Himmel zu gewinnen. Jetzt muss der gefallene Mensch zeigen, was er seinerseits für Christum zu opfern bereit ist, um die unvergängliche Herrlichkeit zu erlangen. Wer überhaupt das rechte Gefühl für die Größe der Erlösung und ihres Preises besitzt, wird niemals darüber klagen, dass er mit Tränen säen muss und dass Kampf und Selbstverleugnung des Christen Teil in diesem Leben sind. Die Heilsbedingungen für den Menschen sind von Gott angeordnet. Sein Kreuz auf sich zu nehmen und sich selbst zu erniedrigen, das sind die Vorkehrungen, die getroffen wurden, damit der reumütige Sünder Trost und Frieden finden kann. Der Gedanke, dass Christus Erniedrigungen und Opfer auf sich genommen hatte, die niemals von den Menschen gefordert werden, sollte jedes Murren zum Schweigen bringen. Reinste Freude wird den Menschen zuteil, die die Übertretung seines Gesetzes vor Gott aufrichtig bereuen und an Christum glauben als den Erlöser und Fürsprecher der Sünder. Z3.509.1 Teilen

Unter großem Aufwand mühen sich Menschen um irdischen Gewinn. Sie leiden Mühsal und ertragen Schwierigkeiten und Entbehrungen, um einige weltliche Vorteile zu erringen. Warum sollte der Sünder weniger bereitwillig ausharren, leiden und opfern, um sich einen unvergänglichen Schatz zu sichern, ein Leben, das sich an dem Leben Gottes misst, eine Krone unsterblicher Herrlichkeit, die nicht schwindet? Der unendliche Schatz des Himmels, das unermessliche große Erbe, das jeden Wert übersteigt, muss von uns mit ganzem Einsatz errungen werden. Klagt nicht über die Selbstverleugnung, denn der Herr des Lebens und der Herrlichkeit ertrug sie vor uns. Leiden und Entbehrungen sollten wir nicht ausweichen, denn auch die Majestät des Himmels litt und entbehrte um der Sünder willen. Wenn wir Ruhe und Bequemlichkeit aufgeben, sollen wir keine unwilligen Gedanken aufkommen lassen, denn auch der Heiland der Welt nahm all dies um unsertwillen auf sich. Wenn wir einmal ausführlich die Gelegenheiten aufzählten, bei denen wir uns selbst verleugneten, bei denen wir entbehrten und Opfer brachten, stellten wir fest, dass sie uns in jeder Hinsicht weitaus weniger kosteten als den Fürsten des Lebens. Irgendein Opfer, das wir bringen mögen, sinkt zur Bedeutungslosigkeit herab, wenn es mit dem Opfer verglichen wird, das Christus für uns brachte. Z3.509.2 Teilen

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